Die Erfindung betrifft ein Traggitter für Unterdecken mit
mehreren parallelen Längsträgern, die jeweils eine senkrechte
Stegfläche mit Einstecköffnungen aufweisen, in die
stirnseitige Einsteckzungen von Querträgern einsteckbar
sind, wobei aus jeder Einsteckzunge eine Rastlasche
ausgestanzt und derart seitlich aus einem Mittelstück der
Einsteckzunge herausgebogen ist, daß die Rastlasche nach
dem Einstecken der Einsteckzunge in die Einstecköffnung
des Längsträgers widerhakenartig hinter den Rand der
Einstecköffnung greift.
Bei derartigen Traggittern für Unterdecken sind sehr
unterschiedliche Ausführungsformen der Einsteckzungen
bekannt (DE 33 10 931 A1, DE 32 19 847 A1, EP 0 287 254
A1). Die Einsteckzungen müssen in den Einstecköffnungen so
aufgenommen werden, daß sie im montierten Zustand gegen
ein unbeabsichtigtes Herausziehen gesichert sind. In
vielen Fällen erfolgt diese Sicherung dadurch, daß die von
entgegengesetzten Seiten eingesteckten Einsteckzungen
mittels seitlicher Federvorsprünge o.dgl. aneinander
einrasten und sich gegenseitig gegen ein Herausziehen
sichern. Hierbei ist die Montage im allgemeinen
verhältnismäßig einfach, jedoch erfolgt eine Sicherung der
Einsteckzungen gegen Herausziehen nur, wenn von der
entgegengesetzten Seite ebenfalls eine Einsteckzunge
eingeführt wird. Dies ist zumindest bei der Montage und in
Randbereichen nicht immer der Fall.
Um eine Sicherung gegen ein unbeabsichtigtes Herausziehen
der Einsteckzungen auch unabhängig von dem Einführen einer
gegenüberliegenden Einsteckzunge zu erreichen, müssen die
Einsteckzungen formschlüssig am Längsträger angreifen.
Dies kann geschehen, indem die Längsträger schrägstehend
in die Einstecköffnungen eingeführt und anschließend um
ihre Längsachse in eine senkrechte Stellung geschwenkt
werden (EP 0 430 271 B1, DE 36 24 618 A1).
Bei einem bekannten Traggitter der eingangs genannten
Gattung (US-PS 3 746 379) sind die Einstecköffnungen H-förmig
ausgeführt. In jede Hälfte einer Einstecköffnung
kann eine Einsteckzunge eingeführt werden, wobei es für
die Festlegung der Einsteckzunge gleichgültig ist, ob auch
von der entgegengesetzten Seite eine Einsteckzunge in die
andere Hälfte der Einstecköffnung eingeführt wird. Die
seitlich aus der Einsteckzunge herausgebogenen Rastlaschen
rasten nach dem Einstecken hinter dem jeweils zugeordneten
Rand der Einstecköffnung ein, so daß die Einsteckzunge
formschlüssig am Querträger festgelegt ist. Bei dem
bekannten Traggitter sind die Einsteckzungen einstückig
aus Blech hergestellt. Die Blechdicke muß dabei unter
Berücksichtigung der von den Querträgern aufzunehmenden
Last ausgewählt werden und darf deshalb nicht zu dünn
sein. Da für die Rastlaschen nur eine verhältnismäßig
geringe Länge verfügbar ist, können diese nur mit geringer
Federwirkung ausgeführt werden. Um eine ausreichend
sichere formschlüssige Verrastung der Einsteckzunge zu
erreichen, müssen die Rastlaschen so steif ausgeführt
werden, daß zum Einführen eine erhebliche Kraft
erforderlich ist. Außerdem besteht die Gefahr, daß diese
sehr kräftig ausgeführten Rastlaschen beim Einführen den
Rand der Einstecköffnung beschädigen, zumal die Stegfläche
üblicherweise aus zwei Lagen von verhältnismäßig dünnem
Blech besteht.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Traggitter der
eingangs genannten Gattung so auszubilden, daß unter
Berücksichtigung der besonderen Montageanforderungen und
insbesondere mit geringen Montagekräften eine sichere und
formschlüssige Verbindung erreicht wird, wobei eine
einfache Gestaltung und Fertigung der Einsteckzungen
gewährleistet sein soll.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Einsteckzunge doppellagig aus Blech ausgeführt ist und
beide Blechlagen nahe an dem Einschnitt miteinander
verbunden sind, aus dem die Rastlasche ausgestanzt ist.
