DE975772C - Verfahren zur Herstellung von Legierungsflaechengleichrichtern oder -transistoren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Legierungsflaechengleichrichtern oder -transistorenInfo
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Description
AUSGEGEBENAM 30. AUGUST 1962
T 8810 VIII c/21g
oder -transistoren
Die Erfindung betrifft ein Legierungsverfahren zum Herstellen eines Flächengleichrichters oder
eines Flächentransistors, bei dem flüssiges Störstellenmaterial auf die Oberfläche eines erwärmten
Halbleiterkörpers aufgebracht wird.
Einlegierte pn-Übergänge haben bekanntlich eine Stromspannungscharakteristik, wie in Abb. ι dargestellt.
Die maximale Sperrspannung ist dabei durch den Punkt α bestimmt. Sie beträgt bei den
ίο nach den heute üblichen fertigungstechnischen
Verfahren hergestellten Legierungsgleichrichtern und Transistoren mit Germanium als Halbleiter
ungefähr 400 Volt. Sperrspannungen dieser Größe reichen aber für viele Zwecke nicht aus.
Es werden zwar in der Literatur zuweilen viel höhere Sperrspannungswerte angegeben. Solche
Angaben beziehen sich jedoch bei Legierungsflächengleichrichtern nicht auf reproduzierbare
Werte, die in der Fertigung für große Stückzahlen erreicht werden müssen. Vielmehr handelt es sich
dabei stets um Einzelexemplare, die im Bereich der fabrikatorischen Streuung Spitzenwerte darstellen.
Nach den heute üblichen Verfahren zur fabrikatorischen Fertigung von Gleichrichtern und Transistoren
vom Legierungstyp ist es noch nicht möglieh, pn-Übergänge mit erheblich höheren Sperrspannungswerten
unter Beibehaltung großer Ströme in Flußrichtung reproduzierbar herzustellen. Dies
ist vor allem bei Herstellungsverfahren der Fall, bei denen zur Erzeugung von pn-Übergängen das
Störstellenmaterial, welches zur Legierungsbildung mit dem Kristall in Berührung gebracht wird, mit
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ebener Fläche auf die Kristalloberfläche aufgesetzt wird.
In Abb. 2 ist mit ι das S tor Stellenmaterial, z. B.
eine Indiumperle, und mit 2 der Halbleiterkristall, beispielsweise ein Germaniumeinkristall vom n-leitenden
Typ, bezeichnet. Da die einander gegenüberstehenden Flächen jedoch niemals genau eben
sind, erhält man bei diesem Verfahren Gas-, Feuchtigkeits- und Oxydeinschlüsse 3 mit der
Folge, daß an den Stellen dieser Einschlüsse eine Legierungsbildung des Störstellenmaterials mit
dem Kristallmaterial verzögert ist. Es kommt daher eine Legierungsfront mit verhältnismäßig ungleichmäßiger,
mit Spitzen und Zacken behafteter Struktur zwischen dem n- und p-leitenden Bereich
des Kristalls zustande, die in Abb. 2 mit 4 bezeichnet ist. Eine solche mit Spitzen und Kanten behaftete
Trennfläche zwischen dem n- und p-leitenden Kristallbereich bringt es mit sich, daß sich im
Betriebszustand an den Spitzen s verhältnismäßig hohe elektrische Feldstärken ausbilden, was ein
frühzeitiges Zusammenbrechen der Sperrspannung zur Folge hat.
