Beschreibung
Vorausschauende Rekonfiguration von Mobilfunkendgeräten mit konfigurierbaren Transceivern unter Verwendung von Ortsinfor- mationen, Routendaten und Information über den räumlichen Einzugsbereich von Mobilfunknetz erken
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur vorausschauenden Rekonfiguration von Mobilfunkendgeräten mit konfigurierbaren Transceivern sowie ein korrespondierendes Mobilfunkendgerät, jeweils unter Verwendung von Ortsinformationen, Routendaten und Information über den räumlichen Einzugsbereich von Mobilfunknetzwerken .
Die vorliegende Erfindung bezieht sich vor allem auf das Gebiet „Software definiertes Radio" (SDR) . Bekannte SDR- Endgeräte verfügen über einen durch Software konfigurierbaren Radiotransceiver, der es erlaubt, die verschiedensten drahtlosen Zugangstechnologien (sog. Radio Access Technology, RAT) zu nutzen. Dabei kann es sich um existierende, aber auch zukünftig zu entwickelnde Techniken handeln. Solche existierende oder im Moment in der Konzeption oder Realisierung befindliche zukünftige Systeme sind z.B.
- das Universal Mobile Telecommunication System (UMTS) , und zwar sowohl in der Time Division Duplex (TDD) als auch in der Frequency Division Duplex (FDD) Variante,
- das Global System for mobile Communication (GSM) ,
- General Packet Radio Service (GPRS) , - Wave AN,
- Hyper AN2 oder
- Bluetooth.
Durch Austausch der den Radiotransceiver konfigurierenden Software, die eine Beschreibung der Wellenform, Modulation und Codierung der Radiosignale enthält, kann bei einem SDR die genutzte Kommunikationsform geändert werden (im weiteren
wird dieser Vorgang Rekonfiguration genannt) . Die neue konfigurierende Software kann entweder bereits auf dem Endgerät vorhanden sein oder wird durch die Radioverbindung übermittelt, im Endgerät gespeichert und in einem zweiten Schritt als neue konfigurierende Software verwendet. Die Übertragung und Speicherung der konfigurierenden Software wird im weiteren als Softwaredownload bezeichnet.
Die Nutzung einer drahtlosen Zugangstechnologie RAT zur Über- tragung kann zusätzlich noch die Wahl weiterer Größen erfordern, deren Gesamtheit einen Kommunikationskanal definiert. Dieser wird zusammen mit dem konfigurierten RAT in der folgenden Beschreibung als ,Modus' bezeichnet.
In der Regel werden mehrere solche Modi zur Verfügung stehen, die sich durch unterschiedliche technische Merkmale wie z.B. Bandbreite, Verzögerung und Verlässlichkeit der Datenübertragung unterscheiden. Die Wahl zwischen den Modi kann manuell durch den Benutzer, durch ein im SDR-Endgerät ablaufendes Verfahren oder durch externe Signale getroffen werden. Diese Entscheidung ist mit besonderen Anforderungen verbunden:
Im Zuge der zunehmenden Konvergenz von mobilen Netzen und Internet Protocol IP basierenden Festnetzen werden außer der Sprachübertragung auch zunehmend Multimediaübertragungen über Mobilfunknetze vorgenommen. Verschiedene Anlässe können es erforderlich machen, im Laufe einer solchen Übertragung einen Moduswechsel vorzunehmen. Um eine unterbrechungsfreie Nutzung laufender Übertragungen zu gewährleisten, uss der Prozess des Moduswechsels so gestaltet werden, dass der Übergang von einem Modus zu einem anderen für den Benutzer weitestgehend nahtlos erscheint . Kann der Vorgang nur durch Rekonfiguration verbunden mit Softwaredownload erfolgen, so erfordert es eine gewisse Zeit, um die benötigte Software über die Funkverbin- düng zu übertragen. Ist diese nicht vorhanden, kommt es zu einer Unterbrechung oder Beendigung der Übertragung.
Diese Situation tritt unter anderem in solchen Gebieten auf, in denen eine flächendeckende Infrastruktur eines einzigen Netzwerkbetreibers nicht vorhanden ist. Beispiele hierfür sind die Vereinigten Staaten oder auch die Grenzgebiete von Staaten. Bei einer Reise durch solche Gegenden kann daher die beschriebene Situation auftreten. Ein anderes Beispiel sind Reisen durch Gebiete mit ungenügender Netzwerkabdeckung, bei denen Gebiete ohne nutzbare Modi durchquert werden.
