EP1142823A1

EP1142823A1 - Schmiervorrichtung für eine Fahrtreppe oder einen Fahrsteig

Info

Publication number: EP1142823A1
Application number: EP01106625A
Authority: EP
Inventors: Robert Ulrich
Original assignee: Inventio AG
Current assignee: Inventio AG
Priority date: 2000-03-27
Filing date: 2001-03-16
Publication date: 2001-10-10
Anticipated expiration: 2021-03-16
Also published as: EP1142823B1

Abstract

Bei dieser Schmiervorrichtung ist ein Schmiermittelbehälter (7) über Leitungen mit Schmierstellen (9) verbunden, die an seitliche Begrenzungen eines Stufenbandes (4) oder Palettenbandes bildende Sockelbleche (3) angeordnet sind. An Fahrtreppenstufen (5) des Stufenbandes (4) oder an Paletten eines Palettenbandes sind Gleitsteine (6) vorgesehen, welche leicht über die seitlichen Kanten der Fahrtreppenstufen (5) oder der Fahrsteigpaletten hinausragen und beim Vorbeigleiten an den Schmierstellen (9) das Schmiermittel übernehmen und auf die Sockelbleche (3) übertragen. <IMAGE>

Description

Die Erfindung betrifft eine Schmiervorrichtung für eine Fahrtreppe oder einen Fahrsteig, wobei ein Stufenband bei der Fahrtreppe oder ein Palettenband beim Fahrsteig zwischen seitlichen Begrenzungen geführt wird, und wobei Schmiermittelbehälter vorgesehen sind, die über Leitungen mit Schmierstellen verbunden sind.

Derartige Schmiervorrichtungen haben den Zweck, zu verhindern, dass es durch umweltbedingte, praktisch unvermeidbare Schmutzablagerungen wie Staub, Abrieb von U-Bahnbremsen usw. an Sockelblechen der Fahrtreppe oder des Fahrsteigs oder durch ungünstige Materialzusammenstellungen zu erhöhter Reibung und Geräuschbildung zwischen den Sockelblechen und dem Stufenband oder dem Palettenband kommen kann.

Mit der Japanischen Patentschrift JP 5319767 ist eine Schmiervorrichtung für Fahrtreppen bekannt geworden, mittels welcher Führungsschienen für das Stufenband einer Fahrtreppe geschmiert werden können. Zu diesem Zweck ist ein mit einer Batterie gepeistes elektromagnetisches Ventil vorgesehen, das an einer Ausgangsöffnung eines an einer Fahrtreppenstufe befestigten Oelbehälters angeordnet ist. Am elektromagnetischen Ventil ist ein Rohr angeschlossen, über welches die Führungsschiene für das Hinterrad der Fahrtreppenstufe geschmiert wird. Vom Rohr zweigt ein flexibler Schlauch ab, durch welchen das Schmiermittel der Führungsschiene für das Vorderrad der Fahrtreppenstufe zugeführt wird. Für die Steuerung des elektromagnetischen Ventils ist ein Timer vorgesehen. Bei dieser Fahrtreppe ist eine einwandfreie seitliche Schmierung nicht gewährleistet. Ausserdem ist als nachteilig anzusehen, dass bei Wartungsarbeiten die betreffende Fahrtreppenstufe demontiert werden muss.

Bei einer anderen, mit der Japanischen Patentschrift JP 08225285 bekannt gewordenen Schmiervorrichtung für eine Fahrtreppe sind an den seitlichen Kanten der Rückseite des Trittstufenteiles und des Setzstufenteiles einer Fahrtreppenstufe Gleitmittelhalter vorgesehen. Aus den Gleitmittelhaltern ragen Bürsten bildende Borsten heraus, welche die Seitenwände der Fahrtreppe berühren. Ein an der Rückseite des Trittstufenteiles befestigter Gleitmittelbehälter ist über Rohre und in diese eingesetzte Dochte mit den Gleitmittelhaltern bzw. den Bürsten verbunden. Auch bei dieser Schmiervorrichtung muss bei Wartungsarbeiten die betreffende Fahrtreppenstufe demontiert werden. Ausserdem wird durch die mittels der Borsten gebildete lange Bürste relativ viel Schmiermittel verbraucht und eine breite Schmierspur gebildet, die vom Stufenband nur teilweise überdeckt wird.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Schmiervorrichtung der eingangs genannten Art vorzuschlagen, die vorstehend erwähnte Nachteile nicht aufweist.

Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebene Erfindung gelöst. Hierbei ist ein Schmiermittelbehälter über Leitungen mit Schmierstellen verbunden, die an seitlichen Begrenzungen eines Stufenbandes der Fahrtreppe oder eines Palettenbandes des Fahrsteigs angeordnet sind. An den Fahrtreppenstufen und an den Fahrsteigpaletten sind Gleitsteine vorgesehen, welche leicht über die seitlichen Kanten der Fahrtreppenstufen herausragen und beim Vorbeigleiten an den Schmierstellen das Schmiermittel übernehmen und auf die seitlichen Begrenzungen übertragen.

Da Aufgabe, Wirkung und Ausführung der vorliegenden Erfindug bei Fahrtreppen und Fahrsteigen praktisch identisch sind, wird im Folgenden der Einfachheit halber nur noch ihre Anwendung bei Fahrtreppen beschrieben.

Nach einer besonderen Ausführungsform ist der Schmiermittelbehälter innerhalb eines Balustradensockels im oberen Teil der Fahrtreppe angeordnet. In den Schmiermittelbehälter ragt ein Schmierdocht hinein, dessen anderes Ende im Bereich der Gleitsteine an einem die seitliche Begrenzung bildenden Sockelblech befestigt ist und durch eine Bohrung im Sockelblech ragt, wodurch die Schmierstelle gebildet wird.
Weitere mögliche Ausführungsformen sind aus den Unteransprüchen ersichtlich.

Die mit der Erfindung erzielten Vorteile liegen insbesondere darin, dass Geräuschbildung vermieden wird und durch Reduzierung der Reibung der Verschleiss der Gleitsteine vermindert wird sowie Beschädigungen an den Sockelblechen verhindert werden. Weitere Vorteile sind darin zu sehen, dass der Schmiermittelbehälter leichter zugänglich ist und dass die von den Gleitsteinen gebildete Schmiermittelspur verdeckt sowie relativ schmal und daher schmiermittelsparend ist.

Im folgenden wird die Erfindung anhand mehrerer Ausführungsbeispiele im Zusammenhang mit der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:

Fig.1: eine Seitenansicht einer Fahrtreppe in vereinfach ter Darstellung,
Fig.2: einen Querschnitt entlang der Linie II-II in der Fig.1,
Fig.3: ein Detail A des Querschnittes gemäss Fig.2 in grösserem Massstab, mit der erfindungsgemässen Schmiervorrichtung in einer ersten Ausführung,
Fig.4: einen Teilschnitt entlang der Linie IV-IV in der Fig.3,
Fig.5: ein Detail B der Fig.1 in grösserem Massstab, mit der Schmiervorrichtung in einer zweiten Ausführung,
Fig.6: eine Ansicht in Pfeilrichtung C der Fig.5,
Fig.7: das Detail A des Querschnittes gemäss Fig.2 in grösserem Massstab, mit der Schmiervorrichtung in einer dritten Ausführung, und
Fig.8: einen Teilschnitt entlang der Linie VIII-VIII in der Fig.4 in grösserem Massstab.

In den Fig.1 bis 4 ist mit 1 eine Fahrtreppe bezeichnet, bei der ein Stufenband 4, das aus mittels einer Transportkette 4.1 miteinander verbundenen Fahrtreppenstufen 5 besteht, im oberen Teil der Fahrtreppe 1 zwischen seitliche Begrenzungen bildenden Sockelbleche 3 bewegt und geführt wird. Die Sockelbleche 3 sind Teile von Balustradensockeln 2.1 an denen eine Balustrade 2 befestigt ist. An den Fahrtreppenstufen 5 sind nachstehend anhand der Fig.8 näher beschriebene Gleitsteine 6 angeordnet, die leicht (beispielsweise 2mm) über die seitlichen Kanten der Fahrtreppenstufen 5 herausragen, so dass das Stufenband 4 mittels der Gleitsteine 6 zwischen den Sockelblechen 3 geführt wird. Innerhalb des Balustradensokkels 2.1, im oberen Teil der Fahrtreppe 1, ist ein Schmiermittelbehälter 7 angeordnet. Ein Schmierdocht 8 ragt mit dem einem Ende in den Schmiermittelbehälter 7 hinein, während das andere Ende des Schmierdochtes 8 im Bereich der Gleitsteine 6 am Sockelblech 3 befestigt ist und durch eine Bohrung im Sockelblech 3 ragt, wodurch eine Schmierstelle 9 gebildet wird. Der Schmierdocht 8 ragt hierbei nur so weit aus dem Sockelblech 3 heraus, dass die Kanten der Fahrtreppenstufen 5 nicht berührt werden. Während des Fahrbetriebes der Fahrtreppe 1 gleiten die Gleitsteine 6 an der Schmierstelle 9 vorbei, wobei sie das Ende des Schmierdochtes 8 eindrücken, das Schmiermittel übernehmen und auf das Sockelblech 3 übertragen.

