DyStar Textüfarben GMBH & Co. Deutschland KG DYS 2004/D 508Ausland Dr. Ku
Beschreibung
Verfahren zum farbkonstanten Färben mit Substantiven Reaktivfarbstoff- mischuπgeπ
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Farbkonstanz beim halbkontinuierlichen oder kontinuierlichen Färben mit Mischungen von Reaktivfarbstoffeπ, die Substantivität zu cellulosischen Fasern besitzen.
Bei Klotzprozesseπ zur Aufbringung einer Farbstofflösung kommt es in Abhängigkeit von der Substantivität der verwendeten Farbstoffe zu unerwünschten Konzentrationsverschiebungeπ, beispielsweise zu Koπzentratϊonsverminderungen, dem Tailing, oder aber zu einer Aufstärkuπg der Klotzflotte, dem Reverse-Tailing, die letztendlich zu einer Farbtonveränderung führen.
Diese Farbtoπveräπderungen setzen sich jedoch nicht bis zum Ende einer Metrage fort, sondern es stellt sich nach einer gewissen Lauflänge der Partie ein Gleichgewicht ein, der Farbton „steht".
In Abhängigkeit der Arbeitsparameter beträgt die Länge der Warenbahn, welche bis zur Einstellung des Gleichgewichtszustandes notwendig ist, wenige Meter bis zu mehreren hundert Meter. Die Länge dieser Farbtonveränderung ist von großer wirtschaftlicher Bedeutung für den Färber, denn ungünstigeπfalls muss die vor dem Gleichgewichtszustand angefallene Farbware aussortiert und diskontinuierlich nachgefärbt werden.
Dieses Problem wird umso bedeutender, je mehr Kurzmetragen gefärbt werden müssen. Die Länge dieser Farbtonveränderung (Tailingstrecke) kann nach folgender Formel empirisch berechnet werden:
Chassisiπhalt (Liter) x 100 000 x 2 = Tailingstrecke* g/lfdm x FA *zu erwartende
wobei g/lfdm für das Warengewicht pro laufendem Meter und FA für die Flottenaufnahme in % steht.
Eine weitere Schwierigkeit besteht darin, dass eine gute Angleichung der Färbebediπgungen zwischen Labor und Praxis bislang kaum möglich ist, da aufgrund kurzer Metragen im Labor der Gleichgewichtszustand gar nicht erst erreicht werden kann. Man erhält lediglich, bei Einhalten der färberischen Rahmenbedingungen, eine Färbung, die den ersten Metern in der Praxis entspricht. Die dann erfolgende Veränderung des Farbtones durch das Tailing/Reυerse-Taüiπg auf den Praxϊsmaschinen kann man auf diese Weise nicht vorherbestimmen.
Bisherige Methoden zur Erfassung des Tailings arbeiteten zumeist mit einer
Klotzflotte, die während des Klotzvorganges nicht nachgespeist wurde.
Mit dem färberischen Ergebnis konnte bei dieser Methode keine qualitative Aussage über das zu erwartende Tailing gemacht werden. Die Aussage beschränkte sich auf die Einteilung in hochkritische, kritische, weniger kritische oder akzeptable Kombinationen.
Bei einem Wechsel der individuellen Farbstoffeiπsatzmeπge wurde diese
Einteilung naturgemäß wieder hinfällig. Daher war das Laborrezept in der Mehrzahl der Fälle nicht in die Praxis übertragbar, da es sich bei dem Farbton erst nach Erreichen des Gleichgewichtes um den Endfarbton handelte. Das bedeutet, dass ein aufwendiges Korrigieren der
Färberezepturen, verbunden mit langen Stillstandszeiten und damit hohen
Kosten, auf den Praxismaschinen nötig war.
Für Schwefelfarbstoffe sind Maßnahmen zur Vermeidung dieses Farbablaufs in der Praxis und im Labor in „Internationales Textil-Bulletin, 1 /87" beschrieben.
Hierbei werden Nachsatzfaktoren für diese Farbstoffklasse bestimmt und so eine für Schwefelfarbstoffe zufrieden stellende Möglichkeit gefunden, ohne Endenabläufe zu färben und Laborrezepte ohne Schwierigkeiten in die Praxis zu übertragen.
