Dichteinlage für Behälterverschlüsse
Die Erfindung betrifft eine Dichteinlage für Behälterverschlüsse, mit einer Trägerschicht, mit einer transparenten Kaschierungsfolie, und mit einer die Kaschie- rungsfolie mit der Trägerschicht verbindenden Klebeschicht .
Dichteinlagen für Behälterverschlüsse bestehen häufig aus geschäumtem PoIy- ethylen oder geschäumtem Polypropylen. Diese Dichteinlagen sind scheibenförmig und im Regelfall rund, insgesamt bilden sie also eine zylindrische Scheibe. Als solche sind sie bereits ein auf dem Markt erhältliches Produkt.
Dieses Produkt besteht dann im Regelfall nur aus einem homogenen Material. Diese Dichtscheibe kann jedoch auch als Träger für ein komplexeres Produkt eingesetzt werden. Die Scheibe aus geschäumtem Polyethylen oder geschäum- tem Polypropylen bildet dann eine Trägerschicht. Zusätzlich zu der Trägerschicht, die eine wärmedämmende, isolierende und abdichtende Funktion hat und durch ihre schaumartige Konsistenz auch in der Lage ist, gewisse Fertigungstoleranzen auszugleichen, wird den Dichteinlagen häufig noch eine weitere Materialeigenschaft mitgegeben. So wird es gewünscht, dass außerdem gewisse Barriereeigenschaften vorliegen, beispielsweise in Form von Sauerstoff- oder Wasserdampf sperren. Auch bestimmte mechanische Eigenschaften wie etwa Gleiteigenschaften oder eine weitere mechanische Abdichtfunktion sind erwünscht. Um dies zu erzielen, werden die Trägerschichten mit einer entsprechenden Kaschierungsfolie versehen.
Diese Kaschierungsfolie wird auch als Barrierefolie bezeichnet. Sie wird mittels eines Klebstoffes, beispielsweise eines Polyolefins, flächig auf den Schaumstoff der Trägerschicht aufgeklebt. Dieser Klebstoff ist im Regelfall heiß, um den An- bindungsvorgang der Kaschierungsfolie an die Trägerschicht zu unterstützen. Man kann den Klebevorgang daher in gewissem Sinne auch als Schweißvorgang bezeichnen.
Hauptbestandteil der Dichteinlage ist also eine Trägerschicht, im Regelfall eine schaumextrudierte, weiße Schicht. Die auf kaschierte Folie ist transparent. Es handelt sich beispielsweise um Polyethylenfolien, die hier für die Kaschierung benutzt werden. Die schaumextrudierte Trägerschicht und die Kaschierungsfolie werden miteinander verklebt und anschließend aus der entstehenden Gesamtbahn die gewünschten Dichtscheiben ausgestanzt.
Jede einzelne Dichtscheibe sieht im Falle einer weißen Trägerschicht von beiden Seiten aus weiß aus, da die Kaschierungsfolie klar und transparent ist. Andere Färbungen der Kaschierungsfolie wären an sich grundsätzlich möglich, was auch in der Praxis gewünscht wird. Die Anwender von Dichtscheiben wären beispielsweise daran interessiert, dass die Dichtscheibe der Farbe des zu verpackenden Produktes angepasst wird, indem beispielsweise Orangensaft auch mit Behälterverschlüssen versehen wird, die auf ihrer Innenseite für den Betrachter orange aussehen.
In ganz anderem Zusammenhang ist in den relativ alten Druckschriften FR 1 558 341 und US 2 620 939 schon vorgeschlagen worden, eine Seite von Dichtscheiben mit einer anderen Farbe als die andere Seite dieser Dichtscheiben zu versehen. Anhand dieser Farbe könnte dann eine Orientierung der Dichtscheiben beim Einlegen erfolgen.
Diese älteren Druckschriften beschäftigen sich jedoch nicht mit Dichtscheiben mt einseitiger Kaschierungsfolie, wie sie oben beschrieben ist, und geben auch keine Hinweise zu Details.
