DE19747700A1 - Zündkerze für Plasmastrahl-Zündeinrichtung - Google Patents
Zündkerze für Plasmastrahl-ZündeinrichtungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Zündkerze für eine Plasmastrahl-Zündeinrichtung
gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.
Zur Entzündung von Kraftstoff-Luft-Gemischen in Verbrennungskraftmaschinen werden in
Ottomotoren fast ausschließlich Zündanlagen mit konventionellen Spulenzündungen und
Zündkerzen verwandt. Bei derartigen Systemen erzeugt die von der Zündspule
bereitgestellte Zündenergie, die im Brennraum des Motors freigesetzt wird, eine
Funkenentladung zwischen eng benachbarten Elektroden der Zündkerzen, bei der als
Nachteil relativ hohe Wärmeverluste an den Zündkerzenelektroden auftreten. Die
Übertragung der Zündenergie auf das Kraftstoff-Luft-Gemisch erfolgt durch direkten Kontakt
des Zündfunkens mit dem Kraftstoff-Luft-Gemisch, wodurch eine Ausbildung von
Flammenkernen nur in direkter Umgebung der Funkenstrecke der Zündkerzen stattfindet.
Zudem kann durch den Kontakt mit den relativ kalten Zündkerzenelektroden eine partielle
Auslöschung des Flammenkernes erfolgen. Derartige als Quenchverluste bezeichnete
Verluste lassen sich bei den konventionellen Zündsystemen nicht vermeiden. Von
besonderem Nachteil an den konventionellen Spulenzündsystemen ist es, daß die
freiliegenden elektrisch leitfähigen Elektrodenabschnitte der Zündkerzen einem hohen
Verschleiß durch Abbrand infolge der Funkenüberschläge zwischen ihnen unterliegen,
wodurch nur geringe Standzeiten hervorgerufen werden und kurze Wartungsintervalle
einzuhalten sind.
Reicht die trotz Quenchverlusten verbleibende Zündenergie bei konventionellen
Zündanlagen unter normalen Betriebszuständen des Motors für eine sichere Zündung des
Kraftstoff-Luft-Gemisches aus, so können in bestimmten Betriebsbereichen oder
Betriebsarten des Motors Gemischzusammensetzungen auftreten, die mit derartigen
Zündverfahren nicht mehr sicher gezündet werden können. Insbesondere zunehmende
Anforderungen an Verbrennungskraftmaschinen durch den Umweltschutz, wie verringertem
Schadstoffausstoß und besserer Ausnutzung des Kraftstoffes, lassen sich vor allem dadurch
erreichen, daß der Motor im sog. Magerbereich betrieben wird, also im Bereich einer
Verringerung des Kraftstoffanteils am Kraftstoff-Luft-Gemisch. Ebenso kann der Motor in
geschichtetem Betrieb, also mit einer inhomogenen Gemischverteilung, betrieben werden.
Derartige Gemische sind generell aber schwieriger zu zünden als fettere Gemische, da die
Geschwindigkeit der sich nach der Zündung im Gemisch ausbreitenden Flammenfront bei
einem mageren Gemisch geringer als bei einem fetten Gemisch ist. Es kommt somit bei
konventionellen Zündsystemen zu unvollständiger Verbrennung des Kraftstoff-Luft-
Gemisches oder sogar komplettem Ausbleiben der Zündung und damit zu Verlusten eines
Arbeitstaktes. Somit wird die Grenze der Abmagerung des Gemisches mit zunehmender
Abmagerung durch einen rauhen Lauf des Motors infolge von Zündaussetzern bestimmt.
Um auch bei aus Umweltschutzgründen erwünschten Magergemischen eine sichere
Zündung des Gemisches zu erreichen, müssen die konventionellen Zündanlagen verbessert
oder ersetzt werden.