Die doppellagige Ausführung der Einsteckzungen ergibt
einerseits eine gute Federwirkung, trägt aber andererseits
zu einer für alle vorgesehenen Belastungsfälle
ausreichenden Stabilität der Einsteckzunge bei. Durch die
Verbindung der beiden Blechlagen nahe am Einschnitt wird
ein Zusammenhalt der beiden Lagen der Rastlasche
sichergestellt, ohne daß deren Federelastizität dadurch
erhöht würde. Auch für die Stabilität der Einsteckzunge im
Hinblick auf die Abstützung des Querträgers ist eine
Verbindung nahe am Einschnitt günstig. Schließlich
ermöglicht diese Lage der Verbindung in der Nachbarschaft
des Einschnitts auch eine weitere vorteilhafte Gestaltung
der Einsteckzunge, insbesondere in der Weise, daß oberhalb
und unterhalb des Mittelstücks, aus dem die Rastlasche
ausgestanzt ist, jeweils eine horizontale Sicke verläuft.
Vorzugsweise sind die Sicken zu der gleichen Seite
vorgewölbt, zu der auch die Rastlasche aus dem Mittelstück
herausgebogen ist.
Diese horizontalen Sicken bewirken nicht nur eine
Versteifung der Einsteckzunge, sondern dienen auch dazu,
das Mittelstück der Einsteckzunge im vorgegebenen Abstand
zur zugehörigen Seitenkante der Einstecköffnung zu führen,
wobei durch die Wahl einer Sicke im Gegensatz zu einer
sonstigen Randverformung erreicht wird, daß der obere und
untere Rand der Sicke wieder in der Ebene des Mittelstücks
der Einsteckzunge liegt, so daß dieser Rand zur
Führungsabstützung am oberen und unteren Vorsprung der
Einstecköffnung dient.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist
vorgesehen, daß die beiden Blechlagen durch
Prägeverformungen am oberen und unteren Rand des
Einschnitts miteinander verbunden sind. Solche
Prägeverformungen sind fertigungstechnisch in einfacher
Weise und mit exakter räumlicher Begrenzung herzustellen.
Sie sind in besonderem Maße zur Übertragung von
Schubkräften geeignet. Solche Schubkräfte treten bei der
Belastung der doppellagigen Einsteckzunge in erster Linie
auf.
Als besonders vorteilhaft hat sich eine Ausführungsform
erwiesen, bei der die die beiden Blechlagen verbindenden
Prägeverformungen angenähert im mittleren Bereich zwischen
dem freien Ende der Rastlasche und ihrer Verbindung mit
dem Mittelstück angeordnet sind und teilweise in den
Einschnitt hineinragen.
Die in den Einschnitt hineinragenden Bereiche der
Prägeverformungen bilden dabei eine Abstützung für die
Rastlasche in ihrem mittleren Bereich. Dies führt zu einer
besonders günstigen Federcharakteristik dieser
Rastlaschen. Werden die federnden Rastlaschen zum
Mittelstück der Einsteckzunge hin gebogen, wie dies beim
Einstecken der Einsteckzunge in die Einstecköffnung der
Fall ist, so stützen sich die Rastlaschen an den
Prägeverformungen ab und werden dadurch S-förmig gebogen.
Dadurch können die Rastlaschen mit verhältnismäßig
geringem Kraftaufwand beim Einstecken verformt werden,
weisen jedoch eine verhältnismäßig hohe Steifigkeit auf,
wenn sie die Einsteckzunge in der Einstecköffnung sichern.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform, die
auch unabhängig von den kennzeichnenden Merkmalen des
Anspruchs 1 gewählt werden kann, ist die Kante am freien
Ende der Rastlasche zur Senkrechten geneigt. Durch diese
Schräge am Ende der Rastlasche wird die Justierung der
Einsteckzunge und damit des Querträgers in der
Einstecköffnung des Längsträgers erleichtert.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
näher erläutert, das in der Zeichnung dargestellt ist.
Es zeigt:
Fig. 1 in räumlicher Darstellungsweise einen Abschnitt
eines Traggitters für eine Unterdecke, wobei ein Abschnitt
eines Längsträgers und zwei Enden von Querträgern gezeigt
sind, Fig. 2 eine vergrößerte Ansicht in Richtung des Pfeiles II
in Fig. 1 im eingesteckten Zustand der Einsteckzunge, Fig. 3 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles III in Fig. 2, Fig. 4 eine vergrößerte Seitenansicht der Einsteckzunge
und Fig. 5 einen vergrößerten Teilschnitt längs der Linie V-V
in Fig. 4.
