Die Erfindung betrifft einen Wärmeaustauscher zum Wärmeaustausch
zwischen verschiedenen Medien, wobei der Wärmeaustauscher mehrere
Rohre zum Führen der verschiedenen Medien besitzt, und wobei die Rohre
in mehrere Gruppen für jeweils eines der verschiedenen Medien unterteilt
sind. Derartige Wärmeaustauscher dienen beispielsweise als Kühler,
Erhitzer oder Enthitzer, und sie werden insbesondere für eine Änderung
des Aggregatzustands eingesetzt, beispielsweise als Verflüssiger oder als
Verdampfer.
Wärmeaustauscher mit Rohren sind beispielsweise als Bündelrohrwärmeaustauscher
oder Rohrbündelapparate bekannt. Diese besitzen ein Mantelrohr,
in dessen Innenraum ein erstes Medium transportiert wird und
außerdem mehrere Rohre angeordnet sind, die von einem zweiten Medium
durchströmt werden. Die Wärmeübertragung zwischen dem ersten und
dem zweiten Medium erfolgt also über die jeweilige Rohrwand der im
Innenraum des Mantelrohrs angeordneten Rohre. Diese Art von Wärmeaustauscher
ist vielseitig in weiten Temperatur- und Druckbereichen
verwendbar.
Ferner sind Haarnadelwärmeaustauscher bekannt, die ebenfalls ein Mantelrohr
aufweisen, in dem ein erstes Medium geführt wird. Im Innenraum
dieses Mantelrohrs sind jedoch U-förmig gebogene Rohre angeordnet, die
von einem zweiten Medium durchströmt werden. Derartige Haarnadelwärmeaustauscher
können auf besonders einfache Weise zerlegt werden,
beispielsweise um den Mantelraum und den Rohrraum zu reinigen.
Die bekannten Wärmeaustauscher besitzen jedoch den Nachteil, dass es
bei einer Undichtigkeit leicht zu einer unerwünschten Vermischung der
geführten Medien kommt. Eine derartige Vermischung kann zu Verfestigungen
führen, insbesondere durch Bildung von Feststoffen wie beispielsweise
Hirschhornsalz. Derartige Verfestigungen können eine Verunreinigung
des gesamten Wärmeaustauschersystems und somit eine Leistungsbeeinträchtigung
oder sogar einen raschen vollständigen Systemausfall
verursachen. Diese Problematik besteht insbesondere bei Systemen,
die mit vergleichsweise hohen Drücken arbeiten, wie dies beispielsweise
bei der Ammoniak-Kohlendioxid-Kaskade der Fall ist.
Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, einen Wärmeaustauscher zu
schaffen, der noch sicherer gegenüber möglichen Undichtigkeiten und
hierdurch verursachten Störungen ist.
Diese Aufgabe wird durch einen Wärmeaustauscher mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst, und insbesondere dadurch, dass die Rohre der
verschiedenen Gruppen separat voneinander nebeneinander verlaufen
und an ihren Außenseiten wärmeleitfähig miteinander verbunden sind.
Bei dem erfindungsgemäßen Wärmeaustauscher sind die Rohre, die den
verschiedenen Gruppen und somit den verschiedenen Medien zugeordnet
sind, also separat voneinander ausgebildet und verlaufen nebeneinander.
Mit anderen Worten sind die Rohre außenseitig benachbart zueinander
angeordnet, wobei jedes Medium von einem eigenen separaten Rohr der
betreffenden Gruppe umgeben ist. Die Rohre jeder Gruppe stehen also
lediglich mit dem zugeordneten, im Innenraum geführten Medium - und
nicht zusätzlich mit einem weiteren Medium - in direktem Kontakt. Dadurch
ist gewährleistet, dass es im Falle einer Undichtigkeit an einem
Rohr noch nicht unbedingt zu einer Vermischung mit dem jeweils anderen
Medium kommt. Im Falle einer derartigen Undichtigkeit tritt also allenfalls
das in dem betreffenden Rohr geführte Medium aus, ohne dass dieses
Medium mit einem weiteren Medium, das in den separaten Rohren der
betreffenden weiteren Gruppe geführt wird, in Kontakt treten kann. Somit
kann der undichte Wärmeaustauscher ersetzt bzw. repariert werden,
bevor das gesamte Wärmeaustauschersystem durch eine Vermischung der
verwendeten Medien verunreinigt wird.
