Zahnarztstuhl
Die Erfindung betrifft einen Zahnarztstuhl.
Bekannt sind Zahnarztstühle, bei denen ein Patient in einer Patienten-Position von einem Zahnarzt in einer Zahnarzt-Behandlungsposition behandelt werden kann. Um die Zahnarzt-Behandlungsposition herum sind verschiedene Geräte angeordnet, die von dem Zahnarzt gut erreichbar sind, wie etwa ein Bohrer, ein Sauger, ein Sprüher oder ähnliches.
Die Erfindung betrifft eine Verbesserung eines solchen Zahnarztstuhls.
Der Zahnarztstuhl ist beispielsweise nach Anspruch 1 oder 29 ausgebildet. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen offenbart. Ein Verfahren ist in Anspruch 28 angegeben.
Der Zahnarztstuhl nach Anspruch 1 weist mindestens eine Datenverarbeitungsanlage auf.
Die Datenverarbeitungsanlage dient z.B. der Kommunikation und/oder der Datengewinnung und/oder der Datenverarbeitung und/oder der Datenausgabe, wie der Datenfernübertragung. Die Daten betreffen z.B. patientenspezifische Daten. Patientenspezifische Daten sind solche die eindeutig einem Patienten zugeordnet werden können wie etwa Modelldaten, Behandlungspläne, Rechnungen, Alter des Patienten oder sonstige persönliche Daten, die Behandlungshistorie, Telefoπdaten eines Telefongesprächs über einen Patienten zwischen z.B. Zahnarzt und Zahntechniker oder Zahnarzt und Fertigungszentrum, oder alle anderen hierin erwähnten Daten, etc.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Datenverarbeitungsanlage mit mindestens einer 2D und/oder einer 3D-Kamera verbunden. Mit einer 2D-Kamera können normale Fotobilder oder Bildsequenzen in Form von Filmen erstellt werden, wohingegen mit einer 3D-Kamera ein Profil dreidimensional erkannt werden kann. Hiermit kann beispielsweise ein Restzahnbereich des Patientenmunds dreidimensional abgetastet werden, um so ein dreidimensionales digitalisiertes Modell des Restzahnbereichs oder Zahnbereichs des Patientenmunds zu erhalten.
Es können auch mehrere Kameras vorgesehen sein. Neben einer 2D- und/oder 3D- Kamera für den Patientenmund kann auch noch mindestens eine weitere 2D- und/oder 3D- Kamera vorgesehen sein. Diese kann beispielsweise so angeordnet sein, dass Sie das Gesicht des Zahnarzts oder des Patienten zeigt. Dadurch kann beispielsweise bei einem Gespräch mit einem Zahntechniker das Gesicht des Zahnarzts gezeigt werden, wodurch eine bessere Kommunikation zwischen Zahnarzt und Zahntechniker erreicht wird. Durch die Darstellung des Gesichts des Patienten kann z. B. die Mundkamera und die Position derselben mit einer anderen Kamera erfasst werden. Es können somit Bilder oder Filme von verschiedenen Objekten und/oder mit verschiedenen Blickwinkeln und/oder mit verschiedenen Abständen erstellt werden.
Vorteilhafterweise ist die Kamera (die für z. B. Aufnahmen des Patientenmunds vorgesehen ist) in einem Halter oder Tray so angeordnet, dass sie leicht entnommen werden kann, wobei in dem Halter oder Tray vorzugsweise noch weitere Instrumente, wie etwa ein Bohrer, Sauger oder Sprüher oder ähnliches angeordnet ist. Dadurch wird die Kamera optimal in den Zahnarztstuhl integriert, so dass eine Handhabung sehr leicht möglich ist.
Eine weitere Kamera kann in den Halter eines Monitors integriert sein, wie beispielsweise eines Monitors für den Zahnarzt. Diese Kamera kann auch an einem separaten Arm befestigt werden, um z. B. das Gesicht oder den Mund des Patienten von außen darzustellen. Dazu ist auch eine Integration in die Leuchte zur Beleuchtung des Patientenmundes und/oder in einen Patientenmonitor möglich.
Vorzugsweise umfasst die Datenverarbeitungsanlage einen Computer, wobei dieser Ein- und Ausgabemittel, einen Arbeitsspeicher und eine zentrale Verarbeitungseinheit aufweist.
Die Datenverarbeitungsanlage umfasst vorzugsweise weiterhin einen Datenfernübertra- gungsanschluss wie etwa einen Internet- und/oder Intranet-Anschluss, wobei dieser An- schluss beispielsweise durch einen Analog-, einen Digital-, einen ISDN-, einen DSL-, einen Glasfaser-, einen Kabel- oder einen Wireless-Anschluss gegeben sein kann. Für den Fall eines Wireless-Anschlusses ist eine entsprechende Antenne oder ähnliches vorgesehen.
