DEI0006131MA - - Google Patents
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 14. Juli 1952 Bekanntgemaclit am 15. November 1956
DEUTSCHES PATENTAMT
Die Erfindung bezieht sich auf thermische Isolationskörper und insbesondere auf Vakuumisolatoren,
bei welchen die Wände eines Vakuumgefäßes durch ein Füllmaterial gegeneinander
abgestützt werden.
Es ist bereits bekannt, daß mit Hilfe von Vakuumräumen eine sehr wirkungsvolle thermische
Isolation erreicht werden kann. Jedoch sind thermische Isolatoren unter Verwendung von Vakuum
ίο bisher praktisch nur als zylindrische Glasbehälter
oder Glasflaschen ausgeführt worden, z. B. als Dewargefäß e, bei denen die gekrümmten Wände
eine genügende Festigkeit gegenüber dem atmosphärischen Druck hatten. Derartige Gefäße leiden
ferner unter dem Nachteil, daß der Innendruck sehr gering gehalten werden muß, beispielsweise
auf ι Mikron Quecksilbersäule oder weniger, wenn die thermische Isolation gut sein soll.
Es ist auch schon versucht worden, plattenförmige Isolationskörper unter Verwendung von
Vakuum herzustellen, bei denen der Vakuumraum durch ebene Wände begrenzt ist. Da jedoch bei
diesen Ausführungen der äußere Atmosphärendruck zu einer Durchbiegung der Wände führen kann,
müssen die ebenen Wände durch eine verhältnismäßig große Anzahl von Distanzstücken gegeneinander
abgestützt werden, welche selbst als AVärmeleiter zwischen den Wänden wirken und die
Vorteile des Vakuums als isolierendes Medium in erheblichem Maße wieder rückgängig machen. Die
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unmittelbare Wärmeleitung in den Distanzstücken zwischen den Wänden vermindert somit die Isolationswirkung,
und zwar auch dann, wenn die Distänzstücke aus verhältnismäßig schlecht wärmeleitenden
Stoffen hergestellt sind.
Es sind auch bereits evakuierte Isolationskörper bekannt, deren biegsame Wände gegen den äußeren
Luftdruck durch ein pulver- oder faserförmiges Füllmaterial abgestützt sind. Durch die Wärmeleitung
der Füllung, die natürlich relativ dicht gepackt sein muß und daher kurze Wärmeleitungswege
zwischen der kalten und der warmen Fläche der Wand ergibt, wird der Vorteil der Evakuierung
zum großen Teil wieder rückgängig gemacht.
Die weiterhin bekannten Faserplatten, die durch schichtweises Auftragen von Glasfasern und einem Bindemittel, beispielsweise Asphalt, hergestellt werden, sind für Wärmeisolation praktisch ungeeignet, da sie keine isolierenden Zwischenräume enthalten.
Die weiterhin bekannten Faserplatten, die durch schichtweises Auftragen von Glasfasern und einem Bindemittel, beispielsweise Asphalt, hergestellt werden, sind für Wärmeisolation praktisch ungeeignet, da sie keine isolierenden Zwischenräume enthalten.
Gemäß der Erfindung soll ein thermischer Isolationskörper
unter Verwendung von Vakuum zwischen zwei Wänden benutzt werden mit einem Füllmaterial zur Abstützung der Wände, welches
eine geringe Wärmeleitfähigkeit hat.
Außerdem bezweckt die Erfindung einen thermischen Isolator zu schaffen, welcher den Bau solcher
Gegenstände wie Kühlschrankbehälter, Kochkessel usw. ermöglicht, deren Wände nur einen Bruchteil
der bisher üblichen Dicke haben, so daß der Raum innerhalb des Kühlschrankbehälters, des Kessels
usw. erheblich vergrößert wird.
Der erfindungsgemäße thermische Isolationskörper besteht aus einem abgeschlossenen evakuierten
Behälter mit zwei parallelen biegsamen Wänden, zwischen denen ein Füllmaterial aus Faserstoff
liegt. Er ist dadurch gekennzeichnet, daß der Faserstoff aus Fäden eines harten Materials geringer
Wärmeleitfähigkeit besteht, die in zu den Wänden parallelen Ebenen regellos angeordnet
sind.
Durch die erfindungsgemäße, regellose Lage, der
abstützenden Fasern in parallel zu den Wänden liegenden Ebenen wird die Wärmeleitung durch
Verringerung der Berührungsflächen zwischen den Faserlagen und durch Verlängerung der Wärmeleitungswege
wesentlich herabgesetzt, wie im einzelnen an Hand der Zeichnungen erläutert werden
soll.
Fig. ι veranschaulicht einen Teil einer solchen
Anordnung mit zwei einen Abstand aufweisenden Wänden, wobei der Zwischenraum in der erfindungsgemäßen
Weise gefüllt ist;
Fig. 2 bis 4 stellen andere Ausführungsformen der Isolationsanordnung dar;
Fig. 5 zeigt in stark vergrößertem Maßstabe die
ungefähre Anordnung und gegenseitige Lage der einzelnen Fäden innerhalb des Vakuumraumes;
Fig. 6, 7 und 8 sind Kurven, welche die Eigenschäften
des thermischen Isolators unter verschiedenen Bedingungen wiedergeben.
