Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Festlegung von Zeitfenstern in einem
Rundfunkempfänger zum gleichzeitigen Empfang eines Rundfunkprogramms
und von Daten.
Entsprechende Rundfunkempfänger sind bekannt und werden kommerziell angeboten.
Durch die Einführung des Radio-Data-Systems (RDS) konnte die
Funktionalität von Rundfunkempfängern und hierbei insbesondere von Autoradios
deutlich erhöht werden. Bei RDS handelt es sich um ein standardisiertes
Verfahren zur Übertragung von Daten von den Rundfunkanstalten zu einem
Rundfunkempfänger. Zu den übertragenen Daten gehören beispielsweise Angaben
über alternative Frequenzen (AF), den Namen der Rundfunkanstalt (PS),
den Programmtyp (PTY); die Kennzeichnung einer Verkehrsdurchsage (TA)
oder auch die Übertragung einer Datums- und Zeitcodierung (CT). Der RDS-Standard
ist in der internationalen Norm IEC 62106 festgeschrieben.
Eine Weiterentwicklung von RDS ist das sogenannte RDS-TMC (TMC: Traffic-Message-Channel),
mit dem Verkehrsmeldungen in codierter Form von einer
Sendeanstalt an einen Rundfunkempfänger übertragen werden können. Der
RDS-TMC Standard ist unter anderem in der europäischen Vornorm ENV
12313-1 beschrieben.
Ein RDS-TMC-Rundfunkempfänger muß verschiedene Funktionen erfüllen, wozu
neben dem Empfang von Verkehrsmeldungen insbesondere die Suche nach
alternativen Frequenzen gehört. Hierzu muß der Tuner des Rundfunkempfängers
kurzzeitig auf diese alternativen Frequenzen eingestellt werden, um die
Empfangsqualität prüfen zu können. Dies kann insbesondere durch den sogenannten
RDS-TMC "enhanced mode" erreicht werden, der in der vorgenannten
RDS-TMC-Norm näher beschrieben ist. Ein Rundfunkempfänger, der im RDS-TMC
enhanced mode arbeitet, weist insbesondere zwei Tuner auf, wobei der
erste Tuner als Audio-Tuner auf ein Rundfunkprogramm eingestellt werden
kann, das zur Ausgabe über akustische Ausgabemittel vorgesehen ist. Der als
Daten-Tuner arbeitende zweite Tuner übernimmt dagegen den Empfang der
Verkehrsmeldungen und die Prüfung der Empfangsqualität auf alternativen
Sendefrequenzen. In der erwähnten Norm ist vorgesehen, daß die Übertragung
der Verkehrsinformationen nur innerhalb festgelegter Zeitfenster erfolgt. Im
TMC enhanced mode wird jede Minute in eine ganzzahlige Anzahl von Zeitbereichen
zerlegt. Jeder dieser Zeitbereiche wird wiederum in Perioden aufgeteilt,
in denen Verkehrsmeldungen übertragen (Ta-Periode) oder nicht übertragen
(Tw-Periode) werden.
Durch die mit dem RDS-Datenstrom übertragene Zeit- und Datumscodierung
(CT) kann eine Synchronisation einer inneren Uhr des Rundfunkempfängers mit
dem CT-Signal erreicht werden. Die genaue Festlegung der Zeitfenster stellt
somit letztlich ein Echtzeitproblem dar. Um hier Unzulänglichkeiten in den Signalverarbeitungsmitteln
auszugleichen, kann im TMC enhanced mode nach
Empfang eines TMC-Signals zunächst ein Verzögerungszeitraum (Td-Periode)
vorgesehen sein. Hierdurch verschieben sich die Zeitfenster derart, daß eine
nachfolgende Zeit- oder Datumscodierung (CT) in einen Zeitbereich fallen kann,
der eigentlich noch zur Prüfung alternativer Sendefrequenzen vorgesehen ist.
Dies bedeutet, daß der Daten-Tuner vor dem Zeitpunkt des erwarteten nächsten
CT-Signals bereits wieder auf die ursprüngliche Empfangsfrequenz zurückgestellt
werden muß. Als Folge hiervon kann eine Tw-Periode nicht voll für die
Prüfung alternativer Sendefrequenzen und dergleichen eingesetzt werden.
Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, ein Verfahren zur Festlegung
von Zeitfenstern anzugeben, bei dem die beschriebene Beschränkung nicht
auftritt.
Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Festlegung von Zeitfenstern in
einem Rundfunkempfänger zum gleichzeitigen Empfang eines Rundfunkprogramms
und von Daten, wobei
- ein erster Tuner auf eine erste Empfangsfrequenz einstellbar ist, auf der
ein Rundfunkprogramm empfangen wird, das zur Ausgabe über akustische
Ausgabemittel vorgesehen ist,
- vom ersten Tuner auf der ersten Empfangsfrequenz empfangene Daten
über einen ersten Daten-Decoder einer Steuereinheit zugeführt werden,
die aus den Daten einen Zeitcode extrahiert,
- ein zweiter Tuner zumindest zeitweise auf die erste Empfangsfrequenz
einstellbar ist,
- vom zweiten Tuner auf der ersten Empfangsfrequenz empfangene Daten
über einen zweiten Daten-Decoder an die Steuereinheit weitergeleitet
werden,
- von der Steuereinheit periodische Zeitfenster festgelegt werden, innerhalb
derer der zweite Tuner auf die erste Empfangsfrequenz eingestellt
wird, und
- die Zeitfenster, innerhalb derer der zweite Tuner auf die erste Empfangsfrequenz
eingestellt wird, unter Einbeziehung des Zeitcodes festgelegt
werden, der von der Steuereinheit aus den Daten extrahiert wird,
die der Steuereinheit von dem ersten Daten-Decoder zugeführt werden.
Bei den Daten handelt es sich insbesondere um RDS-Daten bzw. RDS-TMC-Daten.
Zur Durchführung des Verfahrens wird somit ein Rundfunkempfänger eingesetzt,
der zwei Empfangsteile aufweist. Jedes der Empfangsteile enthält einen
Tuner sowie einen mit dem Tuner verbundenen Daten-Decoder (RDS-Decoder).
Als RDS-Decoder wird hierbei ein Baustein bezeichnet, der insbesondere
als ein an sich bekannter RDS-Vor-Prozessor ausgebildet sein kann,
der weitere Aufgaben übernimmt. Ein erster Tuner, der auch als Audio-Tuner
bezeichnet wird, ist für den Audioempfang eines Rundfunkprogramms vorgesehen,
das über akustische Ausgabemittel ausgegeben wird. Über diesen Tuner
werden jedoch gleichzeitig RDS-Daten empfangen, die von dem eingestellten
Rundfunksender auf der gleichen Empfangsfrequenz als RDS-Datenstrom übertragen
werden. Der RDS-Datenstrom wird in Form eines Multiplexsignals
vom Audio-Tuner dem RDS-Decoder zugeführt, der den Datenstrom zumindest
teilweise decodiert. Ausgangsseitig ist der RDS-Decoder mit einer Steuereinheit
verbunden, die aus den RDS-Daten den RDS-Zeitcode (CT) extrahiert.
Der zweite Tuner arbeitet als reiner Daten-Tuner und ist insbesondere zum
Empfang von RDS-TMC-Verkehrsinformationen vorgesehen. Vom Daten-Tuner
wird ebenfalls ein MPX-Signal an einen zweiten RDS-Decoder weitergeleitet,
der ausgangsseitig mit der Steuereinheit verbunden ist. Von der Steuereinheit
selbst werden periodisch die Zeitfenster festgelegt, innerhalb derer der zweite
Tuner auf die erste Empfangsfrequenz zum Empfang von RDS-TMC-Verkehrsinformationen
eingestellt wird bzw. alternative Senderfrequenzen geprüft
werden. Die hierfür erforderlichen Zeitinformationen werden im wesentlichen
mit dem RDS- bzw. RDS-TMC-Datenstrom übertragen. So wird mit dem
RDS-TMC-Datenstrom die Periodendauer Td, Ta bzw. Tw gemäß der bereits
genannten RDS-TMC-Vornorm übertragen, die die Dauer einzelner Zeitfenster
angeben. Über das RDS-CT-Zeitsignal wird ein Synchronisationssignal für den
zeitlichen Beginn der Zeitfenster mitübertragen. Insoweit handelt es sich im wesentlichen
um einen bereits bekannten RDS-TMC-Rundfunkempfänger mit
Doppeltuner. Erfindungsgemäß ist nunmehr vorgesehen, daß das über das
erste Empfangsteil empfangene CT-Zeitsignal zur Festlegung der Zeitfenster für
den zweiten Empfänger herangezogen wird. Bei der Festlegung der einzelnen
Aufgaben des zweiten Empfängers innerhalb der einzelnen Zeitfenster muß
daher der Empfang der periodisch gesendeten RDS-CT-Signale nicht besonders
berücksichtigt werden, so daß die einzelnen Zeitfenster voll ausgenutzt
werden können.