Ein mögliches Verfahren zur Vermeidung einer Unterbrechung oder Beendigung der Übertragung basiert auf einer periodischen Messung der Qualität der Funkverbindung. Aus den so gewonnenen Daten und ihrem zeitlichen Verhalten, wird beurteilt, ob das SDR sich am Rande des Einzugsbereichs eines Mo- bilfunknetzwerkes befindet. Ist dieser Fall festgestellt worden, so wird nach bestimmten Kriterien ein neuer Modus gewählt und, falls erforderlich, ein Softwaredownload durchgeführt .
Diese Vorgehensweise wählt einen neuen Modus unter Berücksichtigung der aktuellen lokalen Gegebenheiten aus, ermöglicht es aber nicht, den neuen Modus so zu wählen, dass er für die weitere Reise, also unter Berücksichtigung zu erwartender zukünftiger Positionen optimal ist. Außerdem kann der Softwaredownload sowie Verhandlungen mit der Netzwerkinfrastruktur hinsichtlich Dienstgüte nicht vorausschauend durchgeführt werden. Daher ist es ist im Falle einer Störung der Kommunikationsverbindung (z.B. durch Auftreten eines Funkloches) auch nicht möglich, Voraussagen zu treffen, welche kon- figurierende Software nach Durchquerung des Funkloches benötigt wird, und diese bereits vor Ausfall der alten Verbindung mittels Softwaredownload für das Endgerät bereitzustellen. Der Ort der Wiederaufnahme der Funkverbindung kann ebenfalls nicht ermittelt werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Möglichkeit zur Vermeidung einer Unterbrechung oder Beendigung
der Übertragung zu schaffen, die es erlaubt, einen neuen Modus so zu wählen, dass dieser unter Berücksichtigung zu erwartender zukünftiger Positionen optimal ist.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch ein Verfahren zur Rekonfiguration von einem Mobilfunkendgerät mit einem konfigurierbaren Transceiver unter Verwendung von a) Ortsinformationen und/oder b) Routeninformationen und/oder c) Information über den räumlichen Einzugsbereich und die
Verfügbarkeit von Mobilfunknetzwerken, mit denen das Mobil- funkendgerät gerade kommuniziert oder zukünftig kommunizieren kann, mit den folgenden Verfahrensschritten gelöst:
Feststellung anhand von wenigstens einem Teil der oben ge- nannten Informationen, ob sich das Mobilfunkendgerät am Rande der Netzwerkabdeckung eines gerade genutzten Kommunikations- kanals befindet und wann dessen Einzugsbereich voraussichtlich verlassen wird, und falls ja
- Ermitteln von im Verlauf der weiteren voraussichtlichen Route des Mobilfunkendgerätes geeigneten Kommunikationskanä- len und/oder geeigneten Zugangstechnologien anhand von wenigstens einem Teil der oben genannten Informationen und
- Optimierung durch Auswahl desjenigen ermittelten Kommunikationskanals und/oder derjenigen ermittelten Zugangstechnolo- gie mit den geringsten im Verlauf der weiteren voraussichtlichen Route des Mobilfunkendgerätes erforderlichen Wechseln von Kommunikationskanal und/oder Zugangstechnologie und falls erforderlich
- Festlegung eines Zeitpunkts und Ausführen einer Übermitt- lung von geeigneten Softwareabschnitten und/oder Konfigurationsdaten auf das Mobilfunkendgerät zu dessen Rekonfiguration im Hinblick auf den zu wechselnden Kommunikationskanal und/oder die zu wechselnde Zugangstechnologie zu dem festgelegten Zeitpunkt.
