Die Erfindung betrifft einen Stecker, bei dem eine flexible,
flache Leitungsanordnung zwischen einem Steckerkörper und einem
Riegel fixiert wird, sowie ein Verfahren zum Überprüfen
des elektrischen Kontakts zwischen den Leitern der flachen
Datenleitungsanordnung und Kontaktstiften des Steckers.
Es sind Stecker für Flachkabel bekannt (Flexible Flat Cable,
FFC), bei denen das Flachkabel zwischen einen Steckerkörper
und einen Riegel geklemmt wird. FFC-Stecker sind kostengünstig
herzustellen und ermöglichen bei einer hohen Zahl von
Kontaktstiften dennoch kompakte Steckerabmessungen. Durch das
Einklemmen des Flachkabels wird gleichzeitig eine mechanische
Befestigung und ein elektrischer Kontakt zwischen den Leitern
des Kabels und den Kontaktstiften des Steckers hergestellt.
Die Kontaktstifte weisen hierzu regelmäßig Kontaktflächen
auf, die den Kontakt mit den Leitern des Flachkabels herstellen.
Beim Anbringen eines solchen FFC-Steckers an ein Flachkabel
kann ein zu schwaches Einklemmen des Kabels in den Stecker
oder eine geringfügige Fehljustierung der Leiter des Kabels
gegenüber den Kontaktflächen zu Fehlern führen. Dies
gilt im besonderen Maße für Anwendungen in der Automobiltechnik,
in denen eine hohe Vibrationsbeständigkeit notwendig
ist.
Aus der Patentschrift DE 196 09 522 C2 ist eine Steckverbindung
zwischen einem Stecker und einem Gegenstecker bekannt,
die zur Sicherung vor unbeabsichtigtem Lösen eine Zusatzverrieglung
aufweist. Die Offenlegungsschrift DE 44 41 137 A1
betrifft einen Verbinder mit einem Stecker und einem Gegenstecker,
bei dem ein Kurzschlußkontaktglied mit elastischen
Kontaktstücken die Detektion einer ordnungsgemäßen Kontaktierung
erlaubt. Bei diesen Steckern wird jedoch lediglich das
ordnungsgemäße Zusammenfügen von Stecker und Gegenstecker gewährleistet.
Es wird nicht sichergestellt, daß die Leiter eines
Kabels mit den Kontaktstiften des Steckers bzw. des Gegensteckers
kontaktiert sind.
Die Offenlegungsschrift DE 25 37 421 A1 betrifft einen Stecker
für Flachkabel, der die einzelnen Teile des Steckers zueinander
ausrichtet und das Einlegen des Flachkabels erleichtert.
Der Stecker weist einen Steckerkörper, durch den Kontaktstifte
hindurchgeführt sind, eine Auflagefläche des Steckerkörpers,
auf der das Flachkabel mit den Kontaktstiften
elektrisch kontaktiert ist und einen Riegel auf, der das
Flachkabel elektrisch kontaktiert.
In der Offenlegungsschrift DE 38 38 657 A1 ist ein Steckverbinder
offenbart, bei dem auf der einen Steckerhälfte zwei
Kontakte und auf der anderen Steckerhälfte zwei Gegenkontakte
angeordnet sind. Eine Kurzschlußbrücke verbindet die zwei Gegenkontakte,
so daß der Stecker gegen ein unbeabsichtigtes
Lösen überwacht werden kann.
Aus Patent Abstracts of Japan E-1631, 1994, Vol. 18, No. 599,
JP 6-231834 A ist bekannt, mehrere als Kontaktstifte und Kontaktbuchsen
ausgebildete Kontaktelemente eines Steckverbinders
zur Überprüfung des Kontaktzustands heranzuziehen. Auf
jeder Seite des Steckers sind paarweise Kontaktelemente derart
miteinander verbunden, daß im zusammengesteckten Zustand
des Steckers ein geschlossener Überwachungsstromkreis vorliegt.
CD-ROM PAJ, Patent Abstracts of Japan, JP 11296262 A zeigt
einen Leiterplattenverbinder, bei dem der Kontaktierungszustand
zwischen der Leiterplatte und dem Verbinder über zwei
am Verbinder befindliche Kontakte und zwei auf der Leiterplatte
befindliche, kurzgeschlossene Gegenkontakte überprüfbar
ist.
Ziel der Erfindung ist, einen Stecker für eine flache Datenleitungsanordnung
und ein Verfahren zum Überprüfen des elektrischen
Kontakts zwischen dem Stecker und der flachen Datenleitungsanordnung
bereitzustellen, bei denen zuverlässig und
auf einfache Weise der elektrische Kontakt zwischen den Leitern
der flachen Datenleitungsanordnung und den Kontaktstiften
des Steckers überprüft werden kann.
Dieses Ziel wird mit einem Stecker und einem Verfahren zum
Überprüfen des elektrischen Kontakts zwischen einer flachen
Leitungsanordnung und einem Stecker erreicht, wie sie in den
unabhängigen Patentansprüchen definiert sind. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die Leitunganordnung kann beispielsweise eine flexible Leiterplatte,
ein Flachkabel oder ein Flachbandkabel sein.
Über die Paare von Kontakten und Gegenkontakten, die mittels
der Kurzschlußbrücke miteinander verbunden sind, läßt sich
zuverlässig ermitteln, ob der Riegel die flache Datenleitungsanordnung
ausreichend auf den Kontaktierungsbereich oder
die Kontaktstifte preßt.
Vorzugsweise dienen die Kontakte und/oder die Gegenkontakte
gleichzeitig als Führung für die Datenleitungsanordnung, so
daß eine exakte Positionierung der Leiter der Leitungsanordnung
gegenüber den Kontaktstiften sichergestellt ist.