In der Praxis scheitert der Wunsch nach farbigen kaschierten Dichteinlagen jedoch daran, dass eine Färbung der transparenten Polyethylenfolie zwar möglich ist, jedoch sehr aufwändig wäre. Die Herstellungsanlagen für derartige Polyethylenfolien müssten zu diesem Zweck umgerüstet werden, um Farbpigmente bei der Herstellung beizufügen, und sie müssten erneut umgerüstet werden, um dann wieder zur Herstellung der für alle anderen Anwendungsfälle gewünschten, klaren transparenten Polyethylenfolien zurückzukehren. Da zwar die Zahl der benötigten Dichteinlagen für Behälterver- Schlüsse sehr groß ist, die jeweils im Einzelfall benötigte Fläche jedoch sehr ge-
ring, ist eine Herstellung von gefärbten transparenten Polyethylenfolien für diesen einen Verwendungszweck eines ganz bestimmten Kunden nicht rentabel beziehungsweise für diesen Kunden unwirtschaftlich teuer.
Auch eine Färbung der Trägerschicht im Schaumextrusionsverfahren bei Beibehaltung von klaren, transparenten Kaschierungsfolien wäre an sich physikalisch möglich. Auch hier bestünde jedoch das Problem, dass die Schaumextru- sionsanlagen jeweils sehr kostspielig und zeitaufwändig umgerüstet werden müssten, um einen bestimmten Farbton dem Schaumstoff beizumengen. Eine sehr gründliche Reinigung der Schaumextrusionsanlagen sowie eine rückführende Umrüstung würden dann anschließend ebenfalls erforderlich.
Daher wird dieser aus Anwenderkreisen geäußerte Wunsch bisher nicht oder nur zu seltenen, die hohen Umrüstkosten rechtfertigenden Sonderfällen erfüllt wer- den können.
Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, eine wirtschaftlichere Möglichkeit vorzuschlagen, Anwendern Dichteinlagen für Behälterverschlüsse anbieten zu können, die einen farbigen oder jedenfalls nicht rein weißen Eindruck beim Betrachter hervorrufen.
Diese Aufgabe wird gelöst mit einer Dichteinlage für Behälterverschlüsse, mit einer Trägerschicht, mit einer transparenten Kaschierungsfolie, und mit einer die Kaschierungsfolie mit der Trägerschicht verbindenden Klebeschicht, wobei die Klebeschicht einen anderen Hell-/Dunkelwert und/oder eine andere Farbe besitzt als die Trägerschicht.
Die Erfindung macht von der Erkenntnis Gebrauch, dass eine solche Dichteinlage für Behälterverschlüsse eben nicht nur aus den beiden wesentlichen Be- standteilen Trägerschicht einerseits und Kaschierungsfolie andererseits besteht, die sowohl den Herstellern von Dichteinlagen als auch den Anwendern als einzige Bestandteile präsent sind.
Außerdem gibt es jedoch die weitgehend unbemerkte Klebeschicht, mit der eben diese beiden wesentlichen Bestandteile miteinander verbunden werden. Diese
Klebeschicht ist mengenmäßig im Vergleich zu den anderen Bestandteilen der Dichteinlage zwar zu vernachlässigen und sie befindet sich darüber hinaus auch noch zwischen den anderen beiden Bestandteilen und damit in einem abgedeckten Raum, der für optische Effekte sich nicht aufdrängt.
Hier ist jedoch der Fall gegeben, dass die Kaschierungsfolie klar und transparent ist, so dass ein Betrachter durch sie hindurch auf die Trägerschicht sehen kann. Zwischen der Kaschierungsfolie und der Trägerschicht befindet sich jedoch gerade die Klebeschicht, so dass eine erfindungsgemäße, bevorzugt gefärbte Klebeschicht für den Betrachter sich so auswirkt, als sei die gesamte Dichteinlage mit einer Farbe versehen.
Die Klebeschicht hat nun darüber hinaus den Vorteil, dass sie erst bei der letztendlichen Herstellung und Zusammenfügung der Dichteinlage aus den beiden Hauptbestandteilen eingefügt wird und für eine variable und gezielte Beifügung von Farbpigmenten zur Verfügung steht. Weder wird sie als Schaumextru- sionselement hergestellt noch muss zuvor eine Kaschierungsfolienbahn erstellt werden.
