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Stahlbeton-Deckenbalken Gegenstand der Erfindung ist eine weitere
Ausbildung der Stahlbetonhohlbalken für die Decke nach Patent 927 172, die aus nebeneinanderliegenden,
durch Vergußbeton miteinander verbundenen Stahlbetonbalken von U-förmigem, nach
unten offenem Querschnitt besteht. Bei der Decke nach diesem Patent sind die Außenflächen
der Schenkel der Stahlbetonbalken von den oberen und unteren Rändern nach der Mitte
zu nach innen zurückspringend ausgebildet, damit eine gute gegenseitige Verankerung
benachbarter Balken gegen Durchbiegung bei Einzellasten erreicht und hierdurch das
Lösen einzelner Balken aus dem Verband bei ungünstiger Beanspruchung durch Stöße
und Einzellasten auch bei großen Spannweiten mit Sicherheit vermieden wird.
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Gemäß der Erfindung soll unter Aufrechterhaltung einer genügenden
gegenseitigen Verankerung der Balken gegen lotrechte Kräfte eine zusätzliche Verzahnung
der Balken mit dem Vergußbeton zur Aufnahme von Schubkräften geschaffen werden.
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Demgemäß besteht die weitere Ausbildung der Decke nach dem Patent
927 172 zunächst darin, daß die Außenflächen der Balkenschenkel nur in einzelnen
in der Längsrichtung d.er Balken im Abstand aufeinanderfolgenden Abschnitten als
nach
innen zurückspringende Flächen ausgebildet sind. Auf diese
Weise entsteht in den diesen Abschnitten entsprechenden Teilen der durch den Vergußbeton
gebildeten Ortbetonrippen eine von etwa halber Balkenhöhe nach oben stetig wachsende
Einschnürung, deren sich aus der Länge der einzelnen Abschnitte zusammensetzende
Gesamtlänge im Rahmen der Deckenspannweite genügend groß gehalten werden kann, um
mit Sicherheit. zu verhindern, daß sich einzelne Balken infolge von Stoßbelastung
oder schweren Einzellasten aus dem Verband lösen können. Zugleich werden aber dadurch,
daß in den Zwischenabschnitten die obere Hälfte der. Ortbetonfuge einen sich gegenüber
der Einschnürung nach oben ständig erweiternden Querschnitt hat, an beiden Enden
der Zwischenabschnitte Querflächen gebildet, die eine gute Verzahnung der Balken
mit den Ortbetonrippen bzw. umgekehrt in Richtung der Spannweite der Decke ergeben.
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Vorzugsweise werden die Balken in der Decke so nebeneinander verlegt,
daß die gegenüberliegenden profilierten Abschnitte benachbarter Balken. etwa um
die halbe Abschnittslänge gegeneinander versetzt sind. _ Ein für die Herstellung
der Decke nach dem Patent 927 172 besonders geeigneter Stahlbetonbalken ergibt sich,
wenn gemäß der weiteren Erfindung die aufeinanderfolgenden Abschnitte der wechselweise
geformten Seitenflächen etwa gleich lang und auf beiden Seiten des Balkens etwa
um ihre halbe Länge versetzt sind.
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Derartige Balken sind nicht nur zur Herstellung von Stahlbetonbalkendecken,
sondern z. B. auch zur Herstellung von Stahlbetonrippendecken geeignet, indem die
zwischen den Außenflächen der Balken entstehenden Ortbetonrippen, gegebenenfalls
verbreitert, bewehrt werden und ein Aufbeton aufgebracht wird. Rippendecken können
aber unter Verwendung von Balken gemäß der Erfindung auch ohne Aufbeton gebildet
werden, wenn der Steg der U-förmigen Balken als mittragende Platte bemessen und
mit Ouerrillen_ zur Aufnahme der vorgeschriebenen Querbewehrung versehen wird. Die
Formgebung der Seitenflächen der Balken wirkt sich hierbei besonders günstig aus,
da die sonst vorgeschriebenen Querrippen wegen der guten Verankerung der Balken
mit den Längsrippen gegen lotrechte Kräfte entfallen können und auch eine ausreichendeVerzahnung
zurAufnahme derSchubkräfte vorhanden ist.
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Schließlich kann aber die erfindungsgemäße Formgebung der Seitenfläche
nicht nur bei U-förmigen Balken, sondern auch bei anderen Hohlbalken oder auch bei
Vollbalken mit den gleichen Vorteilen angewendet werden.
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Balken oder ähnliche Körper mit der Formgebung der Seitenflächen gemäß
derErfindung oder auch mit anderer Formgebung in aufeinanderfolgenden Abschnitten
lassen sich leicht auf einem Betonierboden nebeneinanderliegend herstellen, wenn
gemäß der weiteren Erfindung eine Schalungsform verwendet wird, die aus hintereinander
angeordneten Formstücken besteht. -In der Zeichnung ist dieErfindung beispielsweise
dargestellt.
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Abb. i zeigt einen Teil einer Decke mit Stahlbetonbalken nach der
Erfindung in isometrischer Ansicht ohne Vergußbeton und Abb. 2 einen Querschnitt
durch den Deckenteil nach Abb. i:; in den Abb. 3 bis 5 ist je ein Querschnitt eines
Balkens gemäß den Schnittlinien A-A, B-B und C-C der Abb. i in vergrößertem Maßstab
dargestellt, und Abb. 6 zeigt einen Querschnitt durch die fertige Decke; Abb.7 und
8 zeigen eine Schalungsform zur Herstellung der Seitenflächen der Balken.
