-
Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Verschlußkappe mit einem Kappenmantel
und einem Kappenboden sowie einer Zugangsöffnung in dem Kappenboden,
die durch ein leicht durchstoßbares Membransiegel
verschlossen ist, und mit einer auf dem Kappenboden angebrachten
Abdeckscheibe, welche die Zugangsöffnung mit dem Membransiegel abdeckt.
-
Entsprechende
Verschlußkappen
sind beispielsweise von größeren Behältern für Trinkwasser bekannt,
wie man sie zunehmend häufiger
an öffentlichen
Plätzen
oder auch in Geschäftsräumen oder Betrieben
vorfindet und die etwa ein Volumen von 15 bis 20 Liter (genauer
5 Gallonen) haben. Im Gebrauch sind diese Behälter üblicherweise mit ihrer Öffnung nach
unten aufgestellt oder aufgehängt,
wobei ein Entnahmeventil auf die Verschlußkappe aufgesetzt ist. Das
Ventil weist üblicherweise
einen Dorn auf, welcher beim Aufsetzen auf die Verschlußkappe entweder
einen Stopfen aus einer Zugangsöffnung entfernt
oder aber ein die Zugangsöffnung
verschließendes
Membransiegel durchstößt und so
die Verbindung zum Inneren des Behälters herstellt. Ansonsten
ist das Ventil fest und abgedichtet mit der Verschlußkappe verbunden
und der das Membransiegel durchstoßende bzw. einen Stopfen beiseitedrückende Dorn
ist üblicherweise
hohl und stellt die Verbindung zum Behälterinneren her. Durch Betätigung des
Ventils kann dann beispielsweise Trinkwasser aus dem Behälter heraus
und durch das Ventil hindurch in einen Trinkbecher fließen.
-
Es
versteht sich, daß entsprechende
Verschlüsse
mit einem Membransiegel, welches relativ leicht durchstoßbar sein
muß, in
der Regel nicht für Behälter geeignet
sind, in denen ein größerer Druck auftreten
kann. Üblicherweise
werden derartige Verschlußkappen
und Ventile für
im wesentlichen drucklose Behälter
verwendet, wie zum Beispiel die erwähnten Trinkwasserbehälter.
-
Da
der Dorn beim Durchstoßen
der Membran teilweise auch auf der Oberfläche der Membran geleitet und
auf diese Weise etwaiger Staub oder Schmutz, der sich möglicherweise
auf der Außenseite
der Kappen, insbesondere auf dem Membransiegel, angesammelt hat,
in das Innere des Dornes und damit auch in einen entsprechenden
Entnahmebehälter
geraten könnte,
ist inzwischen bei entsprechenden Verschlußkappen oftmals eine zusätzliche Abdeckscheibe
zu sehen. Eine solche Abdeckscheibe ist auf dem Kappenboden aufgeklebt
und deckt dabei das im allgemeinen zentral in der Entnahmeöffnung des
Kappenbodens angeordnete Membransiegel ab, um es auf diese Weise
vor Verunreinigungen zu schützen.
-
Diese
Abdeckscheibe kann eine dünne Scheibe
aus Kunststoff oder Papier oder auch eine dünne Folie sein, die im allgemeinen
auf die Außenseite
des Kappenbodens aufgeklebt wird.
-
Ein
Nachteil einer solchen Abdeckscheibe liegt allerdings darin, daß dann das
die Zugangsöffnung
verschließende
Membransiegel nicht mehr direkt sichtbar ist. Beim praktischen Gebrauch
wird mitunter sogar die Abdeckscheibe oder Abdeckfolie auf dem Deckel
belassen und zusammen mit dem Membransiegel von dem Dorn eines entsprechenden
Ventils durchstoßen,
wenn dieses auf die Kappe des Behälters aufgesetzt wird.
-
Aber
auch wenn die Abdeckscheibe bzw. Abdeckfolie vor dem Aufsetzen des
Ventils und dem Durchstoßen
der Membran mit Hilfe des Ventildorns entfernt wird, erfolgt das
Abziehen der Abdeckscheibe und das Durchstoßen der Membran oftmals sehr schnell
nacheinander, wobei der Benutzer dem Zustand des Membransiegels
zumeist nur geringe oder keine Aufmerksamkeit schenkt.