Nach einer ersten vorteilhaften Ausgestaltung dieses Verfahrens gemäß der Erfindung werden für den Fall, dass im Verlauf
der weiteren voraussichtlichen Route des Mobilfunkendgerätes für einen beschränkten Zeitraum keine geeigneten Kommunikationskanäle und/oder geeigneten Zugangstechnologien verfügbar sind, - jeweils ein Ort und ein voraussichtlicher Zeitpunkt bestimmt, ab denen keine Funkverbindung mehr besteht sowie ab denen eine neue Funkverbindung aufgenommen werden kann, wobei - falls für die Aufnahme der neuen Funkverbindung erforderlich eine Übermittlung von geeigneten Softwareabschnitten und/oder Konfigurationsdaten auf das Mobilfunkendgerät zu dessen Rekonfiguration im Hinblick auf den zu wechselnden Kommunikationskanal und/oder die zu wechselnde Zugangstechno- logie ausgeführt wird.
Die vorliegende Erfindung ermöglicht es somit, durch vorausschauende Rekonfiguration, unter Umständen verbunden mit dem Herunterladen von Konfigurationparametern oder -Software (Softwaredownload) , das Ziel eines unterbrechungsfreien Moduswechsels zu erreichen. Sind für bestimmte Gegenden keine nutzbaren Modi vorhanden, so kann erstens festgestellt werden, ab welchem Ort eine erneute Aufnahme der Funkverbindung möglich ist, und zweitens können entsprechende Vorbereitungen getroffen werden. Zudem kann in beiden Fällen die Wahl des neuen Modus so getroffen werden, dass er im Hinblick auf die weitere Reiseroute und einer möglicherweise weiteren zu einem späteren Zeitpunkt notwendigen Rekonfigurationen optimal ist.
Weiter hat es sich als günstig erwiesen, wenn eine Feststellung, ob sich das Mobilfunkendgerät am Rande der Netzwerkab- deckung eines gerade genutzten Kommunikationskanals befindet und wann dessen Einzugsbereich voraussichtlich verlassen wird, anhand von Informationen a) und c) sowie gegebenenfalls b) oder von Informationen b) und c) erfolgt.
Ferner hat es sich auch als günstig erwiesen, wenn ein Ermitteln von im Verlauf der weiteren voraussichtlichen Route des Mobilfunkendgerätes geeigneten Kommunikationskanälen und/oder
geeigneten Zugangstechnologien anhand von Information c) unter Berücksichtigung von Information b) und/oder von Information a) erfolgt.
Weiter ist es für die vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung vorteilhaft, wenn anhand von Information b) oder anhand von Information c) in Verbindung mit Information a) und/oder Information b) ermittelt wird, ob im Verlauf der weiteren voraussichtlichen Route des Mobilfunkendgerätes für einen be- schränkten Zeitraum keine geeigneten Kommunikationskanäle und/oder geeigneten Zugangstechnologien verfügbar sind.
Vorteilhafterweise umfassen Ortsinformationen a) die aktuelle Position und die aktuelle Bewegungsgeschwindigkeit des Mobil- funkendgerätes . Die aktuelle Position und die aktuelle Bewegungsgeschwindigkeit des Mobilfunkendgerätes werden unter Verwendung eines aktiven oder passiven satellitengestützten Ortungssystem wie dem Global Positioning Systems (GPS) ermittelt. Alternativ lassen sich die aktuelle Position und die aktuelle Bewegungsgeschwindigkeit des Mobilfunkendgerätes unter Verwendung von Triangulationsverfahren ermitteln.
Vorteilhaft umfassen Routeninformationen b) voraussichtliche zukünftige geographische Aufenthaltsorte des Mobilfunkendge- rätes sowie den voraussichtlichen zeitlichen Verlauf. Solche Routendaten werden bevorzugt mittels eines RoutenplanungsSystems, insbesondere mittels eines Navigationssystems eines Automobils oder eines anderen Verkehrsmittels, ermittelt.
Bezüglich der Information c) über den räumlichen Einzugsbereich und die Verfügbarkeit von Mobilfunknetzwerken, mit denen das Mobilfunkendgerät gerade kommuniziert oder zukünftig kommunizieren kann, hat es sich als günstig erwiesen, wenn diese bevorzugt mittels einer geographischen Beschreibung der Netzwerkverfügbarkeit auf einem Server des aktuellen Mobilfunknetzes ermittelt wird, wobei der Server auf Anfrage mit-
tels Funkverbindung kontaktierbar ist und aktuelle Information c) übermittelt.