Ein Intranetanschluss kann z. B. eine gesonderte Verbindung mit einem oder mehreren Zahntechnikern und/oder Fertigungszentren für Zahnersatzteile schaffen. Eine solche Verbindung ist auch über das Internet möglich, jedoch erleichtert ein Intranet eine Geheimhaltung der übertragenen Daten, bzw. die Herstellung der Datenverbindung, da nur eine geringe Anzahl (weniger als 100, 50, 30, 10 oder 5) von Teilnehmern und/oder Anschlüssen in dem Intranet vorgesehen sind.
In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Datenverarbeitungsanlage eine Abrechnungs-Software. Mit dieser können die bei der Behandlung entstandenen Kosten unmittelbar durch den Zahnarzt abgerechnet werden, ohne dass hierbei ein Arbeitsplatzwechsel für den Zahnarzt nötig wäre.
Weiterhin umfasst der Zahnarztstuhl vorzugsweise mindestens einen Monitor, wobei dieser Monitor so angeordnet ist, dass er zumindest von der Zahnarzt-Behandlungsposition aus einsehbar ist. Ein solcher Monitor kann einen Zahnarzt bei der Behandlung in vielfältiger Hinsicht unterstützen. Auf dem Monitor können verschiedenste Arten von Informationen, die für den Zahnarzt von Interesse sind, dargestellt werden.
Hierzu gehören beispielsweise gespeicherte oder aktuelle Internet-Seiten. Aktuelle Internet-Seiten sind solche, die nach dem Aufruf derselben aus dem Internet heruntergeladen werden. Internet-Seiten können auch gespeichert werden, um die in ihnen enthaltene Information später wieder abrufbar zu haben.
Weiterhin können gespeicherte oder ferngespeicherte Bilder, die erst heruntergeladen werden müssen, dargestellt werden. Diese Bilder können beispielsweise Situationen vor Beginn einer Behandlung oder während einer Behandlung als auch nach einer Behandlung des gerade zu behandelnden Patienten sein oder auch Bilder, die zur Information dienen, wie beispielsweise Beispielbilder von möglichen Behandlungen oder ähnliches. Auch E-Mails können an dem Monitor dargestellt werden, so dass der Zahnarzt mit beispielsweise einem Zahntechniker Informationen über mögliche Behandlungen austauschen kann.
Auch Behandlungspläne für die Zukunft oder von vergangenen Behandlungen können dargestellt werden. Diese müssten entsprechend gespeichert sein. Entsprechendes gilt für einen Kostenplan einer Behandlung.
Auf dem Monitor können auch Live-Bilder des Patientenmunds, wie sie mit einer Kamera gewonnen werden, dargestellt werden. Damit kann z.B. dritten Personen die Betrachtung des Patientenmunds während einer Behandlung ermöglicht werden. Auch kann dem Zahnarzt die gerade zu behandelnde Stelle im Patientenmund vergrößert dargestellt werden.
Auch andere Dokumente wie Rechnungen, Mahnungen, Patienten-Information, Behandlungsverträge, Adressen, Aktennotizen oder ähnliches können auf dem Monitor dargestellt werden, falls dies für den Zahnarzt von Interesse ist.
Ebenfalls können digitalisierte Daten, die einen Restzahnbereich oder Röntgenbilder oder digitale Modelle von Zahnersatzteilen oder Kombinationen davon betreffen, dargestellt werden. Dies erleichtert die Entscheidungsfindung über die Möglichkeit oder Unmöglichkeit von bestimmten Behandlungen.
Auf dem Monitor kann auch Werbung beispielsweise des Zahnarztstuhl-Herstellers dargestellt werden.
Der Zahnarztstuhl verfügt weiterhin über Kommunikationsmittel, mit denen der Zahnarzt mit der Datenverarbeitungsanlage kommunizieren kann, wie beispielsweise eine Tastatur, eine Mouse, ein Trackball, ein Touchpad oder eine Spracheingabe. Die Spracheingabe umfasst zum einen ein Mikrophon und zum anderen eine Software, die den semantischen Inhalt der Spracheingabe erkennt.
Der Zahnarztstuhl umfasst vorteilhafterweise weiterhin eine Visualisierungsmöglichkeit der erfolgten Eingabe. Dies kann beispielsweise der bereits erwähnte Monitor oder auch ein sonstiges Display sein.
