Hartstoff-Einsatz und dessen mechanische Klemmung
Die Erfindung betrifft ein Schneidwerkzeug im Wesentlichen bestehend aus ei- nem Trägerwerkzeug mit einer Ausnehmung in der ein Trägerkörper und ein auswechselbarer Schneidkörper angeordnet und durch ein Spannelement gehalten sind und der Schneidkörper mit seiner Unterseite auf dem Trägerkörper aufsitzt.
Nach dem Stand der Technik in der Zerspanung von meist metallischen Werkstücken werden so genannte und meist nach DIN/ISO genormte Wendeschneidplatten verwendet, auf denen ein Hartstoff aus CBN oder PKD dauerhaft durch Sintern oder Löten im Eckenbereich oder vollflächig an oder auf einem meist aus Hartmetall bestehenden Trägerkörper angebracht ist. Die Wendeschneidplatte kann auch vollkommen aus dem Hartstoff bestehen. Dieser Hart- stoff steht mit einer definierten Schneidecke mit dem zu zerspanenden Werkstück in Kontakt, trägt während seiner Zerspanungsanwendung Material ab und verschleißt nach einer gewissen Einsatzzeit. Durch mehrfaches Drehen und Wenden der Wendeschneidplatte kann der Anwender eine begrenzte Anzahl von unverbrauchten Schneidecken, je nach Wendeplattentyp 4 bis 8 Ecken, wieder zum Einsatz bringen. Die Anzahl der nutzbaren Schneidecken bei flächig belegten oder mit Ecken bestückten CBN/PKD Wendeschneidplatten ist bauartbedingt geringer, als bei Wendeschneidplatten aus voll-CBN. Außerdem sind diese Wendeschneidplatten aufgrund der hohen Rohstoffkosten und komplexen Herstellungsverfahren sehr teuer. Der Preis pro Schneidecke und die Anzahl der bear- beiteten Werkstücke mit einer Schneidecke ist die Kalkulationsgrundlage für die
Herstellkosten. Da die Herstellkosten für den Anwender aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten und Wettbewerbsgründen so niedrig wie möglich zu halten sind, liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde die Herstellkosten zu verringern.
Zur Verringerung der Herstellkosten wird daher erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass der Trägerkörper eine Tasche mit einem Boden und Seitenflächen aufweist, der Schneidkörper ein Hartstoff-Einsatz ist, der mit seiner Unterseite auf dem Boden der Tasche aufsitzt, die Oberseite des Hartstoff-Einsatzes im Wesentlichen bündig zur Oberseite des Trägerkörpers verläuft und Seitenflächen des Hartstoff-Einsatzes an Seitenflächen der Tasche anliegen und dadurch der Hartstoff-Einsatz in der Tasche des Trägerkörpers eingebettet ist. Hierdurch lässt sich der Hartstoff-Einsatz auf einem handelsüblichen Trägerwerkzeug mechanisch durch Klemmen befestigen und ist wesentlich kleiner als eine Wende- schneidplatte nach dem Stand der Technik, wodurch die Herstellkosten verringert sind. Mit dem Ausdruck, dass die Oberseite des Hartstoff-Einsatzes im Wesentlichen bündig zur Oberseite des Trägerkörpers verläuft ist auch verstanden, dass die Oberseite des Hartstoff-Einsatzes etwas höher als die Oberseite des Trägerkörpers ist. Dies wird später noch beschrieben.
Hierdurch lässt sich der Hartstoff-Einsatz extrem klein ausbilden und mit wechselbaren Schneidecken drehbar und wendbar auf dem Trägerkörper gehalten, ohne dabei die Einsatzmöglichkeiten gegenüber herkömmlichen Wendeschneidplatten nach dem Stand der Technik zu reduzieren. Eine möglichst hohe Anzahl an nutzbaren Schneidecken und eine hohe Wechselgenauigkeit und Bediener- freundlichkeit sind weitere Merkmale der Erfindung.
