EP0396580B1 - Spritzkartusche - Google Patents
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Description
- Die Erfindung betrifft eine Spritzkartusche zum Mischen und Austragen einer aus zwei Komponenten bestehenden Masse mit einem einen Auspresskolben enthaltenden zylindrischen Gehäuse zur Aufnahme der ersten Komponente und eines Mischrohres, das als Kammer für die zweite durch einen Austreibstab austreibbare Komponente ausgebildet ist und am zum Auspresskolben weisenden Ende eine lösbar befestigte flache Mischflügelplatte mit beweglich befestigten Mischflügeln aufweist, wobei die zweite Komponente im Mischrohr zwischen zwei dichtenden Kolben eingeschlossen ist, die beim Einpressen des Austreibstabes in Längsrichtung verschiebbar sind und von denen der eine durch Verschieben einen Austritt für die zweite Komponente in den Raum der ersten Komponente freigibt
- Eine derartige Spritzkartusche ist aus der US-A-3 144 966 bekannt und gestattet es, durch Einpressen eines Austreibstabes in ein Mischrohr die dort untergebrachte Komponente aus dem Mischrohr herauszutreiben, so daß diese mit der anderen Komponente im Gehäuse der Spritzkartusche in Berührung kommt und mit dieser beim axialen Hin-und Herbewegen des Mischrohres mit der an ihr befestigten Mischflügelplatte gut vermischt werden kann. Um das vorgeschriebene Mischungsverhältnis der beiden Komponenten einzuhalten, muß der Benutzer den Austreibstab so weit in das Mischrohr einpressen, daß die gesamte dort vorhandene Komponente aus diesem herausgetrieben wird. Wenn der Austreibstab nicht über die volle vorgesehene Länge eingetrieben wird, hat die im Mischrohr untergebrachte Komponente nach dem Mischen der beiden Komponenten nicht den vorgeschriebenen Mischungsanteil, so daß die Masse nicht die optimalen Eigenschaften und die vorgesehene Abbindezeit hat. Es besteht dann die Gefahr, daß mit Hilfe der Spritzkartusche durchgeführte Verankerungen nicht die vorgesehenen Belastungen aushalten und somit Unfälle verursacht werden. Bei der bekannten Spritzkartusche besteht somit die Gefahr, daß durch eine falsche Handhabung nur schwer erkennbare Gefährdungen verursacht werden.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Spritzkartusche der eingangs genannten Art zu schaffen, bei deren Benutzung eine Fehlbedienung mit einem ungenügenden Austrag des Härters aus dem Mischrohr vor dem Mischvorgang ausgeschlossen ist
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Austreibstab einen Verschlußteil aufweist, der derart angeordnet ist, daß er mit einem entsprechenden Verrastungsteil am aus dem Gehäuse herausragenden Ende des Mischrohres in Eingriff kommt, wenn der Austreibstab den ersten Kolben genügend weit in Richtung auf den zweiten Kolben verschoben hat, wobei das Verschlußteil zusammen mit dem Vefrastungstei) einen Schnappverschluß zur Übertragung eines Drehmomentes bildet.
- Durch den erfindungsgemäßen Schnappverschluß ist sichergestellt, daß eine Betätigung des Mischrohres und der Mischflügelpiatte nur dann erfolgen kann, wenn der Austreibstab um die vorgeschriebene Weglänge in das Mischrohr eingedrückt worden ist, wobei die für das Mischungsverhältnis der beiden Komponenten richtige Menge der Komponente im Mischrohr herausgepreßt wird. Bei einem zu frühen Ziehen an dem am Austreibstab vorgesehenen Handgriff zum Mischen, kann eine Kraftübertragung zum Mischrohr mit der Mischflügelplatte nicht erfolgen. Erst wenn der Schnappverschluß am Handgriff des Austreibstabes mit dem Mischrohr verrastet, ist es möglich, das Mischrohr mit der Mischflügelplatte hin- und herzubewegen.
- Gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung verfügt der am Austreibstab angeordnete Handgriff über zwei elastisch spreizbare Flügel, die über eine Rastnase am freien Ende des Mischrohres vorschiebbar sind. Bei einer anderen Ausgestaltung sind an elastisch zusammendrückbare Flügel des Handgriffes des Austreibstabes nach außen weisende Rastnasen vorgesehen, die in ein U-Profil am Mischrohr eingedrückt werden können und sich dort verhaken.
- Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1 die erfindungsgemäße Spritzkartusche im Lagerzustand, teilweise im Längsschnitt,
- Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung des Mischrohres im Längsschnitt,
- Fig. 3 den Austreibstab mit einem Schnappverschluß,
- Fig. 4 die Spritzkartusche in einer der Fig. 1 entsprechenden Darstellungsweise kurz nach Beginn des Austreibens des Härters aus dem Mischrohr,
- Fig. 5 eine der Fig. 4 entsprechende Darstellung der Spritzkartusche nach dem vollständigen Austreiben des Härters,
- Fig. 6 ein Spritzrohr zum Aufschrauben auf den Schraubstutzen der Spritzkartusche und
- Fig. 7 eine der Fig. 4 entsprechende Darstellung einer Spritzkartusche mit einem abgewandelten Schnappverschluß.
- Die in Fig. 1 im Halbschnitt dargestellte Spritzkartusche 1 verfügt über ein zylinderförmiges Gehäuse 2, das an dem in Fig. 1 nach oben weisenden Ende durch eine Wandung 3 verschlossen ist, an der ein Schraubstutzen 4 angeformt ist.
- An dem dem Schraubstutzen 4 gegenüberliegenden Ende ist das Gehäuse 2 mit einem abnehmbaren Deckel 5 versehen, der vor dem Einlegen der Spritzkartusche 1 in eine Ausdrückpistole abgenommen wird, so daß der Kolben der Ausdrückpistole gegen einen unter dem Deckel 5 liegenden Auspresskolben 6 angedrückt werden kann.
- Der Auspresskolben 6 befindet sich bei der gefüllten Spritzkartusche 1 in der in Fig. 1 gezeigten unteren Position. Das Gehäuse 2 ist zum größten Teil mit einer ersten Komponente, beispielsweise einem Reaktionsharz 7 gefüllt. Die zweite Komponente, beispielsweise ein Härter 8 befindet sich im Innem eines Mischrohres 9, das sich entlang der Mittellängsachse des Gehäuses 2 und des Schraubstutzens 4 erstreckt, durch den das Mischrohr 9 geführt ist Das aus dem Gehäuse 2 herausragende Ende 10 des Mischrohres 9 ist durch einen äußeren Kolben 11 verschlossen, der eine Ringnut 12 für einen Dichtungsring 13 aufweist, um den Härter 8 nach außen gut abzudichten, wie man in der vergrößerten Darstellung in Fig. 2 erkennen kann.
- Ein Boden 14 verschließt das gegenüberliegende hintere Ende 15 des Mischrohres 9, das mit einem Außengewinde 16 versehen ist, welches in ein Innengewinde 17 einer Mischflügelplatte 18 eingeschraubt ist, um eine leicht lösbare Verbindung zu erhalten. Die Mischflügelplatte 18 verfügt über mehrere bewegliche Mischflügel und Öffnungen, in die Anschlagstutzen 19 auf der Innenseite der Wandung 3 eingreifen können, wenn die Mischflügelplatte 18 bis zur Wandung 3 durch Ziehen am Mischrohr 9 verschoben worden ist.