Bevor die erfindungsgemäßen Wärmeisolatoren näher beschrieben werden, sei kurz betrachtet, wie
der Wärmeübergang durch Vakuumplatten der hier behandelten Art vor sich geht. Der Wärmeübergang
findet zum Teil durch Wärmeleitung im Gase, zum Teil durch Strahlung und zum Teil durch
Wärmeleitung in den festen Körpern statt. Die AVärmeleitung im Gase besteht in dem Wärmeübergang
zwischen den einzelnen Gasmolekülen. Bei abnehmendem Gasdruck bleibt der Wärmeübergang
zwischen den Gasmolekülen etwa konstant, bis die freie Weglänge der Gasmoleküle etwa die
Porengröße des Füllmaterials annimmt. Sodann nimmt die Wärmeleitung im Gase mit dem Druck
ungefähr linear ab, bis sie vernachlässigbar wird, so daß dann der AVärmeübergang praktisch ausschließlich
durch Strahlung und durch die Wärmeleitung im Füllmaterial selbst stattfindet. Der allgemeine
Zusammenhang zwischen dem Koeffizienten der Wärmeleitfähigkeit (K) und dem Druck im
Vakuumraum ist in Fig. 6 veranschaulicht. Diese Größe wird weiter unten in Zusammenhang mit der
Wärmeisolationsfähigkeit der erfindungsgemäßen Anordnungen noch näher diskutiert werden.
Der Wärmeübergang durch Strahlung ist am größten, wenn der Vakuumraum gar kein Füllmaterial
enthält. Bei Dewargefäßen wird die Strahlung durch Anbringung reflektierender Überzüge
auf den Wänden, z. B. durch Silber- oder Aluminiumüberzüge, vermindert. Wenn jedoch ein Füllmaterial
benutzt wird, wie es gemäß der Erfindung geschehen soll, so verkleinert das Füllmaterial
selbst bei einer geeigneten Auswahl den Wärmeübergang durch Strahlung erheblich.
Die körperliche Wärmeleitung besteht in dem Wärmeübergang zwischen den Wänden durch das
feste im Vakuumraum enthaltene Material.
Gemäß, der Erfindung kann der Isolierkörper beispielsweise gemäß Fig. 1 aufgebaut werden.
Diese Isolierplatte besteht aus einer Wand 1 aus dünnem biegsamem Blech von verhältnismäßig hoher
Wärmeleitfähigkeit, beispielsweise aus kohlenstoff armem Stahl und ferner aus einer zweiten
Wand 2 aus einem dünnen biegsamen Blech von verhältnismäßig niedriger Leitfähigkeit, beispielsweise
aus rostfreiem Stahl. Die Wände 1 und 2 sind an ihrer Kante 3 miteinander verbunden, beispielsweise
durch Schweißung. Der Raum zwischen den Blättern 1 und 2 ist mit einem Füllmaterial 4
ausgefüllt, welches diese Wände gegen den äußeren Atmosphärendruck abstützt, und ist im übrigen in
bekannter Weise evakuiert. Das Füllmaterial 4 kann entweder vor seiner Einbringung in den
Innenraum gepreßt werden oder es wird nach seinem Einbau zwischen die Wände 1 und 2 unter
der Wirkung des äußeren Atmosphärendrucks zusammengedrückt. Der ' Evakuierungsprozeß beinhaltet
auch eine Ausheizung, z.B. bei 4500C, welche das in den Wänden und dem Füllmaterial
okkludierte Gas abzupumpen gestattet.
Um die Wände 1 und 2 gegen den äußeren Atmosphärendruck abzustützen und gleichzeitig
den Wärmeübergang durch das Füllmaterial 4, insbesondere die körperliche Wärmeleitung durch das
Füllmaterial hindurch und die Wärmestrahlung zu
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verkleinern, wird eine besondere Art und Anordnung des Füllmaterials verwendet. Das Füllmaterial
4 besteht aus langen dünnen Glasfaden oder Fäden eines ähnlichen Materials, wobei praktisch
alle Fäden in zueinander parallelen Ebenen liegen und innerhalb dieser Ebene völlig ungeordnet
sind. Die langen Fäden liegen also in Ebenen, die parallel zu den Wänden ι und 2 verlaufen, so
daß im wesentlichen jeder Faden vollständig senkrecht zur Richtung des Wärmeübergangs zwischen
den Wänden verläuft und die projizierte Länge jedes Fadens auf die senkrecht zur Wandrichtung
verlaufende Ebene sehr klein ist. In jeder dieser parallelen Ebenen sind die Fäden jedoch vollkommen
ungeordnet. Bei dieser Anordnung der sich berührenden Fäden, bei der zwischen den Fadenrichtungen
ein beträchtlicher Winkel vorhanden ist, wird die körperliche Wärmeleitung durch die Fäden
hindurch sehr klein, wie weiter unten noch erläutert wird.
