NHroxy-Gruppen enthaltende Benzylamlnderivate und ihre, Verwendung zur Behandlung von cardiovasculären Erkrankungen sowie erhαtem Augeninnendruck
Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft Benzylaminderivate, die in der pharmazeutischen Industrie für die Herstellung von Medikamenten verwendet werden.
Bekannter technischer Hintergrund
Im Stand der Technik werden auf verschiedene Weise substituierte Nitroxy- verbindungen beschrieben, die sich beispielsweise zur Behandlung cardio- vasculärer Erkrankungen eignen sollen.
Beschreibung der Erfindung
Gegenstand der Erfindung sind Verbindungen der Formel I (siehe beiliegendes
Formelblatt) , worin
AI l-15C-Alkylen, 5-7C-Cycloalkylen oder Di-l-4C-alkylen-5-7C-cycloalkan bedeutet, und worin
Rl Wasserstoff, 1-7C-Alkyl oder 3-8C-Cycloalkyl und
R2 Wasserstoff, 1-7C-Alkyl, 3-8C-Cycloalkyl oder A2-Y bedeutet, oder worin
Rl und R2 gemeinsam und unter Einschluß des Stickstoffatoms, an das beide gebunden sind, einen unsubstituierten oder substituierten 5-, 6- oder 7-Ring Heterocyclus darstellen, der ausgewählt ist aus der Gruppe be¬ stehend aus Pyrrolidin, Piperidin, Piperazin, Morpholin und Homopipera¬ zin, wobei
A2 l - 15C-Al kyl en , 5-7C-Cycl oal kyl en oder
Di - l -4C-al kyl en-5-7C-cycl oal kan bedeutet ,
Y R3, NH2, NH-R4 oder S-R5 bedeutet, ein substituierter Pyrrolidinorest substituiert ist mit einem oder zwei gleichen oder verschiedenen Substituenten ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus 1-4C-Alkyl, l-4C-Alkoxy und Hydroxy, ein substituierter Piperidinorest substituiert ist mit einem oder zwei gleichen oder verschiedenen Substituenten ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus 1-4C-Alkyl, l-4C-Alkoxy und Hydroxy, ein substituierter Piperazinorest in 2-, 3-, 5- oder 6-Position substituiert sein kann mit einem 1-4C-Alkylrest und in 4-Position substituiert ist mit einem Substituenten ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus 1-4C-A1kyl , l-4C-Alkoxycarbonyl , l-4C-Alkylcarbonyl , durch R6, R7 und R8 substituiertem Phenyl, durch R6, R7 und R8 im Phenylrest substituiertem Phenyl -l-4C-alkyl , durch R6, R7 und R8 im Phenylrest substituiertem Benzoyl, Picolinoyl, Nicotinoyl, Iso- nicotinoyl, gewünschtenfalls durch Halogen oder 1-4C-Alkyl sub¬ stituiertem Benzhydryl und dem Rest R4, ein substituierter Morphol inorest substituiert ist mit einem oder zwei gleichen oder verschiedenen 1-4C-Alkylresten und ein substituierter Homopiperazinorest in 4-Position substituiert ist mit einem Substituenten ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus 1-4C-A1kyl , l-4C-Alkoxycarbonyl , l-4C-Alkylcarbonyl , durch R6, R7 und R8 substituiertem Phenyl, durch R6, R7 und R8 im Phenylrest substituiertem Phenyl -l-4C-alkyl und durch R6, R7 und R8 im Phe¬ nylrest substituiertem Benzoyl, wobei weiterhin
R3 Furyl, Naphthyl, Tetrahydronaphthyl, durch -O-Al-ONO-, substituier¬ tes Phenyl oder durch R6, R7 und R8 substituiertes Phenyl bedeu¬ tet,
R4 1-7C-Alkyl oder den Substituenten -CH2-CH(0H)-(CH20) -Ar bedeutet und
R5 durch R6, R7 und R8 substituiertes Phenyl, durch R6, R7 und R8 substituiertes Phenyl -l-4C-alkyl , gewünschtenfalls durch Halogen oder 1-4C-A1 kyl substituiertes Benzhydryl, Dibenzo-5-7C-cycloal - kanyl , Dibenzocycloheptenyl oder Benzo-pyrido-5-7C-cycloal anyl bedeutet, und wobei außerdem
R6 Wasserstoff, 1-4C-Alkyl, l-4C-Alkoxy, l-4C-Alkylcarbonyl , Halogen, Amino, Mono- oder Di -(1-4C-alkyl )amino oder Nitro bedeutet,
R7 Wasserstoff, 1-4C-Alkyl, l-4C-Alkoxy, Halogen oder Nitro bedeutet,
R8 Wasserstoff oder Trifluormethyl bedeutet, p die Zahl 0 oder 1 bedeutet und
Ar ein ganz oder teilweise ungesättigtes Kohlenwasserstoffringsystem bedeutet, das monocyclisch (mit 5 bis 6) oder bicyclisch (mit 9 bis 10 Ringatomen) ist, in dem 1, 2 oder 3 Kohlenstoffatome durch Heteroatome aus der Gruppe Stickstoff (N), Sauerstoff (0) oder Schwefel (S) ersetzt sein können und das durch einen oder zwei gleiche oder verschiedene Substituenten aus der Gruppe 1-4C-A1ky , l-4C-Alkoxy, 1-4C-A1kylthio, 1-4C-A1koxy-l-4C-alkyl , l-4C-Alkoxy- l-4C-alkoxy, 3-4C-Alkenyl , 3-4C-Alkenyloxy, 3-8C-Cycloalkyl , 5-10C-Cycloalkylalkoxyalkyl, l-4C-Alkylcarbonyl , 1-4C-Alkylcar- bonylamino, Carbamoyl , Carbamoyl -1-4C-alkyl , Halogen, Hydroxy, Oxo, Nitro, Cyan, l-4C-Alkylsufonamido, Amino, Mono- oder Di-(1- 4C-alkyl)amino, Ureido, Mono- oder Di-(l-4C-alkyl)ureido, Mono- oder Di-(3-8C-cycloalkyl )ureido, Trifluormethyl, ganz oder teil¬ weise durch Fluor substituiertes l-4C-Alkoxy, l-4C-Alkoxycarbonyl , Tetrahydrofurfuryloxy oder Morpholino substituiert sein kann, und die Salze dieser Verbindungen.
