Verfahren zum Ablöschen von Branntkalk unter Gewinnung von gereinigtem
Kalkhydrat Durch die bisher bekannten Kalklöschverfahren i werden nur Kalkhydratqualitäten
erhalten, die für viele Zwecke in der chemischen Industrie nicht genügen. Ein Kalkhydrat
für chemische Zwecke soll möglichst arm oder frei von Verunreinigungen sein. Auch
ist es erwünscht, aus unreinen Kalkvorkommen ein gereinigtes Produkt herzustellen.
Für dieBauindustrie wird einKalkhydrat mit einer möglichst hohen Geschmeidigkeit
bzw. Ergiebigkeit angestrebt.Process for the quenching of quicklime with the recovery of purified
Hydrated lime The previously known lime slaking process i only produces hydrated lime qualities
which are insufficient for many purposes in the chemical industry. A hydrated lime
for chemical purposes it should be as low as possible or free from impurities. Even
it is desirable to produce a purified product from impure lime deposits.
A hydrated lime with the highest possible flexibility is used in the construction industry
or productivity aimed at.
Es ist nun schon bekannt, die gröbsten Verunreinigungen durch Siebtrommeln
mit Austragevorrichtungen für nicht gelöschte Kalkstücke und Verunreinigungen, z.
B. durchWindsichten, zu entfernen. Handelt es sich aber darum, ein besonders reines
Kalkhydrat herzustellen oder einen stark verunreinigten Branntkalk zu verarbeiten,
so genügen diese Verfahren den gestellten Anforderungen nicht.It is now known that the grossest contamination from sieve drums
with discharge devices for not slaked pieces of lime and impurities, e.g.
B. by windsight to remove. But is it a matter of a particularly pure one
To produce hydrated lime or to process heavily contaminated quicklime,
so these processes do not meet the requirements.
Die geschilderten Nachteile werden durch das Verfahren gemäß derErfindung
behoben. Es wurde nämlich gefunden, daß sich aus verhältnismäßig unreinenKalksorten
ein relativ hochwertiges reines Kalkhydrat oder aus normalen Kalksorten fein gereinigtes
Kalkhydrat herstellen läßt, wenn nach einer mechanischen Vorzerkleinerung des Branntkalkes
zunächst die bei der mechanischen Zerkleinerung anfallenden Staubanteile vor der
Ablöschung abgetrennt werden. Dieses Feinkorn enthält überraschenderweise einen
erheblichen Teil der Verunreinigungen, der ohne vorherige Absiebung in den Löschprozeß
mitgeschleppt würde. Erfindungsgemäß
wird das Material vor dem
Ablöschen durch Absieben der feinsten Anteile, beispielsweise aller Kornanteile,
die feiner als 8 mm sind, aufbereitet.. In den meisten Fällen können aber sogar
Anteile bis zu 2 mm Feinheit in dem der Löschung zuzuführenden Branntkalk belassen
werden, d. h., es werden aus dem Branntkalk nur die Teilchen abgetrennt, die kleiner
als 2 mm sind.The disadvantages outlined are alleviated by the method according to the invention
Fixed. It has been found that relatively impure types of lime
a relatively high quality pure hydrated lime or finely purified from normal types of lime
Lime hydrate can be produced if after mechanical pre-crushing of the quicklime
First of all, the dust fractions that occur during mechanical crushing before the
Deletion to be separated. This fine grain surprisingly contains one
considerable part of the impurities, which without prior screening in the extinguishing process
would be dragged along. According to the invention
will the material before the
Deglaze by sieving off the finest fractions, for example all grain fractions,
that are finer than 8 mm are processed .. In most cases, however, even
Leave portions of up to 2 mm in the quicklime to be slaked
be, d. That is, only the smaller particles are separated from the quicklime
than 2 mm.
Eine weitere Entfernung unerwünschter Fremdbestandteile, wie z. B.
von Eisen-, Aluminium- und Siliciumverbindungen und Calciumcarbonat, wird dadurch
erzielt, daß gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung bewußt nur eine Teillöschung,
beispielsweise zu etwa 50%, durchgeführt und das teilgelöschte Gut von dem noch
ungelöschten Restgut, z. B. in bekannter Weise durch Siebtrommeln, abgetrennt wird.
