Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verriegeln eines
Fensters oder einer Tür an einem Blendrahmen nach dem Oberbegriff des
Anspruches 1, sowie ein Schließblech für eine Vorrichtung zum Verriegeln
eines Fensters oder einer Tür an einem Blendrahmen nach dem Oberbegriff
des Anspruches 4, und ein Verfahren zum Öffnen eines Fensters oder einer Tür
mit einem Dreh-Kipp-Beschlag.
Im Bereich von Einfamilienhäusern, sowie im Geschosswohnungsbau und bei
Bürogebäuden besteht stets die Gefahr, dass Einbrecher sich über unbefugtes
Öffnen von Fenstern oder Türen Zugang zu den jeweiligen Gebäuden bzw.
Räumen verschaffen. Dabei haben die Einbrecher häufig leichtes Spiel, da die
jeweiligen Fenster oder Türen auch in verriegeltem Zustand unbefugterweise
durch Aushebeln oder durch Anwenden anderer Techniken geöffnet werden
können. Der durch solche Einbrüche entstehende Schaden ist häufig erheblich.
Der vorliegenden Erfindung die Erkenntnis zugrunde, dass das Fenster oder die
Tür innerhalb des Blendrahmens vertikal verschiebbar ist, da das Fenster oder
die Tür mit einem gewissen Spiel in dem Blendrahmen eingesetzt ist. Dieses
Spiel ist notwendig, damit das Fenster oder die Tür in dem Blendrahmen
montiert werden kann und ohne zu Klemmen geöffnet und geschlossen werden
kann. Dieses Spiel ermöglicht auch ein gewisses Quellen und Schrumpfen des
Fensters/der Tür, z. B. in Abhängigkeit von den Temperaturen. Dieses Spiel
beträgt in der Regel 2 bis 3 mm, kann aber aufgrund fertigungsbedingter
Toleranzen auch größer ausfallen. Des Weiteren liegt der vorliegenden
Erfindung die Erkenntnis zugrunde, dass in der Vorrichtung zum Verriegeln des
Fensters oder der Tür, häufig auch Beschlag genannt, selbst aufgrund
fertigungsbedingter Toleranzen ein Spiel von 2 mm bis 4 mm vorherrscht. Im
Mittel wird mit einer Toleranz von 3 mm gerechnet.
Berücksichtigt man nun, dass beim Verschwenken des Griffes um 90° der
Zapfen um eine gewissen Betrag X versetzt wird (dieser Versatz wird auch als
Getriebehub bezeichnet), so taucht der Zapfen lediglich um X - 3mm in den
Schlitz des Schließbleches ein. Berücksichtigt man des weiteren, dass der
Zapfen einen Durchmesser Y besitzt, so beträgt die wirksame Eingrifftiefe des
Zapfens X - 3mm-Y.
Bei einem handelsüblichen Beschlag beträgt der Getriebehub 17 mm und der
Durchmesser des Zapfens 9 mm, so dass eine wirksame Eingrifftiefe von 5 mm
verbleibt. Das heißt mit anderen Worten, ein Einbrecher braucht das Fenster/die
Tür samt Rahmen lediglich um 5 mm vertikal im Blendrahmen verschieben
und schon gelangt der Zapfen aus seinem Eingriff in der Schließplatte heraus
und das Fenster oder die Tür lässt sich unbefugt öffnen.
Davon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, die
wirksame Eingrifftiefe des Zapfens in den Schlitz der Schließplatte zu erhöhen,
um ein unbefugtes Öffnen des Fensters oder der Tür zu erschweren oder gar
zu verhindern.
Als technische Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß eine Vorrichtung
mit den Merkmalen des Anspruches 1, ein Schließblech mit den Merkmalen des
Anspruches 4 und ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruches 7 vorgeschlagen.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Vorrichtung, des Schließbleches
und des Verfahrens sind den jeweiligen Unteransprüchen zu entnehmen.
