EP0396656B1

EP0396656B1 - Zahnbürste für zahnprothesen

Info

Publication number: EP0396656B1
Application number: EP89909736A
Authority: EP
Inventors: Udo Lesniak
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1988-09-14
Filing date: 1989-09-12
Publication date: 1993-06-23
Anticipated expiration: 2009-09-12
Also published as: JPH03502063A; WO1990002498A1; DE8811633U1; DE58904808D1; EP0396656A1

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Zahnbürste für Zahnprothesen, bestehend aus einem Handgriff (3) und einem sich anschließenden Borstenträger (4), der konvex gekrümmt ausgebildet ist und an seiner konvexen Außenseite mit Reinigungsborsten (5) versehen ist. Um mit einer solchen Zahnbürste eine schnelle und zuverlässige Reinigung aller Problemzonen von Zahnprothesen oder Zahnspangen zu ermöglichen, schlägt die Erfindung vor, daß der Borstenträger (4) die Form einer Spirale mit zum äußeren Ende hin abnehmendem Krümmungsradius hat und daß die Borsten (5) den Borstenträger (4) quer zur Krümmungsebene der Spirale nach beiden Seiten überragen.

Description

Die Erfindung betrifft eine Zahnbürste für Zahnprothesen, bestehend aus einem Handgriff und einem sich anschließenden Borstenträger, der konvex gekrümmt ausgebildet ist und an seiner konvexen Außenseite mit Reinigungsborsten versehen ist, die den Borstenträger quer zur Krümmungsebene nach beiden Seiten hin überragen.
Die nach dem Stand der Technik verbreitete chemische Reinigung von Zahnprothesen ist nach neueren wissenschaftlichen Erkenntnissen abzulehnen, weil das Material der Prothesen durch den Angriff der aggressiven Chemikalien in Mitleidenschaft gezogen wird. Darüberhinaus sind diese aggressiven Chemikalien, die von den Benutzern gewöhnlich ins Abwasser gegeben werden, außerordentlich umweltschädlich und auch aus diesem Grunde abzulehnen.
Ein besonderes Problem bei Zahnprothesenbürsten besteht darin, daß sie dazu geeignet sein müssen, einerseits die Problemzonen von Zahnprothesen, nämlich enge Höhlungen, Vertiefungen, Rinnen oder dergleichen und andererseits die großflächigen Bereiche zuverlässig und schnell zu reinigen. Hinzu kommt, daß solche Zahnbürsten oft von Personen in vorgerücktem Alter und damit seh- und bewegungsbehinderten Personen gehandhabt werden müssen. Es muß deshalb so gut wie möglich sichergestellt werden, daß die erwünschte Reinigungswirkung auch dann eintritt, wenn die Zahnbürste mit wenig Geschicklichkeit gehandhabt wird. Diesbetreffend lassen die vorbekannten Zahnbürsten für Zahnprothesen zu wünschen übrig. So hat beispielsweise die aus der US-A-1 805 587 hervorgehende Zahnbürste, von der der Gattungsbegriff des Patentanspruches 1 ausgeht, nur dann die erwünschte Reinigungswirkung in den Gaumenrillen einer Kieferprothese wenn sie im wesentlichen quer zur Längsrichtung des Handgriffes bewegt wird. Wird sie dagegen in Längsrichtung des Handgriffes bewegt, kann sie nur mit dem spitz ausgebildeten distalen Ende des Borstenträgers in solche Rillen hineingedrückt werden, wobei das harte Material des Borstenträgers die empfindlichen Oberflächen der Zahnprothesen beschädigen kann.
Weiterhin ist aus der GB-A-324 279 eine Zahnbürste für Zahnprothesen bekannt, bei der der Borstenträger als geschlossene Drahtschlaufe ausgebildet ist, die ringsum mit Borsten besetzt ist. Bei dieser Ausbildung des Borstenträgers ist es außerordentlich schwierig, die Problemzonen von Zahnprothesen, nämlich enge Höhlungen, Vertiefungen und Rinnen überhaupt zu erreichen.
Es ist Aufgabe der Erfindung, die Zahnbürste der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, daß sie seh- und bewegungsbehinderten Personen die Reinigung von Zahnprothesen erleichtert. Insbesondere soll die neue Zahnbürste ohne Beschädigung der empfindlichen Oberflächen der Zahnprothesen bei allen Bewegungsrichtungen eine hohe Reinigungswirkung sowohl in den engen Rinnen der Zahnprothese als auch im Bereich der großen Flächen und flachen Wirkungen der Zahnprothese erreichen.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung ausgehend von der Zahnbürste der eingangs genannten Art vor, daß der Borstenträger die Form einer Spirale mit zum äußeren Ende hin abnehmendem Krümmungsradius hat, wobei der Polpunkt der Spirale in der Höhe der Längsachse des Handgriffes liegt und der Borstenträger im Obergangsbereich zum Handgriff entgegengesetzt zur Krümmung der Spirale gekrümmt ist.
Durch diese Gestaltungsmerkmale erhält die Zahnbürste gemäß der Erfindung im Bereich des Bürstenkopfes ihre charakteristische Gestalt etwa in Form eines Bischofsstabes. Durch diese Gestaltungsmerkmale wird erreicht, daß die gewölbten Bereiche der Spirale den Handgriff der Zahnbürste in der Krümmungsebene der Spirale nach beiden Seiten hin überragen. Dabei ist der sich an den Handgriff anschließende, erste Abschnitt des Bürstenkopfes nur schwach gekrümmt und mehr für die Reinigung der großen Flächen und flachen Wölbungen der Prothese geeignet. Der nach der anderen Seite vorstehende, stärker gekrümmte Teil des Bürstenkopfes ist demgegenüber mehr für die Problembereiche der Prothese, nämlich die engen Rinnen und Höhlungen geeignet. Durch Verdrehen der Zahnbürste um 180° um die Längsachse des Handgriffes kann man den einen oder den anderen Bereich des Bürstenkopfes zum Einsatz bringen. Wesentlich ist, daß durch die besondere Lage des Polpunktes der Spirale nicht die Gefahr besteht, daß das distale Ende des Bürstenkopfes versehentlich gegen die empfindlichen Innenflächen der Prothese gedrückt wird und diese beschädigt. Bei der Zahnbürste gemäß der Erfindung entfaltet der Bürstenkopf bei jeder Bewegungsrichtung des Handgriffes eine intensive Reinigungswirkung, wobei der Borstenträger von den Borsten stets in ausreichendem Abstand von den empfindlichen Oberflächen der Zahnprothese gehalten wird.
Eine zweckmäßige Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß die Länge der Borsten im Übergangsbereich zum Handgriff hin allmählich abnimmt. Hierdurch wird ein optisch ansprechender Übergang zwischen dem Handgriff und den langen Borsten des Bürstenkopfes geschaffen.
Um die Zahnbürste bei beiden Drehstellungen sicher halten und führen zu können, ist der Handgriff an seinem dem Borstenträger zugewandten Ende mit zwei gegenüberliegenden Griffmulden versehen, deren Oberflächen senkrecht zur Krümmungsebene der Spirale verlaufen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1: Eine Zahnbürste gemäß der Erfindung in Seitenansicht;
Fig. 2: die Zahnbürste gemäß Fig. 1 in Draufsicht;
Fig. 3: einen Schnitt entlang der Linie III-III in Fig. 1.

