Die Erfindung betrifft ein Dampfreinigungsgerät zur Reinigung von Flächen,
insbesondere von Hartflächen, mit einem Wasservorratsbehälter, einer Elektropumpe,
einem elektrisch beheizbaren Dampferzeuger und einer Dampfaustrittsdüse.
Derartige Dampfreinigungsgeräte kommen insbesondere im Haushalt zum Einsatz.
Hierbei kann dem Dampferzeuger mittels der Elektropumpe Wasser zugeführt
werden, das innerhalb des Dampferzeugers verdampft, und der erzeugte
Dampf kann über die Dampfaustrittsdüse auf die zu reinigende Fläche
aufgebracht werden.
Kommt bei derartigen Dampfreinigungsgeräten kalkhaltiges Wasser zum Einsatz,
so besteht die Gefahr, daß sich der Kalk innerhalb des Dampferzeugers
und der Dampfaustrittsdüse ablagert und diese Bauteile letztlich verstopft. Es
wurde deshalb bereits vorgeschlagen, Dampfreinigungsgeräte lediglich mit
entmineralisiertem Wasser zu betreiben. Dies ist allerdings mit nicht unbeträchtlichen
Kosten verbunden und erschwert die Handhabung des Dampfreinigungsgerätes.
In der EP 1 059 487 A2 wird der Einsatz einer mechanischen Entkalkungsvorrichtung
für den Dampferzeuger vorgeschlagen, so daß dieser in regelmäßigen
Zeitabständen mechanisch entkalkt werden kann. Die entsprechende Ausgestaltung
des Dampferzeugers ist allerdings mit beachtlichen Kosten verbunden.
In der DE 201 11 327 U1 wird für ein Dampfreinigungsgerät der Einsatz eines
Filters vorgeschlagen, der im Wasservorratsbehälter positioniert wird. Auch
dies ist mit nicht unbeträchtlichen Kosten verbunden und erschwert die Handhabung
des Dampfreinigungsgerätes, da das Filter in regelmäßigen Abständen
ausgewechselt werden muß.
Es ist seit langem bekannt, daß Kalkablagerungen mittels einer Entkalkungslösung
entfernt werden können. Hierzu ist es erforderlich, die Entkalkungslösung
in den Dampferzeuger und die Dampfaustrittsdüse einzubringen, so daß die
Entkalkungslösung dann für eine gewisse Zeit ihre Wirkung entfalten kann. Der
Dampferzeuger darf hierbei allerdings nicht erwärmt werden, da sonst die Entkalkungslösung
sofort verdampft und folglich keine Wirkung mehr entfaltet.
Dies hat zur Folge, daß das Dampfreinigungsgerät separate Schaltelemente
aufweisen muß zur Steuerung der Elektropumpe und des elektrisch beheizbaren
Dampferzeugers, und der Benutzer muß beim Entkalken des Dampferzeugers
sorgfältig darauf achten, daß er lediglich die Elektropumpe, nicht aber
auch den Dampferzeuger in Betrieb setzt. Umgekehrt hat er im Normalbetrieb
des Dampfreinigungsgerätes darauf zu achten, daß sowohl die Elektropumpe
als auch der Dampferzeuger in Betrieb gesetzt werden, da nur so sichergestellt
ist, daß Dampf erzeugt und über die Dampfaustrittsdüse abgegeben werden
kann.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Dampfreinigungsgerät der eingangs
genannten Art derart weiterzubilden, daß es sowohl im Normalbetrieb
als auch beim Entkalken eine einfache Handhabung aufweist.
Diese Aufgabe wird bei einem Dampfreinigungsgerät der gattungsgemäßen Art
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Dampfreinigungsgerät zusätzlich zur
Elektropumpe eine manuell betätigbare Hilfspumpe aufweist, mit deren Hilfe
Flüssigkeit vom Wasservorratsbehälter durch den Dampferzeuger hindurch zur
Dampfaustrittsdüse gefördert werden kann.