Gemäss den Fig.5 und 6 ist der Schmiermittelbehälter 7 im unteren Bereich der Fahrtreppe 1, im Bereich der unteren Umlenkung des Stufenbandes 4 angeordnet. Auch hier ragt das eine Ende des Schmierdochtes 8 in den Schmiermittelbehälter 7 hinein, während das andere Ende jedoch im Bereich der Gleitsteine 6 und einer Führungsleiste 13 für das Stufenband 4 an einem Dochthalter 14 befestigt ist, wodurch die Schmierstelle 9 gebildet wird.

In der Ausführung gemäss Fig.7 ist der Schmiermittelbehälter 7 oberhalb der Schmierstelle 9 angeordnet und über eine Schmierleitung 10 in Form eines festen Rohres mit der Schmierstelle 9 verbunden, so dass eine Fallstromschmierung erreicht wird. Die Schmierstelle 9 ist hierbei derart gestaltet, dass die Schmierleitung 10 im Bereich der Gleitsteine 6 mittels eines Adapterstückes 12 am Sockelblech 3 befestigt ist, wobei im Adapterstück 12 ein mit einer Bohrung versehenes Teil in Form eines Filzstückes oder einer Bürste für die Abgabe des Schmiermittels vorgesehen ist. An der Schmierleitung 10 ist ein Reduzierventil 11 für die Regelung der Durchflussmenge des Schmiermittels angeordnet. Anstelle des festen Rohres kann für die Schmierleitung 10 auch ein biegsamer Schlauch verwendet werden, wobei für die Regelung der Durchflussmenge eine Schlauchklemme vorgesehen ist.

In der Fig.8 ist mit 5.1 eine mit der Fahrtreppenstufe 5 fest verbundene Säule bezeichnet, die eine durchgehende Aufnahmebohrung 5.2 aufweist, in welcher der Gleitstein 6 befestigt ist. Der Gleitstein 6 besteht aus einem abriebfesten thermoplastischen Kunststoff und weist ein flanschartiges Führungsteil 6.1 und einen Schaft 6.2 auf, der unmittelbar hinter dem Führungsteil 6.1 mit einer Verdrehungssicherung 6.3 versehen ist. Das Ende 6.4 des Schaftes 6.2 ist in an sich bekannter Weise derart ausgebildet, dass der Gleitstein 6 durch Einschnappen in der Aufnahmebohrung 5.2 gehalten wird.

Anstelle der Ausführungen gemäss den Fig.3 bis 7, kann der Schmiermittelbehälter 7 über eine Förderpumpe, Dosierelemente und Schmierleitungen 10 mit den Schmierstellen 9 verbunden werden, die vorzugsweise unter den Kammplatten am oberen Ende der Fahrtreppe 1 an den Sockelblechen 3 angeordnet sind.

Eventuell überschüssiges Schmiermittel kann so im Bereich des Rücklaufes abtropfen.

Anstatt die Schmierung der Gleitsteine 6, wie vorstehend beschrieben, mit einem eigenen System durchzuführen, kann sie auch durch eine Zentralschmieranlage erfolgen, welche noch mehrere andere Schmierstellen der Fahrtreppe versorgt.

Bezugszeichenliste

1: Fahrtreppe
2: Balustrade
2.1: Balustradensockel
3: Sockelblech
4: Stufenband
4.1: Transportkette
5: Fahrtreppenstufe
5.1: Säule
5.2: Aufnahmebohrung
6: Gleitstein
6.1: Führungsteil
6.2: Schaft
6.3: Verdrehungssicherung
6.4: Ende des Schaftes
7: Schmiermittelbehälter
8: Schmierdocht
9: Schmierstelle
10: Schmierleitung
11: Reduzierventil
12: Adapterstück
13: Führungsleiste
14: Dochthalter

