Die vorliegende Erfindung betrifft ein Modulhaus, mit einem
Grundrahmen und mit vorgefertigten Boden-, Wand- und Dachelementen
aus Stahlblech.
Ein derartiges Modulhaus ist seit vielen Jahren bekannt und
wird im wesentlichen überall dort eingesetzt, wo von dem Haus
eine gewisse Robustheit, Schalldichtheit oder Staubdichtheit
verlangt wird. Typische Anwendungszwecke sind beispielsweise
ein Steuerungshaus in der Schwerindustrie, in welchem sich die
Steuerpulte für eine Walzenstraße oder eine Verzinkungsanlage
befinden, ein Bedienerhaus für eine Schrottpresse, ein Pförtnerhaus,
oder aber nur zeitweise benötigte Büro- oder Unterkunftsräume
für eine Bauleitung oder für Bank- oder Postfilialen
während Umbauarbeiten.
Ein Modulhaus der eingangs genannten Art, allerdings insbesondere
auf ein Wohnhaus ausgerichtet, ist beispielsweise aus der
DE 295 02 129 bekannt. Die Nachteile eines solchen bekannten
Modulhauses bestehen allerdings insbesondere darin, daß die
Farbbeschichtung der Wand- und Dachelemente erst nach der kompletten
Fertigung des Modulhauses manuell aufgebracht wird, da
die Verbindung zwischen der Tragkonstruktion und der Blechbeplankung
miteinander verschweißt werden, was die Farbbeschichtung
in der Nähe der Schweißnähte wieder zerstören würde. Dieser
Nachteil wirkt sich insbesondere im Hinblick darauf aus,
daß man wegen der besseren Isolierung und Haltbarkeit gern Verbundwerkstoffe
für die Wand- und Dachelemente einsetzen würde,
die aus dem Stahlblech und einer Kunststoffbeschichtung bestehen.
Das ist bei den bekannten Modulhäusern derzeit nicht möglich,
da sonst die Beschichtung durch den Schweißvorgang zerstört
würde.
An dieser Problemstellung setzt die vorliegende Erfindung an,
als deren Aufgabe es angesehen wurde, ein Modulhaus mit den
eingangs genannten Merkmalen derart weiterzubilden, daß es dauerhafter
und damit wettbewerbsfähiger wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Außen- und Innenschale der Wand- und Dachelemente des eingangs
genannten Modulhauses mit einer Kunststoffbeschichtung versehen
sind, und daß die Wand- und Dachelemente mittels einer
dauerelastischen Klebung mit dem Grundrahmen verbunden sind.
Die dauerelastische Klebung als Verbindung zwischen Grundrahmen
und Wand- bzw. Dachelementen ermöglicht den Einsatz an sich bekannter
duroplastischer und thermoplastischer Kunstharzsysteme,
welche mit speziell auf die jeweiligen Systeme abgestimmten
Pigmentkomponenten die Beschichtungswerkstoffe ergeben. Infolge
physikalischer oder chemischer oder physikalischer und chemischer
Reaktionen mit den Stahlblechen bilden die Beschichtungswerkstoffe
derart fest haftende Filme, daß ein für die genannten
Verwendungszwecke idealer Verbundwerkstoff Stahlblech-Kunststoff
zur Verfügung steht. Eine solche Kunststoffbeschichtung
kann werksseitig im sogenannten Bandbeschichtungsverfahren
unter Einsatz von Kunstharzsystemen (Polyester) aufgebracht
werden, die durch art- und verfahrensbedingte physikalische
und/oder chemische Veränderungen unter Wärmeeinwirkung dichte
und homogene fest haftende Filme bilden. Die Herstellung der so
beschichteten Stahlbleche erfolgt in automatischen, voll kontinuierlich
arbeitenden Anlagen, wodurch eine gleichbleibende
Qualität des Verbundwerkstoffs erzielt wird.