Bei den bekannten Fenstern oder Türen wird der Griff lediglich um 90° verschwenkt,
um den Zapfen aus dem Eingriff in der Schließplatte herauszuführen.
Ein nach dieser technischen Lehre ausgeführter Beschlag hat den Vorteil, dass
die Drehbewegung des Griffes mit 95° bis 180° sehr viel größer ist, und dass
somit vom Verbindungselement und folglich auch vom Zapfen ein sehr viel
längerer Weg zurückgelegt werden kann. Dass heißt mit anderen Worten,
durch den vergrößerten Schwenkwinkel des Griffes wird der Getriebehub
entsprechend vergrößert.
Dieser größere Getriebehub hat zur Folge, dass der Zapfen sehr viel tiefer in
den Schlitz der Schließplatte eingeführt werden kann, so dass das Fenster oder
die Tür um einen sehr viel größeren Weg vertikal verschoben werden muss, um
unbefugt geöffnet werden zu können. Sofern im Rahmen Mittelverschlüsse
vorgesehen sind, erhöht sich in analoger Weise auch der in horizontaler
Richtung zurückzulegende Weg des Fensters, um dieses aus der Schließplatte
unbefugt herauszuführen.
Bei ersten Versuchen hat sich herausgestellt, dass bei einem Schwenkwinkel
von 115° ein zusätzlicher Getriebehub von 5 mm erreicht wird. Das heißt,
hierdurch wird die wirksame Eingrifftiefe des Zapfens in den Schlitz der
Schließplatte verdoppelt.
Erfindungsgemäß kann der Getriebehub bei einem handelsüblichen Beschlag
von bisher 17 mm auf 22 mm erhöht werden. Dies hat zur Folge, dass sich die
Eindringtiefe des Zapfens in den Schlitz von bisher 14 auf nunmehr 19 mm
erhöht. Dabei hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die Länge des Schlitzes auf
19 mm bis 23 mm, vorzugsweise 22 mm zu erhöhen.
In einer anderen, bevorzugten Ausführungsform ist der Zapfen als Pilzkopf
ausgebildet. Dies hat den Vorteil, dass der Pilzkopf nicht nur in den Schlitz der
Schließplatte eingreift, sondern diese hintergreift. Hierdurch wird ein
zusätzlicher Sicherheitsstandard erreicht.
Ein nach der oben genannten technischen Lehre ausgebildetes Schließblech
hat den Vorteil, dass der als Pilzkopf ausgebildete Zapfen eng an der Schließplatte
vorbei in den Schlitz eingeführt werden kann, da der im Durchmesser
breitere Pilzkopf im Bereich der Aussparung am Verbindungssteg vorbeigeführt
wird. Hierdurch kann der Hub beziehungsweise die wirksame Eindringtiefe
erhöht werden, da nunmehr der Pilzkopf nicht mehr an der Schließplatte
vorbeigeführt werden braucht. Das heißt mit anderen Worten, die Hälfte der
Durchmesserdifferenz zwischen Pilzkopf und Zapfen kann nun genutzt werden,
um den Getriebehub, beziehungsweise die wirksame Eindringtiefe zu
vergrößern.
In einer anderen, bevorzugten Ausführungsform ist der Verbindungssteg nicht
senkrecht zur Schließplatte ausgebildet, sondern um vorzugsweise um 20° von
der Senkrechten geneigt. Dass heißt, zwischen der Schließplatte und dem
Verbindungssteg ist ein Winkel von 30° bis 85°, vorzugsweise 70° ausgebildet.
Hierdurch wird erreicht, dass der Steg zwischen Schlitz und Vorderkante der
Schließplatte verbreitert wird, so dass die Stabilität der Schließplatte vergrößert
wird. Folglich wird ein unbefugtes Öffnen durch Aufbiegen der Schließplatte
verhindert.