Nach einer weiter vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung erfolgt zudem eine Minimierung von Rekonfigurationszeiten, indem jeweils benötigte, insbesondere häufig benötigte, Softwareabschnitte und/oder Konfigurationsdaten auf dem Mobil- funkendgerät vorgehalten.
Ferner wird die Aufgabe der Erfindung auch durch ein korrespondierendes Mobilfunkendgerät mit einem konfigurierbaren Transceiver gelöst, welches über eine Verarbeitungseinheit zur zumindest temporären Kommunikation mit
- einem Ortsinformationssystem, das gerätespezifische Ortsin- formation liefert, und/oder
- einem RoutenplanungsSystem, das gerätespezifische Routeninformation liefert, und/oder
- einem geographischen Informationssystem, das Information über den räumlichen Einzugsbereich und die Verfügbarkeit von Mobilfunknetzwerken liefert, über ein solches Mobilfunknetzwerk verfügt, wobei durch diese Verarbeitungseinheit anhand von wenigstens einem Teil der o- ben genannten Informationen
- feststellbar ist, ob sich das Mobilfunkendgerät am Rande der Netzwerkabdeckung eines gerade genutzten Kommunikations- kanals befindet und wann dessen Einzugsbereich voraussichtlich verlassen wird, und falls ja
- im Verlauf der weiteren voraussichtlichen Route des Mobilfunkendgerätes geeignete Kommunikationskanäle und/oder geeig- nete Zugangstechnologien ermittelbar sind und
- ein ermittelter Kommunikationskanal und/oder eine ermittelte Zugangstechnologie mit den geringsten im Verlauf der weiteren voraussichtlichen Route des Mobilfunkendgerätes erforderlichen Wechseln von Kommunikationskanal und/oder Zugangs- technologie auswählbar ist und falls erforderlich
- ein Empfang von geeigneten Softwareabschnitten und/oder Konfigurationsdaten aus einem Mobilfunknetzwerk veranlassbar
ist und das Mobilfunkendgerät im Hinblick auf den zu wechselnden Kommunikationskanal und/oder die zu wechselnde Zugangstechnologie rekonfigurierbar ist.
Auf der Grundlage eines solchen erfindungsgemäßen Mobilfunk- endgeräts lassen sich besonders vorteilhafte Mobiltelefone, portable Computer bzw. Notebooks oder elektronische Notizsysteme, insbesondere sog. Personal Digital Assistants (PDA) konstruieren .
Durch die Erfindung wird ein besonders vorteilhaftes Mobil- funkkommunikationssystem mit wenigstens
- einem Mobilfunkendgerät und
- einem Ortsinformationssystem und - einem Routenplanungssystem und
- einem geographischen Informationssystem wie voranstehend beschrieben geschaffen, die über wenigstens ein Mobilfunknetzwerk in wenigstens temporärer Kommunikation stehen.
Das Verfahren der vorliegenden Erfindung basiert auf der Nutzung von Informationen über die aktuelle Position des Endgeräts, von Informationen über die Reiseroute sowie von Informationen über die Reichweite (coverage) von Mobilfunknetzwer- ken. Dies erlaubt die vorausschauende Durchführung von Softwaredownloads sowie vorausschauende Verhandlungen über die Güte von Diensten. Mit Hilfe des vorgestellten Verfahrens können derartige Aktionen sogar in Hinblick auf Mobilfunknetzwerke durchgeführt werden, mit denen derzeit keine Funk- Verbindung besteht. Die Vorteile des Verfahrens liegen u.a. in folgenden Aspekten:
- optimale Auswahl von Modi (Minimierung von Moduswechseln) in Hinblick auf den weiteren Verlauf der Reiseroute. Damit werden Störungen aktiver Dienste sowie die Beanspruchung von zusätzlicher Bandbreite für den Softwaredownload reduziert.
- Minimierung der Rekonfigurationszeiten und damit der Unterbrechung von Diensten durch Vorhalten der jeweils benötigten Konfigurationsdaten und -Software. Entflechtung der Zeitpunkte von Softwaredownload und Rekonfiguration.
