Verfahren zur Herstellung von Benzthiophenderivaten
Die Anmeldung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von speziell substituierten Benzthiophenderivaten der allgemeinen Formel (I)
wobei
R1 CrC6-Alkyl, NH-CrC20-Alkyl, N(CrC20-Alkyl)2, N(C--C20-Alkyl) (CrC10-Alkyl), NH-Aryl, NH-Benzyl und
R2 H, Methyl oder Halogen bedeutet.
Die Benzthiophenderivate der Formel (I) sind bekannt und finden Verwendung als Zwischenprodukte zur Herstellung von bekannten Pharmaka, Pflanzen- und Materi al Schutzmittel .
Wege zur Herstellung von Benzthiophenderivaten sind ebenfalls bekannt und werden z.B. in EP-568 289, Tetrahedron Lett. 33, 7499 (1992), Tetrahedron 39, 4153 (1983), J. Org. Chem., 37, 3224 (1972), US-5 169 961, EP-572 712 und J. Chem. Soc. Perkin. Trans. I, 1984. 385 beschrieben. Sie zeichnen sich alle durch nicht befriedigende Ausbeuten und/oder schlechte Zugänglichkeit der Edukte sowie durch besondere Anforderungen an die Apparatur aus.
Gegenstand der Anmeldung ist daher ein Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formel (I), dadurch gekennzeichnet, daß man Verbindung der Formel (III)
mit einem Aldehyd der Formel (II)
in Gegenwart einer Base umsetzt.
Die so erhaltenen Verbindungen der Formel (I) können anschließend, gegebenen¬ falls auch ohne Zwischenisolierung, d.h. in Form einer Eintopfreaktion zu den bekannten Sulfonen der Formel (Ia)
oxidiert werden.
Alkyl steht hier und im folgenden vorzugsweise für geradkettiges, verzweigtes oder cyclisches Alkyl, das gegebenenfalls durch ein bis zwei Sauerstoff atome unterbrochen ist, z.B. für Methyl, Ethyl, n-, i-Propyl, n-, i-, s-, t-Butyl, n-, i-, s-, t- Pentyl, Hexyl, Heptyl, Octyl, Nonyl, Decyl, Undecyl, Dodecyl oder ihren ver¬ zweigten Strukturisomeren sowie für Cyclopentyl, Cyclohexyl, Cycloheptyl, Cyclooctyl, Cyclododecyl.
Aryl steht für substituiertes Phenyl oder Naphthyl mit 1 bis 3 Methyl-, Halogen- und/oder Methoxysubstituenten.
Halogen steht für F, Cl, Br, I.
Bevorzugt werden Verbindungen hergestellt, in denen
R1 Methyl oder NH-CrC20-Alkyl, NH-Aryl und
R2 H bedeuten.
Besonders bevorzugt werden Verbindungen hergestellt, in denen
R1 NH-CrC10-Alkyl und
R2 H bedeuten.
Ganz besonders bevorzugt wird die Verbindung, in der
R" = H sind, hergestellt.
Die Verbindungen der Formel (II) sind komerziell erhältlich oder nach bekannten Verfahren herstellbar.
Die Verbindungen der Formel (III) werden erhalten, indem man z.B. Verbindun¬ gen der Formel (IV)
in denen R3 für Wasserstoff, CrC6-Alkyl, vorzugsweise Wasserstoff, Methyl oder Ethyl steht, mit Verbindungen der Formel (V)
HR1 (V)
umsetzt, oder
Verbindungen der Formel (VI)
mit Reagenzien wie H2S, NaHS, KHS, Na2S, K2S, FeS, Kaliumdisulfid, Natriumdisulfid, Natriumpolysulfid, Kaliumpolysulfid, Na2S2O3, Ammonium¬ sulfid, -polysulfid, -disulfid, -dithiocarbonat.
umsetzt.
