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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Zündkerze
eines Zündsystems
in einem Verbrennungsmotor, wobei die Zündkerze zwei Elektroden aufweist,
die in einen Verbrennungsraum hineinreichen können und zwischen denen sich
teilweise ein Dielektrikum befindet, eine Induktivität vorgesehen
ist, die zusammen mit der aus den Elektroden und dem zwischen liegenden
Dielektrikum geformten Kapazität
einen Schwingkreis bildet und ein Generator zur Anregung des Schwingkreises
vorgesehen ist. Die Erfindung betrifft weiterhin ein geeignetes
Zündsystem
sowie eine Zündkerze
für ein
solches System.
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Zündsysteme
haben in Verbrennungsmotoren die Aufgabe, das Kraftstoff-Luftgemisch
im Verbrennungsraum durch das Einbringen von thermischer Energie
zu einem geeigneten Zeitpunkt zu zünden. Üblicherweise ist dazu eine
Zündkerze
vorgesehen, die teilweise in den Brennraum hineinragt und im Wesentlichen
aus zwei Elektroden besteht, zwischen denen innerhalb des Brennraums
eine Plasmaentladung (Zündfunke)
angeregt wird. Für
eine solche Zündkerze
hat sich als Grundaufbau eine konzentrische Anordnung mit einer
in einem Isolationskörper
geführten
Innenelektrode innerhalb eines metallischen Gehäuses, das mittels eines Außengewindes
in die Wandung des Brennraums eingeschraubt wird, etabliert. Im
Brennraum ragt das Ende der Innenelektrode aus dem Isolationskörper heraus.
An dieses freie Ende ist häufig
eine oft hakenförmig
ausgebildete und mit der Gehäusemasse
verbundene weitere Elektrode, die Außenelektrode, herangeführt. Zwischen
den Enden der beiden Elektroden wird im Betrieb der Zündfunke
ausgebildet.
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Dieser
Zündfunke
kann dabei durch Gleichspannung oder durch hochfrequente Wechselspannung
hervorgerufen werden. Bei dem in der Praxis nach wie vor meist verbreiteten
System der Gleichspannungsentladung wird der benötigte Hochspannungsim puls typischerweise
induktiv durch eine Zündspule
bereitgestellt. Als Folge bildet sich zwischen den Elektroden eine
Bogenentladung mit mittleren Gastemperaturen von 20.000 Kelvin.
Der Durchmesser einer solchen Entladung beträgt typisch wenige Zehntel Millimeter.
Sie dauert meist kürzer
als Millisekunden, wonach sie sowohl durch thermische Ausdehnung
bei gleichzeitiger Abkühlung
sowie durch den Zusammenbruch des induktiv erzeugten Hochspannungspulses
abbricht. Die entstehende Plasmaentladung beim Gleichspannungs-Zündsystem
ist also sowohl räumlich
wie zeitlich stark lokalisiert.
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Zündsysteme,
bei denen eine Plasmaentladung über
eine hochfrequente Spannung angeregt wird, sind beispielsweise aus
den Druckschriften
US 4446826 und
WO 00/29746 bekannt. Im Gegensatz zur Gleichspannungsentladung,
bei der der zeitliche Verlauf der Entladung nur schwer, bzw. bei
induktiv erzeugten Hochspannungspulsen gar nicht kontrollierbar
ist, lassen sich hochfrequenzerzeugte Plasmaentladungen über einen
längeren
Zeitraum durch einen entsprechenden Hochfrequenzspannungspuls aufrecht
erhalten oder durch Variation von Amplitude und/oder Frequenz innerhalb
der Pulsdauer sogar gezielt in ihrer Ausdehnung beeinflussen.
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Zur
Realisierung der Hochfrequenz-Plasmaentladung werden verschiedene
Konzepte eingesetzt. Zum Einen ist bekannt, Hochfrequenz im Gigahertzbereich
zum Beispiel durch ein Klystron zu erzeugen und die Zündkerze
als Mikrowellenresonator mit einer λ/4-Einkopplung auszulegen. Der
in den Brennraum hineinragende Teil der Elektroden stellt das lose
Ende des Resonators dar, an dem sich eine gegenüber der Einkopplung um den
Gütefaktor
des Resonators erhöhte
Hochfrequenz-Spannungsamplitude
einstellt.