Einige handelsübliche Isoliermaterialien enthalten Glasfäden in der beschriebenen Orientierung
und können, wenn sie zur Abgabe bestimmter Fremdstoffe in der im folgenden noch erläuterten
Weise behandelt werden, ohne weiteres als Füllmaterial für eine Anordnung nach der Erfindung
benutzt werden. So haben gewisse Isoliermaterialien, z. B. die, welche in den V. St. v. Amerika
unter dem Namen Fiberglas, TWF-Fiber oder B-Fiber im Handel sind, schon nach ihrer Herstellung
eine geeignete Fadenorientierung. Diese Isolationsstoffe können zum Aufbau der erfindungsgemäßen
Vakuumplatte benutzt werden, wenn man darauf achtet, den Isolationsstoff so einzubauen,
daß die Fadenschichten ungefähr parallel zu den Wänden, d. h. im wesentlichen senkrecht zu der
Wärmeübergangsrichtung zwischen den Wänden verlaufen. Unter dem der Einfachheit halber in der
Beschreibung verwendeten Ausdruck. »Glasfaden« sollen auch alle fadenartigen Stoffe mit ähnlichen
Eigenschaften wie Glas bezüglich der Härte, der geringen Wärmeleitfähigkeit und der chemischen
Beständigkeit, d. h. Stoffe ohne eine erhebliche Gasabgabe während langer Zeiten verstanden werden.
So können z. B. Quarzfäden, Gesteinsfäden oder ein ähnliches Material verwendet werden,
natürlich vorausgesetzt, daß die Fäden in der obenerwähnten Weise orientiert sind.
Eine andere Form eines Isolierkörpers, d. h. einer Platte, ist in Fig. 2 dargestellt. Dort haben
die beiden Wände 6 und 7 eine verhältnismäßig hohe Leitfähigkeit und bestehen z. B. aus kohlenstoffarmem
Stahl. An den Kanten der Wände 6 und 7 wird die Platte mittels eines Streifens 8 von
geringer Wärmeleitfähigkeit dicht abgeschlossen, beispielsweise mittels eines Streifens aus rostfreiem
Stahl. Der Streifen 8 kann gerillt sein, um den Wärmeleitungsweg zu verlängern.
Bei den Ausführungsformen nach Fig. 1 und 2 verlaufen die beiden Wände parallel zueinander.
Für Isolationskörper gemäß der Erfindung können aber auch Anordnungen verwendet werden, bei
denen eine oder beide Wände nicht eben verlaufen, oder bei denen beide Wände nicht parallel zueinander
verlaufen. Als Beispiel ist in Fig. 3 eine An-Ordnung dargestellt, welche eine ebene Wand 9 und
eine gewellte Wand 10 enthält. Der Raum zwischen den beiden Wänden ist größtenteils mit einem Füllmaterial
4 der oben beschriebenen Art gefüllt. Der Rest des Raumes, nämlich der Raum innerhalb der
Rillen der Wand 10, ist mit einem thermischen Isolationsmaterial 11 gefüllt, \velches von derselben
Art sein kann wie das Material 4 oder aus einem anderen thermischen Isolationsmaterial bestehen
kann. Als ein weiteres Beispiel sei die in Fig. 4 dargestellte' Anordnung besprochen, bei der die
Wände 12 und 13 unter einem spitzen Winkel zueinander
verlaufen. An den Kanten sind die Wände 12 und 13 mittels eines Streifens 14 von geringer
Wärmeleitfähigkeit verbunden. Wenigstens der überwiegende Teil des Innenraumes ist mit einem
Füllmaterial 4 der beschriebenen Art gefüllt. Man kann dabei beispielsweise durch parallele Flächen
begrenzte Stücke eines Füllmaterials 4 verwenden und die verbleibenden dreieckigen Querschnittsräume
mit thermischem Isoliermaterial nach Art des Materials 4 oder anderem thermischen Isoliermaterial
15 füllen.
Die Orientierung der Fäden ist in stark vergrößertem Maßstabe in Fig. 5 dargestellt. Die in
dieser Figur mit 16 bis 19 bezeichneten Glasfaden
sind, innerhalb ein und derselben Ebene vollkommen regellos orientiert, d. h. diese Fäden liegen
unter ganz verschiedenen" Winkeln zueinander, befinden sich aber alle etwa in derselben Ebene oder
m aufeinanderfolgenden parallelen Ebenen. Es besteht also mit anderen Worten keine regellose
dreidimensionale Orientierung der Fibern. Wenn man ein Gitterwerk dieser Anordnung aufbaut, so
können natürlich Teile einzelner Fäden in verschiedenen Ebenen liegen, jedoch ist die auf eine
senkrecht zur Wandrichtung liegende Ebene projizierte Länge der einzelnen Fäden sehr klein im
Vergleich zu der auf die Wände projizieren Länge. Bei der Anordnung des Füllmaterials innerhalb
des Vakuumraums in Fig. 1 beispielsweise sind die Ebenen, in denen die Fäden regellos orientiert sind,
parallel zu den Wänden 1 und 2, d.h. senkrecht zu der'Richtung des Wärmeübergangs von einer Wand
zur anderen. Dabei liegt in Fig. 1 eine ganze Reihe solcher Ebenen parallel zueinander zwischen
den Wänden 1 und 2.
Aus Fig. S ist zu ersehen, daß bei der beschriebenen
Anordnung der Glasfaden ein verhältnismäßig langer körperlicher Wärmeleitungsweg zwisehen
den Wänden 1 und 2 entsteht. So fließt der Wärmestrom in Fig. S zwischen den Punkten 20
und 21 längs der punktierten Linie 22, d.h. längs eines langen und vielfach gewundenen Weges, und
die körperliche Wärmeleitung ist sehr viel kleiner, als wenn die Wärme unmittelbar zwischen dem
Punkt 20 und 21 übergehen würde. Der lange und gewundene Wärmeübergangsweg ist in Wirklichkeit
wegen der zahlreichen Fadenschichten zwischen den beiden Wänden noch viel komplizierter
und länger, so daß die körperliche Wärmeleitung
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erheblich geringer ist als bei der Verwendung fester Distanzstücke zwischen den Wänden. Außerdem
sieht man, daß die regellose Orientierung der Fäden zu sehr kleinen Berührungsquerschnitten
zwischen den einzelnen Fäden führt. Wenn man dagegen im Gegensatz zu der beschriebenen regellosen
Orientierung die Fäden alle parallel nebeneinander anordnen würde, so würde eine Berührung
zwischen zwei nebeneinanderliegenden Fäden längs
ίο der ganzen Fadenlänge zustande kommen und daher
eine verhältnismäßig große Berührungsfläche entstehen.