Diese Methode ist allerdings für Reaktivfarbstoffmischungen nicht anwendbar, da sich diese in Abhängigkeit ihrer Einsatzmenge, ihres Chromophors, der Natur ihrer reaktiven Gruppe, sowie des verwendeten Alkalisystems, gegenseitig stark beeinflussen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, ein Verfahren für Reaktivfarbstoffmischungen bereitzustellen, welches Farbkonstanz auf einer geklotzten Warenbahn vom Partie-Anfang bis zum Partie-Ende, das heißt eine gleich bleibende Klotzflottenkonzentratioπ in allen Etappen des Färbevorgaπgs, gewährleistet.
Es wurde nun überraschender Weise gefunden, dass es möglich ist Reaktivfarbstoffe im Klotzverfahren ohne Konzentrationsverschiebungen zu färben, wobei zunächst im Labormaßstab die Korrekturparameter bestimmt werden, die nötig sind um eine Farbkonstanz auf der Gesamtlänge der
Warenbahn zu erreichen, gefolgt von einer Umsetzung der Laborergebnisse unter Praxisbedingungen.
Die vorliegende Erfindung betrifft somit ein Verfahren zur Herstellung von farbkonstanten Färbungen mit Mischungen von Substantiven Reaktivfarbstoffen auf Substraten aus natürlichen oder modifizierten hydroxygruppenhaltigen Fasermaterialien dadurch gekennzeichnet, dass zunächst in einer Laborfärbung, unter Einhaltung einer zuvor ermittelten Kontaktzeit von dem zu färbenden Substrat mit der Färbeflotte, ein Korrekturfaktor bestimmt wird, mit dem die Einstellung der Nachspeisung der Kiotzflotte erfolgt, sodass die
Anfangskonzentration im Foulardtrog über die gesamte Färbung erhalten bleibt.
Hydroxygruppeπhaltige Fasermaterialien sind beispielsweise cellulosische
Fasermaterialien, wie die aus natürlicher Fasermaterialien zugänglichen Materialen wie Baumwolle, Jute und Leinen, und die aus cellulosischen natürlichen Materialien hergestellten modifizierten Fasermaterialien, wie Regeneratcellulose, beispielsweise Viskoseseide, und mit aminogruppenhaltigen Verbindungen modifizierten Cellulosefasern, wie sie beispielsweise aus den Dokumenten US 5,507,840, US 5,565,007 und US 5,529,585, aus der EP 066531 1 und aus DE 19519023 bekannt sind.
Als Substantive Mischungen von Reaktivfarbstoffe sind insbesondere solche hervorzuheben, die als faserreaktiven Rest einen Rest der Vinylsulfonreihe besitzen, wie beispielsweise die Vinylsulfonylgruppe oder eine Ethylsulfonylgruppe, die in ß-Stellung durch einen im alkalischen Medium eliminierbaren Substituenten substituiert ist, wie die ß-Sulfatoethylsulfonyl-, ß- Acetoxyethylsulfonyl-, ß-Chlorethylsulfonyl- oder ß-Thiosulfatoethylsulfonyl- Gruppe, des weiteren faserreaktive Reste aus der Chlortriazinyl-, Fluortriazinyl-, Fluorpyrimidinyl-, Chlor-fluor-pyrimidinyl- und Dichlorchinoxazinyl-Reihe, sowie Farbstoffe mit Kombinationen solcher Reaktivgruppen. Reaktivfarbstoffe der genannten Art sind dem Fachmann geläufig und beispielsweise im Dokument EP 51 3656 beschrieben.
Bevorzugte Mischungen von Substantiven Reaktivfarbstoffen bei denen das erfindungsgemäße Verfahren beispielsweise eingesetzt wird, sind Trichromien bestehend aus: Cl Reactive Yellow 37, Cl. Reactive Red 23, Cl. Reactive Blue 220, oder
C.I.Reactive Orange 107, Cl. Reactive Red 1 98, Cl. Reactive Black 5, oder Cl. Reactive Orange 30, Cl. Reactive Brown 19, Cl. Reactive Blue 29, oder besonders bevorzugt Levafix® Gelb CA, Levafix® Rot CA, Levafix* Blau CA.