Eine Möglichkeit der Verbesserung des Zündverhaltens besteht darin, eine Mehrzahl von
Zündelektroden gleichzeitig im Brennraum anzuordnen und mit der Zündspannung zu
beaufschlagen. Derartige Zündsysteme bilden dabei mehrere Flammenkerne gleichzeitig
aus und erreichen damit eine Zündzone größerer Erstreckung, die eine sichere Zündung
auch problematischer Gemischsysteme erlauben soll. Nachteilig hieran ist insbesondere der
hohe konstruktive Aufwand zur Bereitstellung geeigneter Zündkerzen sowie der benötigte
Bauraum am Motor selbst.
Es sind weiterhin Zündverfahren für die Zündung von Kraftstoff-Luft-Gemischen bei
Verbrennungskraftmaschinen bekannt, bei denen mit Hilfe von Plasmaentladungen
thermische Energie in den Brennraum eingebracht und dadurch das Gemisch gezündet wird.
Bei derartigen Plasmazündungen wird durch eine in einen Brennraum hineinragende
Elektrode das in dem Brennraum befindliche Gemisch dadurch gezündet, daß das Gemisch
durch ein Hochfrequenzfeld ausreichender Energie auf eine reaktionsfähige Temperatur
gebracht wird, indem das Gas durch das von der Elektrode in den Brennraum eingebrachte
Hochfrequenzfeld in den elektrisch leitfähigen Plasmazustand gelangt. Hierzu wird bei
bekannten Einrichtungen ein solches Plasma eng begrenzt in dem Brennraum einer
Verbrennungskraftmaschine erzeugt und durch Variation der zugeführten Energie bzw. Frequenz des an der Elektrode anliegenden Hochfrequenzfeldes die benötigte
Zündtemperatur für das Gemisch in einem durch die Elektrodengeometrie bestimmbaren
Raumvolumen bereitgestellt. Allen bekannten Plasmastrahl-Zündeinrichtungen ist dabei
gemeinsam, daß die Bildung des Plasmas räumlich begrenzt in der Nähe der Elektrode
erfolgt und daher die Ausbreitung der Flammenfront nicht grundsätzlich anders als bei
herkömmlichen Zündkerzen und damit nicht für alle Betriebszustände des Motors schnell
genug erfolgt.
In der DE 40 28 869 A1 wird eine Zündkerze für ein derartiges Plasmastrahl-Zündsystem
vorgeschlagen bei der zur Erzielung einer ausreichend hohen Energiedichte des Plasmas
die Plasmaentladung ausschließlich in einer in dem Elektrodenkörper der Zündkerze
zurückliegend angeordneten Zündkammer erzeugt wird, wodurch ein Einwirken auf größere
Bereiches des Gemisches und damit eine Erhöhung der Zündsicherheit nur indirekt durch
Ausschleudern von ionisierten Teilchen aus der Zündkammer in den Brennraum möglich ist.
Die Ausgestaltung der Elektrodenform kann variiert werden, wobei hierdurch die Form der
Zündkammer im Hinblick auf das Zündverhalten optimiert werden soll. Ebenfalls kann an
den Elektroden eine wärmebeständige elektrische Isolierschicht vorgesehen werden, die
jedoch nur zum Schutz gegen Funkenbildung eingesetzt wird. Nachteilig an dieser
vorgeschlagenen Lösung ist es vor allem, daß das zu entzündende Kraftstoff-Luft-Gemisch
nur in einem kleinen Teilvolumen von dem Plasma gezündet werden kann und
darüberhinaus durch die thermische Belastung und Druckbelastung aufgrund
expandierender Gase die Elektroden der Zündkammer hohem Verschleiß unterliegen.
Es ist daher Aufgabe der folgenden Erfindung, eine Zündkerze für eine Plasmastrahl-
Zündeinrichtung einer Verbrennungskraftmaschine vorzuschlagen, mit der der Verschleiß an
der Zündkerze bei gleichzeitiger Verbesserung der Zündeignung für das Kraftstoff-Luft-
Gemisch verringert werden kann.
