Bei der Halbleiterherstellung werden Halbleiterelemente auf
einem Wafer in grosser Zahl nebeneinander mit einer integrierten
Schaltung versehen. Jede Waferscheibe wird anschliessend auf
einem Träger montiert, und die einzelnen Elemente werden voneinander
mechanisch getrennt. Die so entstandenen Chips müssen bei
der anschliessenden Halbleitermontage in einem ersten Arbeitsgang
einzeln auf einem Substrat montiert werden. Hierfür werden
sogenannte Pick-and-Place-Einrichtungen verwendet, die jeweils
einen Chip an einem ersten Ort von einem Chipträger abheben,
dann seitwärts verschieben und an einem zweiten Ort auf einen
Substratplatz ablegen.
Eine bekannte solche Einrichtung enthält
- einen Manipulator, der einen zwischen zwei mechanisch bestimmten
Endlagen hin und her beweglichen Chipgreifer aufweist,
- einen im Bereich der einen Endlage des Manipulators angeordneten
Verschiebetisch zum Bereitstellen jeweils eines Chips am
ersten Ort zwecks Übernahme durch den Chipgreifer, sowie eine
auf den ersten Ort gerichteten ersten Messkamera zur Lageermittlung
des bereitgestellten Chips, und
- eine im Bereich der anderen Endlage des Manipulators angeordnete
Substrat-Vorschubeinheit zum Bereitstellen jeweils eines
Substratplatzes am zweiten Ort zwecks Aufnahme des Chips vom
Chipgreifer, sowie eine auf den zweiten Ort gerichtete zweite
Messkamera oder Sensormittel zur Lageermittlung des bereitgestellten
Substratplatzes.
Eine solche Pick-and-Place-Einrichtung ist Bestandteil eines als
"Die Bonder" bezeichneten Montageautomaten. An derartige Einrichtungen
werden extrem hohe Anforderungen bezüglich kurzer
Taktzeit, mechanischer Steifigkeit und genauer Position der
Chips auf dem jeweiligen Substratplatz gestellt. Eine hohe Lagegenauigkeit
auf dem Substrat im Bereich von wenigen Mikrometern
ist erforderlich für die Weiterverarbeitung der Chips auf dem
sogenannten Wire Bonder, wo die auf dem Chip befindliche integrierte
Schaltung an ihren Anschlussstellen (bond pads) mit
Drahtverbindungen versehen wird.
Beim Pick-and-Place-Vorgang wird die Endlage des Chips relativ
zum Substrat grundsätzlich beeinflusst von der Lage des am
ersten Ort bereitgestellten Chips, den beiden Endlagen des
Manipulators bzw. des von ihm bewegten Chipgreifers, und von
der Lage des am zweiten Ort bereitgestellten Substratplatzes.
Um den Genauigkeitsanforderungen gerecht zu werden, müssen deshalb
bei bisher bekannten Montageeinrichtungen die massgeblichen
Teilaggregate - Verschiebetisch am ersten Ort (sogenannter
Wafertisch), Manipulator sowie Vorschubeinheit am zweiten Ort
(sogenannter Indexer) - die entsprechend hohe Präzision aufweisen.
Messkameras an beiden Orten dienen dazu, die Lage des
bereitgestellten Chips bzw. Substratplatzes zu überwachen und
aufgrund einer Bildverarbeitung den Wafertisch bzw. den Indexer
zu steuern. Gemäss dem Stand der Technik wird, jedenfalls beim
Wafertisch, zuerst eine Grobverschiebung und anschliessend,
aufgrund des Kamera-Messignals, eine Feinpositionierung vorgenommen.
- Zur Lageermittlung des Substratplatzes ist es möglich,
am zweiten Ort anstelle einer (zweiten) Messkamera andere Sensormittel
einzusetzen. Wird das Substrat durch sogenannte Leadframes
gebildet, so können z.B. fotoelektrische Kantendetektoren
verwendet werden, die mit Index-(Pass-)Bohrungen am Leadframe-Rand
oder direkt mit Kanten der Chipinseln (Substratplätze)
zusammenwirken; Sensoren dieser Art können ebenfalls Messignale
liefern, welche die jeweilige Lage des Substratplatzes in der
Ebene kennzeichnen.
