VERFAHREN UND ANORDNUNG ZUR ZEITAUFGELOSTEN SPEKTROSKOPIE MIT EINEM PHOTONENMISCHDETEKTOR
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Anordnung zur zeitaufgelösten Spektroskopie, wobei die zu untersuchende Probe von einer modulierten Lichtquelle beleuchtet und das von dieser reflektierte Spektrum zeitaufgelöst aufgenommen und ausgewertet wird.
Als Spektroskopie ist die Lehre von der Erzeugung, Beobachtung und Registrierung der von einer Probe als Strahlung emittierten beziehungsweise absorbierten Spektren, einschließlich ihrer Analyse und Interpretation. Dabei liefern die durchgeführten spektroskopischen Untersuchungen Informationen über die in der untersuchten Probe vorhandenen Elemente oder Verbindungen und ermöglichen Aussagen über die Wechselwirkung zwischen Materie und Strahlung. Dabei kann nach dem Auflösungsvermögen in spektral- und zeitaufgelöste Spektroskopie unterschieden werden.
Die zeitaufgelöste Spektroskopie bezeichnet ein Messverfahren aus dem Bereich der Spektroskopie, bei dem die zeitlichen Veränderungen spektraler Eigenschaften eines Systems untersucht werden. Dazu werden kurze Lichtimpulse auf die zu untersuchende Probe gesendet und deren optische Eigenschaften anhand von Transmission, Emission oder Frequenzkonversion der elektromagnetischen Strahlung ermittelt.
Durch einen intensiven, kurzen Lichtimpuls wird die Probe in einen definierten Zustand der Anregung versetzt. Durch weitere, zeitlich verzögerte Lichtimpulse werden dann die Zustandsänderungen der Probe aufgrund des ersten Lichtimpulses untersucht (Abfrage).
Während durch die Variation der Verzögerungszeit zwischen Anregungs- und Abfrageimpuls Rückschlüsse auf die Dynamik der Prozesse erlaubt, werden durch die Variation der Anregungswellenlange unterschiedliche Prozesse in der
untersuchten Probe in Gang gesetzt, die zu anderen spektralen und zeitlichen Signaturen führen können.
Mit einem derartigen Anregungs-Abfrage-Prinzip können Messaufgaben realisiert werden, die mit der nicht zeitaufgelösten Spektroskopie nicht durchgeführt werden können.
Nach dem Stand der Technik sind zur zeitaufgelösten Spektroskopie zahlreiche Lösungen bekannt.
In erster Linie kommen dabei als Detektoren sogenannte Photomultiplier als Sensoren zum Einsatz. Diese Sensoren werden auch als PMT-Sensoren (aus dem Englischen von: Photomultiplier Light Detector) bezeichnet und generieren einen elektronischen Strom in Reaktion auf die ankommenden Photonen- Fluoreszenz-Bewegung. PMT-Sensoren haben zwar eine hohe Datenauslese- Quote, die es ertauben die Probe schnell zu scannen, jedoch weisen PMT- Sensoren eine äußerst geringe Quanteneffizienz, insbesondere im nahen Infrarot-Bereich des elektromagnetischen Spektrums auf.
Aus diesen Gründen sind im Stand der Technik weiterhin Lösungen bekannt, bei denen anstelle der PMT-Sensoren CCD-Detektoren zum Einsatz kommen.
Da die, in der Regel zweidimensionalen CCD-Detektoren hierbei nicht zur Bildaufnahme sondern zur reinen Lichterkennung verwendet werden und das Licht der einzelnen Spots über mehrere konfokal wirksame Blenden auf die einzelnen Pixel abgebildet werden, bleibt die Tiefenwirkung des Feldes eines PMT- basierten Spot-Scanners erhalten, so dass die sehr hohe Quanten-Effizienz der CCD-Detektoren als zusätzlicher Vorteile voll wirksam wird.
In der US 4,855,930 A werden Methoden und Geräte für die zeitaufgelöste Fluoreszenz-Spektroskopie beschrieben, bei denen Laserlicht aus einem einzigen Puls verwendet wird um fluoreszierende Photonen in einer Probe anzuregen.