Bevorzugt ist die Klebeschicht nämlich ein extrudiertes heißes Klebemedium, insbesondere ein extrudiertes Polyolefin mit hier einem zugesetzten Farbstoff.
Für derartige Farbstoffe besteht eine breite Auswahl und es ist auch möglich, relativ rasch die Färbung dieses Klebemediums zu wechseln, um unterschiedlich gefärbte Dichteinlagen zu produzieren.
Die so entstehenden Dichteinlagen wären auf einer Seite für den Betrachter farbig, beispielsweise orange, auf der anderen Seite dagegen weiß, da er dort die unkaschierte und nicht mit einer Klebeschicht versehene Oberfläche der Träger- Schicht sieht.
Falls dies gewünscht wird, ließe sich auch die zweite Klebeschicht entsprechend einfärben.
Denkbar ist es auch, die beiden Klebeschichten auf den unterschiedlichen Seiten mit unterschiedlichen Pigmenten in den zugeführten Bestandteilen für die Klebeschichten zu versehen und somit eine Dichteinlage anzubieten, die von beiden Seiten einen unterschiedlich gefärbten Eindruck hervorrufen.
Möglich ist es natürlich auch, Dichtscheiben auf beiden Seiten mit einer Kaschierungsfolie zu versehen, die jeweils mittels einer Klebeschicht mit der Trägerschicht verbunden ist. Dann können die beiden Seiten der Dichtscheibe beziehungsweise Dichteinlage mit unterschiedlichen Farben ausgestattet werden, indem die beiden Klebeschichten unterschiedlich eingefärbt werden. Das kann beispielsweise Sinn machen, um durch unterschiedliches Einlegen der Dichteinlagen in Behälterverschlüsse zwei Sorten eines in dem Behälter unterzubringenden Produktes voneinander zu unterscheiden oder für den Endverbraucher jeweils einen anderen optischen Eindruck zu bieten. Neben der mit einer Kaschierungsfolie und einer Klebeschicht möglichen Unterscheidung von weiß (bedingt durch die Trägerschicht) und farbig (bedingt durch die Klebeschicht) können nun zwei unterschiedliche Farbtöne treten.
Es gibt jedoch auch einen praktischen Grund, warum häufig und zweckmäßig Dichtscheiben auf beiden Seiten mit einer Kaschierungsfolie versehen werden, obwohl nur auf einer Seite bei der fertigen Dichteinlage vom Anwender eine
Kaschierung benötigt wird. Die Dichteinlagen müssen jedoch häufig in
Einlegemaschinen Behälterverschlüssen zugeführt werden, in die sie eingelegt werden sollen. Um diese Zufuhr der Dichteinlagen zu den Einlagemaschinen möglichst wirtschaftlich vornehmen zu können, werden die Dichteinlagen lose geschüttet in Kartons verpackt. Aus diesen Kartons werden sie dann in
Zuführtrichter oder in ähnliche Geräte eingefüllt.
Damit die auf diese Weise lose geschüttet in den Kartons verpackten Dichteinlagen auch in den Maschinen verarbeitet werden können und die Kaschierung nach dem Einsetzen in den Verschluss auf jeden Fall auf der richtigen, üblicherweise dem Füllgut benachbarten Seite vorhanden ist, erfolgt die Kaschierung der Trägerschicht beidseitig. Die Dichteinlagen sind dann also symmetrisch, so dass bei einer Weiterverarbeitung es keine Rolle spielt, welche Seite einer Dichteinlage dann beispielsweise einem zu verpackenden Füllgut benachbart liegt.
Andernfalls müsste eine kostspielige Orientierung der Dichteinlagen beim Her- steller durch ein Abpacken in Schläuche erfolgen. Das zeitraubende Bestücken von Einlegemaschinen und Magazinen mit nur wenigen hundert Dichteinlagen beinhaltenden Schläuchen beim Verschlusshersteller kann dann ebenfalls unterbleiben.
