DE967154C - Schaltkreis - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft Schaltkreise, insbesondere Schaltkreise mit Verwendung von magnetischen
Kernen.
Bei elektrischen Kreisen und Systemen treten zahlreiche Fälle auf, bei denen es notwendig ist,
einen zweiwertigen Ausgang zu erhalten, der von den Zuständen einer Anzahl von zweiwertigen Eingängen
abhängt. Dieser Ausgang ist eine Schaltfunktion, wobei man diesen Ausdruck als irgendeine
binäre Funktion von irgendeiner Anzahl von binären. Veränderlichen definieren kann. Diese
f = fo x'i x'z · · · x'n-\ X1U + fx x'i x'i ■ ■
wobei die Anordnung der Striche an den Eingangsveränderlichen dem binären Ausdruck für den Inbinären
Veränderlichen stellen im allgemeinen das Vorhandensein oder Nichtvorhandensein eines Impulses,
geschlossene oder geöffnete Kontakte, die Richtigkeit oder Unrichtigkeit eines Zustandes
usw. dar und werden den Ziffern »i« und »o« gleichgesetzt. Bekanntlich kann j ede Schaltfunktion
von η binären Veränderlichen durch Angabe einer Reihe von binären Koeffizienten ft für
i = o, i, 2, 3, ... υ — ι, wobei ν = 2" ist, angegeben
werden durch den Ausdruck
Xn-1 Xn · · · ~~T~ fv — l X\ Xi · · · Xn-I Xn
> W
dex i des Koeffizienten /,· entspricht, mit dem jeder
Wert multipliziert ist. Wie allgemein üblich, wird
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die Verneinung einer binären Veränderlichen durch einen Strich angegeben. Die Gleichung (i) wird
eine »kanonische Form« einer Schaltfunktion von η Veränderlichen genannt. Eine allgemeine Diskussion
von Schaltfunktionen und der sie beschreibenden mathematischen Ausdrücke, die hier verwendet
werden, findet man in »Synthesis of Electronic Computing and Control Circuits« veröffentlicht
vom »Staff of the Computation Laboratory of Harvard University« (Harvard University Press,
Die Bedeutung der kanonischen Form der in Gleichung (ι) gegebenen Schaltfunktion ergibt sich
aus einem Beispiel einer besonderen Funktion mit nur zwei Veränderlichen
f{χ,y) = Aχ'y' + fix'y + Axy' + Aχy (2)
und einer sehr einfachen Darstellung einer Schaltfunktion in einem elektrischen Kreis.
Gleichung (2) kann der Ausdruck für eine binäre Addiereinrichtung sein, bei der zwei Ziffern χ
und y zusammengezählt werden sollen. Bekanntlich soll die Schaltfunktion / nur dann »1« sein,
wenn χ oder y »1« sind, nicht aber, wenn beide »1« sind. In letzterem Falle soll eine andere
Schaltfunktion einen Übertrag anzeigen. Wenn man aber nur die Summierung ohne Übertrag· feetrachtet,
ist 'die Funktion/ durch die Koeffizienten /0 == /3 = 0 und fi = f2<=i bestimmt. Daher ist die
Schaltfunktion f durch Gleichung (2) definiert, wenn die Koeffizienten die soeben genannten
Werte haben.
Die kanonische Form einer Schaltfunktion, die Gleichung (i), ist nur eine von einer Anzahl von
kanonischen Ausdrücken. Bekanntlich ist ein »Und«-Kreis ein logischer Kreis, bei dem ein
Ausgang nur bei gleichzeitigem Auftreten aller Eingänge erscheint. Ein »Oder«-Kreis ist ein
logischer Kreis, bei dem. ein Ausgang bei Auftreten eines Impulses an irgendeinem Eingang erscheint.
Da jede Veränderliche in jedem Wert des kanonischen Ausdrucks der Gleichung (1) vorkommt,
schließen sich die Werte wechselseitig aus, d.h., nur ein Wert kann für eine gegebene
Reihe von Größen für η Eingangsveränderliche gleich »1« sein. Wenn die speziellen Größen der
Koeffizienten/,· bekannt sind, ist es zweckmäßig und möglich, diesen Ausdruck zu vereinfachen. Es
seien z. B. die allgemeine kanonische Form der Gleichung (1) für drei Veränderliche xv x2 und xs
betrachtet :
= fox'i x'i 4 + fx x'i x'z Xz + A x'i Xi x'i + fz x'i X2 Xz + A Xi x'i x'z + A Xi Xz Xs + A xi Xi *3 + A *i x* Xz (3)
und der besondere Fall, daß /0 = Z1 = /3 = ο und
fs = fi = fs = /β = ft = ι ist· Gleichung (3) lautet
dann:
f= x[ χ?, x'3 + X1 x'i x'3 + Xi x'i x'3 + X\ Xi x's + Xi Xi X3 ■
Es kann gezeigt werden, daß sich diese Gleichung durch die Theoreme der Booleanschen
Algebra vereinfacht zu
f= xiXz+X1. (5)
Diese Werte schließen sich jedoch nicht mehr wechselseitig aus. Gleichung (5) ist plausibel in
der Booleschen Algebra, die allgemein in der Schalttechnik verwendet wird (Siehe z. B.