Der erfindungsgemäße Wärmeaustauscher zeichnet sich somit durch eine
besonders hohe Sicherheit gegenüber einer unerwünschten Vermischung
der verwendeten Medien aus. Dies ist insbesondere bei Kaskadenwärmeaustauschern
von Bedeutung, die mit hohen Drücken und hohen Temperaturdifferenzen
arbeiten und daher am ehesten anfällig für eventuelle
Undichtigkeiten sind. Besonders vorteilhaft ist die erläuterte Sicherheit
gegenüber einer Vermischung der Medien auch bei der Wärmeübertragung
zwischen Trinkwasser und unreinem Heizwasser.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Wärmeaustauschers besteht
darin, dass dieser kostengünstig gefertigt werden kann, da eine Herstellung
auf Grundlage eines herkömmlichen Lamellenwärmeaustauschers
mit den hierfür bereits bestehenden Fertigungsanlagen möglich ist, wie
nachfolgend noch erläutert wird. Zu einer kostengünstigen Fertigung trägt
auch bei, dass aufgrund des Aufbaus mit separaten Rohren für die verschiedenen
Medien unterschiedliche Materialien eingesetzt bzw. gemischt
werden können.
Ein Vorteil des erfindungsgemäßen Wärmeaustauschers ist auch darin zu
sehen, dass der Wärmeaustauscher durch unterschiedliche Verschaltung
der Rohre leicht für eine Wärmeübertragung zwischen einer unterschiedlichen
Anzahl von Medien, beispielsweise zwischen zwei, drei oder vier
Medien, konfiguriert werden kann.
Außerdem kann für den erfindungsgemäßen Wärmeaustauscher mit
vergleichsweise geringem Aufwand eine Drucküberwachung realisiert
werden, um eine eventuelle Undichtigkeit frühzeitig erkennen zu können.
In dem erfindungsgemäßen Wärmeaustauscher kann die Wärmeübertragung
beispielsweise zwischen einem flüssigen und einem weiteren flüssigen
Medium, zwischen einem gasförmigen und einem flüssigen Medium
oder zwischen einem gasförmigen und einem weiteren gasförmigen Medium
erfolgen. Bei den Medien kann es sich insbesondere um flüssiges oder
gasförmiges Kältemittel oder um Sole handeln.
Die Wärmeübertragung zwischen den in den separaten Rohren geführten
verschiedenen Medien erfolgt lediglich indirekt, nämlich indem die betreffenden
Rohre an ihren Außenseiten wärmeleitfähig miteinander verbunden
sind. Insbesondere können die Rohre der verschiedenen Gruppen an
ihren Außenseiten über Wärmeleitabschnitte aus Metall miteinander
verbunden sein. Die Wärmeübertragung erfolgt in diesem Fall also von
dem einen Medium auf das dieses Medium umgebende Rohr, und von
diesem Rohr über den hiermit verbundenen Wärmeleitabschnitt und über
ein hiermit verbundenes Rohr einer anderen Gruppe auf das darin befindliche
weitere Medium.
Insbesondere ist es bevorzugt, wenn die Wärmeleitabschnitte zwischen
den Rohren der verschiedenen Gruppen sich nicht massiv entlang der
gesamten Längserstreckung der Rohre erstrecken, sondern wenn die
genannten Wärmeleitabschnitte lediglich an einigen Längsabschnitten der
Rohre vorgesehen sind, während an den dazwischen liegenden Längsabschnitten
ein Zwischenraum zwischen benachbarten Rohren der verschiedenen
Gruppen vorgesehen ist. Alternativ hierzu ist es jedoch auch möglich,
in einen im Wesentlichen massiven Block mit entsprechenden Bohrungen
Kernrohre einzuziehen.
