"Vorrichtung zum Inkrustieren und Pillieren kornförmiger Materialien" "Device for incrusting and pilling granular materials"
TECHNISCHES GEBIETTECHNICAL AREA
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Inkrustieren und Pillieren kernförmiger Materialien.The invention relates to a device for incrusting and pilling core-shaped materials.
Unter Inkrustieren bzw. Pillieren versteht man im speziellen bei Saatgut das schichtweise Aufbringen von Pflanzenschutzmitteln, Dünger und neutralen Massen auf die einzelnen Saatgütkörner, wobei diese Stoffe flüssig und/oder pulverförmig sein können.In the case of seeds, incrustation or pelleting is understood to mean the application of pesticides, fertilizers and neutral masses in layers to the individual seeds, these substances being liquid and / or powdery.
Das Inkrustieren und Pillieren ist notwendig, um das Saatgut gegen pflanzliche und tierische Schädlinge zu schützen und um düngende Substanzen aufzubringen.The incrustation and pelleting is necessary to protect the seeds against plant and animal pests and to apply fertilizers.
Zusätzlich zum Aufbringen dieser Stoffe ist es notwendig, spezielle Samenarten, die mit sogenannten Einzelkorn-Sämaschinen in den Boden abgelegt werden und relativ unförmig sind (z.B. Zuckerrübensamen), in eine homogene, annähernd kugelförmige Form zu bringen,um diese Einzelablage zu gewährleisten.In addition to the application of these substances, it is necessary to bring special types of seeds, which are deposited in the soil with so-called single-grain seeders and are relatively bulky (e.g. sugar beet seeds), into a homogeneous, approximately spherical shape in order to ensure this individual placement.
ZUGRUNDELIEGENDER STAND DER TECHNIKBASIC PRIOR ART
Zur Durchführung dieser bekannten Verfahren werden gemäß dem Stand der Technik Dragierkessel verwendet. Diese bestehen aus einer schalenförmigen Mischtrommel und einem Antriebssockel. Je nach Größe des Kessels werden 15-50 kg Saatgut in diesen eingefüllt, wobei von der Bedienungsperson manuell abwechselnd Flüssigkeit und Pulver beigegeben wird.For the implementation of these known processes, coating pans are used according to the prior art. These consist of a bowl-shaped mixing drum and a drive base. Depending on the size of the kettle, 15-50 kg of seed are filled into it, with the operator manually adding liquid and powder alternately.
Die Bedienungsperson muß nun mit freiem Auge erkennen, ob die gewünschte Mittelverteilung bzw. der erforderliche Durchmesser erreicht ist. Im Anschluß daran wird der Dragierkessel entleert und die Pillen werden abgesiebt. Der Siebdurchfall kommt dann wieder in den Dragierkessel zurück und wird nachpilliert. Dieser Vorgang wird solange wiederholt, bis die erforderliche Größe erreicht ist. Für eine Charge sind 20 - 25 min an Zeit notwendig.
In der DE-OS 25 51 579 ist eine Vorrichtung zum Umhüllen von Saatgut beschrieben, die aus einem drehbaren Kessel, einem Zuluftrohr, das unterhalb der Oberfläche des im Kessel enthaltenden Saatgutes in einem mit Löchern versehenen Kopfstück endet, und einer oberhalb des Saatgutes im Kessel angeordneten Abluftöffnung besteht, wobei dem Kopfstück eine Blasleitung zugeordnet ist, die von einem Gebläse ausgeht, an einen Hüllmassebehälter angeschlossen ist.The operator must now see with the naked eye whether the desired distribution of resources or the required diameter has been reached. The coating pan is then emptied and the pills are sieved. The sieve diarrhea then comes back into the coating pan and is refilled. This process is repeated until the required size is reached. A batch takes 20-25 minutes. DE-OS 25 51 579 describes a device for coating seeds, which consists of a rotatable kettle, a supply air pipe that ends below the surface of the seeds contained in the kettle in a hole provided with holes, and one above the seeds in the kettle arranged exhaust air opening, wherein the head piece is assigned a blow line, which starts from a blower, is connected to an enveloping mass container.
Es handelt sich bei der bekannten Vorrichtung um einen rotationssymmetrischen Kessel, der nur für chargenweisen Betrieb geeignet ist, da kein kontinuierlicher Zu- und Ablauf des Pilliergutes vorgesehen ist, was bei einem Kessel technisch auch nicht realisierbar ist.The known device is a rotationally symmetrical boiler, which is only suitable for batch operation, since there is no continuous inflow and outflow of the pelletized material, which is also not technically feasible for a boiler.
Die bekannte Vorrichtung weist lediglich Zulaufleitungen und Vorratsbehälter für die Pillierstoffe auf, jedoch keine Dosiereinrichtungen. Auch für den Saatgutzulauf ist keine Dosiereinrichtung vorgesehen.The known device only has feed lines and storage containers for the pelletizing agents, but no metering devices. No metering device is provided for the seed feed either.