Das benötigte Thiol der Formel (III) kann dabei separat hergestellt werden und in isolierter oder angereicherter Form oder als Rohprodukt in Lösung oder als Öl der erfindungsgemäßen Reaktion zugefügt werden. Das Thiol kann aber auch in situ präpariert werden und dann direkt, d.h. in Form einer Eintopfreaktion weiterverarbeitet werden. Letzteres ist besonders dann von Nutzen, wenn die Reaktion kontinuierlich durchgeführt wird.
Die Erfindung betrifft daher Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der Formeln (I) und (la), wobei man von Verbindungen der Formeln (II) und entweder (III) oder von Verbindungen der Formeln (IV) und (V) oder (VI) ausgeht.
Die Reaktionstemperatur für die Umsetzung der Verbindungen der Formeln (II) und (III) ist abhängig von der verwendeten Base und der gewünschten Reak¬ tionsgeschwindigkeit. Vorzugsweise wird bei Temperaturen von 20°C bis 200°C gearbeitet, insbesondere wird aber bei 60°C bis 180°C, bevorzugt bei 80°C bis 160°C und besonders bevorzugt bei 100°C bis 140°C gearbeitet.
Das Verhältnis von (III) zu (II) beträgt im allgemeinen 1:3 bis 3:1, bevorzugt 1 : 1 bis 2:1, besonders bevorzugt 1,1 : 1 bis 1,8:1.
Das Verhältnis von (III) zur zugesetzten Base beträgt im allgemeinen 1:3 bis 3:1, bevorzugt 1 :1 bis 2:1, besonders bevorzugt 1,1:1 bis 1,8:1. Im Falle der Ver- wendung von Alkalimetallsulfiden oder Hydrogensulfiden können auch größere Überschüsse an Base eingesetzt werden, insbesondere wenn dieselbe Base auch für die Herstellung von (III) oder für die Spaltung von Polysulfiden zu (III) verwendet wird.
Es ist ein wesentliches Merkmal der vorliegenden Erfindung, daß man in Gegen- wart einer oder mehrerer basischen Verbindungen der Elemente Lithium, Natrium, Magnesium, Kalium, Kalzium, Rubidium, Strontium, Cäsium, Barium und/oder des Ammoniums arbeitet. Als basische Verbindungen kommen z.B. basisch reagierende Salze, Oxide, Hydride, Hydroxide und Alkoholate in Frage. Beispiels¬ weise seien genannt: Lithiumhydrid, Natriumhydrid, Kaliumhydfid, Kalziumhydrid, Lithiumhydroxid, Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Rubidiumhydroxid, Magne¬ siumhydroxid, Kalziumhydroxid, Strontiumhydroxid, Bariumhydroxid, Lithium¬ oxid, Natriumperoxid, Kaliumoxid, Kaliumperoxid, Kalziumoxid, Bariumoxid, Magnesium oxid, Strontiumoxid, Lithiumcarbonat, Lithiumhydrogencarbonat, Na- triumcarbonat, Natriumhydrogencarbonat, Kaliumcarbonat, Kaliumhydrogencar- bonat, Rubidiumcarbonat, Rubidiumhydrogencarbonat, Cäsiumhydrogencarbonat, Cäsiumcarbonat, Lithiumcyanid, Natriumcyanid, Kaliumcyanid, Rubidiumcyanid, Ammoniumhydrogencarbonat, Ammoniumcarbonat, Ammoniumpolysulfid, Ammo- niumcarbamat, Kaliumdisulfid, Kaliumpolysulfid, Kaliumsulfit, Kaliumhydrogen- sulfid, Natriumsulfid, Natriumdisulfid, Natriumpolysulfid, Natriumhydrogensulfid und/oder deren natürlich vorkommende oder synthetisch erhältliche Gemische, wie beispielsweise Dolomit oder Magnesiumoxidcarbonat und/oder Verbindungen, die Natrium- oder Kaliummetall auf den entsprechenden Carbonaten in dispergierter
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Form enthalten sowie die Alkoholate von Natrium, Kalium, Lithium, Magnesium oder Aluminium mit den Alkoholen Methanol, Ethanol, Propanol, iso-Propanol, Butanol, iso-Butanol, sec-Butanol, tert.-Butanol, Pentanol, iso-Pentanol, neo- Pentanol, sec-Pentanol, iso-Pentanol, Amylalkohol.