In erfinderischer Ausgestaltung entspricht der Trägerkörper im Aussehen, in den äußeren Abmessungen und seiner Form einer DIN-ISO genormten Wendeschneidplatte nach dem Stand der Technik und sind das Volumen, die Oberfläche und Dicke des Hartstoff-Einsatzes deutlich kleiner, als ein für das jeweilige Anwendungsgebiet vergleichbarer Schneidkörper nach dem Stand der Technik.
Um Rohstoffeinsparungen des Werkstoffes aus dem der Hartstoff-Einsatz besteht, realisieren zu können, wurde in einem bevorzugten Ausführungsbeispiel,
die Fläche des Hartstoff-Einsatzes auf ca. % der sonst benötigten Fläche einer voll-CBN Wendeschneidplatte nach dem Stand der Technik verkleinert. Das Volumen und damit die Gewichtsverkleinerung konnte durch diese Erfindung auf 1/6 der ursprünglichen Masse einer Wendeschneidplatte nach dem Stand der Technik verringert. Reduzierung der Rohstoffkosten, Herstellkosten und Stückkosten je Hartstoff-Einsatz um über 50 % zu den üblichen Kosten nach dem Stand der Technik sind durch diese Erfindung möglich. Durch Drahterodieren oder Laserschneiden können die Rohlinge dieses erfindungsgemäßen Hartstoff- Einsatzes mühelos hergestellt werden. Notwendiges Planschleifen von mehreren Rohlingen erfolgt meist durch Ablage in einen Käfig, dessen einzelne Felder der
Größe und Form des Hartstoff-Einsatzes angepasst sind. Notwendiges Um- fangsschleifen erfolgt meist aufgespannt zwischen zwei Stößeln auf entsprechenden Schleifmaschinen.
Zum Einspannen des Hartstoff-Einsatzes in einem Schneidwerkzeug ist vorteil- haft die Oberseite und/oder Unterseite des Hartstoff-Einsatzes glatt ausgebildet oder mit einer Mulde versehen.
Diese Erfindung schlägt somit zwei verschiedene Typen von Hartstoff-Einsätzen vor. Im Umfang sind die beiden Typen von Hartstoff-Einsätzen ähnlich, in der Dicke, je nach zukünftigem Einsatzfall, unterschiedlich ausgebildet. Grundsätz- lieh unterscheiden sich die erfindungsgemäßen Hartstoff-Einsätze in der Beschaffenheit der Oberfläche. In einer Ausführungsform ist der Hartstoff-Einsatz mit einer Mulde versehen, die bereits aus der WO 03/013770 A1 bekannt ist. Die Mulde kann erfindungsgemäß auch eine andere Form aufweisen und dient zur formschlüssigen Spannung auf dem Trägerkörper. Besonders für ziehende Schnitte, bei dem der Hartstoff-Einsatz durch die wirkenden Schnittkräfte aus seinem Sitz gezogen werden könnte, bietet sich diese Version der Erfindung an. In die Mulde greift ein Spannelement, auch Spannpratze genannt, mit angepass- ter geformter Nase formschlüssig ein.
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Bevorzugt weist der Hartstoff-Einsatz eine Mulde zum Spannen auf, die kreisförmig ausgebildet ist und in der Mitte eine kugel- bzw. kreisförmige Erhebung aufweist und die Spitze der Erhebung oberhalb des Muldenbodens und unterhalb der Oberseite des Hartstoff-Einsatzes liegt. Auch weist bevorzugt der Hart- stoff-Einsatz eine erste Spannmulde zum Einspannen in das Schneidwerkzeug aufweist und koaxial zur ersten Spannmulde eine zweite Spannmulde angeordnet, wobei die erste Spannmulde tiefer als die zweite Spannmulde und beide tiefer als die Oberseite des Hartstoff-Einsatzes 1 angeordnet sind. Hierdurch ist eine extrem dauerhafte und starke Befestigung erreicht.