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Alternativ
ist bekannt, einen Schwingkreis aus den Elektroden der Zündkerze,
die zueinander eine Kapazität
bilden, sowie einer externen Induktivität, die in die Zündkerze
integriert ist, zu formen. Die Induktivität kann dabei beispielsweise
ebenfalls von einer Elektrode gebildet werden, die außerhalb des Brennraums
zu einer Spule ausgeformt ist. Typische Betriebsfrequenzen einer
solchen Anordnung liegen unterhalb von 100 Megahertz und sind somit
technisch einfacher zu handhaben. Der in die Zündkerze integrierte Schwingkreis
wird ebenfalls resonant betrieben, sodass sich eine um den Gütefaktor
erhöhte Hochfrequenzspannung
an den Elektroden ergibt. Gütefaktoren
größer 100
sind realisierbar und ermöglichen,
mit einer Anregungsamplitude von weniger als 1.000 Volt die für die Plasmaanregung
notwendigen Hochfrequenz-Hochspannungsamplitude an
den Elektroden bereitzustellen.
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Von
den bislang beschriebenen Systemen, bei denen sich die Plasmaentladung
zwischen zwei Elektroden ausbildet, unterscheidet sich ein weiteres Zündsystem,
bei dem die Zündkerze
nur eine Mittelelektrode hat und als Sendeantenne für in den
Brennraum einzuspeisende Mikrowellenstrahlung fungiert. Auf diese
Weise werden großvolumige
Mikrowellenmoden im Brennraum angeregt, wodurch ein räumlich ausgedehntes,
nicht elektrodengeführtes
Plasma entsteht. Eine für
die Ausbildung dieser Mikrowellenmoden geeignete Brennraumgeometrie
ist jedoch nicht unbedingt aus verbrennungstechnischer Sicht optimal,
was bislang zu Akzeptanzproblemen dieses Zündsystems in der Automobilindustrie
führte.
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Bei
allen bislang angeführten
Zündsystemen liegt
die Funktion des Isolators der Mittelelektrode nicht nur in der
elektrischen Isolation dieser Elektrode. Der Isolator bestimmt durch
seine Geometrie und Wärmeleitungseigenschaften
auch die mittlere, quasi statische Temperatur der in den Brennraum
hineinragenden Zündkerzenteile,
die sich aufgrund des dynamischen Gleichgewichts zwischen Wärmeaufnahme aus
dem heißen
Brenngas und Wärmeabfuhr
an die gekühlten
Brennraumwände,
in die die Zündkerze eingeschraubt
ist, ergibt. Zündkerzen
für benzinbetriebene
Verbrennungsmotoren werden üblicherweise
so ausgelegt, dass die mittlere Temperatur der in den Brennraum
hineinragenden Teile zwischen 400 und 850 Grad Celsius liegt. Ist
die Temperatur zu tief, bilden sich Ablagerungen von Verbrennungsprodukten,
zum Beispiel Ruß-
oder Ölkohlebeläge.
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Ist
die Temperatur zu hoch, steigt die Gefahr der vorzeitigen Selbstzündung des
Brennstoff-Luftgemisches. Die gewünschte Temperatur ist dabei
abhängig
vom eingesetzten Brennstoff und die erreichte Temperatur abhängig von
Betriebsparametern des Motors sowie der Auslegung der Zündkerze.
Durch entsprechende Dimensionierung der Wärmeleitungseigenschaften der
Zündkerze
wird versucht, die gewünschte
Temperatur zu erreichen. Im Handel sind daher Zündkerzen mit unterschiedlicher
Dimensionierung der Wärmeabfuhr
von den Elektroden an die gekühlten
Verbrennungsraumwände
erhältlich.
Sie werden durch eine so genannte Wärmekennzahl klassifiziert.
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So
lange die Betriebsparameter eines Motors nur innerhalb von engen
Grenzen variiert werden und der Motor nur für den Betrieb mit einer Kraftstoffart
ausgelegt ist, lassen sich auf diese Weise befriedigende Ergebnisse
erzielen. Probleme treten jedoch auf, wenn ein Motor mit unterschiedlichen Brennstoffen
betrieben werden soll. Zu der Gruppe solcher Motoren, den so genannten
Hybridmotoren, sind zum Beispiel solche, die alternativ mit Benzin oder
Wasserstoff betrieben werden können.