- Wie man am besten in Fig. 2 erkennt, ist im Mischrohr 9 zusätzlich zu dem äußeren Kolben 11 ein innerer Kolben 20 vorgesehen, der zwei Ringnuten 21 für zwei Dichtungsringe 22 aufweist und vom Boden 14 einen Abstand hat, der größer als seine Länge ist. In einem Abstand der mindestens etwas größer als die Länge des inneren Kolbens 20 ist, befinden sich im Mischrohr 9 vier paarweise diametral gegenüberliegende Austrittsöffnungen 23, durch die der während der Lagerung zwischen dem äußeren Kolben 14 und dem inneren Kolben 20 dicht eingeschlossene Härter ausgetrieben wird, wenn die Spritzkartusche verwendet werden soll.
- Hierzu wird der in Fig. 3 dargestellte Austreibstab 24 verwendet, der an dem in Fig. 3 nach unten zeigenden Ende über einen Stempel 25 verfügt. Der Austreibstab 24 besteht aus einem Schaft 26 mit Rippen 27 und einem Mischgriff 28, an dem zwei elastisch spreizbare Flügel 29 angeformt sind, die mit einer schwalbenschwanzförmigen Ausnehmung 30 versehen sind, welche als elastische Schnappverbindung dienen, wenn der Austreibstab 24 in das Mischrohr 9 eingeschoben wird.
- Beim Einschieben des Stempels 25 in das herausragende Ende 10 des Mischrohres 9 wird der äußere Kolben 11 weiter in das Innere des Mischrohres 9 verschoben. Da der Härter 8 eine nicht komprimierbare Paste ist, verschiebt sich der innere Kolben 20 entsprechend so lange, bis er über die Lage der Austrittsöffnungen 23 hinaus in Richtung auf den Boden 14 vorgepreßt worden ist und die Austrittsöffnungen 23 freigibt. Diese Phase ist in Fig. 4 im Halbschnitt dargestellt
- Durch weiteres Hineinpressen des Austreibstabes 24 gelangt der Härter 8 in den Innenraum des Gehäuses 2.
- Wie man in den Fig. 1, 4, 5 und insbesondere in der vergrößerten Darstellung der Fig. 2 erkennt, ist an dem aus dem Gehäuse 2 herausragenden Ende 10 des Mischrohres 9 eine schwalbenschwanzförmige Rastnase 31 vorgesehen, die eine komplementäre Form zu der schwalbenschwanzförmigen Ausnehmung 30 aufweist. Etwas unterhalb der Rastnase 31 ist ein Anschlagflansch 32 vorgesehen, der das Mischrohr 9 beim Einschieben des Austreibstabes 24 gegen den Schraubstutzen 4 abstützt und somit ein Austreiben des Auspresskolbens 6 aus dem Gehäuse 2 verhindert.
- Die Abmessungen des äußeren Kolbens 11, des inneren Kolbens 20, des Austreibstabs 24, der Flügel 29 sowie die Anordnung des Anschlagflansches 32 und der Rastnase 31 sind so gewählt, daß ein Einrasten der Ausnehmungen 30 an den Flügeln 29 mit der Rastnase 31 erst dann erfolgt, wenn der äußere Kolben 11 so weit in Richtung auf den inneren Kolben 20 vorgeschoben worden ist, daß die ausgetriebene Härtermenge sicher ausreichend ist. In Fig. 5 ist eine Anordnung dargestellt, bei der die verschiedenen Abmessungen und Abstände so aufeinander abgestimmt sind, daß die Einrastung genau dann erfolgt, wenn die beiden Kolben 11 und 20 sich gerade berühren.
- Wenn ausgehend von der in Fig. 5 veranschaulichten Stellung nach dem Einrasten der Flügel 29 des Austreibstabes mit der Rastnase 31 des Mischrohres 9 am Mischgriff 28 gezogen und gedrückt wird, kann der Härter 8 gut mit dem Reaktionsharz 7 vermischt werden, wobei die Mischflügel der Mischflügelplatte 18 abwechselnd nach oben und nach unten verschwenkt werden und dabei die beiden Komponenten gut miteinander verquirlen.