Die Zuführmaschinen können so bei den Vorgängen im Stand der Technik die Dichtscheiben beliebig entnehmen und einsetzen, da die Dichteinlage von beiden Seiten her die gleichen Funktionen ausüben kann.
Solange die Kaschierungsfolien Kosten verursachen, die in der Größenordnung des Materials für die Trägerschichten liegen oder solange die Materialkosten ohnehin gegenüber den Herstellungs- und Verarbeitungskosten der
Dichteinlagen weitgehend zu vernachlässigen sind, ist es problemlos möglich, allein zur Erzielung der Symmetrie einfach beide Seiten einer Dichteinlage mit
Kaschierungsfolien zu versehen, obwohl eine Kaschierung auf einer Seite der Dichteinlage für den praktischen Anwendungsfall völlig hinreichend wäre.
Zu bedenken ist dabei auch, dass die Zuführmaschinen für die Dichteinlagen sehr schnell arbeiten und die Geschwindigkeit der Zuführung extrem hoch ist. Es wäre daher für den Verarbeitungsvorgang nicht vertretbar, Zeit für die Sortierung und Behandlung von Dichteinlagen beim Zuführen in Behälterverschlüsse vorzusehen.
Es gibt jedoch auch Anwendungsfälle, bei denen die Kaschierungsfolien recht kostspielig sind. Dies gilt etwa dann, wenn sehr hochwertige Barrierefolien verwendet werden sollen, die als sauerstoffundurchlässige Schichten in bestimmten Anwendungsfällen gewünscht werden.
In solchen Fällen ist eine doppelseitige Kaschierung der Trägerschichten nicht mehr vertretbar, da sie auch zu einem doppelten Flächenverbrauch der recht kostspieligen Kaschierungsfolien führt.
Hier kann durch eine Ausführungsform der Erfindung Abhilfe geschaffen werden. Hier wird nämlich eine Ausführungsform benutzt, bei der die Dichteinlage von der mit der Kaschierungsfolie bedeckten Seite aus einen anderen Hell-/Dunkelwert und/oder eine andere Farbe besitzt, als auf der nicht von der Kaschierungsfolie bedeckten Seite der Trägerschicht, indem nämlich die in diesem Fall einzige Klebeschicht insbesondere eingefärbt ist.
Mit dieser sehr einfach scheinenden Maßnahme kann das Problem gelöst werden. Während alle bisherigen Versuche, eine solche Sortierung etwa durch das Testen der leicht unterschiedlichen Gleiteigenschaften der beiden Seiten einer Dichteinlage mit beziehungsweise ohne Kaschierungsfolie gescheitert sind, da die Unterschiede zu gering sind, kann ein intensiver optischer Farbunterschied oder Unterschied im Hell-/Dunkelwert bei unterschiedlichen Grautönen ohne Weiteres zuverlässig und problemlos erfasst werden. Es gibt bereits optoelektronische Einrichtungen, die verwendet werden, um teilweise metallisch beschichtete Scheiben zu orientieren und eine metallisch beschichtete Seite von einer nicht beschichteten Seite zu unterscheiden.
Während aber bei metallbeschichteten Scheiben es nachvollziehbar ist, wie die beiden Seiten einer Scheibe zu unterscheiden sind, war dies bei den mit transparenten Kaschierungsfolien versehenen Dichteinlagen keineswegs vorauszusehen, da eben gerade kein Hell-/Dunkel-Unterschied zwischen den beiden Seiten bestand.
Zwischen dieser Trägerschicht und der Kaschierungsfolie befindet sich jetzt jedoch eine gefärbte Klebeschicht. Betrachtet man nun die unkaschierte Seite
der Trägerschicht, so sieht man unverändert auf den weißen Schaumstoff. Sieht man jedoch von der kaschierten Seite aus auf die transparente Kaschierungsfolie und somit durch diese hindurch, so liegt jetzt optisch vor der dahinterliegenden weißen Schaumstoffschicht eine gefärbte Klebeschicht.
