Frühregenfeste Fugendichtungsmassen
Die Erfindung betrifft frühregenfeste Fugendichtungsmassen enthal¬ tend
- wäßrige Polymerdispersionen (I)
- nicht-ionische Celluloseether (II) aus der von Hydroxyethyl-, Hydroxyethyimethyl-, Hydroxypropylmethyl- und Hydroxypropyl¬ cellulose gebildeten Gruppe
- gegebenenfalls übliche Zusätze wie Füllstoffe, Pigmente, Weichmacher, Extender, Verdickungsmittel, Entschäumer, Dis- pergierhilfsmittel , pH-Regulatoren, Konservierungs- und Alte¬ rungsschutzmittel sowie
- mindestens eine organische flüssige Komponente aus der Gruppe üblicher Zusätze und herstellbar durch inniges Vermengen von (I) mit den übrigen Bestandteilen sowie ein Verfahren zur Herstellung derartiger Fugendichtungsmassen und deren Verwendung.
Fugendichtungsmassen sind dem Fachmann bekannt und haben sich in der Praxis bewährt. Problematisch ist der Einsatz von Fugendichtungs¬ masse in Bereichen wo die Möglichkeit bzw. die Gefahr besteht, daß die Fugendichtungsmasse vor dem Aushärten einer Wasserbelastung z.B. durch Spritzwasser oder Rogen ausgesetzt ist. So werden viele der bislang auch im Außenbereich verwendeten Fugendichtungsmassen durch einen kurz nach ihrem Auftragen einsetzenden heftigen Regenguß ganz ode teilweise ausgewaschen. Aus der DE 3814078-A-l ist die Ver- ' wendung von nicht-ionischen Celluloseethern in Fugendicht- bzw. Be- schichtungsmassen auf Basis von Acrylatdispersionen bekannt. Durch den Einsatz von bestimmten Celluloseethern in diesen Massen soll das Auswaschverhalten durch die Einwirkung von Wasser wie Regenwasser sowie das Glättverhalten verbessert werden. Die dort eingesetzten Mengen der angegebenen Celluloseethertypen sind auf den Festkörper¬ gehalt der Acrylatdispersion bezogen. Es wird keine explizite Angabe über das Verhältnis von "freiem" Wasser zu den Celluloseethern ge¬ macht. Aus den Beispielen geht zwar hervor, daß die dort aufge¬ führten Bestandteile zur Herstellung einer Fugendichtungsmasse in einem Planetenmischer hergestellt wurden, jedoch findet man keine Angaben darüber, in welcher Form und Reihenfolge die einzelnen Be¬ standteile miteinander in Mischung gebracht werden.
Es hat sich jedoch in der Praxis erwiesen, daß bei derartigen früh- regenfesten Fugendichtungsmassen die Zugabe der einzelnen Bestand¬ teile sowie deren Form bei der Herstellung der Fugendichtungsmassen nicht beliebig ist. So lassen sich beispielsweise die genannten Celluloseether zwar im Labormaßstab in geringen Mengen in einige Polymerdispersionen einstreuen und lösen, jedoch nicht im Produk¬ tionsmaßstab und nicht in solchen Mengen, die bezogen auf das "freie" Wasser zu groß sind um eine vollständige Lösung zu erzielen. Bei einem solchen Versuch erhält man unweigerlich Klumpenbildung bzw. Brechen der Dispersion. Wenn es auch manchmal möglich ist, die Celluloseetherklumpen wieder zu homogenisieren, so ist es nicht
machbar, einmal koagulierte Dispersionsteilchen wieder zu disper- gieren. Auch bietet die DE 38 14078-A-l dem Fachmann keinen Hinweis darauf, daß derartige- frühregenfeste Fugendichtungsmassen mit ande¬ ren wäßrigen Polymerdispersionen als den dort angegebenen Acrylat- dispersionen herstellbar sind.
Nicht-ionische Celluloseether sind auch als Bestandteile von Be¬ schichtungsmassen und Anstrichmitteln bekannt z.B. solchen auf Basis von wäßrigen Dispersionen von Organo-Polysiloxanen wie in der DE 1284007 beschrieben oder solchen auf Basis von Vinylacetat/- Maleinsäuredibutylesterdispersionen wie in der DE 21 08365 be¬ schrieben. Dem kann der Fachmann jedoch keinen Hinweis entnehmen, daß derartige Celluloseether auch für Fugendichtungsmassen auf gleicher Polymerdispersionsbasis geeignet sind und zu den ge¬ wünschten Effekten führen.
In der Fachzeitschrift Resin Review .35,2 ist eine Dachbeschichtungs- asse beschrieben, die als Bindemittel eine Polyacrylatdispersion und neben Füllstoffen und weiteren Hilfsstoffen auch Hydroxyethyl- cellulose als Verdickungsmittel . enthält. Diese Beschichtungs asse wird als besonders auswaschresistent ausgelobt. Diese Eigenschaft wird jedoch auf das spezifische Abbindeverhalten der speziell für derartige Beschichtungsmassen entwickelten und eingesetzten Poly- acrylatemulsionen zurückgeführt. Somit hat es für den Fachmann nicht nahegelegen, Hydroxyethylcellulose zur Verbesserung der Frühregen¬ festigkeit in Fugendichtungsmassen einzusetzen.
Darüber hinaus erfüllen Beschichtungsmassen nicht die Ansprüche, die an Fugendichtungsmassen gestellt werden. Dies sind insbesondere An¬ forderungen wie sie durch die DIN 52456 "Bestimmung der Verarbεit- barkeit von Dichtstoffen" sowie die DIN .52454 "Standvermögen" ge¬ fordert werden.