Kapitels in »Design of Switching Circuits« von
Keister, Ritchis and Washburn, D. Van Nostrand Company, 1951). Sie ist jedoch nicht
plausibel in der Schaltalgebra, wie diese in dem obenerwähnten Buch »Synthesis of Electronic
Computing and Control Circuits« beschrieben ist. Es kann leicht gezeigt werden, daß bei Anwendung
der letztgenannten Algebra Gleichung (5) wird
/■=1 — (i — XiO(I- Xi), (6)
und die allgemeine kanonische Form lautet:
f = I — (I —
■ ■ ■ x'n) (T — A *i x'z ■ ■ ■ Xn) ■ · ■ (* — A-I xi xi ■ · · xn) ■
(7)
Diese Form kann wiederum als in einem »Oder«-Kreis vereinigte einzelne »Und«-Kreise
betrachtet werden. Sie entspricht Gleichung (i), welche in der Booleschen Algebra die Summe von
Produkten ist.
Jedoch kann bekanntlich irgendeine Schaltfunktion nicht nur als in einem »Oder«-Kreis
vereinigte einzelne »Und«-Kreise dargestellt werden, sondern auch als in einem »Und«-Kreis vereinigte
einzelne »Oder«-Kreise. Eine andere kanonische Form der allgemeinen Schaltfunktion
lautet daher:
f = (i — f'o x'i x'i ■ ■ ■ Xn) {l — f'iX'iX'i ... Xn) ■■■ (t f'r-l Xi Xi ... Xn) ·.
(8)
Gleichung (8) unterscheidet sich in der Form von Gleichung (1) und ist das Produkt von
Summen in der Booleschen Algebra. Sie ist gegeben durch den Ausdruck
f = {X'i + X'i ■ ■ ■ + Xn + A) (X'l + X'z ■ ■ ■ + Xn + A) · · · (χ1 + X* ' ■ ■ + χη + A-l) ·
(9)
Eine Einrichtung, die in der Lage ist, zwei Zustände anzunehmen, kann in Kreisen verwendet
werden, die für allgemeine oder spezielle Schaltfunktionen bestimmt sind. Um vollkommen allge-
mein zu sein; soll eine derartige Einrichtung in der Lage sein, auf η binäre veränderliche Eingänge
anzusprechen und mit ν — ι anderen derartigen
Einrichtungen zusammenzuarbeiten. Bei einer möglichen Form ist jede Einrichtung für
sich einem Koeffizient Z1 gleichgesetzt, und alle
Einrichtungen zusammen sind der Schaltfunktion / gleichgesetzt. Wenn diese Einrichtungen logische
Kreise bilden, kann jede allgemeine Schaltfunktion gebildet werden. Die logischen Kreise können
»Und«- und »Oder«-Kreise sein, aber gerade »Und«- oder »Oder«-Kreise genügen alkin nicht,
um sämtliche möglichen Schaltfunktionen zu bilden, wenn sie auch einige bilden können.
Eine Einrichtung, die einen von zwei möglichen Zuständen annehmen kann und dabei als binäres Gedächtnis oder als binäre Speicherung verwendet worden ist, ist ein. magnetischer Kern. Solche Kerne sind mit im wesentlichen rechteckigen Hysteresisschleifen erhältlich und können z. B. aus Ferritmaterial bestehen. Bei einem solchen Kern beträgt das. Verhältnis der Koerzitivkraft zur Sättigungsflußdichte nahezu Eins. Wenn kein magnetisches Feld angelegt ist, hat der Kern einen remanenten Magnetismus, der positiv oder negativ ist, je nach der Richtung der vorher angelegten Magnetisierungskraft. Ein Zustand des remanenten Magnetismus kann" als dem binären Zustand »o« und der andere als dem binären Zustand »1« entsprechend definiert werden.
Eine Einrichtung, die einen von zwei möglichen Zuständen annehmen kann und dabei als binäres Gedächtnis oder als binäre Speicherung verwendet worden ist, ist ein. magnetischer Kern. Solche Kerne sind mit im wesentlichen rechteckigen Hysteresisschleifen erhältlich und können z. B. aus Ferritmaterial bestehen. Bei einem solchen Kern beträgt das. Verhältnis der Koerzitivkraft zur Sättigungsflußdichte nahezu Eins. Wenn kein magnetisches Feld angelegt ist, hat der Kern einen remanenten Magnetismus, der positiv oder negativ ist, je nach der Richtung der vorher angelegten Magnetisierungskraft. Ein Zustand des remanenten Magnetismus kann" als dem binären Zustand »o« und der andere als dem binären Zustand »1« entsprechend definiert werden.
.Zum Speichern einer Information in einem solchen Kern wird eine Steuerwicklung erregt, um
an den Kern ein magnetisches Feld anzulegen, das ihn in den Zustand versetzt, der definitionsgemäß
die Speicherung einer binären »o« darstellt. Die binäre Information kann dann gespeichert werden,
indem ein Stromimpuls an eine Eingangsinformationswicklung angelegt wird, wenn die Information
eine binäre »1« ist, und kein Stromimpuls, wenn die Information eine binäre »o« ist. Zum
Ablesen wird an die Steuerwicklung ein Stromimpuls .mit gleicher Richtung wie beim Rückstellungsimpuls
angelegt. Wenn der Kern in einem solchen Zustand ist, daß eine binäre »o« gespeichert
ist, wird die Magnetisierung nicht umgekehrt, und es erscheint an einer Ausgangswicklung
nur eine geringe Ausgangsspannung, die von einer nur geringen Änderung des Flusses im
Kern herrührt. Wenn jedoch der Kern in einem solchen Zustand ist, daß eine binäre »1« gespeichert
ist, wird' die Magnetisierung des Kerns umgekehrt, und es erscheint ein großer Ausgangsimpuls
an den Klemmen der Ausgangswicklung. Solche für die Speicherung benutzten Kerne sind
in einem Aufsatz »Static Magnetic Storage and Delay Line« von An Wang und Way Dong
Woo im »Journal of Applied Physics«, Bd. 21, S. 49 (Januar 1950), eingehend beschrieben.
