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Rinderschlundsonde
Die Erfindung betrifft eine Rinderschlundsonde zum
Suchen, Erfassen und gefahrlosen Herausziehen von Metall, teilen aus dem Rindermagen.
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Es sind bereits verschiedene Sonden bekannt, um dem Tierarzt den
Rindermagen zugänglich zu machen. So ist z.B. vorgeschlagen worden, das freie Ende
eines Schlund, rohres durch ein biegsames Zugorgan im Pansen aufzurichten und über
das feste Futter im Pansen hervorzuheben, um-einen sicheren Abzug der Pansengase
zu erzielen.
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Ferner ist auch bereits vorgeschlagen worden, in dem durch Kabelzug
abwinkelbaren Kopfstück einer- Schlund.sonde einen Dauermagnet zum Entfernen von
Eisenteilen aus dem Rindermagen vorzusehen.
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Bei beiden bekannten Vorschlägen befindet sich das Zugorgan zum Abbiegen
des Sondenkopfstückes außerhalb des Sondenrohres. Ferner ist bei der Sonde mit Dauermagnet
dieser Magnet an einem besonderen Kabel befestigt, um ihn aus dem
Kopfstück
axial herauszuschieben bzw. wieder in das Kopfstück hineinzuziehen.
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Diese bekannten Schlundsonden haben nur eine begrenzte Brauchbarkeit.
Insbesondere ist es mit ihnen nicht möglich, andere als Eisenteile aus dem Rindermagen
zu entfernen sowie den Rindermagen systematisch nach Fremdkörpern abzusuchen und
diese zu erfassen.
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Durch die Erfindung werden die Nachteile der bekannten Sonden beseitigt
und ihre Brauchbarkeit wesentlich verbessert.
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Der Erfindungszweck wird dadurch erreicht, daß bei einer Rinderschlundsonde
mit durch Kabelzug abwinkelbarem Kopfstück und Dauermagnet zum Entfernen von Eisenteilen
aus dem Rindermagen erfindungsgemäß die Sonde als allseitig biegsames, um die eigene
Achse aber nicht verdrehbares Rohr und ihr Kopfstück als durch Doppelkabel nur in
einer Ebene abkrümmbarer Rüssel ausgebildet ist.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist am freien Rüsselende
ein Faßkorb und innerhalb des Faßkorbes der Dauermagnet angeordnet, wobei der Faßkorb
zweckmäßig mit dem Rüssel durch einen unter Federdruck stehenden Bajonettverschluß
verbunden ist. Der Tierarzt kann also Faßkorb und Magnet leicht einsetzen bzw. entfernen,
um die von der Sonde aus dem Rindermagen gezogenen Fremdkörper zu beseitigen und
die Sondenteile nach Gebrauch leicht zu reinigen.
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Der Faßkorb besteht erfindungsgemäß aus vorzugsweise verschieden
langen, leicht gekrümmten, gegen das freie Rüsselende gerichteten Zacken und zum
Faßkorbkopf sich verjüngenden Faßrinnen.
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Durch diese Bauart verfangen sich fest in der Magenwand des Rindes
steckende Nägel, wenn der Faßkorb an ihnen vorbeibewegt wird, und zwar dadurch,
daß die einseitigen Öffnungen der Faßrinnen die Fremdkörper in die Faß rinnen hineingleiten
lassen, beim Zurückziehen des Faßkorbes aber ein Abgleiten der Fremdkörper verhindern
und diese trotz starken Widerstandes herausziehen.
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Durch diesen Faßkorb können also auch auf Magnetismus nicht ansprechende
Fremdkörper, wie z. B. Kupferdraht, im Rindermagen erfaßt und aus ihm herausgezogen
werden.
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Um beim Herausziehen des Sondenrüssels aus dem Rindermagen Verletzungen
der Speiseröhre des Rindes durch die Fremdkörper im Faßkorb und im Dauermagnet zu
verhindern, ist am freien Ende des Rüssels eine trichterförmige, leicht umstülpbare
Gummimanschette angeordnet, welche beim Herausziehen der Sonde den Faßkorb und den
Dauermagnet sowie die von ihnen gehaltenen Fremdkörper vollständig umhüllt.
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Der Rüssel ist erfindungsgemäß so ausgebildet, daß er sich durch
einfache Zug- oder Drehbewegung wie ein Elefantenrüssel in vertikaler und horizontaler
Richtung bewegen läßt, daß also die Magenwand mit Magnet und Faßkorb bis zum Haubenboden
gründlich abgesucht werden kann. Zu diesem Zweck besteht erfindungsgemäß der Rüssel
aus einer zwischen Rüsselkopf und Rüsselwurzel axial zusammendrückbaren Spirale,
innerhalb welcher die beiden am Rüsselkopf befestigten Kabel beiderseits einer zentralen
Blattfeder od. dgl. zwischen Rüsselkopf und Rüsselwurzel verlaufen. Durch diese
zentrale Blattfeder wird gewährleistet, daß der Rüssel nur in einer Ebene abkrümmbar
ist.