Ein Hartstoff-Einsatz mit einer glatten Oberfläche bietet bauartbedingt weniger
Schutz gegen ziehende Schnitte, hat aber vom Preisleistungsverhältnis aufgrund der glatten Oberfläche und der größeren Dicke des Hartstoff-Einsatzes noch die Möglichkeit, erfindungsgemäß durch nachträgliches Flachschleifen im Bereich von 0,01 bis 0,5 Millimeter je Oberfläche nochmals als renovierter Hartstoff- Einsatz, auf einem der abgeschliffenen Höhe ausgleichenden Trägerkörper, ein zweites oder weiteres Mal z. B. zur Zerspanung eingesetzt zu werden. Für den renovierten Hartstoff-Einsatz fallen dann nicht mehr die Rohstoffkosten, sondern nur noch die Hartbearbeitungskosten durch Plan- und ggf. durch Umfangsschlei- fen an.
In einer erfinderischen Ausgestaltung bilden die Seitenflächen der Tasche mit den anliegenden Seitenflächen des Hartstoff-Einsatzes eine formschlüssige Verbindung. Hierdurch ist eine zusätzlich vertikale Verankerung erzielt.
In einer Weiterbildung der Erfindung ist der Trägerkörper in Höhe des Bodens der Tasche teilweise horizontal und in Verlängerung der Tasche nach innen ver- tikal derart geschlitzt, dass der Hartstoff-Einsatz zangenförmig zwischen zwei elastischen Greifarmen angeordnet ist, wobei ein Greifarm eine Seitenfläche und der andere Greifarm eine andere gegenüberliegende Seitenfläche der Tasche
bildet. Dieses zangenförmige Einspannen des Hartstoff-Einsatzes durch die e- lastischen Greifarme verstärkt ebenfalls die Verankerung des Hartstoff-Einsatzes auf dem Trägerkörper.
Bevorzugt überragen die äußeren seitlichen Flächen der Greifarme die unteren Seitenflächen des Trägerkörpers um einen Abstand x. Zweckmäßigerweise ist der Abstand x kleiner als die Breite des vertikalen Schlitzes. Beim Einspannen, d. h. beim Ziehen des Hartstoff-Einsatzes bzw. des Trägerkörpers in seinen Sitz werden so die Greifarme kraftbeaufschlagt und üben eine zangenförmige Kraft auf den Hartstoff-Einsatz aus.
In Ausgestaltung der Erfindung ist die Tiefe der Tasche kleiner als die Dicke des
Hartstoff-Einsatzes, so dass der Hartstoff-Einsatz die Oberfläche des Trägerkörpers etwas überragt. Dies ist sinnvoll, damit im gespannten Zustand die Druckflächen des Spannelements auf der höher liegenden Fläche des Hartstoff- Einsatzes aufliegt, um hier auch die Spannkraft entfalten zu können. Trotz dieser Überragung verläuft die Oberseite des Hartstoff-Einsatzes im Wesentlichen bündig zur Oberseite des Trägerkörpers.
In einer Weiterbildung der Erfindung verläuft die Tasche symmetrisch zu einer Diagonalen des Trägerkörpers und ist der vertikale Schlitz in Verlängerung der Tasche auf ihrer Diagonalen angeordnet. Hierdurch ist der Hartstoff-Einsatz symmetrisch zu einer Ecke des Trägerkörpers ausgebildet.
In einer Ausgestaltung der Erfindung sind auf der Oberfläche des Trägerkörpers zumindest eine Ausnehmung und an dem Spannelement zumindest ein an die Ausnehmung angepasster Zapfen angeordnet, wobei die Ausnehmung und der Zapfen eine derartige Exzentrizität aufweisen, dass beim Spannen das Spann- element den Trägerkörper in die Ausnehmung zieht. Hierdurch ist eine weitere
Kraft vorhanden, welche den Trägerkörper in die Ausnehmung des Trägerwerkzeuges zieht.