Bevorzugt sind die Alkalicarbonate, Alkalihydrogencarbonate, Erdalkalioxide, Alkalisulfide, Alkalihydrogensulfide.
Die basisch reagierenden Verbindungen können in wasserfreier Form oder, soweit es sich um Salze handelt, die mit Hydratwasser kristallisieren, auch in hydrierter Form eingesetzt werden. Bevorzugt werden wasserfreie Verbindungen eingesetzt.
Man kann das erfindungsgemäße Verfahren gegebenenfalls in Gegenwart von Hilfsbasen durchführen, d.h. in Gegenwart von weiteren Basen, beispielsweise in einer Menge von weniger als 0,5 Mol, bezogen auf die eingesetzte Base.
Als solche Hifsbasen kommen beispielsweise in Frage: Halogenide von Alkalimetallen, Zeolithe, Kaliumacetat, Kaliumfoπniat, Natriumacetat, Titanalko- holate, Titansäureamide, Amidinbasen oder Guanidinbasen wie 1,5-Diazabi- cyclo(4.3.0)non-5-en (DBN), l,8-Diazabicyclo(5.4.0)undec-7-en (DBU), 7-Methyl- l,5,7-triazabicyclo(4.4.0)dec-5-en (MTBD), Cyclohexyl-tetrabutylguanidin, Cyclo- hexyl-tetramethylguanidin, N,N,N,N-Tetramethyl- 1 ,8-naphthalindiamin, Penta- methylpiperidin, N,N-Dimethylaminopyridin, N-Butyl-tetraethylguanidin, N-t- Butyl-N',N'-diethylformamidin, Tetramethylguanidin, Tetraethylguanidin, N-t- Butyl-N',N'-dimethylacetamidin, N-Cyclohexyl-tetraethylguanidin und N-t-Butyl- tetraethylguanidin sowie l,4-Diazabicyclo(2.2.2)octan (DABCO), tertiäre Amine wie Triethylamin, Trimethylamin, N-Methylmorpholin, Pyridin und Tetramethyl- ethylendiamin, primäre und sekundäre Amine gleicher Struktur wie das zur Umsetzung eingesetzte Amin, Alkyl- und Arylmetallverbindungen wie Butyl-, Methyl-, Phenyl- und Neoprylithium, sowie Grignardreagentien.
Als Hilfsstoffe finden auch Metallkatalysatoren wie die Komplexe der Salze des Cu, Ni, Pd, Pt oder Fe Verwendung. Diese Katalysatoren werden in 0,01 bis 10 Mol-% zugegeben. Als Liganden finden P(Ph)3 und ähnliche, als Gegenionden
Halogene, Sulfate oder Phosphate Verwendung. Die Metalle sind dabei null-, ein-, zwei- oder dreiwertig.