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An Stelle der Blattfeder können im Rüssel nur in einer Ebene gegeneinander
abwinkelbare Segmentglieder angeordnet sein.
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Die Kabelenden im Sondengriff sind an einer über ein hebelgesteuertes
Zahnrad laufenden Kette befestigt Durch Bewegung dieses Hebels relativ zum Sondengriff
werden die Kabel gegeneinander verschoben, und dadurch wird der Rüssel in einer
Ebene gekrümmt.
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Zweckmäßig ist der das Zahnrad tragende Teil des Sondengriffs gegenüber
dem Sondenrohr axial verschiebbar und feststellbar, um die Kabelspannung zu schaffen
oder zu lösen.
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Die Handhabuiig der Sonde wird erleichtert, wenn am Sondengriff eine
Körperstütze angeordnet ist.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise und
rein schematisch dargestellt, und zwar zeigt Fig. I eine Ausführungsform der Sonde
teilweise im Schnitt, Fig. 2 einen Schnitt nach Linie II-II von Fig. I, Fig. 3 einen
Schnitt nach Linie III-III von Fig. I, Fig. 4 die über den Faßkorb und Dauermagnet
gestülpte Gummimanschette, Fig. 5 die Handhabung der Sonde beim Absuchen des Rindermagens,
Fig. 6 einen Teilschnitt des Griffteiles der Sonde, Fig. 7 einen Teilschnitt des
Rüssels für eine zweite Ausführungsform und Fig. 8 Einzelteile gemäß Fig. 7 in Ansicht
und Draufsicht.
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Gemäß Fig. I besteht die Sonde aus einem allseitig biegsamen, um
die eigene Achse aber nicht verdrehbaren Rohr I und dem nur in einer Ebene abkrümmbaren
Rüssel 2.
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Das biegsame Rohr 1 kann in verschiedener Weise ausgebildet sein
und z. B. aus einer Drahtspirale Ia bestehen, welche eine ebenfalls allseitig biegsame
Ummantelung 3 besitzt. In dem hohlen biegsamen Rohr 1 sind zwei Kabel 4, 5 angeordnet.
Im Griffteil 6, an welchem das Rohr 1, z. B. mittels eines Kopfstücks 7, befestigt,
z. B. verschraubt ist, sind die Enden der Kabel 4, 5 an einer Kette 8 befestigt.
Die Kette 8 läuft über ein Zahnrad 9. Das Zahnrad g kann durch einen Hebel 10 gedreht
werden. Durch Schwenken des Hebels 10 werden also die Kabel 4, 5 relativ zueinander
verschoben.
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An dem einen Teil des Sondengriffs bildenden Zahnradgehäuse ii ist
eine Körperstütze I2 angeordnet. Der Hebel 10 und die Körperstütze 12 sind zweckmäßig
leicht abnehmbar, um beim Verpacken des Geräts nicht sperrig zu wirken.
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Das Sondenrohr I endet in einem zweiten Kopfstück I3, welches gleichzeitig
die Wurzel des Rüssels bildet. Am Rüsselkopf 14 sind die beiden
Kabel
4 und 5 befestigt. Zwischen der Rüsselwurzel I3 und dem Rüsselkopf 14 ist eine axial
zusammendrückbare Spirale 15 angeordnet. Ferner sind die Rüsselwurzel I3 und der
Rüsselkopf 14 durch eine zentrale Blattfeder 16. miteinander fest verbunden. Die
zentrale Blattfeder 16 gestattet das Abkrümmen des Rüssels durch die Kabel 4 und
5 nur in einer Ebene. Außerdem bildet die Blattfeder 16 einen Widerstand gegen das
axiale Zusammendrücken des Spirale I5 durch den Kabelzug.
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Das Rohr I und der Rüssel 2 haben zweckmäßig einen gemeinsamen Überzug
I7, durch welchen das Innere der Sonde hermetisch abgeschlossen ist.
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Am Kopfstück 14 des Rüssels 2 ist der Faßkorb 21 und der Dauermagnet
22 lösbar, z. B. durch einen federbelasteten Bajonettverschluß, befestigt.