Gemäß einer besonderen Ausführungsform ist vorgesehen, daß zumindest
einmalig aus den von dem zweiten RDS-Tuner empfangenen und an die Steuereinheit
weitergeleiteten RDS-Daten ein RDS-Zeitcode extrahiert wird und die
Steuereinheit eine Abweichung zwischen den Empfangszeiten des Zeitcodes
bestimmt, die von der Steuereinheit aus den RDS-Daten des ersten und zweiten
Daten-Decoders extrahiert wurden. Hierdurch wird eine zeitliche Verschiebung,
die sich durch die unterschiedliche Signalverarbeitung in den beiden
Empfangsteilen ergeben kann, ausgeglichen. Es ist insbesondere vorgesehen,
daß diese Abweichung zwischen den Empfangszeiten der Zeitcodes für die
Festlegung des Zeitfensters berücksichtigt wird. Das Zeitfenster wird also mit
dem RDS-Zeitcode des ersten Empfangsteils festgelegt, wobei jedoch die zeitliche
Verschiebung zwischen dem empfangenen RDS-CT-Zeitcode im ersten
und zweiten Empfangsteil berücksichtigt wird.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles beschrieben.
Es zeigen:
- Fig. 1
- ein vereinfachtes Blockschaltbild eines RDS-TMC - Rundfunkempfängers,
- Fig. 2
- die Festlegung von Zeitfenstern nach dem RDS-TMC enhanced
mode,
- Fig. 3
- den zeitlichen Ablauf hinsichtlich empfangener RDS-CT-Signale,
- Fig. 4
- ein Ablaufdiagramm zur Bestimmung einer Zeitabweichung von
empfangenen RDS-CT-Signalen,
- Fig. 5
- ein Ablaufdiagramm zur Berechnung eines Zeitsignals,
- Fig. 6
- ein Ablaufdiagramm zur Festlegung von Zeitfenstern.
Fig. 1 zeigt ein vereinfachtes Blockschaltbild eines Rundfunkempfängers, insbesondere
eines Autoradios, mit zwei Tunern, nämlich einem Audio-Tuner 1
und einem Daten-Tuner 2. Die Bezeichnung der Tuner als Audio-Tuner bzw.
Data-Tuner dient vorrangig zur einfacheren Unterscheidung. Eine strikte Trennung
der Funktionen ist nicht erforderlich. Beispielsweise kann auch der Data-Tuner
zumindest zeitweise Audio-Funktionen übernehmen.
Die Tuner 1, 2 erhalten ihre Eingangssignale von einer Antenne 3. Alternativ
können die Tuner 1, 2 auch von unterschiedlichen Antennen über mehrere Antennen
in einem sogenannten "antenna diversity" Verfahren versorgt werden.