Der Zahnarztstuhl ist vorzugsweise fernwartbar bzw. eine Ferndiagnose bei Fehlfunktionen des Zahnarztstuhls ist möglich. Hierzu sind entsprechende Mittel vorgesehen, mit de-
nen die verschiedenen Funktionen des Zahnarztstuhls erfassbar und aus der Ferne überprüfbar sind.
Der Zahnarztstuhl verfügt vorzugsweise weiterhin über einen Patientenmonitor, der zumindest von der Position des Patienten aus einsehbar ist. Der Patientenmonitor ist vorzugsweise verschwenkbar oder verstellbar angeordnet, so dass je nach Patientengröße der Monitor optimal eingestellt werden kann.
Der Zahnarztstuhl verfügt vorzugsweise über Mittel, mit denen verschiedene Inhalte auf dem Monitor dargestellt werden können. Dies können beispielsweise gespeicherte aktuelle Internet-Seiten sein. Dies kann zum einen dazu dienen, den Patienten während einer langwierigen Behandlung zu unterhalten, aber auch um Informationen über zahnarztrelevante Themen darzustellen. Weiterhin können gespeicherte oder ferngespeicherte Bilder, wie beispielsweise der Situation vor oder nach oder während einer Behandlung, dargestellt werden.
Um die Zeit während langwieriger Zahnarztbehandlungen zu nutzen, können auch E-Mails dargestellt werden, die der Patient eventuell auch über entsprechende Eingabemittel beantworten oder auch erst verfassen kann.
Weiterhin können jegliche Informationen einer Zahnarztbehandlung, wie etwa Behandlungspläne oder Vorschläge, ein Kostenplan, Informationen zur ärztlichen Beratung oder ähnliches dargestellt werden. Auch kann ein Live-Bild aus dem Patientenmund dargestellt werden, dass mit einer Kamera während der Behandlung aufgenommen wird. So kann der Patient die zahnärztliche Behandlung mit verfolgen, was ihm ansonsten nicht möglich ist oder nur mittels eines Spiegels oder ähnlichem.
Die dargestellten Bilder des Patientenmunds können jedoch im Gegensatz zu einem einfachen Spiegel vergrößert oder verkleinert dargestellt werden. Auch können bestimmte Behandlungsschritte mehrmals dargestellt werden, falls die entsprechenden Bilder oder Filme gespeichert wurden. Auch können in die digitalen Bilder/Filme Erläuterungen und/oder Markierungen durch den Zahnarzt und/oder den Patienten eingegeben werden.
Auch können auf dem Bildschirm Rechnungen, Mahnungen, Patienten-Informationen, Behandlungsverträge, Adressen, Aktennotizen oder ähnliches dargestellt werden.
Der Monitor kann weiterhin dazu dienen, digitalisierte Daten darzustellen. Dies können beispielsweise digitale Röntgenbilder oder mit der 3D-Kamera oder einem anderen Scanner erfasste Formen von Restzahnbereichen oder ähnlichem sein. Auch digitale Modelle von Brücken oder anderen Zahnersatzteilen können dargestellt werden, wobei dies vorzugsweise in Kombination mit Restzahnbereichen erfolgt. Hiermit ist gut eine visuelle Darstellung eines Behandlungsplans oder eines geplanten Zahnersatzteils möglich.
Der Zahnarztstuhl verfügt vorzugsweise weiterhin über eine Dateneingabemöglichkeit für den Patienten. Dies kann beispielsweise eine Tastatur sein, ein Joystick, eine Mouse, ein Trackball oder ähnliches oder Kombinationen davon. Hiermit können beispielsweise während einer langwierigen Behandlung E-Mails geschrieben oder beantwortet werden oder Internet-Seiten aufgerufen werden. Auch können entsprechende Fernsehkanäle oder ähnliches gewählt werden.
Während einer Zahnarztbehandlung ist es dem Patienten in der Regel nicht möglich, sich verbal auszudrücken, da das Sprechen während einer Zahnarztbehandlung nur schwer möglich ist oder eventuell auch ungewünscht ist. Mit einem Betätigungselement, das der Patient bedienen kann, kann beispielsweise ausgedrückt werden, dass der Patient bei einem bestimmten Behandlungsschritt Schmerzen verspürt oder dass er aus einem anderen Grund um eine Pause bei der Behandlung bittet. Dies ermöglicht somit eine rudimentäre Kommunikation mit dem Zahnarzt.
