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Die Erfindung betrifft eine Messanordnung zur
Dichtemessung eines Produkts mittels Mikrowellen, mit einem ersten
Mikrowellenresonator, aus dem im Betrieb Mikrowellen in einen Produktraum
eintreten, und einer Einrichtung zur Kompensation der auf das Messsignal
des ersten Mikrowellenresonators wirkenden Umgebungseinflüsse und
internen sowie externen Störgrößen.
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Bei der Dichtemessung mit einer derartigen Messanordnung
hängen
die verwendeten Messgrößen, insbesondere
die Resonanzfrequenz und die Breite der Resonanzkurve, von verschiedenen
Umgebungseinflüssen
und Störgrößen im ersten
Resonator ab. Um die Einflüsse,
wie z. B. die Temperatur des Resonators, auf den systematischen
Messfehler zu kompensieren, ist es bekannt, einen Temperaturmessfühler an
einer bestimmten Stelle des ersten Resonators vorzusehen und mit
Hilfe der gemessenen Temperatur eine rechnerische Korrektur durchzuführen. Da
die Temperatur in dem ersten Resonator nur punktuell bestimmt wird,
ist die Genauigkeit der Kompensation, insbesondere bei einer räumlich inhomogenen
und/oder zeitlich veränderlichen
Temperaturverteilung, im ersten Resonator begrenzt.
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Generell ist bspw. zur Kompensation
von Temperatureinflüssen
die Verwendung unterschiedlicher Materialien, im vorliegenden Fall
für den
ersten Resonator, mit Temperaturkoeffizienten entgegengesetzten
Vorzeichens bekannt. Jedoch können
sich – abgesehen
von einem erhöhten
Herstellungsaufwand – insbesondere
die Übergangsstellen
zwischen den unterschiedlichen Materialien mikrowellentechnisch
nachteilig auswirken. Bekannt ist auch die Verwendung spezieller
Legierungen und von Verbundwerkstoffen mit Wärmeausdehnungskoeffizienten nahe
oder gleich Null. Auch hier kommt es zu einem erhöhten "Herstellungsaufwand.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht
darin, bei einer eingangs genannten Messanordnung den durch verschiedene
Umgebungseinflüsse
und interne sowie externe Störgrößen im ersten
Resonator hervorgerufenen Messfehler zu reduzieren.
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Die Erfindung sieht zu diesem Zweck
vor, dass die Kompensationseinrichtung einen zweiten Mikrowellenresonator
umfasst, der zum Produktraum hin gegenüber Mikrowellenstrahlung abgeschirmt
ist.
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Zunächst seien einige der verwendeten
Begriffe erläutert.
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„Resonator" betrifft einen räumlichen Bereich, in dem sich
ein stehendes Mikrowellenfeld ausbreiten kann. Dabei kann es sich
um einen geschlossenen oder im wesentlichen geschlossenen Hohlraumresonator
oder um einen offenen Resonator handeln.
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Ein Produkt, dessen Dichte gemessen
wird, ist in einem „Produktraum" genannten Raumbereich angeordnet,
der im Betrieb des Sensors zu dem Raumbereich des ersten Resonators
in einer festen räumlichen
Beziehung steht. Der Produktraum kann teilweise oder vollständig innerhalb
des ersten Resonatorraumes verlaufen; er kann auch räumlich vom ersten
Resonatorraum getrennt sein. Im letzteren Fall kann der Produktraum
an den ersten Resonatorraum angrenzen; er kann auch räumlich entfernt
davon angeordnet sein, wobei das Feld über eine Leitung von dem Resonator
zu dem Produktraum geleitet werden kann. Die Mikrowellen treten
in den Produktraum ein, um in Wechselwirkung mit dem Produkt zu
treten. In der Regel ist daher der erste Mikrowellenresonator zum
Produktraum hin für
Mikrowellen durchlässig.
Das Produkt kann ein fortlaufender und/oder unendlicher Produktstrom
sein, bspw. ein Faserband, ein Faservlies, Faserflocken oder Einzelfasern
in Spinnereivorbereitungsmaschinen oder ein Tabakstrang in einer
Zigarettenmaschine.
