EP0606529A1

EP0606529A1 - Aus Karton hergestellte Faltschachtel für abrollfähiges Material wie Folien, Papier od.dgl.

Info

Publication number: EP0606529A1
Application number: EP93113706A
Authority: EP
Inventors: Bernhard Huflage; André Werner; Konrad Fricke
Original assignee: Melitta Haushaltsprodukte GmbH and Co KG
Current assignee: Melitta Haushaltsprodukte GmbH and Co KG
Priority date: 1993-01-15
Filing date: 1993-08-27
Publication date: 1994-07-20
Also published as: DE4300855A1

Abstract

Die Erfindung beschreibt eine aus Karton hergestellte Faltschachtel für abrollfähiges Material wie Folien, Papier od. dgl.. Diese Faltschachtel ist mit einem Klappdeckel (6) ausgestattet, der an der Rückwand (3) gelenkig angeschlossen ist. Der Klappdeckel (6) weist eine der Vorderwand (4) zugeordnete Lasche auf, deren oberer Abschnitt (7b) auch nach dem Entfernen eines unteren Abreißstreifens mit dem Klappdeckel (6) verbunden bleibt und die Vorderwand (4) teilweise übergreift. An der Innenseite dieses oberen Abschnittes (7b) des Klappdeckels (6) ist eine Abreißsäge (9) befestigt, die als separates Bauteil hergestellt ist. Diese Abreißsäge (9) ist wie die Faltschachtel (1) im übrigen aus Karton hergestellt, wobei die Abreißsäge (9) vorzugsweise aus Primärfasern hergestellt ist, während die Faltschachtel (1) im übrigen aus einem Recylingmaterial besteht. <IMAGE>

