DE959861C - Vorrichtung zum Vernichten von Insekten einer bestimmten Art - Google Patents

Vorrichtung zum Vernichten von Insekten einer bestimmten Art

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DE959861C DEF8262A DEF0008262A DE959861C DE 959861 C DE959861 C DE 959861C DE F8262 A DEF8262 A DE F8262A DE F0008262 A DEF0008262 A DE F0008262A DE 959861 C DE959861 C DE 959861C
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Description

AUSGEGEBEN AM 14. MÄRZ 1957
F 8262III/45 k
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Vernichten von Insekten einer bestimmten Art, z. B. von Moskitos und anderen Insekten, welche Träger von Krankheiten sind oder die Vernichtung oder Schädigung landwirtschaftlicher Ernten verursachen, und zwar durch Anlocken und Töten des einen Geschlechts der Arten, z. B. der Männchen.
Die Erfindung wird darin gesehen, daß Einrichtungen zum Aussenden von für diese Insektenart charakteristischen und daher diese Insekten anlockenden Tönen vorgesehen sind, in Verbindung mit Einrichtungen zum Abtöten der auf diese Weise angelockten Insekten.
Bisher zur Vernichtung von Insektenplagen angewendete Mittel sind im wesentlichen nicht auswählend gewesen mit dem Ergebnis, daß nützliche Insekten, z. B. die Honigbienen, mit schädlichen Insekten, z. B. Moskitos, Fliegen, Stechmücken, Heuschrecken usw., vernichtet wurden. Dieser Übelstand wird durch die Erfindung überwunden.
Die von den Insekten erzeugten Töne liegen in Frequenzen im Bereich von den unteren hörbaren Frequenzen bis zu Ultraschallfrequenzen. Es gibt jedoch auch viele Insektenarten, die Töne aussenden, welche im wesentlichen aus den Griundfrequenzen innerhalb des Hörbereichs zusammengesetzt s.ind.
In der folgenden Beschreibung werden Moskitos besonders erwähnt, da diese Insekten von besonderem Interesse für uns sind wegen ihres Vermögens, viele tropische Krankheiten, wie Malaria, Denguefieber, gelbes Fieber, Filariasis und viele anderen Krankheiten, zu übertragen. Jedoch können die hier beschriebenen Verfahren und Vorrichtungen zur Vernichtung von Moskitos in geeigneter Weise abgeändert werden, um wirksam andere
ίο Schädlinge, wie Fliegen, Stechmücken, Käfer, Heimchen:, Laubheuiscfairecken, Heuschrecken, Zikaden., Tsetsefliegen, und andere Gliederfüßer von medizinischer und landwirtschaftlicher Bedeutung zu vernichten.
Es wurde gefunden, daß jede Art von Insekten einer besonderen Gattung einen eigentümlichen und iderutifizierbaren Ton aussendet, d.h., die verschiedenen Arten innerhalb einer besonderen Insektengattung senden Töne aus, welche diesen besonderen Arten eigentümlich sind. Dies wird nicht nur als zutreffend für viele Moskitoarten, sondern auch für viele andere Insekteoformen angenommen. Moskitos verschiedener Arten können z. B. durch ein geübtes Ohr leicht an dem. von ihnen erzeugten Ton erkannt werden. Der von Moskitos ausgesandte Ton besteht aus einer besonderen an Harmonischen reichen und gewöhnlich bei einer sehr niedrigen Frequenz modulierten Grundfrequenz. Die Grundfrequenz des Tones der verschiedenen Moskitoarten liegt im unteren Teil des Hörbereichs zwischen etwa 250 und 750 Schwingungen pro Sekunde. In einigen von Moskitotönen aufgenommenen Spektrogrammen sind bis zu 15 verschiedene Frequenzbänder erkennbar, einige bedeutend stärker ausgesprochen als andere. Die Grundfrequenz ist oft nicht die dominierende Frequenz. Alle MöskitO'töne haben Schwebungen, Einige Arten zeigen Töne mit einem einfachen Trilleranteil, und andere zeigen, eine Doppeltrillermodulation. Der Ton der Männchen einer besonderen Art von Moskitos ist vom Ton der Weibchen verschieden, wobei die dominierende Frequenz oft etwas höher ist, wenn auch mit sehr geringem Unterschied in der Grundfrequenz. Männliche Töne sind gewöhnlich gebrochener als die weiblichen..
