Die Erfindung bezieht sich auf eine Schaltungsanordnung zur
Kennlinienanpassung einer Leuchtdiodenanordnung und auf eine
Leuchtdiodenanordnung, insbesondere eine Leuchtdiodenanordnung
für eine Eisenbahnsignalanlage.
Lichtemittierende Dioden (im Weiteren kurz LED genannt) haben
mittlerweile eine Helligkeit erreicht, die deren Einsatz in
Verkehrssignalanlagen ermöglichen. Bekannt sind beispielsweise
Straßenverkehrsampeln mit Signalgebern, die als lichtemittierende
Elemente Leuchtdioden aufweisen. Weiterhin sind
auch bereits Eisenbahnleuchtsignalanlagen bekannt, bei denen
als Lichtemitter Leuchtdioden eingesetzt sind. Hierbei handelt
es sich aber ausschließlich um Anlagen zur kompletten
Erstinstallation von Signalsystemen. Hierbei können die Betriebsbedingungen
und die Peripherie zur Ansteuerung und
Überwachung optimal auf die Anforderungen der LED-Technik
eingestellt werden.
Diese optimalen Voraussetzungen sind in bestehenden Signalanlagen,
die ursprünglich mit andersartigen Signallampen oder
-lichtquellen, wie beispielsweise propanbetriebene Formsignale,
ausgestattet sind, nicht gegeben. Die im Einsatz befindlichen
elektrischen Schaltungen in Lichtsignalanlagen
sind auf das elektrische Verhalten einer herkömmlichen Signallampe
und nicht einer LED-Anordnung abgestimmt.
Der elektrische Widerstand dieser herkömmlichen Signallampen
vergrößert sich mit zunehmender Betriebsspannung, im Gegensatz
zu Leuchtdioden, die bei Betriebsspannungen kleiner als
die Flußspannung einen sozusagen unendlich hohen elektrischen
Widerstand aufweisen. Dies ist im Diagramm der Figur 1 verdeutlicht,
in dem der elektrische Widerstand über der Betriebsspannung
aufgetragen ist und der Verlauf des elektrischen
Widerstandes einer herkömmlichen Signallampe (durchgezogene
Kurve) dem einer LED-Anordnung (gepunktete Kurve) gemäß
Figur 2 gegenübergestellt ist. Bei der LED-Anordnung gemäß
dem Schaltplan von Figur 2 sind eine Mehrzahl von Einzel-LEDs
20 parallelgeschaltet und jede Einzel-LED besitzt einen
Vorwiderstand 21.
Aus dem Diagramm der Figur 1 ist der Unterschied im elektrischen
Verhalten der LED-Anordnung zur Signallampe herkömmlicher
Art deutlich sichtbar. Bei kleinen Betriebsspannungen
besitzt die herkömmliche Signallampe einen kleinen elektrischen
Widerstand, welcher sich bei größer werdender Betriebsspannung
erhöht. Dagegen besitzt die LED-Anordnung bei kleinen
Betriebsspannungen einen sehr großen elektrischen Widerstand,
welcher sich mit größer werdender Betriebsspannung
verkleinert.
Bei den bestehenden Signalanlagen sind in der Regel die peripheren
Bedingungen wie beispielsweise die Energieversorgungsparameter
fest vorgegeben und zwar ausgelegt auf herkömmliche
Arten von Signallampen. Zusätzliche Probleme ergeben sich,
wenn die Speisebedingungen, das heißt die Bedingungen der
Versorgung mit elektrischer Energie, auf die Einhaltung bestimmter
Parameter überwacht werden und bei Nichteinhaltung
der Bedingungen sicherheitsrelevante Reaktionen der Anlage
erfolgen müssen.
Ein auf LEDs basierendes Eisanbahnleuchtsignal, das versucht,
diese Problematik zu beseitigen, ist beispielsweise aus der
WO 95/12512 bekannt. Bei diesem erfolgt eine Anpassung des
elektrischen Widerstands des LED-Signals mit einer seriellen
LED-Anordnung an den einer ursprünglich an Stelle der LED-Anordnung
vorhandenen Signallampe mittels eines elektrischen
Widerstandes, der nach einer vorausgehenden Überprüfung der
LED-Anordnung im Ruhezustand (hier ist unter anderem ein
Schalter im Parallelstrang des Lastwiderstandes offen) parallel
zur seriellen LED-Anordnung geschaltet wird, sofern die
LED-Anordnung in Ordnung ist. Der parallelgeschaltete Lastwiderstand
führt im Betrieb zu einem zusätzlichen Sromfluß, der
dann zusammen mit dem Strom durch die serielle LED-Anordnung
einen Gesamtstromfluß bewirkt, der den Stromverbrauch einer
ursprünglich vorgesehenen Art von Signallampe sozusagen simuliert.
