DE4028869A1 - Plasmastrahl-zuendsystem - Google Patents
Plasmastrahl-zuendsystemInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Plasmastrahl-Zündsystem für
Verbrennungskraftmaschinen mit einem in Richtung zum Brennraum
offenen Hohlraum, dessen Seitenbegrenzung die innere Mantel
fläche eines hohlgeformten Isolatorkörpers ist und in dem eine
elektrisch leitende Elektrode angeordnet ist.
Zur Entzündung von Kraftstoff/Luft-Gemischen werden in Ottomo
toren fast ausnahmslos Spulenzündanlagen mit konventionellen
Zündkerzen verwendet. Bei diesen Systemen erfolgt die Freiset
zung der elektrisch gespeicherten Zündenergie zum überwiegenden
Teil in Form einer Glimmentladung, die den Nachteil hat, daß re
lativ hohe Wärmeverluste an den Zündkerzenelektroden auftreten.
Die Zündenergieübertragung erfolgt durch direkten Kontakt
zwischen dem Zündfunken und dem zu entflammenden Gemisch. Daher
kann eine Bildung von Flammenkernen nur in unmittelbarer Nähe der
Zündkerzenelektroden stattfinden, und ein partielles Auslöschen
des Flammenkerns ist durch den Kontakt mit den relativ kalten
Zündkerzenelektroden unvermeidbar. Diese sogenannten Quenchver
luste sind ein weiterer Nachteil der Spulenzündsysteme konven
tioneller Bauart.
In bestimmten Betriebsarten oder Betriebsbereichen des Motors
können schwer entzündbare Gemischzusammensetzungen auftreten.
Schwierige Zündbedingungen besitzen Gemische mit einer relativ
niedrigen Dichte zum Zündzeitpunkt und Gemische mit hohen über
stöchiometrischen Verbrennungsluftanteilen oder hohen Inertgas-
Konzentrationen. Spulenzündsysteme konventioneller Bauart
verfügen nicht über eine ausreichende Zündfähigkeit, um auch
unter erschwerten Bedingungen dieser Art eine erfolgreiche Ge
mischentflammung zu gewährleisten. Die Folge sind entweder eine
unvollständige Umwandlung der chemisch gebundenen Brennstoffener
gie oder ein vollständiges Aussetzen der motorischen Verbrennung.
Nachteile dieser Art können teilweise durch Plasmastrahl-Zünd
systeme behoben werden. Der vorliegenden Erfindung liegt die Auf
gabe zugrunde, ein Plasmastrahl-Zündsystem zu schaffen, das die
vorgenannten Nachteile von Spulenzündanlagen in besonders ein
facher und sicherer Weise vermeidet. Der Vorgang der elektrischen
Zündenergieentladung soll dabei zum überwiegenden Teil schon
während des Funkendurchbruchs stattfinden, der in einer Zeitspanne
von nur ca. 50 nsec erfolgt und durch höhere Wirkungsgrade in der
Zündenergieübertragung gekennzeichnet ist als ein Zündsystem
herkömmlicher Art.
Zündsysteme, bei denen die Plasmastrahl-Bildung in einem Hohlraum
erfolgt, sind bekannt, z. B. durch DE-OS 30 15 612. Bei diesen
Einrichtungen ist nachteilig, daß aufgrund der Elektrodenanord
nung im Hohlraum des Zünders die Funkenkanalbildung entlang
der Hohlraumwand erfolgt. Teilweise wird diese sogenannte Gleit
funkenbildung sogar als Vorteil angesehen. Wenn aber die Funken
entladung in einem Hohlraum erfolgt, treten bei einer Gleitfun
kenbildung erhöhte Energieverluste an die Hohlraumoberfläche auf.
Bei der vorliegenden Erfindung ist die Anordnung der Zündkerzen
elektroden in der Weise vorteilhaft gelöst, daß sich der
Zündfunke im Hohlraumvolumen ohne Wandkontakt ausbilden kann.
Aufgrund der minimalen Wärmeverluste wird ein Plasmastrahl mit
einer hohen Energiedichte gebildet.