In einer bevorzugten Ausführungsform arbeitet das erfiπdungsgemäße Verfahren wie folgt:
Zunächst werden Laborfärbungen durchgeführt. Als Laboreinrichtungen zur
Nachstellung der Färbung eignen sich Apparaturen bestehend aus einem
1 . Zweiwalzeπ - Laborfoulard, der wahlweise vertikal oder horizontal zu betreiben ist, sodass das sowohl herkömmliche Foulardchassis, inklusive neuerer Entwicklungen mit reduzierter Flottenmenge, wie auch das Klotzen aus dem Zwickel, auf ein und der selben Vorrichtung simuliert werden können;
2. aus einem Foulardchassis mit variabler Arbeitsbreite und einem variablen Flotteninhalt, wobei verschiedene Chassisgrößen im Labor die Simulation des Flottenumsatzes in der Praxis ermöglichen , Leichte Waren benötigen in der Regel ein kleines Chassis, schwere Waren ein größeres;
3. Höhenverstellbare Auffangbleche mit seitlichem Falz und einer entsprechenden Mündungsbreite des Auslaufes der Chassisgröße, sodass eine Ruckführung der vom Foulard abgequetschten Farbflotte in das Foulardchassis ermöglicht wird. Die Höhenverstellbarkeit der Auffangbleche mit ist nötig, um die Distanz zur Quetschfuge variabel zu gestalten. Damit kann in Verbindung mit der Warengeschwindigkeit die Kontaktzeit der Ware mit der Farbflotte, den Praxisbedingungen entsprechend eingestellt und simuliert werden;
4. Eine Abwickel- und Aufwickelvorrichtung mit elektronischer Spannungsregelung an der Aufwickelvorrichtung des Warenabzuges um das
„ Handling " beim Anfahren zu erleichtern;
5. Eine Peristaltikpumpe mit stufenlos verstellbarer Förderleistung und verschiedenen Schlauchgrößen sowie doppeltem Schlaucheinzug, um getrenntes Zudosieren von Farbstoff und Alkali zu ermöglichen . Damit kann der Faktor Farbstoffhydrolyse während der Zubereitung, Bereitstellung und Dosierung der Klotzflotte analog zu Praxisbedingungen ausgeschaltet
werden, wo unmittelbar vor Klotzbeginn Färb- und Alkaliflotte gemischt werden;
6. Perforierte Dosierröhrchen mit feiner bis gröberer Bohrung über die Chassisbreite, der Chassisgröße und der benötigten Förderleistung entsprechend, sowie eine Halterung für diese auswechselbaren Dosierröhrchen auf dem Auffangblech, in einer Position, die ein Vermischen der zurücklaufenden und neu zugespeisten Färbeflotte gewährleistet.
Die rechnerischen Arbeitsparameter, wie das Verhältnis Chassisinhalt, Warengewicht, Flottenaufnahme, 2 bis 3 maliger Flottenumsatz werden so gewählt, dass das Erreichen des Gleichgewichtszustandes weitgehend demjenigen unter Praxisbedingungen entspricht. Überraschender Weise kommt es insbesondere darauf an die Kontaktzeit von dem zu färbenden Substrat mit der Färbeflotte so einzustellen, wie sie unter Praxisbedingungen vorliegt. Die bei dieser Laborfärbung erhaltene gefärbte Warenbahn zeigt dann die normalen Farbtonveränderuπgeπ (analog der Praxisfärbung) bis zur Erreichung des Gleichgewichtes. Die so erhaltene Warenbahπ wird dann farbmetrisch vermessen um die Veränderung des Farbtones bis zum Erreichen des Gleichgewichtszustandes zu beurteilen. Durch eine Korrekturberechπung eines handelsüblichen Farbmetrikprogrammes, wie beispielsweise DatacolorDCIMatch, ist es dann möglich durch den Vergleich des färberischen Ergebnisses auf der Ware bei Klotzbeginn mit dem Resultat nach Einpendeln des Gleichgewichtes, einen Korrekturfaktor zu ermitteln, welcher benötigt wird, um die der ersten
Foulardtrogfüllung folgende Nachspeisung der Klotzflotte pro eingesetztem Farbstoff so aufzustärken, abzuschwächen oder beizubehalten, dass die Anfangskonzentration der Kombination oder Trichromie im Foulartrog erhalten bleibt, um eine Farbtonkonstaπz auf der Gesamtlänge der Warenbahn zu erreichen.
Alternativ kann man im Praxis-oder Labor-Foulardchassis mittels einer speziellen
Sonde die alkalische Farbstofflösung "online" messen, oder diese einem Zwischenbehälter zuführen, in welchem der pH- Wert in den sauren-neutralen Bereich verschoben wird und die Farbstofflösung damit ihren "Originalfarbton" annimmt. Es wird dann farbmetrisch in beiden Fällen sowohl die Konzentration bestimmt, das bedeutet ihre quantitative Zusammensetzung, aus den Einzelkomponenten ermittelt. Die Transmissionsmessungen erfolgen in definierten Zeitintervallen. Das Messergebnis entspricht einer direkten Momentaufnahme der Klotzflottenkoπzeπtratioπ, ohne den Umweg über das färberische Resultat auf der Ware abzuwarten, was zu einem Zeitverlust mit verzögerten Reaktionsmöglichkeiten führen würde. Damit kann bei einer individuellen Farbstoffeinspeisung zur Vermeidung von Farbtonveränderungeπ auf Konzentrationsschwankungen in der Klotzflotte unmittelbar reagiert werden.