Eine derartige Ausgestaltung ermöglicht es, den Dampferzeuger und die
Dampfaustrittsdüse in üblicher Weise mittels einer Entkalkungslösung zu entkalken,
die zunächst in den Wasservorratsbehälter eingefüllt wird. Von diesem
läßt sich Entkalkungslösung mittels der Hilfspumpe zum Dampferzeuger und
durch diesen hindurch zur Dampfaustrittsdüse überführen, so daß die Entkalkungslösung
anschließend für eine gewisse Zeit einwirken kann, wobei sichergestellt
ist, daß der Dampferzeuger nicht erwärmt wird. Nach der gewünschten
Einwirkung der Entkalkungslösung kann diese durch weitere Betätigung der
Hilfspumpe ausgetrieben werden zusammen mit dem abgelösten Kalk. Die
manuell betätigbare Hilfspumpe kommt also nur zum Entkalken des Dampfreinigungsgerätes
zum Einsatz, während im Normalbetrieb die Elektropumpe und
der elektrisch beheizbare Dampferzeuger aktiviert werden. Das erfindungsgemäße
Dampfreinigungsgerät zeichnet sich somit durch eine besonders einfache
Handhabung sowohl im Normalbetrieb als auch beim Entkalken aus. Der Benutzer
muß lediglich erkennen, daß er zum Entkalken die Hilfspumpe betätigen
muß, während im Normalbetrieb die Elektropumpe und der Dampferzeuger
elektrisch aktiviert werden.
Bei einer besonders kostengünstig herstellbaren Ausführungsform ist die Hilfspumpe
als Kolbenpumpe ausgebildet.
Von besonderem Vorteil ist es, wenn stromaufwärts der Hilfspumpe ein Rückschlagventil
angeordnet ist und die Elektropumpe das Rückschlagventil und die
Hilfspumpe überbrückt, wobei das Rückschlagventil die Strömungsverbindung
zwischen der Hilfspumpe und der Elektropumpe freigibt, falls der Flüssigkeitsdruck
im Bereich zwischen der Hilfspumpe und dem Rückschlagventil einen
vorgegebenen Wert überschreitet. Eine derartige Ausgestaltung hat den Vorteil,
daß die durch die Hilfspumpe strömende Flüssigkeit grundsätzlich nur in
Durchlaßrichtung des Rückschlagventiles strömen kann. Dies ist beim Entkalken
der Fall, da dann die Flüssigkeit vom Wasservorratsbehälter über das
Rückschlagventil und die Hilfspumpe zum Durchlauferhitzer und anschließend
zur Dampfaustrittsdüse strömt. Im Normalbetrieb des Dampfreinigungsgerätes
wird das Wasser mittels der Elektropumpe dem Dampferzeuger zugeführt. Die
Elektropumpe überbrückt hierbei die Hilfspumpe und das stromaufwärts der
Hilfspumpe angeordnete Rückschlagventil. Im Falle einer Verstopfung des
Dampferzeugers oder auch der Dampfaustrittsdüse wirkt der mittels der aktiven
Elektropumpe erzeugte Wasserdruck über die Hilfspumpe auf das Rückschlagventil,
und bei Überschreiten eines vorgegebenen Maximalwertes gibt
das Rückschlagventil die Strömungsverbindung zwischen der Hilfspumpe und
der Elektropumpe frei. Dies hat zur Folge, daß im Falle einer Verstopfung des
Dampferzeugers oder der Dampfaustrittsdüse eine unzulässige Druckerhöhung
vermieden wird. Stattdessen wird die Elektropumpe im Kreislaufbetrieb betrieben,
indem das Wasser von der Elektropumpe über die Hilfspumpe und das
Rückschlagventil zurück zur Elektropumpe geleitet wird. Das Rückschlagventil
übernimmt somit auch die Funktion eines Sicherheitsventiles.
Das Rückschlagventil kann beispielsweise einen Ventilkörper aufweisen, der
aus einem Gummimaterial oder einem Elastomer gefertigt ist und bei Überschreiten
eines vorgegebenen Druckes am Auslaß des Rückschlagventiles die
Strömungsverbindung zwischen dem Auslaß und dem Einlaß des Rückschlagventiles
freigibt.
Eine besonders einfache Handhabung des Dampfreinigungsgerätes kann dadurch
erzielt werden, daß es ein Schaltelement umfaßt zur Steuerung sowohl
der Elektropumpe als auch des Dampferzeugers. Dies hat den Vorteil, daß der
Benutzer im Normalbetrieb des Dampfreinigungsgerätes lediglich ein einziges
Schaltelement betätigen muß, um eine Fläche mittels Dampf reinigen zu können.
Eine Fehlbedienung des Dampfreinigungsgerätes wird dadurch vermieden.
Günstig ist es, wenn dem elektrischen Schaltelement ein Betätigungselement
zugeordnet ist, daß außenseitig an einem Gehäuse des Dampfreinigungsgerätes
angeordnet ist. Das Betätigungselement kann beispielsweise einen an das
Gehäuse angelenkten Schwenkhebel aufweisen.