Ein Traggitter für eine Unterdecke weist mehrere parallele
Längsträger 1 und damit verbundene, sich rechtwinklig dazu
erstreckende Querträger 2 auf. In Fig. 1 ist in räumlicher
Darstellungsweise eine Verbindungsstelle solcher
Längsträger 1 und Querträger 2 gezeigt, wobei der eine
Querträger 2 in seinem noch nicht eingesteckten Zustand
gezeigt ist.
Jeder Längsträger 1 weist eine senkrechte Stegfläche 3
auf, an derem oberen Rand ein Längswulst 4 ausgebildet
ist. Von der unteren Kante der Stegfläche 3 erstrecken sich
horizontale Flansche 5 nach beiden Seiten.
Die Querträger 2 weisen eine ähnliche
Querschnittsgestaltung auf, wobei der obere Längswulst 6
der Stegfläche 7 mit geringerem Querschnitt ausgeführt ist
als beim Längsträger 1. Die horizontalen Flansche 5 des
Längsträgers 1 und die horizontalen Flansche 8 des
Querträgers 2 dienen zur Aufnahme von (nicht
dargestellten) Deckenplatten der Unterdecke.
Aus der Stegfläche 3 des Längsträgers 1 sind in
vorgegebenen Abständen Einstecköffnungen 9 ausgestanzt,
die im Querschnitt angenähert H-förmig sind. In diese
Einstecköffnungen 9 werden von beiden Seiten
Einsteckzungen 10 eingesteckt, die an den Enden der
Stegflächen 7 der Querträger 2 vorspringen. Diese
Einsteckzungen 10 können an den Stegflächen 7 angebracht,
beispielsweise angeschweißt sein; stattdessen können die
Einsteckzungen 10 auch aus dem Material der Stegflächen 7
geformt sein.
Jede Einsteckzunge 10 weist ein ebenes Mittelstück 11 auf,
das nach oben und unten jeweils durch eine horizontale
Sicke 12 begrenzt wird. Die Einsteckzungen 10 sind aus
doppellagigigem Blech ausgeführt. Aus dem Mittelstück 11
ist durch einen Einschnitt 13 eine Rastlasche 14 in der
Weise ausgestanzt, daß die Rastlasche 14 an einer
senkrechten Biegekante 15 nahe an der senkrechten
stirnseitigen Kante 16 mit der Einsteckzunge 11 verbunden
ist.
Die beiden Blechlagen der Einsteckzunge 11 sind am oberen
und unteren Rand des Einschnitts 13 jeweils durch eine
Prägeverformung 17 miteinander verbunden. Die beiden
Prägeverformungen liegen zwischen der Faltlinie 15 und der
Kante 18 am freien Ende der Rastlasche 14 und ragen
geringfügig in das durch den Einschnitt 13 gebildete
Fenster. Die Kante 18 ist zur Senkrechten geneigt.
Die beiden Sicken 12 sind zu der gleichen Seite
vorgewölbt, zu der auch die Rastlasche 14 aus dem
Mittelstück 11 herausgebogen ist.
Beim Einstecken der Einsteckzunge 10 in die
Einstecköffnung 9 wird die Rastlasche 14 zunächst
zurückgedrückt, bis sie die Einstecköffnung 9 passiert
hat. Sodann rastet die Kante 18 der Rastlasche 14 hinter
dem Rand der Einstecköffnung 9 ein, wie dies in den Fig. 4
und 5 gezeigt ist. Dort ist die die Einstecköffnung 9
aufweisende Stegfläche 3 mit strichpunktierten Linien
nur angedeutet.
Beim Zurückdrücken der federnden Rastlasche 14 beim
Einsteckvorgang wird die aus doppellagigem Blech
bestehende Rastlasche 14 nicht nur nach Art eines
einseitig eingespannten federnden Trägers verformt;
vielmehr stützt sich die Rastlasche 14 nach einem gewissen
Federweg an den Prägeverformungen 17 ab und wird
anschließend nach Art einer S-Feder verformt. Nach dem
Durchtritt durch die Einstecköffnung 9 löst sich die
Rastlasche 14 wieder von den Prägeverformungen 7 und nimmt
die in Fig. 5 gezeigte Stellung ein.