Die Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe ergibt sich aus den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruches 1 in Zusammenwirken mit den Merkmalen des Oberbegriff. Die
Unteransprüche beschreiben jeweils bevorzugte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen
Zündkerze.
Die erfindungsgemäße Zündkerze nach Anspruch 1 findet insbesondere Anwendung bei
einem Verfahren zum Betreiben einer Plasmastrahl-Zündeinrichtung in
Verbrennungskraftmaschinen, wie es in einer parallelen Anmeldung derselben Anmelderin
beschrieben ist, die hier vollumfänglich auch zum Gegenstand dieser Anmeldung gemacht
wird.
Diese Plasmastrahl-Zündeinrichtung weist mindestens eine bereichsweise im Inneren eines
Brennraumes einer Verbrennungskraftmaschine angeordnete Zündkerze mit zumindest
einer Elektrode auf. Diese Elektrode ist mit einem Hochfrequenzerzeuger elektrisch
verbunden, wobei in einem im Brennraum befindlichen Kraftstoff-Luft-Gemisch durch ein von
dem Hochfrequenzerzeuger bereitgestelltes Hochfrequenzfeld ein Plasma erzeugt wird.
Hierbei wird das Hochfrequenzfeld derart auf eine hohe Spannung geregelt, daß sich an der
Elektrode in dem Kraftstoff-Luft-Gemisch gleichzeitig eine Mehrzahl hochohmiger
Plasmafäden kurzer Dauer ausbilden. Im Gegensatz zu den bekannten Verfahren zur
Zündung mittels Plasmen, die im wesentlichen durch längerbrennende, stationäre Plasmen
erzeugt werden, wird durch die hochfrequenten und von hoher Spannung hervorgerufenen
Plasmaentladungen eine Anzahl sich kurzzeitig und intensiv ausbildender Plasmafäden
gebildet, die zu kurzzeitigen, intensiven Entladungen des Plasmas führen und viele
Flammenkerne in dem Kraftstoff-Luft-Gemisch hervorrufen, wodurch sich ein besonders
gutes Zündverhalten des Kraftstoff-Luft-Gemisches erreichen läßt. Dabei wird das
Hochfrequenzfeld derart betrieben, daß sich das in dem Kraftstoff-Luft-Gemisch im
Brennraum gebildete Plasma thermisch nicht im Gleichgewicht befindet. Es wird aufgrund
der hohen Frequenz erreicht, daß sich kurzzeitige, lokale hochohmige Plasmaentladungen in
Form von Plasmafäden ausbilden, die intensive Flammenkerne zur Zündung des Kraftstoff-
Luft-Gemisches hervorrufen. Zwar wirken diese Plasmafäden nur kurzzeitig, dafür aber
aufgrund ihrer Anzahl in dem der Elektrode benachbarten Bereich bei der hohen
Potentialdifferenzen besonders intensiv. Hierbei können sich die Plasmafäden von der
Elektrode büschelförmig divergierend in das Kraftstoff-Luft-Gemisch ausbreiten. Dies ruft
eine großvolumige Ausbreitung von Flammenkernen hervor, durch die das Kraftstoff-Luft-
Gemisch ebenfalls großvolumig gezündet wird. Hierdurch werden auch von der mindestens
einen Elektrode weiter entfernte Volumina des Kraftstoff-Luft-Gemisches im Brennraum
sicher gezündet, wodurch zum einen eine unvollständige Verbrennung des Kraftstoff-Luft-
Gemisches vermieden und gleichzeitig die Zündsicherheit auch bei zündungünstigen,
inhomogenen Gemischen erhöht wird.