-
Es
kann deshalb geschehen, daß entsprechende
Behälter,
bei welchen das Membransiegel der Verschlußkappe bereits durchstoßen ist,
in betrügerischer
Absicht erneut mit anderem Wasser, beispielsweise einfachem Leitungswasser
oder aber womöglich
gar nicht zum Trinken geeignetem Wasser nachgefüllt wird, um einen solchen
nachgefüllten Behälter erneut
zu verkaufen, wobei die zuvor abgezogene Abdeckscheibe wieder über dem
Membransiegel angebracht ist, so daß nicht unmittelbar erkennbar
ist, daß das
Siegel bereits durchstoßen
bzw. geöffnet
worden war. Es versteht sich, daß entsprechende Manipulationsversuche
nicht nur beim Verkauf von Trinkwasser bzw. an Trinkwasserbehältern vorgenommen
werden können,
sondern daß dies
für alle
Anwendungsfälle
gilt, bei welchen ein entsprechendes Membransiegel in einem Kappenboden
verwendet wird, welches von einem Dorn eines Entnahmeventils oder
dergleichen durchstoßen
werden soll.
-
Die
vorliegende Erfindung ist daher keinesfalls auf die Verwendung an
Trinkwasserbehältern beschränkt.
-
In
Anbetracht des vorstehend genannten Standes der Technik ist es Aufgabe
der vorliegenden Erfindung, eine Verschlußkappe bereitzustellen, bei welcher
ein Manipulationsversuch, konkret ein Nachfüllen des Behälters mit
einer Verschlußkappe,
dessen Membran bereits durchstoßen
worden war, für den
Benutzer wesentlich leichter, schneller und einfacher zu erkennen
ist.
-
Dabei
ist die Membran selbst ohnehin so ausgestattet, daß bei ihrem
Durchstoßen
einige schwächere
Verbindungsbereiche zwischen einzelnen Membranabschnitten zerreißen, so
daß die Membran
auch nach dem Herausziehen eines entsprechenden Dorns ein Aussehen
hat, das erkennbar von einem intakten Membransiegel abweicht.
-
Diese
Aufgabe wird dadurch gelöst,
daß die Abdeckscheibe
mindestens in einem das Membransiegel abdeckenden Bereich transparent
ist.
-
Wenn
die Abdeckscheibe bzw. -folie über dem
Membransiegel transparent ausgebildet ist, kann der Benutzer das
Membransiegel auch dann erkennen, wenn die Abdeckscheibe nicht oder
noch nicht von dem Kappenboden abgezogen worden ist. Das Membransiegel
ist daher jederzeit sichtbar und man kann leicht erkennen, ob es
bereits einmal durchstoßen
worden ist. Insbesondere kann, wenn die Abdeckscheibe nicht verunreinigt
ist oder vor Gebrauch kurz gesäubert
wird, die Abdeckscheibe gemeinsam mit der darunterliegenden Membran
von dem Dorn eines Entnahmeventils durchstoßen werden, ohne daß der Benutzer
auf eine Sichtkontrolle des Membransiegels verzichten muß. Dabei
kommt es lediglich darauf an, daß derjenige Teil der Abdeckscheibe,
der unmittelbar über
der Membran bzw. dem Membransiegel liegt, transparent ist und das
Membransiegel erkennen läßt. Weitergehende
Bereiche der Abdeckscheibe können
ohne weiteres undurchsichtig sein oder sie können beispielsweise mit Werbeaufdrucken
oder dergleichen bedruckt sein. Zweckmäßigerweise wird die Abdeckscheibe
auf die Oberfläche
des Kappenbodens aufgeklebt. Die Form der Abdeckscheibe ist dabei
weitgehend beliebig, d.h. sie kann kreisförmig, polygonal oder in der
Form von Werbeemblemen oder dergleichen ausgestaltet sein, solange
die Fläche
ausreicht, das Membransiegel abzu decken und ein zentraler Bereich
bzw. das Membransiegel abdeckender Bereich in der Abdeckscheibe
transparent ist.
-
Zweckmäßigerweise
ist der transparente Bereich zentral in der Abdeckscheibe vorgesehen
und ist von anderen Bereichen umgeben, die nicht transparent sein
müssen,
und die insbesondere bedruckt oder sonstwie farblich gestaltet sind.
