Die Erfindung betrifft eine Einrichtung mit wenigstens einer Druckmaschine, die eine
Steuervorrichtung und Eingabemittel aufweist, und mit wenigstens einem Zusatzsystem,
das eine weitere Steuervorrichtung besitzt.
Druckmaschinen erfordern aufgrund ihrer Komplexität mehr und mehr prozesstechnische
Eingaben. Dies insbesondere dann, wenn Zusatzsysteme als Einzelsysteme verwendet
werden. Solche Zusatzsysteme sind beispielsweise eine Registerregelung, eine Farbzonenverstellung,
eine Regelung der Papierbahn oder eine Videoüberwachung. Einrichtungen
mit mehreren Zusatzsystemen bedingen deshalb sehr aufwändige Mehrfacheingaben. Die
Rüstzeiten sind entsprechend bei solchen komplexen Einrichtungen vergleichsweise lang
und zudem ist der Verbrauch von Makulatur hoch, was die Kosten pro Auftrag wesentlich
erhöht. Diese Kosten fallen dann besonders ins Gewicht, wenn kleine Aufträge bearbeitet
werden sollen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung der genannten Art zu schaffen,
welche die genannten Nachteile vermeidet. Die Erfindung soll somit insbesondere die
Rüstzeit bei Einrichtungen mit einem oder mehreren Zusatzsystemen wesentlich verkürzen.
Die Aufgabe ist gemäss Anspruch 1 gelöst.
Bei der erfindungsgemässen Einrichtung ist wenigstens eine Systemschnittstelle vorgesehen,
welche das Zusatzsystem mit der Druckmaschine verbindet. Die Erfindung ermöglicht
den Austausch von Auftrags- und Prozessdaten der beiden Steuervorrichtungen und somit
zwischen der Druckmaschine und dem wenigstens einen Zusatzsystem. Mehrfacheingaben
können dadurch vermieden werden. Mit der Systemschnittstelle wird das wenigstens eine
Zusatzsystem an die Druckmaschine "angebunden" und zudem wird eine gemeinsame
Datenhaltung und Auftragsverwaltung ermöglicht. Es ist sowohl eine zentrale als auch eine
lokale Datenhaltung möglich.
Die Erfindung bedeutet eine wesentliche Arbeitserleichterung. Die Rüstzeit kann wesentlich
verkürzt und der Verbrauch an Makulatur für den Auftrag verringert werden. Damit
können besonders kleine Aufträge kostengünstig ausgeführt werden. Es hat sich zudem
gezeigt, dass die Erfindung eine wesentlich höhere Prozesssicherheit ermöglicht. Dies auch
bei sehr komplexen Einrichtungen mit mehreren Zusatzsystemen und mehreren Druckmaschinen.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung sind Daten wahlweise an den Eingabemitteln der
Druckmaschine oder an Eingabemitteln des Zusatzsystems eingebbar.
Die Einrichtung ist vorzugsweise so ausgebildet, dass weitere Zusatzsysteme eingebunden
werden können. Eine erste Installation mit lediglich einem Zusatzsystem kann dadurch in
einfacher Weise mit weiteren Zusatzsystemen erweitert werden.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass bei vorbestimmten Änderungen
die entsprechenden Daten zwischen der Druckmaschine und dem Zusatzsystem
abgeglichen werden. Damit ist es beispielsweise ausreichend, wenn eine Farbenreihenfolge
an der Druckmaschine oder am entsprechenden Zusatzsystem eingegeben wird. Der
Abgleich zwischen der Druckmaschine und dem Zusatzsystem erfolgt automatisch.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass sämtliche zu einem Auftrag
gehörenden Auftragsdaten der Druckmaschine und des Zusatzsystems zu jedem Zeitpunkt
konsistent sind. Damit sind zu jedem Zeitpunkt sowohl die Daten auf der Druckmaschine
als auch auf dem Zusatzsystem aktuell.