Im allgemeinen ist es vorteilhaft, das erfindungsgemäße Verfahren in Gegenwart von Lösungsmitteln bzw. Verdünnungsmittel durchzuführen. Lösungsmittel werden dabei in einer solchen Menge eingesetzt, daß das Reaktionsgemisch während des ganzen Verfahrens gut rührb.ar bleibt. Als Lösungsmittel kommen vorzugsweise in Frage: Kohlenwasserstoffe wie Petrolether, Benzol, Toluol, Chlorbenzol, Dichlorbenzol, Hexan, Cyclohexan, Methancyclohexan, Pentan, Heptan, Octan und technische Kohlenwasserstoffgemische, beispielsweise sogenannte White Spirits mit Komponenten mit Siedepunkten im Bereich von beispielsweise 40 bis 250°C, Ether wie Dimethyl-, Diethyl-, Dipropyl-, Diisopropyl-, Dibutyl-, Methyl-t- Butylether, Tetrahydrofuran, 1,4-Dioxan und Polyether des Ethylenoxids und/oder Propylenoxids, Amine wie Trimethyl-, Triethyl-, Tripropyl-, Tributylamin, n- Methylmorpholin, Pyridin und Tetramethylethylendiamin, Ester wie Methyl-, Ethyl- und Butylacetat, sowie Dimethyl-, Dibutyl- und Ethylencarbonat, Nitroverbindungen wie Nitromethan, Nitroethan, Nitropropan und Nitrobenzol, Nitrile wie Acetonitril, Propionitril und Benzonitril sowie Verbindungen wie Tetrahydrothiophendioxid und Dimethylsulfoxid, Tetramethylensulfoxid, Propyl- sulfoxid, Benzylmethylsulfoxid, Diisobutylsulfoxid, Dibutylsulfoxid, Diiso- amylsulfoxid, Ketone wie Aceton, Methylbutylketon und Methyl ethylketon, Polyether des Ethylenoxids und/oder Propylenoxids und N-Methylpyrrolidon, N- Methylcaprolactam, l,3-Dimethyl-3,4,5,6-tetrahydro-2(lH)-pyrimidin, Octylpyr- rolidon, Octylcaprolactam, 1,3 -Dimethyl -2-imidazolindion, Dimethylformamid, Di- methylacetamid, Formamid, Diethylformamid, N-Formylpyrolidin, N-Formyl- morpholin, N-Formylpiperidin, N,N'-l,4-Diformylpiperazin, Dipropylformamid und Dibutylformamid.
Man kann das erfindungsgemäße Verfahren aber auch ohne Lösungsmittel oder aber in Wasser durchführen, insbesondere dann, wenn man für Phasen-Transfer- Reaktionen geeignete Hilfsstoffe zusetzt, wie beispielsweise quartäre Ammo- niumsalze, Polyvinylpyrrolidon, Trioctylphosphinoxid und/oder Acetylaceton.
Es können ferner gegebenenfalls Hilfsstoffe wie Kryptanden, z.B. Kronenether oder Polyether als Komplexbildner zugefügt werden.
Selbstverständlich kann man in das erfindungsgemäße Verfahren auch Gemische von Lösungsmitteln einsetzen.
Folgende Lösungsmittel sind besonders bevorzugt: N-Methylpyrrolidon, N- Methylcaprolactam, Dimethylacetamid, Dimethylformamid und Dimethylsulfoxid, welche überraschenderweise zu besonders guten Ausbeuten der Zielverbindung führen.
Werden die Komponenten (II), (III) und Base vereint, sind prinzipiell alle Möglichkeiten einer Reihenfolge der Zugabe möglich. Bevorzugt ist das Vorlegen von (III) im Lösungsmittel und die Zugabe der Base und/oder vice versa des o- Chlorbenzaldehyds (II). Dabei kann das Reaktionsgemisch vor oder nach Zugabe der Einzelkomponenten auf die gewünschte Reaktionstemperatur gebracht werden. Bevorzugt ist das Aufheizen des Lösemittel/Edukt-III-Gemischs und Zugabe von der Verbindung der Formel (II) oder der Base und portionsweises Zugeben der fehlenden Komponente bei der Reaktionstemperatur oder das Zusammengeben aller Komponenten und das Aufheizen auf die Reaktionstemperatur.
Da bei der Reaktion ein Thiol Verwendung findet, ist das Benutzen einer Schutzgasatmosphäre nützlich. Hierzu eignen sich Schwefelwasserstoff, Stickstoff, Argon oder Kohlendioxid. Bei der Arbeit in großen Reaktionsgefäßen kann aber auch auf die Verwendung von Schutzgas verzichtet werden.