Für einen
einwandfreien Betrieb des Motors mit Benzin sollte die Zündkerzentemperatur
so hoch sein, dass sich auf dem Isolationskörper und den Elektroden kein
Ruß absetzt.
Eine Zündkerze,
die so ausgelegt ist, dass sie die zur Vermeidung der Rußablagerung erforderlichen
Temperaturen erreicht, führt
im Wasserstoffbetrieb jedoch bereits zu Selbstzündungen. Umgekehrt ist eine
Zündkerze,
die sich auf eine niedrigere mittlere Temperatur einstellt, bei
der im Wasserstoffbetrieb noch keine Selbstzündung erfolgt, nicht geeignet,
um im Benzinbetrieb die Rußablagerung
zu verhindern. Nach dem Stand der Technik ist kein Zündsystem
für beide
verschiedenen Brennstoffe geeignet.
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Ein ähnliches
Problem ergibt sich, wenn zwar nur eine Brennstoffsorte, diese aber
unter stark unterschiedlichen Betriebsbedingungen verwendet wird.
Dieses ist zum Beispiel bei den stark unterschiedlichen Betriebsmodi
der Homogen- und der Schichtbeladung bei den so genannten direkt-einspritzenden
(DI) Benzinmotoren der Fall.
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Es
ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
zum Betreiben einer Zündkerze
eines-Zündsystems
in einem Verbrennungsmotor anzugeben, durch das das Zündsystem
auf einfache Weise an verschiedene, stark unterschiedliche Betriebszustände beziehungsweise
Brennstoffe eines Verbrennungsmotors angepasst werden kann. Es ist
eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein geeignetes
Zündsystem
sowie eine Zündkerze
für ein
Zündsystem
anzugeben.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch ein Verfahren nach Anspruch 1, ein Zündsystem nach Anspruch 5, sowie
eine Zündkerze
nach Anspruch 6. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der
Erfindung sind in den jeweiligen abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Die
Grundidee der Erfindung beruht darin, die Zündkerze eines Zündsystems
in einem Verbrennungsmotor so zu betreiben, dass periodisch eine Plasmaentladung
zwischen den Elektroden gezündet wird
und in dem Zeitraum zwischen zwei Anregungen der Plasmaentladung
in dem Dielektrikum Verlustwärme
freizusetzen, indem die Zündkerze
mit einer Frequenz angeregt wird, wodurch die in den Verbrennungsraum
hineinreichenden Teile der Zündkerze geheizt
werden. Vorteilhafterweise wird dadurch die Temperatur der in den
Verbrennungsraum hineinreichenden Teile der Zündkerze gezielt durch die Anregung
verändert.
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Durch
die Erfindung wird ermöglicht,
die Temperatur der Teile einer Zündkerze,
die in den Verbrennungsraum eines Verbrennungsmotors hineinreichen,
auf einfache Weise, nämlich
nur durch Verändern
elektrischer Betriebsparameter des Zündsystems, an unterschiedlichste
Betriebsbedingungen des Verbrennungsmotors anzupassen. Unterschiedliche
Betriebsbedingungen können
dabei aus der alternativen Verwendung verschiedener Brennstoffe oder
aber aufgrund verschiedener Verbrennungsparameter, zum Beispiel
Schichtladebetrieb beziehungsweise Ho mogenladebetrieb bei direkt
einspritzenden Benzinmotoren, resultieren.
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Frei
gesetzt wird die thermische Energie in den aus den Elektroden gebildeten
Kondensator aufgrund der Umpolarisierung der elektrischen Dipole
im Dielektrikum. Dieser Effekt ist bei technisch eingesetzten Kondensatoren
meist unerwünscht,
wird hier aber erfindungsgemäß vorteilhaft
zum Heizen der in den Brennraum hineinragenden Teile der Zündkerze ausgenutzt.
Vorteilhafterweise wird dazu ein Dielektrikum eingesetzt, das in
dem verwendeten Frequenzbereich der benutzten Frequenz hohe Umpolarisierungsverluste
aufweist. Ein solches Dielektrikum ist durch einen großen imaginären Anteil
der komplexen elektrischen Suszeptibilitätskonstante ausgezeichnet.
