DE3414665C2 - Thermische Isolierung - Google Patents
Thermische IsolierungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine thermische Isolierung gemäß Ober
begriff des Patentanspruchs 1.
Thermische Isolierungen der betreffenden Art werden sowohl in
der Wärme- als auch in der Kältetechnik immer dann eingesetzt,
wenn Isolationswerte benötigt werden, die mit den normalen Fa
ser-, Schaum- oder Pulverdämmungen unter atmosphärischem Druck
nicht erreicht werden können.
Es ist bekannt, daß die Wärmeübertragung thermisch isolieren
der Elemente durch die Faktoren Wärmeleitung, Konvektion und
Wärmestrahlung bestimmt wird. Ziel hochwertiger thermischer
Isolierungen muß es daher sein, diese drei Faktoren möglichst
klein zu halten. Derartige Überlegungen haben zur Entwicklung
von sogenannten Dewar-Gefäßen aus Glas geführt, wie sie heute
jedermann als Thermosflaschen bekannt sind. Die hervorragenden
Isoliereigenschaften von Dewar-Gefäßen in bezug auf Wärmelei
tung und Konvektion werden im wesentlichen durch das Vakuum
zwischen innerer und äußerer Wandung bewirkt, während die Wär
meübertragung durch Strahlung durch eine Verspiegelung der
Glasflächen weitgehend verhindert wird. Wegen der Bruchgefahr
des Glases und auch aus Kostengründen ist für industrielle An
wendungen eine Fertigung vergleichbarer Isolierelemente aus
Metall anstelle von Glas vorzuziehen. Da Metalle jedoch eine
höhere Wärmeleitfähigkeit als Glas besitzen, muß dieser Nach
teil durch die Verwendung möglichst dünner Behälterwandungen
ausgeglichen werden. Das führt allerdings im Extremfall dazu,
daß eine derartig dünne Wand eines evakuierten Behälters dem
atmosphärischen Außendruck nicht mehr standhalten kann. Dieses
Problem wird in bekannter Weise dadurch gelöst, daß in den
Hohlraum zwischen den Wandungen ein pulverförmiger Füllstoff
eingebracht wird, der eine statisch abstützende Funktion zu
übernehmen hat. Mit dem Einbringen des pulverförmigen Füll
stoffs ist der Nachteil des Nachlassens der Isolierwirkung
verbunden.
Bei den bekannten thermischen Isolierungen der betreffenden
Art wird dieser nachteilige Einfluß des pulverförmigen Füll
stoffs insbesondere durch die Konfiguration der Füllstoffpar
tikel verstärkt, da diese aufgrund ihrer unregelmäßigen Form
größere Kontaktflächen mit benachbarten Füllstoffpartikeln
bilden, und somit dem Wärmestrom wenig Widerstand entgegenset
zen. Ein weiterer Nachteil dieser unregelmäßigen Form ist eine
relativ schlechte Befüllbarkeit enger Hohlräume, sowie die
Schwierigkeit, die Pulverfüllung so zu verdichten, daß nicht
nach der Befüllung über einen längeren Zeitraum ein ständiges
Nachsacken eintreten kann. Nicht ganz befriedigend ist weiter
hin das damit teilweise zusammenhängende Kompressionsverhalten
bisher verwendeter Füllstoffe, insbesondere wenn die Füll
stoffpartikel unregelmäßig verteilte Hohlräume aufweisen.
Nachteilig ist ferner, daß einige der bekannten Füllstoffe or
ganische Bestandteile enthalten, daß sie unter Umständen nicht
in den benötigten Mengen verfügbar sind, oder für breitere An
wendungen einfach zu teuer.