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Der Faßkorb besteht aus vorzugsweise verschieden langen, leicht gekrümmten,
gegen das freie Rüsselende gerichteten Zacken 22, 23 und zum Faßkorbkopf sich verengenden
Faßrinnen 24. Der eigentliche Faß korb ist durch einige auf seinen Umfang verteilte
Stangen 25 mit seiner Fassung 26 verbunden.
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Innerhalb des Faßkorbes und seiner Stangen liegt lose herausnehmbar
der kräftige Dauermagnet 22.
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Am freien Ende des Rüssels 2 ist eine trichterförmige, leicht umstülpbare
Gummimanschette 31 angeordnet. Beim Einführen der Sonde hat sie die Gestalt gemäß
Fig. I, während sie sich beim Herausziehen der Sonde, wie in Fig. 4 dargestellt,
über Faßkorb 21 und Dauermagnet 22 stülpt und hierdurch die Speiseröhre des Rindes
gegen Verletzungen durch aus dem Magen herausgeholte Fremdkörper schützt.
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Die Handhabung der Sonde ist aus Fig. 5 ersichtlich.
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In das Maul des Tieres wird ein besonderes Maulholz eingelegt, welches
verhindert, daß das Tier auf die Sonde beißen kann. Alsdann wird die Sonde durch
die Speiseröhre eingeführt, wobei der Tierarzt sich zweckmäßig die Stütze I2 gegen
den Körper oder die Schulter legt. Hat der Rüssel den Magen erreicht, so wird er
durch entsprechende Bewegung des Handhebels Io gekrümmt. Durch Krümmung des Rüssels
mittels des Hebels sowie durch Drehbewegung der ganzen Sonde um ihre eigene Achse
beiderseits bis zu go0 kann man den ganzen Magen, insbesondere die Haube, wo sich
normalerweise die Metallteile befinden, auch systematisch nach Fremdkörpern absuchen.
Beim Absuchen bzw. Durchkämmen der Magenwände werden dieselben Zug- und Drehbewegungen
ausgeführt und hierbei die Sonde gleichzeitig leicht vor-und zurückgeschoben.
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Beim Herausziehen der Sonde wird der Rüssel durch den Hebel Io wieder
gestreckt. Beim Eintritt in die Speiseröhre stülpt sich die Gummimanschette 3I aus
der Lage gemäß Fig. I in die Lage gemäß Fig. 4 und umhüllt damit schützend Faßkorb,
Magnet und die daran haftenden Fremdkörper.
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Bei der Darstellung gemäß Fig. 1 ist zu beachten, daß das Sondenrohr
I wegen seiner erheblichen Länge nur abgebrochen dargestellt ist und daß der untere
Teil der Fig. I die axiale Fortsetzung der Darstellung des oberen Teiles der Fig.
I bildet.
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Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 6 ist nur der hintere Teil des
Sonden rohres I und der vordere Teil des Griffteiles 6 dargestellt.
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Der Griffteil 6 ist gegenüber dem Sondenrohr axial verschiebbar und
feststellbar, um die Kabelspannung zu schaffen oder zu lösen.
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Zu diesem Zweck ist in das Sondenrohr 1 ein Zwischenstück 41 eingeschraubt,
auf dessen Rohfteil 42 der Griffteil 6 axial verschiebbar ist. Durch eine Mutter43
kann der Griffteil 6 im zurückgezogenen Zustand festgestellt werden. In dieser Stellung
sind die Kabel 4, 5 gespannt und außerdem in einer Lage dargestellt, in welcher
der Rüssel durch den Kabelzug abgekrümmt ist.
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Gemäß Fig. 7 und 8 ist bei einer anderen Ausführungsform des Rüssels
die Blattfeder I6 (Fig. 1 und 2) durch Segmentglieder 5I ersetzt.
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Diese Segmentglieder sind in ihrer Grundform zylindrisch (Fig. 8).
Sie haben seitliche Nuten 52, 53 zum Durchtritt der Kabel 4, 5 und an der Stirnseite
halbkreisförmige Nuten 54, 55 für die Drehbolzen 56. Außerdem sind die Stirnflächen
der Segmentteile 51 einseitig bei 57 abgeschrägt. Hierdurch wird erreicht, daß der
Rüssel nur in einer Ebene, d. h. in Fig. 7, nach oben abwinkelbar ist.
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Die Erfindung ist nicht auf die dargestellte Ausführungsform beschränkt,
sondern kann in ihren Einzelheiten dem jeweiligen Bedarfsfalle angepaßt werden,
ohne von (Frundgedanken der Erfindung abzuweichen. Insbesolldere ist es z. B. möglich,
statt eines Dauermagnets auch einen Elektromagnet zu verwenden.