Die genannten Wärmeleitabschnitte können als herkömmliche Wärmeleitlamellen
mit einer profilierten Oberfläche (Prägung) ausgebildet sein, wie
sie in bekannten Lamellenwärmeaustauschern eingesetzt werden. Zugunsten
einer möglichst einfachen Fertigung ist es jedoch bevorzugt, wenn
die Wärmeleitabschnitte eine glatte Oberfläche besitzen. Um eine möglichst
effiziente Wärmeübertragung zu erreichen, ist es im Übrigen bevorzugt,
wenn die Wärmeleitabschnitte eine größere Dicke besitzen als herkömmliche
Wärmeleitlamellen.
Die Wärmeleitabschnitte zur Verbindung der Rohre der verschiedenen
Gruppen können an den Rohren aufgesteckt, aufgepresst, verlötet
und/oder verschweißt sein.
Weiterhin ist es bevorzugt, wenn die Rohre einer Gruppe, d.h. die für ein
bestimmtes Medium vorgesehenen Rohre, zu einem jeweiligen Rohrkreislauf
miteinander verbunden sind, so dass für die Rohre einer Gruppe
lediglich ein einziger Einlass und ein einziger Auslass erforderlich sind.
Ein besonders einfacher und stabiler Aufbau wird erreicht, wenn die
Rohre stirnseitig an zwei Rohrplatten befestigt sind, wobei die genannten
Wärmeleitabschnitte zwischen den stirnseitigen Rohrplatten angeordnet
sein können. Es ist auch möglich, dass diese Rohrplatten durch die beiden
äußeren Wärmeleitabschnitte selbst gebildet sind.
Um eine möglichst gleichmäßige Wärmeübertragung zwischen den verschiedenen
Medien zu erreichen, ist es ferner bevorzugt, wenn die Röhre
der verschiedenen Gruppen in einer regelmäßigen Anordnung verschaltet
sind. Unter der Verschaltung der Rohre ist die Zuordnung der Rohre zu
den verschiedenen Gruppen zu verstehen, wobei die Rohre einer Gruppe
insbesondere - wie bereits erwähnt - seriell als jeweiliger Rohrkreislauf
miteinander verbunden sein können oder gleich gerichtet parallel zueinander
durchströmt werden können. Eine Verschaltung der Rohre in einer
regelmäßigen Anordnung liegt vor, wenn - abgesehen von den Randbereichen
des Wärmeaustauschers - jedes Rohr einer Gruppe von im Wesentlichen
derselben Anzahl von Rohren der jeweils anderen Gruppe oder
Gruppen umgeben ist.
Um eine besonders wirkungsvolle Wärmeübertragung zu erzielen, ist es
bevorzugt, wenn jeder Gruppe mehrere Rohre zugeordnet sind, d.h. wenn
jedes der verschiedenen Medien in mehreren Rohren geführt wird. Es ist
allerdings auch möglich, dass nur eines der Medien durch mehrere Rohre
und ein anderes Medium lediglich durch ein einziges Rohr geführt werden.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung ist der Wärmeaustauscher mit
einer Umhüllung - beispielsweise aus einem Metallblech - und einer
Drucküberwachungseinrichtung versehen, die ständig überwacht, ob sich
der Druck im Innenraum der Umhüllung ändert. Bei Überschreiten oder
Unterschreiten eines vorbestimmten Grenzwerts kann die Drucküberwachungseinrichtung
auf eine Undichtigkeit und somit auf das Austreten
eines der verschiedenen Medien schließen und ein entsprechendes Warnsignal
erzeugen. Zusätzlich oder alternativ zu der genannten Umhüllung
kann der Wärmeaustauscher mit einer Auffangwanne zum Auffangen des
im Falle einer Undichtigkeit austretenden Mediums versehen sein.
Die Erfindung bezieht sich auch auf die Verwendung eines Wärmeaustauschers
der erläuterten Art zur Wärmeübertragung zwischen wenigstens
zwei verschiedenen Medien. Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf
die Verwendung eines Wärmeaustauschers, der mehrere Rohre zum Führen
von wenigstens zwei verschiedenen Medien besitzt, zur Wärmeübertragung
zwischen den wenigstens zwei verschiedenen Medien, wobei die
Rohre separat voneinander nebeneinander verlaufen und an ihren Außenseiten
über Wärmeleitabschnitte miteinander verbunden sind, wobei die
Rohre ferner in mehrere Gruppen unterteilt sind, und wobei die verschiedenen
Medien in jeweils einer zugeordneten Gruppe von Rohren geführt
werden.