Wie weit die Teillöschung getrieben wird, hängt von der Qualität des Ausgangsmaterials
ab. Auf jeden Fall muß eine weitgehende, insbesondere fast bis zum Ende durchgeführte
Löschung, wie sie bei den bekannten Löschverfahren üblich ist, vermieden werden.
Wird nämlich die Löschung zu weit, beispielsweise bis zu 9o 0/0 und darüber, durchgeführt,
so werden die im Branntkalk enthaltenen Calciumsilikate, Calciumferrate u. dgl.
unter Bildung von Eisenhydroxyd, Kieselsäure und ähnlichen Produkten hydrolysiert
und gelangen mit in das Feinmehl. Wenn dagegen gemäß der Erfindung nur eine unvollkommene
Löschung vorgenommen wird, so gelangen keine hy drolysierten Verunreinigungen in
das Endprodukt, wie dies bei den bekannten Löschverfahren, z. B. bei der Kreislaufführung
des Restgutes, der Fall ist. Bei der Teillöschung gemäß der Erfindung wird auch
der Gehalt des Fertigproduktes an ungebranntem Gut (Calciumcarbonat) verringert
oder ganz ausgeschlossen.Further removal of unwanted foreign matter, such as B.
of iron, aluminum and silicon compounds and calcium carbonate, is thereby
achieved that according to a further feature of the invention only a partial deletion,
for example to about 50%, carried out and the partially deleted good of the still
undeleted residual material, e.g. B. is separated in a known manner by sieve drums.
How far the partial extinction is driven depends on the quality of the source material
away. In any case, a far-reaching one, especially one that has to be carried out almost to the end
Deletion, as is usual with the known deletion methods, can be avoided.
If the deletion is carried out too far, for example up to 9o 0/0 and above,
so the calcium silicates, calcium ferrates and the like contained in quicklime.
hydrolyzed to form iron hydroxide, silica and similar products
and get into the fine flour. If, however, according to the invention, only an imperfect
Deletion is carried out, so no hydrolyzed contaminants get in
the end product, as is the case with the known deletion methods, e.g. B. in the cycle
of the remaining goods, is the case. In the partial erasure according to the invention is also
the amount of unfired material (calcium carbonate) in the finished product is reduced
or completely excluded.
Das bei der Teillöschung erhaltene Feingut wird zweckmäßig einer Windsichtung
unterworfen, der allerdings das möglichst weit bzw. zu Ende gelöschte Gut nicht,
wie es bei bekannten Löschverfahren der Fall ist, zugeführt werden darf. Wird diese
Anweisung gemäß der Erfindung nicht beachtet, so läßt sich nicht mit Sicherheit
ein reines Endprodukt erhalten. Erfindungsgemäß wird also die Windsichtung nur mit
dem zum Teil abgelöschten Gut durchgeführt, wobei weitere für den Verwendungszweck
unerwünschte Bestandteile, wie z. B. zu grobes Material, abgeführt werden.The fine material obtained in the partial extinction is expediently an air sifting
subject to, however, not the as far or completely deleted good,
as is the case with known deletion methods, may be supplied. Will this
Instructions according to the invention are not observed, so can not be with certainty
get a pure end product. According to the invention, the wind sifting is only with
the partially extinguished good carried out, with more for the purpose
undesirable components such as B. too coarse material to be removed.
Das Wesen der Erfindung liegt also darin, daß vor dem Löschprozeß
alle bei der mechanischen Vorzerkleinerung angefallenen Feingutteilchen, die kleiner
als 8 mm, vorzugsweise aber kleiner als z bis 2 mm, sind, abgetrennt werden und
der anschließende Löschprozeß nur unvollkommen und teilweise durchgeführt wird.
Das bei der Teillöschung erhaltene Feingut wird alsdann gegebenenfalls einer Windsichtung
unterworfen. Beispiel Branntkalk wird mechanisch vorzerkleinert, alles Feingut unter
2 mm abgesiebt und entfernt oder einer anderen Verwendung zugeführt. Das abgesiebte
Feingut mit einer Korngröße von unter 2 mm enthält fast 40% an kalkfremdem Bestandteilen,
während der Branntkalk neben 82 bis 83 % Ca O nur 15 0/a oxydische Verunreinigungen
und als Rest C02 und 11,0 enthält. Die Verunreinigungen haben sich im ausgesiebten
Feingut auf 4.0 % angereichert, so daß also schon durch diese vorherige Aufbereitung
ein Teil der Verunreinigungen entfernt wird.The essence of the invention is that before the deletion process
all of the fine material particles produced during mechanical pre-shredding, the smaller ones
than 8 mm, but preferably smaller than z to 2 mm, are separated and
the subsequent deletion process is only incompletely and partially carried out.