Ein nach der oben beschriebenen technischen Lehre ausgebildetes Verfahren
zum Öffnen eines Fensters oder einer Tür mit einem Dreh-Kipp-Beschlag hat
den Vorteil, dass durch das umfassende Betätigen des Griffes und das
abschließende Positionieren des Griffes in der Offenstellung das dem Beschlag
innewohnende Spiel überwunden wird. Erfahrungsgemäß hat ein solcher
Beschlag aus fertigungstechnischen Gründen ein Spiel von 2 mm bis 4 mm.
Beim Drehen des Griffes auf die Kippstellung werden alle im Beschlag vorhandenen
mechanischen Teile bewegt und beim anschließenden Zurückdrehen
auf die Offenstellung sind alle beweglichen Teile unmittelbar in Eingriff, so dass
in dieser Bewegungsrichtung kein etwaig vorhandenes Spiel zum Tragen
kommt. Alleine durch diese Maßnahme kann das dem Beschlag innewohnende
Spiel um mindestens 2 mm reduziert werden, so dass der Getriebehub,
beziehungsweise die wirksame Eingrifftiefe des Zapfens um diese 2 mm erhöht
wird. Dies hat zur Folge, dass der Schlitz der Schließplatte entsprechend
größer ausgebildet wird, und dass alleine durch diese Maßnahme die wirksame
Eingrifftiefe von 5 mm auf 7 mm erhöht wird.
Es versteht sich, dass alle drei zuvor beschriebenen Verbesserungen an ein
und demselben Beschlag verwirklicht werden können, so dass sich die
genannten Vorteile aufaddieren. Dies hat zur Folge, dass sich die nunmehr
realisierbare, wirksame Eingrifftiefe auf 14 mm erhöht. Weil das Spiel zwischen
Fenster/Tür und Blendrahmen in der Regel weniger als 14 mm beträgt, wird
durch die oben genannten Maßnahmen ein unbefugtes Aushebeln des Fensters
bzw. der Tür wirksam verhindert. In ersten Versuchen hat sich herausgestellt,
dass alleine der vergrößerte Drehbereich des Griffes bei den meisten
Fenstern/Türen dazu führt, dass ein Aushebeln unmöglich wird.
Weitere Vorteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung, des erfindungsgemäßen
Schließbleches und des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich aus der
beigefügten Zeichnung und den nachfolgend beschriebenen
Ausführungsformen. Ebenso können die vorstehend genannten und die noch
weiter ausgeführten Merkmale erfindungsgemäß jeweils einzeln oder in
beliebigen Kombinationen miteinander verwendet werden. Die erwähnten
Ausführungsformen sind nicht als abschließende Aufzählung zu verstehen,
sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Frontansicht auf ein Fenster mit einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung;
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf eine erste Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Schließbleches;
- Fig. 3
- eine Seitenansicht des Schließbleches gemäß Fig. 2;
- Fig. 4
- eine Draufsicht auf eine zweite Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Schließbleches;
- Fig. 5
- eine Seitenansicht des Schließbleches gemäß Fig. 4;
- Fig. 6
- eine Draufsicht auf eine dritte Ausführungsform eines
erfindungsgemäßen Schließbleches;
- Fig. 7
- eine Seitenansicht des Schließbleches gemäß Fig. 6;
- Fig. 8
- eine Frontansicht auf ein Fenster mit einem Dreh-Kipp-Beschlag.
Fig. 1 zeigt ein handelsübliches, in einen Blendrahmen 10 eingefasstes Fenster
12, wobei das Fenster 12 einen Rahmen 14 und eine Glasscheibe 16 umfasst.
Dieses Fenster 12 kann mittels einer Vorrichtung zum Verriegeln am Blendrahmen
10 verriegelt werden. Bei der hier dargestellten Vorrichtung handelt es
sich um einen reinen Dreh-Beschlag, jedoch kann diese Vorrichtung in einer
anderen Ausführungsform auch als Dreh-Kipp-Beschlag ausgeführt werden.