Im Stellwerk der Eisenbahnanlage wird auf diese Weise
die ordnungsgemäße Funktion der Lampe angezeigt.
Bei dieser bekannten Anordnung tritt jedoch die Schwierigkeit
auf, dass die Anpassung der LED-Anordnung an das elektrische
Verhalten einer Signallampe, für die die Signalanlage ursprünglich
ausgelegt ist, nur in einem engen Speisespannungsbereich
gewährleistet ist. Dies führt besonders bei Signalanlagen
zu Nachteilen, bei denen eine Nachtspannungsabsenkung
zur Verringerung der Lichtstärke in der Nacht vorgesehen ist,
um Überstrahlungen und Blendungen zu verhindern.
Zu weiteren Problemen führt die Tatsache, dass sich das Signal
im Grundzustand, das heißt bei nicht angesteuertem Signal
und abgeschaltetem Parallelwiderstand, wesentlich
hochohmiger als eine herkömmliche Signallampe verhält. Die
Anfälligkeit gegenüber Störsignalen ist dadurch wesentlich
höher und es kann unter Umständen zu gefährlichen Zuständen,
wie Resonanzerscheinungen, die ein Blinken des Signals zur
Unzeit bewirken können, oder auch zur erhöhten Empfindlichkeit
gegenüber elektrostatischen Ladungen führen.
Schließlich ist bei der bekannten Anordnung nachteilig, dass
bei Ausfall einer einzigen Leuchtdiode in der seriellen Anordnung
das gesamte Signal ausfällt.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine
Schaltungsanordnung zu entwickeln, mit Hilfe der Signallampen
herkömmlicher Art durch LED-Anordnungen zu ersetzen und
gleichzeitig die übrigen Bestandteile der zugrundeliegenden
Signalanlage weitestgehend unverändert zu belassen.
Diese Aufgabe wird durch eine Schaltungsanordnung mit den
Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst. Bevorzugte Weiterbildungen
der Schaltungsanordnung sind Gegenstand der Unteransprüche
2 bis 4. Eine Leuchtdioden-Signallampe mit einer
Schaltungsanordnung gemäß der Erfindung ist Gegenstand des
Patentanspruches 5. Eine besonders bevorzugte Leuchtsignalanordnung
ist Gegenstand des Patentanspruches 6 und
eine besonders bevorzugte Verwendung der Schaltungsanordnung,
der Leuchtdioden-Signallampe bzw. der Leuchtsignalanordnung
ist Gegenstand des Patentanspruches 7. Ein Verfahren, nach
dem die Schaltungsanordnung arbeitet, ist Gegenstand des Patentanspruches
8. Eine bevorzugte Weiterbildung des Verfahrens
ist Gegenstand des Patentanspruches 9.
Bei der Schaltungsanordnung gemäß der Erfindung ist parallel
zur Leuchtdiodenanordnung mindestens eine Serienschaltung aus
einem Schaltelement und einem Lastwiderstand geschaltet. Das
Schaltelement, das heißt dessen Strompfad, besitzt im eingeschalteten
Zustand einen variablen elektrischen Widerstand,
dessen Widerstandswert durch ein Ansteuersignal geregelt
wird. Das Schaltelelment ist hierfür an eine Auswerteeinrichtung
gekoppelt, die die Betriebsspannung der Leuchtdiodenanordnung
erfasst. Die Auswerteeinrichtung steuert auf der Basis
des erfassten Eingangssignals der Betriebsspannung das
Schaltelement in Abhängigkeit von der erfassten Betriebsspannung
derart an, dass über den Lastwiderstand ein Laststrom
fließt. Die Summe aus Laststrom und Leuchtdiodenstrom ergibt
einen der Betriebsspannung zugeordneten Stromwert auf einer
durch externe Elemente, insbesondere Überwachungseinrichtungen,
vorgegebenen Strom-Spannungskennlinie.
Bei einer bevorzugten Weiterbildung ist das Schaltelement ein
Transistor, dessen Strompfad mit dem Lastwiderstand in Reihe
geschaltet ist und dessen Steuerpfad an einen Operationsverstärker
gekoppelt ist. Im Betrieb sendet der Operationsverstärker
ein Steuersignal an den Steueranschluß, dessen Art
vom Betriebsspannungssignal am entsprechendem Eingang des
Operationsverstärkers abhängt. Mit dem Steuersignal steuert
der Operationsverstärker die Leitfähigkeit des Strompfades
des Transistors foglich in Abhängigkeit von der Höhe der Betriebsspannung.