Beide Tuner 1, 2 generieren jeweils ein Multiplexsignal MPX. Das MPX-Signal
des Audio-Tuners 1 wird einem ersten RDS-Decoder 4 zugeführt. Das MPX-Signal
des Daten-Tuners 2 wird einem zweiten RDS-Decoder 5 zugeführt. Der
hier als RDS-Decoder 4, 5 bezeichnete Baustein kann insbesondere ein bekannter
Vor-Prozessor, beispielsweise des Typs SAA 6588, sein, der weitere
Aufgaben übernimmt. Das Ausgangssignal des Audio-Tuners 1 wird einem
Soundprozessor 6 zugeführt, der auch Eingangssignale von weiteren Audioquellen,
wie beispielsweise einem CD-Spieler, einem Kassettenabspielgerät
oder einem Telefon erhält. Die von dem Soundprozessor 6 generierten Audiosignale
werden einem Verstärker 7 zugeführt, der sie verstärkt an Lautsprecher
8 weiterleitet, über die die Audiosignale ausgegeben werden. Die Ausgangssignale
der RDS-Decoder 4, 5 werden einer zentralen Steuereinheit 9 zugeführt,
die die Aufbereitung der RDS-Informationen übernimmt. Die Steuereinheit 9 ist
weiterhin mit nicht näher dargestellten Ein-/Ausgabeeinheiten (zum Beispiel
Tastatur, Display) verbunden. Die Steuereinheit 9 enthält ein Zeitgeberregister
11, das mit einem Oszillator verbunden ist. Der Oszillator 10 bildet mit Teilen
der zentralen Steuereinheit 9 hierbei einen internen Zeitgeber. Hierzu werden
die periodischen Taktsignale des Oszillators 10 in dem Zeitgeberregister 11
abgelegt und können von der Steuereinheit 9 gemäß einem vorgegebenen Algorithmus
in Zeitsignale umgerechnet werden. Ein solcher Rundfunkempfänger
ist an sich bekannt und die Einzelkomponenten können in Standardbauteilen
aufgebaut werden.
Die der Steuereinheit zugeführten RDS-Daten enthalten unter anderem den
RDS-Zeitcode CT. Dieser Zeitcode ist wichtig für die Festlegung der Zeitfenster
im genormten RDS-TMC enhanced mode. Im enhanced mode wird die Zeitdauer
zwischen dem Empfang von zwei CT-Signalen CT bzw. CT', die einer
Minute entspricht, in gleichlange Zeitabschnitte eingeteilt. Im in Fig. 2a dargestellten
Beispiel sind sechs Zeitabschnitte A, B, C, D, E, F vorgesehen. Jeder
dieser Zeitabschnitte ist wiederum in Perioden Ta und Tw aufgeteilt, denen
einmalig ein Verzögerungsabschnitt Td vorangestellt sein kann (Fig. 3b). Die
Information hinsichtlich der Zeitdauern der Perioden Ta und Tw sowie des Verzögerungsabschnittes
Td wird mit dem RDS-TMC-Datenstrom übermittelt.
Alle nach dem TMC-Standard übermittelten Verkehrsinformationen sollen innerhalb
einer Periode Ta beginnen. Sie können jedoch außerhalb der Periode
Ta beendet werden. Liegen bei Beginn der Periode Tw keine Verkehrsdaten vor
bzw. wurde die Übertragung von Verkehrsdaten innerhalb der Periode Tw beendet,
so können anschließend bis zum Beginn der nächsten Periode Ta im
Zeitabschnitt B alternative Sendefrequenzen geprüft werden. Weitere Funktionen,
die innerhalb Tw durchgeführt werden können, sind insbesondere auch ein
Suchlauf über das gesamte UKW-Frequenzband, eine nicht auf eine Senderkette
beschränkte Suche nach Verkehrsinformationen ("Customer-TA") und
ähnliches. Durch den Verzögerungsabschnitt Td, der gemäß Fig. 2b dem ersten
Zeitabschnitt Ta vorgelagert ist, ergibt sich im gezeigten Beispiel die Situation,
daß in der sechsten Tw-Periode, die zum Zeitabschnitt F gehört, bereits das
nächste Zeitsignal CT' erwartet wird. Die sechste Tw-Periode steht daher bei
einem herkömmlichen RDS-TMC-Empfänger im RDS-TMC enhanced mode
nicht vollständig für die zuvor erwähnten Aufgaben zur Verfügung. Vielmehr
muß bereits rechtzeitig vor dem erwarteten Zeitsignal auf die erste Empfangsfrequenz,
auf der die RDS-Daten mit der Zeitinformation erwartet werden, zurückgeschaltet
werden. Da zudem noch eine Synchronisation des RDS-Datenstroms
durchgeführt werden muß, ist der hierdurch auftretende Zeitverlust
erheblich. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es dagegen nicht erforderlich,
in der letzten Tw-Periode den Daten-Tuner bereits frühzeitig auf die erste
Empfangsfrequenz zurückzustellen, da erfindungsgemäß das CT-Signal verwendet
wird, das über den RDS-Datenstrom des Audio-Tuners bestimmt wird.