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Erfindungsgemäß werden die mit dem zweiten
Resonator – aufgrund
von dessen Mikrowellenabschirmung zum Produktraum hin – bestimmten Messgrößen nicht
von der Wechselwirkung des Mikrowellenfeldes mit der Dielektrizttätskonstanten
beeinflusst. Indem die Messgrößen des
ersten Resonators mit den entsprechenden Messgrößen des zweiten Resonators
in geeigneter Weise in Beziehung gesetzt werden, kann daher der
Einfluss von Umgebungseinflüssen
und Störgrößen, die
das Messsignal beider Resonatoren beeinflussen, kompensiert werden.
Eine dieser Umgebungseinflüsse
und Störgrößen ist
bspw. der thermische Einfluss der Umgebung, wie die von dem Produkt
ausgehenden Wärmebelastung.
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Die Erfindung hat erkannt, dass bspw.
die Temperaturverteilung im ersten Resonator räumlich inhomogen und/oder zeitlich
veränderlich
sein kann. Dieser Erkenntnis folgend ermöglicht die Erfindung die Messung
beispielsweise einer integrierten Temperatur, d. h. gemittelt über einen
Raumbereich, der hinsichtlich seiner Anordnung relativ zum Produktraum
dem ersten Resonatorraum entspricht und daher im wesentlichen die
gleiche Temperaturverteilung wie dieser aufweist. Dies steht im
Gegensatz zu einer Temperaturmessung in einem Raumbereich, dessen Ausdehnung
gering ist im Verhältnis
zur Ausdehnung des ersten Resonators.
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Insbesondere bei zeitlich veränderlichen, nicht
homogen auftretenden Umgebungseinflüssen und Störgrößen kann bspw. die herkömmliche
Messung der Temperatur des ersten Resonators an einem Punkt im Einzelfall
zu einem verzerrten Messergebnis mit entsprechend großem Messfehler
führen. Als
Beispiel sei eine Anordnung betrachtet, bei der ein Temperaturmessfühler an
der einer Wärmequelle abgewandten
Seite des ersten Resonators angeordnet ist. Eine Erwärmung wirkt
sich bereits durch die Erwärmung
der dieser Wärmequelle
zugewandten Seite des ersten Resonators auf das Messsignal aus; dies
kann jedoch erst mit der Erwärmung
der dieser Wärmequelle
abgewandten Seite des ersten Resonators erfasst und kompensiert
werden. In dem dazwischen liegenden Zeitraum findet demnach keine zufriedenstellende
Temperaturkompensation statt.
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Besonders gewinnbringend ist die
Erfindung im Zusammenhang mit einem mit Dielektrikum gefüllten ersten
Resonator. Dabei meint der Begriff „Dielektrikum" eine Dielektrizitätszahl von
mindestens 2, vorzugsweise mindestens 5. So wird bspw. die Temperaturabhängigkeit
der Messgrößen des
ersten Resonators dann maßgeblich von
der Temperaturabhängigkeit
der Dielektrizitätszahl
der dielektrischen Füllung
bestimmt. Aufgrund der häufig
schlechten Wärmeleitungseigenschaften
dielektrischer Materialien wirkt sich eine räumlich inhomogene Temperaturverteilung
bzw. eine sich zeitlich verändernde
Wärmebelastung
besonders stark aus, da es lange dauern kann, bis sich eine stationäre Temperaturverteilung
ausgebildet hat. Vorzugsweise ist demnach der zweite Resonator ebenfalls
mit einem entsprechenden Dielektrikum gefüllt, das zu jedem Zeitpunkt
der Messung eine vergleichbare Temperaturverteilung wie die dielektrische
Füllung
des ersten Resonators aufweist.
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Vorzugsweise weist der zweite Resonator
in Bezug auf die Reaktion auf die Umgebungseinflüsse und Störgrößen vergleichbare Eigenschaften
wie der erste Resonator auf. Dies betrifft beispielsweise die Abmessung
sowie das Material bzw. Materialien der Resonatoren (Anspruch 3),
bspw. hinsichtlich der Wärmeleitungsfähigkeit,
der Wärmeeindringzahl,
des Wärmeübergangs,
des Wärmedurchgangs,
der Wärmekapazität, der Wärmeausdehnung
und/oder weiterer thermisch relevanter Größen. Wenn die zu kompensierenden
Eigenschaften des ersten Resonators von einem Material, bspw. einer
dielektrischen Füllung,
dominiert werden, reicht es in der Regel aus, wenn die entsprechenden
Eigenschaften in Bezug auf dieses Material übereinstimmen.