In einer erfinderischen Ausgestaltung ist eine Ausnehmung auf der Diagonalen in Verlängerung des vertikalen Schlitzes angeordnet und mündet der Schlitz in die Ausnehmung. Die Ausnehmung liegt dadurch direkt in Verlängerung des
Schlitzes wodurch sich eine symmetrische Kraft ergibt, welche den Trägerkörper in die Ausnehmung des Trägerwerkzeuges zieht.
In einer anderen erfinderischen Ausgestaltung ist auf jedem Greifarm eine Ausnehmung angeordnet, wodurch sich zwei Kräfte ergeben, welche den Trägerkör- per in die Ausnehmung des Trägerwerkzeuges ziehen.
Vorteilhaft besteht der Hartstoff-Einsatz aus einem Hartstoff wie CBN (kubisches Bornitrit), PKD (polykristalliner Diamant), Hartmetall, Keramik, Mischkeramik oder einem anderem geeigneten Hartstoff.
Ein erfindungsgemäßer Trägerkörper für ein eben beschriebenes Schneidwerk- zeug ist dadurch gekennzeichnet, dass der Trägerkörper eine Tasche mit einem
Boden und Seitenflächen aufweist zum Einbetten eines Hartstoff-Einsatzes und der Trägerkörper im Aussehen, in den äußeren Abmessungen und seiner Form einer bevorzugt DIN-ISO genormten Wendeschneidplatte nach dem Stand der
Technik entspricht. Die Wendeschneidplatte muss nicht DIN-ISO genormt sein. DIN-ISO genormt ist jedoch bevorzugt.
Bevorzugt ist der Trägerkörper in Höhe des Bodens der Tasche teilweise horizontal und in Verlängerung der Tasche nach innen vertikal derart geschlitzt, dass zwei elastische Greifarme geschaffen sind, wobei ein Greifarm eine Seitenfläche der Tasche und der andere Greifarm eine zweite gegenüberliegende Seiten- fläche der Tasche bildet und beide Greifarme elastisch zueinander sind.
In Weiterbildung sind das Volumen, die Oberfläche und Dicke des Hartstoff- Einsatzes deutlich kleiner, als ein für das jeweilige Anwendungsgebiet vergleichbarer Schneidkörper nach dem Stand der Technik.
Ein erfindungsgemäßer Hartstoff-Einsatz ist dadurch gekennzeichnet, dass die Oberseite und/oder Unterseite des Hartstoff-Einsatzes glatt ausgebildet oder mit einer Mulde versehen ist.
Bevorzugt weist der Hartstoff-Einsatz eine Mulde zum Spannen auf, die kreisförmig ausgebildet ist und in der Mitte eine kugel- bzw. kreisförmige Erhebung aufweist und die Spitze der Erhebung oberhalb des Muldenbodens und unter- halb der Oberseite des Hartstoff-Einsatzes liegt.
Außerdem weist bevorzugt der Hartstoff-Einsatz eine erste Spannmulde zum Einspannen in das Schneidwerkzeug auf und ist koaxial zur ersten Spannmulde eine zweite Spannmulde angeordnet, wobei die erste Spannmulde tiefer als die zweite Spannmulde und beide tiefer als die Oberseite des Hartstoff-Einsatzes angeordnet. Mit einer derartigen Mulde wurden die besten Eigenschaften erzielt.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Figuren näher erläutert.