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine aus Karton hergestellte Faltschachtel für abrollfähiges Material wie Folien, Papier od. dgl., mit einem Boden, einer Rückwand, einer Vorderwand, zwei Stirnwänden und einem Klappdeckel, der gelenkig mit der Rückwand verbunden und mit einer der Vorderwand zugeordneten Lasche versehen ist, deren unterer, dem Boden zugewandter Abschnitt durch eine Perforationslinie mit dem oberen Abschnitt verbunden und als Aufreißstreifen mit dem unteren Bereich der Vorderwand vorzugsweise punktuell verklebt ist, so wie mit einer aus Karton bestehenden Abreißsäge, die im Bereich der Perforationslinie der vorderen Lasche des Klappdeckels angeordnet ist.
Faltschachteln der vorerwähnten Art dienen zur Aufnahme von zu einer Rolle aufgewickelten Materialien, wie Folien, Papier od. dgl. und bieten die Möglichkeit, nach dem Öffnen der Faltschachtel durch Entfernen des Aufreißstreifens Abschnitte des aufgerollten Materials von dieser Rolle abzuziehen und längs der Abreißsäge von der Rolle abzutrennen.
Bei den bislang bekannten Faltschachteln der gattungsgemäßen Art ist die Perforationslinie selbst als Sägezahnlinie ausgebildet, so daß durch das Abtrennen des Aufreißstreifens an der verbleibenden Kante des oberen Abschnittes der vorderen Lasche des Klappdeckels eine Abreißsäge gebildet ist.
Diese Konstruktion bietet zwar den Vorteil, daß die Abreißsäge, solange die Faltschachtel verschlossen ist, geschützt ist, nachteilig an dieser Konstruktion ist aber, daß eine saubere und wirksame Abreißsäge nicht gebildet werden kann. Dies liegt insbesondere daran, daß die beiden Abschnitte der vorderen Lasche über Perforationsbrücken miteinander verbunden bleiben müssen, die unmittelbar im Sägezahnbereich liegen. Insoweit wird nach dem Trennen der beiden Abschnitte der vorderen Lasche immer eine ungenügend klar kontrollierte Abreißsäge gebildet.
Es sind auch Faltschachteln vergleichbarer Art bekannt, bei denen eine aus Metall hergestellte Abreißsäge verwendet wird, die im Bereich einer Längskante, meist im Bodenbereich, an der Faltschachtel befestigt ist.
Derartige Faltschachteln sind insoweit nachteilig, als einerseits eine nicht unerhebliche Verletzungsgefahr durch die außenseitig angebrachte, aus Metall gefertigte Abreißsäge gegeben ist und andererseits bei umweltbewußtem Verhalten eine getrennte Entsorgung der Faltschachtel einerseits und der daran festgelegten metallenen Abreißsäge andererseits erforderlich ist.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Faltschachtel der gattungsgemäßen Art so zu gestalten, daß die Wirksamkeit der Abreißsäge beträchtlich verbessert wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Abreißsäge als separates Bauteil hergestellt und an der Innenseite der vorderen Lasche des Klappdeckels befestigt ist.
Bedingt durch die Tatsache, daß die Abreißsäge erfindungsgemäß als separates Bauteil hergestellt ist, ergibt sich der Vorteil, daß die einzelnen Sägezähne der Abreißsäge äußerst präzise und klar kontrolliert gestaltet werden können, da eine separat hergestellte Abreißsäge äußerst exakt gestanzt werden kann.
Bei der herkömmlichen Gestaltung, bei der die verzahnte Kante der Abreißsäge gleichzeitig die Perforationslinie für den Abreißstreifen darstellt, wird diese Verzahnungs- und gleichzeitige Perforationslinie durch Bandstahlabschnitte erzeugt, während bei einer separat hergestellten Abreißsäge deren Sägekante mit einem Stempel und einer Matrize, die aus Stahl gefräst sind, erzeugt wird. Hierdurch wir eine äußerst präzise Sägekante erzielt, außerdem sind kleinere und spitzere Sägezähne realisierbar. Außerdem ist bei der separat hergestellten Abreißsäge sichergestellt, daß die Sägezähne vollkommen ausgestanzt sind, d. h., es sind keinerlei Perforationsbrücken zu einem Gegenstück vorhanden.
Durch die separate Herstellung der Abreißsäge ergibt sich als weiterer Vorteil, daß die Abreißsäge und die Faltschachtel im übrigen aus zwei verschiedenen Kartongualitäten hergestellt werden können.
So ist es vorteilhaft, die Abreißsäge aus einem aus Primärfasern hergestellten Karton zu fertigen und die Faltschachtel im übrigen aus einem aus Sekundärfasern also aus Recyclingmaterial, hergestellten Karton zu bilden.
Hiermit wird eine wesentliche Verbilligung der kompletten Faltschachtel erreicht, dennoch besteht die Faltschachtel nebst Abreißsäge insgesamt aus gleichen Grundmaterialien und kann somit umweltfreundlich entsorgt werden. Insbesondere entfällt eine getrennte Entsorgung, wie sie beispielsweise bei Faltschachteln mit angesetzten Metall-Abreißsägen erforderlich ist.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den beigefügten Zeichnungen dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.
Es zeigen:

Figur 1: eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Faltschachtel im geschlossenen Zustand,
Figur 2: eine der Figur 1 entsprechende Darstellung nach dem Öffnen der Faltschachtel, wobei in strichpunktierten Linien das aus der Faltschachtel herausgezogene freie Ende einer in der Faltschachtel aufbewahrten Folienrolle angedeutet ist,
Figur 3: einen Vertikalschnitt durch den vorderen Bereich der Faltschachtel im geschlossenen Zustand,
Figur 4: einen der Figur 3 entsprechenden Schnitt nach dem Öffnen der Faltschachtel.