Eine gattungsgemäße Zündkerze gemäß Anspruch 1 vorzugsweise für den Einsatz mit einer
solchen Plasmastrahl-Zündeinrichtung zeichnet sich dadurch aus, daß die Innenelektrode an
ihrem brennraumseitigen Ende einen elektrisch leitenden, die Feldlinien des
Hochfrequenzfeldes bündelnden Abschnitt aufweist, der gegenüber dem Brennraum durch
eine Isolatorschicht abgedeckt ist. Die Gestaltung des Elektrodenendes durch einen
elektrisch leitenden, die Feldlinien des Hochfrequenzfeldes bündelnden Abschnitt ruft die
hochohmigen Plasmaentladungen hervor, die ein sicheres Zünden von Kraftstoff-Luft-
Gemischen auch noch weiter entfernt von dem Elektrodenende innerhalb des Brennraumes
begünstigt. Hierbei unterliegt jedoch dieser die Feldlinien des Hochfrequenzfeldes bündelnde
Abschnitt und dabei insbesondere sein dem Kraftstoff-Luft-Gemisch zugewandtes
verjüngendes Ende normalerweise einer hohen Belastung durch die hochohmigen
Plasmaentladungen und die Verbrennung. Zwar bilden sich keine Bogenentladungen wie bei
herkömmlichen Zündkerzen aus, doch verschleißt ein ungeschützter derartiger Abschnitt
durch Elektroerosion auch durch die Plasmaentladungen und die Korrosion der Verbrennung
relativ schnell. Daher wird dieser Abschnitt gegenüber dem Brennraum durch eine
Isolatorschicht abgedeckt, die eine unmittelbare Einwirkung des Plasmas bzw. der
Verbrennung des Kraftstoff-Luft-Gemisches auf die elektrisch leitfähigen Teile des die
Feldlinien des Hochfrequenzfeldes bündelnden Abschnittes verhindert. Hierdurch wird die
Belastung dieser Bereiche deutlich vermindert und dadurch die Lebensdauer der Zündkerze
insgesamt deutlich erhöht.
In einer bevorzugten Weiterbildung weist der die Feldlinien des Hochfrequenzfeldes
bündelnde Abschnitt der Innenelektrode die Form mindestens eines sich zum Brennraum
verjüngenden Spitzenbereiches auf. In diesem Spitzenbereich bilden sich durch die damit
verbundene Feldliniendichte hohe lokale Feldstärken aus, welche die elektrische Entladung
ermöglichen und die Flammenkernbildung einleiten. Darüberhinaus führt eine solche
vorteilhafte Verjüngung nicht zu einer Störung der Feldlinien bzw. des Hochfrequenzfeldes
durch Überschläge, die beispielsweise durch Störstrahlungen negativ auf elektronische
Geräte in der Nähe der Verbrennungskraftmaschine einwirken könnte.
In einer anderen Ausgestaltung kann der die Feldlinien des Hochfrequenzfeldes bündelnde
Abschnitt der Innenelektrode mehrere sich zum Brennraum verjüngende, divergierend
zueinander angeordnete Spitzenbereiche aufweisen. Hierdurch wird aufgrund des
Hochfrequenzfeldes nicht nur ein einzelner Ausgangspunkt für die Entstehung eines
hochohmigen Plasmas bereitgestellt, sondern entsprechend der Anzahl derartiger Spitzen
kann sich ein volumenmäßig größerer Bereich mit hochohmigem Plasma bilden, der zu einer
großvolumigeren und damit verbesserten Zündung und Verbrennung des Kraftstoff-Luft-
Gemisches beiträgt.