l-15C-Alkylen steht für geradkettige oder verzweigte Alkylenreste mit 1 bis 15 Kohlenstoffatomen. Beispielsweise seien die Reste Methylen (-CH2-), Ethylen (-CH2CH2-), Trimethylen (-CH2CH2CH2-) , Tetramethylen (-CH2CH2CH2CH2-), Pentamethylen (-CH2CH2CH2CH2CH2-), Hexamethylen (-CH2-(CH2)4-CH2-), Octa ethylen (-CH2-(CH2)6-CH2-), Decamethylen (-CH2-(CH2)8-CH2-), Tetradecamethylen (-CH2-(CH2)12-CH2-), 1,2-Dimethyl- ethylen [-CH(CH3)-CH(CH3)-], 1,1-Dimethylethylen [-C(CH3)2-CH2-], Isopro- pyliden [-C(CH3)2-], 2,2-Dimethylpropylen [-CH2-C(CH3)2-CH2-], 2-Methyl- propylen [-CH2-CH(CH3)-CH2-] und 2-Methylethylen [-CH2-CH(CH3)-] genannt.
5-7C-Cycloalkylen steht für Cycloalkylenreste mit 5 bis 7 Kohlenstoff¬ atomen. Bevorzugt sind Cyclohexylenreste, wobei beispielsweise der 1,2- und der 1,4-Cyclohexylenrest genannt seien.
Di-l-4C-alkylen-5-7C-cycloalkan steht für cyclische Kohlenwasserstoffe mit 5 bis 7 Kohlenstoffatome, die durch zwei (gleiche oder verschiedene) Alky¬ lenreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen substituiert sind. Ein bevorzugter Di-l-4C-alkylen-5-7C-cycloalkanrest ist der 1,4-Dimethylencyclohexanrest.
1-7C-A1kyl steht für geradkettige und verzweigte Alkylreste mit 1 bis 7 Kohlenstoffatomen. Beispielsweise seien genannt der Heptyl-, Hexyl-, Neo- pentyl-, Isopentyl-, Pentyl-, Butyl-, iso-Butyl-, sec.-Butyl-, tert.-Bu- tyl-, Propyl-, Isopropyl-,- Ethyl- und der Methylrest.
3-8C-Cycloalkyl steht für den Cyclopropyl-, Cyclobutyl-, Cyclopentyl-, Cy- clohexyl-, Cycloheptyl- und Cyclooctylrest.
1-4C-A1kyl steht für geradkettige oder verzweigte Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen. Beispielsweise seien genannt der Butyl-, iso-Butyl-, sec.-Butyl-, tert.-Butyl-, Propyl-, Isopropyl-, Ethyl- und der Methylrest.
l-4C-Alkoxy steht für einen Rest, der neben dem Sauerstoffatom einen der vorstehend genannten 1-4C-Alkylreste enthält. Beispielsweise seien der Methoxy- und der Ethoxyrest genannt.
Halogen im Sinne der vorliegenden Erfindung ist Brom, Chlor und Fluor.
l-4C-Alkoxycarbonyl steht für einen Rest, der neben der Carbonylgruppe einen der vorstehend genannten l-4C-Alkoxyreste enthält. Beispielsweise seien der Methoxycarbonyl- und der Ethoxycarbonyl est genannt.
l-4C-Alkylcarbonyl steht für einen Rest, der neben der Carbonylgruppe einen der vorstehend genannten 1-4C-Alkylreste enthält. Beispielsweise sei der Acetylrest genannt.
Als Dibenzo-5-7C-cycloalkanylreste seien der Dibenzocyclopentyl -, der Di- benzocyclohexyl- und insbesondere der Dibenzocycloheptylrest genannt.
Als Benzo-pyrido-5-7C-cycloalkanylreste seien der Benzo-pyridocyclopentyl -, der Benzo-pyridocyclohexyl- und insbesondere der Benzo-pyridocycloheptyl- rest genannt.
4-
Mono- oder Di-(l-4C-alkyl)amino steht für einen Aminorest, der durch einen oder zwei gleiche oder verschiedene der vorstehend genannten 1-4C-A1kyl- reste substituiert ist. Beispielsweise seien der Methylamino-, der Ethyl- amino-, der Dimethylamino-, der Diethylamino- und der Di-isopropylaminorest genannt.
1-4C-A1kylthio steht für einen Rest, der neben dem Schwefelatom einen der vorstehend genannten 1-4C-Alkylreste enthält. Bevorzugt ist der Methylthio- rest.
1-4C-A1koxy-l-4C-al yl steht für einen der vorstehend genannten 1-4C-A1kyl - reste, der durch einen der vorstehend genannten l-4C-Alkoxyreste substitu¬ iert ist. Beispielsweise seien der Methoxymethyl-, der Methoxyethyl est und der Butoxyethyl est genannt.
l-4C-Alkoxy-l-4C-alkoxy steht für einen der vorstehend genannten 1-4C-A1k- oxyreste, der durch einen weiteren l-4C-Alkoxyrest substituiert ist. Bei¬ spielsweise sei der Methoxyethoxyrest genannt.
3-4C-Alkenyl ist beispielsweise 2-Butenyl und insbesondere Allyl.
3-4C-Alkenyloxy enthält neben dem Sauerstoffatom einen 3-4C-Alkenylrest. Als beispielhafter 3-4C-Alkenyloxyrest sei der Allyloxyrest genannt.
5-10C-Cycloalkylalkoxyalkyl steht für einen Al oxyalkylrest, der durch einen Cycloalkylrest substituiert ist. Beispielsweise sei der Cyclopropyl- methoxyethylrest genannt.
Als l-4C-Alkylcarbonylaminorest sei beispielsweise der Acetylamidorest (-NH-C0-CH3) genannt.
Carbamoyl steht für den Rest NH2-C0~.