Die zum Einsatz kommende Hilfspumpe ist mittels eines Betätigungsorganes
vom Benutzer betätigbar. Hierbei ist es vorteilhaft, wenn das Betätigungsorgan
im Abstand zum Betätigungselement angeordnet ist, das mit dem elektrischen
Schaltelement zusammenwirkt. Durch den Abstand zwischen dem Betätigungsorgan
und dem Betätigungselement wird die Gefahr vermindert, daß ein
Benutzer beim Entkalken des Dampfreinigungsgerätes irrtümlich mittels des
Betätigungselementes das elektrische Schaltelement betätigt und damit die
Elektropumpe und den Dampferzeuger einschaltet, anstatt die Hilfspumpe
mittels des Betätigungsorganes in Betrieb zu setzen.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß das
Dampfreinigungsgerät einen Handgriff aufweist und das mit dem elektrischen
Schaltelement zusammenwirkende Betätigungselement am Handgriff angeordnet
ist, und daß das Betätigungsorgan im Abstand zum Handgriff angeordnet
ist. Mittels des Handgriffs kann das Dampfreinigungsgerät auf einfache Weise
getragen werden, wobei am Handgriff das Betätigungselement zur Steuerung
der Elektropumpe und des Dampferzeugers angeordnet ist. Im Abstand zum
Handgriff, beispielsweise seitlich an einem Gehäusekörper des Dampfreinigungsgerätes,
ist das Betätigungsorgan der Hilfspumpe positioniert, so daß der
Benutzer seine Griffstellung ändern muß, falls er in Abkehr vom Normalbetrieb
des Dampfreinigungsgerätes zum Entkalken die Hilfspumpe mittels des Betätigungsorgans
in Betrieb setzen möchte.
Die nachfolgende Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
dient im Zusammenhang mit der Zeichnung der näheren Erläuterung. Es
zeigen:
- Figur 1:
- eine schaubildliche Darstellung eines erfindungsgemäßen Dampfreinigungsgerätes;
- Figur 2:
- eine schematische Schnittansicht des Dampfreinigungsgerätes gemäß
Figur 1;
- Figur 3:
- eine schematische Darstellung der Leitungsanordnung des Dampfreinigungsgerätes.
In den Figuren 1 und 2 ist ein insgesamt mit dem Bezugszeichen 10 belegtes
erfindungsgemäßes Dampfreinigungsgerät dargestellt, das ein aus zwei Halbschalen
gefertiges Gehäuse 12 aufweist sowie einen Wasservorratsbehälter 14,
der mit dem Gehäuse 12 lösbar verbindbar ist. Hierzu kommt eine Rastverbindung
zum Einsatz mit seitlich am Wasservorratsbehälter 14 angeordneten,
verschwenkbaren Rastzungen 16 und am Gehäuse 12 angeordneten Rastvorsprüngen,
die von den Rastzungen 16 hintergriffen werden können. Zum Auffüllen
kann der Wasservorratsbehälter 14 vom Gehäuse 12 getrennt und über
eine Einfüllöffnung 18 mit Wasser befüllt werden. Die Einfüllöffnung 18 ist
mittels eines Verschlußstopfens 20 wasserdicht verschließbar.
Das Gehäuse 12 nimmt eine Elektropumpe 22 sowie eine manuell betätigbare
Hilfspumpe 24 auf sowie zusätzlich einen Dampferzeuger 26 und trägt in seinem
dem Wasservorratsbehälter 14 abgewandten oberen Endbereich eine
Dampfaustrittsdüse 28. Über eine Saugleitung 30 kann dem Wasservorratsbehälter
14 Wasser entnommen werden, das über in Figur 3 dargestellte Zweigleitungen
32, 34 sowohl der Elektropumpe 22 als auch der Hilfspumpe 24 zugeführt
werden kann. In Figur 2 sind die zum Einsatz kommenden Strömungsverbindungen
in Form verschiedener Schlauchleitungen zur Erzielung einer
besseren Übersicht nur teilweise dargestellt.
Ausgehend von der Elektropumpe 22 führt eine Verbindungsleitung 36 über
ein in Figur 3 dargestelltes erstes Rückschlagventil 38 zu einem Wassereinlaß
40 des Dampferzeugers 26. Innerhalb des Dampferzeugers 26 wird das Wasser
verdampft, so daß über einen Dampfauslaß 42 und eine sich daran anschließende
Ausgangsleitung 44 Dampf der Dampfaustrittsdüse 28 zugeführt
werden kann, von der aus der erzeugte Dampf auf die zu reinigende Fläche
aufgebracht werden kann.
Wie bereits erläutert, zweigt von der Saugleitung 30 die Zweigleitung 34 ab,
die eine Strömungsverbindung herstellt zwischen der Saugleitung 30 und der
Hilfspumpe 24. In die Zweigleitung 34 ist ein zweites Rückschlagventil 46 geschaltet.
