Die Erfindung betrifft eine Haltevorrichtung für ein Bohrwerkzeug,
mit einem Grundkörper, der einen Schlitz aufweist, der mit zwei
Vorsprüngen versehen ist.
Eine solche Haltevorrichtung ist aus der deutschen
Offenlegungsschrift 196 33 261 bekannt und dient als Verpackung des
Bohrwerkzeugs, insbesondere um es in einen Verkaufsständer zu hängen.
Das Bohrwerkzeug ist an seinem Schaft, der in einer Bohrmaschine
aufgenommen werden kann, mit insgesamt vier Nuten versehen ist. Zwei
der Nuten, die einander diametral gegenüberliegen, sind stirnseitig
offen und dienen als Drehmitnahmenuten, und die beiden anderen Nuten,
die einander ebenfalls diametral gegenüberliegen, sind stirnseitig
geschlossen und dienen als Verriegelungsnuten. Bei der bekannten
Haltevorrichtung ist der Grundkörper nach Art einer Platte aufgebaut,
und die beiden Vorsprünge liegen einander gegenüber. Das zu haltende
Bohrwerkzeug wird so in den Schlitz eingeschoben, daß die beiden
Vorsprünge in die Drehmitnahmenuten eingreifen. Anschließend wird das
Bohrwerkzeug um seine Längsachse gedreht, wodurch die beiden
Vorsprünge aus den Drehmitnahmenuten in die Verriegelungsnuten
rutschen. Anschließend werden auf die Ober- und die Unterseite des
plattenförmigen Grundkörpers Seitenteile aufgeklebt, die verhindern,
daß das Bohrwerkzeug zur Ober- oder zur Unterseite des Grundkörpers
hin aus dem Schlitz herausrutschen kann.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Haltevorrichtung der
eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, daß das
Bohrwerkzeug mit einem geringeren Aufwand in die Haltevorrichtung
eingebracht werden kann.
Diese Aufgabe wird bei einer Haltevorrichtung der eingangs
genannten Art dadurch gelöst, daß die beiden Vorsprünge sich in
unterschiedlichen Ebenen erstrecken. Diese Gestaltung ermöglicht es,
das Bohrwerkzeug durch eine einfache Druckbewegung in die
Haltevorrichtung einzulegen; eine sehr viel schwieriger beherrschbare
Drehbewegung muß nicht mehr auf das Bohrwerkzeug ausgeübt werden. Das
Bohrwerkzeug muß zunächst lediglich so auf den Schlitz aufgelegt
werden, daß einer der Vorsprünge in eine der Verriegelungsnuten
eingreift. In diesem Zustand liegt das Bohrwerkzeug auf dem versetzt
zum ersten Vorsprung angeordneten zweiten Vorsprung lose auf.
Anschließend muß nur in einer Richtung senkrecht zur Längsachse des
Bohrwerkzeugs und zu dem Vorsprung hin, auf dem das Bohrwerkzeug lose
aufliegt, ein Druck auf das Bohrwerkzeug ausgeübt werden, wodurch das
Bohrwerkzeug in den Schlitz hineingedrückt wird und der zweite
Vorsprung in die zweite Verriegelungsnut einschnappt. Das Bohrwerkzeug
ist nun sicher und zuverlässig im Grundkörper eingerastet.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist
vorgesehen, daß einer der Vorsprünge vollständig auf einer Seite einer
Ebene liegt, die parallel zur Grundfläche des Grundkörpers ist, und
daß der andere Vorsprung vollständig auf der anderen Seite dieser
Ebene liegt. Diese Gestaltung ist vorteilhaft für die Herstellung des
Grundkörpers, wenn es sich, wie dies gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform vorgesehen ist, um ein Kunststoffspritzteil handelt.
Bei der beschriebenen Anordnung der Vorsprünge kann die Ausnehmung für
den einen Vorsprung vollständig in einer der beiden Gußformhälften
ausgebildet sein, und die andere Ausnehmung kann vollständig in der
anderen Gußformhälfte ausgebildet sein.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist
weiterhin vorgesehen, daß der Grundkörper auf seiner Ober- und seiner
Unterseite mit jeweils einer Vertiefung versehen ist, die allgemein U-förmig
um den Schlitz herum verläuft. Mit dieser Vertiefung läßt sich
zum einen eine Materialersparnis erzielen, insbesondere wenn der
Grundkörper als Kunststoffspritzteil hergestellt ist. Zum anderen läßt
sich mit der Vertiefung die Verformbarkeit des Grundkörpers so
einstellen, daß die erforderliche Nachgiebigkeit erzielt wird, die zum
Einschnappen des zweiten Vorsprungs in die zweite geschlossene Nut
erforderlich ist.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist
weiterhin ein Haltestreifen vorgesehen, der sowohl die Ober- als auch
die Unterseite des Grundkörpers abdeckt und sich über den Schlitz
hinweg erstreckt. Dieser Haltestreifen kann aus Pappe bestehen und mit
einer Halteöffnung versehen sein, in die eine Haltestange eines
Verkaufsständers eingreift. Da der Haltestreifen den Schlitz auf der
Ober- und der Unterseite des Grundkörpers abdeckt, kann das
Bohrwerkzeug aus der Haltevorrichtung nur entnommen werden, wenn der
Haltestreifen zerstört wird. Auf diese Weise ergibt sieh eine
Diebstahlsicherung: Falls der Bohrer aus einem Geschäft entwendet
werden soll, müßte er, um ihn unauffällig vor einer Kassenkontrolle
verbergen zu können, aus der Haltevorrichtung entnommen werden; die
Haltevorrichtung ist nämlich sehr viel sperriger als der Bohrer
alleine. Das Entnehmen des Bohrwerkzeugs aus der Haltevorrichtung ist
jedoch aufgrund des Haltestreifens nicht ohne weiteres möglich.
Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Die Öffnung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf eine bevorzugte
Ausführungsform beschrieben, die in den beigefügten Zeichnungen
dargestellt ist. In diesen zeigen:
- Figur 1 eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Haltevorrichtung;
- Figur 2 einen Schnitt entlang der Ebene II-II von Figur 1; und
- Figur 3 eine Vorderansicht des Grundkörpers der in Figur 1
gezeigten Haltevorrichtung.
Die erfindungsgemäße Haltevorrichtung besteht aus einem Grundkörper
10 sowie einem Haltestreifen 12.
Der Grundkörper 10 hat allgemein die Form eines flachen Quaders
mit einer Oberseite 14 und einer Unterseite 16. Ausgehend von einer
Seite ist der Grundkörper 10 mit einem Schlitz 18 versehen, an dessen
einander gegenüberliegenden Seiten zwei Vorsprünge 20, 22 vorgesehen
sind. Die beiden Vorsprünge erstrecken sich in der Längsrichtung des
Schlitzes über eine vorbestimmte Länge, die angepaßt ist an die Länge
von zwei Verriegelungsnuten, die in dem in die Haltevorrichtung
einzulegenden Bohrwerkzeug vorgesehen sind. Die beiden Vorsprünge 20,
22 sind gegeneinander derart versetzt, daß der Vorsprung 20
vollständig auf einer Seite einer Ebene M liegt, die parallel zur
Ober- und zur Unterseite des Grundkörpers ist, und daß der andere
Vorsprung 22 vollständig auf der anderen Seite dieser Ebene M liegt.
Auf der Oberseite 14 und der Unterseite 16 des Grundkörpers ist
jeweils eine Vertiefung 24, 26 vorgesehen, die allgemein U-förmig um
den Schlitz 18 herum verläuft. Ferner sind auf der Ober- und der
Unterseite des Grundkörpers jeweils vier Haltenoppen 28 vorgesehen.
Der Grundkörper 10 besteht aus Kunststoff und kann insbesondere
als Spritzgußteil hergestellt sein. Auf diese Weise lassen sich die
beschriebenen Gestaltungen ohne große Probleme erzielen.
Der Haltestreifen 12 ist eine gefaltete Papplasche, welche sowohl
die Ober- als auch die Unterseite des Grundkörpers abdeckt. In Figur 1
ist gestrichelt der Umriß des Haltestreifens 12 angedeutet, und in
Figur 2 ist zu sehen, wie der Haltestreifen 12 die Oberseite und die
Unterseite des Grundkörpers abdeckt. Im Haltestreifen 12 ist eine
Halteöffnung 30 ausgestanzt, mit der die Haltevorrichtung mitsamt
darin eingelegtem Bohrwerkzeug in einen Verkaufsständer gehängt werden
kann.
Anhand von Figur 3 wird nun erläutert, wie ein Bohrwerkzeug in die
erfindungsgemäße Haltevorrichtung eingelegt werden kann. Das
Bohrwerkzeug, das hier mit einem Querschnitt durch seinen Schaft in
dem Bereich dargestellt ist, der in einer Bohrmaschine aufgenommen
wird, weist vier Nuten auf, die einander diametral gegenüberliegen:
Zwei Drehmitnahmenuten 40, die stirnseitig offen sind, sowie zwei
Verriegelungsnuten 42, die stirnseitig geschlossen sind. Das
Bohrwerkzeug wird beispielsweise von der Oberseite 14 des Grundkörpers
10 aus auf den Schlitz 18 so gelegt, daß der Vorsprung 20 in eine der
beiden Verriegelungsnuten 42 eingreift. Der Schaft des Bohrwerkzeuges
liegt dabei lose auf dem anderen Vorsprung 22 auf. Anschließend wird
auf den Schaft des Bohrwerkzeugs in einer Richtung senkrecht zur Ebene
M und zum zweiten Vorsprung 22 hin ein Druck ausgeübt, so daß der
Schaft vollständig in den Schlitz 18 hineinrutscht. Dabei dreht sich
das Bohrwerkzeug automatisch geringfügig, da der Vorsprung 20 in eine
der Verriegelungsnuten 42 eingreift, und der zweite Vorsprung 22
schnappt in die andere Verriegelungsnut 42 ein. Die hierzu
erforderliche Aufweitung des Schlitzes 18 ist aufgrund der
Materialelastizität des Grundkörpers 10 möglich.
Nachdem die beiden Verriegelungsnuten 42 in die Vorsprünge 20 22
eingerastet sind, ist das Bohrwerkzeug bereits im Grundkörper 10
gehalten. Abschließend wird der Haltestreifen 12 so aufgebracht, daß
er die Ober- und die Unterseite des Grundkörpers abdeckt, insbesondere
im Bereich des Schlitzes 18. Das Bohrwerkzeug kann dann nur noch aus
der Haltevorrichtung entnommen werden, wenn der Haltestreifen zerstört
wird.