Besonders bevorzugt ist bei der zuletzt angegebenen Ausführungform
der Schaltungsanordnung eine Spannungsteilerschaltung
parallel zur Leuchtdiodenanordnung geschaltet. Der Mittelabgriff
der Schaltungsanordnung ist hierbei auf einen
nicht invertierenden Eingang des Operationsverstärkers gelegt
und an einen invertierdenden Eingang des Operationsverstärkers
ist eine Referenzspannungsquelle gekoppelt.
Diese speziellen Ausführungformen der erfindungsgemäßen
Schaltungsanordnung erlauben vorteilhafterweise einen Austausch
herkömmlicher Signallampen durch Leuchtdiodenanordnungen
ohne allzu großem technischen Aufwand und ohne die Peripherie
zur Signallampe hinsichtlich ihrer elektrischen Energieversorgung
und der Überwachungsmaßnahmen besonders anpassen
zu müssen.
Die Schaltungsanordnung eignet sich besonders für Leuchtsignalanordnungen,
die in der Nacht zur Verringerung der
Lichtstärke des Signals mit einer kleinstmöglichen Betriebsspannung
(Nachtspeisebedingungen) betrieben werden und die am
Tag, mit größtmöglicher Betriebsspannung betrieben werden. Das
Schaltelement ist hierzu bei Nachtspeisebedingungen maximal
durchlässig und bei Tagspeisebedingungen hochohmiger.
Besonders bevorzugt wird die Schaltungsanordnung, die Leuchtdiodenanordnung
bzw. die Leuchtsignalanordnung in einer Eisenbahnleuchtsignalanlage
verwendet, bei der eine herkömmliche
Signallampe durch eine LED-Anordnung ersetzt werden soll.
Die parallel zur Schaltungsanordnung geschaltete Leuchtdiodenanordnung
ist besonders bevorzugt eine Parallelschaltung
aus einer Vielzahl von einzelnen LED-Bauelementen oder
aus einer Vielzahl von LED-Reihenschaltungen aus mehreren
LEDs.
Die Schaltungsanordnung ermöglicht eine signaltechnisch sichere
Anpassung der elektrischen Kennlinie einer LED-Signallampe
an die Kennlinie einer herkömmlichen Signallampe. "Signaltechnisch
sicher" bedeutet in diesem Fall, dass die Anordnung
auch im Fehlerfall (Bauteilausfall etc.) in vorher
bestimmbaren Grenzen reagiert.
Die Schaltungsanordnung verbraucht im fehlerfreien Zustand
bei kleinster Betriebsspannung (zum Beispiel bei Nachtspeisebedingungen)
den größten Strom. Bei größter Betriebsspannung
(zum Beispiel bei Tagspeisebedingungen) ist dagegen der
Stromverbrauch der Schaltungsanordnung reduziert.
Eine mit dieser Schaltungsanordnung ausgerüstete LED-Signallampe
(LED-Anordnung einschließlich Schaltungsanordnung zur
Kennlinienanpassung) ist in Eisenbahnleuchtsignalanlagen über
einen weiten Spannungsbereich einsetzbar, wobei die elektrischen
Kennwerte dieser LED-Signallampe im fehlerfreien Zustand
nahezu identisch den elektrischen Kennwerten einer herkömmlichen
Signallampe sind. Im fehlerhaften Zustand lassen
sich vorteilhafterweise Grenzbedingungen angeben, welche zum
Nachweis der signaltechnisch sicheren Funtion benötigt werden.
Der besondere Vorteil der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung,
insbesondere gegenüber der in der WO 95/12512 beschriebenen
Anordnung, besteht somit darin, daß die Höhe des Gesamtwiderstandes
von Lastwiderstand und Schaltelement von der
Höhe der Betriebsspannung abhängt und nicht nur einen einzigen
festen Wert aufweist. Das Verhältnis der Stromstärke
durch die Leuchtdiodenanordnung zur Stromstärke durch den
Parallelzweig mit dem Lastwiderstand variiert damit in Abhängigkeit
von der Höhe der Betriebsspannung. Bei der Anordnung
gemäß der WO 95/12512 wird hingegen nach einem Überprüfungsschritt
der LED-Anordnung im Ruhezustand bei geöffnetem
Schalter und damit offenem Parallelstrang der Schalter geschlossen,
sofern die LED-Anordnung bei dem Überprüfungsschritt
als in Ordnung befunden wird.