Carbamoyl -l-4C-al kyl steht für einein der vorstehend genannten 1-4C-A1 kyl - reste, der durch Carbamoyl substituiert ist. Als beispielhafter Carbamoyl- l-4C-alkylrest sei der Carbamoyl ethyl est genannt.
l-4C-Alkylsulfonamido steht für einen Sulfonamidorest, an den einer der vorstehend genannten 1-4C-Alkylreste gebunden ist. Beispielsweise sei der Methylsulfonamidorest genannt.
Ureido steht für den Rest -NH-C0-NH2. Als Mono-l-4C-alkylureido sei bei¬ spielsweise 3-Methylureido, als Di-l-4C-alkylureido 3,3-Dimethylureido ge¬ nannt. Als beispielhafte Mono- oder Di-3-8C-cycloalkylureidoreste seien beispielsweise der 3-Cyclohexylureido- und der 3,3-Di-cyclohexylureidorest genannt.
Als ganz oder teilweise durch Fluor substituiertes l-4C-Alkoxy seien bei¬ spielsweise der 1,2,2-Trifluorethoxy, der 2,2,3,3,3-Pentafluorpropoxy-, der Perfluorethoxy- und insbesondere der 1,1,2,2-Tetrafluorethoxy-, der Triflu- ormethoxy-, der 2,2,2-Trifluorethoxy- und der Difluormethoxyrest genannt.
Als substituierte Pyrrol idinoreste seien beispielsweise der 2-Methylpyrro- lidino-, 2,5-Dimethylpyrrolidino- und der 3-Hydroxypyrrolidinorest genannt.
Als substituierte Piperidinoreste seien beispielsweise der 3-Hydroxypiperi- dino-, 2-n-Propylpiperidino-, 5-Ethyl -2-methylpiperidino-, 4-n-Propylpipe- ridino-, 4,4-Dimethylpiperidino-, 2,6-Dimethylpiperidino-, 4-Hydroxypiperi- dino-, 2-Ethyl-2-methylpiperidino-, 2-Methylpiperidino-, 2,6-Dimethylpipe- ridino- und der 2-Ethylpiperidinorest genannt.
Als substituierte Piperazinoreste seien beispielsweise der 4-Methylpipera- zino-, 4-[2-(2-Trifluormethylphenyl)ethyl ]piperazino-, 4-Phenylpiperazino-, 4-(2-Methylphenyl )piperazino-, 4-(2,3-Dimethylphenyl )piperazino-, 4-(2-Chlorphenyl)piperazino-, 4-(2-Methoxyphenyl)piperazino-, 4-(2-Ethoxy- phenyl)piperazino-, 4-(3-Chlorphenyl)piperazino-, 4-(4-Fluorphenyl )pipera- zino-, 4-(4-Chlorphenyl)piperazino-, 4-(4-Methoxyphenyl)piperazino-, 3-Me- thyl-4-(4-chlorphenyl)piperazino-, 3-Methyl-4-(4-methoxyphenyl )piperazino-, 3-Methyl -4-(4-methylphenyl )piperazino-, 4-(2,4-Dimethylphenyl )piperazino-, 4-Acetylpiperazino-, 4-(3,4-Dichlorphenyl )piperazino-, 4-(3,4-Dimethylphe¬ nyl )piperazino-, 4-(3-Pyridincarbonyl )piperazino-, 3-Methyl -4-phenylpipe- razino-, 3-Methyl -4-(3-chlorphenyl )piperazino-, 4-Benzylpiperazino-, 4-Pro-
<T
ERSÄTZBLATT (REGEL 26)
pylpiperazino-, 4- (3-Methyl henyl )piperazino-, 4-(3-Methoxyphenyl)piperazi- no-, 4- (4-Methyl phenyl )piperazino-, 4-(2,5-Dimethylphenyl)piperazino-, 4-Benzhydrylpiperazino-, 4-n-Butylpiperazino-, 4-iso-Butylpiperazino-, 4-tert.-Butylpiperazino-, 4- (3-Trifluormethyl phenyl )piperazino-, 4-(l-Phe- nyl ethyl )piperazino-, 4-(2-Phenylethyl)piperazino-, 4-(2-Hydroxyphenyl)pi- perazino-, 4-(3,4-Dimethoxyphenyl )piperazino-, 4-Isopropylpiperazino-, 3-Methyl-4-(3-methoxyphenyl)piperazino-, 4-(4-Hydroxyphenyl)piperazino-, 3-Methyl -4- (3-methyl phenyl )piperazino-, 4-(3-Hydroxyphenyl)piperazino-, 4- (2, 6-Dinitro-4- trifluormethyl phenyl )piperazino-, 4-(2-Hydroxy-3-phenoxy- propyl)piperazino-, 4-(4-Nitrophenyl)piperazino-, 4- (4-Acetyl phenyl )pipe- razino-, 4-Ethoxycarbonylpiperazino- und der 4-(4-Chlorbenzhydryl)pipera- zinorest genannt.
Als substituierter Morpholinorest sei beispielsweise der 3,5-Dimethylmor- pholinorest genannt.
Als substituierte Ho opiperazinoreste seien beispielsweise der 4-Methyl-, der 4-Ethoxycarbonyl-, der 4-Acetyl-, der 4-(2-Methoxyphenyl)- und der 4- Benzoyl homopiperazinorest genannt.
Als gewünschtenfalls durch Halogen oder 1 -4C-A1 kyl substituierte Benzhy- drylreste seien beispielsweise der Benzhydryl-, der Bis-4,4'-fluorbenz- hydryl-, der Bis-4,4'-chlorbenzhydryl-, der 4-Chlorbenzhydryl- und der 4-Methyl benzhydryl rest genannt.
Als beispielhafte, durch R6, R7 und R8 substituierte Phenylreste seien die Reste 3, 4-Di hydroxy-, 3-Hydroxy-4-methoxy-, 3,4-Dimethoxy-, 2-Methoxy-, 2-Ethoxy-, 3-Methoxy-, 4-Methoxy-, 2-Hydroxy-, 3-Hydroxy-, 4-Hydroxy-, 3, 4-Di hydroxy-, 4-Acetyl-, 4-Fluor-, 4-Chlor, 2-Chlor-, 3-Chlor-, 3,4-Dichlor-, 3-Trifluormethyl -, 2-Trifluormethyl-, 2-Methyl-, 3-Methyl-, 4-Methyl-, 2,3-Dimethyl-, 2,4-Dimethyl-, 3,4-Dimethyl-, 2,5-Dimethyl-, 4-Nitro-, 2,6-Dinitro-4-trifluormethyl- und 5-Chlor-2-methylaminophenyl ge¬ nannt.