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Vorzugsweise sind der erste und der
zweite Resonator aneinander angrenzend angeordnet (Anspruch 6) und/oder
bilden eine bauliche Einheit (Anspruch 7); dadurch kann sichergestellt
werden, dass beide Resonatoren den gleichen Umgebungseinflüssen und
Störgrößen ausgesetzt
sind. Es ist aber auch möglich,
beide Resonatoren räumlich
beabstandet voneinander anzuordnen.
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Ein weiterer großer Vorteil der Erfindung ist die
Tatsache, dass der zweite Resonator zweckmäßigerweise auch zur gleichzeitigen
Kompensation des Einflusses weiterer Störgrößen, beispielsweise längerfristiger
Driften der Elektronik oder Materialveränderungen durch Alterung, genutzt
werden kann.
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Die Produkttemperatur hat einen unmittelbaren
Einfluss auf das Messsignal aufgrund der Temperaturabhängigkeit
der Dielektrizitätskonstanten
des Produkts. Die Anordnung kann daher vorzugsweise einen zusätzlichen
Temperatursensor, bspw. ein PT-100-Element oder ein berührungslos
messendes Thermometer, zur direkten und schnellen Messung der Produkttemperatur
enthalten, um das Messsignal in an sich bekannter Weise entsprechend
korrigieren zu können.
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Die Erfindung ist grundsätzlich sowohl
bei einem auf Transmissionsmessung als auch bei einem auf Reflexionsmessung
beruhenden ersten Resonator anwendbar.
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Die Erfindung umfasst weiterhin eine
vorteilhafte Vorrichtung für
die erfindungsgemäße Verwendung
und/oder zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Messverfahrens,
insbesondere zur Messung der Dichte mindestens eines Bandes aus
Textilfasern, z. B. aus Baumwolle, Chemiefasern o. dgl., bei der
die Mikrowellen-Messanordnung
zur Steuerung und/oder Regulierung einer Verarbeitungseinrichtung für mindestens
ein Textilfaserband herangezogen wird.
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Zweckmäßig ist die Mikrowellen-Messanordnung
am Ausgang einer Karde angeordnet. Vorzugsweise ist mindestens eine
Mikrowellen-Messanordnung am Eingang und/oder am Ausgang des Streckwerks
einer Strecke angeordnet. Mit Vorteil ist das Streckwerk ein Kardenstreckwerk
am Ausgang einer Karde. Bevorzugt ist das Textilfaserband ein Kardenband.
Zweckmäßig ist
das Textilfaserband ein Streckenband. Vorzugsweise ist die Mikrowellen-Messanordnung
an eine elektronische Steuer- und Regeleinrichtung, z. B. Maschinensteuerung
und -regelung angeschlossen. Mit Vorteil ist an die Steuer- und
Regeleinrichtung mindestens ein Stellglied, z. B. Antriebsmotor,
zur Änderung
der Dichte des Faserbandes angeschlossen. Bevorzugt ist an die Steuer-
und Regeleinrichtung eine Anzeigeeinrichtung, z. B. Bildschirm,
Drucker o. dgl., zur Darstellung der Dichte bzw. von Dichteänderungen
des Faserbandes angeschlossen. Zweckmäßig wird die Mikrowellen-Messanordnung
zur Überwachung
der Dichte des produzierten Karden- oder Streckenbandes herangezogen.
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Ein weiterer Anwendungsfall ist die
Messung der Kopfverstärkung
(Bereich höherer
Dichte des Tabaks in einer Zigarette) während des Herstellungsprozesses
einer Zigarette in einer Zigarettenmaschine.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand
von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die beigefügten
Figuren erläutert.