Insbesondere beim Standvermögen müssen Fugendichtungsmassen gegen¬ über den Beschichtungsmassen die Eigenschaft aufweisen, aus einem mit dieser Masse gefüllten U-Profil, welches nach dem Füllen in die Senkrechte gestellt wird, nicht oder nur geringfügig abzulaufen. Beschichtungsmassen sind in aller Regel niedrig-viskoser, da . sie einerseits durch Spritzen oder Rollen auftragbar sein sollen und andererseits einen gewissen Verlauf zur Nivellierung der Masse zei¬ gen sollen. Zwar kann man Fugendichtungsmassen als auch Beschich¬ tungsmassen im Prinzip aus den gleichen Bestandteilen herstellen, auch sollte es möglich sein, durch Verdünnen einer Fugendichtungs¬ masse eine halbwegs brauchbare Beschichtungs asse herzustellen, aber es lassen sich nicht zwingend in umgekehrter Weise Rückschlüsse ziehen.
Aus Ullmann, Enzyklopädie der technischen Chemie, 4. Auflage, Band 9, Verlag Chemie, Weinheim/Bergstraße 1974, Seite 208 - 209, ist bekannt, daß nichtionische Celluloseetherderivate wie Hydroxyethyl- cellulose (HEC), Hydroxyethyl-methylcellulose (HEMC) und Hydroxy- propyl-methylcellulose (HPMC) in Kunststoffputzen und Dispersions¬ farben u.a. zur Verbesserung des Wasserrückhaltevermögens, der Of¬ fenzeit, der Naßhaftung sowie des Andick- und Abbindeverhaltens ein¬ gesetzt werden. Dem kann jedoch der Fachmann keinen Hinweis darauf entnehmen, daß derartige Celluloseether in Fugendichtungsmassen zu einer Verbesserung der Streichfähigkeit, des Glättverhaltens und der Spritzwasserbeständigkeit der noch nicht erhärteten Oberflächen dieser Massen führen. Desweiteren repräsentieren Anstrichstoffe wie Dispersionsfarben sowie Kunststoffmörtel einen anderen Bereich der Technik, der nicht mit Fugendichtungsmassen vergleichbar ist. So lassen sich zwar Kunststoffputze möglicherweise zum Verfällen von Fugen einsetzen, weisen jedoch im allgemeinen keine ausgesprochenen Dichtungseigenschaften aus und lassen sich im Gegensatz zu den Fu¬ gendichtungsmassen bei ihrer Applikation mit der Kelle portionieren und verarbeiten.
Aufgabe der Erfindung ist es, Fugendichtungsmassen auf Basis von Polymerdispersionen zur Verfügung zu stellen, die neben einem guten Glättverhalten eine Frühregenfestigkeit der nicht ausgehärteten Massen aufweisen, ohne daß andere erwünschte Eigenschaften wie Ela¬ stizitätsmodul, Bruchdehnung und Rückstellvermögen sowie Migrati¬ onsbeständigkeit und Koagulat- und Stippenfreiheit davon beein¬ trächtigt werden. Es war darüber hinaus Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren bereitzustellen, das es möglich macht, derartige Massen zu produzieren.
Die Aufgabe wurde gelöst durch frühregenfeste Fugendichtungsmassen enthaltend wäßrige Polymerdispersionen (I) nicht-ionische Celluloseether (II) aus der von Hydroxyethyl-, Hydroxyethyimethyl-, Hydroxypropylmethyl- und Hydroxypropyl¬ cellulose gebildeten Gruppe gegebenenfalls übliche Zusätze wie Füllstoffe, Pigmente, Weich¬ macher, Extender, Verdickungsmittel , Entschäumer, Dispergier- hilfs ittel, pH-Regulatoren, Konservierungs- und Alterungs¬ schutzmittel sowie mindestens eine organische flüssige Komponente aus der Gruppe üblicher Zusätze und herstellbar durch inniges Vermengen von (I) mit den übrigen Be¬ standteilen, dadurch gekennzeichnet, daß (II) in retardierter und/- oder nicht retardierter Form in der flüssigen organischen Komponente aufgeschlämmt zugegeben und untergemischt wird.
Die einzelnen Bestandteile der Fugendichtungsmasse sind dem Fachmann als solche bekannt z.B. aus der DE 38 14078-A-l. Weitere geeignete Polymerdispersionen für die Herstellung von Fugendichtungsmassen sind im Handel erhältlich und/oder sind dem Fachmann aus der Patent- und Fachliteratur bekannt z.B. aus E. Flick, Construction and struc- tural adhesives and sealants, Noyes Publications, Park Ridge 1988
oder E. Flick, Adhesives and sealant compound formulations, Noyes Publications, Park Ridge 1978. Besonders vorteilhafte Fugendich¬ tungsmassen enthalten Dispersionen von zur Filmbildung befähigten Pol acrylaten und/oder Acrylatcopolymeren. Vorteilhaft sind auch erfindungsgemäße Fugendichtungsmassen, die auf Dispersionen von zur Filmbildung befähigten Polymeren bzw. Copolymeren ausgewählt aus der von Ethylen/Vinylacetat-,- Butadien/Styrol-, Vinylacetat/Maleinsäure- ester-, Silikon-, Urethan-, Vinylacetatmethacrylsäure/Chloropren- und Isopren-Polymeren bzw. -Copolymeren gebildeten Gruppe beruhen. Es können unterschiedliche Polymer-Dispersionen kombiniert werden. Auch Polysulfiddispersionen . erweisen sich in Verbindung mit zur Filmbildung befähigten Polymeren als besonders geeignet. Der Ein¬ fachheit halber wird im folgenden Text nur von Polymer-Dispersionen gesprochen.