Bei der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung ist hingegen
bei niedrigen Betriebsspannungen, beispielsweise bei
Nachtspeisebedingungen mit gegenüber Tagspeisebedingungen abgesenkter
Betriebsspannung, der Parallelstrang aus Lastwiderstand
und Schaltelement niederohmig und bei hohen Betriebsspannungen,
wie sie beispielsweise bei Tagspeisebedingungen
vorliegen, hochohmig.
Die Parallelschaltung aus einer Vielzahl von LED-Bauelementen
oder LED-Bauelementreihen bringt den besonderen Vorteil mit
sich, dass bei Ausfall eines einzigen LED-Bauelements nicht
gleich das gesamte Signal ausfällt, sondern dass die übrigen
fehlerfreien LED-Bauelemente eine Aufrechterhaltung der Funktion
des Signals ermöglichen. Ein Überwachungsaufwand, wie er
bei der aus WO95/12512 bekannten Anordnung erforderlich ist,
kann vorliegend folglich entfallen.
Die Schaltungsanordnung erfüllt die prinzipielle Funktionsweise
gemäß der Erfindung, wonach zum Anpassen des Stromflusses
durch eine LED-Signallampe an eine durch externe Energieversorgungs-
und Überwachungseinrichtungen vorgegebene Kennlinie
mittels eines parallel zur LED-Anordnung geschalteten
regelbaren Lastkreises ein von der Höhe der Betriebsspannung
für die LED-Anordnung abhängiger Laststrom erzeugt wird. Dieser
zusätzliche Laststrom, ergibt in Summe mit dem Leuchtdiodenstrom
durch die LED-Anordnung einen der jeweils an der
LED-Anordnung anliegenden Betriebsspannung zugeordneten
Stromwert auf der vorgegebenen Kennlinie.
Weitere Vorteile und bevorzugte Weiterbildungen und Ausführungsformen
ergeben sich aus dem im Folgenden in Verbindung
mit den Figuren 3 bis 7 erläuterten Ausführungsbeispiel.
Die Schaltungsanordnung, Leuchtdioden-Signallampe bzw.
Leuchtsignalanordnung gemäß der Erfindung eignet sich ganz
besonders bevorzugt für die Verwendung in einer Signalanlage,
bei der die Leuchtdiodenanordnung von einer weit entfernt von
dieser angeordneten Energieversorgungs- und Steuereinrichtung,
die sich beispielsweise in einer Leitzentrale befindet,
versorgt wird. Dies ist insbesondere der Fall in Leuchtsignalanlagen
des Schienenverkehrs, Straßenverkehrsleuchtsignalanlagen
und Leuchtsignalanlagen des Luftverkehrs.
Figurenbeschreibung:
Es zeigen:
- Figur 1
- (oben bereits näher erläutert), ein Diagramm, in dem
die Widerstands-Spannungskennlinien einer herkömmlichen
Signallampe und einer LED-Anordnung gemäß Figur
2 schematisch dargestellt sind;
- Figur 2
- (oben bereits näher erläutert), ein Schaltdiagramm
einer LED-Anordnung zum Einsatz in einer Leuchtsignalanlage
an Stelle einer herkömmliche Signallampe;
- Figur 3,
- ein Strom-Spannungsdiagramm, in dem schematisch die
Strom-Spannungskennlinien einer herkömmlichen Signallampe
und einer LED-Anordnung nach Figur 2 sowie
die Differenzkurve der beiden Kennlinien eingetragen
sind;
- Figur 4,
- ein Schaltdiagramm des Ausführungsbeispiels;
- Figur 5,
- ein Strom-Spannungsdiagramm, in dem schematisch die
Strom-Spannungskennlinien des maximalen Stromes
durch den Lastwiderstand und des maximalen Stromes
durch die Sicherung der Schaltungsanordnung gemäß
dem Ausführungsbeispiel und die Summe der beiden
Ströme aufgetragen sind;
- Figur 6,
- ein Strom-Spannungsdiagramm, in dem schematisch die
Strom-Spannungskennlinien einer herkömmlichen Signallampe,
einer LED-Anordnung im fehlerfreien Zustand
und einer LED-Anordnung mit maximal anzunehmendem
Fehlerstrom der Schaltungsanordnung zur Kennlinienanpassung
aufgetragen sind; und
- Figur 7,
- ein Schaltdiagramm eines Ausführungsbeispieles für
eine erfindungsgemäße Schaltungsanordnung für Wechselspannungsbetrieb.