Claims

Schmiervorrichtung für eine Fahrtreppe oder einen Fahrsteig, wobei ein Stufenband (4) bei der Fahrtreppe oder ein Palettenband beim Fahrsteig zwischen seitlichen Begrenzungen geführt wird, und wobei Schmiermittelbehälter (7) vorgesehen sind, die über Leitungen (8,10) mit Schmierstellen (9) verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet, dass die Schmierstellen (9) an den seitlichen Begrenzungen angeordnet sind, und an Fahrtreppenstufen (5) des Stufenbandes (4) oder an Paletten des Palettenbandes Gleitsteine (6) vorgesehen sind, welche leicht über die seitlichen Kanten der Fahrtreppenstufen (5) oder der Fahrsteigpaletten hinausragen und beim Vorbeigleiten an den Schmierstellen (9) das Schmiermittel übernehmen und auf die seitlichen Begrenzungen übertragen.
Schmiervorrichtung nach Anspruch 1, wobei die seitlichen Begrenzungen im oberen Teil der Fahrtreppe (1) oder des Fahrsteigs durch Sockelbleche (3) gebildet werden,
dadurch gekennzeichnet, dass der Schmiermittelbehälter (7) innerhalb eines Balustradensockels (2.1) im oberen Teil der Fahrtreppe (1) oder des Fahrsteigs angeordnet ist, und dass das eine Ende eines Schmierdochtes (8) in den Schmiermittelbehälter (7) hineinragt, während das andere Ende im Bereich der Gleitsteine (6) am Sockelblech (3) befestigt ist und durch eine Bohrung im Sockelblech (3) ragt, wodurch die Schmierstelle (9) gebildet wird.
Schmiervorrichtung nach Anspruch 1, wobei die seitlichen Begrenzungen im unteren Teil der Fahrtreppe oder des Fahrsteigs im Bereich der unteren Umlenkung des Stufenbandes (4) oder des Palettenbandes durch Führungsleisten (13) gebildet werden,
dadurch gekennzeichnet, dass der Schmiermittelbehälter (7) im unteren Teil der Fahrtreppe (1) oder des Fahrsteigs im Bereich der unteren Umlenkung des Stufenbandes (4) oder Palettenbandes angeordnet ist, und dass das eine Ende eines Schmierdochtes (8) in den Schmiermittelbehälter (7) hineinragt, während das andere Ende an einem im Bereich der Führungsleiste (13) vorgesehenen Dochthalter (14) befestigt ist, wodurch die Schmierstelle (9) gebildet wird.
Schmiervorrichtung nach den Ansprüchen 2 und 3,
dadurch gekennzeichnet, dass der Schmierdocht (8) in einem Schrumpfschlauch geführt wird.
Schmiervorrichtung nach Anspruch 1, wobei die seitlichen Begrenzungen im oberen Teil der Fahrtreppe (1) oder des Fahrsteigs durch Sockelbleche (3) gebildet werden,
dadurch gekennzeichnet, dass der Schmiermittelbehälter (7) oberhalb der Schmierstelle (9) angeordnet ist und über eine Schmierleitung (10) mit der Schmierstelle (9) verbunden ist, wobei die Schmierstelle (9) derart gestaltet ist, dass die Schmierleitung (10) im Bereich der Gleitsteine (6) über ein Adapterstück (12) am Sockelblech (3) angeordnet ist, und das Adapterstück (12) ein mit einer Bohrung versehenes Teil in Form eines Filzstückes oder einer Bürste für die Abgabe des Schmiermittels aufweist.
Schmiervorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Schmierleitung (10) ein festes Rohr ist, an welchem ein Reduzierventil (11) für die Regelung der Durchflussmenge des Schmiermittels angeordnet ist.
Schmiervorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichent,
dass die Schmierleitung (10) ein biegsamer Schlauch ist, an welchem eine Schlauchklemme für die Regelung der Durchflussmenge angeordnet ist.
Schmiervorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Gleitstein (6) aus einem flanschartigen Führungsteil (6.1) und einem Schaft (6.2) besteht, der unmittelbar hinter dem Führungsteil (6.1) mit einer Verdrehungssicherung (6.3) versehen ist, und dass das Ende (6.4) des Schaftes (6.2) derart ausgebildet ist, dass der Gleitstein (6) durch Einschnappen in einer Aufnahmebohrung (5.2) der Fahrtreppenstufe (5) oder der Fahrsteigpalette gehalten wird.
Schmiervorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass der Gleitstein (6) aus einem abriebfesten thermoplastischen Kunststoff besteht.