Der bekannte Aufbau solcher Montageeinrichtungen bedingt einen
sehr hohen Aufwand bei der Herstellung der genannten Teilaggregate
und bei der Montage und Eichung der Einrichtung. Auch die
jeweilige betriebliche Justierung auf ein neues Produkt ist
zeitraubend. Ferner ist nachteilig, dass die während jedem
Arbeitszyklus durchzuführende und relativ viel Zeit beanspruchende
Bildverarbeitung mit anschliessender Feinbewegung die
Taktzeit verlängert. Eine Leistungssteigerung (erhöhte Taktrate)
bei Einhaltung ausreichender Genauigkeit und Erfüllung aller
übrigen Erfordernisse scheint mit dem bisherigen Konzept der
Einrichtung kaum mehr möglich oder würde zu untragbaren Kosten
führen.
Mit der vorliegenden Erfindung soll eine Montageeinrichtung der
eingangs angegebenen Art vorgeschlagen werden, welche die beim
Stand der Technik bestehenden Schwierigkeiten und Nachteile
überwindet. Es wird insbesondere eine Verkürzung der Zykluszeit
ohne entsprechend gesteigerten Aufwand beim Wafertisch, dem
Indexer und dem Manipulator angestrebt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst. Dementsprechend ist
dem Manipulator eine Korrekturbewegungseinheit zugeordnet, die
aufgrund von Lage-Messwerten der beiden Messkameras - bzw. der
Messkamera am ersten Ort und den Sensormitteln am zweiten Ort -
steuerbar ist. Sie ist vorgesehen, um am ersten Ort gemessene
Lagefehler des bereitgestellten Chips und am zweiten Ort gemessene
Lagefehler des bereitgestellten Substratplatzes jeweils
spätestens vor dem Ablegen des Chips auf dem Substratplatz zu
kompensieren.
Mit der Erfindung wird vor allem erreicht, dass bei den beiden
Teiloperationen - Bereitstellen des Chips und Bereitstellen des
Substratplatzes - gewisse Lageabweichungen toleriert werden
können. Diese werden mittels Korrekturbewegungen kompensiert,
vorzugsweise in einem Vorgang gegen Ende des Arbeitszyklus,
unmittelbar vor dem Ablegen des Chips. Dadurch kann auch die
Unterteilung in Grob- und Feinbewegung bei den genannten Teilaggregaten
entfallen, was einen Zeitgewinn erlaubt. Die bei der
Erfindung verwendete Korrekturbewegungseinheit benötigt nur
einen geringen Wegbereich (Grössenordnung wenige Zehntel Millimeter)
und kann die erforderlichen Bewegungen sehr rasch und
genau ausführen.
Bei einer im Anspruch 2 angegebenen Variante der erfindungsgemässen
Einrichtung sind zusätzlich zur Erfassung der Endlagen
des Manipulators bzw. des Chipgreifers Lagesensoren vorgesehen.
Deren Messwerte werden bei der Kompensation durch die Korrekturbewegungseinheit
mit einbezogen. Damit können auch auftretende
Ungenauigkeiten des Manipulators, vor allem Langzeit-Drifterscheinungen
erfasst und kompensiert werden.
Die Erfindung betrifft schliesslich, wie im Anspruch 3 angegeben,
ein Montageverfahren unter Verwendung einer Einrichtung
nach Anspruch 2.
Nachstehend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen
und in Verbindung mit der Zeichnung näher erläutert.
- Fig. 1
- zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Einrichtung mit
schematischer, stark vereinfachter Darstellung des
Manipulators und zugehörigen Teilaggregaten;
- Fig. 2
- ist die perspektivische und detailliertere Darstellung
einer Variante der Einrichtung;
- Fig. 3
- ist ein Funktionsschema zur Einrichtung nach Fig. 2;
und
- Fig. 4
- ist ein Zeitdiagramm über einen Arbeitszyklus.