Aus der Europäischen Patentanmeldung 0017095 ist eine Anord
nung zur Wärmeisolation von Hochdruckbehältern bekannt, wobei
vorgeschlagen wird, einen Füllstoff aus Kieselgur nach der
Einbringung in den Hohlraum eines entsprechenden Behälters
durch Beaufschlagung dieses Behälters mit einem definierten
Druck zu verdichten. Die Kieselgur wird in der genannten
Schrift als pulverförmiges Material mit offenen Poren und un
regelmäßiger Form der Pulverteilchen beschrieben, welches eine
große Oberfläche besitzt.
Mit der Verwendung dieser Kieselgur als Füllstoff für eine Va
kuumisolation sind jedoch verschiedene Nachteile verbunden.
Aufgrund der unregelmäßigen Form der Pulverteilchen bilden
diese nämlich größere gegenseitige Berührungsflächen aus, was
zu einer Erhöhung der Wärmeleitung führt. Die offenporige und
grobe Oberfläche besitzt eine hochgradige Bindekraft von
Feuchtigkeit (Wasser), wodurch der Zeitaufwand für das Aushei
zen beim Evakuieren in extremer Weise verlängert wird. Bei der
Verwendung von natürlicher Kieselgur, welche bekanntlich im
Tertiär aus den Kieselsäuregerüsten der Diatomeen entstanden
ist, wird der Ausheizprozeß noch dadurch verlängert, daß die
Kieselgur in ihren Poren organische Relikte enthält, welche
während des Ausheizens vollständig verbrannt und abgepumpt
werden müssen, um nicht beim späteren Gebrauch durch Ausgasung
ein vorzeitiges Zusammenbrechen des Vakuums zu bewirken.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine thermische Iso
lation der betreffenden Art zu schaffen, welche aufgrund der
Beschaffenheit des verwendeten Füllstoffs die beschriebenen
Nachteile nicht aufweist.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird dadurch ge
löst, daß in den evakuierbaren Hohlraum eines gasdicht ver
schließbaren Behälters ein pulverförmiger Füllstoff einge
bracht wird, dessen einzelne Partikel eine im wesentlichen ku
gelförmige Gestalt besitzen. In weiterer erfindungsgemäßer
Ausbildung bestehen die kugelförmigen Partikel des pulverför
migen Füllstoffs vorzugsweise im wesentlichen aus künstlichem
amorphen Siliziumdioxyd.
Durch die erfindungsgemäß kugelförmige Gestalt der einzelnen
Partikel des pulverförmigen Füllstoffs bestehen zwischen die
sen nach dem Einbringen in den evakuierten Behälter nur je
weils nahezu punktförmige Berührungsflächen. Jede dieser mini
malen Berührungsflächen zwischen zwei benachbarten Füllstoff
partikeln stellt einen erhöhten Wärmedurchgangswiderstand dar,
von dem entsprechend der kleinen Partikelgröße eine große An
zahl in Richtung des Wärmestroms hintereinander geschaltet
ist. Die kugelförmige Ausbildung der einzelnen Partikel hat
weiterhin den besonderen Vorteil, daß ein daraus bestehender
pulverförmiger Füllstoff ein hervorragendes Befüllverhalten
beim Einbringen in den evakuierbaren Hohlraum aufweist, da die
einzelnen Partikel während des Einbringungs- und Verdichtungs
vorgangs untereinander im wesentlichen abrollenden Bewegungen
unterliegen. Dadurch wird gleichzeitig eine rasche optimale
Verdichtung begünstigt und ein späteres Nachsacken des Füll
stoffs und eine zu starke Kompressibilität der fertigen ther
mischen Isolierung vermieden.
Nach weiterer Erfindung bestehen die kugelförmigen Partikel
des pulverförmigen Füllstoffs der thermischen Isolierung vor
zugsweise im wesentlichen aus künstlichem amorphen Silizium
dioxyd. Amorphes Siliziumdioxyd ist ein anorganischer Stoff
mit einer vorteilhaft niedrigen Wärmeleitfähigkeit. Es ist ge
sundheitlich unbedenklich, unbrennbar und resistent gegen Hit
ze, korrodiert nicht, und kann von der Industrie in groben
Mengen und zu sehr niedrigen Kosten geliefert werden.