Wenn mehr als eine Eingangsinformationswicklung verwendet wird, können solche Kerne
»Oder«-Kreise bilden. Wie oben erklärt, sind jedoch »Oder«-Kreise allein nicht ausreichend, um
die allgemeine Schaltfunktion zu bilden, die in kanonischer Formen Gleichung (i) gegeben ist.
Ferner liefern magnetische Kerne nicht ohne weiteres »Und«-Kreise.
Erfindungsgemäß wird ein Kreistyp mit magnetischem Kern geschaffen, der allein oder in Verbindung
mit »Oder«-Kreisen sämtliche möglichen Schaltfunktionen ergeben kann; dieser Kreis ist
ein »Kreis mit gemeinsamer Verneinung«. Ein »Kreis mit gemeinsamer Verneinung« kann dargestellt
wenden durch den Ausdruck
f = *'yr, (10)
der angibt, daß ein Ausgang nur bei gemeinsamer \rerneinung von χ und y vorhanden ist. Im allgemeinen,
kann irgendeine gewünschte Schaltfunktion entweder in der Form der Gleichung (8) durch
»Kreise mit gemeinsamer Verneinung« oder in der Form der Gleichung (7) durch »Kreise mit gemeinsamer
Verneinung« und einem »Oder«-Kreis gebildet werden.
Bei 'der obigen Beschreibung der Verwendung eines magnetischen Kerns als Speicher- oder
Gedächtniseinrichtung oder als »Oder«-Kreis wurde ein Impuls an eine einzige Steuerwicklung
gelegt, welcher sowohl die Information durch Ablesen weitergab als auch den Kern in den Anfangszustand
zurückversetzte. Somit bewirkt bei einer statisch-magnetischen Verzögerungsleitung der
Steuerimpuls sowohl, daß die Information auf den nächsten Kern übertragen wird, als auch, daß
jeder Kern, von dem aus eine Information übertragen wurde, zur Vorbereitung für das nächste zu
speichernde Informationsstück in den Anfangszustand zurückgesetzt wird. Diese beiden Operationen,
nämlich die Übertragung der Information aus einem Kern und das Zurückversetzen eines
Kerns in seinen »o«-Zustand, werden hier mit »Weitergabe« bzw. »Rückstellen« bezeichnet. Bei
der bisherigen magnetischen Speichereinrichtung waren diese Operationen vereinigt. Erfindungsgemäß
werden jedoch diese Operationen getrennt, und die Weitergabe- und Rückstellimpulse haben
die Tendenz, den Kern auf entgegengesetzte Zustände des remanenten Magnetismus zu magnetisieren,
bei denen der restliche oder remanence Fluß in entgegengesetzter Richtung liegt, wodurch
ein »Kreis mit gemeinsamer Verneinung« gebildet werden kann.
Eine allgemeine Aufgabe der Erfindung ist es, irgendeine gewünschte Schaltfunktion durch einen
Kreis, bei dem nur magnetische Kerne verwendet werden, zu bilden. Da magnetische Kerne sehr
billig herzustellen sind, außerordentlich lange wenn nicht unbegrenzte Lebensdauer haben und
geringe Leistungsanforderungen stellen, besteht also eine. Aufgabe der Erfindung darin, Schaltkreise
zu vereinfachen und allgemeine Schaltkreise zu schaffen, die äußerst wirtschaftlich und gegebenenfalls
sehr raumsparend sind.
Eine andere Aufgabe der Erfindung ist es, »Kreise mit gemeinsamer Verneinung« mit magnetischen
Kernen zu schaffen.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht
darin, Schaltkreise zu schaffen, die magnetische Kerne bei »Kreisen mit gemeinsamer Verneinung«
benutzen, um jede gewünschte Schaltfunktion zu bilden.
Eine andere Aufgabe der Erfindung ist es, Schaltkreise zu schaffen, die magnetische Kerne
bei »Kreisen mit gemeinsamer Verneinung« benutzen, bei denen eine falsche Ausgangsinformation
verhindert wird, die infolge der Einführung einer ungewollten Eingangsinformation in den
Schaltkreis entstehen könnte.
Diese und andere Aufgaben der Erfindung werden bei einem speziellen Ausführungsbeispiel erfüllt,
bei dem eine Vielzahl von magnetischen Kernen in einer ersten Stufe angeordnet sind,
wobei jeder der Kerne eine Rückstellwicklung, Informationswicklungen, eine Weitergabewicklung
und eine Ausgangswicklung aufweist, die so ange-
ao ordnet sind, daß ein Ausgangsimpuls bei Anlegen eines Impulses an die Weitergabewicklung nur bei
gemeinsamer Verneinung der Eingangsinformation an jedem Kern der ersten Stufe entsteht. Ein
einziger Kern der zweiten Stufe besitzt eine Vielzahl von Wicklungen, wobei die Ausgangswicklung
eines jeden Kerns der ersten Stufe an einzelne . Informationswicklungen auf dem Kern der zweiten
Stufe angeschlossen ist und Rückstell- und Weiter-'gabebzw. Ableseimpulse an die anderen Wicklungen
angelegt werden. Der Kern der zweiten Stufe kann entweder ein »Kreis mit gemeinsamer
Verneinung« oder ein »Oder«-Kreis sein, je nach der Polarität des remanenten Magnetismus beim
Anlegen des Ableseimpulses. Somit kann durch den Kern der zweiten Stufe ein Ausgangsimpuls
entweder bei Nichtvofhandensein jeglichen Ausgangs .an den Kernen der ersten Stufe oder bei
Vorhandensein eines Ausgangs an wenigstens einem Kern der ersten Stufe entstehen:
Erfindungsgemäß ist die zeitliche Lage der an die Kerne der ersten Stufe und den Kern der
zweiten Stufe angelegten Impulse so beschaffen, daß eine falsche Information zwischen den Kernen
der ersten Stufe und dem Kern der zweiten Stufe nicht, übertragen werden kann. Insbesondere wird
bei einem speziellen Ausführungsbeispiel der Erfindung bei der Operationsfolge der Rückstellimpuls
an die Kerne der ersten Stufe angelegt, worauf etwaige Informationsimpulse folgen.