Als beispielhafte ausgewählte Substituenten Ar seien die folgenden Reste genannt:
Phenyl, 4-(2-Methoxyethoxy)-phenyl , 2-Allylphenyl , 2-Acetyl-4-butyramido- phenyl , 4-Carbamoylmethylphenyl , 4-Methylphenyl , 2-Tetrahydrofurfuryloxy- phenyl, 2-Chlor-5-methylphenyl , 2-Acetyl-4-(3,3-diethylureido)-phenyl , 2-Cyclohexylphenyl , 4-Hydroxy-3-carbamoylphenyl , 4-(2-Methoxyethyl)-phenyl , 2-Methoxyphenyl , 4-Nitrophenyl , 2-Allyloxyphenyl , 2-Cyclopentylphenyl , 2-Cyanphenyl , 4-Acetamidophenyl , 4-Hydroxyphenyl , 2-Cyclopropylphenyl , 4-Methansulfonamidophenyl , 4-(3-Cyclohexylureido)-phenyl , 2-Methylthio- phenyl , 4-Carbamoylphenyl , 4-Cyclopropyl ethoxyethylphenyl , 2,5-Dichlor- phenyl, 2-Butyryl-4-fluorphenyl , 2-Trifluor ethylphenyl , 2-Chlorphenyl , 2-Fluorphenyl, 2-Methylphenyl , 2-Acetylphenyl , 5,6,7,8-Tetrahydro-2-naph- . thyl, 4-Carbazolyl, 1-Naphthyl, 5,8-Dihydro-l-naphthyl , 5,6-Dihydro-l- naphthyl, l-Inden-4-yl , l-Inden-7-yl , 2-Methyl-4-indolyl , 6,7-Dihydroxy- 5,6,7,8-tetrahydro-l-naphthyl, 4-Indolyl, 3,4-Dihydro-2-hydroxychinolin- 5-yl (= 3,4-Dihydrocarbostyril-5-yl), 8-Hydroxycarbostyril-5-yl , 2-Naph- thyl, 2-Thiazolyl, 4-Morpholino-l,2,5-thiadiazol-3-yl , 7-Ethyl-2-benzo- furanyl, 2-Acetyl-7-benzofuranyl , 5-Methyl-2H-benzopyron-8-yl , 1,4-Benzo- dioxan-5-yl, 4-Indanyl und 5,6,7,8-Tetrahydro-5-oxo-l-naphthyl .
Als Salze kommen für die Verbindungen der Formel I alle Säureadditionssalze in Betracht. Besonders erwähnt seien die pharmakologisch verträglichen Salze der in der Galenik üblicherweise verwendeten anorganischen und orga¬ nischen Säuren. Pharmakologisch unverträgliche Salze, die beispielsweise bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen im industriellen Maßstab als Verfahrensprodukte zunächst anfallen können, werden durch dem Fachmann bekannte Verfahren in pharmakologisch verträgliche Salze überge¬ führt. Als solche eignen sich wasserlösliche und wasserunlösliche Säure¬ additionssalze mit Säuren wie beispielsweise Salzsäure, Bromwasserstoffsäu¬ re, Phosphorsäure, Salpetersäure, Schwefelsäure, Essigsäure, Zitronensäure, D-Gluconsäure, Benzoesäure, 2-(4-Hydroxybenzoyl)-benzoesäure, Buttersäure, Sulfosalicylsäure, Maleinsäure, Laurinsäure, Äpfelsäure, Fumarsäure, Bern¬ steinsäure, Oxalsäure, Weinsäure, Embonsäure, Stearinsäure, Toluolsulfon- säure, Methansulfonsäure oder 3-Hydroχy-2-naphtoesäure, wobei die Säuren bei der Salzherstellung - je nachdem, ob es sich um eine ein- oder mehrba- sige Säure handelt und je nachdem, welches Salz gewünscht wird - im äquimo- laren oder einem davon abweichenden Mengenverhältnis eingesetzt werden.
9
Hervorzuheben sind solche Verbindungen der Formel I, worin AI 2-10C-Alkylen oder Dimethylencyclohexan bedeutet, und worin Rl Wasserstoff und R2 Wasserstoff oder A2-Y bedeutet, oder worin
Rl und R2 gemeinsam und unter Einschluß des Stickstoffatoms, an das beide gebunden sind, einen unsubstituierten oder substituierten Piperazinrest darstellen, wobei
A2 l-10C-Alkylen bedeutet,
Y R3, NH2, NH-R4 oder S-R5 bedeutet, ein substituierter Piperazinorest in 4-Position substituiert ist mit einem Substituenten ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus l-4C-Alkoxycarbonyl , l-4C-Alkylcarbonyl , Picolinoyl, Nicotinoyl, Isonicotinoyl , Benzhydryl und dem Rest R4 und wobei weiterhin
R3 Phenyl oder durch -0-A1-0N0- substituiertes Phenyl bedeutet, R4 den Substituenten -CH2-CH(0H)-(CH20) -Ar bedeutet und R5 gewünschtenfalls durch Halogen oder 1-4C-A1kyl substituiertes Benzhydryl, Dibenzocycloheptanyl , Dibenzocycloheptenyl oder Benzo-pyrido-cycloheptanyl bedeutet, und wobei außerdem p die Zahl 1 bedeutet und
Ar Phenyl, 4-(2-Methoxyethoxy)-phenyl , 2-Allylphenyl , 2-Chlor-5- methylphenyl , 2-Allyloxyphenyl , 2-Cyclopentylphenyl , 2-Cyanphenyl oder 1-Naphthyl bedeutet, und die Salze dieser Verbindungen.