Von besonderem Vorteil ist es, wenn zumindest die Isolatorschicht im Bereich des die
Feldlinien des Hochfrequenzfeldes bündelnden Abschnittes der Innenelektrode aus einem
gegen Abbrand und Elektroerosion widerstandsfähigem Material besteht. Hierdurch wird die
Abdeckung des Abschnittes sehr resistent gegenüber Belastungen, die sich aus dem Betrieb
der Verbrennungskraftmaschine sowie der Bildung des Plasmas und der Verbrennung in
dem Brennraum ergeben. Als Isolatormaterial können typische Isolatormaterialien
Verwendung finden, die im Zündkerzenbau oder auch im Elektroisolationsbau benutzt
werden.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die abdeckende Isolatorschicht aus einer dünnen Schicht
besteht, die von den Feldlinien leicht durchsetzbar ist. Hierdurch wird die Entstehung des
Plasmas durch die Feldlinien des Hochfrequenzfeldes nicht behindert, so daß durch die
Abdeckung dieses Abschnittes keine Beeinträchtigung der Zündeigenschaften der
Zündkerze hervorgerufen wird. In einer Weiterbildung kann der Isolator und die abdeckende
Isolatorschicht aus einem Aluminiumoxid, in einer anderen Ausgestaltung aus Quarzglas
(fused silica) bestehen.
Durch Wahl der entsprechenden Materialien für die Abdeckung und sonstige beschriebene
Gestaltung kann die Zündkerze als eine über die ganze Lebensdauer der
Verbrennungskraftmaschine funktionsfähige Zündkerze ausgelegt sein, wodurch
insbesondere kosten intensive Wechsel- und Wartungsvorgänge während der Lebensdauer
der Verbrennungskraftmaschine vermieden werden.
Von besonderem Vorteil ist es, wenn die Zündkerze gemäß Anspruch 1 in Magermotoren,
Schichtlademotoren oder Dieselmotoren verwendet wird, da hierdurch die Gemischzündung
dieser zündmäßig nicht unproblematischen Motoren deutlich verbessert werden kann.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Zündkerze geben die weiteren
Unteransprüche an.
Eine besonders vorteilhafte Ausbildung der erfindungsgemäßen Zündkerze zeigt die
Zeichnung.
Es zeigt:
Fig. 1 einen Schnitt durch den Brennraum einer Verbrennungskraftmaschine mit darin
angeordneter erfindungsgemäßer Zündkerze.
In der einzigen Fig. 1 ist in einer schematischen Darstellung eine erfindungsgemäße
Zündkerze in einer Teilansicht im Schnitt dargestellt.
Die Zündkerze ist nur mit ihrem dem Brennraum 7 zugewandten Abschnitt dargestellt, da sie
ansonsten den bekannten Zündkerzen im wesentlichen entsprechen kann und nur die
Gestaltung des brennraumseitigen Abschnittes im Rahmen dieser Erfindung von Belang ist.
Die Zündkerze besteht aus einem hier entlang der Einschraubachse angeordneten
Innenleiter 1, der aus einem elektrisch leitenden Material besteht und an der Anschlußseite
der Zündkerze mit einem Anschluß an ein Zündkabel oder dgl. in elektrischer Verbindung
steht. Den Innenleiter 1 umgibt ein Isolator 2 aus einem vorzugsweise keramischen Material
in Form eines dickwandigen, im wesentlichen rohrförmigen Bauteils, in dessen
Innenbohrung der Innenleiter 1 eingesetzt ist. Auf der Außenseite des Isolators 2 ist in einem
Teilabschnitt eine masseführende Gehäuseelektrode 4 dargestellt, die auf ihrer Außenseite
ein Gewinde 11 trägt, mit dem die Zündkerze in grundsätzlich bekannter Weise in einer nicht
dargestellten Gewindebohrung z. B. einer Verbrennungskraftmaschine angeordnet und
festgelegt werden kann. Die masseführende Gehäuseelektrode 4 und die Innenelektrode 1
bilden ein Elektroden paar, wie dies bei konventionellen Zündkerzen auch bekannt ist. Durch
den dickwandigen Isolator 2 sind die beiden Elektroden 1, 4 voneinander getrennt, so daß
die elektrische Potentialdifferenz zwischen den beiden Elektroden 1, 4 aufrechterhalten
bleibt. Außenseitig trägt der Isolator 2 noch eine Profilierung 5 als Schutz gegen
Kriechströme, der auch an konventionellen Zündkerzen vorgesehen ist.