Gemäß der Erfindung besitzt ein Plasmastrahl-Zündsystem der
eingangs bezeichneten Art eine Vorfunkenstrecke, deren Durch
bruchspannung bei allen motorischen Betriebspunkten oberhalb
der Durchbruchspannung der Zündfunkenstrecke liegt, und wenig
stens eine in der Austrittsöffnung des Hohlraumes angeord
nete elektrisch leitende zweite Elektrode.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß wenig
stens eine zweite Elektrode in die Austrittsöffnung des Hohlraumes
seitlich vorragt.
Hinsichtlich weiterer vorteilhafter Merkmale der Erfindung wird
auf die nachfolgende Beschreibung und die Ansprüche Bezug ge
nommen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Zeichnungen
näher beschrieben.
Fig. 1 zeigt schematisch ein Plasmastrahl-Zündsystem mit einer
Vorfunkenstrecke.
Fig. 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel für den konstruktiven Auf
bau eines Plasmastrahl-Zündsystems mit Vorfunkenstrecke.
Fig. 3-6 zeigen in schematischer Schnittdarstellung Einzelheiten
des Plasmastrahl-Zünders gemäß der Erfindung.
Fig. 7 zeigt in Draufsicht die Anordnung mehrerer Elektroden in
der Austrittsöffnung des Hohlraums.
Fig. 8 zeigt in schematischer Schnittdarstellung eine weitere
vorteilhafte Ausführungsform.
Fig. 9 und 10 zeigen Schaltungen von bevorzugten Hochspannungs-
Zündanlagen für das Plasmastrahl-Zündsystem gemäß der Erfindung.
Fig. 1 zeigt ein Plasmastrahl-Zündsystem mit einem Hochspannungs
kondensator, und zwar ohne Hochspannungsverteiler. Das Zündsystem
besteht aus einer Zündfunkenstrecke 1 und einer Vorfunkenstrecke
2, deren Durchbruchspannung bei allen Betriebspunkten der Ver
brennungkraftmaschine oberhalb der Durchbruchspannung der Zünd
funkenstrecke 1 liegt. Parallel zur Zündfunkenstrecke 1 und zur
Vorfunkenstrecke 2 liegt ein Speicherkondensator 3, der mit der
Sekundärseite eines Zündtransformators 4 verbunden ist.
Fig. 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel für den konstruktiven Aufbau
eines Plasmastrahl-Zündsystems, das einen koaxialen Kondensator
enthält, in dem eine Funkenstrecke integriert ist.
Kondensator und Funkenstrecke sind in einem Gehäuse 30 unterge
bracht, das aus einem Außenzylinder 31, einer Überwurfmutter 32
und einem Zündadapter 33 gebildet ist. In dem Gehäuse 30 befin
det sich im oberen Teil der Kondensator, der im wesentlichen
durch den Außenzylinder 31 und einen Innenzylinder 34 gebildet
ist. Zwischen dem Außenzylinder 31 und dem Innenzylinder 34 be
findet sich eine Dielektrikumfolie 35. Der Innenzylinder 34 ist
an den Enden durch eine obere Abschlußplatte 36 und eine untere
Abschlußplatte 37 abgeschlossen, und die Gesamtanordnung ist über
Gasanschluß 38 mit Stickstoffgas gefüllt.
Als Hochspannungsanschluß dient eine Stahlstange 39, an deren
unterem Ende eine erste Kugel 40 einer Kugelfunkenstrecke 41
angebracht ist. Die zweite Kugel 42 der Kugelfunkenstrecke 41
steht mit Plasmazünder 43 in Verbindung.
Fig. 3 zeigt eine Einzelheit des Plasmastrahl-Zündsystems gemäß
der Erfindung. An der dem Brennraum zugewandten Stirnseite des
Zünders ist ein Hohlraum 10 ausgebildet, dessen seitliche Be
grenzung die innere Mantelfläche eines hohlen Isolatorkörpers
11 darstellt. Der Isolatorkörper 11 umgibt eine elektrisch lei
tende erste Elektrode 12, deren konische Spitze 16 zum Brenn
raum gerichtet ist. Im Bereich der Austrittsöffnung 21 des
Hohlraumes 10 ist eine elektrisch leitende zweite Elektrode 13
angeordnet.
Der Innendurchmesser 22 des Isolatorkörpers 11 ist etwa 30-70%
kleiner als der Außendurchmesser des Zündergehäuses, so daß eine
elektrische Funkenentladung in einem Gasvolumen des vom Brenn
raum abgetrennten Hohlraums 10 stattfinden kann.