Die meisten Bestandteile sind handelsüblich. So sind sowohl retar¬ dierte als auch nicht retardierte Celluloseether im Handel erhält¬ lich. Unter retardierte Celluloseethern versteht man solche, die in Wasser eingebracht gegenüber den unretardierten Substanzen verzögert anquellen. Dies wird z.B. durch eine Vernetzung mit Glyoxal an der Oberfläche der Celluloseetherteilchen erreicht, wie beispielsweise in der DE 24 15 556 beschrieben ist. Während es bisher üblich war, die genannten Celluloseether bereits in wäßriger Lösung oder in solchen Mengen einzubringen, die sich in dem in dem Massen bereits enthaltenen "freien" Wasser glatt lösen lassen, kennzeichnen sich die erfindungsgemäßen Fugendichtungsmassen durch ein neues Herstel¬ lungsverfahren bezüglich des Einbringens der Celluloseether.
Die erfindungsgemäß geeigneten Celluloseether werden in der flüs¬ sigen organischen Komponente aufgeschlämmt. Derartige Komponenten sind beispielsweise Weichmacher, Extender und/oder Netzmittel. Dabei
können wahlweise retardierte und/oder nicht retardierte Cellulose¬ ether eingesetzt werden.
Die in den Fugendichtungsmassen der Erfindung enthaltenen wäßrigen Dispersionen weisen bevorzugt Feststoffgehalte von 40 bis 75, ins¬ besondere 45 bis 65 Gew.-%, auf. Ihr pH-Wert kann mindestens 6, insbesondere 7 bis 9 betragen und wird, falls erforderlich, auf diese Werte eingestellt.
Die in den erfindungsgemäßen Fugendichtungsmassen enthaltenen Cellu¬ loseether haben bevorzugt als 2%-ige wäßrige Lösung bei 20°C Visko¬ sitäten nach Brookfield von mindestens 5.000 mPas. Bevorzugt werden solche mit einem Wert von mindestens 25.000 mPas also beispielsweise mittelviskose Hydroxyethylcellulosen. Besonders geeignet sind soge¬ nannte hochviskose Celluloseethertypen, die einen entsprechenden Wert von mindestens 70.000 mPas aufweisen z.B. hochviskose Hydroxy- ethylcellulose. Handelsübliche hochviskose Hydroxyethylcellulose erzielt z.B. als 2%-ige Lösung bei 20°C schon eine Viskosität von 100.000 mPas.
Gemäß den Herstellerangaben sind bei Hydroxyethylcellulose z.B. bei Natrosol 250 HHR bei einer Viskosität oberhalb von 200.000 mPas vollständige Lösungen nicht mehr zu erzielen. Bei den weniger hy¬ drophilen, erfindungsgemäß verwendbaren Celluloseether liegt diese Grenze noch niedriger, z.B. bei Hydroxypropylcellulose bei etwa 150.000 mPas oder bei Hydroxypropylmethylcellulose bei etwa 100.000 mPas. Mit höherer Konzentration bilden sich zunehmend gelartige Massen aus. Dies scheint jedoch eine besondere Rolle bei der Früh¬ regenfestigkeit der erfindungsgemäßen Fugendichtungsmassen zu spie¬ len. Auch wenn die genauen Zusammenhänge nicht geklärt sind, so läßt sich doch vermuten, daß beim Übersteigen dieser Löslichkeitsgrenze ein zunehmender Aufbau einer gelartigen Struktur mit dazu beiträgt,
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daß die Massen auch im nicht ausgehärteten Zustand durch Wasserbe¬ lastung wie Regen nicht oder nur wenig ausgewaschen werden.
In diesem Zusammenhang kommt es offenbar auf das Verhältnis der Men¬ gen von Celluloseether zu "freiem" Wasser an, das ausschlaggebend dafür ist, ob diese Löslichkeitsgrenze. überschritten wird oder nicht. Unter "freiem" Wasser wird hier der Wassergehalt der Dich¬ tungsmasse verstanden, der den Celluloseethern zur Verfügung" steht um sich darin zu lösen. Somit kann nicht der Gesamtwassergehalt der Fugendichtungsmasse für eine entsprechende Berechnung herangezogen werden. Vielmehr ist zu berücksichtigen, daß die anderen Bestand¬ teile ebenfalls eine gewisse Menge Wasser beanspruchen, bzw. mehr oder weniger fest binden. So sind für die meisten Füllstoffe soge¬ nannte Wasserwerte bekannt. Dieser beträgt beispielsweise bei Schwerspat 11 g Wasser pro 100 g Schwerspat. Für Kieselsäure z.B. für die Type HDK V 15 der Wacker-Chemie lassen sich Werte zwischen 350 bis 400 g Wasser pro 100 g Kieselsäure ermitteln. Derartige Werte bieten dem Fachmann einen Anhaltspunkt dafür, welche Mengen "gebundenen" Wassers er von dem Gesamtwassergehalt άer Dichtmasse abziehen muß, um die Menge "freien" Wassers zu erhalten. Es ist es daher bevorzugt, daß diese Menge "freien" Wassers in Relation zu der Menge des jeweils eingesetzten Celluloseethertyps ein Verhältnis ergibt, das über der jeweiligen Löslichkeitsgrenze liegt.
Etwas komplizierter wird die Sachlage, wenn der Fachmann einen Was¬ serbedarf berücksichtigen muß, der sich ergibt, wenn die disper- gierten Polymeren zur Salzbildung befähigte Gruppen enthalten. Er¬ gibt sich ein derartiger zusätzlicher Wasserbedarf, muß der Fachmann gegebenenfalls entsprechende Herstellerangaben hinzuziehen, auf Grund von Erfahrungswerten diesen Bedarf abschätzen oder durch ein¬ fache Handversuche näherungsweise bestimmen. Soll eine Fugendich¬ tungsmasse hergestellt werden, bei der die genannte Löslichkeits¬ grenze überschritten wird, so kann die Zugabe der Celluloseether
nicht wie üblich - also als Lösung - erfolgen. Mit dem erfindungsge¬ mäßen Verfahren wird ein Weg aufgezeigt, derartige Fugendichtungs¬ massen herzustellen.