Wegen des hohen Gehalts dier Moskitotöne an Harmonischen und ihrer besonderen Modulation ist es schwierig, den Ton zu analysieren und künstlich zu verstärken. Versuche zeigen jedoch, daß die Männchen einer -besonderen Moskitoart empfänglich sind' für Töne, welche nur die dominierenden Frequenzen des Tones der Weibchen der gleichen Art enthalten.
Zur Erzielung sehr befriedigender und wirksamer Ergebnisse beim Anlocken männlicher Moskitos auf eine Moskitofalle hin wird der wirkliche Ton eines Moskitoweibchens benutzt. Wegen der Schwierigkeit der Verwendung des unmittelbar verstärkten Tones eines Moskitoweibchens als Lockmittel wurde es als zweckmäßiger gefunden, den Ton eines Moskitoweibchens auf eine Schallplatte oder ein Tonband aufzunehmen, welche Aufnahmen dann nach Wunsch verstärkt und wiedergegeben werden können. Ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Aufnahme und Wiedergabe von Insektentönen werden im nachstehenden beschrieben.
Von den Zeichnungen, worin gleiche Bezugszeichen gleiche Teile bezeichnen, stellen dar:
Fig. ι eine Ansicht teils im Schnitt und teils im Aufriß einer Mikrophon- undTonkammeranordnung,
Fig. 2 einen Schaltplan zur Aufnahme eines Insektentones,
Fig. 3 eine Ansicht im Aufriß des Mikrophons von Fig. i,
Fig. 4 eine Ansicht im Aufriß der Tonkammer von Fig. i,
Fig. 5 eine Festhalteklammer für das Mikrophon von Fig. 3 und die Tonkammer von Fig. 4,
Fig. 6 einen Insektenschirm zum Schließen der öffnung der Tonkammer von Fig. 4,
Fig. 7 eine vergrößerte Aufsicht auf die akustische Abschirmung von Fig. 1,
Fig. 8, 9 und 10 abgeänderte Einrichtungen zur Wiedergabe von Insektentönen,
Fig. 11 und 12 wirksame, an sich bekannte An-Ordnungen zum Töten der angelockten Insekten.
In: Fig. 1 ist eine Mikrophon- und Tonkammeranordnung, allgemein mit 10 bezeichnet, in einem Behälter 12 untergebracht, welcher mittels einer Kappe 14 abgedichtet ist. Diese Kappe i'st zum akustischen Abschirmen der Anordnung von der umgebenden Atmosphäre auf den Behälter geschraubt.
Das einzelne Insekt, dessen Ton aufgenommen werden soll, wird in die Kammer 16 der Anordnung 10 gebracht, und ein Mikrophon 18 wird, dicht an die öffnung 17 (Fig. 4) der Kammer zwecks optimaler Tonübertragungswirkung herangebracht. Um das Insekt in der Aufnähmekammer zu halten, wird ein feines Maschennetz 20 über deren Öffnung zwischen der Kammer und dem Mikrophon angebracht und an. der Kammer in geeigneter Weise, z. B. durch ein Gummiband, befestigt. Die in Fig. 4 gezeigte Tonkammer 16 besteht aus einer Glasglocke, deren Größe von der Größe des darin eingeschlossenen Insekts abhängt und welche so klein wie möglich gemacht werden sollte, wobei naturgemäß Rücksicht auf die erforderliche freie Beweglichkeit des Insekts genommen werden muß. Das in Fig. 6 gezeigte Maschennetz zum Bedecken der Kammer sollte ausreichend fein sein, um das Entkommen des Insekts zu verhindern. Das zur Aufnahme des Tones des. Insekts verwendete Mikrophon 18 kann von der in Fig. 3 angegebenen Art sei« Das. Mikrophon ist mit einem mit Gewinde versehenen hohlen Stift 24 zum Einschrauben in eine mit Gewinde versehene mittlere Bohrung in der Kappe 14 ausgerüstet, um in bequemer Weise Mikrophon undi Tankammer anordnung an der Kappe 14 zum Einhängen in den Behälter 12 befestigen zu können. Eine akustische Abschirmung 22, welche aus einem Stoff wie Gummi hergestellt sein kann und flach ausgelegt in Fig. 7 gezeigt ist, kann rund um diei Aufnahmekammer 16 und das Mikrophon 18 gewickelt sein, wie bei 10 in Fig. 1 gezeigt ist, und durch eine zylindrische Klammereinrichtung 25 in
ihrer Lage gehalten werden, um Verlust an Tonenergie aus der Kammer zu verhindern und die Kammer und das Mikrophon, gegen die Geräusche der Umgebung abzuschirmen.