Man hat schon versucht, eine gleichmäßigere Berührung des Störstellenmaterials mit dem Kristall
dadurch zu erreichen, daß man das Störstellenmaterial —· beispielsweise Indium zur Erzeugung
eines p-leitenden Bereichs in einem n-leitenden Germaniumkristall — vor dem Legierungsvorgang
unter Anwendung von Druck gegen die Kristalloberfläche preßt. Dieses Verfahren hat jedoch nicht
den gewünschten Erfolg gebracht, da man durch diese Maßnahme, wie aus Abb. 3 ersichtlich ist,
nicht verhindern kann, daß sich nach wie vor zwischen dem Störstellenmaterial 1 und der Oberfläche
des Kristalls 2 Gas-, Oxyd- und Feuchtigkeitseinschlüsse bilden. Diese Einschlüsse 3 sind
lediglich von kleinerer Ausdehnung, treten dafür aber in größerer Zahl auf. Diese Einschlüsse verhindern
wiederum die Ausbildung einer gleichmäßigen Legierungsfront, so daß bei den in Abb. 3
vorliegenden Gegebenheiten etwa die Legierungsfront 4 zustande kommt.
Es ist auch versucht worden, vor dem Aufbringen des eigentlichen Störstellenmaterials die Kristalloberfläche
in dem Legierungsbereich mit einem Material vom gleichen Störstellentypus zu bedampfen,
welches gegenüber dem Störstellenmaterial eine größere Benetzbarkeit als das Kristallmaterial
zeigt. Jedoch war auch diese Methode nicht geeignet, den Einschluß von Verunreinigungen auf der
Oberfläche des Störstellenmaterials beim Legierungsvorgang zu unterbinden.
Man erhält also bei Legierungsflächengleichrichtern oder -transistoren um so höhere Sperrspannungen,
je besser es gelingt zu verhindern, daß sich bei der Herstellung zwischen dem Störstellenmaterial
und der Kristalloberfläche beim Aufsetzen dieses Störstellenmaterials Einschlüsse bilden, die
eine gleichmäßige Ausbildung der Legierungsfront beeinträchtigen.
Ein bekanntes Verfahren besteht darin, einen mit Störstellen dotierten Halbleiterkörper flüssig
zu machen und über eine Art Rutsche auf die Oberfläche eines anderen Halbleiterkörpers auffallen
zu lassen. Nach diesem Verfahren sollen zwei Halbleiterkörper vom entgegengesetzten Leitungstyp
zusammenlegiert werden, so daß zwischen den Halbleiterkörpern vom verschiedenen Leitungstyp ein pn-übergang entsteht. Dieses Verfahren
hat unter anderem den Nachteil, daß es die Möglichkeit ausschließt, die Berührungsfläche des
Legierungsmaterials mit dem Halbleiter genau festzulegen. Außerdem kann sich das Legierungsmaterial auf der Halbleiteroberfläche vom Beruh-
rungspunkt aus nicht langsam radial nach außen ausbreiten. Durch die Berührung mit der Rutsche
wird das mit Störstellen versetzte Halbleitermaterial außerdem verunreinigt, so daß die Gefahr
besteht, daß A^erunreinigungen mit diesem Verfahren miteinlegiert werden.
Zur Behebung dieser Mängel und zur Erzielung einer möglichst einwandfreien Legierung wird bei
dem Verfahren nach der Erfindung das flüssige Störstellenmaterial in Form eines Tropfens aus
einer Kapillare auf die Kristalloberfläche aufgebracht und der Tropfen auf die Kristalloberfläche
in der Weise langsam aufgesetzt, daß der Tropfen diese Fläche nur an einem Punkt berührt.
Das Prinzip dieser Maßnahme ergibt sich aus Abb. 4, auf die im folgenden näher eingegangen
werden soll. Mit 1 ist die nach unten gewölbte Oberfläche des Störstellenmaterials bezeichnet,
welche im ersten Augenblick des Aufsetzens nur im Punkt 6 die Kristalloberfläche 3 berührt. Im
weiteren Legierungsverlauf schmiegt sich das Störstellenmaterial gemäß Kurve 7, 8 und 9 mit zunehmender
Berührungsfläche immer mehr an die Kristalloberfläche an. Es leuchtet ein, daß bei
dieser Art des Auflegierens störende Gaseinschlüsse an der Legierungsfront nicht möglich sind, da alles
Gas zur Seite abgedrängt wird.