Dabei bestehen die Messanordnungen aus einer gepulsten Lichtquelle für die Anregung der Probe, optischen Filtern zum Isolieren des von der Probe emittierten Fluoreszenzlichtes sowie einer Fotozelle für die Detektion dieses Fluoreszenzlichtes und die Erzeugung eines elektrischen Signals sowie einer Steuereinheit für die Verarbeitung der Informationen und die Analyse der Daten. Als Fotozelle kommt hierbei ein hochempfindlicher Sensor für sehr schwache Lichtsignale, ein so genannter Photomultiplier zum Einsatz. Schon einzelne Lichtquanten lösen beim Auftreffen auf die photosensitive Schicht Photoelektronen aus, die kaskadenförmig vervielfältigt werden um am Ende ein messbares Signal zu liefern. Aus der Impulsantwort E (t) des Systems muss von der Steuereinheit die tatsächliche Fluoreszenz-Impulsantwort f (t) mathematisch heraus gefiltert werden. Obwohl bei der beschriebenen Lösung keine wiederholten Anregungen erforderlich sind, so dass digitale Daten in einer extrem kurzen Zeit aufgenommen werden können, ist die Lösung doch recht aufwendig und erreicht nicht die gewünschte Genauigkeit.
Ein zeitaufgelöstes Massenspektrometer, welches auf einer lonenquelle basiert, wird in der US 5,969,350 A beschreiben. Das Probenbild wird über eine digitale Kamera auf einen Computer-Monitor abgebildet. Da die Anregung der Probe mit Ionen erfolgt ist für die Analyse ein Vakuum erforderlich. Dies hat den Nachteil, dass entweder eine aufwendige Probenwechseleinheit erforderlich ist, oder dass eine Vielzahl von Proben gleichzeitig in die Vakuumkammer eingebracht werden müssen. Die vorgeschlagene Lösung stellt eher eine Lösung für den Einsatz im Labor dar und ist aufgrund der erforderlichen Vakuumkammer wenig praxistauglich. Eine schnelle Messwerterfassung ist insbesondere bei einer Vielzahl von Proben kaum möglich.
In der US 6,564,076 B1 werden eine Methode und eine Vorrichtung zur zeitaufgelösten Spektroskopie beschrieben, die auf dem Einsatz eines schnellen Photosensors basiert. Durch Messen des Aufstiegs und des Zerfalls von kurzen Lichtimpulsen wird die Bestimmung der Konzentration eines absorptionsfähigen Pigments, wie beispielsweise Hämoglobin ermöglicht. Durch zusätzliche Be-
Stimmung der Dauer der Lichtimpulse können Änderungen in der Konzentration eines Pigments in Echtzeit genau bestimmt werden. Dazu wird auch hier der Sensor mit einem Photomultiplier kombiniert. Obwohl auch mit dieser Lösung digitale Daten in einer extrem kurzen Zeit aufgenommen werden können, ist die Lösung doch recht aufwendig und erreicht nicht die gewünschte Genauigkeit.
Die in der US 6,740,890 B1 beschriebene Lösung bezieht sich ebenfalls auf die Messung des Zeitverlaufes der von einem Lichtimpuls in einer Probe initiierten Strahlung. Zur Detektion des von der Probe ausgesendeten Lichtes wird hierbei eine CCD-Kamera mit einer Schlitzmaske verwendet. Auch hier ist es möglich mit einem einzigen Lichtpuls die gesamte Abklingkurve der Fluoreszenz der Probe aufzunehmen. Die vorgeschlagene Lösung ist insbesondere für die DNA- und Protein-Studie geeignet.
Die in der US 6,806,455 B2 beschriebene Erfindung betrifft eine Anordnung und Methode für die bildgebende, zeitaufgelöste Fluoreszenz, insbesondere von biochemischen und medizinischen Proben. Das Gerät verfügt hierbei über ein Objektiv der großen Öffnung, eine Flash-Lampe für die Beleuchtung, eine digitale Kamera mit einem schnellen Detektor mit hoher Quanteneffizienz sowie einen Computer. Mit dieser Lösung ist eine gleichzeitige, zeitaufgelöste Bildge- bung einer Vielzahl von Proben, mit hoher Empfindlichkeit und hohen Durchsatz möglich.
Eine Methoden und eine Anordnung für die Durchführung einer zeitaufgelösten Spektroskopie mit einem konfokalen Laser-Spot-Array wird in US 6,979,830 B2 beschrieben. Dabei ist die Lösung für jede spektroskopische Anwendung geeignet und ist nicht auf die Mikroskopie und Laser Scanning Zytometrie (LSC) beschränkt. Im Gegensatz zu den bisher beschriebenen Lösungen wird die Probe hier von Laser-Spots gescannt, wobei ein CCD-Detektor verwendet wird. Nachteilig wirkt sich bei dieser Lösung aus, dass die Leistung des Lasers in mehrere Spots aufgeteilt wird. Eine identische Leistungsdichte in den einzelnen Spots ist dabei nur schwer erreichbar.