Die Reaktions ist, je nach Fahrweise verschieden, in der Regel zwischen 5 Minuten und 480 Stunden nach Erreichen der Reaktionstemperatur beendet. Bevorzugt sind hier - der Zeit/Raum-Ausbeute wegen - höhere Reaktions¬ temperaturen mit Reaktionszeiten zwischen 10 Minuten und 5 Stunden.
Nachdem die Reaktion beendet ist, kann das Gemisch aufgearbeitet werden. Dazu bieten sich prinzipiell verschiedene Wege an.
a) Abkühlen und Einrühren des Gemischs in Wasser. Die Zielverbindung wird dann, gegebenenfalls nach Animpfen, als Feststoff abgesaugt.
b) Abdestillieren eines Teils bis nahezu alles Lösungsmittel zwecks Wiedergewinnung derselben und Verrühren des Rückstands mit Wasser oder Verwenden des Rückstands für weitere Reaktionen (so z.B. Oxidation mit Wasserstoffperoxid).
c) Abkühlen der Mischung und Isolation der sich abscheidenden Kristalle durch Filtration. Die Mutterlauge kann in vielen Fällen wieder für die gleiche Reaktion verwendet werden.
Die Umsätze, die bei dem oben beschriebenen Verfahren erhalten werden liegen in der Regel bei 100 %.
Die Herstellung des Thiols (III) kann aus dem Thiol (IV) erfolgen. Die Reaktion erfolgt analog der in EP 342 115 oder EP 126 013 angegebenen Weise. Dabei wird zweckmäßigerweise entweder ohne oder aber in dem Lösungsmittel des erfindunggemäßen Verfahrens gearbeitet. Die Komponenten (IV) und (V) können im Verhältnis 1:2 bis 2:1, bevorzugt aber von 0,8 bis 1,2, besonders bevorzugt von 0,9 bis 1,1 eingesetzt werden. Bei der Abspaltung von Wasser (R3=H) finden Verdünnungs- und Schleppmittel wie Toluol, Xylol, Chlorbenzol, Dichlorbenzol etc. Verwendung.
Ohne Lösungsmittel arbeitet man bevorzugt von 20°C bis zum Siedepunkt des Gemischs, mit Lösungsmittel beim Siedepunkt des Gemischs. Vorzugsweise wird der entstehende R3OH aus dem Reaktionsgemisch mittels Destillation entfernt. Da das Thiol oxidationsempfindlich ist, wird auch hier vorzugsweise unter o.g. Schutzgasen gearbeitet. Die Reaktion wird gegebenenfalls auch katalytisch, insbesondere durch Basen- oder Säurekatalyse mit HC1, H2S04, NaOH, KOH oder den Basen und Hilfsbasen für die Folgereaktion durchgeführt.
Die Herstellung des Thiols (III) aus dem Chloracetamid (VI) erfolgt mit den obengenannten Reagenzien. Dabei ist das Arbeiten mit Sulfiden in den für das erfindungsgemäße Verfahren eingesetzten Lösungsmitteln, vorzugsweise unter Verwendung von H2S bevorzugt.
Aber auch die Herstellung von Bunte-Salzen mit Na2S2O3 oder die Reaktion mit Thioharnstoffderivaten, welche nach Spaltung das Thiol (III) ergeben sind möglich (Houben Weyl, Herstellung von Mercaptonen und Thiophenolen oder in DE 2 832 977).
Das Thiol (III) kann aber auch analog den Vorschriften in J. pract. Chemie, 74, 25 (1906); 66, 174 (1902) oder 153, 67 (1939) mit Alkali- oder Ammoniumrhodenid nach der folgenden Gleichung erhalten werden.
Base
Da für diese Reaktion eine Base verwendet wird, kann der letzte Reaktionsschritt auch in einen Lösungsmittel durchgeführt werden, das für das erfindungsgemäße Verfahren verwendet wird und (III) dann in situ weiter umgesetzt werden.