Es zeigen:
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1 Querschnittsansicht
einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Messanordnung mit
räumlich
beabstandeten Resonatoren,
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2 Querschnittsansicht
einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Messanordnung, bei
der beide Resonatoren aneinander angrenzen und eine bauliche Einheit
bilden,
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3 schematisch
in Seitenansicht eine Karde mit der erfindungsgemäßen Mikrowellen-Messanordnung,
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4 einen
Kannenstock mit Faserbandkanne mit einem Regulierstreckwerk mit
der erfindungsgemäßen Mikrowellen-Messanordnung,
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S schematisch
in Seitenansicht eine Regulierstrecke mit je einer erfindungsgemäßen Mikrowellen-Messanordnung
als Eingangs- bzw. Ausgangsmessglied,
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6 Regulierstrecke
mit geschlossenem Regelkreis (Regelung) und der erfindungsgemäßen Messanordnung,
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7 Regulierstrecke
mit offenem Regelkreis (Steuerung) und der erfindungsgemäßen Messanordnung
und
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8 Regulierstrecke
mit einer Kombination aus offenem und geschlossenem Regelkreis (Führungsgrößenaufschaltung)
und zwei erfindungsgemäßen Messanordnungen.
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Die gezeigten Ausführungsformen
betreffen in 1 eine
beabstandete Messanordnung und in 2 eine
baulich einheitliche Messanordnung, die aus dem Mikrowellensensor 1 (Messresonator)
und der Kompensationseinrichtung 2 (Referenzresonator)
besteht.
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Das Produkt wird durch zwei Öffnungen durch
den Mikrowellensensor 1 geführt.
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Mikrowellen werden mittels geeigneter
Einrichtungen 10 (Mikrowellen-Generator) erzeugt und über einen
Anschluss 3 in den Resonator 1 eingespeist. Bei
einer bestimmten Frequenz werden stehende Wellen in dem Resonator 1 angeregt.
Der Verlauf der Feldstärke
im Bereich des Resonators 1 ist in den 1 und 2 schematisch
angedeutet. Mikrowellen treten in den Produktraum 12 ein
und können
mit einem darin befindlichen Produkt 9 in Wechselwirkung
treten. Die Mikrowellen werden über
einen Anschluss 4 ausgekoppelt und zu einer nachgeschalteten
Auswerteeinrichtung 11 (Mikrowellen-Generator) geleitet.
Der Referenzresonator 2 ist unmittelbar angrenzend an den
Messresonator 1 angeordnet.
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Über
Anschlüsse 5 und 6 werden
Mikrowellen, die vorzugsweise mit Hilfe des Schalters 7 von der
Einspeisung 10 abgezweigt werden, in den Referenzresonator 2 ein-
und ausgekoppelt. Über
den Schalter 8 werden die Mikrowellen auf die Auswerteeinheit 11 geleitet.
Die Frequenz des Umschaltens durch die Schalter 7 und 8 kann
beliebig hoch sein. Aufgrund der gleichen Bauweise des Referenzresonators
und des Messresonators herrschen in beiden Resonatoren 1, 2 jederzeit
gleiche Bedingungen, z. B. eine etwa gleiche Temperaturverteilung.
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Zur Messung wird die Frequenz des
Feldes im Resonator 1 durch einen Bereich gefahren, der eine
bestimmte, isolierte Resonanz enthält. Der durchzufahrende Bereich
hängt unter
anderem vom jeweiligen Produkt und von den in der Praxis auftretenden
Feuchte- und Temperaturwerten (aufgrund der daraus folgenden Größe der Resonanzverschiebung)
ab. Aus dem Ausgangssignal wird in einer Auswerteeinheit die Resonanzfrequenz
f1 und die Halbwertsbreite Γ1 der
gemessenen Resonanz ermittelt. Ein derartiger Mess- und Auswertezyklus
kann in einem Bruchteil einer Sekunde erfolgen.