Nachteilig wirkt sich bei den bekannten technischen Lösungen aus, dass der gerätetechnische Aufwand für die zeitaufgelöste Spektroskopie recht hoch und meistens nur für eine Wellenlange (Kanal) bzw. für eine kleine Anzahl von Wellenlangen (Kanälen) geeignet ist.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung zur zeitaufgelösten Spektroskopie zu entwickeln, die eine möglichst breitbandige und schnelle Untersuchung von Proben erlaubt. Die Anordnung soll dabei einen möglichst einfachen, kostengünstigen und zuverlässigen, gerätetechnischen Aufbau aufweisen.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Bevorzugte Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
Vom Institut für Nachrichtenverarbeitung (INV) und dem Zentrum für Sensorsysteme (ZESS) wurde in einer gemeinsamen Forschungsarbeit ein neuartiger opto-elektronischer Detektor, der sogenannte Photomischdetektor (Photonic Mixer Device, kurz PMD) entwickelt.
Gegenüber den bekannten opto-elektronischen Detektoren wird beim PMD der Messprozess, d. h. der Misch- und Korrelationsprozess, in den Detektor integriert. Eine Matrix von PMD-Pixeln erfasst neben der Amplitude auch die Phase (also auch den zeitlichen Verlauf) des empfangenen Lichtes.
Obwohl PMD-Sensoren ursprünglich für die Objekterkennung, insbesondere im Straßenverkehr vorgesehen waren, ist deren Anwendung auf vielen anderen technischen Gebieten denkbar und zweckmäßig. Mit der hier vorgeschlagenen Lösung wird der Einsatz von PMD-Sensoren in der Spektroskopie, insbesondere zur zeitaufgelösten Untersuchung von Proben beschrieben. Der Einsatz von PMD-Sensoren ist allerdings auch in der Raman-Spektrometrie oder zur Lumi-
neszenzmessung, beispielsweise zur Unterscheidung von Phosphoreszenz- und Fluoreszenzlicht möglich.
Durch die zusätzliche Auswertung der Laufzeit des von der Probe emittierten Lichtes können bei verschiedenen Messverfahren beispielsweise die Intensität der Beleuchtung verringert werden oder die Messaufbauten können wesentlich vereinfacht werden. Manche Messverfahren, bei denen extrem hohe Beleuchtungsintensitäten erforderlich sind, werden dadurch überhaupt erst möglich. So lassen sich beispielsweise Materialien mit sehr ähnlichen optischen Eigenschaften durch die zusätzliche Auswertung der Laufzeit des von der Probe e- mittierten Lichtes sicher unterscheiden.
Prinzipiell ist der Einsatz von PMD-Sensoren in der Spektroskopie für alle Messverfahren möglich, bei denen durch modulierte Beleuchtung zeitlich unterscheidbare Wechselwirkungen der beleuchteten Probe hervorgerufen werden.
Als ein weiteres Einsatzgebiet sind Laser-Scanning-Mikroskope bzw. konvokale Mikroskope denkbar, bei denen PMD-Sensoren zur Bildgebung und/oder zur Selektion einzelner Stoffe genutzt werden können.
Ein PMD-Sensorsystem beruht auf den Prinzipien der Intensitätsmessung sowie der Lichtlaufzeitmessung (Time-of-Flight) und bildet somit ein aktives System, in dem eine Beleuchtungseinheit die zu vermessende Probe mit moduliertem Licht ausleuchtet. Das ausgesandte Licht wird von einzelnen oder mehreren Punkten der Probe reflektiert und gelangt mit einer laufzeitabhängigen Phasenverschiebung zurück zum PMD-Sensor. Die PMD-Sensoren werden ebenfalls mit der Frequenz der Beleuchtungseinheit moduliert und mischen das Modulationssignal mit dem phasenverschobenen Lichtsignal von der Probe. Aus der infolge der Laufzeit aufgetretenen Phasenverschiebung erhält man pixelweise die Entfernung zu den Punkten der Probe.