In dem Strom-Spannungs-Diagramm von Figur 3 ist auf der Ordinate
der Lampenstrom I in beliebigen Einheiten und an der Abszisse
die Betriebsspannung U in beliebigen Einheiten aufgetragen.
Die Kurven machen deutlich, wie sich die Strom-Spannungkennlinie
einer herkömmlichen Signallampe (durchgezogene
Linie) von der einer (herkömmlichen) LED-Anordnung nach Figur
2 (gepunktete Linie), die keinen erfindungsgemäßen Schaltungsteil
zur Kennlinienanpassung aufweist, unterscheidet.
Zusätzlich ist die Differenzkurve (gestrichelte Linie) der
beiden Kennlinien eingetragen, das heißt, der Stromanteil,
welcher in Abhängigkeit von der Spannung fehlt, um bei der
LED-Anordnung den gleichen elektrischen Strom zu erhalten wie
bei, der herkömmlichen Signallampe. Aus dem Diagramm ist deutlich
zu erkennen, dass im Bereich einer reduzierten Betriebsspannung,
wie sie beispielsweise in Eisenbahnsignalanlagen
bei Nachtspeisebedingungen vorliegt, dieser Strom ein Maximum
besitzt. Im ober Betriebsspannungsbereich, wie beispielsweise
bei Tagspeisebedingungen in Eisenbahnsignalanlagen, geht die
Differenz dagegen gegen Null.
Der Schaltplan von Figur 4 zeigt eine Schaltungsanordnung,
die parallel zu einer LED-Anordnung gemäß Figur 2 geschaltet
wird und die in Abhängigkeit von einer Betriebsspannung UB
der LED-Anordnung den in Figur 3 gezeigten Differenzstrom
(gestrichelte Linie) aufnimmt.
Die Schaltungsanordnung weist im Wesentlichen einen Operationsverstärker
OPV, eine Referenzspannungsquelle Uref, sowie
eine Serienschaltung aus einem Transistor T und einem Lastwiderstand
RL auf, die parallel zur LED-Anordnung geschaltet
ist.
Die Summe aus dem Strom durch die LED-Anordnung und dem Strom
durch den Lastwiderstand RL ergibt im Wesentlichen den Strom
durch die LED-Signallampe, den der übrige Teil der Leuchtsignalanlage
als Lampenstrom "sieht".
Im Detail ist in der Schaltungsanordnung gemäß dem konkreten
Ausführungsbeispiel parallel zur LED-Anordnung an die Betriebsspannungs(UB)-Quelle
eine Serienschaltung aus einem
Lastwiderstand RL und dem Strompfad E-C (Emitter-Collector)
eines Transistors T geschaltet. Der Transistor T ist vorliegend
beispielsweise ein pnp-Bipolartransistor. Es kann aber
grundsätzlich auch jeder andere Transistortyp eingesetzt werden.
Parallel zur LED-Anordnung ist eine Spannungsteilereinrichtung,
bestehend aus einer Serienschaltung aus einem ersten
elektrischen Widerstand R1 und einem zweiten elektrischen Widerstand
R2, geschaltet, der eine Sicherung Si vorgeschaltet
ist.
Der Mittelabgriff M der Spannungsteilerschaltung R1,R2 ist
auf den nichtinvertierenden Eingang "+" eines Operationsverstärkers
OPV gelegt. Parallel zur Spannungsteilereinrichtung
R1,R2 ist eine Serienschaltung aus einem dritten elektrischen
Widerstand R3, einem vierten elektrischen Widerstand R4 und
einer Referenzspannungs(Uref)-Quelle geschaltet. Die Verbindungsleitung
zwischen dem dritten R3 und dem vierten elektrischen
Widerstand R4 ist auf den invertierenden Eingang "-"
des Operationsverstärkers OPV gelegt. Der invertierende Eingang
des Operationsverstärker OPV ist über einen fünften
elektrischen Widerstand R5 mit dem Ausgang des Operationsverstärkers
OPV verbunden, der wiederum mit dem Steuereingang B
(Basis) des Transistors T verbunden ist.
Im Folgenden ist die Funktionsweise der Schaltungsanordnung
gemäß dem Ausführungsbeispiel erläutert.