Im Rahmen 14 des Fensters 12 ist ein Griff 18 integriert, der über ein hier nicht
dargestelltes Getriebe auf ein metallisches, längliches Verbindungselement 20
wirkt, welches an der zum Blendrahmen 10 gerichteten Schmalseite des
Rahmens 14 angeordnet ist. Am Verbindungselement 20 ist senkrecht
abstehend, zum Blendrahmen 10 hin gerichtet ein Zapfen 22 angebracht, an
dessen distalem Ende ein Pilzkopf 24 ausgebildet ist. Das Verbindungselement
20 kann zusammen mit dem Zapfen 22 durch den Griff 18 in vertikaler Richtung
herauf und herunter bewegt werden. Dabei definiert sich ein Getriebehub über
die Differenz zwischen der höchsten und der niedrigsten Position des Zapfens
22.
In geschlossenem Zustand greift der Zapfen 22 in einen Schlitz 26 einer
Schließplatte 28 ein, welche über eine Befestigungsplatte 30 am Blendrahmen
10 gehalten ist. Dieses Schließblech 32 ist in den Fig. 2 und 3 detailliert
dargestellt.
Soll nun das Fenster 12 geöffnet werden, so wird der Griff 18 in Richtung des
Pfeiles 32 um 115° nach oben gedreht. In Fig. 1 ist diese Stellung gestrichelt
dargestellt. Dementsprechend wird der Zapfen 22 korrespondierend zum
Getriebehub nach unten gedreht, somit aus dem Schlitz 26 und der
Schließplatte 28 herausgeführt. Nun kann das Fenster 12 durch Ziehen am
Griff 18 geöffnet werden.
Im Vergleich zu bekannten Fenstern wird der Griff 18 des Fensters 12 nicht nur
um 90°, sondern vielmehr um 115° gedreht. Durch diesen größeren Drehweg
vergrößert sich ebenfalls der Getriebehub, so dass auch der Zapfen 22 einen
sehr viel größeren Weg zurücklegt. Hierdurch wird es möglich, den Schlitz 26
der Schließplatte 28 länger auszubilden, um somit ein unbefugtes Öffnen des
Fensters durch Aushebeln des Rahmens zu erschweren oder gar zu
verhindern.
Es versteht sich, dass der Griff in einer anderen Ausführungsform auch um
mehr als 115°, im Einzelfall bis zu 180°, verschwenkt werden kann. Selbst ein
Verdrehen des Griffes um nur 95° bewirkt eine Vergrößerung des Getriebehubes
und somit ein tieferes Eindringen des Zapfen 22 in den Schlitz 26.
In den Fig. 2 und 3 ist ein Schließblech 34 dargestellt, wie es auch in der
Vorrichtung gemäß Fig. 1 eingesetzt ist. Dieses Schließblech 34 umfasst eine
Schließplatte 28 mit zwei sich gegenüberliegend angebrachten Schlitzen 26,
eine Befestigungsplatte 30 und einen Verbindungssteg 36. In der hier
dargestellten Ausführungsform ist der Verbindungssteg einstückig mit der
Schließplatte 28 verbunden, wobei der Verbindungssteg 36 in einem Winkel
von etwa 70° gegenüber der Schließplatte 28 geneigt ist. Diese Schließplatte
28 ist über hier nicht näher dargestellte Nieten an die Befestigungsplatte 30
angenietet.
Das Schließblech 34 ist so ausgebildet, dass die Vorderkante 38 des Verbindungssteges
36 am Rand des Blendrahmens zur Anlage kommt, um einen
bündigen Übergang vom Blendrahmen zum Schließblech 34 zu realisieren.
Durch den gegenüber der Schließplatte 28 geneigten Verbindungssteg 36 kann
die Schließplatte 28 etwa 1 mm bis 2 mm über den Blendrahmen hinausragen,
wodurch der Arm 40 um 1 mm bis 2 mm verbreitert ausgeführt werden kann.