Die vereinfacht dargestellte Einrichtung nach Fig. 1 ist Teil
eines Die Bonders, wie er bei der Halbleitermontage verwendet
wird, um in an sich bekannter Weise Halbleiterchips 10 einzeln
aus dem Wafer-Verband herauszuheben und auf einem Substrat 5 zu
positionieren und dabei vorzugsweise mittels Klebstoff oder
durch Weichlöten zu fixieren. Es wird hierfür ein Manipulator 1
verwendet, der mit einem Chipgreifer 2 versehen ist. Der Chipgreifer
2 ist Bestandteil eines vom Manipulator bewegten Bondkopfes
19 und ist auch heb- und senkbar. Bondkopf und Chipgreifer
zusammen werden vom Manipulator zwischen zwei mechanisch
bestimmten Endlagen hin und her bewegt. Im Bereich der einen
Manipulator-Endlage ist ein Verschiebetisch 3 (sogenannter
Wafertisch) angeordnet, auf dem sich die auf einem Chipträger 11
haftenden Chips 10 eines Wafers befinden. Der Verschiebetisch 3
stellt jeweils einen Chip 10' an einem bestimmten, ersten Ort A
zur Übernahme durch den Chipgreifer 2 bereit. Im Bereich der
anderen Manipulator-Endlage befindet sich eine Vorschubeinheit 4
(sogenannter Indexer) für ein mit Substratplätzen versehenes
Substrat 5 (z.B. ein metallischer Leadframe). Die Vorschubeinheit
bewegt das Substrat 5 schrittweise, um an einem zweiten
Ort B jeweils einen Substratplatz bereitzustellen, der zur Aufnahme
des vom Chipgreifer 2 herangeführten Chips 10' bestimmt
ist.
Der erste Ort A und der zweite Ort B sind je durch die Achse
einer Messkamera (7 bzw. 8, Fig. 2) definiert. Von diesen Messkameras
werden mittels an sich bekannter Bildverarbeitungsverfahren
während jedem Arbeitszyklus die Ist-Lage des bereitgestellten
Chips (erster Ort A, Kamera 7) bzw. des bereitgestellten
Substratplatzes (zweiter Ort B, Kamera 8) gemessen,
d.h. zu entsprechenden Lage-Messwerten aufbereitet. Die Verwendung
dieser Messwerte im Sinne der Erfindung wird weiter
unten erläutert. - Bei den Ausführungsbeispielen sind zwei Messkameras
dargestellt und beschrieben. Es ist jedoch festzuhalten,
dass, wie weiter oben erwähnt, die Lage des bereitgestellten
Substratplatzes am zweiten Ort B auch mit geeigneten Sensormitteln
(Zentriersensor, Kantendetektor o. dgl.) gemessen werden
kann.
Bei der dargestellten Einrichtung werden selbstverständlich die
beiden Orte A, B einerseits und die beiden mechanisch bestimmten
- zunächst als konstant angenommenen - Endlagen des Chipgreifers
andererseits durch geeignete Justiereinrichtungen und -Verfahren
möglichst genau in Übereinstimmung gebracht. Es ist indessen
grundsätzlich zu unterscheiden zwischen den durch die Kameras
definierten "Orten" und den vom Manipulator bestimmten "Endlagen",
wie aus weiteren Ausführungen hiernach hervorgehen wird.
Der Manipulator 1 ist auf einer Grundplatte 12 aufgebaut und im
vorliegenden Beispiel als sogenanntes Schubkurbel-Getriebe ausgeführt.
Auf der Grundplatte 12 ist eine Antriebswelle 13 gelagert,
die einen Schwingarm 14 trägt. Am Ende des Schwingarmes 14
ist die Schubstange 15 angelenkt. Deren entferntes Ende ist mit
einem Schlitten 16 gelenkig verbunden, welcher seinerseits den
Bondkopf 19 mit dem Chipgreifer 2 trägt. Der Schlitten 16
gleitet auf einer Linearführung, die wie das Lager der Welle 13
auf der Grundplatte 12 befestigt ist. Wie in Fig. 1 angedeutet,
führen die Welle 13 und der Schwingarm 14 Drehbewegungen von
180° mit wechselnder Richtung aus, wobei der Schlitten 16 hin
und her gleitet. Die beiden Strecklagen zwischen Schwingarm 14
und Schubstange 15 ergeben die beiden mechanischen Endlagen des
Schlittens 16 bzw. des Chipgreifers 2 (die eine Endlage mit
ausgezogenen Linien, die andere strichpunktiert gezeichnet).