Das von dem Taster und/oder Drücker erzeugte Signal wird vorzugsweise optisch oder akustisch wiedergegeben, so dass der Zahnarzt es wahrnehmen kann. Dies geschieht vorzugsweise so, dass der Zahnarzt es auch bei einer Behandlung im Patientenmund wahrnehmen kann. Hierbei wird der Zahnarzt sich in der Regel auf beispielsweise das Be- schleifen von Zähnen, das Befüllen von Zähnen oder ähnlichem konzentrieren, so dass er in der Regel in besonderer Weise auf das Patientensignal aufmerksam gemacht werden muss. Akustisch ist dies sicherlich immer möglich, vorteilhaft ist jedoch eine optische Signalwiedergabe, die beispielsweise in einem Bohrer integriert ist. Wird der Bohrer gerade bei der Behandlung benutzt, so dass der Patient dabei Schmerzen verspürt, kann dem
Zahnarzt unmittelbar mitgeteilt werden, bei welchem Bohrvorgang oder bei der Behandlung einer bestimmten Zahnstelle Schmerzen auftreten.
Der Zahnarztstuhl verfügt weiterhin vorzugsweise über Speichermittel, mit denen Patientendaten oder Patientenhistorien gespeichert werden können. Dies erleichtert das Wieder- aufrufen von solchen Patientendaten oder Patientenhistorien.
Der Zahnarztstuhl verfügt vorzugsweise weiterhin über ein digitales Röntgengerät. Das digitale Röntgengerät ist hierbei an eine Datenverarbeitungsanlage angeschlossen. Hiermit können mit dem digitalen Röntgengerät gewonnene Daten unmittelbar beispielsweise in eine Patientenakte oder ähnliches eingefügt werden. Auch können derartig gewonnene Röntgendaten zur Erstellung von Zahnersatzteilen oder Behandlungsplänen herangezogen werden.
Um dem Zahnarzt die Berechnung seiner Tätigkeiten zu erleichtern, verfügt die Datenverarbeitungsanlage vorzugsweise über eine Software zur Rechnungs- oder Mahnungserstellung. Damit ist es beispielsweise möglich, dem Patienten unmittelbar nach einer Behandlung gleich die Rechnung mitzugeben, so dass ein nachträgliches Versenden der Rechnung entfällt.
Vorzugsweise ist weiterhin ein Zahnarztstuhl, der ein Patientenkarten-Lesegerät aufweist, das mit der Datenverarbeitungsanlage verbunden ist. Hiermit können Patientendaten, die auf der Patientenkarte gespeichert sind, unmittelbar in die Datenverarbeitungsanlage des Zahnarztstuhls übernommen werden. Die ausgelesenen Daten können beispielsweise auf dem Monitor des Patienten oder des Zahnarztes dargestellt werden.
Der Zahnarztstuhl verfügt vorzugsweise weiterhin über ein Telefon. Dieses weist vorzugsweise eine Freisprecheinrichtung auf, so dass der Zahnarzt die Hände frei hat, während er telefoniert. Ein solches Telefon kann sehr hilfreich sein, beispielsweise um sich mit einem Zahntechniker über einen möglichen Behandlungsplan abzustimmen. Wenn das Telefon in den Zahnarztstuhl integriert wird, kann der Zahnarzt dieses Telefon bedienen, ohne sich von dem Zahnarztstuhl oder der Zahnarztbehandlungsposition wegzubewegen. Das Telefon kann über eine normale Festnetzleitung an ein Telefonnetz angeschlossen sein. Es kann jedoch auch ein Digitaltelefon wie z. B. Internettelefon sein, bei dem die Audiodaten
(über das Internet) in Datenpaketen verschickt werden. Auch ein drahtloses (Mobilfunk-) Telefon ist hier möglich.
Der Zahnarztstuhl verfügt vorzugsweise weiterhin über Mittel zur Bildfernübertragung mit der beispielsweise eine Videokonferenz ermöglicht wird. Dies erleichtert weiterhin die Kommunikation, mit beispielsweise einem Zahntechniker, um sich über einen möglichen Behandlungsplan oder mögliche Zahnersatzteile abzustimmen.
Der Zahnarztstuhl verfügt weiterhin über einen Notknopf oder einen Notschalter, mit dem in ganz einfacher und schneller Art und Weise ein Notarzt oder eine Notarztzentrale über einen Notfall verständigt werden kann. Da eine zahnärztliche Behandlung in der Regel mit gewissem Stress verbunden ist, kommt es bei Zahnarztbehandlungen gelegentlich zu Notfällen, die am besten unmittelbar einem Notarzt oder einer Notarztzentrale gemeldet werden. Neben dem Knopf oder Schalter müssen somit weiterhin Mittel vorhanden sein, mit denen die Kommunikation mit dem Notarzt oder der Notarztzentrale aufgenommen werden kann. Durch Betätigung des Notknopfs oder Notschalters wird beispielsweise lediglich einem Notarzt oder einer Notarztzentrale mitgeteilt, dass ein Notfall vorliegt. Daraufhin kann unmittelbar ein Rettungswagen oder ähnliches zu dem Zahnarzt mit dem Zahnarztstuhl losgeschickt werden, ohne dass hier ein Zeitverlust auftritt. Der Notknopf kann aber jedoch auch lediglich nur eine Kommunikation beispielsweise über Telefon oder Video- Telefon mit einer Notarztzentrale herstellen, so dass der Zahnarzt dem Notarzt oder der Notarztzentrale den Notfall berichten kann.