Die Erfindung bezieht sich schließlich auch auf die Verwendung eines an
sich herkömmlichen Lamellenwärmeaustauschers, der mehrere Rohre
zum Führen eines Mediums besitzt, wobei die Rohre separat voneinander
nebeneinander verlaufen und an ihren Außenseiten über mehrere Wärmeleitlamellen
miteinander verbunden sind, zur Wärmeübertragung zwischen
wenigstens zwei verschiedenen Medien, wobei die Rohre in mehrere
Gruppen unterteilt sind und die verschiedenen Medien in jeweils einer
zugeordneten Gruppe von Rohren geführt werden.
Im Unterschied zu einem herkömmlichen Lamellenwärmeaustauscher ist
erfindungsgemäß also keine Wärmeübertragung zwischen einem einzigen
in den Rohren geführten Medium einerseits und der die Wärmeleitlamellen
durchströmenden Umgebungsluft andererseits vorgesehen. Sondern
der Wärmeaustauscher dient zur Wärmeübertragung zwischen wenigstens
zwei verschiedenen Medien, die in unterschiedlichen Rohrgruppen des
Wärmeaustauschers geführt werden, wobei die Wärmeübertragung über
die Wärmeleitabschnitte bzw. Wärmeleitlamellen erfolgt.
Weitere Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
genannt. Die Erfindung wird nachfolgend lediglich beispielhaft unter
Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert.
- Fig. 1
- zeigt eine Perspektivansicht eines Wärmeaustauschers
zum Wärmeaustausch zwischen zwei verschiedenen
Medien.
- Fig. 2
- zeigt eine Seitenansicht des Wärmeaustauschers gemäß
Fig. 1.
- Fig. 3
- zeigt eine Detailansicht des Wärmeaustauschers gemäß
Fig. 1 und 2 im Querschnitt durch zwei Rohre.
- Fig. 4 und 5
- zeigen mögliche Rohrverschaltungen für einen Wärmeaustausch
zwischen zwei verschiedenen Medien.
- Fig. 6 und 7
- zeigen mögliche Rohrverschaltungen für einen Wärmeaustausch
zwischen drei bzw. vier verschiedenen Medien.
- Fig. 8
- zeigt eine weitere Ausführungsform eines Wärmeaustauschers.
Fig. 1 und 2 zeigen einen Wärmeaustauscher 11 zum Wärmeaustausch
zwischen zwei verschiedenen Medien. Der Wärmeaustauscher 11 besitzt
stirnseitig zwei planparallele Rohrplatten 13, zwischen denen eine Vielzahl
von Wärmeleitblechen 15 in regelmäßigem Abstand zueinander angeordnet
ist. Die Wärmeleitbleche 15 sind flächig ausgebildet und erstrecken
sich parallel zueinander sowie parallel zu den Rohrplatten 13.
Der Wärmeaustauscher 11 besitzt ferner sechzehn Rohre 17, 19, die als
geradlinige Rohrstücke ausgebildet sind und parallel zueinander sowie
senkrecht zu den Wärmeleitblechen 15 verlaufen. Die Rohre 17, 19
durchdringen die Wärmeleitbleche 15 durch entsprechende Öffnungen,
wie insbesondere aus Fig. 2 ersichtlich ist. Die Rohre 17, 19 münden
stirnseitig an den beiden Rohrplatten 13, an denen ebenfalls entsprechende
Öffnungen vorgesehen sind. Die sechzehn Rohre 17, 19 sind in einem
orthogonalen Raster von 4 x 4 Rohren angeordnet.
Es ist zu beachten, dass die Rohre 17, 19 zwar in einem geringfügigen
Abstand zueinander nebeneinander angeordnet sind, und dass auch
zwischen den Wärmeleitblechen 15 sowie zwischen den äußeren Wärmeleitblechen
15 einerseits und den benachbarten Rohrplatten 13 andererseits
ein jeweiliger Zwischenraum vorgesehen ist. Allerdings sind diese
Abstände in den Fig. 1 und 2 der besseren Übersicht halber übertrieben
dargestellt, während in der Praxis eine kompaktere Anordnung bevorzugt
ist. Beispielsweise können die Rohre 17, 19 einen Durchmesser von
10 mm besitzen, wobei eine Teilung von jeweils 25 mm in vertikaler und
horizontaler Richtung vorgesehen ist. Ebenso kann eine weitaus größere
Anzahl von Rohren 17, 19 vorgesehen sein als in den Fig. 1 und 2 dargestellt.