Mit diesem Verfahren erhält man pn-Übergänge mit besonders hoher Sperrspannung, wenn zusätzlich
dafür gesorgt ist, daß die Oberflächen der beiden miteinander in Berührung zu bringenden
Materialien von vornherein schon frei von Oxyd- und Feuchtigkeitsschichten sind, und auch während
des Legierungsvorganges die Bildung solcher Verunreinigungen unterbunden wird. Es entstehen
dann weder Gasblasen noch Oxyd- oder Feuchtigkeitseinschlüsse an der Legierungsfront. Zur
Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung wird zweckmäßig eine Anordnung mit einem mit
einem reduzierenden Gas gespülten Ofen, z. B. einem Quarzrohrofen, benutzt, in welchen der als
Scheibchen ausgebildete Kristall horizontal eingelegt wird und der ein in die der Kristalloberfläche
gegenüberliegenden Ofenwand in vertikaler Richtung eingelassenes und an seinem im Ofen befindliehen
Ende spitz zulaufendes Kapillarrohr besitzt, welches mit dem flüssigen Störstellenmaterial gefüllt
ist. Hierbei ist während des Legierens eine Oxydation oder Bildung von Feuchtigkeitsschichten
ausgeschlossen, wenn sowohl der Halbleiterkristall als auch das Störstellenmaterial bereits vor
dem Aufbringen des Störstellenmaterials zumindest auf eine solche Temperatur gebracht werden,
bei der die Oberflächenfeuchtigkeit verlorengeht. Der Kristall kann sich beim Aufbringen des Stör-Stellenmaterials
bereits auf der gewünschten Legierungstemperatur befinden, um das Herstellungsverfahren
abzukürzen. Bei diesem Verfahren ist das Zustandekommen einer absolut glatten Legierungsfront gewährleistet, wie es z. B.
ίο Abb. 5 zeigt. Die nach diesem Verfahren hergestellten
pn-Übergänge zeichnen sich daher durch eine hohe Sperrspannung aus, die, ohne eine Verminderung
des Stromes in Flußrichtung in Kauf nehmen zu müssen, um ein vielfaches größer sein kann als
die nach bekannten Verfahren erreichbare Sperrspannung.
Das Verfahren sei im folgenden an einem Ausführungsbeispiel näher beschrieben.
In Abb. 6 ist 10 ein Quarzrohrofen, der mit trockenem, gereinigtem Wasserstoffgas oder einem
indifferenten Gas durchspült wird. In diesem Ofen befindet sich der bereits auf seine Basiselektrode 11
sperrschichtfrei aufgelötete η-leitende Germaniumeinkristall 2, der als dünnes Scheibchen ausgebildet
ist. In die dem Scheibchen gegenüberliegende Ofenwand ist ein am unteren Ende spitz zulaufendes
Kapillarrohr 12 beweglich eingelassen, welches mit einem flüssigen Storstellenmaterial, beispielsweise
Indium, zum Teil gefüllt ist. Der obere Teil des Kapillarrohres enthält einen verschiebbaren
Stempel 13, welcher dazu dient, unter Anwendung von Druck einen in der Menge dosierten Indiumtropfen
14 aus der unteren Kapillaröffnung herauszupressen. Dabei befindet sich das Kapillarrohr in
einem solchen Abstand von dem Germaniurnscheibchen, daß der an der Kapillarspitze sich bildende
Tropfen die Kristalloberfläche noch nicht berührt. Das Innere des Ofens wird vorzugsweise auf einer
Temperatur von ungefähr 3000 C oder mehr gehalten.
Hierdurch ist eine feuchtigkeitsfreie Oberfläche des Germaniumscheibchens und des Indiumtropfens
gewährleistet. Durch die Wasserstoffspülung des Ofens ist ferner eine Oxydbildung
ausgeschlossen.
Um den Indiumtropfen mit dem Germanium zum Legieren zu bringen, wird das Kapillarrohr 12,
nachdem der Indiumtropfen 14 die gewünschte Größe angenommen hat, so weit in den Ofen
hineingeschoben, daß der Indiumtropfen mit seiner Unterseite die Kristalloberfläche berührt. Diese
Berührung erfolgt, wie bereits an Hand von Abb. 4 ausgeführt, zunächst nur in einem einzigen Punkt.