Der Zahnarztstuhl verfügt vorzugsweise weiterhin über einen Drucker. Mit dem Drucker können verschiedene Inhalte ausgedruckt werden. Sämtliche Inhalte, die auf den Monitoren dargestellt werden, können auch ausgedruckt werden, um sie dem Patienten beispielsweise mitzugeben oder für eine Archivierung in Papierakten.
In einer besonderen Ausführungsform umfasst der Zahnarztstuhl ein Farbmessgerät. Bei der Herstellung von Zahnersatzteilen werden diese in der Regel farblich den bestehenden Zähnen angeglichen. Dazu sind beispielsweise große Sätze von Farbmustern bekannt, die neben die bestehenden Zähne gehalten werden können, um durch optischen Vergleich die gewünschte Farbe zu erhalten. Der optische Eindruck kann hierbei aber durch das Beleuchtungslicht verfälscht werden, so dass nicht der optimale Farbton getroffen wird. Au-
ßerdem benötigt diese manuelle Farbermittlung eine spätere Aufzeichnung der Daten was mit Fehlern verbunden ist. Mit einem Farbmessgerät kann die gewünschte Farbe eines Zahnersatzteils optimal bestimmt werden. Die so gewonnenen Farbdaten können in digitaler Form an einen Zahntechniker oder ein Fertigungszentrum für Zahnersatzteile übermittelt werden, z. B. zusammen mit anderen Daten, die die Form des Zahnersatzteils betreffen.
Die Erfindung betrifft weiterhin einen Zahnarztstuhl mit einer Wasserzuleitung und mit mindestens einem Gerät zur Wasserausgabe. Zahnarztstühle verfügen regelmäßig über beispielsweise Becherfüller, mit denen Spülwasser für den Patienten in einen Becher gefüllt wird oder über einen Wasserspüler, mit dem der Zahnarzt Wasser in den Patientenmund sprühen kann, um hier zu säubern oder ähnliches.
Der Zahnarztstuhl ist hier gekennzeichnet über eine Freifallstrecke zwischen der Wasserzuleitung und der Wasserausgabe. Dadurch wird eine Kontamination mit Keimen in einer Richtung von der Wasserausgabe zu der Wasserzuleitung hin verhindert. Ein Was- sersprüher, der beispielsweise in einen Patientenmund eingeführt wird, wird danach regelmäßig verkeimt sein, wobei die Keime entlang der Zulassungsschläuche sich in das Wasserversorungssystem hin ausbreiten können. Mit einer Freifallstrecke wird diese Möglichkeit unterbunden, da das Wasser hier über eine gewisse Strecke frei fällt, so dass eine Keimausbreitung in einer Rückwärtsrichtung der Freifallstrecke nicht möglich ist.
Der Zahnarztstuhl verfügt vorzugsweise weiterhin über eine Wasserentkeimungsanlage und/oder einen Wasserbehälter. Hier kann Wasser gespeichert werden bzw. das gespeicherte Wasser kann entkeimt werden. Die Freifallstrecke ist dann vorzugsweise zwischen dem Wasserbehälter bzw. der Wasserentkeimungsanlage und der Wasserausgabe angeordnet.
Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung werden anhand der beiliegenden Figuren erläutert. Dabei zeigt:
Fig. 1 einen Zahnarztstuhl in schematischer seitlicher Ansicht;
Fig. 2 eine dreidimensionale schematische Ansicht eines Trays;
Fig. 3 eine schematische Ansicht der Wasserversorgung eines Zahnarztstuhls;
Fig. 4 schematische Darstellung einer Datenverarbeitungsanlage und der angeschlossenen Peripherie-Geräte;
Fig. 5 eine schematische Darstellung der Software-Komponenten in der Datenverarbeitungsanlage.
In Fig. 1 ist ein Zahnarztstuhl 1 schematisch dargestellt. Der Zahnarztstuhl 1 verfügt über eine Patientenliege 2, die mechanisch verstellbar sein kann. Die Liege 2 ist auf einem Sockel 3 angeordnet. In diesem Sockel können Zu- und Ableitungen des Zahnarztstuhls oder ähnliches vorgesehen sein.