Die Rohre 17, 19, die Wärmeleitbleche 15 und die Rohrplatten 13 sind aus
Metall, insbesondere aus Kupfer oder einer Kupferlegierung gefertigt,
wobei für die genannten Teile auch unterschiedliche Materialien verwendet
werden können.
Die Rohre sind in einer regelmäßigen Anordnung zu zwei Gruppen von
Rohren 17 bzw. 19 verschaltet, wobei die Rohre 17 bzw. 19 einer Gruppe
zu einem jeweiligen Rohrkreislauf miteinander verbunden sind. Zu diesem
Zweck sind die an den Rohrplatten 13 mündenden Enden der Rohre 17
der einen Gruppe über stirnseitige Verbindungsstücke 21 miteinander
verbunden, wobei für den somit gebildeten ersten Rohrkreislauf ein Einlass
23 und ein Auslass 25 vorgesehen sind. In entsprechender Weise sind
die Rohre 19 der anderen Gruppe über stirnseitige Verbindungsstücke 27
an den Außenseiten der Rohrplatten 13 zu einem zweiten Rohrkreislauf
mit einem Einlass 29 und einem Auslass 31 miteinander verbunden.
Durch die Anordnung der Verbindungsstücke 21, 27 ist die Verschaltung
der im Übrigen parallel zueinander verlaufenden Rohre 17, 19 festgelegt.
Somit sind die Rohre 17, 19 in zwei Kreisläufe für jeweils ein Medium
unterteilt. Ein Wärmeaustausch zwischen dem in den Rohren 17 geführten
Medium und dem in den Rohren 19 geführten Medium erfolgt über die
Wärmeleitbleche 15, die mit den Rohren 17, 19 wärmeleitfähig verbunden
sind.
Ein besonderer Vorteil des Wärmeaustauschers 11 besteht darin, dass es
im Falle einer Undichtigkeit - beispielsweise wenn aufgrund eines hohen
Innendrucks eines der Rohre 17 oder 19 platzt - nicht ohne Weiteres zu
einer Vermischung zwischen den beiden Medien kommt. Dadurch wird
eine unerwünschte chemische Reaktion zwischen den Medien oder eine
Verunreinigung der Rohre 17, 19 oder des angeschlossenen Systems
vermieden. Der Grund hierfür besteht darin, dass die Rohre 17 bzw. 19
der beiden Gruppen separat voneinander ausgebildet sind und außenseitig
benachbart zueinander verlaufen, so dass im Falle des Austretens
eines Mediums aus einem der Rohre 17 bzw. 19 dieses nicht automatisch
mit dem jeweils anderen Medium in Kontakt kommt. Mit anderen Worten
ist für jedes Medium ein eigener geschlossener Kreislauf von Rohren 17
bzw. 19 vorgesehen. Der gezeigte Wärmeaustauscher 11 ist somit hinsichtlich
möglicher Undichtigkeiten und der hierdurch verursachten
Probleme besonders sicher.
Ein weiterer Vorteil des gezeigten Wärmeaustauschers 11 besteht darin,
dass dieser vergleichsweise kostengünstig gefertigt werden kann, da bestehende
Fertigungsanlagen zur Herstellung herkömmlicher Lamellenwärmeaustauscher
verwendet werden können. Gegenüber einem herkömmlichen
Lamellenwärmeaustauscher ist es prinzipiell lediglich erforderlich,
einen zusätzlichen Einlass 29 und Auslass 31 vorzusehen und die
Verschaltung der Rohre 17, 19 mittels der Verbindungsstücke 21, 27
derart zu modifizieren, dass die Rohre 17, 19 in zwei Gruppen - insbesondere
in zwei Rohrkreisläufe - unterteilt sind. Auf diese Weise lässt sich
also ein im Übrigen bekannter Lamellenwärmeaustauscher für eine Wärmeübertragung
zwischen zwei verschiedenen Medien verwenden bzw.
umkonfigurieren.