In der Zeichnung ist der Handgriff der Zahnbürste mit dem Bezugszeichen 1 bezeichnet. Der Handgriff 1 weist zwei einander gegenüberliegende Griffmulden 2 und einen verjüngten Endbereich 3 auf. Am vorderen Ende geht der Handgriff 1 in einen Borstenträger 4 über, der einen etwa halbkreisförmigen Querschnitt hat und in Seitenansicht (Fig. 1) etwa die Form einer Spirale mit sich über die Länge verkleinerndem Krümmungsradius hat. Der Polpunkt dieser Spirale liegt etwa in der Verlängerung der Längsachse des Handgriffes 1, derart, daß der schwächer gekrümmte Bereich der Spirale in Fig. 1 oberhalb der Längsachse des Handgriffes 1 und der stärker gekrümmte Bereich der Spirale unterhalb dieser Längsachse liegen. Zwischen der Spirale und dem Handgriff 1 befindet sich ein Übergangsbereich 4a des Borstenkopfes 4, der entgegengesetzt zur Krümmung der Spirale gekrümmt ist.
Die konvex gekrümmte Außenseite des Borstenträgers 4 ist mit Borsten 5 besetzt. Diese Borsten 5 verlaufen etwa senkrecht zur Oberfläche des Borstenträgers 4 und überragen den Borstenträger 4 quer zur Krümmungsebene der Spirale nach beiden Seiten hin. Die Enden der Borsten 5 liegen in Bezug auf jeden Querschnitt des Borstenträgers 4 etwa auf einem Kreisbogen oder Ellipsenbogen (vgl. Fig. 3 ). Die Länge der seitlich vorstehenden Borsten 5 wird zum Ende des Borstenträgers 4 hin allmählich kleiner, so daß man mit dem Ende des Bürstenkopfes 4, 5 besser in enge Höhlungen oder Rinnen der Prothese eindringen kann. Im Übergangsbereich 4a nimmt die Länge der Borsten 5 zum Handgriff 1 hin allmählich ab, so daß sich optisch ein fließender Übergang zwischen dem Handgriff 1 und dem Bürstenkopf 4, 5 ergibt.

Claims

Zahnbürste für Zahnprothesen, bestehend aus einem Handgriff und einem sich anschließenden Borstenträger, der konvex gekrümmt ausgebildet ist und an seiner konvexen Außenseite mit Reinigungsborsten versehen ist, die den Borstenträger quer zur Krümmungsebene nach beiden Seiten hin überragen,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Borstenträger (4) die Form einer Spirale mit zum äußeren Ende hin abnehmendem Krümmungsradius hat, wobei der Pohlpunkt der Spirale in der Höhe der Längssachse des Handgriffes (1) liegt und der Borstenträger im übergangsbereich (4a) zum Handgriff (1) entgegengesetzt zur Krümmung der Spirale gekrümmt ist.
Zahnbürste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge der Borsten (5) im übergangsbereich (4a) zum Handgriff (1) hin allmählich abnimmt.
Zahnbürste nach den Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Handgriff (1) an seinem dem Borstenträger (4) zugewandten Ende mit zwei gegenüberliegenden Griffmulden (2) versehen ist, deren Oberflächen senkrecht zur Krümmungsebene der Spirale verlaufen.