Ein PMD-Sensor liefert zeitgleich für sämtliche Bildpunkte die Rohdaten zur Bestimmung der Entfernungswerte sowie deren Grauwert im Spektralbereich. Die PMD-Sensorik stellt damit zwei Bilder der jeweils betrachteten Probe bereit, deren Informationsgehalt mit hoher Synergie genutzt werden kann.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher beschrieben. Dazu zeigen:
Figur 1 : Anordnung zur zeitaufgelösten Spektroskopie unter Verwendung eines Eintrittsspalts mit einem Beugungsgitter und
Figur 2: Anordnung zur zeitaufgelösten Spektroskopie unter Verwendung eines Verlaufsfilters.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur zeitaufgelösten Spektroskopie wird eine zu untersuchende Probe von einer modulierbaren Lichtquelle mit kurzen Lichtimpulsen bestrahlt und die von der Probe abgegebene Strahlung über abbildende optische Elemente und ein spektralselektives Element auf einen in der Bildebene angeordneten Sensor abgebildet und dessen Signale von einer Steuer- und Regeleinheit ausgewertet und/oder gespeichert. Der in der Bildebene angeordnete Sensor ist dabei ein PMD-Sensor, der neben den Intensitätswerten zusätzlich die Laufzeiten der von der Probe abgegebenen Strahlung ermittelt und an die Steuer- und Regeleinheit zur Auswertung weiter leitet.
Als modulierbare Lichtquelle finden hierbei Einzellichtquellen in Form spektral unterschiedlich strahlende Halbleiterlichtquellen Verwendung finden. Dies können beispielsweise LED's, OLED's oder auch Laserdioden sein.
Die Varianten für das spektralselektive Element sind in der Verwendung eines Eintrittsspalts mit einem Beugungsgitter und/oder einem Prisma bzw. eines Verlaufsfilters zu sehen. Während die Verwendung eines Eintrittsspaltes mit einem abbildenden Gitter in bekannter Weise und Anordnung erfolgt, wird ein
verwendetes Verlaufsfilter unmittelbar vor oder direkt auf dem PMD-Sensor angeordnet. Ein Prisma kann im einfachsten Fall das Beugungsgitter ersetzten, indem es zur spektralen Aufspaltung von Wellenlängenbereichen dient um diese auf dem Detektor abzubilden. Es ist aber auch möglich ein Prisma als zusätzliches optisches Element zu einem Beugungsgitter zu verwenden. Hierdurch können das Licht einer Punktlichtquelle oder auch deren einzelne Ordnungen spektral aufgespalten und nebeneinander auf dem Detektor abgebildet werden.
Der PMD-Sensor kann hierbei zeilenförmig, vorzugsweise jedoch matrixförmig ausgebildet sein. Von dem, mit der modulierbaren Lichtquelle gekoppelte PMD- Sensor werden die in Elektronen gewandelten Photonen in Abhängigkeit vom Referenzsignal noch im lichtempfindlichen Halbleiterbereich pixelweise, zeitselektiv getrennt. Durch diesen einfachen Vergleichsprozess zwischen dem optischen Mess- und dem elektronischen Referenzsignal stellt das resultierende Ausgangssignal des PMD-Sensors bereits einen direkten Bezug zur zeitlichen Änderung der Spektraleneigenschaften dar. Der PMD-Sensor ermöglicht gleichzeitig die Intensitätsverteilung für jeden Bildpunkt des Spektrums wieder zu geben.
In einer ersten vorteilhaften Ausgestaltung werden bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die Einzellichtquellen von der Steuer- und Regeleinheit so geschaltet, dass die von der Probe abgegebene Strahlung über die abbildenden optischen Elemente und das spektralselektive Element in Form einzelner Spektren auf dem Zeilen- oder matrixförmigen PMD-Sensor zeitlich nacheinander abgebildet werden.
Die aus den abbildenden optischen Elementen, dem spektralselektiven Element und dem PMD-Sensor bestehende optische Messanordnung ist vorzugsweise so ausgebildet, dass die einzelnen Spektren möglichst vollflächig auf dem PMD-Sensor abgebildet werden.
In einer einfachen Ausführung ist der PMD-Sensor zeilenförmig ausgebildet und verfügt beispielsweise über 160 Pixel. Die zu untersuchende Probe wird von einer modulierbaren Lichtquelle mit kurzen Lichtimpulsen einer bestimmten Wellenlänge bestrahlt. Die von einem Messpunkt der Probe abgegebene Strahlung wird dann über abbildende optische Elemente und das spektralselektive Element (vollflächig) auf den PMD-Sensor abgebildet.
