DED0021636MA - - Google Patents
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 7. November 1955 Bekaimtgemadit am 23. August 1Θ56
DEUTSCHES PATENTAMT
Es sind Vorrichtungen bekannt, um zivile und militärische Sprengladungen mittels Gleich- und
Wechselstrom zu zünden. Diese Vorrichtungen arbeiten alle in der Weise, daß in einem elektrischen
Leiter, welcher sich in einem Explosivstoff befindet, durch elektrischen Strom Wärme erzeugt
wird, die sich dem Explosivstoff mitteilt und denselben, entzündet. Als Stromquelle werden Batterien,,
Induktoren, das Lichtnetz oder andere Generatoren handlicher Art verwendet, welche unter dem
Sammelbegriff Zündmaschinen zusammengefaßt sind.
So· wie ein elektrischer Zünder auf den. von. der
Zündmaschine gelieferten elektrischen Strom anspricht, kann er auch auf vagabundierende Ströme
ansprechen, \vie sie in Bergwerken häufig vorkommen,,
oder gar auf statische Aufladungen, und induzierte Spannungen in den Zündleitungen, wie
es bei Gewittern z. B. beobachtet wurde. Aus Sicherheitsgründen müssen daher elektrische Zünder
gesetzlich eine bestimmte Unempfindlichkeit
haben, damit keine ungewollten Zündungen, eintreten
können. Es hat sich aber trotzdem gezeigt, daß die geforderte Unempfindlichkeit der Zünder
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noch nicht ausreichte, um schwere Unfälle zu vermeiden, so1 daß zehn- bis hundertfach unempfindlichere
Zünder gefordert werden.
Da ein unempfindlicher Zünder mehr Strom zur Zündung benötigt als ein empfindlicher, müssen, sich
die Zündmaschinem diesen Sicherheitsanforderungen
auch anpassen, wodurch-sie unhandlich und teuer
werden.
Es sind auch Verfahren bekanntgeworden, die
ίο Zündungen mittels hochfrequenter Wechselströme
vorzunehmen, in der Weise, daß von. einem Hochfrequenzgenerator drahtlos oder über eine Leitung
die Spannung der Wellenlängen t einem Empfänger
übermittelt wird.
Ist die Wellenlänge 2, auf die der Empfänger eingestellt
ist, und ist t = 2, dann gerät der Schwingkreis
des Empfängers ins Mitschwingen. An dem Schwingkreis kann dann die zur. Zündung erforderliche
Spannung abgenommen, werden.
Solche Zündverfahren können sehr sicher sein gegen vagabundierende Ströme, wenn dafür gesorgt
wird, daß nur im Resonanzfalle an dem Zündelement, der sogenannten Zündpille, eine Spannung
auftreten, kann. Liegt die Wellenlänge dieser Hochfrequenzspannung
jenseits des Gebietes der technisch vorkommenden Störspannungen und deren
Oberwellen, so ist das Zündverfahren absolut sicher
gegen die oben angeführten unerwünschten Zündungen.
Der Einführung solcher Zündverfahren stand bisher der technische Aufwand und der hohe Preis von
Zündern, und Zündmaschinen entgegen.
Die Erfindung betrifft eine Hochfrequenzzündvorrichtung
der geschilderten. Art, dadurch gekennzeichnet, daß als resonanzfähige elektrische Schaltelemente
sogenannte Lecherleitungen. verwendet werden. An der Lecherleitung liegt zünderseitig eine sogenannteSpaltzündpille,welche
einen, sehr hohenelektrischen Widerstand, in. der Größenordnung von. mehr
rerenMegohm, hat. Das andere, aus. Zünder und z. B.
auch aus dem Bohrloch herausragende Ende der Lecherleitung ist durch Verbindung der beiden
Drähte kurzgeschlossen, In einem gewissen Abstand L von der Kurzschlußbrücke befindet sich die
Ankopplung für die vom Hochfrequenzgenerator gelieferte Hochfrequenzspannung. Die Ankopplung
kann vom Generator mittels Lecherleitung, im Falle
. einer Leitungskopplung, oder mittels Antennen, im Falle drahtloser Kopplung, vorgenommen, werden;.
Die charakteristische Frequenz der Lecherleitung des. Zünders wird bei konstantem Drahtabstand und
hinreichend gleicher Dielektrizitätskonstante von Isolierung und Drahtumgebung allein durch, den
Abstand L zwischen Ankopplungsstelle und Kurzschlußbrücke bestimmt, so daß die Abstimmung der
Lecherleitung des Zünders auf den Hochfrequenzgenerator sehr einfach ist. Sind. Generator und das
Lechersystem des Zünders in Resonanz, so' entsteht bei Einschalten des Generators an der Zündpille
eine Spannung, so daß der Explosivstoff ge^
zündet wird.