Solange die durch den Spannungsteiler R1,R2 geteilte Betriebsspannung
UB, die am nicht invertierenden Eingang des
Operationsverstärkers OPV anliegt, kleiner als die Spannung
am invertierenden Eingang des Operationsverstärkers OPV ist,
besitzt der Ausgang des Operationsverstärkers OPV Minuspotential
und der Transistor T ist leitend. Dadurch ist der Lastwiderstand
RL parallel zur LED-Anordnung und damit auch zur
Betriebsspannungs (UB) -Quelle geschaltet. Dies führt zu einem
zusätzlichen Stromfluß parallel zur LED-Anordnung, wodurch
die übrige Signalanlage einen kleinen elektrischen Widerstand
der LED-Signallampe, das heißt LED-Anordung einschließlich
parallel dazu geschalteter Schaltungsanordnung zur Kennlinienanpassung,
"sieht".
Vergrößert sich die Betriebsspannung UB auf einen Wert, so
dass die Spannung am nicht invertierenden Eingang "+" die Refer,enzspannung
am invertierenden Eingang "-" des Operationsverstärkers
OPV erreicht und überschreitet, so regelt der
Operationsverstärker OPV seinen Ausgang solange gegen + nach,
bis die Spannungen am invertierenden Eingang "-" und am
nichtinvertierenden Eingang "+" wieder übereinstimmen. Der
Ausgang des Operationsverstärkers OPV schaltet dadurch in Abhängigkeit
von der Betriebsspannung von "-" nach "+" durch.
Mit der gleichen Abhängigkeit geht der Transistor T vom voll
leitenden in den gesperrten Zustand über, wodurch der Stromfluss
durch den fünften elektrischen Widerstand R5 bis auf
Null gesenkt wird. Die Referenzspannung am invertierenden
Eingang des Operationsverstärkers OPV wird bestimmt durch die
Referenzspannungsquelle Uref und dem Spannungsteiler, bestehend
aus den elektrischen Widerständen R3, R4 und R5.
Der Anstieg der Ausgangsspannung des Operationsverstärkers
OPV läßt sich mit Hilfe des dritten und fünften elektrischen
Widerstandes einstellen. Die Betriebsspannung UB, bei welcher
der Strom durch den Lastwiderstand RL verringert wird, wird
mit dem Spannungsteiler R1,R2 eingestellt.
Vorzugsweise wird die Anordnung derart eingestellt, dass bei
kleinster anzunehmender Betriebsspannung UB (zum Beispiel bei
Nachtspeisebindungen in einer Eisenbahnleuchtsignalanlage) an
der Signallampe der Transistor T voll durchgesteuert, das
heißt der Strompfad E-C maximal leitend ist und dass bei
größter anzunehmender Betriebsspannung UB (zum Beispiel bei
Tagspeisebedingungen in einer Eisenbahnleuchtsignalanlage)
der Transistor T voll gesperrt ist, das heißt der Strompfad
E-C maximalen elektrischen Widerstand aufweist. Somit ergibt
sich eine maximale Stromaufnahme der Schaltungsanordnung zur
Kennlinienanpassung zum Beispiel unter Nachspeisebedingungen
und eine minimale Stromaufnahme unter Tagspeisebedingungen.
Insbesondere bei Eisenbahnleuchtsignalanlagen stellt sich das
grundsätzliche Problem, dass Bauteilausfälle entweder sofort
erkannt werden müssen oder deren Auswirkungen keine betriebsgefährdenden
Zustände hervorrufen dürfen. Der Lastwiderstand
RL ist aus diesem Grund als Sicherheitsbauform ausgebildet,
was bedeutet, dass im Fehlerfall nur mit einer definierten
Widerstandsverringerung (zum Beispiel 10%) gerechnet werden
muss. Eine Erhöhung des elektrischen Widerstands ist jedoch
anzunehmen. Die Sicherung Si ist derart eingefügt, dass ein
anzunehmender Kurzschluss des Operationsverstärkers OPV, des
Transistors T, der Referenzspannungsquelle Uref und der fünf
elektrischen Widerstände R1 bis R5 den dadurch entstehenden
Fehlstrom begrenzt.
Mit diesen Maßnahmen ist an den Anschlüssen der Schaltungsanordnung
zur Kennlinienanpassung nach Figur 4 nur mit folgenden
Fehlerzuständen zu rechnen:
- Verringerung des Stromflusses bis auf Null und
- Erhöhung des Stromflusses bis zu einem maximal möglichen
Strom.