In einer verbesserten Ausführung ist der PMD-Sensor matrixförmig ausgebildet und verfügt beispielsweise über eine Fläche von 120x160 Pixel. Hier kann e- benfalls die von einem Messpunkt der Probe abgegebene Strahlung vollflächig auf den PMD-Sensor abgebildet werden. Dazu muss das spektralselektive E- lement so ausgebildet sein, dass die verschiedenen Ordnungen des von einem Messpunkt ausgehenden Lichtes nebeneinander, vollflächig auf den PMD- Sensor abgebildet werden. Dies hat den Vorteil einer hohen, spektralen Auflösung. Die zeitlich gestaffelte Einschaltung der modulierten Lichtquelle unterstützt die Wirkung des spektralselektiven Elementes und bietet den Vorteil einer verbesserten Trennung der einzelnen Wellenlangenbereiche.
In einer zweiten vorteilhaften Ausgestaltung werden bei dem Verfahren zur zeitaufgelösten Spektroskopie die Einzellichtquellen von der Steuer- und Regeleinheit so geschaltet, dass die von der Probe abgegebene Strahlung über die abbildenden optischen Elemente und das spektralselektive Element in Form einzelner Spektren auf dem matrixförmigen PMD-Sensor gleichzeitig, nebeneinander abgebildet werden.
Dazu ist der PMD-Sensor matrixförmig ausgebildet und verfügt beispielsweise über eine Fläche von 120x160 Pixel. Die zu untersuchende Probe wird von einer modulierbaren Lichtquelle mit kurzen Lichtimpulsen bestimmter Wellenlängen bestrahlt. Die von einer Reihe von Messpunkten einer Linie auf der Probe abgegebene Strahlungen werden dann über die abbildenden optischen Elemente und das spektralselektive Element gleichzeitig, nebeneinander auf den PMD-Sensor abgebildet. Im Idealfall wird auch hier jedes Spektrum auf eine
Zeile abgebildet, so dass bei einer Fläche von 120x160 Pixel 120 Spektren gleichzeitig abgebildet werden könnten. Um die Auflösung der Messung zu erhöhen ist es aber auch möglich, jedes Spektrum auf mehrere Zeilen abzubilden. Die gleichzeitige Abbildung der Spektren hat den Vorteil einer sehr schnellen Messung. Das spektralselektive Element ist dabei entsprechend auszubilden. Mit einem PMD-Sensor mit einer Detektorfläche von 120 x 160 Pixel können Messungen im Nanosekundenbereich erreicht werden.
Die erfindungsgemäße Anordnung zur zeitaufgelösten Spektroskopie besteht aus einer modulierbaren Lichtquelle zur Beleuchtung der zu untersuchenden Probe mit kurzen Lichtimpulsen, einem spektralselektiven Element, abbildenden optischen Elementen, einem in der Bildebene angeordneten Sensor und einer Steuer- und Regeleinheit. Der in der Bildebene angeordnete Sensor ist dabei ein PMD-Sensor, der neben den Intensitätswerten zusätzlich die Laufzeiten der von der Probe abgegebenen Strahlung ermittelt und an die Steuer- und Regeleinheit zur Auswertung weiter leitet.
Als modulierbare Lichtquelle finden hierbei Einzellichtquellen in Form spektral unterschiedlich strahlende Halbleiteriichtquellen Verwendung finden. Dies können beispielsweise LED's, OLED's oder auch Laserdioden sein.
Als spektralselektives Element wird in einer ersten Ausführungsform ein Eintrittsspalt mit einem Beugungsgitter und/oder einem Prisma und in einer zweiten Ausführungsform ein Verlaufsfilter verwendet. Während die Verwendung eines Eintrittsspaltes mit einem abbildenden Gitter in bekannter Weise und Anordnung erfolgt, wird ein verwendetes Verlaufsfilter unmittelbar vor oder direkt auf dem PMD-Sensor angeordnet. Ein Prisma kann im einfachsten Fall das Beugungsgitter ersetzten, oder es dient bei zusätzlicher Verwendung zwischen Beugungsgitter und Sensor dazu, die einzelnen Ordnungen aufzuspalten und nebeneinander auf dem Detektor abzubilden.