Somit ist ein gewaltsames Aufbiegen des Schlitzes 26 nunmehr schwer
möglich.
Der Verbindungssteg 36 weist eine Aussparung 42 auf, in deren Bereich der
Pilzkopf 24 an der Schließplatte 28 vorbeigeführt werden kann. Hierdurch ist es
möglich, den Zapfen 22 ganz nah am Arm 40 des Schlitzes 26 und den Pilzkopf
24 ganz nah am Verbindungssteg 36 vorbeizuführen, so dass der Zapfen 22
ohne großes Spiel in den Schlitz 26 gelangt. Diese Ausnutzung auch des
geringsten Spieles erhöht den möglichen Getriebehub bzw. die wirksame
Eindringtiefe des Zapfens in den Schlitz 26.
Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen ist es möglich, die Tiefe des
Schlitzes 26 von bisher 14 mm auf 22 mm zu erhöhen, so dass in dieser
Ausführungsform die wirksame Eindringtiefe des Zapfens 22 in den Schlitz 26
von bisher 5 mm (Stand der Technik) auf 13 mm erhöht werden konnte. Das
Schließblech 34 ist achsensymmetrisch ausgebildet und kann somit wahlweise
an links- oder rechts angeschlagenen Fenstern oder Türen montiert werden.
Es versteht sich, dass das Schließblech 34 in einer hier nicht dargestellten
Ausführungsform lediglich hälftig ausgeführt sein kann, insbesondere um
Materialkosten zu sparen.
In den Fig. 4 und 5 ist eine alternative Ausführungsform eines Schließbleches
35 dargestellt, bei dem der Verbindungssteg 36 über ein Verbindungsblech 43
mit der Schließplatte 29 verbunden ist. Dabei kann das Verbindungsblech 43
einstückig mit dem Verbindungssteg 36 verbunden und an der Schließplatte 29
angeschweißt sein. Hierdurch wird ein gewaltsames Aufbiegen des Schließbleches
35 weiter erschwert oder gar verhindert. Im Übrigen entspricht dieses
Schließblech 35 dem in den Fig. 2 und 3 Dargestellten.
In den Fig. 5 und 6 ist eine dritte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Schließbleches 50 dargestellt. Dieses Schließblech ist als Kipphalter
ausgeführt, das heißt der Zugang der Schlitze 51 ist innenliegend angeordnet
und die Schlitze 51 sind über eine gemeinsame Öffnung 52 zugänglich. Im
Übrigen ist das Schließblech 50 analog dem Schließblech 34 gemäß Fig. 2 und
3 ausgebildet.
Auch das Schließblech 50 umfasst eine Schließplatte 53, an der ein
Verbindungssteg 54 abgewinkelt angebracht ist, wobei der Winkel zwischen
Schließplatte 53 und Verbindungssteg 54 etwa 70° beträgt. Auch hier weist der
Verbindungssteg 54 weist eine Aussparung 56 auf, in deren Bereich der
Pilzkopf 24 an der Schließplatte 53 vorbeigeführt werden kann. Hierdurch ist es
möglich, den Zapfen 22 ganz nah am Arm 58 des Schlitzes 51 und den Pilzkopf
24 ganz nah am Verbindungssteg 54 vorbeizuführen, so dass der Zapfen 22
ohne großes Spiel in den Schlitz 51 gelangt. Diese Ausnutzung auch des
geringsten Spieles erhöht den möglichen Getriebehub bzw. die wirksame
Eindringtiefe des Zapfens in den Schlitz 51 auch bei einem Kipphalter.