Fig. 3 zeigt den zeitlichen Verlauf der vom Audio-Tuner und Daten-Tuner an die
Steuereinheit weitergereichten RDS-CT-Signale des RDS-Datenstroms. Die
hierbei auftretenden zeitlichen Verschiebungen zwischen dem CT-Signal des
Audio-Tuners und dem CT-Signal des Daten-Tuners müssen berücksichtigt
werden, damit das CT-Signal des Audio-Tuners quasi als CT-Signal des Daten-Tuners
benutzt werden kann.
Fig. 4 zeigt hierfür einen entsprechenden Algorithmus. In Schritt S 401 startet
das Verfahren. In Schritt S 402 wird geprüft, ob über den Audio-Tuner ein RDS-CT-Signal
empfangen wurde, das die Zeit- und Datumscodierung nach der
RDS-Norm enthält. Ist dies nicht der Fall, so wird mit Schritt S 403 eine Warteschleife
durchlaufen. Wurde über den Audio-Tuner ein RDS-CT-Signal empfangen,
so wird anschließend in Schritt S 404 das interne Zeitgeberregister 11, das
mit dem internen Oszillator 10 verbunden ist, ausgelesen und der ausgelesene
Wert im Arbeitsspeicher der Steuereinheit abgelegt. Anschließend wird in
Schritt S 405 geprüft, ob auch über den Daten-Tuner ein RDS-CT-Signal empfangen
wurde. Ist dies nicht der Fall, so wird mit Schritt S 406 eine Warteschleife
durchlaufen.
Wird dagegen in Schritt S 405 auch über den Daten-Tuner ein RDS-CT-Signal
empfangen, so wird anschließend in Schritt S 407 erneut das Zeitgeberregister
11 ausgelesen und im Arbeitsspeicher der Steuereinrichtung 9 abgelegt. In
Schritt S 408 wird anschließend die Abweichung zwischen den RDS-CT-Zeitsignalen
des Audio-Tuners und des Daten-Tuners bestimmt, indem die beiden
zuvor im Arbeitsspeicher abgelegten Zeitwerte des internen Zeitgebers für
den Empfang der RDS-Signale über den Audio-Tuner bzw. über den Daten-Tuner
voneinander subtrahiert werden. Die so erhaltene Zeitabweichung wird
anschließend in Schritt 409 im Arbeitsspeicher der Steuereinheit abgespeichert.
Dieser Verfahrensteil endet damit in Schritt 410. Eine Voraussetzung dafür, daß
das zuvor beschriebene Verfahren durchgeführt werden kann, ist, daß auch der
Audio-Tuner auf ein RDS-Rundfunkprogramm mit Übertragung eines CT-Signals
eingestellt wurde.
Mit dem in Fig. 5 dargestellten Ablaufdiagramm kann anschließend anhand des
über den Audio-Tuner empfangenen RDS-CT-Signals ein äquivalentes RDS-CT-Signal
für den Daten-Tuner bestimmt werden. Voraussetzung hierfür ist,
daß gemäß Fig. 4 zunächst die CT-Abweichung zwischen dem Audio-Tuner
und dem Daten-Tuner bestimmt wurde und der Audio-Tuner auf ein RDS-Rundfunkprogramm
mit CT-Signal abgestimmt ist. Das Verfahren startet in
Schritt S 501. In Schritt S 502 wird geprüft, ob über den Audio-Tuner ein RDS-CT-Signal
empfangen wurde. Ist dies nicht der Fall, so wird mit Schritt S 503
eine Warteschleife durchlaufen. Wurde ein RDS-CT-Signal über den Audio-Tuner
empfangen, so wird in Schritt S 504 die zuvor gemäß Fig. 4 bestimmte
CT-Abweichung aus dem Arbeitsspeicher ausgelesen. Anschließend wird in
Schritt S 505 das Zeitgeberregister 11 ausgelesen. In Schritt S 506 wird geprüft,
ob die Zeit seit Empfang des RDS-CT-Signals über den Audio-Tuner der CT-Abweichung
entspricht. Ist dies nicht der Fall, so werden die Schritte S 505 und
S 506 als Schleife wiederholt. Wird in Schritt S 506 festgestellt, daß die Zeit seit
Empfang des RDS-CT-Signals über den Audio-Tuner gleich der zuvor berechneten
CT-Abweichung ist, so wird in Schritt S 507 ein Signal generiert, das dem
zu diesem Zeitpunkt erwarteten RDS-CT-Signal über den Daten-Tuner entspricht.