Fig. 3 zeigt in einer detaillierten Querschnittsansicht die Verbindung der
Rohre 17 bzw. 19 zweier verschiedener Gruppen mittels der Wärmeleitbleche
15. Die Schnittebene verläuft dabei durch die jeweilige Längsachse der
beiden gezeigten Rohre 17, 19.
Wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, verlaufen die beiden Rohre 17, 19 außenseitig
beabstandet voneinander sowie parallel zueinander. Die Wärmeleitbleche
15 bilden in der Umgebung der Rohre 17, 19 eine jeweilige Manschette
33, die das betreffende Rohr 17, 19 umgreift und somit einen flächigen
Kontakt gewährleistet. Dabei kann ein Klemmsitz zwischen den Manschetten
33 und den Rohren 17, 19 vorgesehen sein, und/oder die Wärmeleitbleche
15 können mit den Rohren 17, 19 verlötet oder verschweißt sein.
Aus Fig. 3 ist ferner ersichtlich, dass zumindest an einigen Längsabschnitten
der Rohre 17, 19 ein jeweiliger Zwischenraum 35 zwischen
benachbarten Rohren 17, 19 vorgesehen ist. Die Ausbildung derartiger
Zwischenräume 35 hat gegenüber einer durchgehend massiven Verbindung
zwischen den Rohren 17, 19 den Vorteil, dass eventuelle Materialspannungen
oder -ausdehnungen, die insbesondere bei einem Platzen
eines der Rohre 17 oder 19 auftreten können, nicht zwangsläufig auf das
jeweils andere benachbarte Rohr 19 bzw. 17 übertragen werden und dort
ebenfalls zu einer Beschädigung führen, sondern allenfalls zu einer Verformung
des benachbarten Wärmeleitblechs 15 führen.
Die Fig. 4 bis 7 zeigen mögliche regelmäßige Verschaltungen mehrerer
Gruppen von parallel zueinander verlaufenden Rohren, die insbesondere
durch entsprechende Anordnung von Verbindungsstücken 21, 27 verwirklicht
werden können, wie im Zusammenhang mit den Fig. 1 und 2 bereits
erläutert wurde. Mit anderen Worten ist in den Fig. 4 bis 7 dargestellt, wie
die für eine unterschiedliche Anzahl von verschiedenen Medien vorgesehenen
Rohre relativ zueinander angeordnet werden können, um einen
effizienten Wärmeaustausch zwischen diesen Medien zu bewirken. Dabei
sind die Rohre jeweils einer Gruppe - d.h. die ein bestimmtes Medium
umgebenden Rohre - durch ein jeweiliges Symbol gekennzeichnet, wobei
die Kennzeichnungen "X" (Kreuz), "O" (Kreis), "□" (Viereck) und "Δ" (Dreieck)
verwendet werden.
Fig. 4 zeigt eine Verschaltung von zwei Gruppen von Rohren "X" (Kreuz)
und "O" (Kreis), d.h. es ist ein Wärmeaustausch zwischen zwei verschiedenen
Medien vorgesehen. Diese Verschaltung entspricht der in Fig. 1
gezeigten Verschaltung, wobei in Fig. 4 allerdings eine Anordnung von 6 x
6 Rohren gezeigt ist. Wie aus Fig. 4 ersichtlich ist, sind die Rohre der
beiden Gruppen in einer spaltenweise alternierenden und zusätzlich
zeilenweise versetzten Anordnung verschaltet.
Fig. 5 zeigt ein besonders einfaches Beispiel für einen Wärmeaustausch
zwischen zwei verschiedenen Medien, wobei der einen Gruppe lediglich ein
einziges Rohr "0" (Kreis) zugeordnet ist, das von vier Rohren "X" (Kreuz)
der anderen Gruppe umgeben ist.
Fig. 6 zeigt eine mögliche Verschaltung von benachbart parallel zueinander
verlaufenden Rohren für einen Wärmeaustausch zwischen drei verschiedenen
Medien. Um einen gleichmäßigen Wärmeübergang zwischen
allen drei Medien zu ermöglichen, sind die Rohre "X" (Kreuz), "0" (Kreis)
und "□" (Viereck) der drei Gruppen in einer sich wiederholenden Dreiecksanordnung
37 verschaltet. Diese Dreiecksanordnung 37 wird lediglich an
den Randbereichen nicht eingehalten.