Somit wird anhand der Laborfärbung, welche dem gewünschten Farbton entspricht, eine Vorlage für Reflektionsmessung der Färbung und Transmissionsmessung der Klotzflottenkonzentration erstellt um die Klotzflottenkonzentration auf der Praxismaschine kontinuierlich nachzureguliereπ.
Dieses Verfahren ist anwendbar sowohl für die verarmende Klotzflotte, also bei normalem Tailing, bei dem eine aufstärkende Flotte nachgespeist wird, wie auch für sich aufstärkenden Flotten, dem Reverse-Tailing, bei dem eine abgeschwächte Flotte nachgespeist werden muss, oder der Kombination aus beiden Verhalten bei einer Mischung aus unterschiedlichen Farbstoffindividuen.
Das erfindungsgemäße Verfahren vermeidet damit Ausschussware im Bereich der Koπzentrationsschwankungen sowie Musterungszeiten mit hohen Kosten auf Praxismaschiπen und verleiht den Färbereien größere Flexibilität durch schnelleres Erreichen der gewünschten Farbtöne.
δ Die nachfolgenden Beispiele sollen die Funktionsweise des erfindungsgemäßen
Verfahrens erläutern, ohne es in irgendeiner Weise auf die dort offenbarten Farbstoffe oder Farbstoffmischungeπ zu beschränken.
Beispiel 1 :
Eine Handtuchware mit einem Quadratmetergewicht von 500g wird in einer Laborfärbevorrichtung bestehend aus einem Laborfoulard mit einem 250 ml fassenden Foulardchassis mit folgenden Parametern gefärbt:
Warenbreite: 0, 10 m, Warenlänge: 20m, laufend Meter Gewicht 50g, Flottenaufnahme: 100% , Kontaktzeit Eintritt Klotzflotte > Austritt Quetschfuge- Foulard: 3 Sekunden. Klotztemperatur: 250C.
Färberezept:
0, 1 5 g/l Cl. Reactive Yellow 37 0, 1 9 g/l Cl. Reactive Red 23 0,42 g/l Cl. Reactive Blue 220
1 5g/l Natriumcarbonat calc. 2g/l Natronlauge 50% 1 ml/l anionaktives Tenstd (Netzmittel)
Die so geklotzte Ware wird gemäß cold päd Batch Bedingungen aufgerollt in Plastikfolie verpackt und bei definierter Temperatur z.B. bei 28 σC während 1 6
Stunden verweilt.
Danach wird die Färbung wie üblich gespült, neutralisiert, heiß bis kochend zur
Entfernung des unfixierten Farbstoffhydrolysats behandelt und anschließend getrocknet.
Beim der anschließenden Reflektionsmessuπg der Färbung, bei der der Anfang der Warenbahn als Standard dient und das Wareπende damit verglichen wird
stellt sich heraus, dass sich die Farbstoffkonzentration auf der Ware wie folgt verändert hat:
0, 1 5 g/l C, I. Reactive Yellow 37 -20% 0,19 g/l C. I. Reactive Red 23 + 9% 0,42 g/l C. I. Reactive Blue 220 + -0%
Das erhaltene δ E beträgt laut Farbmetrikprogramm bei dieser Färbung 2,6. Aufgrund dieser Messergebnisse kann eine Korrektur der nachzuspeisenden Klotzflotte erfolgen, mit dem Ziel die Anfangskonzeπtration der Färbung über die Gesamtlänge der Färbung zu halten.
Tailingkorrigierte Färbung:
Anfangskonzentration Korrigierter Nachlauf 0, 1 5 g/l C. I. Reactive Yellow 37 0,12g/l
0, 19 g/l C. I. Reactive Red 23 0,21 g/l
0,42 g/l C. I. Reactive Blue 220 0,42g/l
Chemikalien wie zuvor.
Das jetzt erhaltene δ E beträgt nun nur noch 0,42 und liegt somit unterhalb einer von vielen Textilfärbereieπ einzuhaltenden Toleranzgrenze von < δ E 0,5.