Theoretisch ist die beste geometrische Form für eine Tonkammer eine Kugel, da diese die kleinste äußere Oberfläche für das größte innere Volumen aufweist. Jedloch hat die gezeigte zylindrische Kammer die praktischste geometrische Form und besitzt, wie festgestellt wurde, zufriedenstellende akustische Eigenschaften. Da der Energiegehalt von Moskitotönen sehr niedrig, von der Größenordnung von io~13 Watt bei einigen Arten, ist, ist es notwendig, die Tonkammer mit mehr als
x5 6o Dezibel bei 8oo Schwingungen/Sekunde zu isolieren, was mit der hier beschriebenen Tonkammer erreicht wurde. Wenn zusätzlich akustische Isolierung für erwünscht befunden wird, kann der Behälter 12 noch in eine weitere Umhüllung gesteckt
ao werden. Bei dem Entwurf einer solchen Umhüllung sollte die übliche Aufeinanderfolge akustischer Elemente zwecks größerer akustischer Wirksamkeit beachtet werden. So sollte die Außenseite der Umhüllung stark tonreflektierend sein, ferner ein stark tonabsorbierendes Material genommen werden usw., bis die gewünschte akustische Isolierung erreicht ist. Wenn hohe Wirksamkeit der Umwandlung des Insektentones in eine elektrische Schwingungsform erhalten werden soll, ist es offenbar, daß das Verhältnis der elektrischen, vom Mikrophon gelieferten· Schwingung zu Fremdgeräuschien wirksam durch weitere Verringerung der Geräusche der Umgebung mit Hilfe einer Verbesserung des akustischen Filters verbessert wird.
Bei der Auswahl eines Mikrophons ist es wichtig, daß es· gut auf hohe Frequenz und ziemlich schlecht auf niedere Frequenz anspricht sowie eine: geometrische Gestalt hat, welche es zum dichten Verbinden mit der Kammer geeignet macht.
Die für die Verstärkung der von dem Mikrophon aufgenommenen Schwingung benutzten Verstärker können von jeder modifizierten handelsüblichen Art für sehr treue Wiedergabe mit geeigneter Verstärkung sein — im Falle von Moskitos mit einer Gesamtverstärkung von mehr als 160 Dezibel -—■ und, mit dem besten erhaltbaren Verhältnis von elektrischer Schwingung zu Fremdgeräuschen. Die Schwingung nach der letzten Verstärkerstufe sollte ein Verhältnis von mindestens 40 Dezibel aufweisen, um gute, klare Ausstrahlung zu sichern. Das in Fig. 2 wiedergegebene Verstärker- und Aufnahmesystem umfaßt im allgemeinen das Aufnahmemikrophon 18, eine Hochverstärkerstufe 26, eine veränderliche starke Dämpfung z&, eine zweite Verstärkerstufe 30, eine unveränderliche niedrige Dämpfung 32, eine dritte Verstärkerstufe 34 und ein Aufnahmegerät 36. Die veränderliche Dämpfung 28 wird als Dämpfungswiderstand für das System verwendet. Die niedrige. Dämpfung 32 wurde eingefügt, um die Frequenzcharakteristik des Verstärkersystems zu verbessern. Die Frequenzansprache des Verstärkers sollte etwas nach oben gerichtet sein wegen der spektralen Energieverteilung der Moskitotöne. Die Hochenergieanteile sind in dem Hörfrequenzspektrum höher gelegen,, und es sind mehr Tonübergänge als- z. B. in der menschlichen Stimme vorhanden. Eine 6 Dezibel pro Oktave betragende Verstärkung wurde als zufriedenstellend gefunden.
Gute Aufnahmeergebnisse werden durch Verwendung einer hochqualifizierten Aufnahmeausrüstung mit Aufschreiben auf gewöhnliche Acetatplatten erhalten. Jedoch können auch andere zufriedenstellende Aufnahmemittel, z. B. Magnettonbänder, benutzt werden.