Gleichzeitig wird ein Rückstellimpuls an den Kern der zweiten Stufe angelegt, wobei der Rückstellimpuls
der zweiten Stufe sowohl mit dem Rückstellimpuls der ersten Stufe als auch mit den
an die Kerne der ersten Stufe angelegten Informationsimpulsen zeitlich zusammenfällt. Danach
wird der Weitergabeimpuls an die Kerne der ersten Stufe angelegt, um die Information auf den
Kern der zweiten Stufe zu übertragen, worauf das Anlegen des Weitergabe- oder Ableseimpulses der
zweiten Stufe an deh Kern der zweiten Stufe folgt.
Bei diesem 'speziellen Ausführungsbeispiel der Erfindung kann jede besondere Schaltfunktion/
gebildet werden. Wenn man die kanonische Form der Gleichung (1) . gs
f = fo %'i%z ■ ■ · x'n + fi ti #2 · · · Xn ■ ■ ■ + fv-i %
betrachtet und annimmt, daß der Kern der zweiten Stufe ein »Kreis mit gemeinsamer Verneinung«
ist, werden nur diejenigen Werte, deren Koeffizienten /,· = ο sind, an die Kerne der ersten Stufe
angelegt. Wenn der Kern der zweiten Stufe ein »Oder«-Kreis ist, werden in gleicher Weise nur
diejenigen Werte, deren Koeffizienten ft=i sind,
an die Kerne der ersten Stufe angelegt. Somit ist bei diesem speziellen Ausführungsbeispiel der
Erfindung die besondere Funktion durch die Wahl der Koeffizienten ft bestimmt, die durch Kerne der
ersten Stufe im Schaltkreis dargestellt sind.
Ein Merkmal der Erfindung besteht darin, daß ein magnetischer Kern eine Vielzahl von Wicklungen
aufweist, an die Rückstell-, Informationsund Weitergabeimpulse angelegt werden, wobei
die Rückstellimpulse bewirken,' daß der remanente Magnetismus im Kern eine bestimmte Polarität
aufweist, und die Informations- und Weitergabe; ■impulse bewirken, daß der Magnetismus die entgegengesetzte
Polarität hat, so daß ein Ausgangsimpuls an einer anderen Wicklung bei Auftreten
des Weitergabeimpuises nur dann erscheint, wenn keine Informationsimpulse aufgetreten sind.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß ein Schaltkreis aus einer Vielzahl von
Kernen besteht, wobei sich auf jedem Kern eine Vielzahl von Wicklungen befindet, an die Informations-
und Steuerimpulse so angelegt werden, daß ein Ausgang an einer anderen Wicklung nur
bei Nichtvorhandensein jeglicher Informationsimpulse an einem besonderen Kern entsteht und
daß die Ausgänge dieser Kerne die Informationseingänge eines einzigen Kerns sind, von dem ein
Ausgang entweder bei Nichtvorhandensein aller Informationseingänge oder andererseits bei Vorhandensein
irgendeines oder mehrerer Informationseingänge erhalten wird.
Erfindungsgemäß wird die Information in einer Vielzahl von Kernen gespeichert und unter dem
Einfluß von Rückstell-, Informations- und Weitergabeimpulsen wie oben beschrieben an einen einzelnen
Kern weitergegeben. Ein weiteres Erfindungsmerkmal besteht darin, daß ein Rückstellimpuls
an den einzelnen Kern in zeitlicher Übereinstimmung mit der Anlegung von Rückstell-
und Informationsimpulsen an die Vielzahl von Kernen angelegt wird^ wodurch die falsche Übertragung
von Signalen zwischen der Vielzahl von Kernen und dem einzelnen Kern verhindert wird.
Ein vollständiges Verständnis der Erfindung und ihrer verschiedenen Merkmale läßt sich
an Hand der Erläuterung und der Zeichnung erreichen.
Fig. ι ist eine zum Teil in Blockform gegebene Darstellung eines speziellen Ausführungsibeispiels
der Erfindung;
Fig. 2 ist eine zeitliche Aufzeichnung der verschiedenen Impulse des Ausführungsbeispiels nach
Fig. i.
Nun soll auf die Zeichnung eingegangen werden: Fig. ι zeigt ein spezielles Ausführungsbeispiel der Erfindung, das als Grundlage sowohl
ίο für die Beschreibung eines einfachen Beispiels als
auch für eine allgemeinere Diskussion von allgemeinen Schaltfunktionen dienen kann. Wie man
sieht, sind zwei magnetische Kerne ΐοΛ und ioc,
die Kerne der ersten Stufe sind, und ein einzelner Kern 11, der ein Kern der zweiten Stufe ist, vorgesehen.
Jeder der Kerne 10 der ersten Stufe ist mit einer Rückstellwicklung 13 der ersten Stufe,
einer Weitergabewicklung 14 der ersten Stufe, einer Ausgangswicklung 15 und — bei dieser spe-
ao ziellen Ausführung — mit zwei Eingangs-Informationswicklungen
16 versehen. Der Kern der zweiten Stufe ist mit einer Rückstellwicklung 18
der zweiten Stufe, einer Weitergabewicklung 19 der zweiten Stufe, zwei Eingangs-Informationswicklungen
20, von denen jede mit der Ausgangswicklung 15 eines der Kerne der ersten Stufe verbunden
ist, und mit einer Ausgangswicklung 21 versehen. Die Pfeile neben jeder Wicklung zeigen
die Richtung der Magnetisierung des magnetischen Kerns an, wenn in der jeweiligen Wicklung Strom
fließt.