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Zu bestimmten Zeitpunkten erfolgt
eine entsprechende Messung in dem Referenzresonator 2. Die
Frequenz des Feldes im Referenzresonator 2 wird durch einen
Bereich gefahren, der eine bestimmte, isolierte Resonanz enthält; es wird
ebenfalls die Resonanzfrequenz f2 und die
Halbwertsbreite Γ2 bestimmt. Die Werte f2, Γ2 sind
aufgrund der Anordnung des Referenzresonators 2 unabhängig von
der Produktdichte. Die Werte f2, T2 werden anschließend anhand von zwei in der
Auswerteeinheit gespeicherten Kalibrationskurven in entsprechende
Werte f0, Γ0 umgerechnet.
Die Werte f0, Γ0 bezeichnen
die Resonanzfrequenz bzw. die Halbwertsbreite des Resonators 1 ohne
Produkt (Leermessung). Diese Kalibrationskurven, welche den Zusammenhang
zwischen den Größen f2 und f0 sowie zwischen
den Größen Γ2 und Γ0 für ein bestimmten
Produktmaterial eindeutig festlegen, werden vorab in entsprechenden
Kalibrationsmessungen durch Variation der Umgebungseinflüsse und
bestimmter Störgrößen innerhalb
eines in der Praxis auftretenden Bereichs bestimmt. Im Betrieb kann
dann auf Leermessungen zur Bestimmung der Größen f0, Γ0 ganz
verzichtet werden, was gerade bei Messungen an einem Produktstrom
von Vorteil ist, wo Leermessungen nur bei unterbrochenem Produktstrom
möglich
sind.
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Aus den genannten Größen wird
in an sich bekannter Weise eine nur von der Materialdichte A abhängige, aber
weder von der Materialfeuchte, noch – aufgrund der Erfindung – von Umgebungseinflüssen und
bestimmten Störgrößen abhängige Größe ψ(A)= ⨍f((f1–f0);(Γ1–Γ0))
gebildet. Die Materialdichte A wird aus der Größe ψ mittels einer in der Auswerteeinheit
gespeicherten Kalibrationskurve ermittelt. Diese Kalibrationskurve,
welche den Zusammenhang zwischen den Größen A und ψ für ein bestimmtes Produktmaterial
eindeutig festlegt, wird vorab in einer entsprechenden Kalibrationsmessung
durch Variation der Produktdichte innerhalb eines in der Praxis
auftretenden Bereichs bestimmt.
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Die Messungen im Messresonator 1 und
im Referenzresonator 2 erfolgen zur Vermeidung von Dispersionseinflüssen vorzugsweise
bei etwa vergleichbaren Frequenzen. Der Referenzresonator 2 ist
demnach hinsichtlich seiner Dimensionierung vorzugsweise so bemessen,
dass die jeweils zu durchfahrenden Frequenzbereiche bei dem Messresonator 1 und
bei dem Referenzresonator 2 einen mittleren Abstand von
weniger ein 1 GHz, vorzugsweise weniger als 100 MHz, weiter vorzugsweise
weniger als 10 MHz aufweisen. Die Messungen finden vorzugsweise
im Frequenzbereich von 0,1 bis 20 GHz, weiter vorzugsweise 1 bis
5 GHz, weiter vorzugsweise 2 bis 3 GHz, weiter vorzugsweise 2,4
bis 2,5 GHz statt.
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3 zeigt
eine Karde 54, z. B. Trützschler Hochleistungskarde
DK 903, mit Speisewalze 13, Speisetisch 14, Vorreißern 151 , 152 , 153 , Trommel 16, Abnehmer 17,
Abstreichwalze 18, Quetschwalzen 19, 20,
Vliesleitelement 21, Flortrichter 22, Abzugswalzen 23, 24,
Wanderdeckel 25, Kannenstock 26 und Kanne 27.
Die Drehrichtungen der Walzen sind mit gebogenen Pfeilen gezeichnet.
Die Abzugswalzen 23, 24 ziehen ein Kardenband 28 ab,
das über Umlenkrollen
29, 30 zum Kannenstock 26 gelangt und von dort in der Kanne 27 abgelegt
wird. Zwischen den Abzugswalzen 23, 24 und der
Umlenkrolle 29 ist die erfindungsgemäße Mikrowellen-Messanordnung 31 (sh. 1, 2) angeordnet. Die Mikrowellen-Messanordnung 31 ist
an eine elektronische Steuer- und Regeleinrichtung 32,
z. B. Mikrocomputer, angeschlossen, die über einen regulierbaren Antriebsmotor 33 die
Drehzahl der Speisewalze 13 verändert. Auf diese Weise erfolgt
eine Regulierung der Dichte des Kardenbandes 28, das mit
hoher Geschwindigkeit, z. B. 200 m/min und mehr aus den Abzugswalzen 23, 24 austreten
kann. Mit A ist die Arbeitsrichtung bezeichnet.