Beispiel 2 Die gemäß Beispiel 1 ermittelten Korrekturdaten werden im Produktionsmaßstab folgendermaßen angewandt:
Die erste Chassisfüllung des Färbefoulards wird mit der Farbstoffkonzentration des Laborrezeptes (Aπfaπgskonzentration) befüllt. Danach erfolgt sofort mit dem Anfahren des Foulards das Nachspeisen der mittels Reflektionsmessung/Laborfärbung korrigierten Klotzflotte. Beim Anfahren
der Maschine wird die zweite Konzentration in Form der korrigierten Klotzflotte πachgespeist, um Konzentrationsverschiebungen zu vermeiden.
Benötigt werden hierfür getrennte Farbstoffbehälter mit den Einzelkomponenteπ in vorzugsweise flüssiger Form.
Beispiel 3
Eine Färbung auf 100% Baumwollmaterial wird nach folgendem Rezept erstellt:
(Arbeitsparameter wie bei Beispiel 1 )
1 ,5 g/l C. I. Reactive Yellow 37 1 ,25 g/l C. I. Reactive Red 23 0,84 g/l C. I. Reactive Blue 220
1 5 g/l Natriumcarbonat calc. 4g/l Natronlauge 50%
Mit dem Beginn des Klotzvorganges verändert sich die Klotzflotteπkonzentration.
Diese Konzentrationsveränderung wird von Beginn der Färbung an mittels einer
Sonde, welche sich im Foulardchassis befindet per Transmissionsmessung ermittelt. Wie zuvor beschrieben ist ein Umpumpen der Klotzflotte zur
Vermischung der Konzentrationsunterschiede, welche beim Klotzvorgang auftreten, zu empfehlen. Es werden damitverlässliche Messungen zu erhalten und Farbtonschwankungen über die Warenbreite vermieden.
Anhand der in kurzen Zeitintervallen durchgeführten Transmissionsmessungen erfolgt eine Rückmeldung über EDV an ein handelsübliches Farbstoffdosiersytem, in welchem sich die Einzelkomponeπten der Trichromie in separaten Behältern befinden.
Die zuvor genannte Kombination verhält sich bei der zu färbenden
Handtuchware in ihrer Konzentration wie folgt:
1 ,5 g/l C. I. Reactive Yellow 37 benötigen eine Abschwächung von -1 2% 1 ,25 g/l C. I. Reactive Red 23 benötigen eine Aufstärkung von + 1 7%
I l
0,84 g/l C. I. Reactive Blue 220 benötigen weder Abschwächuπg noch Auf Stärkung.
Da weder Tailing noch Reverse Tatling in dieser Mischung einen plötzlichen Abfall auf Eπdkoπzentration erfahren, sondern dafür die gesamte Strecke Warenbahn benötigen, die einem zwei bis dreifachen Flottenumsatz im Foulardchassis entspricht, kann das System kontinuierlich während dieser Waren/Zeitstrecke nachregeln, bis die Konzentration zum Gleichgewicht kommt und der Nachlauf so korrigiert ist, dass er die Aπfaπgskoπzentration der Klotzflotte hält.
Die dafür benötigten Klotzflottenkorrekturen entsprechen dann den per Reflektionsmessung ermittelten.
Der Vorteil dieses Verfahrens liegt darin, dass Laborfärbungeπ, bei Einhaltung der Rahmeπparameter direkt in die Praxis übertragen werden können, ohne vorherige Ermittlung von Korrekturdaten. Diese ergeben sich nach der Färbung aus dem tatsächlichen Verbrauch der Einzelkomponenten.
Beispiel 4: Praxisbedingungen: Wareneinzug 2 m, Warenbreite: 1 ,8 m, qm-Gewicht: 500g, Ifdm-Gewicht: 0,9 kg, Wareneinzug Gewicht: 1 ,8 kg, Chassisinhalt Färbeflotte 25 I.
Relation Wareneinzug: Färbeflotte 1 : 13,88
Beispiel Laborbedingungen: Wareneinzug 40 cm, Warenbreite 10 cm, qm- Gewicht: 500g, Ifdm-Gewicht: 50g, Wareneinzug Gewicht: 20g, Chassisinhalt: 1 50 ml Relation Wareneiπzug : Färbeflotte 1 : 7,5 Korrektur: a.) Flotteninhalt des Chassis auf 280 ml erhöhen. Ergibt Relation Wareneinzug : Färbeflotte 1 : 14,0
b.) Korrektur der Warenbreite auf 6 cm. Ergibt Relation Wareneinzug : Färbeflotte 1 : 12,5
Beide Korrekturen sind für die angestrebte Genauigkeit der Arbeitsbedingungen ausreichend.