In Fig. 8 ist eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Fensters
dargestellt, welches im Wesentlichen der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform
entspricht. Der einzige Unterschied besteht darin, dass das Fenster 44
gemäß Fig. 8 einen Dreh-Kipp-Beschlag aufweist. Zum Öffnen des Fensters 44
wird nunmehr vorgeschlagen, den Griff 18 zunächst in Richtung des Pfeiles 32
und anschließend in Richtung des Pfeiles 46 bis in seine Kipp-Stellung zu
drehen. Führt man den Griff 18 anschließend in Richtung des Pfeiles 48 zurück
in seine Offen-Stellung (115° verdreht gegenüber der Geschlossen-Stellung),
so kann nunmehr das Fenster 44 durch Ziehen am Griff gedreht und geöffnet
werden. Durch diese Maßnahme wird das dem Beschlag innewohnende Spiel
reduziert, so dass der Hub und respektive die Eindringtiefe des Zapfens 22 in
den Schlitz 26 vergrößert werden kann. Dabei ist es nicht notwendig, den Griff
18 bis auf Anschlag in die senkrechte Position zu bewegen, sondern es ist
vielmehr ausreichend, den Griff 18 über die Offen-Stellung (115°) hinaus und
dann wieder in die Offen-Stellung zurückzubewegen.
Über entsprechende Hinweisschilder und/oder Aufkleber auf den Fensterrahmen
wird der Benutzer darauf hingewiesen, dass das Fenster 44 durch die
neuartige Schließfolge zu öffnen ist.
In einer anderen, hier nicht dargestellten Ausführungsform wird die erfindungsgemäße
Schließfolge auf Beschläge nach dem Stand der Technik angewandt.
Das heißt, auch bei den bekannten Beschlägen kann durch Drehen des Griffes
über die Offen-Stellung hinaus und anschließendes Drehen des Griffes in die
Offen-Stellung (90° gegenüber der Grundstellung) das Spiel ausgeschaltet
werden, so dass der Hub bzw. die wirksame Eindringtiefe um etwa 2 mm erhöht
werden. Folglich kann bei ansonsten herkömmlichen Beschlägen der den
Zapfen aufnehmende Schlitz um diese 2 mm verlängert werden, sofern die
vorgeschlagene Schließfolge eingehalten wird. Bereits diese um 2 mm erhöhte
wirksame Eindringtiefe erschwert das Aushebeln des Fensters/der Tür
erheblich.
Es versteht sich, dass in anderen, hier nicht dargestellten Ausführungsformen
jede der drei genannten Verbesserungen auch einzeln eingesetzt werden kann.
Das heißt, in einem Fenster kann wahlweise der größere Drehwinkel des
Griffes (115°) oder die Aussparung 42 am Schließblech 34 oder die geänderte
Schließfolge verwirklicht sein. Selbstverständlich können auch mehrere dieser
Verbesserungen an einer Ausführungsform verwirklicht sein.
Es versteht sich, dass auch an den Bauteilen des Beschlages, beispielsweise
der Kipphalter, das Schließblech für Rollenzapfen oder dergleichen, in analoger
Weise modifiziert werden kann, um von der erfindungsgemäßen Idee Gebrauch
zu machen.
Bezugszeichenliste:
- 10
- Blendrahmen
- 12
- Fenster
- 14
- Rahmen
- 16
- Glasscheibe
- 18
- Griff
- 20
- Verbindungselement
- 22
- Zapfen
- 24
- Pilzkopf
- 26
- Schlitz
- 28
- Schließplatte
- 29
- Schließplatte
- 30
- Befestigungsplatte
- 32
- Pfeil
- 34
- Schließblech
- 35
- Schließblech
- 36
- Verbindungssteg
- 38
- Vorderkante
- 40
- Arm
- 42
- Aussparung
- 43
- Verbindungsblech
- 44
- Fenster
- 46
- Pfeil
- 48
- Pfeil
- 50
- Schließblech
- 51
- Schlitz
- 52
- Öffnung
- 53
- Schließplatte
- 54
- Verbindungssteg
- 56
- Aussparung
- 58
- Arm