Durch die Verwendung von Fäden aus Glas und gleichartigen harten Materialien niedriger Wärmeleitfähigkeit
wird noch ein weiterer Vorteil erzielt. Glas beispielsweise ist verhältnismäßig hart und
inkompressibel und besitzt eine Youngziffer von beispielsweise 492 · io6 bis 843 · 106 g je cm2.
Wegen der Härte und Inkompressibilität nimmt die Berührungsfläche der einzelnen Fäden unter dem
äußeren Atmosphärendruck gegen die evakuierte Isolierplatte nur sehr wenig zu. Daher ändert sich
die körperliche Wärmeleitfähigkeit des Füllmaterials zwischen dem unkomprimierten und dem
hochkomprimierten Zustand nur sehr wenig. Dies bedeutet natürlich einen sehr großen Vorteil, da
eine evakuierte Platte der beschriebenen Art notwendigerweise unter einem starken Druck steht.
Es wird somit durch Verwendung eines Füllmaterials aus einzelnen Fäden der beschriebenen Eigenschaften
und Anordnung eine Zunahme der körperlichen Wärmeleitfähigkeit infolge des starken auf
das Füllmaterial ausgeübten Druckes sehr klein gehalten. Es ist außerdem zu beachten, daß zusätz-Hch
zu der Tatsache, daß die Verwendung von hartem und inkompressiblem Füllmaterial die Kontaktfläche
zwischen den einzelnen Fäden bei dem bestehenden Druckunterschied nicht wesentlich zunehmen
läßt, eine geringe Zunahme der Kontaktfläche auch nur einen geringen Einfuß auf den
,gesamten Wärmewiderstand hat, da der größte Teil dieses Wärmewiderstandes innerhalb der einzelnen
Fäden zwischen zwei Berührungsstellen mit den angrenzenden Fäden liegt und die Länge zwischen
zwei Berührungspunkten nicht durch den an den Berührungsstellen herrschenden Druck beeinflußt
wird.
Wie oben dargelegt, ist das Füllmaterial gemäß der Erfindung notwendigerweise stark komprimiert,
um die Wände gegen den erheblichen äußeren Atmosphärendruck abzustützen, und der hieraus
resultierende geringe Anstieg der körperlichen Wärmeleitfähigkeit steht in ausgesprochenem
Gegensatz zu der sehr starken Leitfähigkeitszunähme von anderen unter Druck stehenden Materialien,
wie feinverteilten Pulverstoffen oder gewöhnlichen Faserstoffen. Der Grund für dieses
verschiedene Verhalten liegt darin, daß im komprimierten Zustand die kleinen Pulverkörnchen sich
praktisch an ihrer ganzen Oberfläche berühren. Unter starkem Druck wächst daher bei Pulver die
Berührungsfläche sehr stark an und somit auch die körperliche Wärmeleitfähigkeit, da der Wärmestrom
praktisch auf kürzestem Wege zwischen den Wänden über die sich berührenden Pulverkörnchen
übergeht. Der Weg des Wärmestroms verläuft daher innerhalb eines unter Druck stehenden,
Pulvers oder gewöhnlichen Faserstoffs so gut wie längs des Temperaturgradienten, während der Weg
durch die regellos orientierten Fäden gemäß der Erfindung im wesentlichen in der Richtung der
Fäden verläuft, d. h. senkrecht zum Temperaturgradienten. Daher ist das erfindungsgemäße, aus
regellos orientierten Fäden bestehende Füllmaterial einem feinverteilten Pulver oder gewöhnlichen
Faserstoff in der Anwendung auf einen Vakuumisolationskörper, bei dem das Füllmaterial notwendigerweise
unter hohem Druck steht, wesentlich überlegen.
Ein Vergleich der Änderung des Wertes K, d. h. des thermischen Leitfähigkeitskoeffizienten in Abhängigkeit
von dem äußeren Druck für pulverformige oder körnige Stoffe einerseits und des erfindungsgemäßen Füllmaterials andererseits, ist
an Hand der Fig. 7 möglich. Dort bedeutet A den Koeffizienten der thermischen Leitfähigkeit eines
80-Maschen-Sandes für verschiedene Werte des äußeren Drucks, während B sich auf Diatomeenerde
oder Kieselgur bezieht und C auf das erfindungsgemäße Füllmaterial. Man sieht, daß ohne
Druckbeanspruchung die Koeffizienten der thermischen Leitfähigkeit dieser drei Stoffe verhältnismäßig
wenig voneinander abweichen. Beim Druck ο hat der 80-Maschen-Sand einen Leitfähigkeitskoeffizienten von etwa 9 · 10—6 cal/cm 0C sec, Di-
atomeenerde oder Kieselgur einen Koeffizienten von etwa ,12 · io~6 cal/cm 0C see und- das erfindungsgemäße
Füllmaterial einen Koeffizienten von etwa 9 · 10—6 cal/cm 0C see. Unter dem Druck von
einer Atmosphäre, wie er naturgemäß bei den erfindungsgemäßen Platten auftreten muß, nimmt der
Koeffizient von Sand auf ungefähr 83 · 10—6 cal/cm
0C see, d. h. auf den neunfachen Wert zu. Der
Koeffizient von Kieselgur wächst auf etwa 52 · io^6
cal/cm 0C see, d. h. auf mehr als den vierfachen
Betrag. Im Gegensatz zu diesen sehr starken Änderungen nimmt der Koeffizient für das erfindungsgemäße
Füllmaterial nur auf 10,5 · io~6 cal/cm 0C
see zu, d. h. nur um ein Sechstel gegenüber dem drucklosen Wert. Man sieht, daß für die Benutzung
in Vakuumisolatoren das erfindungsgemäße Füllmaterial gegenüber pulverförmigem oder kornförmigem
Material große Vorteile hat.