Die Datenverarbeitungsanlage dient vorzugsweise für andere Funktionen des Zahnarztstuhls als die Sitzverstellung und/oder die Bereitstellung und Steuerung/Regelung von Druckluft, Vakuum, Wasser oder Strom. Solche Funktionen können jedoch von der Datenverarbeitungsanlage ebenfalls übernommen werden.
Neben dem Zahnarztstuhl ist eine Wand oder ein Träger 4 angeordnet, mit dem verschiedene Komponenten des Zahnarztstuhls gehalten werden können. Hier ist beispielsweise ein Monitor 5 angeordnet, der an einem schwenkbaren Arm gelagert ist, um so ihn für einen Patienten in der Patientenbehandlungsposition 35 optimal anzuordnen. Weiterhin verfügt der Zahnarztstuhl 1 über eine Lampe 6, um den Patientenmund gut auszuleuchten. Der Monitor 5 und die Lampe 6 können auch an einem gemeinsamen Schwenkarm angebracht sein.
Der Zahnarztstuhl verfügt weiterhin über einen Zahnarzt-Monitor 7, der ebenfalls verschwenkbar an einem Schwenkarm gelagert ist, so dass der Zahnarzt sich den Monitor optimal anordnen kann. In diesen Monitor kann auch eine Kamera integriert sein, um das Gesicht des Betrachters darzustellen. Dies dient z.B. zur Videotelefonie.
Ein Tray 8 ist weiterhin schwenkbar an einem Schwenkarm vorgesehen. Auf diesem Tray können z.B. Behandlungsbesteck, Behandlungsmaterial, wie Wattetupfer, Füllungsmaterial, Zahnersatzteile oder ähnliches hingelegt werden. Das Tray ist an eine Versorgungsein-
heit 16 angekoppelt. Diese Versorgungseinheit 16 versorgt Instrumente oder Geräte 10, die an einem Halter 9 des Tray 8 gehalten werden, beispielsweise mit Druckluft zum Antrieb eines Bohrers, mit Wasser für einen Sprüher, mit Vakuum für einen Sauger oder ähnliches.
Weiterhin verfügt der Zahnarztstuhl über eine Datenverarbeitungsanlage 11, die in dem Sockel 3 oder, wie in Fig. 1 dargestellt, außerhalb von dem Sockel 3 angeordnet sein kann. Der Rechner 11 kann über eine Leitung 12 mit dem Sockel 3 verbunden sein.
An dem Sockel 3 sind weiterhin Anschlüsse für die Leitungen 13 vorgesehen, mit denen Fußschalter oder Fußtaster 14 angeschlossen werden. Diese können auch unmittelbar mit Leitungen 13 nicht an den Sockel 3, sondern an die Datenverarbeitungsanlage 11 angeschlossen sein. Mit den Fußtastern oder -Schaltern 14 können z.B. Bohrer oder ähnliches betätigt werden.
In Fig. 1 ist weiterhin ein Drucker 15 mit einem Ausgangsfach 16 dargestellt. Dieser ist an die Datenverarbeitungsanlage 11 angeschlossen.
Weiterhin sind in Fig. 1 Datenleitungen 30, 31 , 32 dargestellt, die beispielsweise einen Internetanschluss, einen Telefonanschluss oder ähnliches symbolisieren sollen.
Die Zahnarztbehandlungsposition ist in Fig. 1 mit 36 dargestellt. Sie befindet sich neben der Liege 2.
In Fig. 2 ist in dreidimensionaler Darstellungen ein Tray 8 des Zahnarztstuhls 1 aus der Fig. 1 dargestellt. Das Tray 8 verfügt über einen Halter 9, in dem verschiedene Instrumente angeordnet sind. Die verschiedenen Instrumente sind über Schläuche oder Leitungen 17 mit der Einheit 16 verbunden.
Auf dem Tray 8 oder, wie in Fig. 2 dargestellt, neben dem Tray 8 ist eine Tastatur 14 angeordnet. Bei dem Tray 8 ist weiterhin ein Monitor 15 dargestellt, der ebenfalls als Zahnarztmonitor dienen kann. Es kann jedoch auch ein Monitor 17 an einem separaten Arm und ein Monitor 15 bei dem Tray angeordnet sein.
In Fig. 2 sind ein Bohrer 10, ein Sprüher 11, eine Kamera 12 und ein Betätigungselement 13 dargestellt.