Weiterhin können in den Fugendichtungsmassen der Erfindung Füll¬ stoffe in einer Menge von 0 bis 60, insbesondere 2 bis 60 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmasse der Fugendichtungsmassen, enthalten sein. Derartige Massen, weisen, wenn sie keine oder nur sehr wenig Füllstoffe enthalten, eine hohe Transparenz auf. Niedrige Füll¬ stoffgehalte können insbesondere bei solchen Massen vorliegen bei denen die Füllstoffe einen zusätzlichen verdickenden Effekt bewirken wie Kieselsäure. Werden nur Füllstoffe eingesetzt, die diesen zu¬ sätzlichen Effekt nicht aufweisen, liegt deren Gehalt meist zwischen 35 und 60"Gew.-%. Man spricht hier von hochgefüllten Massen.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung enthalten die Fugendichtungsmassen als Weichmacher chlorierte Kohlenwasserstoffe, insbesondere chlorierte Paraffine, und als Netz¬ mittel nichtionische Tenside. Bevorzugt sind handelsübliche chlo¬ rierte Paraffine mit einer. Kettenlänge von etwa 10 bis 18 Kohlen¬ stoffatomen und einem Chlorgehalt von etwa 40 bis 70 Gew.-%.
In einer bevorzugten Ausführungsform enthalten die Fugendichtungs¬ massen
25 - 90 Gew.-% Polymerdispersion, bei hochgefüllten
Fugendichtungsmassen insbesondere
25 - 40 Gew.-% Polymerdispersion,
0 - 60 Gew.-% insbesondere 2 bis 60 Gew.-% Füllstoffe
0 - 1 Gew.-% insbesondere 0,3 bis 0,5 Gew.-% Netzmittel
0 - 20 Gew.-% insbesondere 5 bis 15 Weichmacher und bis zu
10 Gew.-% insbesondere 4 bis 6 Gew.-% weitere übliche
Zusätze wie Verdickungsmittel, Entschäumer und
Pigmente mindestens zum Aufschlämmen der Celluloseether ausreichende Men¬ gen an organischer flüssiger Komponente und bis zu 1,5 Gew.-% Celluloseether
- Gew.-%-Angaben jeweils bezogen auf die Gesamtmenge.
Dabei sollte der Celluloseethergehalt nicht viel weniger als 0,1 Gew.-% betragen. Gute Ergebnisse zeigen sich insbesondere bei Fu¬ gendichtungsmassen, bei denen unter Berücksichtigung der Rahmenpa¬ rameter wie Celluloseethertyp und Gehalt an freiem Wasser der Celluloseethergehalt in einem Bereich von etwa 0,1 bis 0,5 Gew.-% bezogen auf die Gesamtmenge liegt.
Wie bereits erwähnt, werden die Celluloseether vor der Zugabe bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Fugendichtungsmasse in der organischen flüssigen Komponente aufgeschlämmt. Dieses Verhältnis von Celluloseether zu Flüssigkeit liegt bevorzugt in einem Bereich von 1 : 2 bis 1 : 4, insbesondere bei etwa 1 : 3. Vorzugsweise wird als flüssiger organischer Bestandteil einer der übliche Zusätze für Fugendichtungsmassen eingesetzt wie z.B. Weichmacher, Extender und/- oder Netzmittel. Desweitereπ wird bevorzugt, bei der Herstellung die Zugabe der pH-Regulatoren, insbesondere der Basen, erst nach Zugabe der Celluloseether vorzunehmen. Dies ist insbesondere bei retar¬ dierten Celluloseethern von Vorteil, da im basischen Bereich die Retardierung schneller aufgehoben wird. Andererseits kann eine neu¬ trale bis basische Einstellung der Fugendichtungsmassen sich günstig auf deren Stabilität, insbesondere auf deren Scherstabilität, aus¬ wirken.
Üblicherweise wird bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Fugen¬ dichtungsmassen die Polymerdispersion vorgelegt. Es werden dann in einer bevorzugten Form des Verfahrens die üblichen Zusätze mit Aus¬ nahme der pH-Regulatoren zugefügt und untergemischt. Anschließend erfolgt die Vermischung mit den in,der organischen flüssigen Kompo¬ nente aufgeschlämmten Celluloseethern und nach anschließendem Un¬ termischen der Füllstoffe die Zu ischung der pH-Regulatoren.
Es kann sich auch als vorteilhaft erweisen, wenn die Zugabe des Füllstoffs erst nach der Zugabe des pH-Regulators erfolgt.
Zur Vermeidung des Einrühren.s von Luft und der Bildung von Luftbla¬ sen im Produkt kann das Rühren unter Vakuum vorgenommen werden.
Die Verwendung der Fugendichtungsmassen erfolgt vorzugsweise be¬ stimmungsgemäß. Sie sind insbesondere für die Verwendung in Berei¬ chen geeignet, in denen sie Spritzwasser, Regen oder sonstiger Frühwasserbelastung ausgesetzt sind.
Die Erfindung wird im folgenden anhand bevorzugter Ausführungsbei¬ spiele näher erläutert.
B e i s p i e l e
Die in den Beispielen beschriebenen Massen sowie weitere, zu Ver¬ gleichszwecken hergestellte Massen wurden einem Auswaschungstest unterworfen, wobei eine .Beregnungsapparatur gemäß der DE 38 14078-A-l Fig. 1 verwendet wurde; die gleiche Apparatur ist in Fig. 2 in Seitenansicht- gezeigt.