Die in den Figuren 1 bis 4 dargestellte und insgesamt mit dem Bezugszeichen 1 versehene Faltschachtel ist vollständig aus Karton hergestellt und weist einen Boden 2, eine Rückwand 3, eine Vorderwand 4, zwei Stirnwände 5 sowie einen Klappdeckel 6 auf, der gelenkig mit der Rückwand 3 verbunden ist.
Der Klappdeckel 6 ist mit einer der Vorderwand 4 zugeordneten Lasche 7 (sh. Figur 3) versehen, deren unterer, dem Boden 2 zugewandter Abschnitt 7a durch eine Perforationslinie 8 mit dem oberen Abschnitt 7b verbunden und als Aufreißstreifen mit dem unteren Bereich der Vorderwand 4 vorzugsweise punktuell verklebt ist.
Im Bereich der Perforationslinie 8 ist an der Innenseite der vorderen Lasche 7 des Klappdeckels 6 eine Abreißsäge 9 befestigt, die als separates Bauteil aus Karton hergestellt und ausschließlich mit dem oberen Abschnitt 7b der erwähnten vorderen Lasche 7 des Klappdeckels 6 verbunden ist.
Die Sägezähne dieser Abreißsäge 9 erstrecken sich über die Perforationslinie 8 hinaus nach unten, so daß nach dem Entfernen des Abreißstreifens in Form des unteren Abschnittes 7a die Sägezähne der Abreißsäge 9 freigelegt werden.
Längs dieser Abreißsäge 9 können nach dem Öffnen der Faltschachtel 1 beliebig lange Abschnitte eines in der Faltschachtel 1 aufgerollten, abrollfähigen Materials wie Folien, Papier od. dgl. abgerissen werden.
Bis zum Öffnen der Faltschachtel 1 ist die Abreißsäge 9 gegen jede Beschädigung geschützt, außerdem geht von der Abreißsäge 9 keinerlei Verletzungsgefahr aus.
Die Abreißsäge 9 ist aus hochwertigem Karton hergestellt, so daß die Stabilität der Abreißsäge 9 über eine relativ lange Nutzungsdauer gewährleistet ist.
Die Faltschachtel 1 im übrigen kann ohne weiteres aus Recylingmaterial hergestellt sein, was sich insbesondere auf die Materialkosten günstig auswirkt.
Wie aus den Figuren 1 und 2 deutlich hervorgeht, ist der Klappdeckel 6 der Faltschachtel 1 als sogenannter Kappendeckel hergestellt, d. h., daß der Klappdeckel 6 im Bereich der Stirnwände 5 der Faltschachtel 1 mit zusätzlichen Laschen 10 versehen ist, welche die Stirnwände überlappen. Der Vorteil dieser Gestaltung des Klappdeckels 6 als Kappendeckel liegt darin, daß nach dem Öffnen der Faltschachtel der die Abreißsäge 9 aufnehmende Längskantenbereich des oberen Abschnittes 7b der Lasche 7 stabilisiert wird, wodurch das Abreißen einer Folie od. dgl. längs der Abreißsäge 9 erleichtert wird.

Claims

Aus Karton hergestellte Faltschachtel für abrollfähiges Material wie Folien, Papier od. dgl, mit einem Boden, einer Rückwand, einer Vorderwand, zwei Stirnwänden und einem Klappdeckel, der gelenkig mit der Rückwand verbunden und mit einer der Vorderwand zugeordneten Lasche versehen ist, deren unterer, dem Boden zugewandter Abschnitt durch eine Perforationslinie mit dem oberen Abschnitt verbunden und als Aufreißstreifen mit dem unteren Bereich der Vorderwand vorzugsweise punktuell verklebt ist, sowie mit einer aus Karton bestehenden Abreißsäge, die im Bereich der Perforationslinie der vorderen Lasche des Klappdeckels angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Abreißsäge (9) als separates Bauteil hergestellt und an der Innenseite der vorderen Lasche (7) des Klappdeckels (6) befestigt ist.
Faltschachtel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abreißsäge (9) aus einem aus Primärfasern hergestellten Karton besteht und die Faltschachtel (1) im übrigen aus einem aus Sekundärfasern, also aus Recylingmaterial, hergestellten Karton besteht.
Faltschachtel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abreißsäge (9) ausschließlich mit dem oberen Abschnitt (7b) der vorderen Lasche (7) verklebt ist.
Faltschachtel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Klappdeckel (6) als Kappendeckel ausgebildet und an seinen stirnseitigen Enden mit Laschen (10) versehen ist, welche die Stirnwände (5) der Faltschachtel (1) überlappen.