Die Erfindung betrifft eine Handpresszange zum Verpressen von
Rohrverbindungen, mit zwei gegeneinander bewegbaren Handgriffen
und zwei Pressbacken, die ein Pressgesenk bilden, wobei die eine
dieser Pressbacken starr an einem der Handgriffe angebracht ist
und die andere Pressbacke schwenkbar an diesem Handgriff angelenkt
und über ein Abstützgelenk mit dem anderen Handgriff verbunden
ist, wobei die beiden Handgriffe über jeweils ein weiteres
Abstützgelenk mit einem Druckhebel schwenkbar verbunden sind
und dieser Druckhebel mit dem beweglichen Handgriff einen Kniehebeltrieb
bildet.
Handpresszangen der genannten Art sind aus der DE-U-298 07 065
des Anmelders und aus der DE-A-197 09 639 bekannt geworden. Mit
solchen Handpresszangen können Rohrverbindungen hergestellt werden,
bei denen ein plastisch verformbares Rohr auf einen Fitting
aufgepresst wird. Beim Verlegen von Leitungen in der Haustechnik
besteht vielfach das Problem, dass die Pressverbindungen unter
sehr engen Raumverhältnissen hergestellt werden müssen. Trotz
der schwierigen Montage müssen jedoch solche Verbindungen zuverlässig
hergestellt werden können, da bei Undichtigkeit hohe Gebäudeschäden
entstehen können. Handpresszangen haben gegenüber
den bekannten motorischen Presszangen den wesentlichen Vorteil,
dass sie auch bei engen Raumverhältnissen verwendbar sind. Mit
motorischen Presszangen ist es hingegen kein Problem, die erforderliche
Presskraft aufzubringen. Mit einem Kniehebeltrieb ist
es jedoch auch bei Handpresszangen möglich, die erforderliche
Presskraft aufzubringen.
Damit Rohre mit grösseren Durchmessern als bisher im Einhandbetrieb
mit einer Handpresszange verpresst werden können, wird in
der schweizerischen Patentanmeldung Nr. 2495/98 vom 14. Dezember
1998 eine Handpresszange vorgeschlagen, die zwischen der beweglichen
Pressbacke und dem beweglichen Handgriff eine Übersetzung
mit wenigstens zwei Stellungen aufweist. Diese Übersetzung bildet
eine Wegübersetzung und ermöglicht eine grössere Pressbakkenöffnung
bei gleichem oder kleinerem Öffnungswinkel der Handgriffe.
In der Praxis hat sich nun das Bedürfnis ergeben, eine
Handpresszange zu schaffen, die noch einfacher bedienbar ist und
die sich insbesondere in der Haustechnik zum Erstellen von Wasserleitungen
eignet.
Die Aufgabe ist bei einer gattungsgemässen Handpresszange dadurch
gelöst, dass der bewegliche Handgriff zwei Griffpositionen
aufweist, wobei eine vordere Griffposition zum Pressgesenk einen
wesentlich kleineren Abstand aufweist als eine hintere Griffposition
und dass der bewegliche Handgriff in eine geknickte Stellung
bringbar ist. Die erfindungsgemässe Presszange besitzt somit
zwei Griffpositionen. In der vorderen Griffposition kann
auch die weit geöffnete Presszange mit einer Hand geschlossen
werden. Die Presskraft ist jedoch in dieser Position vergleichsweise
klein, sie ist aber hinreichend, um die Presszange an das
Rohr anzulegen und im wesentlichen zu schliessen. Die hintere
Griffposition ermöglicht einen vergleichsweise langen Hebelarm
und kann mit einer Hand gefasst werden, wenn der bewegliche
Handgriff geknickt ist. Mit der hinteren Griffposition kann der
eigentliche Pressvorgang ausgeführt werden, bei dem, wie oben
erwähnt, das Rohr plastisch verformt und mit dem Fitting unlösbar
verbunden wird. Sowohl das Schliessen der Handpresszange als
auch das Verpressen kann im Einhandbetrieb erfolgen. Die eine
Hand ist somit zum Halten eines Leitungsteiles oder eines anderen
Gegenstandes frei.
Die beiden Griffpositionen am beweglichen Handgriff werden vorzugsweise
durch Griffschutzteile gebildet, die auf diesen beweglichen
Handgriff aufgesetzt sind. Diese ermöglichen ein bequemes
und sicheres Halten der Handpresszange.
Ist der bewegliche Handgriff gemäss einer Weiterbildung der Erfindung
als Knickhebel ausgebildet, so lässt sich dieser wahlweise
in die gestreckte oder geknickte Stellung bringen. Vorzugsweise
ist dieser Knickhebel an der Knickstelle mit einer
Verriegelung versehen, die beim Übergang von der geknickten in
die gestreckte Stellung diesen Hebel automatisch verriegelt.
Durch ein Verschieben des Riegels kann die Schwenkposition wieder
gelöst werden. Die automatische Verriegelung ergibt eine
sehr günstige Handhabung, die lediglich eine Hand benötigt.