Diese Klebeschicht kann je nach Wunsch eine sehr intensive Farbe erhalten, beispielsweise ein kräftiges Rot oder Blau oder auch einen grauen, von weiß möglichst verschiedenen Farbton.
Die Dichteinlage wirkt somit von beiden Seiten optisch extrem unterschiedlich, obwohl sie haptisch und für die mit der Dichteinlage in Berührung kommenden weiteren Substanzen nichts geändert hat, da alle Änderungen sich im Inneren der Dichteinlage abspielen.
Bevorzugt ist es, wenn die Klebeschicht als heißes Klebemedium extrudiert und zwischen die Trägerschicht und die Kaschierungsfolie eingeführt wird. Dabei ist es besonders bevorzugt, wenn die Klebeschicht durch ein extrudiertes Polyolefin mit einem zugesetzten Farbstoff gebildet wird.
Tests haben bereits gezeigt, dass in diese Form der Klebeschicht besonders zweckmäßig entsprechender Farbstoff zugeführt werden kann, vom Farbstoff werden auch nur sehr geringe Mengen benötigt, da bereits ein geringer Farbstoffzusatz ausreicht, um eine von den optoelektronischen Abtastgeräten detektierbare Unterschiedlichkeit der beiden Seiten der Dichtscheibe zu erzielen. Auch der Klebeeffekt kann besonders zuverlässig eingestellt werden und wird durch den Zusatz des Farbstoffes in keiner Weise beeinträchtigt. Alternativ ist es auch möglich, dass dieses eingefärbte Klebemedium beziehungsweise diese Klebeschicht eine Klebefilmfolie ist. Dann wird es nämlich möglich, je eine Bahn des Trägerschichtmaterials und des Kaschierungsfolienmaterials von zwei Zuführungsebenen aus aufeinander zu laufen zu lassen und das Klebemedium in Form einer Polyolefinfilmbahn dazwischen einzuführen. Diese verflüssigt sich leicht während bzw. kurz nach diesem Vorgang und verklebt somit die beiden außenliegenden Schichten.
Anschließend werden dann die Dichteinlagen ausgestanzt und lose in Kartons gepackt. Schon zu diesem Zeitpunkt können beliebige testweise Prüfungen unternommen werden, da durch die gefärbte Polyolefinfilmbahn beziehungsweise die gefärbte Klebeschicht die beiden Seiten der Dichteinlagen einen sehr unterschiedlichen optischen Eindruck hervorrufen.
Die praktisch beliebige Färbbarkeit dieser Klebeschicht ermöglicht es auch, Wünsche des Kunden und/oder Eigenschaften des zu verpackenden Füllgutes zu berücksichtigen, also beispielsweise bei Dichteinlagen für eine rote Flüssigkeit (Rotwein, rote Fruchtsäfte) ein rotes Klebemedium zu verwenden. Diese betreffenden Dichteinlagen sind je nach Form der Verwendung für den Endverbraucher durchaus noch zu einem gewissen Teil sichtbar.
Der Hersteller packt die Dichtscheiben dann aus dem Karton in einen sogenannten Sortierer oder Zuführer beziehungsweise Zuführtrichter (häufig englisch als Hopperfeeder bezeichnet) aus dem sie dann der Einlegemaschine zugeführt werden.
Sehr wichtig für den Anwender ist es, dass sich durch die Erfindung physikalisch abgesehen von der unterschiedlichen Färbung nichts verändert. Die Oberflächenstrukturen sind von beiden Seiten genauso, wie sie bei einer herkömmlichen, ungefärbten Dichteinlage auch wären, so dass sämtliche Handhabungsmechanismen, Einlegemaschinen etc. nicht umgestellt werden müssen und die eingefärbten Dichteinlagen genauso behandeln können, wie herkömmliche aus eine vorhergehenden Charge.
Das bedeutet auch, dass die von der Kaschierungsfolie gewünschten Eigenschaften wie etwa ihre Lebensmittelechtheit oder auch Zulassungseigenschaften nicht geändert werden; genauso wenig wie die Eigenschaften, die von der Trä- gerschicht auf der anderen Seite gewünscht werden.