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Nach 4 ist
oberhalb des Kannenstocks 26 ein Streckwerk 34 angeordnet,
das dem in 5 gezeigten
Streckwerk entspricht, auf dessen Beschreibung Bezug genommen wird.
Am Eingang und am Ausgang des Streckwerks 34 ist jeweils
eine Mikrowellen-Messanordnung 48 bzw. 49 vorhanden, die
an die elektronische Steuer- und
Regeleinrichtung 32 angeschlossen sind, die weiterhin mit
Antriebsmotoren 19,
20 für das Streckwerk 34 und
einem Antriebsmotor 21 für den Kannenteller in Verbindung
steht.
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Nach 5 weist
eine Strecke 55, z. B. Trützschler-Strecke HSR, ein Streckwerk 34 auf, dem
ein Streckwerkseinlauf 34a vorgelagert und ein Streckwerksauslauf 34b nachgelagert
sind. Die Faserbänder 35 treten
aus (nicht dargestellten) Kannen kommend in die Bandführung 36 ein
und werden, gezogen durch die Abzugswalzen zu dem Streckwerk 34 transportiert.
Das Streckwerk 34 ist als 4-über-3-Streckwerk konzipiert,
d. h. es besteht aus drei Unterwalzen I, II, III (I Ausgangs-Unterwalze,
II Mittel-Unterwalze, III Eingangs-Unterwalze) und vier Oberwalzen 37, 38, 39, 40.
Im Streckwerk 34 erfolgt der Verzug des Faserverbandes 35'' aus mehreren Faserbändern 35.
Der Verzug setzt sich zusammen aus Vorverzug und Hauptverzug. Die
Walzenpaare 40/III und 39/II bilden das Vorverzugsfeld,
und die Walzenpaare 39/II und 38, 37/I
bilden das Hauptverzugsfeld. Die verstreckten Faserbänder 35''' erreichen im Streckwerksauslauf 34a eine
Vliesführung 41 und
werden mittels der Abzugswalzen 42, 43 durch einen
Bandtrichter 44 gezogen, in dem sie zu einem Faserband 45 zusammengefasst
werden, das anschließend
in einer (nicht dargestellten) Kanne abgelegt wird. Mit C ist die
Arbeitsrichtung, mit 35'' sind die Faserbänder im
Streckwerk bezeichnet. Die Abzugswalzen, die Eingangs-Unterwalze
III und die Mittel-Unterwalze II, die mechanisch, z. B. über Zahnriemen
gekoppelt sind, werden von dem Regelmotor 46 angetrieben,
wobei ein Sollwert vorgebbar ist. (Die zugehörigen Oberwalzen 39 bzw. 40 laufen
mit.) Die Ausgangs-Unterwalze I und die Abzugswalzen 43, 44 werden
von dem Hauptmotor 47 angetrieben. Am Streckwerkseinlauf 34a wird
eine der Dichte proportionale Größe der eingespeisten
Faserbänder 35 von dem
erfindungsgemäßen Einlaufmessorgan 48 gemessen.
Am Streckwerksauslauf 34a wird die Dichte des Faserbandes
von einem dem Bandtrichter 44 zugeordneten erfindungsgemäßen Auslaufmessorgan 49 gewonnen.
Eine zentrale Rechnereinheit 50 (Steuer- und Regeleinrichtung),
z. B. Mikrocomputer mit Mikroprozessor, ermittelt eine Einstellung
der Stellgröße für den Regelmotor 46.
Die Messgrößen der
beiden Messorgane 48 bzw. 49 werden während des
Streckvorganges an die zentrale Rechnereinheit 50 übermittelt.