- die folgende Situation, die eine ernste Beeinträchtigung der Kundenzufriedenheit darstellt, kann vermieden werden: Das Endgerät endet in einem Zustand, in dem die Verbindung zum alten Mobilfunknetzwerk nicht mehr besteht und die Verbindung zu einem neuen Mobilfunknetzwerk mittelfristig nicht hergestellt werden kann, da diese einen Softwaredownload erfordert. Diese Situation entsteht, wenn der Abbruch der Verbindung zum alten Mobilfunknetzwerk vor oder während eines Downloads der Rekonfigurationssoftware für das neue Mobilfunk- netzwerk erfolgt. Das Endgerät kann eine Funkverbindung nur dann wiederherstellen, wenn es in den Einzugsbereich eines ihm bekannten Mobilfunknetzwerkes gerät. Als bekannt werden hier Mobilfunknetzwerke bezeichnet, für die Konfigurationsdaten und -Software auf dem Endgerät vorhanden oder über einen Bootstrapping-Mechanismus zugänglich sind.
- Vorwarnung über bevorstehende unvermeidliche Unterbrechungen infolge von Funklöchern sowie Vorhersage über den voraussichtlichen Zeitpunkt und Ort der Wiederherstellung der Ver- bindung .
Weitere Vorteile und Details der Erfindung ergeben sich anhand der im Folgenden näher beschriebenen Ausführungsbeispie- le und in Verbindung mit den Figuren. Es zeigen jeweils in Prinzipdarstellung:
FIG 1 ein Blockschaltbild eines erfindungsgemäßen Mobil- funkendgeräts , FIG 2 eine Route eines Mobilfunkendgeräts durch ein geographisches Einzugsgebiet mit überlappenden Modi,
FIG 3 eine Route eines Mobilfunkendgeräts durch ein geographisches Einzugsgebiet mit mehreren überlappenden Modi sowie FIG 4 eine Route eines Mobilfunkendgeräts durch ein geogra- phisches Einzugsgebiet mit überlappenden Modi und mit einem nicht überlappenden Gebiet.
Die für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens benötigten Informationen werden nach dem folgenden Ausführungs- beispiel wie folgt gewonnen:
a) Position und Geschwindigkeit des Terminals können ermittelt werden unter Verwendung
- eines Global Positioning Systems (GPS) oder auf gleicher
Grundlage arbeitender zukünftig in Einsatz gebrachter Systeme
- von Mechanismen, die durch die RAT-Infrastruktur bereitstellt werden (Triangulationsverfahren) .
b) Ein Routenplanungssystem (z.B. ein Navigationssystem eines Automobils) ermittelt voraussichtliche zukünftige geographische Aufenthaltsorte des Terminals unter Angabe des voraussichtlichen zeitlichen Verlaufs.
c) Eine geographische Beschreibung der Netzwerkverfügbarkeit ist über einen Server, der über mittels die Funkverbindung angesprochen werden kann, verfügbar, der sie auf Anfrage dem Endgerät übermittelt.
Auf Grundlage dieser Informationen werden folgende die Rekonfiguration des SDR Endgeräts betreffenden Aktionen durchgeführt :
1. Feststellung, ob sich das Endgerät am Rande der Netzwerkabdeckung des augenblicklich genutzten Modus befindet. Grundlage ist die Information aus a) , c) und zusätzlich (optional)
b) , oder auch nur b) und c) , aus der bestimmt wird wann der Einzugsbereich des augenblicklich genutzten Mobilfunknetz- werks voraussichtlich verlassen wird.
Ist die in 1. beschriebenen Feststellung positiv getroffen worden, so können folgende weitere Schritte stattfinden:
2. Auf Grundlage der Information c) unter Berücksichtigung von b) und/oder a) wird ein Modus ausgewählt, der im Verlauf der weiteren Route verwendet werden kann.
3. Optimierung der Moduswahl für die weitere voraussichtliche Route, um die Funkverbindung mittelfristig in optimaler Weise, d.h. unter Minimierung zukünftig erforderlicher Modus- Wechsel, aufrecht zu erhalten.
4. Festlegung des Zeitpunkts und Ausführen eines Softwaredownloads in Hinblick auf zu einem späteren Zeitpunkt notwendige Rekonfiguration.