Im Diagramm von Figur 5 ist dies schematisch dargestellt. Der
Strom entsprechend der strichpunktierten Linie 51 ergibt
sich, wenn zum Beispiel die Collector-Emitter-Strecke C-E des
Transistors T kurzgeschlossen ist, aber auch wenn der Ausgang
des Operationsverstärkers OPV ständig auf Minuspotential
liegt. Aufgrund dessen, dass sich der elektrische Lastwiderstand
RL im Fehlerfall nicht wesentlich verkleinern kann,
kann sich auch der Strom durch den Lastwiderstand RL nicht
über den in der strichpunktierten Linie 51 dargestellten Verlauf
erhöhen. Unabhängig davon, welcher Bauelementfehler in
der Schaltungsanordnung nach Figur 4 angenommen wird.
Die gepunktete Linie 52 des Diagramms von Figur 5 stellt den
Stromverlauf dar, welcher von der Sicherung Si begrenzt wird.
Vorzugsweise ist dieser Stromwert wesentlich kleiner als der
Strom gemäß der strichpunktierten Linie 51. Dies ist durch
die Auswahl geeigneter Bauelemente gewährleistet. Bei einer
beispielhaften Konfiguration beträgt der Ansprechwert der Sicherung
Si 30 mA, wobei bei Nachspannung durch den Lastwiderstand
RL ein Strom von 500 mA und durch die LED ein Strom von
300 mA fließt.
Die durchgezogene Linie 53 des Diagramms von Figur 5 zeigt
den maximal anzunehmenden Gesamtstrom der Schaltungsanordnung
gemäß Figur 4 im Fehlerfall und ist die Summe des Stromes
durch den Lastwiderstand RL (strichpunktierte Linie 51) und
des Stromes durch die Sicherung Si (gepunktete Linie 52).
In dem Diagramm von Figur 6 (Strom-Spannungs-Diagramm) ist
die Stromaufnahme einer LED-Signallampe, bestehend aus einer
LED-Anordnung gemäß Figur 2 und einer Schaltungsanordnung zur
Kennlinienanpassung nach Figur 4 im fehlerfreien Zustand (gepunktete
Linie), sowie bei maximal anzunehmendem Fehlerstrom
der Schaltungsanordnung zur Kennlineinanpassung (durchgezogene
Linie) im Vergleich zur Stromaufnahme einer herkömmlichen
Signallampe (strichpunktierte Linie) dargestellt.
Das Diagramm von Figur 6 zeigt eine gute Übereinstimmung der
Stromaufnahme eines LED-Signals, bestehend aus einer LED-Anordnung
gemäß Figur 2 und einer parallel dazu geschalteten
Schaltungsanordnung gemäß Figur 4, im fehlerfreien Zustand
mit der Stromaufnahme einer herkömmlichen Signallampe. Unterhalb
des Nachtspannungswertes NS ist die Stromaufnahme der
LED-Signallampe etwas kleiner als die Stromaufnahme einer
herkömmlichen Signallampe. Es kommt aber schon bei kleinen
Betriebsspannungen zu einem Stromfluss, wodurch die LED-Signallampe
sich niederohmig verhält und dadurch unempfindlich
gegenüber Störspannungen ist.
Bei fehlerhafter Schaltungsanordnung zur Kennlinienanpassung
(maximal möglicher anzunehmender Stromfluss) ist die Stromaufnahme
der LED-Signallampe bis zum Nachtspannungswert NS
fast identisch mit der Stromaufnahme bei fehlerfreier Schaltungsanordnung.
Erst ab dem Nachspannungswert NS vergrößert
sich die Spanne zwischen fehlerfreier und fehlerhafter Kennlinienanpassung.
Die im Diagramm von Figur 6 dargestellte Kennlinie bei fehlerhafter
Schaltungsanordnung stellt einen Maximalwert dar,
welcher nicht überschritten wird, egal welcher Fehler bei der
Schaltungsanordnung angenommen wird. Das Verhalten der LED-Signallampe
ist somit bis zum Nachtspannungswert NS nahezu
identisch dem Verhalten der herkömmlichen Signallampe. Oberhalb
des Nachtspannungswertes NS kann es im Fehlerfall der
Schaltungsanordnung zu einem zusätzlichen Stromfluss kommen,
welcher aber ebenfalls nach oben begrenzt ist.
Mit diesen Angaben kann das Verhalten der LED-Signallampe in
der Lichtsignalschaltung im Fehlerfall untersucht und die sichere
Funktion nachgewiesen werden.
Die Schaltungsanordnung gemäß Figur 4 stellt nur eine mögliche
Variante der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung dar.