Dieses so generierte Zeitsignal, das auch als virtuelles CT-Zeitsignal
des Daten-Tuners bezeichnet werden kann, wird schließlich an einen weiteren
Algorithmus übergeben, der die Zeitfenster im TMC enhanced mode festlegt.
Das mit den Schritten S 502 bis S 507 beschriebene Verfahren wird kontinuierlich
als Schleife durchlaufen. Hierdurch wird erreicht, daß zu jedem empfangenen
RDS-CT-Signal des Audio-Tuners ein virtuelles CT-Signal des Daten-Tuners
erzeugt wird.
Fig. 6 zeigt einen vereinfachten Verfahrensablauf eines Algorithmus im TMC
enhanced mode zur Durchführung der unterschiedlichen Aufgaben. Voraussetzung
zur Durchführung des Verfahrensablaufes ist, daß der Audio-Tuner auf ein
RDS-Rundfunkprogramm mit CT-Signal abgestimmt ist, die CT-Abweichung
zwischen dem Audio-Tuner und dem Daten-Tuner bestimmt wurde (beispielsweise
gemäß Fig. 4) und der Daten-Tuner auf ein RDS-TMC - Programm abgestimmt
ist. Das Verfahren startet in Schritt S 601. In Schritt S 602 werden die
TMC-Parameter Ta, Tw und Td empfangen, die die Dauer der in Fig. 2 erläuterten
Zeitfenster angeben. In Schritt S 603 wird die Zahl n der Zeitabschnitte
zwischen dem Empfang von zwei CT-Signalen berechnet gemäß n = 60/(Ta +
Tw). In Schritt S 604 wird geprüft, ob ein RTS-CT-Signal über den Daten-Tuner
empfangen wurde. Ist dies nicht der Fall, so wird in Schritt S 605 eine Warteschleife
durchlaufen. Wurde in Schritt S 604 ein RDS-CT-Signal empfangen, so
wird in Schritt S 606 die Wartezeit Td durchlaufen. Anschließend werden in
Schritt S 607 die Funktionen innerhalb der ersten Ta-Periode durchgeführt.
Hierzu gehört insbesondere der Empfang von RDS-TMC-Verkehrsinformationen.
Anschließend werden in Schritt S 608 die vorgesehenen
Funktionen innerhalb der ersten Tw-Periode durchgeführt. Hierzu gehört
insbesondere das Umschalten des Tuners auf alternative Sendefrequenzen und
die Prüfung der Empfangsqualität auf diesen alternativen Sendefrequenzen.
Anschließend werden die Schritte S 608 und S 609 für die nachfolgenden Taund
Tw-Perioden entsprechend durchgeführt. Dies geschieht solange, bis
schließlich in Schritt S 610 die n-te Ta-Periode erreicht wird. Auch hier werden,
wie in den vorhergehenden Ta-Perioden, im wesentlichen Verkehrsinformationen
empfangen. Der n-te Zeitabschnitt ist die letzte Ta-Periode zwischen dem
Empfang von zwei RDS-CT-Zeitsignalen. An diese letzte Ta-Periode schließt
sich die letzte Tw-Periode an, die in Schritt S 611 abgearbeitet wird. Im Schritt
S 611 erhält der Algorithmus schließlich auch das virtuelle CT-Signal des Daten-Tuners,
das gemäß dem Algorithmus nach Fig. 5 bestimmt wurde. Anschließend
wird der TMC-Algorithmus mit Schritt S 607 fortgesetzt. Die Schritte
S 607 bis S 611 werden daher in einer Schleife durchlaufen. In Schritt 611 kann
die letzte Tw-Periode einer Schleife voll für die innerhalb einer Tw-Periode vorgesehenen
Funktionen genutzt werden, wie dies beispielsweise auch in einem
vorhergehenden Schritt S 608 der Fall war. Ein frühzeitiges Zurückschalten des
Daten-Tuners zum Empfang eines CT-Signals auf der ersten Empfangsfrequenz
ist nicht erforderlich, da das aus dem CT-Signal des Audio-Tuners gewonnene
virtuelle Daten-Tuner-CT-Signal verwendet wird. Mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren stehen somit alle Tw-Perioden für die vorgesehenen Funktionen
vollständig zur Verfügung.