Die Beregnungsapparatur bestand aus einem Gehäuse aus durchsichtigem Kunststoff mit den Abmessungen: Höhe 70 cm, Breite 60 cm und Tiefe 60 cm. Sie umfaßte ein Gehäuse 1, einen Brausenkopf 2, eine Proben¬ schale 3, eine Pumpe 4, einen Bodenablauf 5 und einen Absperrhahn 6 für den Ablauf. Die Probenschale bestand aus einem Gefäß der Abmes¬ sung 7 x 7 cm und wies eine Tiefe von 2,5 cm auf. Bei dem Brausen¬ kopf handelte es sich um eine übliche Handbrause, wie sie zur Kör¬ perpflege verwendet wird und die so eingestellt war, daß eine gleichmäßige Beregnung der Probe erfolgte. Der Abstand zwischen Probe 3 und Brausenkopf 2 betrug 30 cm.
Die Apparatur wurde mit demineralisiertem Wasser betrieben, wobei durch die Pumpe ein Überdruck von etwa 0,4 bar erzeugt wurde. Der Wasserdurchsatz betrug 300 1/h. Das Besprühen mit Wasser wurde 5 Minuten, jeweils 1 min nach dem Einfüllen und Glattstreichen der Oberfläche der zu prüfenden Massen, vorgenommen. Die Auswaschung (in Gew.-%) wurde durch Differenzwägung vor und nach dem Beregnen be¬ stimmt.
Die Verarbeitbarkeit wurde nach DIN 52456 gemessen. Dabei wurde eine Bohrung von 4 m , ein Druck von 2 bar und ein Prüfvolumen von 200 ml eingesetzt.
Die in den Beispielen beschriebenen Massen wurden weiterhin einem Test hinsichtlich ihres Glätteverhaltens unterzogen. Dieser Test
wurde von 7 unabhängig arbeitenden Personen so durchgeführt, daß nach Auftragen eines 30 cm langen Massenstrangs auf eine glatte, ebene, dunkle Unterlage die Masse mit Spatel und Fingern geglättet wurde. Das Glätteverhalten wurde nach einer Notenskala von 1 (= sehr gut) bis 6 (= ungenügend) beurteilt.
Beispiel 1
In einem Planetenmischer wurden die folgenden Bestandteile während etwa 45 Minuten intensiv gemischt:
1750 g wäßrige, handelsübliche Dispersion auf Basis eines .
Copolymerisats aus Vinylacetat und Ethylen (ungefähr 60 % Feststoff), mit einem pH-Wert von ca. 4,5 und einer Viskosi¬ tät von etwa 1600 mPa.s bei 20°C (Handelsname: Vinnapas EP 17, Fa. Wacker), 250 g Chlorparaffin (C12-C14, 49 % Chlor), 2800 g Bariumsulfat (Handelsname: Schwerspat EW0), 100 g Titandioxid (Handelsname: KR0N0S RN 56) 25 g Natriumcarbonat (technisch, reine Handelsware), 25 g Ethylenoxidaddukt (ungefähr 9,5 E0) an Nonylphenol, 5 g handelsübliches halogeniertes Konservierungsmittel, 37 g Hydroxyethylcellulose mit einer Viskosität von etwa
100.000 mPa.s einer 2 %-igen, wäßrigen Lösung bei 20°C und einem Hydroxyethylgruppengehalt von 55 Gew.-% (Handelsname: Natrosol 250 HHR).
Dabei wurde so vorgegangen, daß zunächst die Polymerdispersion vor¬ gelegt wurde. Es wurden dann das Ethylenoxidaddukt (Emulgator), das Konservierungsmittel, das Titandioxid (Pigment) sowie ein Teil des Chlorparaffins hinzugegeben. In dem änderen Teil des Chlorparaffins wurde die Hydroxyethylcellulose aufgeschlämmt und ebenfalls zugege¬ ben und das Ganze gut durchmischt. Es folgte die Untermischung des
Natriumcarbonats als 10 %-ige wäßrige Lösung. Zum Schluß wurde das Bariumsulfat (Füllstoff) zugegeben und glattgerührt.
Diese Mischung wurde in 310 ml Kartuschen abgefüllt und war wenig¬ stens ein Jahr bei Temperaturen bis 35°C lagerstabil.
Verarbeitbarkeit nach DIN.52456: 2300 g/min Glättverhalten: gut
Auswaschung: 1 % Verlust.
Beispiel 2
Es wurde eine "Zusammensetzung gemäß Beispiel 1 hergestellt, wobei anstelle der dort beschriebenen Dispersion eines Copolymeren von Vinylacetat und Ethylen 1750 g einer wäßrigen, handelsüblichen Di¬ spersion auf Basis eines Copoly erisats aus Styrol und Butadien (ungefähr 64 % Feststoff) mit einem pH-Wert von ca. 10,5 und einer Viskosität von etwa 800 mPa.s bei 20°C (Handelsname: Polysar 2105, Fa. Hycar) eingesetzt wurden.
Diese Mischung wurde in 310 ml Kartuschen abgefüllt und war wenig¬ stens ein Jahr bei Temperaturen bis 35°C lagerstabil.
Verarbeitbarkeit nach DIN 52456: 1980 g/min Glättverhalten: gut
Auswaschung: 1 % Verlust.
Beispiel 3
Es wurde eine Zusammensetzung gemäß Beispiel 1 hergestellt, wobei anstelle der dort beschriebenen Dispersion eines Copolymeren von Vinylacetat und Ethylen 1750 g einer wäßrigen, handelsüblichen Di¬ spersion auf Basis eines Copolymerisats aus Vinylacetat und
Maleinsäure-di-n-butylester, Festkörpergehalt ca. 53 %, pH-Wer 4 bis 5, Viskosität (Brookfield, 20°C, 20 U/min) 1000 bis 3000 mPa.s, Handelsname Mowilith DM 2HB, Fa. Hoechst, eingesetzt wurden.