An Stelle des Transistors T lassen sich natürlich jegliche
Arten von elektronischen Schaltern verwenden. Auch die Verwendung
von mechanischen Schaltern, wie Relais, ist vorstellbar,
wobei jedoch in Abhängigkeit von der jeweiligen Betriebsspannung
elektrische Lastwiderstände RL unterschiedlicher
Größe zu schalten sind (bei kleiner Betriebsspannung ein
kleinerer Lastwiderstand, bei großer Betriebsspannung ein
größerer Lastwiderstand).
Einen weiteren Einsatzfall stellt der Wechselspannungsbetrieb
dar. Hierzu eignet sich vorzugsweise eine Schaltungsanordnung
gemäß dem Schaltplan von Figur 7. In dieser ist eine Gleichrichterbrücke
GR1 und ein Siebglied für die Erzeugung einer
internen Gleichspannung vor den Eingang der Auswerteeinrichtung
4 geschaltet. Die Sicherung Si ist vor der Gleichrichterbrücke
GR1 angeordnet. So können Bauteildefekte an der
Gleichrichterbrücke (Kurzschluss einer Diode) durch die Sicherung
Si mit abgefangen werden. Parallel zur LED-Anordnung
ist eine Parallelanordnung 3 aus einer ersten Serienschaltung
aus, Lastwiderstand RL1, Transistor T1 und Diode D1 und einer
zweiten Serienschaltung aus Lastwiderstand RL2, Transistor T2
und Diode D2 angeschlossen. Die Durchlassrichtungen der beiden
Serienschaltungen sind entgegengesetzt gerichtet. Die
beiden Steueranschlüsse B1 und B2 der beiden Transistoren T1
und T2 sind mit dem Ausgang des Operationsverstärkers OPV
verbunden, dessen Eingangsbeschaltung der der oben beschriebenen
Schaltungsanordnung gemäß Figur 4 entspricht. Die
Gleichrichterbrücke GR1 mit dem Siebglied ist zwischen Betriebsspannungsanschluss
und Operationsverstärker OPV geschaltet
und versorgt den Spannungsteiler R1,R2 mit Gleichspannung.
Die Lastwiderstände RL1 und RL2 und die Transistoren T1 und
T2 sind vor der Sicherung Si angeordnet. Für jede Halblwelle
ist ein Transistor T1 bzw. T2 und ein Lastwiderstand RL1 bzw.
RL2 verwendet. Die Dioden D1 und D2 verhindern, dass bei dieser
Art von Schaltern ein Strom der jeweils anderen Halbwelle
in den Collector der Transistoren T1 bzw. T2 hineinfliesst.
Bei der Verwendung von anderen Schaltern, zum Beispiel Relaiskontakten,
ist eine Aufteilung für die einzelnen Halbwellen
nicht zwingend erforderlich. Dies hängt einzig und allein
von den verwendeten Schalterarten ab.
Neben den oben explizit beschriebenen sind auch Anordnungen
einsetzbar, bei denen eine Vielzahl von Schaltern und Lastwiderständen
parallel geschaltet sind. Dadurch kann die aufzunehmende
Verlustleistung auf eine Vielzahl von Lastwiderständen
und Schaltern verteilt werden. Dies ist insbesondere dann
besonders vorteilhaft, wenn aus Gründen der wirtschaftlichen
Herstellung oberflächenmontierbare Bauelemente mit kleiner
Verlustleistung eingesetzt werden.
Ist eine LED-Anordnung mit einer anderen Verschaltung der
einzelnen LEDs vorgesehen, so ergibt sich in der Regel auch
ein anderer Verlauf des Differenzstromes der Kennlinie herkömmlicher
Signallampen und der LED-Signallampe. An Stelle
des Operationsverstärkers OPV, der Widerstände R1 bis R5 und
der Referenzspannungsquelle Uref kann dann eine andere Art
von Auswerteeinrichtung eingesetzt sein, die die Betriebsspannung
UB bewertet und einen Ausgang derart ansteuert, dass
der Schalter T den Differenzstrom über den Lastwiderstand RL
ausgleicht. Frei programmierbare Anordnungen mit Mikroprozessor
ermöglichen zum Beispiel eine Anpassung an jede beliebige
Kurvenform des Differenzstromes.
Zusätzlich zur Schaltungsanordnung zur Kennlinienanpassung
können Schaltungsteile für eine Temperaturkompensation vorgesehen
sein. Auf diese Weise läßt sich eine temperaturabhängigen
Stromaufnahme der LED-Anordnung ausgleichen.