Es lässt sich also problemlos realisieren, herkömmliche, nicht eingefärbte Dichtscheiben gemischt oder abwechselnd mit den erfindungsgemäßen, einen farblichen Eindruck auf den Betrachter hervorrufenden Dichtscheiben einzusetzen. Der Hersteller eines Produktes ist also nicht darauf angewiesen, eine Charge
herkömmlicher Dichtscheiben zunächst aufzubrauchen, dann Umstellungen vorzunehmen, und dann erst die neuen Dichtscheiben verwenden zu können. Er kann stattdessen problemlos die neuartigen Dichtscheiben in seine Produktion einfließen lassen. Er behält auch keine Restmengen bisheriger Produkte zurück, die vollständig aufgebraucht werden können.
Auch sämtliche Prüf- und Testmaßnahmen, die beispielsweise auf physikalischen Eigenschaften der Dichtscheiben beruhen, müssen praktisch nicht geändert werden. Weder ändert sich die Dicke oder das spezifische Gewicht oder das Gesamtgewicht einer Dichtscheibe, noch ändern sich die Reibungsbeiwerte und ähnliche Eigenschaften. Lediglich die optischen Eigenschaften sind verändert.
Diese geänderten optischen Eigenschaften ermöglichen es beispielsweise, zwei verschiedenartige Dichteinlagen, die beispielsweise mit unterschiedlichen Folien kaschiert sind, um für sehr spezielle Verwendungszwecke eingesetzt zu werden, voneinander unterscheidbar zu machen. Dies war bisher ein Problem, wenn derartige Dichtscheiben für den Betrachter völlig identisch aussehen, aber nur für jeweils einen Verwendungszweck eingesetzt werden können. Hier kann nun her- stellerseitig durch eine bestimmte, vom Kunden gewünschte Färbung von vorn- herein Vorsorge getroffen werden. Danach können diese Dichteinlagen mit bloßem Auge sauber voneinander unterschieden werden.
Möglichkeiten gibt es auch, um durch unterschiedliche Färbungen auf den beiden Seiten der Trägerschicht die beiden Seiten einer Dichteinlage voneinander unterscheidbar zu machen. Dies gilt beispielsweise wenn auf beiden Seiten unterschiedliche, sonst klare und transparente Kaschierungsfolien eingesetzt werden.
Zur Herstellung der Dichteinlagen wird wie erwähnt zunächst eine mehrschich- tige Folienbahn hergestellt. Diese Folienbahn besteht aus der Trägerschicht und auf einer oder beiden Seiten den gefärbten beziehungsweise ungefärbten Klebeschichten und schließlich den Kaschierungsfolien.
Auch diese gesamte Folienbahn ist ein selbständig handelbares Produkt, denn aus verpackungstechnischen oder anderen wirtschaftlichen Gründen heraus ist
es gelegentlich gewünscht, die Dichteinlagen erst vor Ort kurz vor dem Herstellen der Verpackungen beziehungsweise dem Verpacken der fertigen Produkte aus den Folienbahnen zu fertigen. Dies geschieht, in dem aus diesen Folienbahnen die Dichteinlagen maschinell ausgestanzt werden und dann unmittelbar zur Weiterverarbeitung verwendet werden können.
Zur Herstellung dieser Dichteinlagen können daher auch derartige Folienbahnen an einem anderen Ort und geraume Zeit vor dem Ausstanzen der Dichteinlagen produziert werden, sodass sie dann als fertige Bahnwaren insbesondere in grö- ßeren Rollen den ausstanzenden Fertigungsbetrieben zugeliefert werden. Auch eine solche Folienbahn löst damit die Aufgabe der Erfindung, in dem sie nämlich Anwendern Dichteinlagen für Behälterverschlüsse anbieten kann, die einen farbigen Eindruck beim Betrachter hervorrufen.
Im Folgenden werden anhand der Zeichnung zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung näher beschrieben. Es zeigen::
Figur 1 eine perspektivische Ansicht auf eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Dichteinlage, und
Figur 2 eine perspektivische Ansicht auf eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Dichteinlage.