Die Mischung wurde in 310 ml Kartuschen abgefüllt und war wenigstens ein Jahr bei Temperaturen bis 35°C lagerstabil.
Verarbeitbarkeit nach DIN 52456: 2030 g/min Glättverhalten: gut
Auswaschung: 1 % Verlust.
Beispiel 4
Es wurde eine Zusammensetzung gemäß Beispiel 1 hergestellt, wobei anstelle der dort beschriebenen Dispersion eines Copolymeren von Vinylacetat und Ethylen 1750 g einer wäßrigen, handelsüblichen Si¬ liconemulsion (aus der Emulsion elastisch auftrocknend, ungefähr 45 % Feststoff), einem pH-Wert von ca. 5 und einer Dichte von etwa 1,0 bei 20°C, Handelsname: Wacker Siliconbautenschutzmittel, eingesetzt wurden.
Die Mischung wurde in 310 ml Kartuschen abgefüllt und war wenigstens ein Jahr bei Temperaturen bis 35°C lagerstabil.
Verarbeitbarkeit nach DIN 52456: 1790 g/min Glättverhalten: gut
Auswaschung: 1 % Verlust.
Beispiel 5
Es wurde eine Zusammensetzung gemäß Beispiel 1 hergestellt, wobei anstelle der dort beschriebenen Dispersion eines Copolymeren von Vinylacetat und Ethylen 1750 g einer wäßrigen, handelsüblichen
Dispersion eines Polysulfidpolymers, ungefähr 55 % Feststoff, pH-Wert 9 bis 10, Handelsname: ZW 2028, Fa. Thiokol, eingesetzt wurden.
Die Mischung wurde in 310 ml Kartuschen abgefüllt und war wenigstens ein Jahr bei Temperaturen bis 35°C lagerstabil.
Verarbeitbarkeit nach DIN 52456: 1790 g/min Glättverhalten: gut
Auswaschung: 2 % Verlust.
Beispiel 6
Es wurde eine Zusammensetzung gemäß Beispiel 1 hergestellt, wobei anstelle der dort beschriebenen Dispersion eines Copolymeren von Vinylacetat und Ethylen 1750 g einer wäßrigen, handelsüblichen Di¬ spersion eines Polyurethanpolymers, ungefähr 40 % Feststoff, pH-Wert 7,0 bis 7,5, Viskosität 10.000 bis 18.000 mPa.s, Handelsname: VP-LA 3110, Fa. Henkel, eingesetzt wurden.
Die Mischung wurde in 310 ml Kartuschen abgefüllt und war wenigstens ein Jahr bei Temperaturen bis 35°C lagerstabil.
Verarbeitbarkeit nach DIN 52456: 1820 g/min Glättverhalten: gut
Auswaschung: 3 % Verlust.
Beispiel 7
Es wurde eine Zusammensetzung gemäß Beispiel 1 hergestellt, wobei anstelle der dort beschriebenen Dispersion eines Copolymeren von Vinylacetat und Ethylen 1750 g einer wäßrigen, handelsüblichen Di¬ spersion auf Basis eines Polyvinylacetats, ungefähr 50 % Feststoff,
pH-Wert ca. 6 bis 7, Viskosität etwa 10.000 bis 18.000 mPa.s (Brook- field), Handelsname Mowilith DLR, Fa. Hoechst, eingesetzt wurden.
Die Mischung wurde in 310 ml Kartuschen abgefüllt und war wenigstens ein Jahr bei Temperaturen bis 35°C lagerstabil.
Verarbeitbarkeit nach DIN 52456: 1670 g/min Glättverhalten: gut
Auswaschung: 1 % Verlust.
Beispiel 8
Es wurde eine Zusammensetzung gemäß Beispiel 1 hergestellt, wobei anstelle der dort beschriebenen Dispersion eines Copolymeren von Vinylacetat und Ethylen 1750 g einer wäßrigen, handelsüblichen Di¬ spersion auf Basis eines Copolymerisats aus Chloropren und Meth- acrylsäure, ungefähr 46,5 bis 48,5 % Feststoff, pH-Wert ca. 9, Han¬ delsname Neoprene Latex 115, eingesetzt wurden.
Die Mischung wurde in 310 ml Kartuschen abgefüllt und war wenigstens ein Jahr bei Temperaturen bis 35°C lagerstabil.
Verarbeitbarkeit nach DIN 52456: 2030 g/min Glättverhalten: gut
Auswaschung: 1 % Verlust.
Beispiel 9
Es wurde eine Zusammensetzung gemäß Beispiel 1 hergestellt, wobei anstelle der dort beschriebenen Dispersion eines Copolymeren von Vinylacetat und Ethylen 1750 g einer wäßrigen, handelsüblichen Di¬ spersion auf Basis eines Naturkautschuk-Latex, ungefähr 70 %
Feststoff, pH-Wert ca. 9 bis 10, Handelsname Revertex Standard, ein¬ gesetzt wurden.
Diese Mischung wurde in 310 ml Kartuschen abgefüllt und war wenig¬ stens ein Jahr bei Temperaturen bis 35°C lagerstabil.
Verarbeitbarkeit nach DIN 52456: 1740 g/min Glättverhalten: gut
Auswaschung: 1 % Verlust.
Beispiel 10
Die Beispiele 1 bis 9 wurden nach Austausch der dort verwendeten Hydroxyethylcellulose durch eine handelsübliche Methylhydroxypropyl¬ cellulose (MHPC) mit einer Viskosität von etwa 20.000 mPa.s einer 2 %-igen Lösung bei 20°C nach Brookfield und einem Hydroxypropylgrup- pengehalt von 3,2 Gew.-% erneut gemessen. Die Ausspritzraten nach DIN 52456 sind vergleichbar. Das Glättverhalten ist mit gut zu be¬ urteilen.