Da die Lecherleitung des Zünders einseitig kurzgeschlossen
ist, kann selbst durch relativ ' hohe Ströme, die in die beiden Drähte der Lecherleitung
geschickt werden, die Zündpille dann nicht ansprechen, wenn ihr Widerstand erheblich, größer
ist als der der Kurzschlußbrücke. Andererseits muß aber die Zündpille möglichst hoehohmig und daher
empfindlich sein, damit die Lecherleitung wenig belastet wird und die vom Generator abgegebene
Energie in Form von hochfrequentem Wechselstrom möglichst klein sein kann.. Da solche Zündpillen
bekannt sind in Form von Funkenzündpillen, ist der technische Aufwand für den Generator relativ
gering.
Die einfache Abstimmbarkeit der Zünder-Lecherleitungen
macht es möglich,'die Zünder in einer betstimmten
Reihenfolge dadurch zum Zünden zu bringen., daß der Generator in derselben Reihenfolge
die charakteristischen Frequenzen der Zünder liefert.
In der schematischen Abbildung sind zwei Bohrlöcher im Gestein, 7 dargestellt. Die Bohrlöcher sind
mit den Sprengladungen 1 und der Verdammung 6 besetzt. In den Sprengladungen, 1 befinden sich die
Zünder 4 mit ihren. Detonatorladungen 2 und den Funkenzündpillen 3. Die Zündpillen 3 sind an die
Lecherleitungen der Zünder. 5 angeschlossen', deren aus den Bohrlöchern, herausragende'Teile 8 an den
Stellen 9 bzw. 10 ihre Ankopplungsstellen tragen,. Hier ist je ein Draht der Lecherleitung mit je einer
Antenne A1 bzw. A2 verbunden, während die anderen
Drähte der Lecherleitungen mit der gemeinsamen Erde Elt 2 verbunden, sind.
Die Lecherleitungen sind an, den Stellen 11 bzw.
12 mit Kurzschlußbrücken versehen. Die Abstände der Kurzschlußbrücken von, den Ankopplungstellen
sind L1 bzw. L2. Da L1 größer als L2 ist, ist der
linke Zünder auf eine niedrigere Resonanzfrequenz eingestellt als der rechte.
Der Hochfrequenzgenerator G ist einseitig geerdet
an der Stelle Es, hat eine Antenne As und
kann mittels Schalter 6" eingeschaltet werden. Die Variation der abgegebenen Frequenz geschieht auf
bekannte Weise und kann durch, den Schalter 5* in
der gewünschten Form ausgelöst werden., damit Zünder verschiedener Resonanzfrequenz gezündet
werden, können.
Die Ankopplung der Zünder an den Generator ist in der Abbildung für den Fall der drahtlosen Kopplung
gezeichnet. Im Falle der vorteilhafteren Leitungskopplung sind entweder die Antennen, untereinander
mittels einer Leitung verbunden, und die Erdung erfolgt wie in der Abbildung, oder
Generator und Zünder-Lechersys-teme sind durch eine Lecherleitung in bekannter Weise parallel
verbunden. Der besondere Vorteil einer Leitungskopplung wird durch folgendes ersichtlich:
Es kann an einer Stelle·, wo an mehreren Orten
sich Sprengstellen befinden, vorkommen, daß bei drahloser Zündung nicht vermieden werden kann,
daß eine bereits ausgelegte oder sich in Auslegung befindende Zünderkette durch den fremden, Zündgenerator
gezündet wird, dies besonders dann, wenn durch unerwünschte Reflektionen, z. B. im
Stollensystemen,, genügend Energie auch der frem-
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den Sprengstelle noch zugeführt wird. Bei einer direkten Leitungskupplung sind die eigentlichen
Zündsysteme so' empfindlich, was apparativ von
Vorteil wäre, daß sie nur zufriedenstellende Energie über eine Drahtleitung erhalten können. Die Gefahr,
daß eine fremde Sprengstelle dann noch ausreichende Energie erhalten, kann, ist damit ausgeschlossen.
Diese Art Schaltung ist in Abb. 2 angedeutet, wobei der Generator 16 über die Lecherleitung 15
an die beiden Zünderankopplungsstellen. 13 und 14
gelegt wird.
Claims (3)
- PATENTANSPRÜCHE:i. Elektrische Zündvorrichtung, bei welcher die Zündpille mittels hochfrequentem Wechselstrom gezündet wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Zündvorrichtung aus einem Lechersystem als Resonator besteht, welches durch einen Hochfrequenzgenerator zum Schwinget! ao angeregt wird und welches mit einer parallel zur Zündpille liegenden Kurzschlußbrücke versehen ist.
- 2. Zündvorrichtung niach Anspruch, i, dadurch gekennzeichnet, daß das Lechersystem durch Veränderung des Abstandes zwischen Ankopplungsstelle und Kurzschlußbrücke auf eine bestimmte Resonanzfrequenz einstellbar ist.
- 3. Zündvorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zünr dung unter Leitungskopplung erfolgen kann, wobei entweder die Antennen, untereinander oder Generator und Zunder-Lech.ersys.teme durch eine Lecherleitung parallel verbunden sind.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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