Gegenüber den manuell aufgebrachten Beschichtungen bei den
bekannten Modulhäusern liegen die Vorteile des erfindungsgemäßen
Modulhauses in der gleichmäßigen Dicke der Beschichtung und
in deren glatter Oberfläche. Darüber hinaus ist es sehr vorteilhaft,
daß auf der Baustelle keine Trockenzeiten entstehen
und damit keine Verschmutzung der Beschichtung während der
Trockenzeit auftreten kann.
Eine vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Modulhauses
besteht darin, daß die Boden-, Wand- und Dachelemente
aus verzinktem Stahlblech bestehen. Hierdurch wird ein äußerst
vorteilhafter, idealer Verbundwerkstoff Stahl + Zink + Kunststoff
erzielt, in dem die Festigkeit des Stahls mit der korrosionsschützenden
Eigenschaft von Zink und Kunststoff verbunden
wird.
Im folgenden werden zwei bevorzugte Ausführungsbeispiele des
erfindungsgemäßen Modulhauses anhand einer Zeichnung näher
erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung einer ersten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Modulhauses; und
- Fig. 2
- eine perspektivische Darstellung einer zweiten
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Modulhauses.
Fig. 1 zeigt ein Modulhaus mit einem Grundrahmen 1 und mit
einem vorgefertigtem Bodenelement 3, mit vorgefertigten Wandelementen
5 und mit einem hier nicht dargestellten, ebenfalls
vorgefertigten Dachelement 7 aus verzinktem Stahlblech. Diese
Ausführungsform eines Modulhauses weist die Form eines Oktaeders
auf, und in die Wandelemente 5 sind rundherum Fenster 2
eingesetzt. Die Außen- und die Innenschale der Wand- und Dachelemente
5, 7 sind werkseitig im Bandbeschichtungsverfahren mit
einer Kunststoffbeschichtung versehen worden, wodurch ein Verbundwerkstoff
Stahl + Zink + Kunststoff entstanden ist, der die
Festigkeit des Stahls mit der korrosionsschützenden Eigenschaft
von Zink und Kunststoff verbindet. Die Wandelemente 5 und das
(nicht dargestellte) Dachelement 7 sind mittels einer dauerelastischen
Klebung mit dem Grundrahmen 1 verbunden, so daß die
Kunststoffbeschichtung beim Aufbau des Modulhauses nicht durch
den ansonsten nötigen Schweißvorgang beschädigt wird.
Diese Ausführungsform eines Modulhauses ist beispielsweise als
Pförtnerhaus oder als Bedienerhaus für eine Schrottpresse
einsetzbar.
Fig. 2 zeigt als weiteres Ausführungsbeispiel ein quaderförmiges
Modulhaus, das ebenfalls einen Grundrahmen 1 und mehrere
vorgefertigte Boden-, Wand- und Dachelemente 3, 5, 7 aus verzinktem
Stahlblech aufweist, von denen allerdings die Bodenelemente
3 hier nicht sichtbar sind. In einige der Wandelemente 5
sind Fenster 2 eingesetzt, und ein weiteres Wandelement 6 weist
eine Tür zum Begehen des Modulhauses auf. Auch bei dieser Ausführungsform
sind die Außen- und Innenschale der Wand- und
Dachelemente 5, 7 mit einer Kunststoffbeschichtung versehen,
welche werkseitig im Bandbeschichtungsverfahren aufgebracht
wurde. Ferner sind die Wand- und Dachelemente 5, 7 mittels
einer dauerelastischen Klebung mit dem Grundrahmen 1 verbunden,
um die Kunststoffbeschichtung der Elemente beim Zusammenbau des
Modulhauses nicht zu beschädigen.
Diese Ausführungsform eines Modulhauses ist in idealer Weise in
der Schwerindustrie als Steuerungshaus für eine Walzenstraße
oder eine Verzinkungsanlage, oder auch als Bauleitungsbüro einsetzbar.
Die Vorteile beider Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Modulhauses bestehen außer den bereits erwähnten auch darin,
daß sie robust sind und hohe Anforderungen an Schalldichtheit
und Staubdichtheit erfüllen.