Die Erfindung betrifft einen Elektromagneten nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
Um möglichst starke elektromagnetische Felder zu erzeugen,
werden in der Regel Elektromagnete mit einer Spule und einem
ferromagnetischen Kern verwendet. Der Kern befindet sich in der
Spule und/oder umgibt diese. Wird ein Strom durch die Spule
geleitet, baut sich gemäß dem Durchflutungsgesetz um die Spule
ein Magnetfeld mit der Feldstärke H auf. Unter der Kraftwirkung
des Magnetfelds orientieren sich die im Kernmaterial vorhandenen
magnetischen Dipole in Feldrichtung und erhöhen so die
magnetische Flußdichte bzw. Induktion im Vergleich zu einer
Luftspule von B0 auf B. Die resultierende Flußdichte ist damit
von der Feldstärke H abhängig. Der funktionale Zusammenhang
wird durch die nichtlineare Magnetisierungskurve B = µ(H) * H
beschrieben. In der Spule wirkt eine Selbstinduktion, so daß
der Strom und die davon abhängige Feldstärke H verzögert
ansteigt. Ferner wird der Aufbau des Magnetfelds durch entstehende
Wirbelströme im Kernmaterial verzögert, die die Diffusion
des Magnetfelds in den Kern behindern und zu Verlusten führen.
Um eine kurze Ansprechzeit bei einem Elektromagneten zu erreichen,
sollte das elektromagnetische Feld schnell aufgebaut und
auch wieder abgebaut werden und trotz geringen Abmessungen des
Elektromagneten eine große Endkraft ergeben. Dies ist insbesondere
bei sehr dynamischen Systemen wichtig, wie z.B. bei
Aktuatoren zur Betätigung von Gaswechselventilen von Brennkraftmaschinen.
Elektromagnetische Aktuatoren zur Betätigung
von Gaswechselventilen besitzen in der Regel zwei Schaltmagnete,
einen Öffnungsmagneten und einen Schließmagneten mit
jeweils einer Spule und einem Kern, zwischen deren Polflächen
ein Anker koaxial zu einer Ventilachse verschiebbar angeordnet
ist. Der Anker wirkt über einen Ankerstößel auf einen Ventilschaft
des Gaswechselventils. Bei Aktuatoren nach dem Prinzip
des Massenschwingers wirkt ein vorgespannter Federmechanismus
auf den Anker. Als Federmechanismus dienen meist zwei vorgespannte
Druckfedern, und zwar eine obere und eine untere
Ventilfeder. Die obere Ventilfeder belastet in Öffnungsrichtung
und die untere Ventilfeder in Schließrichtung des Gaswechselventils.
Bei nicht erregten Magneten wird der Anker durch die
Ventilfedern in einer Gleichgewichtslage zwischen den Magneten
gehalten.
Wird der Aktuator beim Start aktiviert, wird entweder der
Schließmagnet oder der Öffnungsmagnet kurzzeitig übererregt
oder der Anker mit einer Anschwingroutine mit seiner Resonanzfrequenz
angeregt, um aus der Gleichgewichtslage angezogen zu
werden. In geschlossener Stellung des Gaswechselventils liegt
der Anker an der Polfläche des erregten Schließmagneten an und
wird von diesem gehalten. Der Schließmagnet spannt die in
Öffnungsrichtung wirkende Ventilfeder weiter vor. Um das
Gaswechselventil zu öffnen, wird der Schließmagnet ausgeschaltet
und der Öffnungsmagnet eingeschaltet. Die in Öffnungsrichtung
wirkende Ventilfeder beschleunigt den Anker über die
Gleichgewichtslage hinaus, so daß dieser von dem Öffnungsmagneten
angezogen wird. Der Anker schlägt an die Polfläche des
Öffnungsmagneten an und wird von dieser festgehalten. Um das
Gaswechselventil wieder zu schließen, wird der Öffnungsmagnet
ausgeschaltet und der Schließmagnet eingeschaltet. Die in
Schließrichtung wirkende Ventilfeder beschleunigt den Anker
über die Gleichgewichtslage hinaus zum Schließmagneten. Der
Anker wird vom Schließmagneten angezogen, schlägt auf die
Polfläche des Schließmagneten auf und wird von diesem festgehalten.