Im vorliegenden Zusammenhang wird ein Manipulator mit zwei
stabilen, mechanisch bestimmten Endlagen vorausgesetzt; es ist
hier jedoch festzuhalten, dass solche Endlagen auch auf andere
Weise erreicht werden können als mit dem lediglich als Beispiel
dargestellten Schubkurbel-Getriebe.
In Fig. 1 ist schliesslich rein schematisch eine dem Manipulator
1 zugeordnete bzw. mit diesem verbundene Korrekturbewegungseinheit
9 angedeutet. Auf deren Bedeutung und Wirkungsweise wird
weiter unten eingegangen.
In Fig. 2 ist eine beispielsweise Einrichtung, die derjenigen
nach Fig. 1 ähnlich ist, perspektivisch dargestellt, wobei
Teile, die einander entsprechen, in beiden Figuren mit gleichen
Bezugszahlen bezeichnet und nicht weiter zu erwähnen sind. Das
Substrat (Leadframe) 5 weist Substratplätze 6 auf, die vom
Indexer 4 schrittweise zum Ort B unter der Messkamera 8 vorgeschoben
werden. Auf Substratplätzen fixierte und mit dem Substrat
weitertransportierte Chips sind mit 10" bezeichnet. In
Fig. 2 ist zusätzlich ein Antriebsblock 18 für die Welle 13 des
Manipulators 1 dargestellt, ferner ein am Schlitten 16 montierter
Motor 19a für die Vertikalbewegungen des Bondkopfes 19. Die
Einrichtung ist gemäss Fig. 2 auf einem Sockel 20 aufgebaut.
Dieser trägt z.B. eine Traverse 22, an welcher die Messkameras 7
und 8 befestigt sind. Zur Ausrichtung der Kameras und des Bondkopfes
9 vorhandene Justiervorrichtungen sowie weitere, im
vorliegenden Zusammenhang unwesentliche Einzelheiten sind nicht
dargestellt.
Gemäss einer Variante kann die Einrichtung nach Fig. 2 im
Bereich der beiden Endlagen des Manipulators 1 mit Lagesensoren
26 bzw. 27 und mit diesen zusammenwirkenden, am Schlitten 16
montierten Referenzflächen 28 bzw. 29 versehen sein. Diese
zusätzlichen Messorgane ermöglichen, die jeweilige Position des
Schlittens und damit des Chipgreifers 2 in den beiden Endlagen
zu messen, indem die Sensoren 26, 27 Lage-Messwerte (in x- und
y-Richtung) in Bezug auf die Sollage erzeugen. Davon kann, wie
weiter unten ausgeführt, im Rahmen eines besonderen, erfindungsgemässen
Chip-Montageverfahrens Gebrauch gemacht werden.
Die in Fig. 1 nur schematisch angedeutete, dem Manipulator 1
zugeordnete Korrekturbewegungseinheit 9 kann beispielsweise
gemäss Fig. 2 als sogenannter Mikrotisch (Mikro-Manipulator)
oder auch auf andere Weise realisiert sein. Diese Einheit ist
vorgesehen, um in x- und y-Richtung (Fig. 2) sehr präzise und
rasche Bewegungen innerhalb eines relativ kleinen Arbeitsbereiches
auszuführen. Die Einheit 9 ist aufgrund von Lagemesswerten
der beiden Messkameras 7 und 8 steuerbar, und ihre Korrekturbewegungen
übertragen sich auf den Manipulator und damit auf den
Chipgreifer 2.
Wie weiter oben ausgeführt, werden solche Lagemesswerte im
Verlauf jedes Arbeitszyklus durch automatische Verarbeitung der
Bilder beider Messkameras 7 und 8 (oder der Signale von Sensormitteln)
erhalten und entsprechen Lagefehlern (in x- und y-Richtung)
des am Ort A bereitgestellten Chips 1 bzw. des am Ort
B bereitgestellten Substratplatzes 6. Derartige Lagefehler können
verschiedene Ursachen haben, insbesondere sind sie durch
begrenzte Bewegungsgenauigkeit des Wafertisches 3 und des Indexers
4 bedingt, die beide über einen relativ grossen Arbeitsbereich
verfügen müssen. Indem nun die Bewegungseinheit 9 innerhalb
des Arbeitszyklus entsprechend den genannten Messwerten
gesteuert wird, werden die jeweiligen Lagefehler des bereitgestellten
Chips und des bereitgestellten Substratplatzes kompensiert,
und der Chip 10' wird vom Chipgreifer 2 lagegenau auf den
Substratplatz übertragen.