Der Unterschied zwischen pulverförmigen oder kornförmigen Materialien einerseits und den erfindungsgemäßen
Füllmaterialien andererseits für Vakuumisolatoren kann ferner an Hand der Formel
für die thermische Leitfähigkeit erläutert werden.
K =
A-AT
Hierin ist Q die Kalorienzahl je Sekunde, welche eine Fläche A mit einer Dicke d bei einem
Temperaturgefälle A T durchsetzt. Wenn das Füllmaterial gemäß der Erfindung unter Druck gesetzt
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wird, sinkt d ohne nennenswerte Zunahme von Q-Bei
einer Druckbeanspruchung eines kornformigen oder pulverförmigen Materials nimmt d wenig ab,
Q nimmt jedoch auf ein Mehrfaches zu. Das Füllmaterial gemäß der Erfindung verzögert also· den
Wärmeübergang, selbst wenn seine Dicke d erheblich abnimmt und sehr klein ist.
Das Füllmaterial für die . erfindungsgemäßen Isolierkörper hat ferner gegenüber pulverförmigen,
ίο kornformigen oder den üblichen faserigen Füll-
- materialien hinsichtlich der leichteren Evakuierung bestimmte Vorteile. Pulverteilchen haben das Bestreben,
aneinander zu haften und versperren den Gasaustritt aus dem Inneren des Pulvers, so daß
die Evakuierung schwierig wird und längere Pumpzeiten erfordert. Die Gitterstruktur der erfindungsgemäßen
als Füllmaterial dienenden Fäden läßt dagegen zahlreiche Pumpwege für den Gasaustritt
frei und erleichtert die Evakuierung des Füllraumes.
Bezüglich der körperlichen Wärmeleitung spielt es ebenfalls eine Rolle, daß die Fäden praktisch in
parallelen Ebenen oder Schichten liegen und innerhalb dieser Ebenen regellos orientiert sind und
dabei diese Ebenen etwa parallel zu den Wänden sowie senkrecht zur Wärmeübergangsrichtung
zwischen den Wänden verlaufen. Man sieht, daß . eine dreidimensionale regellose Orientierung der
Fäden, bei der viele Fäden senkrecht zu den Wänden Hegen würden, einen kürzeren Wärmeleitungsweg
zwischen den Wänden zur Folge haben würde, als er durch den langen und vielfach gewundenen Weg
in der Richtung von Fäden gegeben ist, die annähernd parallel zu den Wänden verlaufen. Natürlieh
ist bei einem Füllmaterial, welches viele tausend Fäden enthält und in der beschriebenen Weise
angeordnet ist, auch hin und wieder ein Faden vorhanden, der zum Teil schräg zu einer Ebene
oder Schicht verläuft und durch mehrere solche Ebenen oder Schichten hindurchtreten kann. Jedoch
ist die Länge eines solchen Fadens bei der Projektion auf eine senkrecht zu den Wänden
stehende Ebene sehr klein im Vergleich zu der Gesamtlänge des Fadens, der mit einem überwiegenden
Teil seiner Länge innerhalb einer Ebene liegen wird. Als Beispiel sei genannt, daß
bei der Verwendung von Glasfäden mit einer Leitfähigkeit von 2,8 · io-3 cal/cm ° C see in parallelen
Ebenen und in regelloser Orientierung ein Paket mit einer Dichte von 0,23 g je cm3 zwischen 250C
und 1400 C einen Gesamtleitfähigkeitskoeffizienten
im Vakuum von 8,8 · io^6 cal/cm 0C see zeigte.
Wenn dieselben Fäden regellos orientiert waren und dabei ein erheblicher Bruchteil parallel zu der
Richtung des Wärmeübergangs (statt senkrecht zu ihr), in einem Probekörper derselben Dichte vorhanden
war, so nahm die Wärmeleitfähigkeit auf 69 · 10—6 cal/cm 0C see zu. Es ist also nicht nur
das Füllmaterial bei dem erfindungsgemäßen Isolierkörper einem feinverteilten oder pulverförmigen
Material überlegen, sondern die Vorteile liegen auch in der erfindungsgemäßen Anordnung
der Fäden gegenüber einem fadenförmigen, aber nicht in der erfindungsgemäßen Weise angeordneten
Füllmaterial. Außerdem ist, da die Härte des Glases oder des anderweitig verwendeten Materials
für die geringe Zunahme der Berührungsfläche zwischen den Fäden unter äußerem Druck
von Bedeutung ist, fernerhin klar, daß das erfindungsgemäß verwendete Füllmaterial auch vorteilhaft
gegenüber anderen und stärker kompressiblen Materialien als Glas u. dgl. ist. Es sei noch bemerkt,
daß in einem üblichen luftgefüllten Isolierkörper niit Glasfibereinlage, wie sie z. B. in heutigen
Kühlschränken bei Atmosphärendruck verwendet werden, die regellose Orientierung der Fäden
innerhalb paralleler Ebenen einen verhältnismäßig geringen Einfluß auf die Wärmeleitfähigkeit besitzt.