Die Erfindung beschreibt einen in seiner Form und Handhabung neuartigen auswechselbaren Hartstoff-Einsatz 1 und 12 (siehe Figuren 1 - 27), der z. B. zur Nutzung auf DIN-ISO genormten Trägerwerkzeugen 3 in der zerspanenden In- dustrie anstelle der handelsüblichen Wendeschneidplatten seine Anwendung findet. Erfindungsgemäß wird dieser auswechselbare Hartstoff-Einsatz 1 und 12 auf einem Trägerkörper 5, 13, 23 aufgenommen, gehalten und geführt. Die Trägerkörper 5, 13, 23 sind im Aussehen, in den äußeren Abmessungen und ihrer Form einer DIN-ISO genormten Wendeschneidplatte sehr ähnlich. Diese norm- nahen Trägerkörper 5, 13, 23 ermöglichen die Anwendung des Hartstoff-
Einsatzes 1 und 12 auf einer Vielzahl von Trägerwerkzeugen 3 für die Zerspa-
nung, zum Drehen, und auf anderen Trägerwerkzeugen auch zum Fräsen oder Bohren. Der Hartstoff-Einsatz 1 oder 12 besteht bevorzugt aus einem erfindungsgemäß speziell geformten Plättchen aus CBN (kubischem Bornitrit), PKD (polykristallinem Diamant), Hartmetall, Keramik, Mischkeramik oder einem ande- ren geeigneten Hartstoff zur Zerspanung von meist metallischen Werkstücken.
Dieser Hartstoff-Einsatz 1 oder 12 ist aufgenommen in einer angepassten Tasche 7, 17 oder 27 auf einem Trägerkörper 5, 13, 23 der sich wiederum in einer angepassten Ausnehmung 4 (siehe Figur 6) auf einem Trägerwerkzeug 3 befindet. Beides wird dort gespannt und gehalten mit einem am Trägerwerkzeug 3 befestigten und am Hartstoff-Einsatz 1 und 12, bzw. am Trägerkörper 5, 13, 23 angepassten und eingreifenden Spannelement 2, 31 , 41 .
Erfindungsgemäß wurde dieses umgesetzt in den eingangs beschriebenen Hartstoff-Einsätzen 1 und 12, die jeweils eingebettet in einer angepassten Tasche 7, 17 oder 27 auf einem Trägerkörper 5, 13 oder 23 auf einem handelsüblichen Trägerwerkzeug 3 mechanisch durch Klemmen befestigt werden können. Die
Grundform der beiden Hartstoff-Einsätze 1 und 12 sind gleich, die Oberfläche des Hartstoff-Einsatzes 1 ist mit einer Mulde 18 zum Einspannen versehen, die Oberfläche des Hartstoff-Einsatzes 12 ist glatt. Beide Oberflächenarten führen durch ihre Beschaffenheit zu einer unterschiedlichen Befestigungsmöglichkeit. Dazu wird erfindungsgemäß auch ein entsprechender Trägerkörper 5, 13 und 23 und auch ein entsprechendes Spannelement 2, 31 und 41 benötigt.
Erfindungsgemäß kann auch je nach Anwendungs- und Ausführungsfall die Seitenform eines Hartstoff-Einsatzes 12 speziell geformt sein. Die Seitenwände des Hartstoff-Einsatzes 12 und die des Trägerkörpers 5, 13 und 23 haben eine an- einander angepasste Form, die dann eine zusätzliche formschlüssige Verbindung aufweisen. In den Fig. 25 bis 27 sind Beispiele möglicher Seitenformen der Hartstoff-Einsätze 12 gezeigt.
In einer erfinderischen Ausgestaltung (siehe Figur 28) weist der Hartstoff-Einsatz 1 , 12 eine Spanleitstufe 34 auf. Diese Spanleitstufe 34 kann jegliche Form und Art im Hartstoff-Einsatz aufweisen und mittels Schleifen, Lasern, Sintern oder anderer geeigneter Verfahren spiegelbildlich und gegenüberliegend, bzw. an jeder Schneidkante des Hartstoff-Einsatzes eingebracht sein.