Besonders hervorzuheben sind solche Verbindungen der Formel I, worin
AI 2-10C-A1 kylen oder Dimethylencyclohexan bedeutet, und worin
Rl Wasserstoff und
R2 Wasserstoff oder A2-Y bedeutet, oder worin
Rl und R2 gemeinsam und unter Einschluß des Stickstoffatoms, an das beide gebunden sind, einen unsubstituierten oder substituierten Piperazinrest darstellen,
ERSATZBUTT(REGEL26)
wobei . A2 l-10C-Alkylen bedeutet,
Y R3, NH2, NH-R4 oder S-R5 bedeutet, ein substituierter Piperazinorest in 4-Position substituiert ist mit einem Substituenten ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus l-4C-Alkylcarbonyl , Nicotinoyl, Benzhydryl und dem Rest R4 und wobei weiterhin
R3 Phenyl oder durch -0-A1-ONO„ substituiertes Phenyl bedeutet, R4 den Substituenten -CH2-CH(0H)-(CH20) -Ar bedeutet und R5 durch 1-4C-A1kyl substituiertes Benzhydryl, Benzhydryl,
Dibenzocycloheptanyl , Dibenzocycloheptenyl oder durch Chlor substituiertes Benzo-pyrido-cycloheptanyl bedeutet, und wobei außerdem p die Zahl 1 bedeutet und
Ar Phenyl, 2-Ally phenyl oder 1-Naphthyl bedeutet, und die Salze dieser Verbindungen.
Weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung der Verbindungen der Formel I und ihrer Salze. Das Verfahren ist dadurch ge¬ kennzeichnet, daß man Aldehyde der Formel II (siehe beiliegendes Formel - blatt), worin AI die oben angegebene Bedeutung hat, mit den in Form von Ammoniumsalzen vorliegenden Verbindungen der Formel III (siehe beiliegendes Formelblatt), worin Rl und R2 die oben angegebenen Bedeutungen haben, in Gegenwart von Natriumcyanoborhydrid umsetzt, und gewünschtenfalls an¬ schließend erhaltene Verbindungen in die Salze oder erhaltene Salze in die freien Verbindungen überführt.
Das Verfahren wird auf eine dem Fachmann an sich bekannte Weise durchge¬ führt, beispielsweise so, wie in der folgenden allgemeinen Herstellungsvor¬ schrift beschrieben.
In den folgenden Beispielen, die der näheren Erläuterung der Erfindung dienen sollen, steht Fp. für Schmelzpunkt, RT für Raumtemperatur und h für Stunde(n) .
10
ERSATZBUTT (REGEL 26)
Beispiele
AI 1 gemei ne Herstel 1 ungsvorschr i f ten
Variante A
10 mmol des Aldehyds II und 10 mmol der (als Ammoniumsalz vorliegenden) Aminoverbindung III werden in einem geeigneten Lösungsmittel (wie z.B. Methanol, Ethanol oder Tetrahydrofuran) gelöst, mit 10 mmol Natriumcyano- borhydrid versetzt und bei RT für eine h gerührt. Nach nochmaliger Zugabe von 10 mmol Natriumcyanoborhydrid wird für weitere 20 h gerührt. Das Lö¬ sungsmittel wird abgezogen und der Rückstand in einem Gemisch aus Wasser und Ethylacetat gelöst. Die organische Phase wird abgetrennt, über Magne¬ siumsulfat getrocknet und eingeengt. Der Rückstand wird durch Chromato- grafie und/oder Umkristallisation gereinigt.
Variante B
Anstelle von 10 mmol der (als Ammoniumsalz vorliegenden) Aminoverbindung III werden 40 mmol eingesetzt.
Variante C
Anstelle von 10 mmol der (als Ammoniumsalz vorliegenden) Aminoverbindung III werden 100 mmol eingesetzt.
1. 2-(2-Nitroxyethoxy)-N-(2-phenylethγ1)benzylamin
Hergestellt aus 2-(2-Nitroxyethoxy)benzaldehyd und 2-Phenyl ethyl ammonium- chlorid nach Verfahrensvariante A. Gereinigt durch Chromatografie an Kie¬ selgel (Ethylacetat). Die Titelverbindung wurde als Tosylat isoliert und aus Diethylether umkristallisiert. Fp. des Tosylats: 147-149°C.
41
ERSATZBUTT (REGEL 26)
2. N-f2-r(4-Methyl-a1pha-phenylbenzyl Uhiol-ethyl)-4-(2-nitroxyethoχy)- benzylamin
Hergestellt aus 4-(2-Nitroxyethoxy)benzaldehyd und 2-[(4-Methyl-alpha-phe- nylbenzyl)thio]ethylammoniumchlorid in Tetrahydrofuran nach Verfahrens¬ variante A. Gereinigt durch Chromatografie an Kieselgel (Dichlormethan) . Fp. des Hydrochlorids: 98-103βC.
3. N-r2-(7-Chlor-10.11-dihydro-5H-benzor4.51cvc1oheptari.2blpyridin-5- thio)-ethy11-4-(2-nitroχyethoxy)benzylamin
Hergestellt aus 4-(2-Nitroxyethoxy)benzaldehyd und N-[2-(7-Chlor-10,ll-di- hydro-5H-benzo[4,5]cyclohepta[l,2b]pyridin-5-thio)ethyl]amin x 2 HC1 in Tetrahydrofuran nach Verfahrensvariante A. Gereinigt durch Chromatografie an Kieselgel (Ethylacetat/Methanol 7:1). Als Dihydrochlorid aus Ethylacetat umkristallisiert. Fp. des Dihydrochlorids: 148-151βC.
4. N-(2-r(5H-Dibenzora.dlcyclohepten-5-yl)thiol-ethyl)-2-f .2-dimethyl- 3-nitroχypropoχy.benzylamin
Hergestellt aus 2-(2,2-Dimethyl-3-nitroxypropoxy)benzaldehyd und N-{2-[(5H- Dibenzo[a,d]cyclohepten-5-yl)thio]ethyl)amin in Tetrahydrofuran nach Ver¬ fahrensvariante A. Gereinigt durch Chromatografie an Kieselgel (Ethylace- tat/Petrolether 60-80/1:2). Fp.: 97-99°C.