Nach einiger Zeit hat sich der Indiumtropfen über einen bestimmten Bereich mit der Kristalloberfläche
metallisch verbunden. Ein Nachströmen von weiterem Storstellenmaterial aus dem Kapillarrohr
ist dabei nicht möglich, da der Stempel 13 luftdicht in das Kapillarrohr 12 eingeschlift'en ist. Dann wird
das Kapillarrohr 12 zurückgezogen, wobei sich der Indiumtropfen 14 von der Kapillarrohrspitze ablöst.
Anschließend wird das Halbleitersystem, beispielsweise durch Herausziehen aus der heißen
Zone des Ofens oder durch Abschaltung der Ofenheizung, abgekühlt.
In entsprechender Weise kann das erfmdungsgemäße Verfahren auch zur Herstellung von Transistoren
verwendet werden, bei denen bekanntlich mehrere solche Sperrschichten in einem Halbleiterkristall
erzeugt werden müssen.
Claims (3)
1. Legierungsverfahren zum Herstellen eines Flächengleichrichters oder eines Flächentransistors,
bei dem flüssiges Storstellenmaterial auf die Oberfläche eines erwärmten Halbleiterkörpers
aufgebracht wird, dadurch gekennzeich net, daß das flüssige Storstellenmaterial in
Form eines Tropfens aus einer Kapillare auf die Kristalloberfläche aufgebracht wird und daß
der Tropfen auf die Kristalloberfläche in der Weise langsam aufgesetzt wird, daß der
Tropfen diese Fläche nur an einem Punkt berührt.
2. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
. einen mit reduzierendem Gas gespülten Ofen, z. B. einen Ouarzrohrofen, in welchen der als
Scheibchen ausgebildete Kristall horizontal eingelegt ist, sowie durch ein in die der Kristalloberfläche
gegenüberliegende Ofenwand in vertikaler Richtung eingelassenes und an seinem im Ofen befindlichen Ende spitz zulaufendes
Kapillarrohr, welches mit dem flüssigen Storstellenmaterial gefüllt ist.
3. Anordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in dem oberen Teilstück des
Kapillarrohres ein verschiebbarer Stempel zum Hinausdrücken des Störstellenmaterials in
dosierten Mengen vorgesehen ist.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentanmeldung I 4677 VIIIc/21g (bekanntgemacht am 29. 5. 1952);
USA.-Patentschrift Nr. 2629672;
Proc. IRE, 40 (1952), S. 1512, 1513.
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In Betracht gezogene ältere Patente:
Deutsches Patent Nr. 961 913.
Deutsches Patent Nr. 961 913.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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DET8810A DE975772C (de) | 1953-12-19 | 1953-12-20 | Verfahren zur Herstellung von Legierungsflaechengleichrichtern oder -transistoren |
Applications Claiming Priority (2)
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DE766613X | 1953-12-19 | ||
DET8810A DE975772C (de) | 1953-12-19 | 1953-12-20 | Verfahren zur Herstellung von Legierungsflaechengleichrichtern oder -transistoren |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE975772C true DE975772C (de) | 1962-08-30 |
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DET8810A Expired DE975772C (de) | 1953-12-19 | 1953-12-20 | Verfahren zur Herstellung von Legierungsflaechengleichrichtern oder -transistoren |
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Country | Link |
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Citations (2)
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---|---|---|---|---|
US2629672A (en) * | 1949-07-07 | 1953-02-24 | Bell Telephone Labor Inc | Method of making semiconductive translating devices |
DE961913C (de) * | 1952-08-22 | 1957-04-11 | Gen Electric | Verfahren zur Herstellung von elektrisch unsymmetrisch leitenden Systemen mit p-n-UEbergaengen |
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1953
- 1953-12-20 DE DET8810A patent/DE975772C/de not_active Expired
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