Die Flugzeit des Ankers zwischen dem Öffnungsmagneten und dem
Schließmagneten ist sehr kurz und reicht meist nicht, daß der
Kern des fangenden Magneten vollständig vom Magnetfeld der
Spule durchsetzt ist, nachdem an diese eine Spannung angelegt
wurde. Um zu erreichen, daß der Kern vom Magnetfeld vollständig
durchsetzt bzw. der Magnet eine ausreichende Anziehungskraft
erreicht hat, sobald der Anker in dessen Wirkungsbereich kommt,
muß der fangende Magnet aktiviert werden bevor sich der Anker
vom haltenden Magneten löst. Dies führt zu unnötigem Energieaufwand.
Ferner kann mit den meist relativ träg ansprechenden
Magneten nicht auf abrupt auftretende Störgrößen reagiert
werden.
Es ist bekannt, Eisenkerne aus gegeneinander isolierten, dünnen
Blechen aufzubauen, deren Berührungsflächen quer zu den elektrischen
Feldlinien liegen, d.h. senkrecht zur Wicklung der
Spule (vgl. H. Linse, Elektrotechnik für Maschinenbauer, 8.,
überarbeitete Auflage, Teubner 1987, S. 66 ff). Dadurch treten
in den einzelnen Blechen nur kleine Spannungen und damit kleine
Wirbelströme auf.
Ferner ist aus der DE 37 29 418 A1 bekannt, einen Spulenkern in
Längsrichtung nebeneinander aus verschiedenen Materialien
herzustellen. Der Spulenkern besteht aus einem Verbundkörper,
der aus zumindest zwei mechanisch verspannten Materialien
besteht, von denen mindestens eines ferromagnetisch ist und in
Richtung der Längsachse anisotropische, weichmagnetische
Eigenschaften besitzt. Dem Verbundkörper wird ein weichmagnetischer
Körper zugeordnet, welcher eine niedrigere Koerzitivfeldstärke
als der ferromagnetische Teil des Verbundkörpers aufweist
und mit diesem magnetostatisch ausreichend gekoppelt ist.
Durch die mechanischen Spannungen im Verbundkörper entsteht in
Längsrichtung des Spulenkerns eine magnetische Vorzugsrichtung.
Wirkt auf den Spulenkern ein äußeres Magnetfeld, ändert sich
die Magnetisierungsrichtung im Verbundkörper mehr oder weniger
sprunghaft, wenn eine bestimmte Feldstärke überschritten oder
unterschritten wird, wodurch Impulse erzeugt werden können.
Durch den zusätzlichen weichmagnetischen Körper können in einem
Hysteresiszyklus zwei Impulse erzeugt werden. Ferner können
auch kurze Spulenkerne verwendet werden.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Elektromagneten
zu entwickeln, der möglichst in kurzer Zeit eine große Anziehungskraft
bzw. Haltekraft erzeugt, um dadurch insbesondere bei
einem Aktuator zur Betätigung eines Gaswechselventils die
Ventilbewegung besser steuern zu können. Die Aufgabe wird
erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst,
während vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der
Erfindung den Unteransprüchen entnommen werden können.
Für die magnetische Flußdichte B gilt:
B = µ · H
H: Feldstärke µ: Permeabilität
µ = µ0 · µR
µ0: magnetische Feldkonstante, Permeabilität des Vakuums µr: materialabhängige Permeabilitätszahl
Bei ferromagnetischen Materialien ist die Permeabilitätszahl
µr(H) von der Feldstärke H abhängig, und zwar fällt sie bei
einer bestimmten Feldstärke HS ab. Die magnetische Flußdichte B
steigt dadurch in einem ersten Bereich mit der Feldstärke H
nahezu linear an und strebt ab einer Feldstärke HS in einem
zweiten nicht linearen Bereich eine Sättigungsflußdichte BS zu.
Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß bei einer
Feldstärke HS, bei der man sich im Bereich der Sättigungsflußdichte
BS befindet weniger Wirbelströme im Kernmaterial auftreten
und dadurch die Diffusionsgeschwindigkeit vD des Magnetfelds
in das Kernmaterial um ein vielfaches größer ist als bei
einer Feldstärke H, bei der man sich noch im linearen Bereich
von B befindet. Für die Diffusionsgeschwindigkeit vD gilt:
VD ≈ t σµ
Es werden um einen Faktor 200 bis 300 höhere Geschwindigkeitswerte
erreicht (vgl. Feinwerktechnik & Messtechnik 90 (1982)
5, B. Aldefeld: Felddiffusion in Elektromagneten, S. 222 ff.).
Ferner ist die Permeabilität µ bei Kernmaterialien mit einer
geringeren Sättigungsflußdichte BS insgesamt kleiner und damit
die Diffusionsgeschwindigkeit größer.
Bei dem erfindungsgemäßen Spulenkern hat das in Diffusionsrichtung
näher bei der Spule liegende Material, eine kleinere
Sättigungsflußdichte BS, die bei einer kleineren Feldstärke HS
erreicht wird als das Material, das weiter von der Spule
entfernt ist. Wird der Elektromagnet aktiviert bzw. an die
Spule eine Spannung angelegt, entsteht durch eine Selbstinduktion
in der Spule eine Spannung, die den Stromanstieg I und
damit den Anstieg der Magnetfeldstärke H verzögert. Jedoch
werden durch den erfindungsgemäßen Spulenkern schon in der
Anstiegsphase der Magnetfeldstärke H, d.h. bei einer kleinen
Magnetfeldstärke HS die Sättigungsflußdichte BS der in Diffusionsrichtung
näher bei der Spule liegenden Materialien erreicht,
damit eine kleine Permeabilität µ und eine hohe Diffusionsgeschwindigkeit
vD. Bezeichnet man den Bereich im Spulenkern als
Diffusionsfront, bei dem die Flußdichte auf einen definierten
kleinen Wert abgefallen ist, so sind vorzugsweise die Materialien
in Diffusionsrichtung so auf den Verlauf der Magnetfeldstärke
abgestimmt, daß an der Diffusionsfront stets eine kleine
Permeabilität µ und eine hohe Diffusionsgeschwindigkeit vD
auftritt. Je mehr Materialien verwendet werden, desto besser
können diese auf den Verlauf der Magnetfeldstärke abgestimmt
werden, am besten mit unendlich vielen Materialien, beispielsweise
durch stufenlose Materialübergänge in speziellen Legierungen.
Bei einer hohen Diffusionsgeschwindigkeit des Magnetfelds nimmt
eine nach außen wirkende Fläche A des Elektromagneten schnell
zu und damit die Anziehungskraft F.
Für die Anziehungskraft gilt:
F = B 2 2µ0 ·A
Ferner ist aus der Gleichung zu entnehmen, daß die Materialien
mit einer geringen Sättigungsflußdichte BS eine geringere
Endkraft FE bewirken. Im Mittel kann jedoch durch die Wahl der
Materialien mit höheren Sättigungsflußdichten BS insgesamt eine
ausreichende Endkraft FE erreicht werden.
In einer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, den
erfindungsgemäßen Elektromagneten bei einem Aktuator zu verwenden,
mit dem wie oben beschrieben, ein Gaswechselventil einer
Brennkraftmaschine über einen Anker betätigt wird. Durch den
schnelleren Kraftaufbau kann der Elektromagnet später aktiviert
werden, beispielsweise erst nachdem sich der Anker von einem
gegenüberliegenden, bislang haltenden Magneten gelöst hat,
wodurch Energie eingespart wird. Ferner kann durch die kürzere
Ansprechzeit des Elektromagneten die Ventilbewegung exakter
geregelt werden, insbesondere kann auf möglicherweise auftretende
Störungen schneller reagiert werden.
