Stand der Technik
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Zünden eines Luft-Kraftstoff-Gemischs in einem
Verbrennungsmotor mittels einer hochfrequenten Energiequelle nach dem Oberbegriff des
Hauptanspruchs.
Die Zündung eines solchen Luft-Kraftstoff-Gemischs mit Hilfe einer sogenannten Zündkerze
stellt einen üblichen Bestandteil von Verbrennungsmotoren für Kraftfahrzeuge dar. Bei diesen
heute eingesetzten Zündsystemen wird die Zündkerze induktiv mittels einer Zündspule mit
einer genügend hohen elektrischen Spannung versorgt, so dass sich ein Zündfunke am Ende
der Zündkerze im Brennraum des Verbrennungsmotors herausbildet um die Verbrennung des
Luft-Kraftstoff Gemischs einzuleiten.
Beim Betrieb dieser herkömmlichen Zündkerze können Spannungen bis über dreißig Kilovolt
auftreten, wobei durch den Verbrennungsprozess Rückstände, wie Ruß, Öl oder Kohle sowie
Asche aus Kraftstoff und Öl auftreten, die unter bestimmten thermischen Bedingungen elektrisch
leitend sind. Es dürfen jedoch bei diesen hohen Spannungen keine Über- oder
Durchschläge am Isolator der Zündkerze auftreten, so dass der elektrische Widerstand des
Isolators auch bei den auftretenden hohen Temperaturen während der Lebensdauer der Zündkerze
sich nicht verändern sollte.
Es ist beispielsweise aus der DE 198 52 652 Al eine Zündvorrichtung bekannt, bei der die
Zündung eines solchen Luft -Kraftstoff-Gemischs in einem Verbrennungsmotor eines Kraftfahrzeuges
unter Verwendung eines koaxialen Leitungsresonators vorgenommen wird. Hierbei
wird die Zündspule durch eine genügend starke Mikrowellenquelle, z.B. eine Kombination aus
einem Hochfrequenzgenerator und einem Verstärker, ersetzt. Mit einem geometrisch optimierten
koaxialen Leitungsresonator stellt sich dann die für die Zündung erforderliche Feldstärke
am offenen Ende des kerzenähnlichen Leitungsresonators ein und es erfolgt eine Entladung an
einer Elektrode.
Der Ort des Zündens des Plasmas wird bei den zuvor beschriebenen Leitungsresonatoren durch
den Punkt der höchsten Feldstärke bestimmt. In der nicht vorveröffentlichten DE 102 39 412
ist beschrieben, dass durch konstruktive Maßnahmen erreicht werden kann, dass dieser Punkt
in der Regel der oberste Punkt als absolute Spitze der Kerzenspitze, bzw. des Zündstiftes ist.
Die bekannten Kerzenspitzen haben dabei insbesondere den Nachteil, dass die Spitze in der
Regel mit einem sehr kleinen zylindrischen Durchmesser, z.B. unter 0,5 mm, ausgebildet wird.
Hierdurch kann zwar ein technisch erreichbares Maximum der Feldstärke, bei vorgegebener
Leistung, erreicht werden, jedoch ist diese dünne nadelförmige Spitze des Zündstiftes sehr
empfindlich gegen mechanische Einwirkungen, z.B. durch ein Verbiegen beim Motoreinbau, so
dass sie nur eine sehr kurze Länge aufweisen sollte. Außerdem wird hier beim Betrieb durch
den unvermeidlichen Abbrand die Lebensdauer der Zündkerze wegen des kleinen Volumens
unerwünscht verkürzt.
Ist dagegen die Kerzenspitze mechanisch robuster ausgeführt, sind allen scharfkantig und sehr
spitz ausgeführten Geometrien, z.B. zylindrisch mit planem Ende oder Kerzenspitze mit Kronenform,
folgende Nachteile gemeinsam: Mit Zunahme der Betriebsdauer werden die Spitzen
durch den Abbrand verrundet und der Betrag des Feldstärkemaximums geht damit zurück.