Vorteilhafterweise ist dieser imaginäre Anteil der elektrischen
Suszeptibilitätskonstante
des Dielektrikums größer als
der eines eventuell in der Zündkerze zusätzlich verwendeten
Isolationskörpers,
um die erzeugte Wärme
gezielt im Bereich des Dielektrikums freizusetzen und nicht im gesamten
Volumen des Isolationskörpers.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels mithilfe einer
Figur näher erläutert.
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Die
Figur zeigt ein Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Hochfrequenz-Zündsystems, das
zur Durchführung
des Verfahrens zum Betreiben der Zündkerze geeignet ist in einer
schematischen Darstellung.
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Das
Zündsystem
umfasst eine Zündkerze 1, die
eine Innenelektrode 2 und eine Außenelektrode 3 aufweist.
Die Innenelektrode 2 ist von einem ersten Dielektrikum 4a konzentrisch
umgeben. Dieses erste Dielektrikum 4a hat die Funktion
eines isolierenden Grundkörpers.
Entlang des äußeren Umfangs
des ersten Dielektrikums 4a verläuft eine Außenelektrode 3 die
in einem Bereich 3a hohlzylinderförmig ausgeführt ist und in diesem Bereich 3a das
erste Dielektrikum 4a konzentrisch umschließt. Zwischen
dem hohlzylinderförmigen
Bereich 3a der Außenelekt rode 3 und
dem ersten Dielektrikum 4a ist ein ebenfalls hohlzylinderförmiges zweites
Dielektrikum 4b vorgesehen. Zwischen den Elektroden 2 und 3 wird
so eine Kapazität 5 gebildet.
Das erste Dielektrikum 4a ist in einem mittleren Bereich
abgedichtet in ein rohrförmiges
metallisches Gehäuse 9 mit
Außengewinde
eingebettet. Die Außenelektrode 3 ist
an einem Ende elektrisch und mechanisch mit dem Gehäuse 9 verbunden.
An ihrem anderen Ende ist die Außenelektrode 3 hakenförmig ausgebildet
und auf das aus dem ersten Dielektrikum 4a herausragende
Ende der Innenelektrode 2 zugebogen. Diese Seite der Zündkerze 1 ist
dazu vorgesehen, in den Verbrennungsraum des Verbrennungsmotors
hineinzuragen. Auf der anderen, brennraumfernen Seite der Zündkerze 1 ist eine
Spule 6 auf einem auf das erste Dielektrikum 4a auf
gesteckten Spulenkörper 7 vorgesehen.
Elektrisch bildet die Spule 6 eine Induktivität 8.
Sie ist mit einem ihrer Anschlüsse
in Serie mit der Innenelektrode 2 geschaltet. Der andere
Anschluss der Spule 6 ist mit einem Anschluss des Hochfrequenz-Generators 10 verbunden,
dessen zweiter Anschluss die Außenelektrode 3 kontaktiert.
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Die
in der Figur gezeigte Zündkerze 1 ist
in ihrem mechanischen Aufbau an gebräuchliche, typischerweise mit
Hochspannungs-Gleichspannungsimpulsen betriebene Zündkerzen
angelehnt. Mit Ausnahme der hakenförmig ausgeführten Außenelektrode 3 ist
sie rotationssymmetrisch um die zentral angeordnete Innenelektrode 2 aufgebaut.
Wie bekannte Zündkerzen
weist sie ein metallisches Gehäuse 9 mit
Außengewinde
auf, mit dem sie in eine entsprechende Gewindebohrung der Verbrennungsraumwand
geschraubt werden kann. Aus Gründen
der Übersichtlichkeit
nicht gezeigt ist ein mit diesem Gehäuse 9 verbundener
oder aus diesem Gehäuse 9 ausgeformter
Vielkant zur Montage der Zündkerze 1.
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Die
Anregung einer Plasmaentladung zwischen den Spitzen der Innenelektrode 2 und
der Außenelektrode 3 setzt
eine entsprechend hohe Feldstärke
zwischen diesen beiden Elektroden voraus. Die dazu erforderlichen
hohen Spannungen zwischen der Innenelektrode 2 und der
Außenelektrode 3 werden
durch reso nante Anregung eines Schwingkreises durch den Hochfrequenz-Generator 10 erzeugt.
Gebildet wird dieser Schwingkreis aus der Kapazität 5 zwischen
den beiden Elektroden und der Induktivität 8 der Spule 6.
