DE976592C

DE976592C - Senkrechter Mehrstationen-Futterautomat

Info

Publication number: DE976592C
Application number: DEL13052A
Authority: DE
Inventors: Bruno Linstedt
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1952-08-01
Filing date: 1952-08-02
Publication date: 1963-12-05

Description

AUSGEGEBEN AM 5. DEZEMBER 1963

L 13052 IbI 49a

Zur Massenfertigung von Werkstücken gibt es mehrspindlige Automaten, darunter solche in Senkrechtbauart. Von diesen hat eine Bauart ein auf mehreren Gestellsäulen ruhendes Gehäuse für eine auf ihrem Umfang gelagerte, um eine senkrechte Achse schaltbare Trommel für mehrere an ihrem unteren Ende mit Spannfuttern versehene umlaufende Werkstückspindeln. Unter diesen sind die ebenfalls umlaufenden Werkzeugträger angeordnet, deren Werkzeuge hierbei von unten nach oben arbeiten. Auf diesen Automaten werden Drehteile nur in einer Achsrichtung bearbeitet.

Bei einem anderen bekannten Drehautomaten laufen die Werkstücke in nach oben gerichteten Spannfuttern in einem schaltbaren Schwenktisch um. Oberhalb dieses Schwenktisches sind die Werkzeuge an einem mittigen Ständer parallel zu den Umlaufachsen der Werkstücke auf und ab beweglich. Diese können deshalb nur in einer Achsrichtung in Dreh- und Bohrarbeitsgängen und nicht allseitig nach mehreren Achsen in einer Aufspannung fertigbearbeitet werden. Andere Senkrecht-Automaten mit nicht umlaufenden Werkstücken haben zentral angetriebene, umlaufende Werkzeuge, die nicht in Arbeitsrichtung beweglich sind. Die erforderlichen Längsbewegungen werden auf die Werkstückaufnahmen übertragen.

Außerdem ist ein Trommelautomat mit zwei sich horizontal gegenüberliegenden Spindelstöcken als Sondermaschine bekannt, der eine um die waagerechte Achse schaltbare Trommel hat. Die Trommel trägt auf ihrem Umfang schwenkbare Spannvor-

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richtungen, die beim Schalten um konstruktionsseitig festgelegte und unveränderliche Gradteilungen gedreht werden.

Für Werkstücke, die unter verschiedenen Achsrichtungen bearbeitet werden müssen und solche, bei denen auch ein stationäres Rückdrehen nötig ist, ist dieser Automat nicht zu verwenden. Auch auf diesem Automaten, der als Einzweckmaschine für die Bearbeitung nur einer Werkstückart gebaut

ίο wurde, können die Werkstücke nicht in allen Spannvorrichtungen am gesamten Trommelumfang bearbeitet werden, weil der halbe untere Trommelumfang für arbeitende Werkzeuge nicht zugänglich ist.

Auf allen bisher bekanntgewordenen Mehrstationen-Automaten in Senkrechtbauart können die Werkstücke nur in Richtung ihrer einen Achse bearbeitet werden. Es gibt jedoch viele Werkstücke, die in mehreren Achs richtungen bearbeitet werden

ao müssen, beispielsweise Kreuzgelenkstücke, Hahn- und Ventilgehäuse, Mischbatteriekörper, Brennerteile, Armaturen usw. Bisher mußten solche Werkstücke bei der Bearbeitung auf Halbautomaten so oft umgespannt werden, wie es die verschiedenen Achsrichtungen zur Fertigbearbeitung verlangen. Bei der Fertigung derartiger Teile auf handbedienten Drehbänken sind schwenkbare Spannfutter bekannt, die ein Umschalten der Werkstücke in verschiedene Achsrichtungen ohne Umspannen gestatten.

Bei einer Mehrspindel-Bohrmaschine mit einem schaltbaren, die Werkstückspannfutter aufnehmenden Drehtisch ist es bekannt, die Futter in Abhängigkeit von der Schaltbewegung des Drehtisches planetenartig noch um eine zu der Drehtischachse parallele Achse schwenkbar zu lagern. Bei dieser bekannten Maschine sind die Bohrspindeln nicht gleichachsig zu den Spannfuttern angebracht, so daß nacheinander auf einem Kreise liegende Löcher in dem Werkstück gebohrt werden können. Das Bearbeiten von Werkstücken in mehreren, nicht parallelen Achsrichtungen ist mit dieser bekannten Maschine nicht möglich.

Nach einem am Anmeldetage noch nicht zum Stande der Technik gehörenden Vorschlag werden ferner bei einem Schaltautomat mit planetengeschalteten Werkstückaufnahmen während des Schaltvorganges, für den Drehtisch die in diesem untergebrachten Werkstücke mit ihren Aufnahmen selbsttätig in bezug auf ihre eigene Achse entriegelt und verriegelt.

Der senkrechte Mehrstationen-Futterautomat nach der Erfindung gestattet eine weitestgehende Fertigbearbeitung von Werkstücken in mehreren Achsrichtungen während nur einer Aufspannung. Dies wird dadurch ermöglicht, daß erfindungsgemäß die Trommel in einer Mittelsäule im Maschinengestell geführt ist, daß die Werkzeuge am Umfang des Maschinengestelles angebracht sind und daß die Spannfutter während der Bearbeitung eines Werkstückes feststehend am Umfang der Trommel gehalten und während des Schaltens der Trommel von einer Arbeitsstelle zur nächsten um radial zur Schaltachse der Trommel liegende Achsen selbsttätig schwenkbar und verriegelbar sind.