In der DE-OS 30 33 433 ist eine Vorrichtung zum überziehen von pflanzlichen Samen beschrieben, bei der in einem Gehäuse eine Art Schneckenförderer vorgesehen sind, der eintrittseitig mit einem Aufgabetrichter für die Zufuhr des zu behandelnden Gutes verbunden ist, wobei unmittelbar nach dem Aufgabetrichter ein oder zwei Sprühdüsen zur Einbringung von flüssigen Behandlungsmitteln in den Anfangsberich des Schneckenförderers angeordnet sind. Im Anschluß an den Schneckenförderer ist ein Förderband vorgesehen, an dessen Förderende ein sogenannter Disagglomerator angeordnet ist .Mit dieser bekannten Vorrichtung ist das Inkrustieren und Pillieren von kornförmigen Materialien nicht durchführbar, und sie ist auch nicht für diesen Zweck gedacht. Bei der bekannten Vorrichtung werden kornförmige Materialien in einem Schneckenförderer beschichtet. Es ist nicht möglich, mit der bekannten Vorrichtung Saatgut pillenförmig zu beschichten. Die DE-OS 30 33 433 bezieht sich im wesentlichen darauf, Samen mit chemischen Substanzen zu überziehen, die eine Verzögerung der Keimung hervorrufen. Diese Art der Beschichtung erfordert das nachfolgende Auflösen der erhaltenen agglomerierten Körner.
AUFGABE DER ERFINDUNGDE-OS 30 33 433 describes a device for coating vegetable seeds, in which a type of screw conveyor is provided in a housing, which is connected on the inlet side to a feed hopper for the supply of the material to be treated, one immediately after the feed hopper or two spray nozzles for introducing liquid treatment agents into the initial area of the screw conveyor. A conveyor belt is provided at the end of the screw conveyor, and a so-called disagglomerator is arranged at the end of the conveyor. With this known device, the incrustation and pelleting of granular materials cannot be carried out, and it is also not intended for this purpose. In the known device, granular materials are coated in a screw conveyor. It is not possible to coat seeds in pill form with the known device. DE-OS 30 33 433 relates essentially to coating seeds with chemical substances that cause a delay in germination. This type of coating requires the subsequent dissolution of the agglomerated grains obtained. OBJECT OF THE INVENTION
Es ist Ziel der Erfindung, eine Vorrichtung zu schaffen, mit der es möglich ist, im Gegensatz zu den bisher bekannten Vorrichtungen das Inkrustieren und Pillieren kontinuierlich ablaufen zu lassen, wobei die erforderliche Menge Inkrustier- und Pillierstoffe auf das einzelne Korn gleichmäßig verteilt, automatisch gesteuert und überwacht, aufgebracht wird.It is the aim of the invention to provide a device with which it is possible, unlike the previously known devices, for incrustation and pelleting to take place continuously, the required amount of incrustation and pelleting agents being distributed uniformly over the individual grain, automatically controlled and monitored, is applied.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNGPRESENTATION OF THE INVENTION
Diese Ziel wird durch eine Vorrichtung zum Inkrustieren und Pillieren kornförmiger Materialien mit einer Dosiereinrichtung zur Zuführung des kornförmigen Materials, insbesondere Saatgutes, und mehrere Sprühdüsen erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß sie eine Trommel, die vorzugsweise vieleckig und an ihrer Innenseite mit Gummi oder Kunststoff ausgekleidet ist, aufweist, in der aufeinanderfolgend ein oder mehrere Sprühdüsen, die an eine Dosierpumpe angeschlossen sind, eine oder mehrere Pulveraufbringungseinrichtungen und ein oder mehrere an eine weitere Dosierpumpe angeschlossene Sprühdüsen vorgesehen sind.This object is achieved according to the invention by a device for incrusting and pilling grain-shaped materials with a metering device for supplying the grain-shaped material, in particular seeds, and several spray nozzles in that it has a drum, which is preferably polygonal and is lined on the inside with rubber or plastic, in which one or more spray nozzles connected to a metering pump, one or more powder application devices and one or more spray nozzles connected to a further metering pump are provided in succession.
Vorzugsweise besteht die Pulveraufbringungseinrichtung aus einer an einem von einem Ende der Trommel ausgehenden Rohr angeordneten Bürstenschnecke, wobei das Rohr im Bereich der Sprühdüsen pulverdicht ist und mehrere über seine seine übrige Länge verteilt angeordnete Auslaßschlitze aufweist.The powder application device preferably consists of a brush screw arranged on a tube extending from one end of the drum, the tube being powder-tight in the region of the spray nozzles and having a plurality of outlet slots arranged over its remaining length.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es erstmalig möglich, das Inkrustieren und Pillieren von kornförmigen Materialien kontinuierlich durchzuführen.With the device according to the invention, it is possible for the first time to continuously incrustate and pellet granular materials.
Bei der Samenbehandlung werden grundsätzlich drei unterschiedliche Verfahren angewendet, das Inkrustieren, das Minipillieren und das Pillieren zur Vollpille. Alle drei Verfahrensführungen können in einfacher und genauer Weise mit gegebenenfalls mehreren hintereinander geschaltete Verrichtungen gemäß der Erfindung kontinuierlich durchgeführt werden. Dabei ist es natürlich auch möglich, ein Sieb, z.B. eine Zylindersiehmaschine, anzubringen und Pillen mit zu kleinem Durchmesser wieder in die Pilliermaschine zurückzuführen.