Im Augenblick sei nur ein Kern 10^ betrachtet,
an den in folgender Reihenfolge Impulse angelegt werden: Rückstell-, Eingangs-, Weitergabeimpuls.
Nach Anlegen des Weitergabeimpulses wird dann in der Ausgangswicklung Strom vorhanden sein
oder nicht, je nachdem ob die Eingangswicklungen 16 seit dem letzten Anlegen eines Rückstellimpulses
an die Rückstellwicklung 13 erregt waren oder nicht. Diese Impulse können vorteilhafterweise
von einem geschlossenen Zählring 24 abgeleitet werden, der durch einen Oszillator 25 und
einen Rechteckwellen-Generator 26 betrieben wird. Vorteilhafterweise können die Impulse vom Zählring
24 über Kathodenstufen 28 zugeführt werden. Die Informationsimpulse können von irgendwelchen
Informationsquellen α und b, beziffert
mit 30, über einen »Und«-Kreis3i zugeführt werden, so daß sie durch den Zählring 24 gesperrt
werden, ferner über Kathodenstufen 33.
Zur Zeit t1 in Fig. 2 wird der Rückstellimpuls
an die Rückstellwicklung 13 auf dem Kern 10 angelegt
und der Kern in Richtung des Uhrzeigers magnetisiert, wie es durch den Pfeil bei der
Wicklung 13 angedeutet ist. Zur Zeit t2 soll dem
Kern die Information durch Anlegen von Informationsimpulsen der Quelle 30 an die Wicklungen
i6 zugeführt werden, wenn eine »1« in den Kern
gebracht werden soll. Es sei angenommen, daß zu dieser Zeit die Informationsquelle α einen Ausgang
x' und die Informationsquelle b einen Ausgang y' liefert und x' = y' = ο ist. Da kein Informationsimpuls
an die Wicklungen 16 gelangt, wird der Zustand des Kerns durch den Eingang nicht
verändert. Zur Zeit i3 gelangt der Weitergabeimpuls
an die Weitergabewickhing 14. Gemäß einem Merkmal der Erfindung kehrt sich der Magnetisierungszustand
des Kernes von der Richtung im Uhrzeigersinn in die Richtung gegen den Uhrzeigersinn
um, wobei eine große Flußänderung entsteht, welche die Ausgangswicklung 15 erregt.
Somit ist in diesem FaIIeZ=I. Wenn durch die
Quellen 30 ein Eingang x, y oder beides an die Wicklungen 16 angelegt worden wäre, würde die
Eingangsinformation bewirkt haben, daß der Kern
zur Zeit i2 entgegen dem Uhrzeigersinn magnetisiert
worden wäre. Der Weitergabeimpuls hätte dann die Tendenz, den Kern in der gleichen Richtung
zu magnetisieren, wie sie bereits vorhanden ist, so daß eine merkliche Änderung des Flußes im
Kern nicht entstehen würde. In diesen Fällen ist / = o.
Analytisch ausgedrückt, lautet der Zusammenhang zwischen dem Ausgang / der -Wicklung 15
und den von den Informationsquellen α und b kommenden Eingängen χ und y
f=x'y'.
11
Dies ist das spezielle Beispiel eines »Kreises mit gemeinsamer Verneinung«, der durch die Gleichung
(10) gegeben wurde.
Selbstverständlich ist ein erfmd'ungsgemäßer »Kreis mit gemeinsamer Verneinung« nicht auf
eine besondere Anzahl von Eingangs-Informationswicklungen beschränkt. Bei der beschriebenen
Ausführung sind zwei Wicklungen 16 nur zum Zwecke der Erläuterung benutzt. Der allgemeine
Ausdruck für einen magnetischen Kern 10 mit η Eingangswicklungen und Rückstell- und Weitergabewicklungen
gemäß der Erfindung lautet:
f (X1X2 ... Xn) = (x[x'2 ... O . (12)
Damit ein Schaltkreis mit magnetischen Kernen in der Lage ist, irgendeine Schaltfunktion mit
η Veränderlichen zu bilden, muß er jede besondere Funktion der allgemeinen Formen, wie .sie durch
die Gleichungen (1), (7) und (8) gegeben sind, bilden können. Ein einziger Kern kann jedoch nur
eine Funktion der durch die Gleichung (12) gegebenen
Form bilden. Daher besteht ein anderes no Merkmal der Erfindung darin, daß die Ausgänge
einer Anzahl von magnetischen Kernen 10 der ersten Stufe als Eingänge für einen Kern einer
zweiten Stufe benutzt werden. Wenn der Kern der zweiten Stufe ein »Kreis mit gemeinsamer Verneinung«
ist, ist die Funktion durch die Gleichungen (8) oder (9) definiert. Wenn der Kern
der zweiten Stufe ein »Oder«-Kreis ist, ist die Funktion durch die Gleichungen (1) oder (2) definiert.