-
Günstig ist
es, wenn ein nicht transparenter Bereich bzw. nicht notwendig transparenter
Bereich den zentralen transparenten Bereich ringförmig umgibt,
so daß die
gesamte, den zentralen transparenten Bereich umgebende Fläche der
Abdeckscheibe auf dem Kappenboden aufgeklebt werden kann.
-
In
der bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird dabei ein Klebemittel verwendet, welches nach
dem Abziehen der Abdeckscheibe von dem Kappenboden seine Klebekraft
verliert, d.h. welches nur einmalig verwendbar ist.
-
Vorzugsweise
weist die Abdeckscheibe noch eine nicht oder nur teilweise an den
Kappenboden angeklebte Lasche auf, die das Erfassen und Abziehen
der Abdeckscheibe von dem Kappenboden erleichtert. Wie bereits erwähnt, kann
die Abdeckscheibe zum Beispiel in Form einer dünnen Folie vorgesehen sein,
sie kann jedoch bei Bedarf auch aus einem etwas dickeren und festeren
Kunststoffmaterial hergestellt werden. In einer Ausführungsform
der Erfindung kann zusätzlich
zu dem Membransiegel und auf der Innenseite desselben noch ein zusätzliches
Siegel oder ein Stopfen vorgesehen sein. Bei Verwendung eines Stopfens,
beispielsweise in einem die Zugangsöffnung bildenden, zylindrischen
Ansatz an der Innenseite des Kappenbodens kann die erfindungsgemäße Verschlußkappe auch
für Behälter verwendet
werden, in denen eine Flüssigkeit
unter leichtem Überdruck
steht, wie beispielsweise mit einer geringen Menge Kohlensäure versetztes
Trinkwasser. da dann der Stopfen das Membransiegels vor dem Innendruck
des Behälters
schützt.
-
Weitere
Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden
Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung einer bevorzugten
Ausführungsform
und der dazugehörigen Figuren.
Es zeigen:
-
1 einen axialen Schnitt durch
einen erfindungsgemäßen Verschluß und
-
2 eine Draufsicht auf den
Kappenboden mit einer darauf aufgebrachten, zentralen Abdeckscheibe.
-
Man
erkennt in 1 eine insgesamt
mit 1 bezeichnete Verschlußkappe, die im wesentlichen aus
einem in etwa zylindrischen Kappenmantel 2 und einem Kappenboden 3 besteht,
der eine in etwa zentral angeordnete Zugangsöffnung 9 aufweist.
Die Zugangsöffnung 9 wird
im wesentlichen gebil det durch eine zentrale, kreisförmige Aussparung
in dem Kappenboden 3 und einem von dieser kreisförmigen Aussparung
ausgehenden, hohlzylindrischen Ansatz 6. Im oberen Bereich
ist dieser zylindrische Ansatz 6 von einem Membransiegel 4 verschlossen,
wobei das Membransiegel 4 ohne weiteres auch in einer Position
weiter unten in dem zylindrischen Ansatz vorgesehen sein könnte. In
der dargestellten Ausführungsform
ist der zylindrische Ansatz 6 nicht unbedingt erforderlich,
jedoch könnte
zusätzlich
zu dem Membransiegel noch ein (hier nicht dargestellter) Stopfen
vorgesehen sein, welcher den zylindrischen Ansatz 6 von
unten her verschließt.
Der zylindrische Kappenmantel 2 weist einen gewissen Abstand
zu dem Kappenboden 3 und auf seiner Innenseite einen umlaufenden
Wulst 8 auf, der einen entsprechend vorspringenden Rand
eines Behälterhalses
hintergreift, so daß die
Verschlußkappe 1 insgesamt
auf einen passend ausgestalteten Behälterhals aufgeprellt werden
kann. Außerdem
ist am Kappenboden noch eine im Querschnitt L-förmige Dichtung 5 vorgesehen,
die den Rand eines entsprechenden Behälterhalses abdichtet und den
Verschluß dicht
auf dem Behälterhals
hält.