Die fast allseitige Bearbeitungsmöglichkeit von Werkstücken in einer Aufspannung auf diesem Automaten steigert die wirtschaftliche Fertigung von Massenteilen sehr erheblich.

Der Erfindungsgegenstand ist in einem Ausführungsbeispiel beschrieben und in den Zeichnungen dargestellt. Es zeigt

Abb. ι den Gesamtaufbau der Maschine,

Abb. 2 ein Spannfutter in senkrechter Lage mit dem Schwenkgetriebe und dem Verriegelungsmechanismus,

Abb. 3 dasselbe Spannfutter um 45 ° geschwenkt, Abb. 4 dasselbe Spannfutter um 90⁰ geschwenkt.

Der senkrechte Mehrstationen-Halbautomat besteht aus einem Maschinenbett 1, auf welchem ein Rundtisch 2 aufgeschraubt ist. Im Maschinenbett und Rundtisch ist eine Säule drehbar gelagert, auf welcher oben eine Trommel 3 befestigt ist, die mehrere Spannfutter 4 trägt. Die Säule wird mit der Trommel 3 durch ein Schwenk- und Arretiergetriebe, welches im Maschinenbett 1 untergebracht ist, im Arbeitstakt geschwenkt und verriegelt. Im Rundtisch 2 sind mehrere Werkzeugspindeln 5 senkrecht gelagert, die in Arbeitsstellung mit gleichen Teilungsabständen mittig unter den Spannfuttern 4 stehen und von unten nach oben gegen die Werkstücke bewegt werden. Der Antrieb der Werkzeugspindeln 5 erfolgt von am Maschinenbett angeflanschten Elektromotoren 6. Unter dem Spannfutter, bei welchem die Werkstücke ein- und ausgespannt werden, ist keine Werkzeugspindel angeordnet. Die Spannfutter 4 sind in der Trommel 3 horizontal und schwenkbar gelagert. Jedes trägt einen Zahnkranz 7 und einen Rastenring 8. In letzteren greift ein Rastenbolzen 9 ein, der die Lage der Spannfutter 4 sichert. Jeder Zahnkranz 7 kämmt über Zwischenräder 14 mit zwei sich gegenüberliegenden, senkrecht verschiebbaren Zahnstangen. 10,. die nach unten aus der Trommel 3 ebenso wie der Rastbolzenhebel 11 herausragen und auf Kurven 12 auflaufen. Die Kurven 12 sind auf dem Rundtisch 2 befestigt und bewirken beim Schwenken der Trommel 3 von einer Arbeitsstelle zur anderen das Entrasten des Rastbolzens 9, das Schwenken und Arretieren der Spannfutter in den für die Bearbeitung der Werkstücke verlangten Lagen. Wenn die Werkstücke 15 von einer Arbeitsstelle in die nächste geschwenkt und dabei in eine andere Bearbeitungslage gedreht werden sollen, dann läuft zwangläufig zunächst der Rastenbolzenhebel 11 auf eine Kurve 13, die ebenfalls auf dem Rundtisch 2 parallel zu 12 befestigt ist, auf und zieht den durch die Feder 16 belasteten Rastenbolzen 9 aus der Raste der Rastenscheibe 8 heraus. Beim Weiterschwenken der Trommel 3 läuft anschließend eine der Zahnstangen 10 auf eine der Kurven 12 auf und dreht das Spannfutter 4 über die Zahnräder 14 in die verlangte Gradstellung. Anschließend läuft der Rastenbolzenhebel 11 von der Kurve 13 ab, und das Spannfutter ist verriegelt. Das Schwenken der Spannfutter kann zwischen

sämtlichen Schaltungen und zugleich erfolgen. Das Spannen der Werkstücke geschieht kraftbetätigt über die Hebel 23 oder über Druckknöpfe elektrisch. Die Drehknöpfe 17 und 18 gestatten die Einstellung der Arbeitstiefen für die Werkzeuge und das stufenlose Regulieren der Vorschubaggregate 20. Türen 21 verdecken die am Maschinenbett befestigten Aggregate. Eine Schutzhaube 22 verhindert das Verstreuen der Späne, dient zum Auffangen der Kühlflüssigkeit und gewährt Unfallschutz.

Claims

PATENTANSPRÜCHE:

i. Senkrechter Mehrstationen-Futterautomat mit einer um eine senkrechte Achse schaltbaren Trommel zur Aufnahme der Werkstückspannfutter und mit unterhalb der Trommel verschiebbar gelagerten nach oben arbeitenden umlaufenden Werkzeugen, dadurch gekennzeichnet, daß die Trommel mit einer Mittelsäule im Maschinengestell geführt ist, daß die Werkzeuge am Umfang des Maschinengestelles angebracht sind und daß die Spannfutter (4) während der Bearbeitung eines Werkstückes feststehend am Umfang der Trommel gehalten und während des Schaltens der Trommel von einer Arbeitsstelle zur nächsten um radial zur Schaltachse der Trommel liegende Achsen selbsttätig schwenkbar und verriegelbar sind.
2. Futterautomat nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß auch die Antriebs- und Vor-Schubeinrichtungen der Werkzeuge am Umfang des Maschinengestelles angebracht sind.
3. Futterautomat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannfutter als Zweibackenfutter ausgebildet sind und die Spannrichtung der Backen parallel zur Schwenkachse des Futters liegt.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 155 152, 546467,

573 837; Zeitschrift VDI, Nr. 85 (1941), S. 131.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

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