Die Elektroden 12 und 13 sind in vorteilhafter Weise geometrisch
derart angeordnet, daß der Luftspalt zwischen der Spitze 16 der
Elektrode 12 und der Oberfläche des Hohlraums 10 größer als der
freie Abstand 24 zwischen den Elektroden 12 und 13 ist und die
Stelle des Mindestabstandes zwischen den Elektroden 12 und 13 im
Hohlraum 10 in der Nähe der Mittelachse des Zünders liegt.
Abhängig von der räumlichen Anordnung und dem dadurch gebildeten
kürzesten Elektrodenabstand 24 kann der Funkenkanal jede Lage zur
Mittelachse des Plasmastrahl-Zünders einnehmen. Im Funkenkanal
können Drücke von etwa 300 bar und Temperaturen von bis zu 60 000
Grad Kelvin auftreten.
Die Anordnung kann den jeweiligen Anforderungen und Betriebsver
hältnissen in vorteilhafter Weise angepaßt werden. So wird die
Mittelelektrode 12 im allgemeinen eine zylindrische Form haben,
und sie kann entsprechend der Darstellung in Fig. 3 in eine ko
nische Spitze 16 auslaufen. Die Mittelelektrode 12 kann aber auch
in einen konischen Übergangsbereich mit einer zylindrischen
Spitze 18 auslaufen, wie Fig. 4 zeigt, oder sie kann entsprechend
der Darstellung in Fig. 5 an ihrem Ende halbkugelförmig ausgebil
det sein.
Der Hohlraum 10 wird im allgemeinen rotationssymmetrisch ausgebil
det sein, und er kann entsprechend der Darstellung in Fig. 3 eine
zylindrische Form 15 haben. Es kann jedoch auch zweckmäßig sein,
daß der Hohlraum 10 eine konische Form 19 hat, wie Fig. 4 und 5
zeigen, oder eine Düsenform 20, wie es in Fig. 6 dargestellt ist.
Dabei kann auch entsprechend der Darstellung in Fig. 4 die Aus
trittsöffnung 21 des Hohlraums 10 einen größeren Radius auf
weisen als der kleinste Hohlraumradius an der Stelle 22. Auch
kann es vorteilhaft sein, daß der Abstand 14 zwischen der Elek
trode 13 und dem Ende der Austrittsöffnung 21 des Hohlraums
10 kleiner als 10 mm ist.
Besondere Vorteile sind erreichbar, wenn die Elektroden 12 und 13
mit einer wärmebeständigen elektrischen Isolationsschicht derart
versehen sind, daß eine Ausbildung von Funken entlang der Ober
fläche des Hohlraums 10 vermieden wird.
Fig. 7 zeigt in Draufsicht die Anordnung mehrerer Elektroden 13
im Gehäuse 23, wobei im vorliegenden Fall vier Elektroden 13
sich bei der gewählten Darstellung vor der Elektrode 12 befinden.
Die Elektroden 13 können dabei nicht nur zylindrisch, sondern
auch konisch oder in anderer Weise ausgebildet sein. Besondere
Vorteile sind erreichbar, wenn die Elektrode 13 einen über ihre
freie Länge abnehmenden Querschnitt hat, beispielsweise in einer
Spitze endet, da hierdurch der Funkendurchbruch stabilisiert
wird.
Fig. 8 zeigt vereinfacht und im Längsschnitt eine weitere bevor
zugte Ausführungsform. Der Hohlraum 10 ist im wesentlichen zylin
drisch ausgebildet, jedoch befindet sich die Elektrode 13 in einer
Nische oder Aussparung 25 der Wandung des Raumes 10. Der kleinste
Innendurchmesser 22 des Isolatorkörpers 11 ist dabei 30-70% kleiner
als der Außendurchmesser des Gehäuses 23. Dadurch ist ermöglicht,
daß eine elektrische Funkenentladung in einem Gasvolumen des vom
Brennraum getrennten Hohlraumes 10 stattfinden kann, wobei der
Austrittsquerschnitt nicht durch Einbauten beeinträchtigt ist. Es
können auch mehrere Nischen oder Aussparungen 25 mit Elektroden 13
symmtrisch oder asymmetrisch angeordnet sein.