Die erfindungsgemäße Gestaltung der Zündkerze ist in dem Abschnitt zu erkennen, der hier
am weitesten in den Brennraum 7 der Verbrennungskraftmaschine hineinragt. Die Innen
elektrode 1 bildet hierbei an ihren brennraumseitigen Ende eine Anordnung von z. B. drei
divergierend und in verschiedene Richtungen des Brennraumes 7 zeigenden Spitzen 3, die
sich jeweils von dem Knotenpunkt, an dem sie mit der Innenelektrode 1 in Verbindung
stehen, in Richtung des Brennraumes 7 hin verjüngen. Hierdurch bildet die Innenelektrode 1
drei auf gleichem elektrischen Potential liegende Spitzen 3 aus, an denen sich das in dem
Kraftstoff-Luft-Gemisch hervorzurufende Plasma 6 bilden kann.
Durch die Ausbildung der brennraumseitigen Spitzen 3 der Innenelektrode 1 wird weiterhin
erreicht, daß sich an jeder der Spitzen 3 eine starke Felderhöhung des an der
Innenelektrode 1 im Betrieb angelegten Hochfrequenzfeldes ausbildet, die die Wirkung des
Hochfrequenzfeldes auf das Kraftstoff-Luft-Gemisch verstärkt. Hierdurch bilden sich an der
Zündkerze, wenn diese an der Plasmastrahl-Zündeinrichtung betrieben wird, an dem die
Feldlinien des Hochfrequenzfeldes bündelnden Abschnitt 9 Büschelentladungen eines
thermisch nicht im Gleichgewicht befindlichen Plasmas 6 aus, die von Korona- und/oder
Streamer-Entladungen an dem die Feldlinien des Hochfrequenzfeldes bündelnden Abschnitt
9 hervorgerufen werden. Diese Büschelentladungen durchsetzen das Plasma 6 in dem
Kraftstoff-Luft-Gemisch auch in weiter von der Innenelektrode 1 entfernten Volumina und
bilden dadurch großvolumig Flammenkerne aus, die das Kraftstoff-Luft-Gemisch ebenfalls
großvolumig zünden.
Von besonderem Vorteil der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Zündkerze ist es, daß die Elektrodenspitzen 3 von einer dünnen Schicht
10 aus einem Isolatormaterial überzogen sind, das die Elektrodenspitzen 3 von dem im
Brennraum 7 befindlichen Plasma 6 und dem Kraftstoff-Luft-Gemisch trennt. Hierdurch
erhöht sich die Lebensdauer der Innenelektrode 1 und damit der gesamten Zündkerze
deutlich, so daß die Zündkerze sogar während der gesamten Lebensdauer der
Verbrennungskraftmaschine funktionsfähig bleiben kann. Hierbei sollte die Schichtdicke des
die Elektrodenspitzen 3 bedeckenden Isolators 10 so gewählt werden, daß die Bildung des
Plasmas 6 aufgrund des Hochfrequenzfeldes, das die Isolatorschicht 10 durchsetzt, nicht
behindert wird. Wird eine Isolatorschicht 10 gewählt, die zudem besonders resistent gegen
Elektroerosion und Abbrand ist, so wird die Innenelektrode 1 auch nach langer Betriebszeit
unverändert mit dem Isolator 10 bedeckt und damit gegen Verschleiß geschützt sein. Auch
wird durch die abdeckende Isolatorschicht 10 an dem die Feldlinien des Hochfrequenzfeldes
bündelnden Abschnitt 9 verhindert, daß sich Bogenentladungen in dem thermisch nicht im
Gleichgewicht befindlichen Plasmas 6 bilden.
Die die Elektrodenspitzen 3 bedeckende Isolatorschicht 10 kann beispielsweise aus einem
Aluminiumoxid oder Quarzglas bestehen.