Ist die Spitze mechanisch robust und jedoch vorne ohne scharfe Spitze ausgeführt, wie z.B.
nach der nicht vorveröffentlichten DE 102 39 412 mit einer Halbkugel, hat man über die Betriebsdauer
durch den Abbrand keine wesentliche Formänderung, dafür wurde aber von vornherein
auf einen möglich hohen Feldstärkebetrag verzichtet.
Vorteile der Erfindung
Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung zum Zünden eines Luft-Kraftstoff-Gemischs in
einem Verbrennungsmotor mittels einer hochfrequenten elektrischen Energiequelle, mit einer
koaxialen Wellenleiterstruktur, in die die hochfrequente elektrische Energie einkoppelbar ist
und die mit einem Ende in den jeweiligen Brennraum eines Zylinders des Verbrennungsmotors
hineinragt, wobei an diesem Ende durch ein hohes Spannungspotential ein Mikrowellenplasma
erzeugbar ist. In vorteilhafter Weise ist bei der eingangs erwähnten Vorrichtung zum Zünden
eines Luft-Kraftstoff-Gemischs in einem Verbrennungsmotor der Zündstift gemäß des Kenzeichens
des Anspruchs 1 so ausgebildet, dass der Zündstift mit einem sich zumindest teilweise
oder über die gesamte axiale Länge erstreckenden Innenloch versehen ist.
Bevorzugt weist dabei das in den Brennraum hineinragende Ende des Zündstifts einen Querschnitt
in Form eines Halbtorusrings auf. Es ist aber auch ein Querschnitt in Form eines Vierteltorusrings
oder eine plane Ausführung möglich.
Es ist an sich bekannt, dass sich die größte Feldstärke bei einer solchen Vorrichtung an scharfkantigen
Ecken und Spitzen ausbildet und dies dann die Ausgangspunkte von Plasmen und
eventuell auch Überschlägen sind. Durch das erfindungsgemäße Innenloch, das im einfachsten
Fall eine zylindrische Form hat, bleibt praktisch über die gesamte Betriebsdauer auch bei einem
Abbrand die Scharfkantigkeit der Kerzenspitze erhalten. Damit sind von Anfang an in etwa
gleiche elektrische Bedingungen gegeben, die immer einen relativ konstanten kleinen Leistungsbedarf
erfordern.
Obwohl gegenüber einer Vollspitze mit gleichem Durchmesser hier ein zeitlich etwas schnellerer
Abbrand, z.B. bei einem rechnerischen Oberflächenverhältnis einer Halbkugel zum Halbtorus
von ca.1,3, auftreten kann, ist der Materialbedarf durch die Rohrform aber wesentlich geringer
und es können hier ohne Kostenerhöhung teurere und standhaftere Metalle oder Metalllegierungen,
zum Beispiel auch Platin, eingesetzt werden.
Weiter ist das Gewicht der Zündkerzenspitze geringer, so dass auch bei einem gewünschtem
relativ langem Spitzenüberstand mechanische Schwingungsamplituden (Feder-Masse-System)
wesentlich kleinere Werte aufweisen und damit auch qualitätsmäßig besser sind.
Zeichnung
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigen:
Figur 1 eine prinzipielle Ansicht einer Vorrichtung zum hochfrequenten Zünden eines
Luft-Kraftstoff-Gemischs in einem Verbrennungsmotor mit einer koaxialen Wellenleiterstruktur
als Resonator und Figur 2 eine erfindungsgemäße Ausgestaltung des in den Brennraum des Verbrennungsmotors
hineinragenden Zündstiftes mit einem sich axial teilweise erstreckenden
Innenloch mit planer Spitzenoberfläche und Figur 3 eine Alternative mit einem sich axial über die gesamte Länge erstreckenden Innenloch
und einer als Halbtorusring ausgebildeten Kerzenspitze.