iao
Es sei nochmals zu Fig. 1 übergegangen und zu der einfachen Darstellung einer binären Addiereinrichtung
zurückgekehrt, deren allgemeine Schaltfunktion durch Gleichung (2) gegeben ist, ferner sei der Fall betrachtet, daß der Kern 11 der
zweiten Stufe ein »Kreis mit gemeinsamer Ver-
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neinung« ist, wie er mit Bezug auf den Kern io in der ersten Stufe beschrieben wurde. Da der
Kern 11 ein »Kreis mit gemeinsamer Verneinung« ist, sollen die Eingänge an den Informationswicklungen
20 die Information sein, die verneint sein muß, um den gewünschten Ausgang an der Ausgangswicklung
21 hervorzubringen. Wie oben mit Bezug auf Gleichung (2) angegeben wurde, ist
Z0 = /3 = ο und Z1 = Z2 = i. Die Informationsquellen a
und b. können daher Informationsimpulse entsprechend x' und y an den Kern 10^ und die
Informationsquellen c und d Informationsimpulse entsprechend χ und y an den Kern ioc liefern. Der
Ausgang des Kerns, ioA wind daher xy und der
Ausgang des Kerns ioc x' y' sein. Wenn entweder
xy oder x' y' an den Kern 11 angelegt wird1, .erscheint
kein Ausgang an der Wicklung 21. Daher wird nur ein Ausgang erscheinen, wenn die Bedingung
der Informatiorrsimpulse definiert ist durch Zi = Zg= i>
wie es für diese besondere Schaltfunktion gewünscht wurde.
Der Kern 11 in der zweiten Stufe kann entweder ein »Kreis mit gemeinsamer Verneinung«, wie oben
geschildert, oder ein »Oder«-Kreis sein. Wenn er ein »Kreis mit gemeinsamer Verneinung« ist, liegt
die Magnetisierungsrichtung infolge des Ableseoder Weitergabeimpulses so, wie sie durch den
Pfeil 35 angedeutet ist, nämlich entgegen der Magnetisierungsrichtung durch den Rückstellimpuls.
Wenn er ein »Oder«-Kreis ist, liegt die Magnetisierungsrichtung infolge des Ablese- oder
Weitergabeimpulses so, wie sie durch den Pfeil 36 angedeutet ist, nämlich in der gleichen Richtung
wie die Magnetisierung durch den Rückstellimpuls. Im letzten Falle sollen die Funktionen x'' y und xy'
als Eingänge an den Kern 11 der zweiten Stufe angelegt werden. Die Informationsquellen α und b
werden daher Impulse entsprechend den Zuständen χ und y und die Informationsquellen c und d
Impulse entsprechend den Zuständen x' und y liefern, da bei diesem speziellen Beispiel die Verneinung
von χ und y' die Schaltfunktion x' y und die Verneinung v.on y' und χ die Funktion yx'
definiert.
Wenn auch ein spezielles einfaches Beispiel in bezug auf eine besondere Art von Kreis, nämlich
ein binäre Addiereinrichtung mit zwei Eingangsveränderlichen beschrieben wurde, so ist selbstverständlich
der in Fig. 1 gezeichnete Kreis vollkommen allgemein und kann k Kerne in der ersten
Stufe mit jeweils η Eingängen enthalten. Wenn der Kern in der zweiten Stufe ein »Kreis mit gemeinsamer
Verneinung« ist, kann die Schaltfunktion des allgemeinen Kreises wie folgt definiert werden:
(13)
wobei k und nv n2.. .nk irgendwelche positiven
ganzen Zahlen sein können und der erste Index der Eingangsveränderlichen den Kern bezeichnet, an
den sie angelegt ist, und der zweite Index die Nummer der an diesen Kern angelegten Eingangsveränderlichen.
In Gleichung (13) sind keine Koeffizienten Zj
enthalten, wie sie durch das Vorhandensein des Kerns der ersten Stufe bestimmt sind, so daß für
alle Werte der Gleichung (13) Zi=1 1S^· Die
Gleichung (13) ist der Ausdruck für einen allgemeinen Kreis mit zwei Stufen der in Fig. 1 gezeichneten
Ausführung, sie hat die Form des kano-
wobei, wie für Gleichung (13), k und nvn2...nk
irgendwelche positive Zahlen sind und die erste Indexziffer der Eingangsveränderlichen den Kern
bezeichnet, an den sie angelegt ist, und die zweite Indexziffer die Nummer der an den Kern angelegten
Eingangsveränderlichen. Wiederum enthält die Gleichung (14) keine Koeffizienten fit wie sie durch
das Vorhandensein d'es Kerns in der ersten Stufe im Kreis definiert sind, und in der Tat ist für
jeden Wert der Gleichung (14) ff= 1. Sie hat die
Form des kanonischen Ausdrucks der Gleichung (7).
Bei gewissen Kreisen ist es, wie oben festgestellt wurde, wünschenswert, sowohl einen Impuls als
auch seine Umkehrung an verschiedene Kerne gleichzeitig anzulegen. Dies kann leicht durch Verwendung
eines magnetischen Kerns als »Kreis mit nischen Ausdrucks der Gleichung (8). Die Gleichung
(13) unterscheidet sich von der kanonischen Form der Gleichung (8) dadurch, daß sie eine vereinfachte
Form sein kann, die man durch algebraische oder andere Verfahren für eine spezielle
Ausführung erhält. So kann eine gegebene Ein- 1°° gangsveränderliche nur in einem Wert der
Gleichung (13) auftreten, wenn auch im allgemeinen viele oder die meisten Veränderlichen in
verschiedenen Werten der Gleichung erscheinen.
Wenn der Kern in der zweiten Stufe ein »Oder«- *°5
Kreis ist, kann die Schaltfunktion wie folgt definiert werden:
gemeinsamer Verneinung« mit nur einer einzigen Informationswicklung erreicht werden.