Die erfindungsgemäße thermische Isolierung kann aufgrund der
unproblematischen Befüllbarkeit des evakuierbaren Hohlraums
sowie des preiswerten Füllstoffs zu reduzierten Kosten herge
stellt werden. Kompressionsresistenz und Isoliereigenschaften
sind verbessert.
Die Erfindung soll im folgenden anhand der einzigen Zeich
nungsfigur an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert wer
den. Die Figur zeigt einen rohrförmigen Isolierkörper, wie er
z. B. zum Transport von Fernwärme Verwendung finden könnte. Zur
besseren Sichtbarmachung des evakuierten Hohlraums ist der
Isolierkörper in einem Teilbereich aufgebrochen dargestellt.
Der aus Blech gefertigte Isolierkörper besteht aus einer inne
ren und einer äußeren Wandung (1, 2) und zwei ringförmigen
Deckeln (3, 4). Die Einzelteile (1, 2, 3, 4) des Isolierkör
pers umschließen einen evakuierten Hohlraum (5), in welchen ein
pulverförmiger Füllstoff erfindungsgemäß mit im wesentlichen
kugelförmiger Gestalt der einzelnen Füllstoffpartikel, vor
zugsweise aus amorphem Siliziumdioxyd, eingebracht ist. Eini
ge der sehr kleinen kugelförmigen Füllstoffpartikel (6) sind
außerhalb des Isolierkörpers nicht maßstabsgerecht in einer
sehr starken Vergrößerung schematisch
herausgezeichnet.
Claims (2)
1. Thermische Isolierung mit einem gasdicht verschlossenen Behäl
ter mit bis auf einen Restgasdruck von weniger als 13 mbar evaku
ierbaren Hohlraum, der einen pulverförmigen Füllstoff enthält,
dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Partikel des Füll
stoffs eine im wesentlichen kugelförmige Gestalt besitzen.
2. Thermische Isolierung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Füllstoff im wesentlichen aus amorphem Siliziumdioxyd
(SiO2) besteht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE3414665A DE3414665C2 (de) | 1984-04-18 | 1984-04-18 | Thermische Isolierung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3414665A DE3414665C2 (de) | 1984-04-18 | 1984-04-18 | Thermische Isolierung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3414665A1 DE3414665A1 (de) | 1985-10-24 |
DE3414665C2 true DE3414665C2 (de) | 1994-02-03 |
Family
ID=6233920
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3414665A Expired - Fee Related DE3414665C2 (de) | 1984-04-18 | 1984-04-18 | Thermische Isolierung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3414665C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19519984A1 (de) * | 1995-05-24 | 1996-11-28 | Ulrich Kasperek | AHUK-Isolierschichten |
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EP0771995B1 (de) * | 1995-11-28 | 1997-05-21 | G + H Montage Gmbh | Verfahren zum Herstellen von Superisolierungspaneelen und Superisolierungspaneele selbst, sowie ihre Verwendung |
IT1318098B1 (it) * | 2000-06-30 | 2003-07-23 | Getters Spa | Recipiente termoisolante |
AT515051A1 (de) * | 2013-10-21 | 2015-05-15 | Dürregger Nathalie | Anordnung mit einer flüssigkeitsführenden Leitung |
Family Cites Families (2)
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DE2750457A1 (de) | 1976-12-21 | 1978-06-22 | Gen Electric | Thermische isolationsstruktur |
DE2911416A1 (de) * | 1979-03-23 | 1980-09-25 | Erno Raumfahrttechnik Gmbh | Element zur waermeisolation |
-
1984
- 1984-04-18 DE DE3414665A patent/DE3414665C2/de not_active Expired - Fee Related
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Also Published As
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DE3414665A1 (de) | 1985-10-24 |
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