Ein besonderer Vorteil des beschriebenen Plasmastrahl-Zündsystems
ist, daß die Funkenbildung in einem Hohlraum erfolgt, der in Re
lation zum Brennraum sehr klein ist. Die hohe Energiedichte nach
der Funkenbildung bewirkt im Hohlraum einen Druckanstieg, der zum
Austritt von sehr energiereichen Molekülen führt. Treffen diese
Moleküle auf entzündbare Gasgemische, so kann die Entflammung
ohne Kontaktierung der Elektroden ablaufen. Durch diese Art der
Zündung können Quenchverluste vermieden werden.
Die Vorfunkenstrecke bewirkt eine Stabilisierung der Durchbruch
spannung. Es wird dadurch erreicht, daß der Funkendurchbruch bei
einer konstanten Durchbruchspannung erfolgt. Hierdurch ist gewähr
leistet, daß eine definierte Zündenergie, deren Höhe maßgeblich
von der Durchbruchspannung beeinflußt wird, in allen Betriebsbe
reichen des Motors realisiert werden kann. Es besteht keine Ab
hängigkeit der elektrischen Zündenergie vom Brennraumdruck, wie
es bei Anlagen ohne Vorfunkenstrecke der Fall ist. Die Energie
verluste der Vorfunkenstrecke, die physikalisch bedingt aufgrund
des Funkenüberschlages entstehen, werden durch Einstellung eines
relativ hohen Druckes und eines kleinen Elektrodenabstands mini
miert, so daß für die Plasmastrahlbildung ein hoher Energiebe
trag zur Verfügung steht.
Durch die aufgeführten Maßnahmen zur Optimierung der Funken- und
Plasmastrahlbildung kann die elektrisch gespeicherte Zündenergie
auf Werte zwischen 30-300 mJ verringert werden. Ein schneller
Verschleiß der Zünder durch starke Erosionserscheinungen an
den Elektroden kann hierdurch vermieden werden.
Fig. 9 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel einer Hochspannungs-
Zündanlage für das Plasmastrahl-Zündsystem gemäß der Erfindung,
und zwar eine Hochspannungs-Zündanlage mit Trigger-Funkenstrecke.
Eine Transistorzündung 50 speist die Primärwicklung 51 einer
Zündspule, deren Sekundärwicklung 52 über ein Diodenpaar 53 mit
einer Kugelfunkenstrecke 54 ein Verbindung steht.
Ein bis 30 kV regelbarer Hochspannungsteil 55 ist über einen
Widerstand 56 mit einem Ladekondensator 57 verbunden, der
seinerseits über die Kugelfunkenstrecke 54 mit Zünder 58 in Ver
bindung steht.
Der Ladekondensator 57 wird von dem Hochspannungsteil 55 über den
Widerstand 56 auf eine Spannung von etwa 15 kV aufgeladen. Die
Funkenstrecke 54 besteht aus einer Kugelfunkenstrecke, bei der in
einer Kugel eine zusätzliche Triggerfunkenstrecke eingebaut ist.
Damit bei der Ladespannung des Kondensators 57 gerade noch keine
Zündung erfolgt, ist der Abstand der Funkenstrecke 54 so einge
stellt, daß die Durchbruchspannung der Reihenschaltung aus
Funkenstrecke 54 und Zünder 58 größer als die Kondensatorspannung
ist. Durch Zündung der Triggerfunkenstrecke wird die zum Durch
bruch der Funkenstrecke erforderliche Spannung herabgesetzt und
der Zünder 58 durchgezündet. Die am Kondensator 57 anliegende
Spannung reicht nun zum Durchbruch aus, und der Kondensator 57
entlädt sich über Funkenstrecke 54 und Zünder 58. Die Trigger
funkenstrecke 54 wird mit einer konventionellen Zündanlage
betrieben. Die Hochspannungsdioden 53 verhindern eine Entladung
des Kondensators 57 über die Zündspule 51, 52. Die Entladung im
Zünder 58 erfolgt in Form einer gedämpften hochfrequenten Schwin
gung von etwa 2 MHz, die nach ca. 3 µs abgeklungen ist.
Fig. 10 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel einer Hochspannungs
zündanlage, und zwar ohne Triggerfunkenstrecke.