Die Kapazität
zwischen Innenelektrode 2 und Außenelektrode 3 wird
zum einen dadurch erhöht,
dass ein Teil der Außenelektrode 3 als
Hohlzylinder 3a ausgeführt
ist und zum anderen dadurch, dass zwischen den Elektroden 2 und 3 das zweite
Dielektrikum 4b vorgesehen ist.
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Im
gezeigten Beispiel sind die Kapazität 5 und die Induktivität 8 elektrisch
zu einem Serienschwingkreis verschaltet, wobei der Einsatz eines Parallelschwingkreises
aber ebenso möglich
ist. Damit der entstehende Schwingkreis eine hohe Güte aufweist,
sind Ohm'sche Verlustwiderstände möglichst
gering zu halten. Es ist daher sinnvoll, die Induktivität möglichst
nah an der Zündkerze 1 vorzusehen,
was im gezeigten Ausführungsbeispiel
dadurch gelingt, dass die Spule 6 auf einem entsprechenden Spulenkörper 7 auf
eine Verlängerung
des ersten Dielektrikums 4a außerhalb des Brennraums aufgesetzt
wird. Eine solche Integration der Induktivität mit der Zündkerze 1 zu einem
zündkerzenähnlichen
Gebilde ist auch im Hinblick auf eine geometrische Kompatibilität zu herkömmlichen
Zündkerzen
wünschenswert.
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Typischerweise
ist bei der gezeigten Anordnung ein Gütefaktor größer 100 für den Schwingkreis erreichbar.
Die Spannung zwischen den freiliegenden Spitzen der Elektroden 2, 3 ist
um diesen Faktor höher
als die Amplitude des Hochfrequenz-Generators 10. Dadurch steht
bei technisch leicht erzeugbaren Amplituden von weniger als 1.000
Volt des Hochfrequenz-Generators 10 eine
ausreichende Feldstärke
zur Anregung der Plasmaentladung zur Verfügung.
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Zwischen
dem hohlzylinderförmigen
Bereich 3a der Außenelektrode 3 und
der Innenelektrode 2 ist ein Teil des Volumen des Kondensators
mit dem zweiten Dielektrikum 4b gefüllt. Zu diesem Zweck weist
das erste Dielektrikum 4a eine entsprechende rotationssymmetrische
Vertiefung auf, die mit dem zweite Die lektrikum 4b gefüllt ist.
Das zweite Dielektrikum 4b kann z.B. durch Aufdampfen oder
Aufschmelzen aufgebracht werden.
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Für das zweite
Dielektrikum 4b wird sinnvollerweise ein dielektrisches
Material gewählt,
das sich durch hohe dielektrische Umpolarisationsverluste im Bereich
der eingesetzten Hochfrequenz auszeichnet. Solche Materialien sind
durch einen großen
Imaginäranteil
ihrer elektrischen Suszeptibilitätskonstante X
auszeichnet. Eine geeignete Materialgruppe hierfür stellen zum Beispiel die
Titanat-Keramiken dar.
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Im
erfindungsgemäßen Verfahren
wird die in dem zweiten Dielektrikum 4b frei werdende Wärme gezielt
genutzt, um die Zündkerze 1,
beziehungsweise ihre in den Brennraum hineinragenden Teile auf eine
gewünschte
Temperatur aufzuheizen. Zu diesem Zweck werden die Pausen zwischen
zwei Zündungen
genutzt, um über
den Hochfrequenz-Generator 10 elektrische Energie nicht-resonant
in den Schwingkreis einzukoppeln, sodass zwischen Innenelektrode 2 und
Außenelektrode 3 eine
Hochfrequenz-Amplitude anliegt, die zu klein ist, um eine Plasmazündung hervorzurufen,
aber groß genug
ist, um einen nennenswerten Wärmeeintrag
in das zweite Dielektrikum 4b zu bewirken. Alternativ wäre es möglich, in
diesen Pausen den Schwingkreis wie im Zündfall resonant, aber mit einer
geringeren Amplitude anzuregen.