So kann z. B. die Zunahme der Wärmeleitfähigkeit bei dreidimensionaler Orientierung der
Fäden (im Gegensatz zur regellosen Orientierung in parallelen Ebenen) ganz ungefähr 5 °/o betragen.
Im Gegensatz dazu kann bei evakuierten Isolationskörpern der Unterschied bei regelloser Orientierung
in parallelen Ebenen, wie im obigen Beispiel gezeigt, ganz ungefähr 800% betragen.
Es ist von Interesse, die thermischen Leitfähigkeiten verschiedener Materialien, die heute in
Wärmeisolationsanordnungen verwendet werden, unter Atmosphärendruck, d. h. unter Luft einerseits
und unter Vakuum andererseits, zu vergleichen. Man könnte vielleicht erwarten, daß bei
der Verwendung bekannter Isolationsmaterialien in einem Vakuumisolator sich die Eigenschaften
bei allen Materialien etwa im gleichen Verhältnis ändern würden, da die Evakuierung die Wärmeleitfähigkeit
im Gase vermindert. Jedoch wurde gefunden, daß die Abnahme der Wärmeleitfähigkeit
für die verschiedenen Materialien nicht annähernd im selben Verhältnis stattfindet, und es
wurde ferner gefunden, daß die Abnahme der Wärmeleitfähigkeit für das gemäß der Erfindung
verwendete Füllmaterial viel größer ist als für andere heute verwendete Isoliermaterialien. Ein
Vergleich der verschiedenen Materialien ist an Hand der unten stehenden Tabelle möglich. Die
Zahlen in der Tabelle sind die Werte von K (thermische Leitfähigkeit) multipliziert mit io6 cal/cm
0C see. .
Glasfäden
(in parallelen Ebenen
regellos orientiert) . . .
regellos orientiert) . . .
Gesteinsfäden
Silizium-Aerogel
Sil-O-Cel
Vermiculite
in Luft
90 82
55
100 bis 130 110
im Vakuum
6 bis 10
20 bis 50
32
110
Aus dieser Tabelle ist zu ersehen, daß die Abnahme der Wärmeleitfähigkeit für Materialien wie
Gesteinsfäden, Silizium-Aerogel usw. bei der Verwendung in Vakuum verhältnismäßig klein ist. Im
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I 6131 XII/47 a
Gegensatz dazu zeigt ein Füllmaterial aus vielen Glasfäden in parallelen Ebenen und regelloser
Orientierung innerhalb dieser Ebenen eine erheblich größere Abnahme der Wärmeleitfähigkeit,
nämlich eine Abnahme auf ein Zehntel des Wertes in Luft.
Ein weiterer Faktor, der die Wirksamkeit des Füllmateriails, wie es gemäß der Erfindung verwendet
werden soll, beeinflußt, ist die Materialdichte. Wie in Fig. 8 dargestellt, nimmt der Koeffizient
der Wärmeleitfähigkeit mit der Abnahme der Dichte bis auf einen Minimalwert ab, während er
für eine weitere Abnahme der Dichte wieder zunimmt. Man sieht aus Fig. 8, daß ein aus Glasfäden
mit einem durchschnittlichen Durchmesser von 1,5 · io~-3 cm bestehendes Füllmaterial im
Vakuum einen Minimahvert der Leitfähigkeit von etwas weniger als 9 · 10—6 cal/cm 0C see besitzt,
wenn das Material eine Dichte von ungefähr 0,25 g je cm3 hat. Wenn die Dichte auf etwa 1,2 g je cm3
gesteigert wird, nimmt der Koeffizient der thermischen Leitfähigkeit auf 20 · io~6 cal/cm 0C see
zu und nimmt ebenfalls zu, nand zwar auf etwa
25 · io~6 cal/cm 0C see, wenn man die Dichte auf
0,05 g je cm3 senkt. Man kann zwar natürlich einen gewissen Bereich 'der Dichte zulassen, je
nachdem, welche Abweichung vom Mindestwert in der thermischen Leitfähigkeit erlaubt wird, jedoch
gibt die Kurve 8 eine Beziehung, aus der der optimale Punkt für zwei verschiedene Füllmaterialien
der gemäß der Erfindung zu verwendenden Art bei Verwendung von Glasfäden eines durchschnittlichen
Durchmessers von 0,325 ■ io~3 cm bzw.
1,5 · io~3 cm entnommen werden kann. Ähnliche
Kurven lassen sich für Füllmaterialien von anderen durchschnittlichen Durchmessern gewinnen.