Ein bis 600 V regelbarer Gleichstromteil 60 lädt über einen Wider
stand 61 und über die Primärseite 63 eines Zündtransformators
einen Kondensator 62 auf bis zu 600 V auf. Beim Durchschalten
eines mit Masse verbundenen, von Steuerung 64 gesteuerten Thy
ristors 65 wird der Kondensator 62 über den Zündtransformator
63, 66 entladen, und dabei wird in der Sekundärseite 66 des Zünd
transformators ein Hochspannungsimpuls von bis zu 40 kV induziert,
der den Ladekondensator 67 auflädt.
Sobald die Durchbruchspannung der Reihenschaltung aus Funken
strecke 68 und Zünder 69 erreicht ist, erfolgt die Zündung, und es
erfolgt die Entladung des Ladekondensators 67. Der Kondensator 62
und seine Ladespannung sind so anzupassen, daß nach erfolgtem
Durchzünden der Ladekondensator 67 nicht noch einmal bis zur
Durchbruchspannung aufgeladen wird. Die Entladung im Zünder 69
erfolgt wiederum in Form einer gedämpften hochfrequenten Schwin
gung, und die Entladedauer beträgt etwa 300 ns. Bei einer Lade
spannung von 25 kV können mit Ladekondensatoren unterschiedlicher
Kapazitäten Zündenergien bis zu etwa 1,2 J erreicht werden. Diese
Schaltung besitzt gegenüber der in Fig. 9 dargestellten Schal
tung den Vorteil, daß eine zusätzliche Hochspannungserzeugung für
den Triggerimpuls nicht erforderlich ist.
Die Ladekondensatoren 57 und 67 der in den Fig. 9 und 10
dargestellten Schaltungen sind vorzugsweise für eine Ladespannung
bemessen, die etwa zwischen 15 und 40 kV liegt. Die Kapazität
der Ladekondensatoren liegt etwa zwischen 50 und 500 pF, und die
Ladekondensatoren sollten möglichst induktions- und Widerstands
arm sein.
Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung im Vergleich zu konven
tionellen Zündsystemen, die mit sogenannten Hakenkerzen ausge
rüstet sind, ist die Vermeidung einer Wärmeabfuhr beim Funkendurch
bruch. Es wird also eine Verminderung der Energieübertragung des
Funkens an das Nedium Kraftstoff/Luft ebenso vermieden wie der
Quencheffekt der Elektroden bei dem entzündeten Kraftstoff/Luft-
Gemisch in der Nähe der Elektroden. Bei Anwendung der Erfindung
wird ein in das Kraftstoff/Luft-Gemisch hineinragender freier
Plasmastrahl erzeugt, der aufgrund seiner hohen Temperatur und
seiner hohen Energie das umgebende Kraftstoff/Luft-Gemisch ent
zündet. Da der Plasmastrahl durch eine Freisetzung einer elek
trisch gespeicherten Energie, die zum überwiegenden Teil in der
Durchbruchsphase der Funkenentladung erfolgt, hervorgerufen wird,
ist der Wirkungsgrad der Zündenergieübertragung an das Gemisch
besonders hoch.
Von wesentlicher Bedeutung ist, daß bei Anwendung verhältnis
mäßig hoher Spannungen die Zündung mit außerordentlich kleinen
Primärenergien in der Größenordnung von etwa 30-300 mJ erreicht
werden kann, so daß das Zündsystem in vorteilhafter Weise auch
für Fahrzeugmotoren verwendbar ist. Ein weiterer Vorteil ist,
daß nur eine sehr geringe Erosion an den Elektroden auftritt.
Claims (17)
1. Plasmastrahl-Zündsystem für Verbrennungskraftmaschinen mit
einem in Richtung zum Brennraum offenen Hohlraum (10), dessen
Seitenbegrenzung die innere Mantelfläche eines hohlgeformten
Isolatorkörpers (11) ist und in dem eine elektrisch leitende
erste Elektrode (12) angeordnet ist, gekennzeichnet durch eine
Vorfunkenstrecke (2; 41; 54; 68), deren Durchbruchspannung bei
allen motorischen Betriebspunkten oberhalb der Durchbruchspannung
der Zündfunkenstrecke (1; 58; 69) liegt, und wenigstens eine in
der Austrittsöffnung (21) des Hohlraumes (10) angeordnete elek
trisch leitende zweite Elektrode (13).