Die folgenden Beispiele dienen zur Verdeutlichung der Erfindung und dienen nicht dazu, diese in ihre Anwendungsbreite einzuschränken. Die angegebenen Gehalte an Zielverbindung werden durch geeichte HPLC-Messungen erhalten.
Die Verbindungen der Formel (I) mit R1 = Alkyl wie oben sind auch nach be¬ kannten Methoden (z.B. J. Heterocycl. Chem. 27, 1709 (1990)) durch die Reaktion mit Organometallverbindungen in die Verbindungen der Formel (I) mit R1 = Alkyl überführbar. Insbesondere gilt dies für R1 = Me, ausgehend von MeLi, MeMgBr, MeMgl, MeMgCl. Das Produkt ist ein wichtiges Zwischenprodukt bei der Herstellung von Zileuton (s. Synth. Commen., 23, 743 (1993)). Die Hydrolyse der obengenannten Amide ergibt die freie Benzothiophencarbonsäure, welche pharma¬ zeutische Anwendungen besitzt (US 4 101 668).
Beispiel 1
173 g III, gewonnen aus der für 1 h refluxierten Mischung aus je ein Mol Cyclohexyl und 2-Mercaptoessigsäuremethylester sowie abdestillieren des entstandenen Methanols, werden in 500 ml DMF (Dimethylformamid) vorgelegt und nach einer Stunde Rühren bei 25°C vermindertem Druck eingeengt. Nach Hinzufügen von 400 ml DMF werden 138 g K2CO3 (Kaiiumcarbonat) zugesetzt und bei 120°C bis 140°C zügig 70,3 g 2-Chlorbenzaldehyd zugetropft. Es werden nun 39,3 g flüchtige Komponenten kondensiert und bei 150 bis 155°C 2 h gerührt. Nach Vertreiben der flüchtigen Komponenten bei ca. 1 mm werden 650 ml Toluol zugesetzt und nach Zugabe von A-Kohle refluxiert. Filtration und Kristallisation ergibt sukzessive drei Kristallchargen.
A 94.4 g (40,9%ig) B 70,0 g (44,6%ig) C 24,9 g (47,6%ig)
∑! 82.5 g = 63,6 % der Theorie.
Folgende Aufarbeitungsvarianten führen zu ähnlichen Ergebnissen:
Aufarbeitungsvarianten
A: Einrotieren des Ansatzes im Ölpumpenvakuum (ÖPV) bis auf 0 % Lösungsmittelanteil, mit dest. H2O aufnehmen, per Ultra-Turrax bearbeiten, abdekantieren und die verbleibende organische viskose Phase mit Aceton versetzen, per Ultra-Turrax bearbeiten, Kristalle absaugen, Nutsche mit CH2CL2 spülen und zusammen mit der Mutterlauge (ML) einrotieren. Mit CH2Cl2/dest. H2O extrahieren, organische Phase trocknen, einrotieren, ÖPV-Trocknen. Alle wässrigen Phasen verworfen.
B: Identische Variante A, jedoch die ML nach Einrotieren mit Hexan/Aceton 1 : 1 per Ultra-Turrax bearbieten, Kristalle absaugen und trocknen
C: Identische Variante A, jedoch Kristalle aus Aceton-Bearbeitung und ein- rotiertes ML mit Toluol, ohne Aktiv(A)-Kohle umkristallisiert
D: Einrotieren des Ansatzes bis auf 0 % Lösungsmittelanteil, mit CH2Cl2/dest. H2O per Ultra-Turrax extrahieren, organische Phase trocknen und einrotie¬ ren, wässrige Phase verwerfen, Kristalle trocknen.