Das Betätigungselement 13 kann einem Patienten in die Hand gegeben werden. Der auf dem Betätigungselement 13 oben angeordnete Knopf kann von einem Patienten auch während einer zahnärztlichen Behandlung, bei der er nicht sprechen kann, betätigt werden. Verspürt der Patient Schmerzen, kann er beispielsweise den Knopf drücken, um dies dem Zahnarzt mitzuteilen. Hierzu wird beispielsweise eine der beiden LEDs 38 auf den Zahnarztbohrer 10 einschaltet. Während der Zahnarzt mit dem Bohrer Patientenzähne beschleift, können durch die Betätigung des Knopfes des Betätigungselements 13 die Leuchtdioden 38 ein- und ausgeschaltet werden. Damit kann bei einem Zahnarzt, der mit dem Bohrer 10 gerade einen Zahn beschleift, mitgeteilt werden, dass der Patient Schmerzen hat. Je nachdem wie stark der Knopf des Betätigungselements 13 gedrückt wird, können eine oder beide LEDs angehen oder die LEDs können ihre Farbe wechseln oder verschieden stark leuchten. Statt zwei LEDs können auch nur eine oder drei oder mehr LEDs vorgesehen sein.
Auch können die LEDs so ausgebildet sein, dass sie Licht in den Patientenmund mit verschiedener Farbe oder Intensität einstrahlen, je nach Betätigung des Knopfes des Betätigungselements 13. Wird das Element nicht betätigt, so kann beispielsweise grünes Licht als Signal für keine Schmerzen eingestrahlt werden, wohingegen bei Schmerzen rotes Licht eingestrahlt wird. Dies ist dann für den Zahnarzt während der Behandlung unmittelbar ersichtlich.
Die Kamera 12 kann eine normale Kamera sein, mit der normale 2D-Bilder aufgenommen werden. Sie kann jedoch auch eine 3D-Kamera sein, die beispielsweise eine Streifenbeleuchtungseinrichtung und eine Kamera zur Erkennung eines Objekts, das mit den Streifen beleuchtet wurde, darstellt.
Statt oder zusätzlich zu der Kamera 12 kann auch ein mechanischer Tastkopf vorgesehen sein, mit dem Restzahnbereiche oder Zahnbereiche abgetastet werden können.
Das Versorgungssystem in Fig. 3 verfügt über eine Zuleitung 26, mit der Frischwasser zugeführt werden kann. Die Zuleitung 26 ist mit einem Ventil 25 absperrbar. Die Leitung
26 führt in einen Wasserbehälter 18. In diesem kann Wasser zwischengespeichert werden. Der Behälter 18 verfügt weiterhin über eine Wasserentkeimungseinrichtung, beispielsweise in Form von UV-Lampen 28 oder in Form von einer Gaseinleitungseinrichtung 27, mit der desinfizierendes Gas in das Wasser eingeleitet werden kann.
Die Entkeimungseinrichtung kann auch über andere Arten der Entkeimung, wie beispielsweise durch Zusatz von entkeimenden Mitteln, verfügen.
Der Wasserbehälter 18 hat einen Ausgang, der über ein Ventil 24 absperrbar ist. Diesen Ventil kann beispielsweise mit den Fußpedalen 14 aus Fig. 1 betätigt werden. Dem Wasserbehälter 18 schließt sich eine Freifallstrecke 19 an. Das Wasser kann hier von oben nach unten fallen, ohne dass jedoch Leitungen hierzu vorgesehen sind . Dies dient zur Verhinderung von einer Keimausbreitung in den Behälter 18 hinein. Solche Keime können beispielsweise aus dem Sprüher 11, der in Fig. 3 rechts dargestellt ist, stammen, die sich entlang der Leitungen bis zu der Freifallstrecke 19 ausbreiten.
Der Freifallstrecke 19 schließen sich hier beispielhaft zwei Wasserausgaben in Form eines Sprühers und in Form einer Wasserausgabe 20 an. Mit der Wasserausgabe 20 kann ein Becher 21 mit Wasser gefüllt werden. Hierzu ist ein Ventil 23 vorgesehen. Das Ventil 23 kann auch entfallen, wenn eine entsprechende Steuerung durch das Ventil 24 stattfindet.
Ein weiterer Anschluss führt zu dem Sprüher 11. Dieser verfügt über einen auf seiner O- berseite angeordneten Knopf, mit der die Wasserdosierung erfolgen kann, falls sie nicht durch das Ventil 24 erfolgt.
Der Freifallstrecke 19 kann sich auch noch eine Wasserpumpe anschließen, die das Wasser mit dem eventuell benötigten Druck bereitstellt.