Eine Korrekturbewegung der Einheit 9 muss natürlich spätestens
jeweils vor dem Ablegen des Chips 10' auf dem Substratplatz
erfolgen. Der Lagefehler des bereitgestellten Chips kann bereits
etwa in der "Halbzeit" des Zyklus, d.h. vor dem Abheben des
Chips vom Chipträger 11, durch Steuerung der Einheit 9 kompensiert
werden. Dies ist dann zweckmässig, wenn es sich beim
Chipgreifer 2 um ein sogenanntes Die Collect-Werkzeug handelt,
welches die Chips an ihren oberen Randkanten erfasst, was eine
genaue Ausrichtung zwischen Greifer und Chip voraussetzt.
Andernfalls - bei Ergreifung der Chips an ihrer Oberseite, z.B.
mit einem Sauggreifer - ist es besonders vorteilhaft, den am
ersten Ort A ermittelten Lage-Messwert jeweils zu speichern,
dann zum nachher am Ort B ermittelten Wert vektoriell zu addieren
und die Einheit 9 mit der Summe, also nur einmal gegen Ende
des Zyklus, zu steuern; bei der vektoriellen Addition können
sich die Werte teilweise (nach x- und y-Komponenten) kompensieren,
so dass die Korrekturbewegung insgesamt kleiner ausfällt.
Im folgenden wird noch anhand der Fig. 3 und 4 die Funktion der
Einrichtung und das Montageverfahren unter Einbezug von Sensoren
26, 27 (Fig. 2) erläutert. Im Funktionsschema nach Fig. 3 sind
die Sensoren 26 und die Messkamera 7 am ersten Ort A sowie die
Sensoren 27 und die Messkamera 8 am zweiten Ort B jeweils mit
den von ihnen ausgehenden Signalleitungen dargestellt. Mit 32
und 33 sind den Kameras 7 bzw. 8 zugeordnete Bildverarbeitungsschaltungen
bezeichnet, an deren Ausgängen die jeweiligen Lage-Messwerte
des bereitgestellten Chips bzw. des bereitgestellten
Substratplatzes erscheinen. Die vier jeweils im Verlaufe eines
Arbeitszyklus erfassten Messwerte - entsprechend seitlichen
Lagefehlern des Chips, des Substratplatzes und des Chipgreifers
an den Orten A und B - werden einer Speicher- und Addierschaltung
34 zugeleitet. In einer solchen, an sich bekannten Schaltung
wird die vektorielle Summe der genannten Lage-Messwerte
gebildet. Die gebildete Vektorsumme (x- und y-Komponenten) wird
im geeigneten Moment abgerufen und, wie mit der Leitung 35
angedeutet, der Korrekturbewegungseinheit 9 zugeleitet. Aufgrund
dieser Steuerung führt die Einheit 9 am Manipulator 1 die
erforderliche Korrekturbewegung aus, um den Chipgreifer mit dem
Chip 10' über dem Substratplatz genau zu positionieren
Gemäss vorstehendem Beispiel werden alle im Laufe eines Zyklus
gemessenen Lagefehler vektoriell addiert und mit einem einzigen
Korrekturvorgang am Manipulator unmittelbar vor dem Ablegen des
Chips auf dem Substratplatz (Beginn des Bondvorganges) kompensiert.
Es kann jedoch gemäss einer Verfahrensvariante zweckmässig sein,
z.B. den gemessenen Lagefehler des bereitgestellten Chips (Messwert
der Kamera 7) für sich allein, ohne in die Addition in der
Schaltung 34 einbezogen zu werden, zu kompensieren, und zwar vor
dem Abheben des Chips vom Chipträger 11. Diese Variante ist in
der Fig. 3 mit der strichpunktierten Linie 35' angedeutet. In
diesem Fall führt also die Einheit 9 während eines Zyklus
jeweils zwei Korrekturbewegungen aus.