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Die dargestellte Stahlbeton-Balkendecke besteht aus den nebeneinander
verlegten U-förmigen Fertigbalken 2o, die durch Ortbetonverguß miteinander verbunden
sind. Die Schenkel 21 der Balken sind unten mit äußeren Flanschen 2$ versehen, auf
die als untere Verschalung für den Vergußbeton 24 Holzleisten 27 aufgelegt sind,
die - wie aus Abb.6 zu ersehen ist - zugleich zur Befestigung einer Unterdecke 29
dienen. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel besteht die Bewehrung der Balken
2o aus den in den Schenkeln 21 liegenden Tragstäben 3o und den Transporteisen 31.
Die Balkenschenkel2i sind innen ebenfalls mit Auflagerflanschen 32 versehen, auf
die gemäß Abb. 6 zusätzlich Dämmplatten 33 zur Bildung einer dreischaligen Decke
aufgelegt werden können.
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Gemäß der Erfindung sind die Außenflächen der Balkenschenkel 21 in
den Abschnitten a. und b
(Abb. r) verschieden geformt. In den Abschnitten
a entspricht die Formgebung dieser Flächen derjenigen bei der Decke nach dem Patent
927 172.
d. h. sie sind als nach innen zurückspringende geknickte Flächen
22,23 mit etwa in halber Balkenhöhe liegender Knickkante ausgebildet. In
den dazwischenliegenden Abschnitten b sind dagegen die Außenflächen der Balkenschenkel
21 als von unten nach dem oberen Balkenrand eben durchgehende, nach innen geneigte
Flächen 25 ausgebildet, die, wie insbesondere aus Abb. 2 zu ersehen ist, die gleiche
Neigung haben wie die unteren Teilflächen 23, in den Abschnitten a und in der Ebene
dieser Teilflächen liegen. Durch diese verschiedene Ausbildung der Schenkelaußenflächen
in aufeinanderfolgenden Abschnitten a und b werden einerseits an den
Enden der Abschnitte a, b Absätze gebildet, die aus der ebenen Balkenaußenfläche
25 mit ihren Querflächen 34 heraustreten (Abb. 2 und 6) und eine gute Verzahnung
des Betons der Balken mit dem Vergußbeton 24 gegen Kräfte bilden, die in der Längsrichtung
der Balken auftreten. Andererseits werden durch die nach außen vorspringenden oberen
Teilflächen. 2,2, in den Abschnitten a sich nach oben verengende Einschnürungen
35 des Vergußbetons 24 gebildet, die eine gegenseitige Verankerung' der Balken gegen
Durchbiegung bewirken.
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Wie aus Abb. i ersichtlich ist, können die Abschnitte a und
b etwa gleich lang sein. Vorzugsweise sind sie an den Außenflächen der beiden
Schenkel
eines Balkens etwa um ihre halbe Länge gegeneinander versetzt. Die Schnitte nach
den Linien A-A, B-B und C-C der Abb. i ergeben dann die in den Abb. 3, 4. und 5
dargestellten Querschnittsformen der Balken. Zweckmäßig sind die oberen Kanten der
oberen Teilflächen 22 gebrochen. Ferner können in den oberen Teilflächen 22 zusätzlich
noch Längsnuten 26 (Abb. 3) angeordnet sein.
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Die Herstellung der Balken erfolgt zweckmäßig in der Weise, daß sie
auf einem Betonierboden nebeneinanderliegend betoniert werden. Die Hohlräume der
Balken werden dabei durch-nicht dargestellte Formen gebildet, die nach dem Rütteln
oder nach dem Erhärten des Betons nach einer Seite hin herausgezogen werden.
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Das Formen der Außenflächen der Balkenschenkel erfolgt erfindungsgemäß
mit Hilfe von Schalungsformen gemäß Abb.7 und B. Diese Schalungsformen bestehen
nach der Erfindung aus hohlen Formstücken b1, vorzugsweise aus Blech, die zum Formen
der ebenen Seitenflächen 25 in den Abschnitten b dienen. Die Formstücke b1 können
etwa durch eine untere Schiene b2 zusammenhängend ausgebildet sein oder auch
ohne Zusammenhang miteinander verwendet werden. Zur Formung der geknickten Seitenflächen
22, 23 dienen Formstücke a1, die etwas kleinere Querschnittsabmessungen haben als
die hohlen Formstücke b1 und auf der Schiene b., oder auch in anderer Weise verschiebbar
angeordnet sind. Nach dem Betonieren der Ballken werden die Formstücke d1, die,
wie dargestellt, ebenfalls hohl ausgebildet sein können, in die hohlen Formstücke
bi hinein verschoben und mit diesen zusammen aus dem Boden herausgehoben.
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In dieser Weise ausgebildete Schalungsformen ermöglichen das gleichzeitige
Betonieren einer großen Anzahl der Balken nebeneinander, ohne etwa auf Klappformen
angewiesen zu sein und Beschädigungen der frisch betonierten Balken beim Entschalen
in Kauf nehmen zu müssen. Da für ihre Anwendung die sonstige Querschnittsform der
Balken ohne Bedeutung ist, können die Schalungsformen nach der Erfindung auch zur
Herstellung anderer Hohlbalken oder auch von Vollbalken oder allgemein zur Herstellung
von Balken oder balkenartiger Körper verwendet werden, die, in der Längsrichtung
gesehen, in aufeinanderfolgenden Abschnitten verschiedenen Querschnitt haben und
auf einem Betonierboden nebeneinanderliegend hergestellt werden sollen. Voraussetzung
ist nur, daß der eine Querschnitt innerhalb der Umfangslinie des anderen Querschnitts
liegt.