Die Erfindung betrifft ebenfalls ein Verfahren zum Verpressen
einer Rohrverbindung mit einer genannten Handpresszange.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand
der Zeichnung näher erläutert. Wir zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht einer erfindungsgemässen Handpresszange, Fig. 2 schematisch eine Ansicht der Knickstelle des beweglichen
Handgriffes, Fig. 3 eine Ansicht gemäss Fig. 2, wobei der bewegliche Hebel
geknickt ist, Fig. 4 eine weitere Ansicht der Knickstelle, Fig. 5 bis 10 schematisch die einzelnen Schritte beim Verpressen
einer Rohrverbindung und Fig. 11 ein Schnitt durch Verbindungsstellen einer Rohrleitung
mit angelegter Handpresszange.
Die in Fig. 1 gezeigte Handpresszange 2 weist Pressbacken 6 und
7 auf, die ein Pressgesenk 5 bilden. Die Pressbacke 6 ist fest
mit einem Handgriff 4 verbunden, der einen Hebel mit einer Länge
von beispielsweise 28 cm aufweist. Auf den Hebel 4 ist ein
Griffschutz 4a aufgesetzt, der eine Länge von beispielsweise 28
cm aufweist. Dieser Griffschutz 4a ist beispielsweise aus Kunststoff
hergestellt und erstreckt sich vom äussersten Ende des
Griffes 4 bis wenigstens zu einem Abstützgelenk 13, an dem ein
Druckhebel 16 angelenkt ist.
Die Pressbacke 7 ist über ein Drehgelenk 10 mit dem Handgriff 4
und über ein Abstützgelenk 12 mit einem beweglichen Handgriff 3
verbunden. Dieser Handgriff 3 ist wiederum über ein Abstützgelenk
14 mit dem Druckhebel 16 verbunden. Die Gelenke 12, 13 und
14 sowie der Druckhebel 16 und der vordere Bereich des Handgriffes
3 bilden ein Kniegelenk, welches das Erreichen einer hohen
Presskraft ermöglicht.
Der bewegliche Handgriff 3 ist als Knickhebel ausgebildet und
weist einen vorderen Hebelteil 3a sowie einen hinteren Hebelteil
3b auf. Beide Teile 3a und 3b sind mittels eines Knickgelenkes
20 miteinander verbunden. Dieses Knickgelenk 20 ermöglicht ein
Knicken des Handgriffes 3. In der einen Stellung gemäss Fig. 2
sind die beiden Hebelteile 3a und 3b im wesentlichen auf einer
geraden Linie angeordnet, wie dies bisher üblich war. In der geknickten
Stellung gemäss Fig. 3 ist der hintere Hebelteil 3b um
ein Drehgelenk 21 in einem Winkel • abgeknickt. Dieser Winkel •
ist wesentlich grösser als 45 Grad. Es handelt sich hier somit um
eine vergleichsweise kleine Abknickung.
Das Knickgelenk weist gemäss den Fig. 2 bis 4 einen Verbindungsteil
23 auf, der beispielsweise mit zwei Bolzen 22 fest mit dem
Griffteil 3a verbunden ist. Mit dem Griffteil 3b ist dieser Verbindungsteil
23 mit der Achse 21a (Fig. 4 des Drehgelenkes 21)
verbunden. Zur Begrenzung der beiden Stellungen ist ein Bolzen
25 an seinen beiden Enden fest mit dem Griffteil 3b verbunden
und durchgreift ein Langloch 26 des Verbindungsteils 23. Dieses
Langloch 26 verläuft gemäss den Fig. 2 und 3 quer zur Längsrichtung
des Verbindungsteils 23. Die in Fig. 2 gezeigte gestreckte
Position ist durch einen unteren Anschlag des Bolzens 25 im
Langloch 26 bestimmt, während in Fig. 3 gezeigte geknickte Stellung
durch einen oberen Anschlag an diesen Langloch 26 bestimmt
ist.
Die in Fig. 2 gezeigte gestreckte Stellung ist mit einem Riegel
27 festgelegt, der einen seitlich vorspringenden Betätigungsteil
27a sowie einen Eingriffsteil 27b aufweist. Der Eingriffsteil
27b erstreckt sich in eine Ausnehmung 24 des Verbindungsteils 23
und ist an eine Schulter 24a der Ausnehmung anlegbar. Zur Verschiebung
des Riegels 27 am Betätigungsteil 27a kann er gegen
die rückwirkende Kraft einer Druckfeder 29, in die in Fig. 3 gezeigte
zurückgezogene Position verschoben werden. Die Druckfeder
29 ist einenends am Riegel 27 und anderenends an einem Bolzen 28
abgestützt. In der geknickten Position gemäss Fig. 3 ist der
Riegel 27 durch die Druckfeder 29 gegen das Verbindungsteil 23
gespannt. Wird der Griffteil 3b von der in Fig. 3 gezeigten geknickten
Stellung in die in Fig. 2 gezeigte Stellung gebracht,
so wird der Riegel 27 durch die Druckfeder selbständig in die in
Fig. 2 gezeigte Verriegelungsposition verschoben. Um den Handgriff
3 zu knicken, muss der Riegel 27 in Fig. 2 nach rechts
verschoben werden. Befindet sich der Eingriffsteil 27b ausserhalb
der Ausnehmung 24, so kann der Hebelteil 3b im wesentlichen
ohne Kraftaufwand in die geknickte Stellung gebracht werden.