- Wenn die Mischflügelplatte 18 gegen die Wandung 3 durch Ziehen am Mischgriff 28 angedrückt wird, gelangen die Anschlagstutzen 19 mit Ausnehmungen in der Mischflügelplatte 18 in Eingriff, so daß durch Drehen am Mischgriff 28 die Schraubverbindung zwischen dem Außengewinde 16 am Mischrohr 9 und dem Innengewinde der Mischflügelplatte 18 gelöst werden kann. Damit eine Übertragung eines Drehmomentes erfolgen kann, ist es erforderlich, daß die schwalbenschwanzförmige Ausnehmung 30 sowie die Rastnase 31 nicht rotationssymmetrisch sind. Vielmehr haben beide die in den Fig. 2 und 3 dargestellte Querschnittsform entsprechend einer Schwalbenschwanzführung, wobei die Länge der Schwalbenschwanzführung in derzur Zeichenebene senkrechten Richtung etwa der maximalen Breite der Rastnase 31 entspricht, die etwa gleich dem Durchmesser des Schraubstutzens 4 ist
- Nach dem Lösen der Schraubverbindung zwischen dem Mischrohr 9 und der Mischflügelplatte 18 kann das Mischrohr 9 ganz aus dem Gehäuse 2 und dem Schraubstutzen 4 herausgezogen werden, der anschließend zur Befestigung des in Fig. 6 dargestellten Spritzrohres 33 dient, das über einen zylindrischen Teil 34 mit einem Innengewinde verfügt, der über einen trichterförmigen Abschnitt 35 in einen Rohrabschnitt 36 übergeht.
- Um eine eventuelle Fehlbedienung, das heißt das Mischen ohne Härter ganz auszuschließen, ist bei dem in den Fig. 1, 4 und 5 dargestellten Ausführungsbeispiel der Spritzkartusche ein Schnappverschluß vorgesehen, der wie oben beschrieben durch eine schwalbenschwanzförmige Ausnehmung 30 am freien Ende der beiden elastisch spreizbaren Flügel 29 und zugeordnete Rastnasen 31 am vorderen herausragenden Ende 10 des Mischrohres 9 gebildet ist.
- In Fig. 7 ist eine Abwandlung des Schnappverschlusses dargestellt, wobei die Position des Mischgriffes 28 entsprechend der Position des Mischgriffes 28 in Fig. 4 dargestellt ist. Abweichend von dem in Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel sind an den freien Enden der Flügel 29, die bei dem in Fig. 7 dargestellten Ausführungsbeispiel elastisch radial eindrückbar sind, Rastnasen 41 vorgesehen. Die Rastnasen 41 haben die in Fig. 7 erkennbare Querschnittsgestalt und bilden rechtwinklig zur Zeichenebene verlaufende Rastnasenprofile, die sich in Richtung auf das Gehäuse 2 der Spritzkartusche verjüngen und auf der vom Gehäuse 2 wegweisenden Seite eine rechtwinklig zur Längsachse des Austreibstabes 24 verlaufende Anschlagfläche haben.
- Statt der Rastnasen 31, bei dem in Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel, verfügt die Spritzkartusche gemäß Fig. 7 am herausragenden Ende 10 des Mischrohres 9 über ein U-Profil 39, das auf den einander zuweisenden Innenseiten der Seitenteile des U-Profils mit Ausnehmungen 40 versehen ist, in denen die Rastnasen 41 genau Platz finden, wenn der Mischgriff 28 in Richtung auf das Gehäuse 2 der Spritzkartusche gedrückt wird. Das U-Profil 39 hat die in Fig. 7 erkennbare Gestalt und ist In der nicht dargestellten Draufsicht in etwa quadratisch. Da die in Fig. 7 dargestellte Spritzkartusche bis auf den Schnappverschluß der weiter oben beschriebenen Spritzkartusche 1 entspricht, erübrigt es sich, deren Aufbau und Funktionsweise erneut zu beschreiben. In Fig. 7 sind die aus den vorhergehenden Figuren bekannten Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen, so daß der Fachmann die Übereinstimmungen sofort erkennen kann.
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