5. N-T2-(2,2-Dimethyl-3-nitroχypropoχy)benzyllpiperazin
Hergestellt aus 2-(2,2-Dimethyl-3-nitroxypropoxy)benzaldehyd und Piperazin x 2 HC1 in Methanol nach Verfahrensvariante B. Nach Einengen der Reaktions¬ lösung wurde der Rückstand in wäßriger Natriu carbonatlösung aufgenommen und mit Ethylacetat extrahiert. Die organische Phase wurde über Kaliumcar- bonat getrocknet. Die Titelverbindung wurde als Hydrochlorid gefällt und aus Methanol/Diethylether umkristallisiert. Fp. des Hydrochlorids: 200°C (Zers.) .
12.
ERSATZBUTT(REGEL26)
6. 3- (2-Nitroχyethoxy)benzyl amin
Hergestellt aus 3-(2-Nitroxyethoxy)benzaldehyd und Ammoniumacetat in Etha- nol nach Verfahrensvariante C. Die Titelverbindung wurde als Hydrochlorid aus Diethylether gefällt. Fp. des Hydrochlorids: 131,8-132,5βC.
7. N-Acetv1 -N/ - r2- (2.2-dimethyl -3-nitroχypropoxy)benzynpiperazin
Hergestellt aus N-Acetylpiperazin x HCl und 2-(2,2-Dimethyl-3-nitroxy)benz- aldehyd in Methanol nach Verfahrensvariante A. Als Tosylat aus Ethylacetat u kristall isiert. Fp. des Tosylats: 123-126°C.
8. 2-(2-Nitroχyethoxy,benzylamin
Hergestellt aus 2-(2-Nitroxyethoxy)benzaldehyd und Ammoniumacetat in Metha¬ nol nach Verfahrensvariante C. Gereinigt durch Chromatografie an Kieselgel (Methanol/Ethylacetat 1:1). Das Hydrochlorid der Titelverbindung wurde aus Diethylether gefällt. Fp. des Hydrochlorids: 124,1-125,7βC.
9. N-r2-(2,2-Dimethyl-3-nitroχypropoχv.benzyn-N,-(3-pyridincarbonyl .pi¬ perazin
Hergestellt aus 2-(2,2-Dimethyl-3-nitroxypropoxy)benzaldehyd und N-(3-Pyri- dincarbonyl)piperazin x 2 HCl in Methanol nach Verfahrensvariante A. Gerei¬ nigt durch Chromatografie an Kieselgel (Ethylacetat/Methanol 5:1). Das Di¬ hydrochlorid der Titelverbindung wurde aus Methanol/Diethylether umkristal¬ lisiert. Fp. des Dihydrochlorids: 127-129°C.
10. N-r3-(2-Nitroxyethoχy)benzy11pi erazin
Hergestellt aus 3-(2-Nitroxyethoxy)benzaldehyd und Piperazin-Diacetat in Methanol nach Verfahrensvariante B. Das Dihydrochlorid der Titelverbindung wurde aus Methanol/Diethylether umkristallisiert. Fp. des Dihydrochlorids: 165-167°C.
43
ERSATZBUTT(REGEL26)
11. l - (2-Hydroxy-3-phenoχypropy1 ) -4- f3- (2-nitroχyethy1 . benzyl l i perazi n
Hergestellt aus 3-(2-Nitroxyethoxy)benzaldehyd und N-(2-Hydroxy-3-phenoxy- propyl)-piperazin x 2 HCl nach Verfahrensvariante A. Das Dihydrochlorid der TitelVerbindung wurde aus Isopropanol umkristallisiert. Fp. des Dihydro¬ chlorids: 167-169βC.
12. Di-(2-r(4-nitroχymethyl rtranslcvclohexyl )methoxylbenzyl)amin
Hergestellt aus 2-[(4-Nitroxymethyl [trans]cyclohexyl)methoxy]benzaldehyd und Ammoniumacetat nach Verfahrensvariante C. Gereinigt durch Chromatogra¬ fie an Kieselgel (Ethylacetat/Petrolether 60-80/1:1). Fp. 92-97βC.
13. N-Diphenylmethyl-N -r4-(2-nitroxyethoχy)benzyll iperazin
Hergestellt aus N-Diphenylmethylpiperazin x 2 HCl und 4-(2-Nitroxyethoxy)- benzaldehyd in Methanol nach Verfahrensvariante A. Gereinigt durch Chroma¬ tografie an Kieselgel (Ethylacetat/Petrolether 60-80/1:2). Fp. 127-129°C.
14. N-r4-(2-Nitroxyethoxy)benzyllhomopiperazin
Hergestellt aus 4-(2-Nitroxyethoxy)benzaldehyd und Homopiperazin-Diacetat in Methanol nach Verfahrensvariante B. Das Oxalat der Titelverbindung wurde aus Methanol u kristallisiert. Fp. des Oxalats: 179°C (Zers.).
15. N-r4-(2-Nitroχyethoxy)benzyll-N,-(2-hydroχy-3-phenoχypropyl )-l,6- hexylendia in
Hergestellt aus N-(2-Hydroxy-3-phenoxypropyl)-l,6-hexylendiamin x 2 HCl und 4-(2-Nitroxyethoxy)benzaldehyd in Methanol nach Verfahrensvariante A. Das Dihydrochlorid der Titelverbindung wurde aus Methanol umkristallisiert. Fp. des Dihydrochlorids: 193-196°C.
ERSATZBUTT(REGEL26)
16. N-r3-(2-Anylphenoxy)-2-hydroχypropy11-N/-r4-f2-nitroxyethoχy)benzy1- 1.8-octylendiamin
Hergestel11 aus N-[3-(2-A1lylphenoxy)-2-hydroxypropyl]-1,8-octylendiamin und 4-(2-Nitroxyethoxy)benzaldehyd in Methanol nach Verfahrensvariante A. Das Hydrochlorid der TitelVerbindung wurde aus Methanol/Ethanol/Diethyl- ether umkristallisiert Fp. des Hydrochlorids: 151,1-151,7βC.