BESTE AUSFÜHRUNGSFORM DER ERFINDUNGBasically, three different procedures are used for seed treatment, incrustation, mini-pilling and pilling to full pill. All three procedures can be carried out continuously in a simple and precise manner with, if appropriate, a plurality of devices connected in series according to the invention. Of course, it is also possible to attach a sieve, for example a cylinder sieving machine, and to return pills with a diameter that is too small back to the pilling machine. BEST EMBODIMENT OF THE INVENTION
Wie aus der Figur ersichtlich, weist die Vorrichtung zum kontinuierlichen Inkrustieren und Pillieren eine Trommel 1 auf, deren produktberührende Seite mit Gummi oder Kunststoff ausgekleidet ist. Mittels einer Dosiereinrichtung 2 wird der Trommel 1 ein gewichts- oder volumenmäßig dosierter Saatgutstrcm kontinuierlich zugeführt. Entsprechend der dosierten Menge Saatgut wird über einen elektrischen Impuls eine Dosierpumpe 3 angesteuert, mittels welcher eine stufenlos vorwählbare Menge Flüssigkeit aus einem mit Rührwerk 4 ausgestatteten Vorratsbehälter 5 über eine Leitung 6 und Sprühdüsen 7 auf das Saatgut aufgebracht wird. Durch den kontinuierlichen Saatgutzulauf entsteht in der Trommel 1 ein zwangsläufiger Vorschub des Saatgutes. Sobald das Saatgut die Benetzungsstrecke passiert hat, wird, wiederum über einen Impuls ausgelöst, Pulver (neutrale Pillenmasse, Dünger, Pflanzenschutzmittel u.dgl.) auf das Saatgut aufgebracht. Das Pulver wird aus einem Vorratsbehälter 8 mittels einer Förderschnecke 15 der eigentlichen Pulveraufbringungseinrichtung zugeführt. Diese besteht aus einem Rohr 9, in dem eine Bürstenschnecke 10 angeordnet ist. Das Rohr 9 weist eine Vielzahl von Auslaßschlitzen auf. Durch den Einsatz einer Bürstenschnecke 10 in einem Rohr 9 mit einer Vielzahl in Rohrlänge angebrachten Auslaßschlitzen wird eine gleichmäßige, auf maximale Zeit ausgedehnte Aufbringung möglich. Im Anschluß an die Pulveraufbringstrecke steht ein bestimmter Abschnitt der Trommellänge zum Abbinden des Pulvers mit der Flüssigkeit zur Verfügung. Wie auch bei den vorher beschriebenen Arbeitsgängen wird das Samenkorn aufgrund des Reibungsbeiwertes der Trom
melbeschickung und der Ausbildung der Trommel 1 als Vieleck immer in rollender Bewegung gehalten. Dadurch entsteht ein gleichmäßiges Aufrollen der pulverförmigen Stoffe auf jedes einzelne Samenkern. Im letzten Bereich der Trommel 1 wird nocheinmal benetzt. Dosierung und Aufbringung geschieht hiebei wie im ersten Abschnitt. Dementsprechend ist ein mit Rührwerk 11 versehener Vorratsbehälter 12 vorgesehen, aus dem mittels einer Dosierpumpe 13 Düsen 14 Flüssigkeit zugeführt wird.
As can be seen from the figure, the device for continuous incrustation and pilling has a drum 1, the product-contacting side of which is lined with rubber or plastic. By means of a metering device 2, a drum flow metered in weight or volume is fed continuously to the drum 1. Corresponding to the metered amount of seed, a metering pump 3 is controlled via an electrical pulse, by means of which a continuously selectable amount of liquid is applied to the seed from a storage container 5 equipped with an agitator 4 via a line 6 and spray nozzles 7. Due to the continuous feed of seeds, an inevitable feed of the seeds occurs in the drum 1. As soon as the seed has passed the wetting path, powder (neutral pill mass, fertilizer, pesticide, etc.) is applied to the seed, again triggered by an impulse. The powder is fed from a storage container 8 to the actual powder application device by means of a screw conveyor 15. This consists of a tube 9 in which a brush screw 10 is arranged. The tube 9 has a plurality of outlet slots. The use of a brush screw 10 in a tube 9 with a large number of outlet slots arranged in tube length makes it possible to apply it uniformly and for a maximum of time. Following the powder application section, a certain section of the drum length is available for setting the powder with the liquid. As with the previously described operations, the seed becomes the trom due to the coefficient of friction Melbeschickung and the formation of the drum 1 as a polygon always kept in rolling motion. This creates a uniform rolling up of the powdery substances on each individual seed core. The last area of drum 1 is wetted again. Dosage and application is done as in the first section. Accordingly, a storage container 12 provided with an agitator 11 is provided, from which 13 nozzles 14 supply liquid by means of a metering pump.