Im Zeitdiagramm nach Fig. 4 stellen die untereinander gezeichneten
horizontalen Balken folgende Teilfunktionen und -zeiten
innerhalb eines Arbeitszyklus T dar:
a. Bewegung des Indexers 4 b. Auswertung des Bildes der Kamera 8
(Lage des Substratplatzes am Ort B) c. Korrekturbewegung(en) der Einheit 9 d. Vertikalbewegungen des Bondkopfes 19 mit dem
Chipgreifer 2 (z-Richtung, Fig. 2), e. Seitwärtsbewegungen des Manipulators 1 ("holen"
und "bringen", y-Richtung, Fig. 2) f. Messvorgänge der Sensoren 26, 27 in A bzw. B g. Bewegung des Wafertisches 3 h. Auswertung des Bildes der Kamera 7
(Lage des Chips am Ort A)
Sämtliche im folgenden beschriebenen Vorgänge sind selbstverständlich
programmgesteuert. Als Beginn eines neuen Zyklus T ist
der Zeitpunkt t1 angenommen, wo nach Ende des Bondvorganges im
vorangehenden Zyklus (Balken d.) der Indexer 4 startet, um einen
neuen Substratplatz 6 bereitzustellen. Nach erfolgtem Vorschub
des Substrates 5 beginnt die Auswertung des von der Messkamera 8
aufgenommenen Bildes (Balken b.), um die Position des neu
bereitgestellten Substratplatzes 6 festzustellen. Gleichzeitig
mit dem Start des Indexers 4 ist der Manipulator 1 in Bewegung
gesetzt worden (Balken e.). Er führt den Bondkopf 19 zum Ort A,
um dort den (im Verlaufe des vorangehenden Zyklus) vom Wafertisch
3 bereitgestellten Chip 10 zu holen. Vor dem Erreichen der
Endlage des Manipulators bzw. des Bondkopfes 19 mit dem Chipgreifer
2 über dem Wafertisch stehen die Messwerte betreffend
die Position des bereitgestellten Chips aus der Bildverarbeitung
der Kamera 7 (Balken h.) zur Verfügung. Es folgt nun das Abheben
des Chips vom Chipträger 11 durch schnelles Absenken und
Anheben des Bondkopfes 19 (Balken d.). Anschliessend führt der
Manipulator mit dem vom Chipgreifer 2 gefassten Chip 10' die
Rückbewegung zum Ort B aus. Gleichzeitig mit dem Manipulator
wird auch der Wafertisch 3 gestartet, um einen nächsten Chip
bereitzustellen (Balken g.), und anschliessend beginnt die Auswertung
des von der Kamera 7 aufgenommenen Bildes (Balken h.).
Bevor der Manipulator den Bondkopf an den Ort B gebracht hat,
sind die Ergebnisse der Bildverarbeitung der Kamera 8 verfügbar,
d.h. die genaue Position des neuen Substratplatzes 6 ist
bekannt. Aufgrund der betreffenden Messwerte sowie gepeicherter
und addierter weiterer, im Verlauf des Zyklus erfasster Fehler-Messwerte
erfolgt nun die Steuerung der Korrekturbewegungseinheit
9, wodurch der Chip 10' genau über dem Substratplatz 6
positioniert wird. Unmittelbar danach legt der Bondkopf 19 den
Chip auf dem Substratplatz ab, und es folgt der Bondvorgang.
Dieser - und damit der Arbeitszyklus - wird mit dem erneuten
Anheben des Bondkopfes abgeschlossen (Balken d., Zeitpunkt t2).
Sofern die Einrichtung mit Sensoren 26, 27 für die Endlagen des
Bondkopfes versehen ist, treten diese jeweils zu den Zeitpunkten
gemäss Balken f. in Aktion, und deren Messwerte werden in die
Speicherung, Addition und Korrekturbewegung einbezogen, wie
weiter oben anhand der Fig. 3 erläutert wurde. Wie ferner in
Fig. 4, Balken c. strichpunktiert angedeutet und ebenfalls
weiter oben ausgeführt, kann eine teilweise Fehlerkompensation
bereits vor dem Abheben des Chips vom Chipträger 11 erfolgen,
indem die Einheit 9 aufgrund der Lagefehler-Messwerte des
bereitgestellten Chips (Kamera A, Balken h.) gesteuert wird.
Dies entspricht also der mit der Linie 35' in Fig. 3 angegebenen
Variante, bei der der Lagefehler des bereitgestellten Chips
nicht in die Summierung einbezogen wird.