17. N-T3-(2-Allylphenoxy)-2-hydroχypropyll-N -r2-(2-nitroxyethoxy)benzy11- 1,8-octylendiamin
» Hergestellt aus N-[3-(2-Allylphenoxy)-2-hydroxypropyl]-l,8-octylendiamin x 2 HCl und 2-(2-Nitroxyethoxy)benzaldehyd in Methanol nach Verfahrensva¬ riante A. Gereinigt durch Chromatografie an Kieselgel (Ethylacetat/Metha- nol/Triethylamin 16:4:1). Das Oxalat der Titelverbindung wurde aus Etha- nol/Diethylether umkristallisiert. Fp. des Oxalats: 157-158°C.
18. N-r3-(2-Al Iyl phenoxy) -2-hvdroχypropyn-N,-r3-(2-nitroχyethoxy)benzvn- 1,8-octylendiamin
Hergestellt aus 3-(2-Nitroxyethoxy)benzaldehyd und N-[3-(2-Allylphenoxy)-2- hydroxypropyl]-l,8-octylendiamin x 2 HCl in Methanol nach Verfahrensvarian¬ te A. Das Oxalat der Titelverbindung wurde aus Ethanol/Diethylether umkri- stallisiert. Fp. des Oxalats: 148-149βC.
19. N- (2-Hydroχy-3-naphthv1oχypropyl)-N -r4-(2-nitroχyethoχy.benzyl 1-1,4- butylendia in
Hergestellt aus N-[2-Hydroxy-3-(l-naphthyloxy)propyl]-l,4-butylendiamin und 4-(2-Nitroxyethoxy)benzaldehyd in Methanol nach Verfahrensvariante A. Das Dihydrochlorid der Titelverbindung wurde aus Isopropanol umkristallisiert. Fp. des Dihydrochlorids 150-152°C.
45
20. N- T3-(l -Naphthyl oxy) -2-hydroxypropyn-N -r3-(2-nitroχyethoxy)benzyll- 1,4-butylendiamin
Hergestellt aus N-[2-Hydroxy-3-(l-naphthyloxy)propyl]-l,4-butylendiamin und 3-(2-Nitroxyethoxy)benzaldehyd in Methanol nach Verfahrensvariante A. Das Dihydrochlorid der Titelverbindung wurde aus Isopropanol umkristallisiert. Fp. des Dihydrochlorids: 145-147°C.
21. N-r2-(10-Nitroχydecy1oχy)benzyn-1.6-heχyl endi ami n
Hergestellt aus 2-(10-Nitroxydecyloxy)benzaldehyd und 1,6-Hexylendiamin- Diacetat in Methanol nach Verfahrensvariante B. Das Dioxalat der Titelver¬ bindung wurde aus Ethanol umkristallisiert. Fp. des Dioxalats: 122-127°C.
,Z
Gewerbliche Anwendbarkeit
Die Verbindungen der Formel I besitzen wertvolle Eigenschaften, die sie ge¬ werblich verwertbar machen. Sie stellen insbesondere hochwirksame Wirkstof¬ fe zur Behandlung von cardiovasculären Erkrankungen und Erkrankungen des Auges dar, die auf einem erhöhten Augeninnendruck beruhen.
In ihrer ausgezeichneten Wirksamkeit, die gepaart ist mit einer geringen Toxizität und dem Fehlen wesentlicher Nebenwirkungen, stellen die Verbin¬ dungen der Formel I eine erwünschte Bereicherung des Standes der Technik dar. Aufgrund der Nitratgruppen im Molekül eignen sich die Verbindungen der Formel I prinzipiell zur Verhütung und Behandlung solcher Krankheitszustän- de beim Menschen, für die bekannt ist, daß sie durch organische Nitrate (wie z.B. Glyceroltrinitrat, Isosorbid-5-mononitrat oder Isosorbiddinitrat) bzw. durch Verbindungen, die Stickstoffmonoxid abspalten können (wie z.B. Molsido in), therapiert werden können.
Insbesondere können die Verbindungen der Formel I angewandt werden zur Ver¬ hütung und Behandlung von ischämischen Herzerkrankungen (Angina pectoris, Herzinfarkt), cardialen Kompensationsstörungen, (pul onaler) Hypertonie, (cerebralen) Thrombosen und Atherosclerosen, (peripheren) Gefäßverengungen, Arrhythmien, bestimmten Störungen des Gastrointestinaltraktes (wie z.B. Achalasie, Reizkolon) und von erhöhtem Augeninnendruck. Darüberhinaus zeichnen sich die Verbindungen der Formel I durch thromboxanantagonistische und antivirale Wirksamkeit sowie durch bronchospasmolytische Eigenschaften aus.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Behand¬ lung von Säugetieren, insbesondere Menschen, die an einer der obengenannten Krankheiten erkrankt sind. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß man dem erkrankten Individuum eine therapeutisch wirksame und pharmakolo¬ gisch verträgliche Menge einer oder mehrerer Verbindungen der Formel I ver¬ abreicht.
Gegenstand der Erfindung sind außerdem die Verbindungen der Formel I zur Anwendung bei der Behandlung der genannten Krankheiten.
ERSATZBUTT(REGEL26)
Ebenso umfaßt die Erfindung die Verwendung von Verbindungen der Formel I bei der Herstellung von Arzneimitteln, die zur Bekämpfung der genannten Krankheiten eingesetzt werden.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung sind Arzneimittel, die eine oder meh¬ rere Verbindungen der Formel I enthalten.
Die Arzneimittel werden nach an sich bekannten, dem Fachmann geläufigen Verfahren hergestellt. Als Arzneimittel werden die pharmakologisch wirksa¬ men Verbindungen der Formel I (= Wirkstoffe) entweder als solche, oder vor¬ zugsweise in Kombination mit geeigneten pharmazeutischen Hilfsstoffen in Form von Tabletten, Dragees, Kapseln, Suppositorien, Pflastern (z.B. als TTS), Emulsionen, Suspensionen, Aerosolen, Sprays, Salben, Cremes, Gelen oder Lösungen eingesetzt, wobei der Wirkstoffgehalt vorteilhafterweise zwi¬ schen 0,1 und 95 % beträgt.