Ergebnis:
Zusammensetzung gemäß Auswaschung in % Verlust
Beispiel Nr., jedoch mit MHPC
l' 1,8
2 1,0
3 1,0
4 1,4
5 2,6
6 3,0
7 1,4
8 1,0
9 1,3
Beispiel 11.
Die Beispiele 1 bis 9 wurden nach Austausch der dort verwendeten Hydroxyethylcellulose durch eine handelsübliche Hydroxypropylcellu¬ lose (HPC) mit einer Viskosität von etwa 5000 mPa.s einer 2 %-igen Lösung bei 20°C nach Brookfield und einem Hydroxypropylgruppengehalt von 70 % erneut gemessen. Die Ausspritzraten nach DIN 52456 sind vergleichbar. Das Glättverhalten ist mit gut zu beurteilen.
Ergebnis:
Zusammensetzung gemäß Auswaschung in % Verlust
Beispiel Nr. , jedoch mit HPC
1 2,2
2 1,9
3 . 2,3
4 1,3
5 2,0
6 2,5
7 1,0
8 2,0
9 1,0
Vergleichsversuch A.
Die Beispiele 1 bis 9 wurden nach Austausch der Hydroxyethylcellu¬ lose (HEC) durch eine handelsübliche wäßrige Polyacrylsäuredisper- sion (ungefähr 25 % Feststoff, Handelsname: Rohagit SD 15) erneut gemessen. Die Ausspritzraten nach DIN 52456 waren vergleichbar. Das Glättverhalten ist mangelhaft; das Auswaschverhalten ist ungünsti¬ ger.
Ergebnisse im Auswaschversuch:
Zusammensetzung gemäß Auswaschung (in % Verlust)
Beispiel Nr. (ohne HEC, mit PolyacrylSäuredispersion)
1 4
2 10
3 11
4 28
5 30
6 100
7 14
8 4
9 16
Vergleichsversuch B.
Die Beispiele 1 bis 9 wurden ohne Hydroxyethylcellulose (HEC) (Han¬ delsname: Natrosol 250 HR) hergestellt. Das Glättverhalten ist.man¬ gelhaft; das Auswaschverhalteπ ist ungünstiger.
Ergebnisse im Auswaschversuch:
Zusammensetzung gemäß Auswaschung (in % Verlust)
Beispiel Nr. (ohne HEC)
1 14
2 20
3 100 -4 64
5 98
6 100
7 95
8 7
9 90
Beispiel 12
In einem Planetenmischer wurden die folgenden Bestandteile während insgesamt etwa 45 Minuten intensiv gemischt:
1750 g wäßrige, handelsübliche Polybutylacrylesterdispersion
(ungefähr 62 % Feststoff), einem pH-Wert von 6,0 - 6,5, einer Glasübergangstemperatur Tg -50°C, einer Viskosität von etwa 250 mPas bei 23°C und einer mittleren Teilchengröße von 0,4 μ , 250 g Chlorparaffin (C12-C14, 49 % Chlor), 2800 g Bariumsulfat (Handelsprodukt: Schwerspat EW0), 100 g Titandioxid (Handelsprodukt KR0N0S RN 56), 25 g Natriumcarbonat (techn. reine Handelsware), 25 g Ethylenoxidaddukt (ungefähr 9,5 E0) an Nonylphenol, 5 g handelsübliches halogeniertes Konservierungsmittel, 37 g Hydroxyethylcellulose mit einer Viskosität von etwa 4000 mPas einer 1 %-igen, wäßrigen Lösung bei 20°C und einem Hydroxyethylgruppengehalt von 55 Gew.-%, Handelsname: Natrosol 250 HHR.
Dabei wurde so vorgegangen, daß zunächst die Polymerdispersion vor¬ gelegt wurde. Es wurden dann das Ethylenoxidaddukt (Emulgator), das Konservierungsmittel, das Titandioxid (Pigment) sowie ein Teil des Chlorparaffins hinzugegeben. In dem anderen Teil des Chlorparaff ns wurde die Hydroxyethylcellulose aufgeschlämmt und ebenfalls zugege¬ ben und das Ganze gut durchmischt. Es folgte die Üntermischung des Natriumcarbonats als 10 %-ige wäßrige Lösung. Zum Schluß wurde das Bariumsulfat (Füllstoff) zugegeben und glattgerührt.
Diese Mischung wurde in 310 ml Kunststoffkartuschen abgefüllt und war wenigstens ein Jahr bei Temperaturen bis 35°C lagerstabil.
Verarbeitbarkeit nach DIN 52456: 2260 g/min Glättverhalten: - gut
Auswaschung: 1 % Verlust
Bei einem Zusatz von insgesamt 50 g derselben Hydroxyethylcellulose wurden folgende Ergebnisse gefunden:
Verarbeitbarkeit nach DIN 52456: 1300 g/min Glättverhalten: sehr gut
Auswaschung: 0,3 % Verlust
Beispiel 13
In einem Planetenmischer wurden die wie in Beispiel 12 aufgeführten Bestandteile während etwa 45 Minuten intensiv gemischt bei gleicher Vorgehensweise, wobei jedoch anstelle der Hydroxyethylcellulose:
20 g einer Hydroxypropylcellulose mit einer Viskosität von etwa 5000 mPas einer 2 %-igen, wäßrigen Lösung bei 20°C und einem Hydroxypropylgruppengehalt von 70 %, Handelsname Klucel M
eingesetzt wurden.
Diese Mischung wurde in 310 ml Kunststoffkartuschen abgefüllt und war wenigstens bei Temperaturen bis 35°C lagerstabil.