Der PMD-Sensor kann hierbei zellenförmig, vorzugsweise jedoch matrixförmig ausgebildet sein. Von dem, mit der modulierbaren Lichtquelle gekoppelte PMD- Sensor werden die in Elektronen gewandelten Photonen in Abhängigkeit vom Referenzsignal noch im lichtempfindlichen Halbleiterbereich pixelweise, zeitselektiv getrennt. Durch diesen einfachen Vergleichsprozess zwischen dem optischen Mess- und dem elektronischen Referenzsignal stellt das resultierende Ausgangssignal des PMD-Sensors bereits einen direkten Bezug zur zeitlichen Änderung der Spektraleneigenschaften dar. Der PMD-Sensor ermöglicht gleichzeitig die Intensitätsverteilung für jeden Bildpunkt des Spektrums wieder zu geben.
Figur 1 zeigt dazu eine Anordnung zur zeitaufgelösten Spektroskopie unter Verwendung eines Eintrittsspalts mit einem Beugungsgitter. Die Anordnung besteht hierbei aus einer modulierbaren Lichtquelle 1 zur Beleuchtung der zu untersuchenden Probe 2 mit kurzen Lichtimpulsen, einem als spektralselektives Element dienenden Eintrittsspalts 3 mit einem Beugungsgitter 4, einer als abbildendes optisches Elementen dienenden Lichtleitfaser 5, einem in der Bildebene angeordneten PMD-Sensor 6 und einer (nicht dargestellten) Steuer- und Regeleinheit, die an die elektronische Schnittstelle 7 angeschlossen werden kann. Der Eintrittsspalts 3 ist hierbei als Auskoppeloptik einer Lichtleitfaser 5 ausgebildet, von der die von der Probe 2 kommende Strahlung über das Beugungsgitter 4 auf den PMD-Sensor 6 abgebildet wird. Der PMD-Sensor 6 ermittelt neben den Intensitätswerten zusätzlich die Werte für die Laufzeiten der von der Probe 2 abgegebenen Strahlung und leitet diese an die Steuer- und Regeleinheit zur Auswertung weiter.
Figur 2 zeigt eine zweite Anordnung zur zeitaufgelösten Spektroskopie unter Verwendung eines Verlaufsfilters. Wie bereits erwähnt, wird ein Verla ufsfilter unmittelbar vor oder direkt auf dem PMD-Sensor angeordnet. Die Anordnung besteht hierbei aus einer modulierbaren Lichtquelle 1 zur Beleuchtung der zu untersuchenden Probe 2 mit kurzen Lichtimpulsen, eines als spektralselektives Element dienenden Verlausfilters 8, einem abbildenden optischen Element 5',
einem in der Bildebene angeordneten PMD-Sensor 6 und einer (nicht dargestellten) Steuer- und Regeleinheit, die an die elektronische Schnittstelle 7 angeschlossen werden kann. Die von der Probe 2 kommende Strahlung wird über das Verlausfilters 8 auf den PMD-Sensor 6 abgebildet, der neben den Intensitätswerten zusätzlich die Werte für die Laufzeiten der von der Probe 2 abgegebenen Strahlung ermittelt und an die Steuer- und Regeleinheit zur Auswertung weiterleitet.
Wie bereits ausgeführt, werden in einer ersten vorteilhaften Ausgestaltung die Einzellichtquellen von der Steuer- und Regeleinheit so ein- und ausgeschaltet, dass die von der Probe abgegebene Strahlung über die abbildenden optischen Elemente und das spektralselektive Element in Form einzelner Spektren auf dem PMD-Sensor zeitlich nacheinander abgebildet werden.
Die aus den abbildenden optischen Elementen, dem spektralselektiven Element und dem PMD-Sensor bestehende optische Messanordnung ist dabei vorzugsweise so ausgebildet, dass die einzelnen Spektren möglichst vollflächig auf dem PMD-Sensor abgebildet werden.
In einer einfachen Ausführung ist der PMD-Sensor zeilenförmig ausgebildet und verfügt beispielsweise über 160 Pixel. Die zu untersuchende Probe wird von einer modulierbaren Lichtquelle mit kurzen Lichtimpulsen einer bestimmten Wellenlänge bestrahlt. Die von einem Messpunkt der Probe abgegebene Strahlung wird dann über abbildende optische Elemente und das spektralselektive Element (vollflächig) auf den PMD-Sensor abgebildet.