Es sei nun wiederum zu Fig. 1 zurückgekehrt. Der Kern 11 in der zweiten Stufe muß durch den
Rückstellimpuls im Uhrzeigersinn magnetisiert werden, bevor der Weitergabeimpuls in der ersten
Stufe bewirkt, daß die Ausgangsimpulse von den Kernen der ersten Stufe abgelesen und an die Eingangs-Informationswicklungen
20 des Kerns 11 in der zweiten'Stufe angelegt werden. Wenn der Kern
in der zweiten Stufe in den Anfangszustand zurückversetzt würde, bevor die Information in die
Kerne der ersten Stufe hereingebracht ist, würde das Hereinbringen der Information den Rückstellzustand
des Kerns der zweiten Stufe herstellen, da ein Ausgangsimpuls an der.Wicklung 15 infolge
der Flußänderung im Kern io der ersten Stufe erscheinen
würde, wenn eine Eingangsveränderliche »i« an die Wicklungen 16 angelegt war. Wenn
jedoch der Rückstellimpuls an den Kern der zweiten Stufe angelegt wird, nachdem die Eingangsveränderlichen
an die Informatiortswicklungen 16 angelegt sind, würde der Rückstellimpuls
bewirken, daß ein falsches Signal rückwärts über die Wicklung 15 an die Kerne der ersten Stufe angelegt
wird. Dieses Problem kann auf verschiedene Weise gelöst werden. Bei einer speziellen Ausführung
der Erfindung kann ein Gleichrichternetzwerk ähnlich dem bei Verzögerungsleitungen mit magnetischen
Kernen verwendeten zwischen die Wicklungen 15 und 20 geschaltet werden. Hierdurch
werden jedoch die Gesamtkosten des Schaltkreises beträchtlich erhöht. Es können bei Ausführungen
der Erfindung Kompensationswicklungen auf denselben Kernen oder auf Korrekturkernen benutzt
werden. Hierbei sind gleichmäßige Eigenschaften der magnetischen Stoffe erforderlich. Bei einer
weiteren Ausführung der. Erfindung wird ein Sperrwiderstand in Reihe mit der Ausgangswicklung
verwendet, wobei die Eingangs-Informationsimpulse auch an diesen Widerstand angelegt werden
und die Polung der Ausgangswicklung so gewählt wird, daß der Rückstellimpuls an ihr positiv
erscheint, während der Informationsimpuls negativ erscheint. Wenn jemals ein positiver Eingangsimpuls
an die Informationswicklung angelegt wird, reicht der Spannungsabfall an dem Widerstand
aus, um zu verhindern, daß ein negativer Impuls am Ausgang erscheint. Bei Wid'erstandssperrung
ist eine Verstärkung des Ausgangsimpulses vorteilhaft, um die Übertragung vom Ausgang eines
Kerns in der ersten Stufe zum Eingang eines Kerns in der zweiten Stufe zu verbessern.
Gemäß einem anderen Erfindungsmerkmal und bei einer bevorzugten Ausführung des .Merkmals
wird verhindert, daß Störimpulse, die an den Ausgangswicklungen 15 der Kerne 10 in der ersten
Stufe während des Anlegens von Rückstell- oder Informationsimpulsen an die Kerne in der ersten
Stufe erscheinen, den Zustand des Kerns der zweiten Stufe ändern, und zwar -durch eine besondere
zeitliche Lage der an den Kern n in der zweiten Stufe angelegten Impulse. Wie aus Fig. 2 ersichtlich
ist, wird ein Rückstellimpuls in der zweiten Stufe an die Rückstellwicklung 18 zu den Zeiten If1
und tz angelegt, während die Rückstell- und Eingangsimpulse
an die Kerne in der ersten Stufe angelegt werden. Dieser Rückstellimpuls in der zweiten
Stufe kann von einem »Oder«-Kreis 35 gebildet werden,. dessen Eingänge die beiden Stufen
des Zählrings 24 sind, welche die Zeiten tx und tz
bestimmen. Am Ende des Rückstellimpulses in der zweiten Stufe werden die Weitergabeimpulse in
der ersten Stufe angelegt, welche die Information der Kerne von der ersten Stufe auf die Kerne in
der zweiten Stufe übertragen. Dann wird zui Zeit ti die Ablesewicklung in der zweiten Stufe
erregt, um den endgültigen Ausgang hervorzubringen.
Der Störimpuls, der in der Ausgangswicklung 15 des Kerns in der ersten Stufe infolge des Anlegens
des Rückstellimpulses an die Wicklung 13 entsteht, hat eine solche Richtung, daß der an die
Wicklung 18 angelegte Rückstellimpuls in der zweiten Stufe unterstützt wird. Ebenso erzeugt der
Rückstellimpuls in der zweiten Stufe an der Wicklung20 einen Störimpuls, der, zum Kern in der
ersten Stufe zurückübertragen, den Rückstellimpuls in der ersten Stufe unterstützt. Daher
braucht man sich für diesen Augenblick des Schaltzyklus nicht um eine falsche Übertragung von
Informationen zwischen den beiden Kernen zu kümmern. Zu der Zeit, in der ein Informations-Eingangsimpuls
an eine Wicklung 16 eines Kerns in der ersten Stufe angelegt wird, hat der Fluß in
dem Kern in der zweiten Stufe bereits einen konstanten Zustand erreicht, also wird zu dieser Zeit
keine Spannung in der Wicklung 20 erzeugt und infolgedessen kein Impuls zum Kern in der ersten
Stufe zurückübertragen. Der breite Rückstellimpuls in der zweiten Stufe erzeugt in der Tat eine
solche Magnetisierung der Hysteresisschleife des Kerns in der zweiten Stufe, daß die Summierung
der Wirkungen der Störimpulse, die durch die an die Kerne in der ersten Stufe angelegten Informationsimpulse
entstehen, nicht ausreichen, um diese Vormagnetisierung zu überwinden und die Magnetisierung des Kerns in der zweiten Stufe
fälschlicherweise umzukehren.