Fig. 7 zeigt eine mögliche Verschaltung von Rohren "○" (Kreis), "X" (Kreuz),
"□" (Viereck) und "Δ" (Dreieck) zu vier verschiedenen Gruppen für einen
Wärmeaustausch zwischen vier verschiedenen Medien. Innerhalb jeder
Zeile sind die Rohre der vier Gruppen alternierend angeordnet. Zusätzlich
ist diese alternierende Anordnung von Zeile zu Zeile um jeweils zwei Rohre
der verschiedenen Gruppen versetzt.
Zu den in Fig. 4 bis 7 gezeigten möglichen Verschaltungen ist noch anzumerken,
dass die Rohre einer Gruppe (z.B. "X") beispielsweise seriell zu
einem jeweiligen Rohrkreislauf miteinander verbunden sein können, wie
im Zusammenhang mit Fig. 1 und 2 erläutert. Alternativ hierzu ist es
jedoch auch möglich, die Rohre einer Gruppe parallel zu verschalten, so
dass sämtliche Rohre der Gruppe von dem betreffenden Medium in derselben
Richtung durchströmt werden. Zu diesem Zweck könnten an den
beiden Enden der Rohre einer Gruppe quer verlaufende Sammelrohre
vorgesehen sein, in die die jeweiligen Rohrenden münden.
Fig. 8 zeigt schließlich eine Ausführungsform eines Wärmeaustauschers
41, die im Wesentlichen der Ausführungsform gemäß Fig. 1 und 2 entspricht.
Beispielsweise sind auch bei dem Wärmeaustauscher 41 Einlässe
23, 29 und Auslässe 25, 31 für zwei verschiedene Medien vorgesehen,
zwischen denen eine Wärmeübertragung erfolgen soll.
Zusätzlich zu den in Fig. 1 und 2 gezeigten Komponenten besitzt der
Wärmeaustauscher 41 gemäß Fig. 8 jedoch eine Umhüllung 43, die den
durch die Rohre, Wärmeleitbleche und stirnseitigen Rohrplatten gebildeten
Block gasdicht umgibt. Mit der Umhüllung 43 ist eine Vakuumpumpe
45 verbunden, die innerhalb der Umhüllung 43 einen vorbestimmten
Unterdruck erzeugt. Ferner ist die Umhüllung 43 mit einer Drucküberwachungseinrichtung
47 verbunden. Diese erzeugt bei Überschreiten des
vorbestimmten Unterdrucks innerhalb der Umhüllung 43 ein Warnsignal.
Die mit einfachen Mitteln zu realisierende Umhüllung 43 mit Vakuumpumpe
45 und Drucküberwachungseinrichtung 47 gemäß Fig. 8 gestattet
ein schnelles und zuverlässiges Erkennen einer möglichen Undichtigkeit
eines der verwendeten Rohrkreisläufe. Dadurch kann eine Undichtigkeit
rasch erkannt und beseitigt werden. Gleichzeitig dient die Umhüllung 43
als Auffangwanne für ein eventuell austretendes Medium.
Die Umhüllung 43 kann mit einer Überdrucksicherheitseinrichtung, wie
beispielsweise einem Sicherheitsventil oder einer Sollbruchstelle, versehen
sein, die im Falle einer Undichtigkeit und eines hierdurch verursachten
Überdrucks einen kontrollierten Druckabbau ermöglicht.
Bezugszeichenliste
- 11
- Wärmeaustauscher
- 13
- Rohrplatte
- 15
- Wärmeleitblech
- 17
- Rohr
- 19
- Rohr
- 21
- Verbindungsstück
- 23
- Einlass
- 25
- Auslass
- 27
- Verbindungsstück
- 29
- Einlass
- 31
- Auslass
- 33
- Manschette
- 35
- Zwischenraum
- 37
- Dreiecksanordnung
- 41
- Wärmeaustauscher
- 43
- Umhüllung
- 45
- Vakuumpumpe
- 47
- Drucküberwachungseinrichtung