Zur Befestigung des Hartstoff-Einsatzes 12 auf den beiden Varianten der Trägerkörper 13, 23 (siehe Figuren 15, 16) wird dieser später durch eine geeignete Spannpratze bzw. Spannelement 31 herunter gedrückt und durch eine Spannfläche 32 (siehe Figur 18) fixiert. Im Spannvorgang kommt dann noch eine zweite Kraftkomponente hinzu, übertragen durch einen kegelförmigen Zapfen 33 auf der Unterseite der Spannpratze 31 . Diese wirkt in der zylindrischen/kegelförmigen Bohrung/Ausnehmung 8 im Trägerkörper 13 in diagonaler Richtung des Plattensitzes bzw. der Ausnehmung 4 wie eine Zange, da die geringfügig überstehenden seitlichen Flächen 14a und 14b des Trägerkörpers 13 die Plattensitzwände bzw. die Ausnehmung 4 berühren und durch die Spannkraft die Zangenbewegung des oberen teilweise horizontal 10 und in der Mitte teilweise vertikal geschlitzten 1 1 oberen Teils des Trägerkörpers 13 übertragen und den Hartstoff-Einsatz 12 somit seitlich durch die Fläche 15 und dessen spiegelbildlich/symmetrisch gegenüberliegende Fläche zangenförmig festhalten.
In Fig. 16 ist erfindungsgemäß ein ähnliches Prinzip gezeigt. Hier besitzt die befestigende Spannpratze bzw. Spannelement 41 (siehe Figuren 21 -24) allerdings auf ihrer Unterseite zwei kegelförmige Zapfen 43 und 44, die enger zusammenstehen, als die im Zusammenbau unter ihr befindlichen zylindrischen/kegelförmigen Bohrungen/Ausnehmungen 28 und 29 des Trägerkörpers 23. Diese befinden sich wiederum im teilweise horizontal 22 und vertikal geschlitztem 21 Trägerkörper 23. Durch diese Exzentrizität zwischen den als Kegelbohrungen ausgebildeten Bohrungen/Ausnehmungen 28 und 29 und den beim Spannen hinein ragenden Zapfen 43 und 44 werden die beiden linken und
rechten Hälften der Trägerkörperoberfläche 25, die als Greifarme 19a, 19b wirken, zusammengedrückt und der Hartstoff-Einsatz 12 durch die vordere Fläche 42 der Spannpratze 41 heruntergedrückt und gehalten. Auch in diesem Fall wird der Hartstoff-Einsatz 12 erfindungsgemäß mit einer Zangenbewegung einge- klemmt und durch eine weitere Krafteinwirkung durch Berührung über die Fläche
42 der Spannpratze 41 gehalten.
Diese zangenartige Bewegung der seitlich den Hartstoff-Einsatz 12 umgebenden Wände 15 und 25 wird erfindungsgemäß durch die horizontalen 10 und 22 und vertikalen Schlitze 1 1 und 21 im Trägerkörper 13 und 23 ermöglicht, sowie durch den ausgewählten Werkstoff des Trägerkörpers 13 und 23, der eine dauerhafte
Elastizität zulassen muss. Der bevorzugte Werkstoff ist dabei ein Warmarbeits- stahl oder ein warmfester Federstahl. Die Schlitzbreite liegt dabei erfahrungsgemäß bei 0,05 mm bis 1 ,0 mm und kann z. B. durch Drahterodieren eingebracht werden. Der Trägerkörper 13 und 23 ist erfindungsgemäß symmetrisch ausge- bildet, die Symmetrieachse verläuft dabei durch den Schlitz 1 1 bzw. 21 . Die Tiefe der Tasche 7, 17, 27, die durch die Taschenbodenfläche 17 oder 27 begrenzt wird, beträgt zwischen 1 ,0 mm und 4,0 mm. Deren Breite liegt im Idealfall bei 4,0 mm, damit der Hartstoff-Einsatz 12 auch noch handhabbar ist. Realisiert werden können natürlich auch noch andere Abmessungen. Die Tiefe der Tasche 7, 17, 27 ist erfindungsgemäß etwas weniger tief als der Hartstoff-Einsatz 12 hoch ist.