Der Handgriff 3 weist zwei Griffpositionen 8 und 9 auf, die jeweils
durch ein Handschutzteil 8a bzw. 9a gebildet werden. Die
Griffposition 8 ist im wesentlichen zwischen dem Knickgelenk 20
und dem Abstützgelenk 12 angeordnet und seine Länge ist vergleichsweise
kurz und beträgt beispielsweise etwa 10 cm. Die
Griffposition 9 bildet eine hintere Position und befindet sich
hinter dem Knickgelenk 20. Beide Griffpositionen 8 und 9 sind,
wie ersichtlich, deutlich gegeneinander abgegrenzt. Die vordere
Griffposition 8 weist zum Drehgelenk 10 einen wesentlich kleineren
Abstand auf als die hintere Griffposition 9. Diese hintere
Griffposition 9 ist, wie ersichtlich, auch wesentlich länger als
die vordere Griffposition 8 und beträgt beispielsweise 20 cm.
Die vordere Griffposition 8 ist so dimensioniert, dass sie bequem
mit einer Hand gefasst werden kann, während sich die hintere
Griffposition auch mit zwei Händen fassen lässt. Die Griffposition
des Hebels 4 ist, wie ersichtlich, etwa so lang wie die
beiden Griffpositionen 8 und 9 zusammen.
Anhand der Figuren 5 bis 11 wird nachfolgend der Arbeitsablauf
bei einer Verpressung näher erläutert.
Damit ein Rohr 1, insbesondere ein Verbundrohr gemäss Fig. 11
mit einem T-förmigen Fitting 31 verpresst werden kann, wird das
Rohr 1 auf einen Arm 31a des Fittings 31 aufgesteckt. Bei der
hier gezeigten beispielsweisen Anordnung ist am Fitting 31 bereits
ein Rohr 30 aufgepresst. Der Fitting 31 ist somit mit einer
an sich bekannten Pressverbindung 32 mit dem Rohr 30 verbunden.
In Fig. 1 ist das Rohr 1 noch nicht verpresst und damit
noch nicht fest mit dem Fitting 31 verbunden. Um das Rohr 1 zu
verpressen, wird die Presszange 2 gemäss Fig. 5 an das Rohr 1 im
Bereich des Arms 31a angelegt, wobei das Pressgesenk 5 sowie die
beiden Handgriffe 3 und 4 vergleichsweise weit geöffnet sind.
Der bewegliche Handgriff 3 ist hierbei gemäss Fig. 2 verriegelt.
Die Handpresszange 2 wird nun gemäss Fig. 6 mit einer Hand an
der Griffposition 8 und am Griff 4 gefasst und so geschlossen,
dass das Pressgesenk 5 das Rohr 1 umgreift und die Handpresszange
2 an sich am Rohr 1 positioniert ist. Die Handpresszange 2
kann für einen Griffwechsel nun losgelassen werden.
Die Handpresszange 2 wird nun gemäss Fig. 7 in die zum Verpressen
geeignete Schwenklage gebracht. Zudem wird der Riegel 27 zum
Lösen der Verriegelung verschoben. Nun wird der Handgriff 3 an
der hinteren Griffposition 9 und am Handgriff 4 gefasst, wie die
Fig. 8 deutlich zeigt. Der Handgriff 3 ist hierbei geknickt, was
ein Umfassen mit einer Hand ermöglicht. Die beiden Handgriffe 3
und 4 werden nun gemäss Fig. 8 gefasst und zusammengepresst. Die
Presskraft wird über das Kniegelenk, wie oben erwähnt, auf die
beiden Pressbacken 6 und 7 übertragen, welche das Rohr 1 mindestens
teilweise verformen.
Um den Pressvorgang abzuschliessen und um noch eine höhere
Presskraft auszuüben, wird nun der Griffteil 3b gemäss Fig. 9 in
die gestreckte Position gemäss Fig. 2 gebracht. Dies ist durch
eine einfache Schwenkbewegung möglich, da wie oben bereits erläutert
das Knickgelenk 20 automatisch verriegelt wird. Die
Presszange 2 wird nun gemäss Fig. 10 mit beiden Händen am Handgriff
4 und an der Griffposition 9 gefasst. Mit dieser Griffposition
ist ein langer Hebel verfügbar und entsprechend kann eine
hohe Presskraft ausgeübt werden. Zudem können die beiden Hebel 4
und 3 gemäss Fig. 10 vollständig aneinander angelegt werden. Die
Verbindung ist damit hergestellt und die Presszange 2 kann geöffnet
und vom Rohr 1 abgenommen werden.