5. Wird aus c) in Verbindung mit a) und/oder b) oder nur in Verbindung mit b) ermittelt, dass im Verlaufe der weiteren Reiseroute für einen beschränkten Zeitabschnitt kein geeigneter Modus zur Verfügung steht, so erfolgt die Bestimmung des Ortes und voraussichtlichen Zeitpunkts, ab dem keine Funkverbindung mehr zur Verfügung steht, sowie des Ortes und des voraussichtlichen Zeitpunkts, ab dem eine neue Funkverbindung aufgenommen werden kann. Es wird bestimmt, ob zur Sicherung der Wiederaufnahmemöglichkeit der Funkverbindung Aktion 4. ausgeführt werden muss.
Das im vorliegenden Ausführungsbeispiel beschriebene Verfahren gemäß der Erfindung kann gänzlich auf dem SDR-Terminal durchgeführt werden, kann aber auch teilweise durch externe Vorrichtungen, z.B. Server im Netzwerk, unterstützt werden. Die zur Unterstützung der Funktionalität von SDR-Geräten genutzten Techniken (Ortsbestimmungsmethoden, Routenplanungs-
Systeme) sind bisher so nicht zu dem genannten Zweck eingesetzt worden.
Die Kombination von SDR-Technologie mit Ortsbestimmungsmetho- den, Routenplanungssystemen und Informationen über den Einzugsbereich von Mobilfunknetzen mit dem Ziel des möglichst unterbrechungsfreien Bereitsteilens einer dauerhaften Anbin- dung an Mobilfunknetze unter Beachtung definierter Qualitätskriterien stellt also ein wesentliches Element der vorliegen- den Erfindung dar.
Für die folgenden weiteren Ausführungsbeispiele wird von einem SDR-Endgerät ausgegangen. Dieses kann sowohl ein Mobiltelefon, ein Private Digital Assistant (PDA) , ein Notebook oder eine anderes Gerät bezeichnen, das mit SDR-Technologie ausgestattet ist. Als SDR-Endgerät gelten auch Vorrichtungen, wie sie z.B. in Verkehrsmitteln eingebaut sein können, die auf Grundlage der SDR-Technologie arbeiten und für lokale in dem Verkehrsmittel vorhandene Datenkommunikationsnetze eine Verbindung mit Mobilfunknetzen herstellen sollen. Beispiele hierfür sind Vorrichtungen in Automobilen, Bussen, Zügen, Flugzeugen, Schiffen etc.
Die Darstellung nach FIG 1 zeigt ein schematisches Blockbild der vorliegenden Erfindung. Dieses zeigt ein SDR-Endgerät 1, welches über ein Mobilfunknetz mit einem Ortsinformationssystem 4, einem RoutenplanungsSystem 5 und einem geographischen Informationssystem 6 kommuniziert. Das SDR-Endgerät 1 ist neben dem bereits erwähnten Transceiver 2 mit einer Ver- arbeitungseinheit 3 ausgestattet, die über die weiter oben beschriebenen Aktionen entscheidet und sie auslöst. Die Verarbeitungseinheit 3 erfüllt diese Aufgaben vorzugsweise mittels softwaredefinierter Algorithmen.
Das Ortsinformationssystem 4 liefert die aktuelle Position und Geschwindigkeit des SDR-Endgeräts 1. Diese Daten werden mittels eines Global Positioning Systems (oder anderer zu-
künftig in Einsatz gebrachter Systeme zur Ortsbestimmung) ermittelt und/oder durch Ortsbestimmungsmethoden, die auf der Infrastruktur des Mobilfunknetzes beruhen, mit dem das SDR- Endgerät 1 Verbindung hat, bestimmt
Das Routenplanungsystem 5 (z.B. ein Navigationssystem, wie es z.B. in Automobilen zum Einsatz kommt) stellt den geographischen Verlauf der weiteren Reiseroute aus den verfügbaren Daten des Reiseziels, und der tatsächlich im bisherigen Verlauf gewählten Route fest. Diese können ergänzt sein durch Angaben zum voraussichtlichen zeitlichen Verlauf. Ortsinformationen auf Grundlage von a) können auch durch das RoutenplanungsSystem zur Verfügung gestellt werden. Das Routenplanungssystem 5 wird sich in aller Regel nicht im Terminal selbst befinden, sondern in das jeweilige Verkehrmittel (Automobil, Bus, Flugzeug, Schiff) eingebaut sein und für das Terminal über eine kurzreichweitige Funkschnittstelle (z.B. Bluetooth) oder andere Kommunikationsschnittstellen wie z.B. eine Infrarot- schnittstelle oder eine dratgebundene Schnittstelle (Daten- bus) zugänglich sein.