2. Plasmastrahl-Zündystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß wenigstens eine zweite Elektrode (13) in die Austritts
öffnung (21) des Hohlraumes (10) seitlich vorragt.
3. Plasmastrahl-Zündsystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß der Querschnitt der seitlich vorragenden zweiten Elek
trode (13) bzw. der seitlich vorragenden Elektroden über die
Länge der Elektrode bzw. der Elektroden abnimmt.
4. Plasmastrahl-Zündsystem nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Austrittsöffnung (21) eine seitliche Nische
oder Aussparung (25) zur Aufnahme von wenigstens einer zweiten
Elektrode (13) aufweist.
5. Plasmastrahl-Zündsystem nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Austrittsöffnung (21) wenigstens zwei sym
metrisch oder asymmetrisch angeordnete seitliche Nischen oder
Aussparungen (25) zur Aufnahme von wenigstens je einer zweiten
Elektrode (13) aufweist.
6. Plasmastrahl-Zündsystem nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Elektroden (12 und 13) in der Weise geo
metrisch angeordnet sind, daß der Luftspalt zwischen der Spitze
der ersten Elektrode (12) und der Oberfläche des Hohlraums (10)
größer als der freie Abstand zwischen den Elektroden (12 und 13)
ist.
7. Plasmastrahl-Zündsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Stelle des Mindestabstands zwischen den Elektroden
(12 und 13) im Hohlraum (10) in der Nähe der Mittelachse des
Gehäuses (23) liegt.
8. Plasmastrahl-Zündsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der kleinste Innendurchmesser (22) des Hohlraums (10)
30-70% kleiner als der Außendurchmesser des Gehäuses (23) ist.
9. Plasmastrahl-Zündsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die erste Elektrode (12) eine zylindrische Form mit
einer konisch (16) oder halbkugelförmig (17) auslaufenden Spitze
aufweist oder einen konischen Übergangsbereich mit einer zylin
drisch auslaufenden Spitze (18) besitzt.
10. Plasmastrahl-Zündsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Hohlraum (10) eine zylindrische (15), eine konische
(19) oder eine düsenartige Fomm (20) aufweist.
11. Plasmastrahl-Zündsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Austrittsöffnung (21) des Hohlraums (10) größer ist
als der kleinste Hohlraumdurchmesser (22).
12. Plasmastrahl-Zündsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Elektroden (12 und 13) mit einer wärmebeständigen
elektrischen Isolationsschicht versehen sind, derart, daß eine
Ausbildung von Funken entlang der Oberfläche des Hohlraums (10)
vermieden ist.
13. Plasmastrahl-Zündsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Abstand (14) zwischen der zweiten Elektrode (13)
und dem Ende der Austrittöffnung (21) des Hohlraums (10) kleiner
als 10 mm ist.
14. Plasmastrahl-Zündsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Sekundärwicklung (52) des Zündtransformators (51, 52)
über wenigstens eine Hochspannungsdiode (53) mit dem Triggeranschluß
einer Vorfunkenstrecke (54) und mit der Zündfunkenstrecke (58) in
Reihe geschaltet ist, und daß der vom Hochspannungsteil (55)
gespeiste Ladekondensator (57) parallel zu der Reihenschaltung
aus Vorfunkenstrecke (54) und Zündfunkenstrecke (58) geschaltet ist.
15. Plasmastrahl-Zündsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß eine Gleichspannungsquelle (60) sowohl zu einer Reihen
schaltung aus einem Kondensator (62) und einer Primärwicklung
(63) des Zündtransformators (63, 66), als auch zu einem Steuer
thyristor (65) parallel geschaltet ist, und daß die Sekundärwick
lung (66) des Zündtransformators (63, 66) sowohl zu einem Ladekon
densator (67) als auch zu einer aus Vorfunken- (68) und Zündfun
kenstrecke (69) bestehenden Reihenschaltung parallel geschaltet ist.
16. Plasmastrahl-Zündsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Ladekondensator (3, 57, 67) für eine Ladespannung von
15-40 kV bemessen ist.
17. Plasmastrahl-Zündsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Ladekondensator (3, 57, 67) eine Kapazität von 50-500 pF
aufweist und induktions- und widerstandsarm ist.
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