Die Rückstellimpulse in der zweiten Stufe halten die Magnetisierung des Kerns in der zweiten Stufe
bei der Sättigung oder über sie hinaus aufrecht, und die Störimpulse führen nur dazu, daß diese
magnetische Feldstärke verringert wird. Deshalb erzeugen die Rückstellimpulse in der zweiten Stufe
eine magnetische Feldstärke und damit eine Vormagnetisierung von solcher Größe, daß die Sich
summierende Wirkung der Störimpulse aller Kerne in der ersten Stufe nicht ausreicht, um die Richtung
der magnetischen Feldstärke umzukehren. Bei anderen Ausführungen der Erfindung, bei denen
eine große Anzahl von Kernen in der ersten Stufe verwendet wird, kann dies durch einen Rückstellimpuls
in der zweiten Stufe, dessen Amplitude größer als die der Informations-Eingangsimpulse
ist, erreicht werden.
Vorteilhafterweise wird in den durch die Wicklungen 15 und 20 gebildeten Kreis ein Widerstand
41 eingeschaltet, um die Umkehr der Magnetisierung eines Kerns 10 in der ersten Stufe bei Anlegen
eines Informationsimpulses an die Wicklung 16 während des Vorhandenseins des Rückstellimpulses
in der zweiten Stufe sicherzustellen.
Während in Fig. 1 eine zweistufige Anordnung von magnetischen Kernen dargestellt ist, mit der
alle Schakfunktionen erfindungsgemäß gebildet werden können, kann es Beispiele von Kreisen
geben, bei denen es erwünscht ist, daß die Ausgangsfunktion des Kerns in der zweiten Stufe
selbst eine Eingangsveränderliche für einen anderen Kern in der ersten Stufe ist. Bei solchen Beispielen
können diese Kreise hintereinander ge-
Claims (6)
1. Schaltkreis unter Verwendung von magnetischen Kernen mit einer Vielzahl von Wicklungen,
die so angeordnet sind, daß jeder Kern ein »Kreis mit gemeinsamer Verneinung« ist,
dadurch gekennzeichnet, daß jeder Kern eine Wicklung aufweist, an die ein erster Impuls
angelegt wird, um zu bewirken, daß der remanente Magnetismus im Kern eine bestimmte
Polarität aufweist, daß ferner an η andere Wicklungen gleichzeitig η zweite Impulse angelegt
werden, um die Magnetisierung in'dem Kern bei Auftreten von wenigstens einem zweiten
Impuls umzukehren, daß weiterhin an eine andere Wicklung ein dritter Impuls angelegt
ist, um die Magnetisierung in dem Kern umzukehren, wenn keine zweiten Impulse aufgetreten
sind, und daß schließlich eine Ausgangswicklung vorhanden ist, um einen Ausgangsimpuls
bei Auftreten des dritten Impulses abzugeben, wenn keine zweiten Impulse aufgetreten
sind, wobei η eine ganze Zahl ist.
2. Schaltkreis unter Verwendung von wenigstens zwei magnetischen Kernen mit Wicklungen,
die zum Anlegen von Impulsen in einer Stufe nach Anspruch 1 geeignet sind', dadurch
gekennzeichnet, daß die Ausgangswicklungen der magnetischen Kerne in der einen Stufe an
Eingangswicklungen auf einem magnetischen Kern in einer zweiten Stufe angeschlossen sind,
wobei der magnetische Kern in der zweiten Stufe zusätzlich mit einer Vielzahl von Wicklungen
versehen ist, von denen eine Wicklung zum Anlegen eines Rückstellimpulses geeignet
ist, dem remanenten Magnetismus des zweiten Kerns eine bestimmte Richtung zu erteilen, von
denen ferner andere Wicklungen zum Anlegen von Impulsen geeignet sind, um die Magnetisierung
des zweiten Kerns nach Umkehr der Magnetisierung in einem der Kerne in der ersten Stufe umzukehren, und daß Mittel vorgesehen
sind, um einen Ableseimpuls an den Kern in der zweiten Stufe anzulegen.
3. Schaltkreis nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern in der zweiten
Stufe eine Ausgangswicklung aufweist und daß nach Anlegen des Ableseimpulses nur dann
ein Ausgangssignal abgegeben wird, wenn die Richtung des remanenten Magnetismus in den
Kernen in der ersten Stufe nicht durch dritte an die Kerne in der ersten Stufe angelegte
Impulse umgekehrt wurde.
4. Schaltkreis nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern dn der zweiten
Stufe eine Ausgangswicklung aufweist und daß nach Anlegen des Ableseimpulses nur dann
ein Ausgangssignal abgegeben wird, wenn die Richtung des remanenten Magnetismus ir
wenigstens einem 'der Kerne der ersten Stufe durch einen dritten an diesen Kern in der
ersten Stufe angelegten Impuls umgekehrt wurde.
5. Schaltkreis nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine Wicklung
des Kerns in der zweiten Stufe zum Anlegen eines ersten Impulses geeignet ist, um go
zu bewirken, daß der remanente Magnetismus in dem Kern der zweiten Stufe eine bestimmte
Richtung hat, während erste und zweite Impulse an jeden der Kerne in der ersten Stufe
angelegt werden.
6. Schaltkreis nach einem der Ansprüchen
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel vorgesehen sind, um die in den Kernen in der
ersten Stufe gespeicherte Information bei Anlegen der einzelnen dritten Impulse an jeden
Kern in der ersten Stufe auf den Kern in der zweiten Stufe zu übertragen, wobei die Mittel
die Ausgangs wicklung auf jedem Kern in der ersten Stufe und individuelle Eingangswicklungen
auf dem Kern in der zweiten Stufe umfassen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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