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Selbstverständlich wird
auch während
der Plasmaanregung zur Zündung
im zweite Dielektrikum 4b Wärme freigesetzt, aufgrund der
verhältnismäßig kurzen
Zündzeit
verglichen mit der Pausenzeit zwischen zwei Zündungen ist dieser Anteil jedoch
gering. Der Imaginäranteil
der elektrischen Suszeptibilitätskonstante
ist bei dielektrischen Materialien zudem frequenzabhängig. Es
sind dielektrische Materialien bekannt, bei denen dieser Effekt
im eingesetzten Frequenzbereich besonders ausgeprägt ist. Durch
ein geeignet gewähltes
Material für
das zweite Dielektrikum 4b und geeignet gewählte Frequenzen kann
erreicht werden, dass die Umpolarisationsverluste bei der zum Heizen
in den Zündpausen
benutzten Frequenz größer sind
als bei der zur Zündung eingesetzten
Frequenz. Auf diese Weise kann der Wärmeeintrag während der
Zündzeit
minimiert werden. Durch Variation der Betriebsparameter des Hochfrequenz-Generators 10 in
den Zündpausen kann
somit gezielt der Wärmeeintrag
in die Zündkerze 1 und
damit ihre Temperatur beeinflusst werden.
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Durch
die geometrische Auslegung der Zündkerzenspitze 1,
insbesondere der Größe und Position
des hohlzylinderförmigen
Bereichs 3a der Außenelektrode 3 sowie
das Volumen des zweiten Dielektrikums 4b kann die Temperaturverteilung
der Zündkerzenspitze 1 auch
gezielt eingestellt werden. Es ist beispielsweise möglich, das
zweite Dielektrikum 4b in seinem Querschnitt über die
Länge des hohlzylinderförmigen Bereichs 3a nicht
konstant zu halten wie es im Ausführungsbeispiel gezeigt ist,
sondern seinen Querschnitt für
verschiedene Abstände von
der Spitze der Zündkerze 1 variabel
zu gestalten. Dieses wird zu Wärmeeintrag
führen,
der für
verschiedene Abstände
von der Spitze der Zündkerze 1 unterschiedlich
ist. Damit ist das räumliche
Temperaturprofil der Zündkerze
gezielt beeinflussbar. Umgekehrt kann gegebenenfalls der gesamte
Grundkörper der
Zündkerze 1 aus
dem zweite Dielektrikum 4b bestehen, falls ein räumliche
Differenzierung des Wärmeeintrags
nicht erforderlich ist. In dem Fall vereinfacht sich die Herstellung
der Zündkerze 1.
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Ein
Zündsystem,
das für
den Einsatz unter verschiedensten Betriebsbedingungen, zum Beispiel für den Einsatz
für die
beiden verschiedenen Kraftstoffe Benzin und Wasserstoff geeignet
ist, kann wie folgt konzipiert werden.
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Für den Betrieb
eines Verbrennungsmotors mit gasförmigem Wasserstoff wird eine
Zündkerze mit
einer geringeren mittleren Temperatur ihrer in den Brennraum hineinragenden
Teile benötigt,
als für
den Betrieb mit Benzin, um Selbstentzündung beziehungsweise Verrußung zu
vermeiden. Eine geeignete Zündkerze 1 wird
daher so ausgelegt, dass sich bei ihrem Betrieb ohne zusätzliche
Heizung in den Zündpausen
die geforderte ge ringere Temperatur für den Wasserstoffbetrieb als
quasistatische Temperatur einstellt. Dieses kann beispielsweise
durch ein eher kurzes ersten Dielektrikum 4a als Grundkörper der
Zündkerze
sowie eine gute Wärmeanbindung von
diesem Grundkörper
auf das mit der üblicherweise
gekühlten
Verbrennungsraumwand in Verbindung stehende Gehäuse 9 erreicht werden.
Der unvermeidliche Wärmeeintrag
durch das zweite Dielektrikum 4b in der Zündphase
ist dabei gegebenenfalls mit zu berücksichtigen.
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Zum
Betrieb des Motors mit Benzin wird dann in den Zündpausen vom Hochfrequenz-Generator 10 nicht-resonant
elektrische Energie in den Schwingkreis eingekoppelt, sodass durch
das zweite Dielektrikum 4b im Mittel soviel Wärme in die
Zündkerzenspitze
eingetragen wird, dass diese auf die erforderliche Temperatur geheizt
wird.
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Somit
kann erfindungsgemäß der Motor
unter sehr verschiedenen Betriebsbedingungen mit nur einem Zündsystem
betrieben werden, da das Zündsystem
auf einfache Weise, nämlich
lediglich durch Einstellen geeigneter elektrischer Betriebsparameter, an
die verschiedenen Betriebsbedingungen angepasst werden kann.