The fine material obtained from the partial quenching is then optionally subjected to an air sifting
subject. Example quicklime is mechanically pre-crushed, all fine material under
2 mm sieved and removed or put to another use. The sieved
Fine material with a grain size of less than 2 mm contains almost 40% of non-lime components,
while quicklime contains 82 to 83% Ca O and only 15 0 / a oxidic impurities
and the remainder contains CO 2 and 11.0. The impurities have been sifted out
Fine material enriched to 4.0%, so that already through this previous preparation
some of the impurities are removed.
Der abgesiebte Branntkalk mit einer Stückung von 2 bis 8 mm wird alsdann
in eine rotierende Siebtrommel geleitet und durch Besprühen mit Wasser nur bis zu
etwa 50% abgelöscht. Die Wasserdosierung wird so vorgenommen, daß die Temperatur
im Reaktionsgut sich auf zoo bis r2o° einstellt. Der nicht abgelöschte Anteil des
Branntkalk es von 5o% wird aus der Trommel entfernt und anderweitiger Verwendung
zugeführt. Das abgesiebte, durch die Teillöschung erhaltene Feingut geht zu mehr
als 95 % durch ein Maschensieb mit zoooo Maschen/cm2 (die Teilchen sind also kleiner
als o,o6 mm). Bei der Teillöschung werden die im Branntkalk erhaltenen Calciumferrate
und -silikate usw. noch nicht hydratisiert, so daß also das erhaltene Feingut wesentlich
weniger Eisen-, Silicium- und Aluminiumverbindungen enthält als die restlichen 5o%
des Aufgabegutes zur Siebtrommel, die noch nicht abgelöscht worden sind.The sifted quicklime with a size of 2 to 8 mm is then
passed into a rotating sieve drum and sprayed with water only up to
about 50% quenched. The water metering is made so that the temperature
adjusts itself to zoo to r2o ° in the reaction mixture. The portion of the
Quicklime it of 5o% is removed from the drum and used elsewhere
fed. The fine material that has been screened off and obtained through the partial extinguishing becomes more
than 95% through a mesh screen with zoooo meshes / cm2 (the particles are therefore smaller
than 0.06 mm). In the case of partial quenching, the calcium ferrate contained in the quicklime is lost
and silicates, etc. not yet hydrated, so that the fines obtained are essential
contains less iron, silicon and aluminum compounds than the remaining 5o%
of the feed material to the sieve drum that have not yet been extinguished.
Das aus der Siebtrommel abgesiebte Feingut wird anschließend einer
Windsicht unterworfen. Wird Branntkalk in einem der bekannten Ablöschapparate, z.
B. in einer Paddelschnecke, in Löschtrögen u. dgl., abgelöscht, so wird aus dem
gleichen Branntkalk ein Kalkhydrat mit nur etwa 70% Ca(OH)2 erhalten. Wird eine
Siebtrommel mit Austragsvorrichtung zum Ablöschen verwendet, so kann der Gehalt
um einige Prozent höher liegen.The fine material screened out of the sieve drum then becomes a
Subject to wind visibility. If quicklime is used in one of the known extinguishing devices, e.g.
B. in a paddle snail, in extinguishing troughs u
the same quicklime obtained a hydrated lime with only about 70% Ca (OH) 2. Will be a
Sieve drum with discharge device used for extinguishing, so the content
be a few percent higher.
Das gemäß der Erfindung hergestellte feinmehlige Kalkhydrat hat dagegen
einen Gehalt von über go%" beispielsweise 950/a Ca(OH)2 oder sogar mehr. Die Geschmeidigkeit
des gemäß der Erfindung hergestellten Kalkhydrates ist etwa um 50% größer als die
von gewöhnlich gelöschtem Kalk.The fine-flour hydrated lime produced according to the invention has however
a content of over 20% "for example 950 / a Ca (OH) 2 or even more. The suppleness
of the hydrated lime produced according to the invention is about 50% larger than that
of usually slaked lime.