Eine Dichteinlage besteht in erster Linie zunächst aus einer Trägerschicht 10. Diese Trägerschicht 10 kann in bevorzugten Ausführungsformen eine Schaumstoffschicht sein, beispielsweise aus Polyethylen oder aus Polypropylen. Die Trägerschicht 10 ist ebenso wie die gesamte Dichteinlage oder auch Dicht- Scheibe zylindrisch; sie besitzt also einen kreisförmigen Umfang und ist weitgehend an jeder Stelle gleich dick. Beides ist nicht zwingend Voraussetzung, es kann sich auch um mehreckige oder anders geformte Dichtscheiben handeln, auch gewisse Toleranzen bei den Dickenabmessungen sind möglich.
Die Trägerschicht 10 wie in Figur 1 zu sehen ist auf einer Seite mit einer ersten Kaschierungsfolie 20 überzogen. Diese Kaschierungsfolie 20 besteht aus einem transparenten Material, beispielsweise einem für Sauerstoff nicht oder wenig durchlässigen Folienmaterial. Diese Folie ist im Vergleich zur Trägerschicht 10 sehr dünn und optisch kaum wahrnehmbar. Die Darstellung in der Figur 1 ist nicht maßstabsgerecht.
Die Verbindung zwischen der Kaschierungsfolie 20 und der Trägerschicht 10 wird durch eine erste Klebeschicht 30 vorgenommen. Diese Klebeschicht 30 wird bevorzugt in heißer Form aus einem Extruder zugeführt; es kann sich insbeson- dere um ein Polyolefin handeln. Alternativ kann die Klebeschicht 30 auch in Fo- lienbahnform bei der Herstellung der Dichteinlage zugeführt werden.
Diese Klebeschicht 30 ist anders als im Stand der Technik bei der Erfindung gefärbt. Sie kann beispielsweise mit einem leuchtend bordeauxroten Farbstoff versetzt werden ohne ihre Klebeeigenschaften in irgendeiner Form einzubüßen. Der Farbstoff ebenso wie der Rest der Klebeschicht 30 dringen weder durch die Trä- gerschicht 10 noch durch die Kaschierungsfolie 20 hindurch, sind von außen also nicht bemerkbar, abgesehen von dem optischen Eindruck, den sie hervorrufen.
Schaut nun wie in der Figur 1 ein Betrachter auf die Dichteinlage, so sieht er von oben auf eine klare und transparente Kaschierungsfolie 20, also aufgrund der Transparenz durch diese hindurch. Er sieht somit auf die gefärbte Klebeschicht 30. Diese gefärbte Klebeschicht 30 verdeckt den weißen Schaumstoff der Trägerschicht 10, die somit für den Betrachter nicht mehr sichtbar ist.
Sieht er von unten durch eine symbolisch als Lupe dargestellte Einrichtung 40 oder mit seinem Auge auf die Dichteinlage, so sieht er unmittelbar auf die Trägerschicht 10, sieht also den weißen Schaumstoff.
Wird die dargestellte Lupe 40 durch eine optoelektronische Erkennungseinrichtung mit einem Werkzeug 40 gedanklich ersetzt, so kann die optoelektro- nische Erkennungseinrichtung anhand der wahrgenommenen Farbe beziehungsweise des Hell-/Dunkelwertes automatisch erkennen, ob sie eine gefärbte Klebeschicht 30 erkannt hat. Daraus kann die optoelektronische Erkennungseinrichtung dann entnehmen, dass offensichtlich auch eine Kaschierungsfolie 20 in dieser Ausführungsform vorhanden ist, so dass sie weiß, welche Seite der Dichteinlage ihr zugewandt ist.
Dementsprechend kann die optoelektronische Erkennungseinrichtung nunmehr eine Steuerungsvorrichtung informieren, ob und wie mit der Dichteinlage weiter zu verfahren ist.
In einem ganz anderen Ausführungsbeispiel wird in der Figur 2 eine andere Möglichkeit geschaffen.