Das. Aufnehmen des. Tones, des Moskitos oder eines anderen Insekts sollte begonnen werden, nachdem das in der Tonkammer eingeschlossene Insekt mehrere Male innerhalb weniger Sekunden gezirpt oder seine charakteristischen Töne ausgesandt hat, was z. B. im Falle von Anopheles albimanus gewöhnlich bei Sonnenaufgang und Sonnenuntergang stattfindet. Die Platten mit den Aufnahmen sollten herausgenommen werden, um eine Wiederholung zu vermeiden. Ausgewählte Teile sollten dann nochmals aufgenommen werden unter Wiederholung einer ausgewählten Aufeinanderfolge, bis die Platte gefüllt ist. So kann z. B. durch Verwendung eines üblichen Plattenwechslers das Aufgenommene solange wie es gewünscht go wird, wiederholt werden. Eine erhebliche Anzahl solcher Aufnahmen, wurde bereits· gemacht und ist verfügbar.
Um nun Männchen oder Weibchen einer zu vernichtenden Insektenart in eine Insektenfalle zu locken, wird eine solche Aufnahme ununterbrochen während der normalen Aktivitätsperiode der betreffenden Insektenart abgespielt, und der aufgenommene Ton wird verstärkt und von einem hinter der Falle angeordneten Lautsprecher hoher Qualitat ausgestrahlt.
In Fig. 8 ist solch ein Wiedergabesystem dargestellt, bestehend aus einem Abspielgerät 36, einem Tonverstärker 38 und einem Lautsprecher 40. Wenn gewünscht wird, eine Vielzahl von Insektenfallen mit Tonsignalen als. Köder zu versehen^ kann die Aufnahme über eine Rundfunksendestation gesendet und durch einen handelsüblichen Empfänger 42 mit Lautsprecher 44, wie in Fig. 9 gezeigt, wiedergegeben werden. Fig. 10 zeigt ein System zum Übertragen eines künstlichen Insektentones, wie er in einem Tonerzeuger 46 entwickelt, durch Verstärker 48 verstärkt und durch Lautsprecher 50 ausgestrahlt wird.
Verschiedene Mittel und Verfahren können zum Fangen und Töten der durch den gesendeten Ton angelockten Insekten gebraucht-werden. Vorzugsweise werden die Insekten durch einen elektrischen Schirm getötet, obwohl auch andere Verfahren zum Töten, z. B. durch Bestrahlung, durch chemische Mittel, wie mittels eines insektentötenden Sprühmittels oder Nebels, durch mechanische Mittel, z. B. Zerquetschen, Festkleben oder durch Fallen, oder durch offenes Feuer in Abhängigkeit von den besonderen Orten, geeigneter gefunden werden können. Wenn es gewünscht wird, die angelockten
und getöteten Insekten zu untersuchen, sollten sie durch ein Verfahren getötet werden, welches sie nicht verstümmelt.
Eine an sich bekannte, nicht zur Erfindung gehörende Ultraschallinsektenfalle ist in Fig. ii gezeigt. Ein Ultraschallerzeuger, ζ. B. eine luftbetätigte Hartmanin-Pfeiife 52, ist im Brennpunkt eines Sammelreflektors 54 angeordnet, welcher mit einem Lautsprecher 56 auf einer Stütze 57 angebracht und so eingerichtet ist, daß der Weg des Schallstrahlers den Weg der au dem Lautsprecher hin wandernden Insekten schneidet. Ultraschallstrahlung von der richtigen Wellenform, Tonhöhe und Stärke wirkt tötend auf Insekten, während sie ganz harmlos für Menschen und größere Tiere ist. An Stelle der Hartmann-Pfeife können natürlich andere Arten von Ultraschallerzeugern verwendet werden. Es können mehrere Gruppen aus Ultraschallerzeugern und Reflektoren benutzt werden,
ao um ein den Lautsprecher völlig einschließendes Ultraschallfeld zu erhalten.