Man erkennt, daß der · Punkt der geringsten thermischen Leitfähigkeit abhängig von der Dichte
und auch von dem Durchmesser der verwendeten Fäden abhängt. Wenn also das Füllmaterial aus
Glasfaden besteht, die einen durchschnittlichen Durchmesser von 0,325 · io~~3 cm haben, erreicht
man den Minimahvert des Koeffizienten der thermischen Leitfähigkeit von 6 · 10—6 cal/cm ° C see,
wenn die Dichte etwa 0,175 g je cm3 beträgt. Je größer also der Durchmesser der verwendeten Fäden
ist, desto- höher ist die Dichte, bei der das Minimum des Koeffizienten der thermischen Leitfähigkeit
auftritt. Als praktische Regel folgt also·, daß eine Dichte von 0,15 bis 0,2 g je cm3 nötig ist,
um gegen Atmosphärendruck abzustützen, so daß also diese Zahl eine praktische untere Grenze bezüglich
der Dichte dies verwendeten Materials darstellt. Die obere Grenze hängt ganz davon ab, welche
Abweichung von dem möglichen Minimalwert zugelassen werden kann. Jedenfalls gibt die Fig. 8
eine Beziehung zwischen dem Koeffizienten der thermischen Leitfähigkeit und der Dichte des
Füllmaterials, so daß für jede Fadenart eines gegebenen durchschnittlichen Durchmessers der
Minimalwert des Koeffizienten der thermischen Leitfähigkeit und die optimale Dichte bestimmt
werden kann.
Wie weiter oben erwähnt, sind Vakuumisolatoren, z. B. Dewarflaschen, ohne Füllmaterial benutzt
worden, wobei die Querschnitte im allgemeinen kreisförmig waren, so daß die Wände dem
äußeren Druck standhalten konnten. Abgesehen davon, daß derartige Anordnungen nur in der Beschränkung
auf bestimmte Gefäßformen möglich sind, bestehen, aber auch noch andere Beschränkungen
hinsichtlich der praktischen Anwendung solcher Anordnungen in Haushaltskühlschränken
u. dgl. Um die Isolationsfähigkeit aufrechtzuerhalten, muß nämlich der Druck wenigstens auf
ι Mikron Quecksilbersäule gehalten werden. Bei der Massenherstellung von verhältnismäßig großen
Gegenständen, wie Haushaltskühlschränken u. dgl., bei denen Vakuumisolierkörper zur Erhöhung des
Fassungsvermögens nützlich sein könnten, ist die Herstellung und Aufrechterhaltung dieses sehr
niedrigen Druckes schwierig, weil eine sehr sorgfältige Evakuierung nötig ist und diese hohen
Vakuumgrade durch Gasausbrüche aus dem Metall der Wände später verschlechtert werden können.
Das erfindungsgemäß zu verwendende Isoliermaterial vermeidet diese Schwierigkeit, wie aus
Fig. 6 hervorgeht, in welcher der wirksame Koeffizient der thermischen Leitfähigkeit von Füllmaterialien
mit einem durchschnittlichen Fadendurchmesser von 0,325 · io~3 und 1,5 · io~3 cm
über dem Innendruck aufgetragen ist. Fig. 6 zeigt, daß bei 0,325-1O-3Cm Fadendurchmesser der
Koeffizient der thermischen Leitfähigkeit sehr wenig zunimmt, bis ein Druck von 1000 Mikron
Quecksilbersäule erreicht ist. Bei 1,5 · io~3 Fadeiidurchmesser
nimmt bis über 100 Mikron der Koeffizient der thermischen Leitfähigkeit sehr
wenig zu. Daher können bei der erfindungsgemäßen Anordnung Drucke von etwa 100 Mikron
an Stelle von 1 Mikron zugelassen werden, ohne
daß die Wärmeisolation sich verschlechtert. Wie oben bemerkt, ist dies von besonderer Bedeutung,
wenn der Isolationskörper im Massenherstellungsverfahren fabriziert werden soll und wenn die
Wände im Gegensatz zu Glaswänden von Dewargefäßen aus Metall bestehen, die während langer
Zeiten gewisse Gasmengen abgeben und daher den Druck im Vakuumraum ansteigen lassen können.
Man sieht aus Fig. 8, daß bei thermischen Isolationsanordnungen
der erfindungsgemäßen Art der Koeffizient der thermischen Leitfähigkeit für eine gegebene Dichte mit dem Durchmesser der
Fäden ansteigt. Die Wirksamkeit des Fadenmaterials bezüglich der Wärmeisolation nimmt
mit abnehmendem Fadendurchmesser bis zu den kleinsten .heute verfügbaren Fäden zu. Als
spezielles Beispiel sei genannt, daß Wärmeisolatoren gemäß der Erfindung mit geringer Wärmeleitfähigkeit
unter Verwendung von Fäden aus Glas mit einem Durchmesser von 2,5 · io~3 cm
oder weniger gebaut werden können. Wenn Fäden mit sehr verschieden großem Durchmesser und
derselben Isolierfüllung verwendet werden, führt dies zu einer Überbrückung mancher Fäden, so
dort dann kein Kontakt für die körperliche
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Wärmeleitung zustande kommt. Um die Zunahme an Kontaktfläche., die unter dem äußeren Druck
stattfindet, möglichst gering zu halten, werden die Fäden aus hartem Material, z. B. aus Glas, hergestellt.