Auf der der ersten Kaschierungsfolie 20 mit der ersten Klebeschicht 30 gegenüberliegenden Seite der Trägerschicht 10 ist in der Ausführungsform aus Figur 2 eine zweite Kaschierungsfolie 22 aufkaschiert. Diese zweite Kaschierungsfolie 22 besteht ebenfalls aus einem transparenten Material, beispielsweise einem für Sauerstoff nicht oder wenig durchlässigen Folienmaterial. Auch diese Folie ist im Vergleich zur Trägerschicht 10 sehr dünn und optisch kaum wahrnehmbar ausgebildet. Sie kann zur ersten Kaschierungsfolie 20 identisch sein.
Die Verbindung zwischen der zweiten Kaschierungsfolie 22 und der Trägerschicht 10 wird durch eine zweite Klebeschicht 32 vorgenommen. Diese zweite Klebeschicht 32 wird bevorzugt in heißer Form aus einem Extruder zugeführt; es kann sich insbesondere um ein Polyolefin handeln. Alternativ kann auch die zweite Klebeschicht 32 in Folienbahnform bei der Herstellung der Dichteinlage zugeführt werden.
Diese zweite Klebeschicht 32 kann wie die erste Klebeschicht 30 gefärbt sein. Sie kann mit dem gleichen Farbstoff versetzt werden, ebenso aber auch mit einem anderen Farbstoff als die erste Klebeschicht 30. Auch hier dringt der Farbstoff ebenso wenig wie der Rest der zweiten Klebeschicht 32 durch die Trägerschicht 10 auf der einen Seite noch durch die zweite Kaschierungsfolie 22 auf der anderen Seite hindurch. Abgesehen von dem optischen Eindruck auf den Betrachter ergibt sich mithin von außen kein Unterschied.
Schaut nun wie in der Figur 2 durch eine Lupe 40 schematisch angedeutet dargestellt ein Betrachter auf die Dichteinlage, so sieht er zwar auf die klare und transparente erste Kaschierungsfolie 20 (von oben) oder die zweite Kaschierungsfolie 22 (von unten), jedoch durch diese hindurch auf die erste gefärbte Klebeschicht 30 beziehungsweise die zweite gefärbte Klebeschicht 32. Die Klebeschichten 30 und 32 verdecken jeweils den weißen Schaumstoff der Trägerschicht 10, die für den Betrachter damit nicht mehr sichtbar ist. Wird die Lupe 40 durch eine optoelektronische Erkennungseinrichtung mit einem Werkzeug 40 gedanklich ersetzt, so kann diese anhand der wahrgenommenen Farbe auch automatisch entscheiden, welche Farbe oder auch, ob sie überhaupt eine Farbe gesehen hat. Daraus kann eine optoelektronische Erkennungseinrichtung
dann auch entnehmen, welche Seite der Dichteinlage ihr zugewandt war. Dies kann beispielsweise auch eine nichtgefärbte Klebeschicht gewesen sein.
Entsprechend kann die optoelektronische Erkennungseinrichtung 40 veranlassen, dass für die weitere Verarbeitung die Dichteinlage entweder gedreht oder ausgesondert oder andererseits in unveränderter Lage weiterbehandelt beziehungsweise transportiert werden soll.
Soweit die transparente Kaschierungsfolie 20 dem nicht entgegensteht, kann zur Färbung der Klebeschicht 30 auch ein ultraviolett- oder infrarotdetektierbares Farbmaterial verwendet werden.
Die Werkzeuge 40 für die optoelektronische Abtastung müssen für diesen Anwendungsfall nicht anspruchsvoll sein, da sie lediglich zwei unterschiedliche Zustände (hell, dunkel) voneinander unterscheiden müssen, denn andere Zustände können nicht auftreten. Dies ist durch geeignete Wahl des Farbstoffes leicht zu realisieren und dementsprechend kann das optoelektronische Werkzeug 40 die Entscheidungsfindung auch sehr rasch an den nachgeordneten Vorrichtungen zum Tragen bringen.
Bezugszeichenliste
Trägerschicht
erste Kaschierungsfolie zweite Kaschierungsfolie
Klebeschicht zweite Klebeschicht
Luoe