Damit ein fangender Elektromagnet, beispielsweise der Öffnungsmagnet,
möglichst früh mit einer möglichst großen Kraft auf den
Anker wirkt, nachdem sich dieser von einem bislang haltenden
Elektromagneten, dem Schließmagneten, abgelöst hat, ist es
bekannt, einen sogenannten
kennlinienbeeinflußten Elektromagneten"
(KLB-Magnet) einzusetzen. Der Spulenkern des KLB-Magneten
weist vorzugsweise im Bereich der Spule in Richtung
des entsprechend geformten Ankers eine Stufe auf, wodurch der
Anker früher in das Magnetfeld des fangenden KLB-Magneten
eintritt. Die Flugzeit des Ankers bis in das Magnetfeld des
fangenden Magneten ist kürzer als bei einem zum Anker hin
flachen Spulenkern bzw. flachen Polfläche. Damit der KLB-Magnet
nach der kurzen Flugzeit schon ein möglichst starkes Magnetfeld
aufgebaut hat und seine besondere Wirkung entfalten kann, muß
dieser bei herkömmlichen Elektromagneten besonders früh aktiviert
werden, d.h. bevor sich der Anker vom haltenden Elektromagneten
löst, wodurch unnötige Energie verbraucht wird und die
Gefahr entsteht, daß sich der Anker bei zusätzlich hinzutretenden
Einflüssen leichter von der Polfläche des haltenden Magneten
löst. Daher ist es besonders vorteilhaft einen KLB-Magneten
entsprechend dem erfindungsgemäßen Elektromagneten mit einem
schnellen Kraftaufbau auszuführen. Energie wird eingespart und
die Gefahr vermindert, daß sich der Anker ungewollt zu früh
löst. Möglich ist auch weitere, dem Fachmann bekannte Konstruktionen
zur Erhöhung der Kraft oder Beschleunigung des Kraftaufbaus
mit dem erfindungsgemäßen Elektromagneten zu kombinieren,
wie beispielsweise mit einem aus gegeneinander isolierten
Blechen aufgebauten Spulenkern, wie oben beschrieben.
Der erfindungsgemäße Elektromagnet kann neben dem Einsatz bei
Aktuatoren für Gaswechselventile vorzugsweise in allen Anwendungsgebieten
eingesetzt werden, bei denen ein möglichst
schneller Kraftaufbau erforderlich ist.
Weitere Einzelheiten der Erfindung sowie die daraus resultierenden
Vorteile sind der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen
zu entnehmen. In der Beschreibung und in den
Ansprüchen sind zahlreiche Merkmale im Zusammenhang dargestellt
und beschrieben. Der Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise
auch einzeln betrachten und zu weiteren sinnvollen
Kombinationen zusammenfassen.
Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Ausschnitt eines Aktuators mit zwei
Elektromagneten,
- Fig. 2
- einen Stromverlauf über der Zeit,
- Fig. 3
- einen Verlauf einer Magnetfeldstärke über der Zeit,
- Fig. 4
- einen Verlauf einer Permeabilitätszahl über der Feldstärke
bei einem ferromagnetischen Stoff,
- Fig. 5
- drei Verläufe von Flußdichten von drei verschiedenen
Materialien und
- Fig. 6
- eine Variante nach Fig. 5.
Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt eines Aktuators 9, der einen
Öffnungsmagneten 22 und einen Schließmagneten 23 aufweist. Die
Elektromagnete 22, 23 besitzen jeweils eine Spule 4, 12, die
von einem Spulenkern 5, 11 umgeben ist. Wird an eine der Spulen
4, 12 eine Spannung angelegt, steigt der Strom I durch die
Selbstinduktion verzögert an (Fig. 2). Um die Spule 4, 12
entsteht ein Magnetfeld 20, 21, dessen Feldstärke H entsprechend
der Stromstärke I verzögert ansteigt (Fig. 3). Das
Magnetfeld 20, 21 breitet sich ausgehend von der Spule 4, 12 in
den Spulenkern 5, 11 aus, d.h. in dem Spulenkern 5, 11 werden
vorhandene magnetische Dipole in Feldrichtung ausgerichtet, was
auch als Diffusion bezeichnet wird.
Die Spulenkerne 5, 11 weisen in Diffusionsrichtung 1, 2, 3, 17,
18, 19 unterschiedliche ferromagnetische Materialien 6, 7, 8,
13, 14, 15 auf. Ferromagnetische Materialien besitzen eine von
der Feldstärke H abhängige Permeabilitätszahl µr, und zwar
steigt diese zuerst bis zu einem Maximalwert an und fällt
anschließend wieder ab (Fig. 4). Aus dem Zusammenhang
B = µrµoH
ergibt sich daraus, daß die Flußdichte B ab einer bestimmten
Feldstärke HS, bei der die Permeabilitätszahl µr abfällt, sich
an eine Sättigungsflußdichte BS annähert (Fig. 5 und 6).