In Fig. 4 ist die Datenverarbeitungsanlage 11 schematisch in Verbindung mit verschiedenen Peripherie-Geräten und Anschlüssen dargestellt. Oben sind der Patientenmonitor 5 und der Zahnarztmonitor 7 dargestellt. Hiermit kann Information der Datenverarbeitungsanlage 11 auf dem Monitor dargestellt werden. Weiterhin ist ein Patienten-Kartenlesegerät 41 vorgesehen, mit dem Informationen in die Datenverarbeitungsanlage 11 eingelesen werden können. Weiterhin sind Anschlüsse 30, 31 und 32 symbolisch dargestellt, die Tele-
fonanschlüsse, Internetanschlüsse und sonstige Datenübertragungsanschlüsse oder ähnliches sein können. Auch ein Stromnetzanschluss ist hier symbolisch gemeint.
Weiterhin ist ein Drucker 15 angeschlossen, wie bereits in Fig. 1 gezeigt. Ein Notfallknopf 49 ist symbolisch dargestellt, der von dem Zahnarzt per Fuß oder per Hand betätigt werden kann, um einen Notarzt oder eine Notarztzentrale über einen Notfall zu informieren.
Weiterhin sind ein Mikrophon 40 und ein Lautsprecher 48 vorgesehen. Das Mikrophon kann sowohl Bestandteil einer Spracheeingabe für ein Computersystem sein, als auch Teil eines Telefons, wie beispielsweise eines Telefons mit Freisprecheinrichtung. Der Lautsprecher 48 dient zum Ausgeben von Audiodaten oder wird zum Telefonieren benutzt.
Das Mikrophon 40 und der Lautsprecher 48 können in Form eines Headsets einzeln oder zusammen angeordnet sein, das sich der Zahnarzt aufsetzen kann.
Weiterhin ist eine Tastatur 14 vorgesehen. Diese kann entweder die Tastatur für den Zahnarzt sein, kann aber auch eine Tastatur für den Patienten sein. Entweder Zahnarzt oder Patient können somit Daten in das Datenverarbeitungssystem 11 eingeben.
Die Einrichtungen 43 und 44 symbolisieren ein digitales Röntgengerät. Die Röntgenquelle 43 sendet Strahlen aus, die von einem digitalen Röntgenempfänger 44 ortsaufgelöst empfangen werden. Die so gewonnenen Daten können an die Datenverarbeitungsanlage 11 übertragen werden.
Ein Farbmessgerät ist mit der Bezugsziffer 45 dargestellt.
Jedes der in Fig. 4 dargestellten Peripheriegeräte ist optional. Es sind beliebige Kombinationen dieser Peripheriegeräte möglich. So kann ein Zahnarztstuhl beispielsweise ein, zwei, drei, vier, fünf oder mehr oder alle der in Fig. 4 dargestellten Peripheriegeräte umfassen.
Die Daten von jedem Peripheriegerät, das Daten an die Datenverarbeitungsanlage überträgt, können über einen oder mehrere der Anschlüsse 30, 31, 32 fernübertragen werden. Auch können die Daten für ein Peripheriegerät, dass Daten von der Datenverarbeitungs-
anläge 11 übertragen bekommt, durch einen oder mehrer der Anschlüsse 30, 31 , 32 an die Datenverarbeitungsanlage geschickt werden.
Die Datenverarbeitungsanlage 11 verfügt weiterhin über einen Speicher 42 in dem Daten gespeichert werden können.
In Fig. 5 sind Softwarekomponenten 45, 46, 47 für die Datenverarbeitungsanlage 11 dargestellt. Diese Software-Komponenten können beispielsweise die Komponenten für Bildverarbeitung, Internetanschlüsse oder Internetbrowser, eine Abrechnungssoftware, Software für die Datenein- und -ausgäbe, Software für Ferndiagnose und/oder Fernwartung, Software zum Speichern und Aufrufen von Patientendaten in einer Patientendatenverwaltung, Software zur Steuerung eines digitalen Röntgengeräts, Software zum Lesen von Patientendaten von einer Patientenkarte, Software zum Betrieb eines Telefons oder von Mitteln für eine Videokonferenz oder Druckertreiber-Software sein. Auch kann hier eine Adressdatenverwaltung, eine Software für E-Mails, eine Software zur Archivierung von Filmen oder Bildern, eine Software zur Erstellung von Aktennotizen oder weitere Software vorgesehen sein.
Besonders vorteilhaft ist weiterhin eine Software zur Modellierung von Zahnersatzteilen und von Software zur Übertragung von solchen Modelldaten zu einem Fertigungszentrum oder zu einem Zahntechniker.