Dieses ist notwendig, damit im gespannten Zustand die Spannflächen 32 oder 42 der Spannpratze 31 oder 41 auf der höher liegenden Fläche des Hartstoff- Einsatzes 12 aufliegt, um hier auch die Spannkraft entfalten zu können. Die hinteren Seitenwände 16 und 26 in der Tasche des Trägerkörpers 13 oder 23 sind erfindungsgemäß der Kantenform des Hartstoff-Einsatzes 12 angepasst und dienen als Anschlag, um den bei der Zerspanung entstehenden Schnittkräften entgegenzuwirken und den Hartstoff-Einsatz 12 in Position zu halten.
Die zylindrischen/kegelförmigen Bohrung/Ausnehmungen 8, bzw. 28 und 29 (Fig. 15 und Fig. 16) haben erfindungsgemäß einen Durchmesser von ca. 3 mm. Die Seitenwände sind kegelförmig mit einem Winkel von 1 ° bis 45° ausgebildet, wobei der Kegelwinkel der Zapfen 33, bzw.43 und 44 an den Spannpratzen 31 oder 41 (Fig. 19 und Fig. 23) immer kleiner sein sollte, damit die abgerundete
Zapfenspitze ideal beim Spannvorgang in die Kegelbohrungen gleiten kann. Der Achsversatz zwischen den Kegelbohrungen und den Kegelzapfen und die Gleitbewegung an den Kegelwänden schafft den definierten Rückzugs- und Zangeneffekt dieser Erfindung.
Bevorzugt weist der Hartstoff-Einsatz 1 eine Mulde 18 zum Spannen auf, die kreisförmig ausgebildet ist und in der Mitte eine kugel- bzw. kreisförmige Erhebung 20 aufweist. Bevorzugt liegt die Spitze der Erhebung 20 oberhalb des Muldenbodens und unterhalb der Oberseite des Hartstoff-Einsatzes 1 . Zum Einspannen auf einem Schneidwerkzeug greift eine Spannpratze mit angepass- ter geformter Nase formschlüssig in die Mulde 18 des Hartstoff-Einsatzes 1 ein.
Diese Mulde 18 dient zur formschlüssigen Spannung auf einem Trägerkörper. Besonders für ziehende Schnitte, bei dem der Hartstoff-Einsatz 1 durch die wirkenden Schnittkräfte aus seinem Sitz gezogen werden könnte, bietet sich diese Mulde 18 an.
Bevorzugt weist der Hartstoff-Einsatz 1 eine erste Spannmulde 18 zum Einspannen in das Schneidwerkzeug auf. Damit Läpp- oder Schleifbearbeitungen der Oberseite 52 des Hartstoff-Einsatzes 1 die Klemmeigenschaften des Hartstoff- Einsatzes 1 nicht beeinflussen, ist bevorzugt koaxial zur ersten Mulde 18 eine zweite Spannmulde 24 angeordnet, wobei die erste Mulde 18 tiefer als die zwei- te Spannmulde 24 und beide tiefer als die Oberseite 52 des Hartstoff-Einsatzes
1 angeordnet sind. Beim Klemmen des Hartstoff-Einsatzes 1 in einem Trägerwerkzeug liegt die Spannpratze des Werkzeugs auf der zweiten Spannmulde 24
auf und greift zum Beispiel mit einer Nase in die erste Spannmulde 18 ein (siehe Figur 11 , 12).
Erfindungsgemäß kann der Hartstoff-Einsatz 1 , 12 aus PCBN oder einem CBN- Verbundwerkstoff bestehen, wobei der Hartstoff-Einsatz 1 , 12 bevorzugt eine Spannmulde bzw. Mulde aufweist. Die Spannmulde bzw. Mulde kann kreisförmig ausgebildet sein und in der Mitte eine kugel- bzw. kreisförmige Erhebung aufweisen, wie oben beschrieben. Die entsprechende Kontur der Spannmulde oder Mulde ist bevorzugt über eine entsprechende Formgebung des Grünkörpers eingebracht und der so hergestellte Grünkörper wird dann getrocknet und gesintert.
Der Hartstoff-Einsatz 1 , 12 kann auch mit einer Beschichtung versehen sein.