Aus den Messgrößen des
Einlaufmessorgans 48 und aus dem Sollwert für die Dichte des
austretenden Faserbandes 45 wird in der zentralen Rechnereinheit 50 der
Stellwert für
den Regelmotor 46 bestimmt. Die Messgrößen des Auslaufmessorgans 49 dienen
der Überwachung
des austretenden Faserbandes 45 (Ausgabebandüberwachung). Mit
Hilfe dieses Regelsystems können
Schwankungen in der Dichte der eingespeisten Faserbänder 35 durch
entsprechende Regulierungen des Verzugsvorganges kompensiert bzw.
eine Vergleichmäßigung der
Faserbänder
erreicht werden. Mit 51 ist ein Bildschirm, mit 52 ist
eine Schnittstelle, und mit 53 ist eine Eingabeeinrichtung
bezeichnet.
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Die 6, 7 und 8 zeigen – im Prinzip – das Streckwerk
einer Strecke mit unterschiedlichen Ausbildungen für die Regulierung
der Faserbanddichte. 6 zeigt
einen geschlossenen Regelkreis, bei dem die Mikrowellen-Messanordnung 49 am
Ausgang des Streckwerks angeordnet ist. Das das Streckwerk verlassende
Fasergut durchläuft
die Messanordnung 49, deren Ausgangssignal in der Regulierelektronik 50 mit
einem Sollwert verglichen und so umgeformt wird, dass ein entsprechendes
Regelsignal an ein Stellglied (Regelmotor 46, sh. 5) für die Walze II gelangt. Das
der Dichte des austretenden Fasergutes entsprechende Ausgangssignal beeinflusst somit
das Drehzahlverhältnis
der Verzugswalzenpaare 39/II und 38/I im Sinne
einer Vergleichmäßigung des
Fasergutes. 7 zeigt
einen offenen Regelkreis (Steuerung). Dabei befindet sich die Mikrowellen-Messanordnung
48 im Bereich des auf das Streckwerk zulaufenden Fasergutes 35,
das dessen Dichte misst und das entsprechende Messsignal in der
Regulierelektronik 50 in ein Steuersignal umformt, das
an ein Stellglied (Regelmotor 46, sh. 5) für
die Walze II abgegeben wird. Der Laufzeit des Fasergutes 35 von
der Messanordnung 48 bis zum Streckwerk wird auf elektronische
Weise Rechnung getragen. 3 zeigt
eine Kombination von einem offenen und geschlossenen Regelkreis,
bei dem die Messsignale der Messanordnung 49 den Messsignalen
der Messanordnung 48 überlagert
werden.
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An einer Produktionsmaschine, z.
B. einer Karde 54 (3)
und Strecke 55 (5)
zur Steuerung und/oder Regulierung sowie zur Überwachung der Gleichmäßigkeit
der erzeugten Faserbänder 28 bzw. 45,
kann die Kompensation von Umgebungseinflüssen und Störgrößen durch den Referenzresonator 2 vorzugsweise
bei regelmäßigen Produktionspausen
und/oder Maschinenstillständen,
beispielsweise Kannenwechseln, erfolgen, bei denen Messungen mit
dem Messresonator 1 nicht erforderlich sind. Die Referenzmessung
im Referenzresonator 2 kann in regelmäßigen oder auch unregelmäßigen Zeitabständen erfolgen.
Es kann ausreichen, wenn eine Messung im Referenzresonator 2 nach
einigen Minuten, vorzugsweise spätestens
nach wenigen Stunden, erfolgt, wenn sich Umgebungseinflüsse und
Störgrößen nur
entsprechend langsam auswirken. Der Wirkungsgrad der Maschine wird
hierdurch nicht beeinflusst.
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Wenn die Umschaltung der Schalter 7 und 8 (1 und 2) und die Stabilisierung des elektrischen Feldes
in den Resonatoren 1 und 2 in kurzer Zeit erfolgt,
kann die Korrektur der Mikrowellen-Messanordnung in entsprechend
kurzer Zeit erfolgen. Auf diese Weise kann die Kompensation der
Umwelteinflüsse und
Störgrößen während der
laufenden Produktion in einer Verarbeitungsmaschine verwirklicht
werden.