-
Auf
der Oberseite des Kappenbodens 3 ist außerdem noch eine hier übertrieben
dick dargestellte Abdeckscheibe 7 erkennbar, die die Zugangsöffnung 9 und
insbesondere auch das die Zugangsöffnung 9 verschließende Membransiegel 4 von
außen her
abdeckt. Die Abdeckscheibe 7 ist in dem die Zugangsöffnung 9 umgebenden
Bereich auf dem Kappenboden 3 aufgeklebt, wobei zweckmäßigerweise ein
Klebemittel verwendet wird, welches nach dem Ablösen der Abdeckscheibe 7 vom
Kappenboden 3 nicht mehr klebend ist, so daß eine einmal
abgelöste Abdeckscheibe 7 nach
Möglichkeit
nicht mehr auf dem Kappenboden 3 aufgeklebt werden kann,
es sei denn es werden zusätzliche
Klebemittel verwendet. Auch in einem solchen Fall wären jedoch
Manipulationen an der Verschlußkappe
bzw. dem entsprechenden Behälter
sichtbar, wenn beispielsweise die Abdeckscheibe abgezogen, das Membransiegel 4 durchstoßen und
der Behälter
ganz oder teilweise entleert wird, anschließend mit minderwertigerem Inhalt
wieder aufgefüllt
wird und dann die Abdeckscheibe wieder aufgeklebt wird. Da die Abdeckscheibe 7 in ihrem
zentralen, das Membransiegel 4 abdeckenden Bereich aus
einem transparenten Material besteht, sind nämlich auch bei wieder aufgeklebter
Abdeckscheibe eventuelle Beschädigungen
des Membransigels 4 sichtbar.
-
2 zeigt schematisch einen
entsprechenden Kappenboden 3 einer Verschlußkappe mit 1 der aufgeklebten,
im Zentrum transparenten Abdeckscheibe 7, deren äußerer, ringförmiger Bereich
zum Beispiel einen Werbeaufdruck aufweist, der hier nur symbolisch
durch einen radialen Strahlenkranz angedeutet wird. Im Zentrum ist
ein durchsichtiger Bereich der Abdeckscheibe 7 zu erkennen,
unter dem wiederum ein hier als gebrochen dargestelltes Membransiegel 4 zu
erkennen ist. Das Membransiegel besteht aus beispielsweise sechs
bis acht einzelnen, tortenstückförmigen Sektoren,
die über
dünne,
zerreißbare Verbindungsabschnitte
miteinander verbunden sind. Nach dem Zerreißen dieser Verbindungsabschnitte, was
beispielsweise durch das Hindurchstoßen eines Dorns durch das Siegel
bewirkt wird, sind die dabei verformten Segmente des Membransiegels
voneinander getrennt, so daß ein
aufgebrochenes Membransiegel sehr leicht erkennbar ist, wenn man
es durch den zentralen durchsichtigen Bereich der Abdeckscheibe 7 sehen
kann. Insbesondere wird durch einen ringförmigen Werbeaufdruck und einen
zentralen transparenten Bereich die Aufmerksamkeit des Benutzers
auch auf diesen zentralen Bereich gelenkt, so daß er Beschädigungen des Membransiegels
sofort bemerkt. Im Gegensatz hierzu waren im Stand der Technik zwar
Abdeckscheiben bekannt, diese ermöglichten jedoch keine Sicht
auf das Membransiegel, so daß Beschädigungen
oftmals nicht bemerkt wurden, selbst wenn die Abdeckscheibe vor der
Ingebrauchnahme entfernt wurde, da das Abziehen der Abdeckscheibe
und das Hindurchstecken des Dorns oft in einem sehr kurzen zeitlichen
Abstand nacheinander erfolgt, wobei der Benutzer sich womöglich nicht
die Zeit nimmt, das Membransiegel genauer zu betrachten. Erst recht
war eine Beschädigung
des Siegels nicht erkennbar, wenn die nach dem Stand der Technik
undurchsichtige Abdeckscheibe zusammen mit der Membran von einem Dorn
eines Entnahmeventils durchstoßen
wurde. Im vorliegenden Fall sind Beschädigungen des Membransiegels
jedoch sofort und auch ohne Abziehen der Abdeckscheibe erkennbar,
so daß ein
mit einer solchen Abdeckscheibe ausgestatteter Verschluß eine wesentliche
höhere
Manipulationssicherheit hat und vom Kunden besser angenommen wird,
da er durch die Verwendung einer solchen Verschlußkappe eine bessere
Originalitätsgarantie
erhält.