Ein System zur Bereitstellung von Informationen über den geographischen Einzugsbereich von Mobilfunknetzen (im folgenden als geographisches Informationssystem 6 bezeichnet) stellt in Abhängigkeit von der geographischen Position Informationen über die an dieser Position verfügbaren Mobilfunknetze und die Ausdehnung ihres Einzugsbereichs zur Verfügung. Informationen über das Einzugsgebiet von Mobilfunknetzen können auch lokal in Verkehrsmittel integriert sein, die diese Dienste den SDR-Endgeräten im Verkehrsmittel zur Verfügung stellen.
Dies kann auch die Routen- und Ortsinformationen betreffen.
Das SDR-Endgerät 1 ist mit einer Vorrichtung zum Datenaustausch mit dem RoutenplanungsSystem, dem Ortsinformations- System und dem geographischen Informationssystem versehen. Diese Systeme können aber auch ganz oder auch teilweise Be-
standteil eines Endgeräts sein, dass die vorliegende Erfindung realisiert.
Die hier beschriebene Vorrichtung kann beispielsweise für die im Nachfolgenden erläuterten Fälle verwendet werden. Zur Verdeutlichung des jeweiligen Sachverhalts sind die Figuren FIG 2 bis FIG 4 angegeben, in denen Einzugsbereiche von Mobil- funknetzwerken (Modi) A, B, C, D, E der Einfachheit halber als Kreise oder Ellipsen dargestellt werden, und der aktuelle Standort des SDR-Endgeräts durch ein Kreuz markiert ist.
In einem ersten vergleichsweise einfachen Beispiel bewegt sich das SDR-Endgerät auf der in FIG 2 gezeigten Route. Das geographische Einzugsgebiet des augenblicklich verwendeten Modus A überlappt mit Modus B. Das Einzugsgebiet des Modus A wird auf der momentanen Route in Kürze verlassen werden. Zur Aufrechterhaltung des Betriebs ist es notwendig, auf Modus B innerhalb des Übergangsbereichs umzuschalten.
Nach einem etwas komplizierteren Anwendungsbeispiel bewegt sich das SDR-Endgerät 1 auf der in FIG 3 gezeigten Route. Das geographische Einzugsgebiet des augenblicklich verwendeten Modus A überlappt mit Modus B, Modus C und Modus D. Die weitere Route deutet in Richtung eines weiteren Modus E, der je- doch nur mit Modus B überlappt. Für die weitere Route ist Modus B daher die beste Option, da die Modi C und D nur für kurze Zeit auf der gewählten Route zur Verfügung stehen.
Zur Behandlung von Funklöchern gemäß der Erfindung bewegt sich das SDR-Endgerät 1 beispielsweise auf einer Route wie in FIG 4 gezeigt. Das geographische Einzugsgebiet des augenblicklich verwendeten Modus A überlappt nicht mit Modus B, dafür jedoch jeweils mit den Modi C und D, die wiederum jeweils mit dem Modus B überlappen. Auf einem Teilabschnitt der Route, der zwischen den Einzugsgebieten der Modi A und B liegt, existiert somit keine Netzabdeckung (dunkler Bereich) . Der Modus B kann ohne Softwaredownload nicht genutzt werden.
Die Softwaredownload muss daher bereits innerhalb des Einzugsbereichs von Modus A beendet werden. Dafür sorgt das Verfahren der vorliegenden Erfindung.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung besteht auch die Möglichkeit einer vollständigen Vorbereitung zu Hause: Die Route mit Start und Endpunkt ist dazu bekannt. Aufgrund der Routendaten können die notwendigen Rekonfigurationen vorhergesagt werden und die notwendigen Softwaredownloads be- reits am Startpunkt durchgeführt werden, falls das Endgerät über ausreichend Speicherplatz verfügt. Verläuft die Reise auf der geplanten Route, ist kein weiterer Softwaredownload unterwegs erforderlich bzw. kann ein solcher frühzeitig ver- anlasst werden.