Verarbeitbarkeit nach DIN 52456: 2100 g /min Glättverhalten: gut
Auswaschung: 5 % Verlust
Beispiel 14
In einem Planetenmischer wurden die wie in Beispiel 12 aufgeführten Bestandteile während etwa 45 Minuten intensiv gemischt bei gleicher Vorgehensweise, wobei jedoch anstelle der Hydroxyethylcellulose
37 g einer Methylhydroxypropylcellulose mit einer Viskosität von etwa 20000 mPas einer 2 %-igen, wäßrigen Lösung bei 20°C und einem Hydroxypropylgruppengehalt von 3,2 Gew.-%, Handels¬ name: Culminal MHPC 20000 PR
eingesetzt wurden.
Diese Mischung wurde in 310 ml Kunststoffkartuschen abgefüllt und war wenigstens ein Jahr bei Temperaturen bis 35°C lagerstabil.
Verarbeitbarkeit nach DIN 52456: 2870 g/min Glättverhalten: gut
Auswaschung: 3.5 % Verlust
Beispiel 15
In einem Planetenmischer wurden die folgenden Bestandteile während etwa 45 Minuten intensiv gemischt.
4700 g wäßrige Dispersion eines Polyacrylsäurebutylesters mit geringen Mengen einpolymerisierten Acrylnitrils (60 % Fest¬ stoffgehalt), pH-Wert etwa 5 - 6, 52 g Ethylenoxidaddukt (ungefähr 9,5 E0) an Nonylphenol 25 g handelsübliches Silikon-KW-Entschäumergemisch 13 g handelsübliches phenolisches Konservierungsmittel
(Parmetol, Schulke-Mayr, Hamburg) 102 g disperse Kieselsäure (Handelsprodukt HDK V 15,
Wacker-Ghemie) 36 g wäßrige Ammoniaklösung (25 %-ig) 52 g Chlorparaffin (C10-C1 , 49 % Chlor) 18 g einer Hydroxyethylcellulose mit einer Viskosität von etwa 4000 mPas einer 1 %-igen, wäßrigen Lösung und einem Hy- droxyethylgruppengehalt von 55 Gew.-%, Handelsname: Natrosol 250 HHR.
Dabei wurde so vorgegangen, daß zunächst die Dispersion vorgelegt wurde. Es wurden dann das Ethylenoxidaddukt (Emulgator), das Kon¬ servierungsmittel und der Entschäumer hinzugegeben. Im Chlorparaffin wurde die Hydroxyethylcellulose aufgeschlämmt und ebenfalls zugege¬ ben und das ganze gut durchmischt. Es folgte die Untermischung der 25%-igen wäßrigen Ammoniaklösung. Zum Schluß wurde die disperse Kie¬ selsäure (Füllstoff) zugegeben und glattgerührt.
Diese Mischung wurde in 310 ml Kunststoffkartuschen abgefüllt und war wenigstens ein Jahr bei Temperaturen bis 35°C lagerstabil.
Verarbeitbarkeit nach DIN 52456: 3700 g/min Glättverhalten: gut
Auswaschung: 4,5 % Verlust
Beispiel 16
In einem Planetenmischer wurden die folgenden Bestandteile während insgesamt etwa 30 Minuten intensiv gemischt:
1200 g handelsübliche Dispersion eines Acrylsäureestercopolymerisats mit ungefähr 55 Gew.-% Feststoff und freien Carboxygruppen Handelsname: Prima! E 1785
200 g Polybuten als Extender
20 g Ethylenoxidaddukt als Netzmittel
4 g handelsübliches halogeniertes Konservierungsmittel (AKTIZID TL 526)
200 g Butylbenzylphthalat als Weichmacher
200 g Wasser
80 g aliphatisches aro atenarmes Lösungsmittel (SHELLS0L D 60)
4 g Hydroxyethylcellulose. hochviskos (NATROSOL 250 HHR)
2040g ungecoatete Kreide
40 g Titandioxid und
12 g 25%-ige wäßrige Ammoniaklösung
Verarbeitbarkeit nach DIN 52456: 1000 g/min Glättverhalten: gut
Auswaschung: 4,3 % Verlust
Dabei wurde wie folgt verfahren, daß die Dispersion vorgelegt wurde, dann ein Teil des Polybutens, das Ethylenoxidaddukt, das Konservie¬ rungsmittel, der Weichmacher und das Wasser sowie das Lösungsmittel innig miteinander vermischt wurden. Der andere Teil des Polybutens wurde im Verhältnis von 3 : 1 mit der Hydroxyethylcellulose
aufgeschlämmt und ebenfalls zugegeben und untergemischt und 5 Minu¬ ten gerührt. Anschließend wurde die Kreide und das Titandioxid ein¬ gearbeitet und 10 Minuten nachgerührt. Nach Zugabe des Ammoniaks wurde nochmals 15 Minuten unter Vakuum bei 40 mbar glattgerührt..
Beispiel 17
Es wurde eine Zusammensetzung gemäß Beispiel 1 hergestellt, wobei anstelle der dort beschriebenen Natrosol 250 HHR Type eine nicht- retardierte hochviskose Hydroxyethylcellulose ansonsten gleicher Spezifikation eingesetzt wurde (Handelsname Natrosol 250 HH)
Verarbeitbarkeit nach DIN 52456: 2300 g/min Glättverhalten: gut
Auswaschung: 1 % Verlust.
Vergleichsversuch C
a) Beispiel 12 wurde unter Weglassung der
Hydroxyethylcellulose wiederholt:
23 % Auswaschung
b) Beispiel 12 wurde wiederholt, wobei anstelle der
Hydroxyethylcellulose Carboxylmethylcellulose (DS 0,8, Vis¬ kosität 400 mPas in 2 %-iger, wäßriger Lösung bei 20 °C ein¬ gesetzt wurden:
27 % Auswaschung
c) Beispiel 15 wurde unter Weglassung von
Hydroxyethylcellulose wiederholt:
20 % Auswaschung.