E: Identische Variante D, jedoch keine Kristallisation des einrotierten organi- sehen Rückstandes (RS), daher Aufnahme des RS mit Cyclohexan, Bear¬ beitung mit Ultra-Turrax, Kristalle absaugen, mit CH2Cl2/dest. H2O extra¬ hieren, organische Phase trocknen, einrotieren. ML einrotieren, wässrige Phasen verwerfen.
F: Identische Variante D, jedoch da keine Kristallisation des Rückstandes Aufnahme mit Ethanol, auf Rückfluß erhitzen und Zugabe von dest. H2O in der Siedehitze, Kristalle absaugen, trocknen. ML einrotieren.
G: Ansatz bis auf 0 % Lösungsmittelanteil einrotieren, RS mit dest. H2O auf¬ nehmen, per Ultra-Turrax bearbeiten, Kristalle absaugen und am ÖPV trocknen, wässrige Phase verwerfen.
H: Identisch Variante D, jedoch fallen schon aus CH2Cl2/dest. H2O Kristalle aus, absaugen und trocknen. Organische Phase trocknen, einrotieren, RS mit Cyclohexan per Ultra-Turrax bearbeiten, Kristalle absaugen, trocknen, ML einrotieren, wässrige Phasen verwerfen.
I: Identische Variante F, jedoch fallen keine Kristalle aus, sondern es scheidet sich ein Öl ab.
Beispiel 2
Analog des Beispiels 1 werden folgende Varianten durchgeführt:
Base statt κ2co3 NaHC03 NaHS x H20 Na2S x 3 H20 K2C03
Lösungsmittel statt Vorlegen Vorlegen Vorlegen Vorlegen Vorlegen Vorlegen Vorlegen Vorlegen DMF III II III II III II III II
'DMSO
(Dimethylsulfoxid) 25 - 30 % 25 - 30 % 25 - 45 % 35 - 45 %
(Ausbeute)
DMF
(Dimethylformamid) 50 - 60 % 45 - 60 % 40 - 50 % 45 - 60 % 40 - 50 % 25 - 35 % I
(Ausbeute)
NMP
(N-Methylpyrrolidon) 50 - 65 % 45 - 60 % 50 - 65 % 25 - 35 % 60 - 70 %
(Ausbeute)
Beispiel 3
346 g III, gewonnen wie in Beispiel 1 werden 1 h bei 25°C in 1000 ml DMF gerührt und bei vermindertem Druck bei 60°C 104,6 g flüchtige Komponenten entfernt. Nach Zugabe von 276 g K2CO3 bei 40°C wird bei 140°C 140,6 g 2- Chlorbenzaldehyd zugesetzt. Man hält bei dieser Temperatur für 150 min, vertreibt dann die flüchtigen Komponenten unter vermindertem Druck und extrahiert mit DichlormethanAVasser. Nach Absaugen und einengen erhält man folgende Fraktion:
A 10,58 g (44,2%ig) B 149,15 g (73,6%ig) C 245,4 g (22,6%ig)
Σ 169,9 g (66 % der Theorie)
Die verunreinigten Kristalle lassen sich an Toluol Umkristallisieren.
Beispiel 4
346 g III (wie Beispiel 3) werden in 500 ml DMF gelöst bei 140°C zu einer
Suspension von 276 g K2CO3 und 140,6 g 2-Chlorbenzaldehyd in 500 ml DMF zugetropft. Nach 190 min 140°C wird wie in Beispiel 3 aufgearbeitet. Σ 130,2 g (50 % der Theorie).
Beispiel 5
98,9 g III (wie Beispiel 3) werden in 400 ml DMF gelöst bei 140°C und nach
Zusatz von 157,7 g K2CO3 mit 100 g 2,3-Dichlorbenzaldehyd versetzt. Nach Auf¬ arbeitung wie in Beispiel 3 werden 68 g (41 % der Theorie) an 7-Chlorbenz- thiophen-2-cyclohexylcarboxamid vom Schmelzpunkt 154 bis 155°C gewonnen.