Vorzugsweise sind sämtliche, während einer Produktion relevanten Prozessdaten zu jedem
Zeitpunkt konsistent, d.h. zu jedem Zeitpunkt sind die relevanten Prozessdaten auf der
Druckmaschine und dem Zusatzsystem bzw. den Zusatzsystemen aktuell. Dadurch kann
die Eingabe noch weiter vereinfacht werden.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass bei einem Wiederholauftrag
die vollständigen Daten zum Einstellen der Druckmaschine und die vollständigen Daten
zum Einstellen des Zusatzsystems bzw. der Zusatzsysteme verwendet werden. Ein solcher
Wiederholauftrag kann beispielsweise an der Druckmaschine geladen werden. Der Auftrag
selbst kann sich auf einem lokalen Laufwerk der Druckmaschine befinden oder über ein
Netzwerk geladen werden.
Das Laden und Speichern von Aufträgen erfolgt vorzugsweise über einen Standarddialog.
Hierbei kann auf ein Speichermittel, beispielsweise eine Festplatte, eine Diskette oder auf
ein Netzwerk zugegriffen werden. Ein solcher Auftrag wird vorzugsweise automatisch um
die spezifischen Auftragsdaten des Zusatzsystems erweitert.
Die Druckmaschine ist insbesondere eine Offset-Druckmaschine. Das Zusatzsystem
betrifft insbesondere eine Farbzonenverstellung, eine Registerregelung, eine Videoüberwachung
oder eine Papierbahnregelung oder ein Waschsystem.
Die Schnittstelle ist vorzugsweise als elektrischer Verbinder ausgebildet. Das Zusatzsystem
ist mit einem entsprechenden Stecker ausgerüstet.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der einzigen Figur
erläutert. Diese Figur zeigt schematisch eine erfindungsgemässe Einrichtung.
Die in der einzigen Figur gezeigte Einrichtung 1 weist eine Druckmaschine 2 auf, die
mehrere an sich bekannte Druckwerke 3 aufweist, die in einer Reihe nacheinander
angeordnet sind. Die Druckwerke 3 besitzen hier jeweils nicht näher gezeigte Zylinder,
insbesondere eine Gummituchzylinder, einen Plattenzylinder und einen Gegendruckzylinder,
die in einem Einschub gelagert sind. Zudem weisen die Druckwerke 3 ein Farbwerk
auf. Eine Papierbahn wird von einer Papierrolle 5 abgezogen und verläuft durch die
Druckwerke 3. Weiter können Maschinenstationen 4 vorgesehen sein, in welchen die
Papierbahn weiter verarbeitet wird, beispielsweise perforiert oder gelocht wird. Die
Druckwerke 3 sind untereinander mit einem Feldbus 9 verbunden, der zum Empfang und
Versenden von digitalen Daten zwischen den Druckwerken 3 dient. Die Druckmaschine 2
wird von einer Steuervorrichtung 17 gesteuert. Eine Bedienungsvorrichtung 8, beispielsweise
mit einer Eingabetastatur und Anzeigemitteln dient zur Eingabe von Daten und
insbesondere Auftragsdaten. Der Austausch zwischen der Bedienungsvorrichtung 8 und
dem Feldbus 9 ist durch einen Doppelpfeil 13 angedeutet.
Die Einrichtung 1 besitzt wenigstens ein Zusatzsystem 6, das eine Steuervorrichtung 18
aufweist. Das Zusatzsystem 6 dient beispielsweise zur Farbzonenverstellung beim
genannten Farbkasten bzw. den Farbkästen zur Registerregelung, beispielsweise zur
Regelung des Seitenregisters oder Längsregisters, zur Videoüberwachung oder zur
Papierbahnregelung. Es sind auch mehrere solche Zusatzsysteme 6 möglich. Beispielsweise
kann die Einrichtung 1 ein Zusatzsystem 6 für die Farbzonenverstellung und gleichzeitig
ein Zusatzsystem zur Papierbahnregelung aufweisen. Zur Bedienung des Zusatzsystems 6
ist dieses mit einer Bedienvorrichtung 7 versehen, die ebenfalls beispielsweise eine
Tastatur und einen Monitor oder dergleichen besitzt. Sind mehrere Zusatzsysteme 6
vorgesehen, so sind diese vorzugsweise über einen hier nicht gezeigten Feldbus miteinander
verbunden.