Aufgrund des Sicherungssystems können beispielsweise herkömmliche
FFC-Verbindungen für Anwendungen in der Automobiltechnik
eingesetzt werden, die hohe Anforderungen an die Zuverlässigkeit
einer Kontaktierung stellen.
Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der
Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines
Ausführungsbeispiels in Verbindung mit den Zeichnungen.
Es zeigen:
- Figur 1
- eine Vorderansicht eines Steckers,
- Figur 2
- eine Draufsicht auf einen Steckerkörper, und
- Figur 3
- einen Stecker, der überprüft wird.
Figur 1 zeigt einen Stecker 1 mit einem Steckerkörper 11.
Durch den Steckerkörper 11 sind Kontaktstifte 111 hindurchgeführt.
Auf einer Seite des Steckerkörpers 11 ragen die Kontaktstifte
111 in Stecköffnungen einer Leiterplatte 5. An der
entgegengesetzten Seite ragen die Kontaktstifte 111 aus einer
Auflagefläche oder einem Kontaktierungsbereich 112 hervor.
Auf diesem Kontaktierungsbereich wird eine flexible, flache
Leitungsanordnung 2 plaziert. Bei der Leitungsanordnung 2
handelt es sich um Datenleitungen in Form eines Flachkabel
oder Flachbandkabels. Dieses wird bei der Montage von einem
Bügel oder Riegel 3 derart auf die Kontaktstifte 111 gepreßt,
daß sich die Kontaktstifte durch das Kunststoffmaterial der
Leitungsanordnung 2 schneiden und deren Leiter kontaktieren.
Seitlich der Leitungsanordnung 2 ist jeweils ein metallischer
Kontakt 113 angeordnet. Die Kontakte 113 ragen so weit von
dem Kontaktierungsbereich 112 hervor, daß sie die Leitungsanordnung
2 führen können. Den Kontakten 113 ist jeweils ein
metallischer Gegenkontakt 31 am Riegel 3 zugeordnet. Die beiden
Gegenkontakte 31 sind durch eine Kurzschlußbrücke 32 miteinander
elektrisch verbunden. Die Kurzschlußbrücke 32 ist
vollständig im Kunststoffmaterial des Riegels 3 eingebettet.
Beim Einklemmen der Leitungsanordnung in den Stecker 1 wird
der Riegel 3 auf den Steckerkörper 11 gedrückt, bis die Kontakte
113 und die Gegenkontakte 31 sich berühren. Die Kontakte
und Gegenkontakte bilden Anschläge, die die Endposition
des Riegels 3 gegenüber dem Steckerkörper 11 definieren. In
dieser Endposition ist der Riegel 3 am Steckerkörper 11 verrastet.
Wenn die Kontakte 113 und die Gegenkontakte 31 aufeinander
stoßen, sind die Leiter der Leitungsanordnung sicher
mit den Kontaktstiften 111 des Steckerkörpers 11 kontaktiert.
Figur 2 zeigt, daß die Leitungsanordnung 2 im Bereich der
Kontakte 113 nutenförmige Ausnehmungen 211 aufweist. Die Kontakte
113 greifen in die Ausnehmungen 211 ein, so daß die
Leitungsanordnung 2 vor dem Kontaktieren mit den Kontaktstiften
in eine exakt definierte Position gelangt. Die Form einer
Ausnehmung 211 ist auf die Maße des entsprechenden Kontakts
113 abgestimmt.
Soll zusätzlich eine seitenrichtige Montage der Leitungsanordnung
sichergestellt werden, so erhalten die Ausnehmungen
211 unterschiedliche Abmessungen. Die Kontakte 113 erhalten
dann auf die Ausnehmungen abgestimmte, ebenfalls unterschiedliche
Maße. Die Nute oder Ausnehmungen 211 können beispielsweise
unterschiedlich breit oder tief sein.
Figur 3 veranschaulicht eine Leitungsanordnung 2, bei der es
sich um ein FFC-Kabel handelt. Die Leitungsanordnung 2 ist an
beiden Enden mit einem FFC-Stecker 1 versehen. Beide Stecker
1 sind auf Gegenstecker gesteckt, die sich jeweils auf einer
Leiterplatte 5 befinden. Die Kontakte 113 sind jeweils mit
einem der Kontaktstifte 111 verbunden, die in montiertem Zustand
des Steckers 1 Kontakt mit einem Leiter 21 haben.
Ein Kontakt 113 ist über eine Meßanordnung 4, bei der es sich
um einen Mikrocontroller handelt, mit einem Kontaktstift 111
verbunden. Liegen alle Gegenkontakte auf den Kontakten 113
auf, so daß eine elektrische Verbindung zwischen Kontakt und
Gegenkontakt existiert, so wird über die Kurzschlußbrücken 32
des nicht dargestellten Riegels eine Schleife geschlossen.
Wurde dagegen der Riegel nicht in die ordnungsgemäße, montierte
Position gebracht, weil beispielsweise die Leitungsanordnung
zwischen einen Kontakt und einen Gegenkontakt geklemmt
wurde, so ist die Schleife unterbrochen. Dasselbe
gilt, wenn die Leitungsanordnung gegenüber den Kontaktstiften
fehljustiert ist. Die Meßanordnung kann also durch Auswertung
des Schleifenwiderstands die ordnungsgemäße Montage der Leitungsanordnung
2 überprüfen.
Diese Überprüfung kann unmittelbar nach der Montage der Leitungsanordnung
in den Stecker vorgenommen werden. Es kann aber
auch die Meßanordnung in einem elektronischen Gerät integriert
werden, das mit dem Stecker 1 kommuniziert. Dies ist
vor allem bei sicherheitsrelevanten Anwendungen wie bei einem
Airbagsteuergerät sinnvoll.