Welche Hilfsstoffe für die gewünschten Arzneimittelformulierungen geeignet sind, ist dem Fachmann aufgrund seines Fachwissens geläufig. Neben Lösemit¬ teln, Gelbildnern, Suppositoriengrundlagen, Tablettenhilfsstoffen und ande¬ ren Wirkstoffträgem können beispielsweise Antioxidantien, Dispergiermit¬ tel, Emulgatoren, Entschäumer, Geschmackskorrigentien, Konservierungsmit¬ tel, Lösungsvermittler, Farbstoffe oder insbesondere Permeationspromotoren und Komplexbildner (z.B. Cyclodextrine) verwendet werden.
Die Wirkstoffe können oral, rektal oder parenteral (insbesondere perlin- gual , bukkal , intravenös oder percutan) appliziert werden.
Im allgemeinen hat es sich in der Humanmedizin als vorteilhaft erwiesen, den oder die Wirkstoffe bei oraler Gabe in einer Tagesdosis von etwa 0,01 bis etwa 10, vorzugsweise 0,05 bis 5 mg/kg Körpergewicht, gewünschtenfalls in Form mehrerer, vorzugsweise 1 bis 4 Einzelgaben zur Erzielung des ge¬ wünschten Ergebnisses zu verabreichen. Bei einer parenteralen Behandlung können ähnliche bzw. (insbesondere bei der intravenösen Verabreichung der Wirkstoffe) in der Regel niedrigere Dosierungen zur Anwendung kommen. Bei einschleichender Dosierung wird zu Beginn der Behandlung eine geringere Do¬ sis verabreicht, dann langsam auf eine höhere Dosis übergegangen. Nach Er-
1S>
reichen des gewünschten Therapieerfolgs wird wieder auf eine niedrigere Do¬ sis zurückgegangen.
Die Festlegung der jeweils erforderlichen optimalen Dosierung und Applika¬ tionsart der Wirkstoffe kann durch jeden Fachmann aufgrund seines Fachwis¬ sens leicht erfolgen.
Sollen die Verbindungen der Formel I zur Behandlung der genannten Krank¬ heiten eingesetzt erden, so können die pharmazeutischen Zubereitungen auch einen oder mehrere andere pharmakologisch aktive Bestandteile anderer Arz¬ neimittelgruppen, wie andere Antihypertensiva, Vasodilatoren, alpha-1-Re- zeptorenblocker, alpha-2-Rezeptorstimulatoren, beta-1-Rezeptorenblocker, beta-2-Rezeptorstimulatoren, ACE-Hemmstoffe, Diuretika, Saluretika, Alka- loide, Analgetika, Lipidsenker, Antikoagulantien, Anticholinergika, Methyl- xanthine, Antiarrhythmika, Antihistaminika, Dopaminstimulatoren, Serotonin- -Rezeptorenblocker etc. wie Nifedipin, Dihydralazin, Prazosin, Clonidin, Atenolol, Labetalol, Fenoterol , Captopril, Digoxin, Milrinon, Mefrusid, Clopamid, Spironolacton, Chlorthalidon, Furosemid, Polythiazid, Hydrochlo- rothiazid, Resperpin, Dihydroergocristin, Rescinnamin, Rauwolfia-Gesamtal- kaloide, Acetylsal icylsäure, Bezafibrat, Warfarin, Atropin, Theophyl1in, Lidocain, Astemizol, Bromocryptin, Ketanserin etc. enthalten.
' *>
ERSATZBUTT (REGEL 26)
Pharmakologie
Die pharmakologische Wirkung der Verbindungen der Formel I wurde in vivo am narkotisierten Kaninchen und in vitro im sogenannten Rattenaortatest ermit¬ telt.
Am narkotisierten Kaninchen wurde die prozentuale Abnahme des arteriellen Blutdruckes und der Einfluß auf die Herzfrequenz (prozentuale Änderung) nach Infusion der zu untersuchenden Verbindungen bestimmt.
Im Rattenaortatest wurde die relaxierende Wirkung der zu untersuchenden Verbindungen an Spiralstreifen der Arteria pul onalis der Ratte bestimmt. Durch kumulative Zugabe wurde aus der Konzentrationswirkungskurve diejenige Dosis ermittelt, die die Kontraktion im Mittelwert um 50 % hemmt (= EC5Q).
In den folgenden Tabellen werden die untersuchten Verbindungen durch Num¬ mern gekennzeichnet, die den Nummern der Beispiele entsprechen.
Bestimmung des Blutdrucks und der Herzfrequenz beim narkotisierten Kaninchen
Die Versuchsdurchführung erfolgte. in Analogie zu der in der internationalen Patentanmeldung W092/04337 beschriebenen Verfahrensweise. Das Untersu¬ chungsergebnis ist in Tabelle 1 dargestellt.
Tabelle 1
Prozentuale Senkung des arteriellen Blutdrucks (BP) und prozentuale Ände¬ rung der Herzfrequenz (HR) bei N narkotisierten Kaninchen (bei N > 1 Mit¬ telwerte) durch Gabe von Verbindungen der Formel I
Verbindung % Abnahme % Änderung N Nr. BP HR
3 39 , 8 - 6, 2 2
7 17 , 9 - 0 , 3 2
11 17 , 8 - 5 , 2 1
13 54 , 6 - 18 , 4 2
- 20 -
ERSATZBUTT(REGEL26)
Rattenaortatest
Die Versuchsdurchführung erfolgte in Analogie zu der in der internationalen Patentanmeldung W092/04337 beschriebenen Verfahrensweise. Das Untersu¬ chungsergebnis ist in Tabelle 2 dargestellt.
Tabelle 2
Relaxierende Wirkung von Verbindungen der Formel I an der Rattenaorta
Verbindung EC5Q Standard- Streubreite N Nr. lOMl abweichung
3 0,0055 0,0068 0,001 -0,02 6
6 0,0015 0,0012 0,0002-0,003 6
10 0,0067 0,0017 0,004 -0,009 6
11 0,0045 0,0026 0,0004-0,01 9
EC5Q = Konzentration, die die Kontraktion um 50 % hemmt N = Zahl der geprüften Rattenaortastreifen
-21-
ERSATZBUTT (REGEL 26)
FORMELBUTT
CHO
NH ( R1 )R2 (III)
2.2-
ERSÄΓZBUTT (REGEL 26)