Die Einrichtung 1 weist einen Datenbus 10 mit einer Schnittstelle S zwischen der Druckmaschine
2 und dem Zusatzsystem 6 auf. Der Datenbus 10 dient zum Empfang und
Versenden von digitalen Daten zwischen der Druckmaschine 2 und dem Zusatzsystem 6.
Die digitalen Daten sind insbesondere Prozessdaten 15 und Auftragsdaten 16. Wie die
Doppelpfeile 11 und 12 andeuten, findet ein Datenaustausch über Datenbus 10 zum
Zusatzsystem 6 und zur Druckmaschine 2 statt. Die Schnittstelle S ermöglicht es, das
Zusatzsystem 6 bzw. die Zusatzsysteme wahlweise über die Steuerung 17 oder wie bisher
über die Steuerung 18 zu bedienen. Die Schnittstelle S wird durch einen hier nicht
gezeigten Verbinder gebildet. Das Zusatzsystem 6 ist mit einem Stecker ausgerüstet, der zu
einer Steckerbuchse der Druckmaschine 2 passt. Grundsätzlich können auch mehrere
Schnittstellen bzw. Stecker vorgesehen sein. Anstelle einer Steckerverbindung könnte auch
eine drahtlose Verbindung vorgesehen sein, beispielsweise durch Lichtleiter, Funk, Infrarot
etc.
Ein Auftrag enthält beispielsweise allgemein gültige Auftragsdaten, wie beispielsweise
Auftragsnamen, Auftragsnummern, Auftragsbeschreibung, Farbreihenfolge, Plattenreihenfolge,
Wendungen, Auslage und Papiergewicht. Bei einem Wiederholauftrag sind diese
Daten bereits gespeichert und werden an der Druckmaschine 2 geladen. Der Auftrag selbst
kann sich auf einem lokalen Laufwerk der Druckmaschine 2 befinden oder über ein
Netzwerk geladen werden. Daten, die vom Zusatzsystem 6 und von der Druckmaschine 2
benötigt werden, werden bei einer Änderung zwischen diesen abgeglichen. Dadurch
können Mehrfacheingaben vermieden werden.
Müssten bisher die Druckmaschine 2 und das Zusatzsystem 6 separat bedient werden, ist
bei der erfindungsgemässen Einrichtung 1 durch die Harmonisierung der beiden Systeme
und die durchgängige Datenkommunikation eine gemeinsame Bedienung möglich. Bei
mehreren Zusatzsystemen 6 können die Abläufe dieser Zusatzsysteme 6 untereinander und
mit der Druckmaschine 2 harmonisiert und kontrolliert werden. Es ist somit eine zentrale
Verwaltung möglich.
Denkbar ist auch eine Ausführung mit mehreren Druckmaschinen 2, die jeweils mehrere
Zusatzsysteme 6 aufweisen. Aufgrund der zentralen Verwaltung und Harmonisierung kann
eine höhere Funktionssicherheit erreicht werden. Findet an einer Druckmaschine 2 oder
einem Zusatzsystem 6 eine Änderung statt, so werden die entsprechenden Daten zwischen
der Druckmaschine 2 und den Zusatzsystemen 6 abgeglichen. Die Auftragsdaten werden
vorzugsweise bei allen Druckmaschinen 2 und Zusatzsystemen 6 konsistent und aktuell
gehalten. Aufträge werden vorzugsweise über einen Dialog geladen, wobei auf Speichermittel
zugegriffen werden kann. Denkbar ist somit eine Ausführung, bei welcher zwischen
mehreren Druckmaschinen 2 und Zusatzsystemen 6 eine durchgängige Datenkommunikation
stattfindet und eine gemeinsame Bedienung möglich ist.