In einer verbesserten Ausführung ist der PMD-Sensor matrixförmig ausgebildet und verfügt beispielsweise über eine Fläche von 120x160 Pixel. Hier kann e- benfalls die von einem Messpunkt der Probe abgegebene Strahlung vollflächig auf den PMD-Sensor abgebildet werden. Dazu muss das spektralselektive E- lement so ausgebildet sein, dass die verschiedenen Ordnungen des von einem Messpunkt ausgehenden Lichtes nebeneinander, vollflächig auf den PMD-
Sensor abgebildet werden. Dies hat den Vorteil einer hohen, spektralen Auflösung. Die zeitlich gestaffelte Einschaltung der modulierten Lichtquelle unterstützt die Wirkung des spektralselektiven Elementes und bietet den Vorteil einer verbesserten Trennung der einzelnen Wellenlangenbereiche.
In einer zweiten vorteilhaften Ausgestaltung werden die Einzellichtquellen von der Steuer- und Regeleinheit so geschaltet, dass die von der Probe abgegebene Strahlung über die abbildenden optischen Elemente und das spektralselektive Element in Form einzelner Spektren auf dem PMD-Sensor gleichzeitig, nebeneinander abgebildet werden.
Dazu ist der PMD-Sensor matrixförmig ausgebildet und verfügt beispielsweise über eine Fläche von 120x160 Pixel. Die zu untersuchende Probe wird von einer modulierbaren Lichtquelle mit kurzen Lichtimpulsen bestimmter Wellenlängen bestrahlt. Die von einer Reihe von Messpunkten einer Linie auf der Probe abgegebene Strahlungen werden dann über die abbildenden optischen Elemente und das spektralselektive Element gleichzeitig, nebeneinander auf den PMD-Sensor abgebildet. Im Idealfall wird auch hier jedes Spektrum auf eine Zeile abgebildet, so dass bei einer Fläche von 120x160 Pixel 120 Spektren gleichzeitig abgebildet werden könnten. Um die Auflösung der Messung zu erhöhen ist es aber auch möglich, jedes Spektrum auf mehrere Zeilen abzubilden. Die gleichzeitige Abbildung der Spektren hat den Vorteil einer sehr schnellen Messung. Das spektralselektive Element ist dabei entsprechend auszubilden. Mit einem PMD-Sensor mit einer Detektorfläche von 120 x 160 Pixel können Messungen im Nanosekundenbereich erreicht werden.
Der spezielle, interne Aufbau der PMD-Sensoren ermöglicht eine Eliminierung des Anteils des nicht modulierten Lichtes bereits vor der Laufzeitauswertung, so dass störendes Fremdlicht unterdrückt werden kann.
In Abhängigkeit von der Art des bei der zeitaufgelösten Spektroskopie durchgeführten Anregungs-Abfrage-Prinzip können durch Auswertung der entspre-
chenden Messergebnisse unterschiedliche Rückschlüsse auf die untersuchte Probe gezogen werden.
So können beispielsweise durch die Variation der Verzögerungszeit zwischen Anregungs- und Abfrageimpuls Rückschlüsse auf die Dynamik der Prozesse gezogen werden. Wird bei dieser Variation der Verzögerungszeit die so gewonnene Messgröße gegen die Verzögerungszeit aufgetragen, erhält man eine so genannte Transiente.
Im Unterschied dazu werden bei Variation der Anregungswellenlänge im Allgemeinen unterschiedliche Prozesse im untersuchten System in Gang gesetzt, die zu anderen spektralen und zeitlichen Signaturen führen können. Die Auftragung der Systemantwort gegen die Abfragewellenlange bei fester Verzögerungszeit liefert ein so genanntes transientes Spektrum. Die Antwort des Systems können dabei entweder durch Variation der Wellenlange eines relativ schmalbandigen Abfrageimpulses oder durch spektral aufgelöste Detektion eines breitbandigen Abfrageimpulses erzeugt werden.
Mit der erfindungsgemäßen, technischen Lösung wird eine Anordnung und ein Verfahren zur zeitaufgelösten Spektroskopie zur Verfügung gestellt, die eine möglichst breitbandige und schnelle Untersuchung von Proben erlaubt, wobei die Anordnung dazu einen möglichst einfachen, kostengünstigen und zuverlässigen, gerätetechnischen Aufbau aufweist.
Gegenüber einem herkömmlichen, derzeit verfügbaren Messsystem zur zeitaufgelösten Spektroskopie reduzieren sich die Beschaffungskosten, bei ähnlicher Funktionalität auf etwa 1/50.