Beschreibung der Ausführunusbeigiele
In Figur 1 ist eine Prinzipansicht einer an sich bekannten Vorrichtung zum hochfrequenten
Zünden eines Luft-Kraftstoff Gemischs in einem Verbrennungsmotor gezeigt, die Bestandteile
einer sogenannten Hochfrequenzzündkerze 1 aufweist. Es sind hier im einzelnen ein HF-Generator
2 und ein eventuell auch verzichtbarer Verstärker 3 vorhanden, die als Mikrowellenquelle
die hochfrequenten Schwingungen erzeugen. Schematisch ist hier eine induktive Einkopplung
4 der hochfrequenten Schwingungen in eine als λeff/4-Resonator 5 aufgebaute koaxiale
Wellenleiterstruktur als wesentlicher Bestandteil der Hochfrequenzzündkerze 1 gezeigt.
Der koaxiale Leitungsresonator 5 besteht aus einem Außenleiter 6 und einem Innenleiter 7,
wobei das eine sogenannte offene oder heiße Ende 8 des Resonators 5 mit einem gegenüber
dem Außenleiter 6 isolierten Zündstift 12, die Zündung bewirkt. Für die hochfrequenten
Schwingungen stellt das andere sogenannte kalte brennraumferne Ende 9 des Resonators 5
einen Kurzschluss dar. Das Dielektrikum 10 zwischen dem Außenleiter 6 und dem Innenleiter
7 besteht im wesentlichen aus Luft oder aus einem geeigneten nichtleitenden Material. Lediglich
zur Abdichtung des offenen Endes 8 des Resonators 5 zum Brennraum ist eine Dichtung
11 vorhanden. Die Dichtung 11 besteht auch aus einem nichtleitendem Material, das den Temperaturen
im Brennraum standhält, z.B. Keramik. Dabei bestimmen die dielektrischen Eigenschaften
des Füllmaterials 10 bzw. der Abdichtung 11 mit die Abmessungen des Resonators 5.
Bei dieser Hochfrequenzzündkerze 1 wird das Prinzip der Feldüberhöhung in einem koaxialen
Resonator 5 der Länge (2n+1)* λeff/4 mit n ≥ O genutzt. Das durch eine genügend starke Mikrowellenquelle
als Generator 2 und eventuell dem Verstärker 3 erzeugte hochfrequente Signal
wird durch die Einkopplung 4, z.B. induktiv, kapazitiv, aus beiden gemischt oder durch eine
Aperturkopplung, in den Resonator 5 eingespeist. Durch die Ausbildung eines Spannungsknotens
am Kurzschluss 9 und eines Spannungsbauchs am einen offenen Ende 8 ergibt sich hier am
Zündstift 12 eine Feldüberhöhung, die zu dem in der Beschreibungseinleitung erwähnten freistehenden
Plasma führt.
Anhand der folgenden Figuren 2 und 3 werden erfindungsgemäße Alternativen von möglichen
Ausführungen eines Zündstiftes 12 gezeigt, mit einem sich gemäß der Figur 2 axial teilweise
erstreckenden Innenloch 13 und mit einer planen Spitzenoberfläche 14. Das Ausführungsbeispiel
nach der Figur 3 zeigt eine Variante mit einem sich axial über die gesamte Länge erstreckenden
Innenloch 13 und einer als Halbtorusring ausgebildeten Spitzenoberfläche 14. Das
Innenloch 13 kann dabei auch bei einer äußeren zylindrischen Form des Zündstiftes 12 innen
auch andere Formen annehmen, zum Beispiel auch ein Innenloch 13, das sich zur Kerzenspitze
14 hin verjüngt.
Bei allen zuvor erwähnten Formen der Kerzenspitze 14 werden während der Betriebszeit die
aktuellen mikroskopischen Kerzenspitzen vorne am Zündstift 12 am meisten beansprucht und
bevorzugt mechanisch abgetragen. Damit ergibt sich im Betrieb keine exakt gleichbleibende
Querschnittsform über den gesamten Umfang der Kerzenspitze 14 und der Betriebszeit. Große
Ungleichheiten können aber wegen der Selbstregelung nicht auftreten, wobei hier besonders
vorteilhaft von vornherein verrundete Querschnittsformen, z.B. der Halbtorusring, sind, die
sich schon nahe an der sich im Betrieb einstellenden Form befinden.