1
Innenelektrode
2
Isolator
3
Elektrodenspitzen
4
masseführende Gehäuseelektrode
5
Kriechstromschutz
6
büschelförmige Entladungen
7
Brennraum
8
brennraumseitiger Abschnitt
9
feldlinienbündelnder Abschnitt
10
abdeckende Isolatorschicht
11
Gewinde
Claims (12)
1. Zündkerze für eine Plasmastrahl-Zündeinrichtung, die an ihrem in einem Brennraum
(7) einer Verbrennungskraftmaschine angeordneten Abschnitt (8) zumindest teilweise
eine Isolatorschicht (2) aufweist, die eine elektrisch leitfähige Innenelektrode (1) von
einer masseführenden Gehäuseelektrode (4) trennt, wobei an die Zündkerze ein
Hochfrequenzfeld hoher Spannung anlegbar ist, das in dem Brennraum (9) ein Plasma
(6) bildet und ein in dem Brennraum (7) befindliches Kraftstoff-Luft-Gemisches zündet,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Innenelektrode (1) an ihrem brennraumseitigen Ende mindestens einen elektrisch
leitenden, die Feldlinien des Hochfrequenzfeldes bündelnden Abschnitt (9) aufweist,
der gegenüber dem Brennraum (7) durch eine Isolatorschicht (10) abgedeckt ist.
2. Zündkerze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der die Feldlinien des
Hochfrequenzfeldes bündelnde Abschnitt (9) der Innenelektrode (1) die Form
mindestens eines sich zum Brennraum (7) verjüngenden Spitzenbereiches (3)
aufweist.
3. Zündkerze nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
die Feldlinien des Hochfrequenzfeldes bündelnde Abschnitt (9) der Innenelektrode (1)
mehrere sich zum Brennraum (7) verjüngende, divergierend zueinander angeordnete
Spitzenbereiche (3) aufweist.
4. Zündkerze nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
zumindest die abdeckende Isolatorschicht (10) im Bereich des die Feldlinien des
Hochfrequenzfeldes bündelnden Abschnittes (9) der Innenelektrode (1) aus einem
gegen Abbrand und Elektroerosion widerstandsfähigem Material besteht.
5. Zündkerze nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die abdeckende
Isolatorschicht (10) zumindest im Bereich des die Feldlinien des Hochfrequenzfeldes
bündelnden Abschnittes (9) aus einer dünnen Schicht besteht, die von den Feldlinien
leicht durchsetzbar ist.
6. Zündkerze nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
abdeckende Isolatorschicht (10) zumindest im Bereich des die Feldlinien des
Hochfrequenzfeldes bündelnden Abschnittes (9) aus einem Aluminiumoxid besteht.
7. Zündkerze nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
abdeckende Isolatorschicht (10) zumindest im Bereich des die Feldlinien des
Hochfrequenzfeldes bündelnden Abschnittes (9) aus Quarzglas (fused silica) besteht.
8. Zündkerze nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zündkerze als eine über die ganze Lebensdauer der Verbrennungskraftmaschine
funktionsfähige Zündkerze ausgelegt ist.
9. Zündkerze nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zündkerze in der Plasmastrahl-Zündeinrichtung an dem die Feldlinien des
Hochfrequenzfeldes bündelnden Abschnitt (9) Büschelentladungen eines thermisch
nicht im Gleichgewicht befindlichen Plasmas (6) ausbildet.
10. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Plasma (6) aus Korona- und/oder Streamer-Entladungen an dem die Feldlinien
des Hochfrequenzfeldes bündelnden Abschnitt (9) gebildet ist.
11. Zündkerze nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die abdeckende Isolatorschicht (10) an dem die Feldlinien des Hochfrequenzfeldes
bündelnden Abschnitt (9) Bogenentladungen in dem thermisch nicht im Gleichgewicht
befindlichen Plasmas (6) verhindert.
12. Verwendung der Zündkerze gemäß Anspruch 1 in Magermotoren, Schichtlademotoren
oder Dieselmotoren.
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