Ausgangsseitig steht die Hilfspumpe 24 über eine Anschlußleitung 48
mit der Verbindungsleitung 36 in Verbindung.
Die Hilfspumpe 24 ist als manuell betätigbare Kolbenpumpe ausgebildet, wobei
die Betätigung der Hilfspumpe 24 mittels eines außenseitig am Gehäuse 12 der
Rastzunge 16 des Wasservorratsbehälters 14 benachbart angeordneten
Druckknopfes 50 betätigt werden kann.
Die Elektropumpe 22 steht über in der Zeichnung nicht dargestellte, an sich
bekannte Elektroleitungen mit einem elektrischen Schaltelement 52 in Verbindung,
an das auch der elektrisch beheizbare Dampferzeuger 26 über entsprechende
Elektroleitungen angeschlossen ist. Das elektrische Schaltelement 52
wiederum steht mit einem Anschlußkabel 54 in elektrischer Verbindung, mit
dessen Hilfe das Dampfreinigungsgerät 10 an eine Versorgungsspannung angeschlossen
werden kann.
Die Betätigung des elektrischen Schaltelementes 52 erfolgt mittels eines
außenseitig am Gehäuse 12 angelenkten Schwenkhebels 56, der ein Betätigungselement
ausbildet und vom Benutzer verschwenkt werden kann.
Das Gehäuse 12 weist eine vom Benutzer durchgreifbare Öffnung 58 auf und
bildet einen Handgriff 60, in dessen Bereich der Schwenkhebel 56 angeordnet
ist und der vom Benutzer zum Halten des Gerätes ergriffen werden kann. Wie
aus Figur 1 deutlich wird, ist der Druckknopf 50, mit dessen Hilfe die Hilfspumpe
24 betätigt werden kann, in deutlichem Abstand zum Schwenkhebel 56
angeordnet.
Während des Normalbetriebes des Dampfreinigungsgerätes kann der Benutzer
durch Verschwenken des Schwenkhebels 56 gleichzeitig die Elektropumpe 22
und den Dampferzeuger 26 aktivieren. Dies hat zur Folge, daß mittels der
Elektropumpe 22 Wasser aus dem Wasservorratsbehälter 14 über die Saugleitung
30, die Zweigleitung 32 und die Verbindungsleitung 36 dem Dampferzeuger
26 zugeführt werden kann, wo das Wasser verdampft wird, so daß der
erzeugte Dampf über die Ausgangsleitung 44 und die Dampfaustrittsdüse 28
ausgegeben werden kann.
Soll das Dampfreinigungsgerät 10 entkalkt werden, so ist es hierzu lediglich
erforderlich, in den Wasservorratsbehälter 14 eine Entkalkungslösung einzufüllen
und anschließend die Hilfspumpe 24 mittels des Druckknopfes 50 zu
betätigen, während die Elektropumpe 22 und der Dampferzeuger 26 ausgeschaltet
sind. Die Entkalkungslösung kann dann über die Saugleitung 30, die
Zweigleitung 34 und die Anschlußleitung 48 in den kalten Dampferzeuger 26
eingefüllt und über diesen bis zur Dampfaustrittsdüse 28 gefördert werden.
Der Wasservorratsbehälter 14 kann dann wieder mit Wasser befüllt werden,
und nach einer gewissen Einwirkzeit kann die Entkalkungslösung durch erneutes
Betätigen der Hilfspumpe 24 aus dem Dampferzeuger 26 und der
Dampfaustrittsdüse 28 ausgetrieben werden. Nach erfolgter Entkalkung können
dann die Elektropumpe 22 und der Dampferzeuger 26 erneut in Betrieb
gesetzt werden.
Sollte die Dampfaustrittsdüse 28 oder auch der Dampferzeuger 26 verstopft
sein, so bewirkt die aktive Elektropumpe 22 im Bereich der Verbindungsleitung
36 und der Anschlußleitung 48 eine Druckerhöhung, die durch die Hilfspumpe
24 hindurch bis auf das zweite Rückschlagventil 46 einwirkt. Übersteigt der
Flüssigkeitsdruck im Bereich zwischen der Hilfspumpe 24 und dem zweiten
Rückschlagventil 46 einen vorgegebenen Maximaldruck, der beispielsweise
2 bar betragen kann, so öffnet das zweite Rückschlagventil 46 und gibt damit
eine Strömungsverbindung über die Zweigleitung 34 frei. Dies hat zur Folge,
daß die Elektropumpe 22 im Kreislaufbetrieb betrieben wird und somit eine
unzulässige Druckerhöhung bei Vorliegen einer Verstopfung im Dampferzeuger
26 oder der Dampfaustrittsdüse 28 vermieden wird.