In den Fig. 5 und 6 ist beispielsweise für zwei verschiedene
Materialkombinationen die Flußdichte B über der Feldstärke H
aufgetragen, und zwar in Fig. 5 für den Schließmagneten 23 und
in Fig. 6 für den Öffnungsmagneten 22. Je weiter das Material
6, 7, 8, 13, 14, 15 in Diffusionsrichtung 1, 2, 3, 17, 18, 19
von der Spule 5, 12 entfernt ist, desto größer ist seine
Sättigungsflußdichte BS6, BS7, BS8, BS13, BS14, BS15, die jeweils
in Diffusionsrichtung 1, 2, 3, 17, 18, 19 bei einer höheren
Feldstärke HS6, HS7, HS8, HS13, HS14, HS15 erreicht wird. Beim
Schließmagneten 23 in Fig. 5 besitzen die Materialien 6, 7, 8
in Diffusionsrichtung 1, 2, 3 bei kleinen Feldstärken H jeweils
eine größere Steigung der Flußdichte B, die Materialien 13, 14,
15 des Öffnungsmagneten 22 besitzen dagegen in Diffusionsrichtung
17, 18, 19 bei kleinen Feldstärken H jeweils eine kleinere
Steigung der Flußdichte B, wobei eine Kombination zwischen den
Materialien 13, 14, 15 des Öffnungsmagneten 22 und den des
Schließmagneten 23 möglich ist. Eine Materialkombination in
Diffusionsrichtung 1, 2, 3, 17, 18, 19 könnte beispielsweise
Flußstahl, Baustahl und Armco-Eisen sein.
Die Diffusion besitzt eine Geschwindigkeit vD, die von der
Permeabilität µ und damit von der Permeabilitätszahl µr abhängig
ist, und zwar:
VD ≈ t σµ
Die Diffusionsgeschwindigkeit vD ist sehr groß bei einer
kleinen Permeabilitätszahl und damit im Sättigungsbereich eines
Materials. Steigt die Feldstärke H entsprechend Fig. 3 an, wird
schon früh, noch in der Anstiegsphase von H, die Feldstärke HS6
oder HS13 der Materialien 6, oder 13 erreicht und anschließend
die der Materialien 7, 8 oder 14, 15. Schon in der Anstiegsphase
von H werden dadurch besonders hohe Diffusionsgeschwindigkeiten
VD erreicht und damit ein besonders schneller Kraftaufbau.
In Öffnungsrichtung 24 muß beispielsweise bei einem Auslaßventil
eine große Kraft aufgebracht werden, um das Ventil gegen
einen Abgasdruck zu öffnen. Der Öffnungsmagnet 22 ist hierfür
vorzugsweise als sogenannter Kennlinienbeeinflußter-Magnet
(KLB-Magnet) ausgeführt, d.h. der Öffnungsmagnet 22 besitzt
eine gestufte Polfläche 25 bzw. ist in Richtung 16 des entsprechend
geformten Ankers 10 gestuft ausgeführt. Dies wird vorzugsweise
dadurch erreicht, daß die Spule 12 von Kernmaterial
13 umgeben in Richtung 16 des Ankers 10 versetzt angeordnet
ist. Der Öffnungsmagnet 22 wirkt dadurch mit seinem Magnetfeld
21 früher auf den sich vom Schließmagneten 23 in Öffnungsrichtung
24 bewegenden Anker 10. Die Flugzeit des Ankers 10 vom
Schließmagneten 23 bis in den Wirkungsbereich des Öffnungsmagneten
22 ist dadurch besonders kurz. Das Magnetfeld 21 muß
schnell aufgebaut werden, wodurch ein erfindungsgemäßer Aufbau
des Spulenkerns 11 mit verschiedenen Materialien 13, 14, 15
besonders vorteilhaft ist.