Als Beispiel sei erwähnt, daß Glasfäden mit einem Young-Wert von 492 · ~6 g je cm2 oder
mehr gut verwendbar sind. Natürlich ändert sich die körperliche Leitfähigkeit des Füllmaterials
mit der Leitfähigkeit des Materials, aus dem die Fäden bestehen. Als ein weiterer Zahlenwert
sei erwähnt, daß die thermische Leitfähigkeit des Fadenmaterials vorzugsweise weniger als
0,0035 cal/cm ° C see betragen soll. Die Zugfestigkeit
der Fäden muß so hoch sein, daß unter atmosphärischer Belastung nur wenige Fäden
brechen. Viele Fadenbrüche würden die Umwandlung des Fadenmaterials in ein Material, das annähernd
die Eigenschaften eines Pulvers oder eines koirnförmigen Fülknaterials hat, herbeiführen.
Die Zugfestigkeit soll beispielsweise wenigstens 105 · ιo2 g je cm2 betragen.
Die Länge der Fäden kann innerhalb eines weiten Bereichs schwanken, jedoch soll die
Minimalmenge noch genügend groß sein, um mehrere nebeneinanderliegende Fäden zu überbrücken,
so· daß die Fäden sich nicht verschieben und bei der Handhabung vor der Kompression die
gewünschte Orientierung beibehalten.
Wie oben erwähnt, können gewisse im Handel befindliche Isoliermaterialien als Füllstoffe verwendet
werden, wenn man sie zwischen den Wänden in der erfindungsgemäßen Weise anordnet.
Es sei bemerkt, daß solche handelsüblichen Materialien gewisse Bindemittel und gewisse Schmiermittel
enthalten. Es wurde gefunden, daß zur Erreichung der besten, Isolationswirkung des fadenförmigen
Fülknaterials Bindemittel und Schmiermittel vermieden werden müssen, d. h. daß die
Oberflächen der Fäden sauber sein müssen. Die Füllmaterialien gemäß der Erfindung haben bei
einer Belastung durch eine Atmosphäre Außendruck einen Koeffizienten der thermischen Leitfähigkeit
von 10,6 · ιo~~6 cal/cm ° C see. Bei Zusatz
eines Schmiermittels, wie es üblicherweise in heutigen Kühlschränken verwendet wird, ist dieser
Wert'bis auf 17,8 ■ io~8 gestiegen. Ebenso hat ein
Füllmaterial mit einer Leitfähigkeit von etwa 10 ■ io~6 durch Zusatz eines üblichen Bindemittels
eine Leitfähigkeit von etwa 20 · io~6 angenommen.
Ferner haben Schmiermittel und Bindemittel die Eigenschaft, Gase abzugeben, so daß der Druck
in dem Isolierkörper erheblich erhöht wird und die Isolationswirkung, die von der Aufrechterhaltung
eines verhältnismäßig geringen Drucks abhängig ist, sinkt.
Bei dem beschriebenen Isolierkörper wird die Wärmeleitung im Gase durch eine Evakuierung
auf einen Druck, bei dem die mittlere freie Weglänge der Gasmoleküle groß gegenüber der Porengröße
des Füllmaterials ist, auf einem Minimalwert gehalten. Die körperliche Leitfähigkeit des
Fülknaterials wird !dadurch auf einen Minimalwert gebracht, daß man ein Füllmaterial benutzt,
welches aus vielen dünnen Fäden aus Glas oder einem ähnlichen Stoff besteht, die in einer Vielzahl
von praktisch parallelen Ebenen liegen und innerhalb dieser Ebenen regellos orientiert sind.
Diese Ebenen verlaufen etwa in der Richtung der Wände und somit senkrecht zur Richtung des
Wärmeübergangs zwischen den Wänden. Für den körperlichen Wärmeübergang entstehen daher
lange vielfach gewundene Wege. Der Wärmeübergang durch Strahlung wird ebenfalls durch das
verwendete Füllmaterial auf einem Minimalwert gehalten. Jede der parallelen Ebenen bildet eine
Fläche, welche den Wärmeübergang durch Strahlung vermindert. Da der Wärmeübergang durch
Strahlung sich mit der vierten Potenz der Temperaturdifferenz ändert, fällt der AVärmeübergang
durch Strahlung tatsächlich dann sehr klein aus, wenn man eine Vielzahl von parallelen Ebenen
oder Schichten von regellos orientierten Fäden vorsieht und somit den Raum zwischen den Wänden
in viele ■ kleine Teile zerlegt, in denen die Temperaturdifferenz klein ist gegenüber der
ganzen an der Platte liegenden TemperaturdiffereniZ.
Claims (3)
1. Thermischer Isolationskörper, bestehend aus einem abgeschlossenen evakuierten Behalter,
der zwei parallele biegsame Wände aufweist, zwischen denen ein Füllmaterial aus Faserstoff liegt, dadurch gekennzeichnet, daß
der Faserstoff (4) aus Fäden eines harten Materials geringer Wärmeleitfähigkeit besteht,
die in zu den Wänden (1,2) parallelen Ebenen regellos angeordnet sind.
2. Isolationskörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fäden (4) aus
Glas bestehen, eine Mindestzugfestigkeit von 105 · ιo2 kg/cm2 und weniger als 2,5 · io~~3 cm
Durchmesser haben. >
3. Isolationskörper nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Füllmaterialkörper
eine Dichte zwischen 0,15 g/cm3 und
0,4 g/cm3 hat.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 592047, 665319; französische Patentschrift Nr. 758 370.
Deutsche Patentschriften Nr. 592047, 665319; französische Patentschrift Nr. 758 370.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 609 7O7/1S9 11.56
Family
ID=
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