Eine andere, ebenfalls bekannte, nicht zur Erfoir dung gehörende, geeignete Insektenfalle ist in Fig. 12 dargestellt. Sie besteht aus einem Laut-
as Sprecher 58, welcher innerhalb eines Drahtschirmes aus voneinander entfernten Drähten 60 angeordnet ist, wobei zwischen je zwei Drähten ein hoher Spannungsabfall besteht. Die Insekten werden beim Berühren zweier Drähte getötet. Das Potential zwischen zwei Drähten kann aber auch so groß gemacht werden, daß die Insekten getötet werden, ohne die Drähte zu berühren. In diesem Falle ist es belanglos, ob die Insekten zwischen den Drähten hindurchgehen, ohne einen zu berühren, oder ob sie einen, oder zwei der Drähte berühren. Wenn ein Insekt zwischen zwei voneinander entfernten Drähten hindurchgeht, wird die Spannung zuerst bis zu dem Punkt vergrößert, bei dem ein Funke infolge der hohen, Spannung überspringt, worauf anschließend die Spannung dann etwas verringert wird, z. B. um 5 %.
Somit verursacht die Anwesenheit des Insekts im elektrischen Feld zwischen benachbarten Drähten ein Durchschlagen des Stromes ohne irgendeine Berührung der Drähte. Der Zwischenraum zwir sehen benachbarten entgegengesetzt geladenen Drähten sollte von der Größenordnung von etwa 6 mm sein, um Moskitos zu töten. Eine Spannung zwischen benachbarten Drähten von etwa 5000 bis
So 10 000 Volt wurde als ausreichend gefunden, sie kann von einem Stufentransformator 62 geliefert werden. Der Lautsprecher allein kann -innerhalb dieses Käfigs aus unter Spannung stehenden Drähten angeordnet und von einem entfernten Punkt betätigt werden, oder ein völliges Wiedergabesystem, wie z. B. in Fig. 8, 9 und 10 gezeigt, kann darin eingeschlossen sein.
Um Insekten einer besonderen Art, z. B. eine besondere Art von Moskitos, wie z. B. die malariaübertragende Anopheles albimanus, zu vernichten, wird ein einzelnes Weibchen dieser besonderen Art ausgewählt und ihr Ton, wie im vorstehenden dargelegt, aufgenommen. Der aufgenommene Ton wird in einer geeigneten Weise, z. B. mittels einer der in den Fig. 8, 9 oder 10 dargestellten Vorrichtongen, ausgestrahlt. Die Wiedergabeeinrichtung wird in Verbindung mit einer Moskitofalle, z. B. der in Fig. 11 und 12 dargestellten Art, in einer verseuchten Gegend aufgestellt und bei Sonnenaufgang oder ^Untergang, wenn diese Moskitoart besonders aktiv ist, in Betrieb genommen. In entsprechender Weise wird auch bei der Bekämpfung anderer Insekten verfahren. Das Verfahren gemäß der Erfindung kann im allgemeinen zu einer beliebigen Zeit angewendet werden, auch wenn eine maximale Wirksamkeit nicht erzielt wird, da auf diese Weise die Zahl der Insekten zum mindesten bis zur Infektionsschwelle oder darunter verringert werden kann.
Das Fangergebnis wird gewöhnlich in einem Verhältnis von neun Männchen der Art auf ein Weibchen liegen, es kann aber bei den verschiedenen Arten schwanken. Weibliche Insekten können auch durch Töne angelockt werden, aber aus biologischen Gründen wurde das Anlocken von Mannchen durch weibliche Töne als wirksamer gefunden. Es können auch andere als geschlechtliche Rufe, z. B. Nahrungsirufe, verwendet werden. Die Anzahl von in der Falle gefangenen. Weibchen: wird weit größer als die Zahl sein, welche ohne Anwendung eines Tonköders auf willkürlichem Flug allein vernichtet worden wäre. Dies zeigt an, daß in gewissem Außmaße Weibchen ebensowohl wie Männchen der Art durch den Ton angelockt werden. Durch Versuche wurde bestimmt, daß bei Verwendung des beschriebenen Verfahrens und der Vorrichtung während einer Zeit von 10 Minuten mehr Moskitos gefangen werden als in einer Woche •mit einer gewöhnlichen Falle an dem gleichen Ort.
Zusätzlich au der Verwendung der Erfindung für die Vernichtung bestimmter Insekten in großem Ausmaß kann sie auch zum Privatgebrauch für die Vernichtung von Insekten innerhalb eines begrenzten Raumes in Häusern und Garten benutzt werden. Wenn beispielsweise eine übliche Rundfunkstation ununterbrochen Moskitoaufnahmen senden würde, könnten gewöhnliche Rundfunkempfänger, welche ausreichend schwach eingestellt sind, um nicht den menschlichen Schlaf zu stören, dazu verwendet werden, um Insekten in in geeigneter Weise angeordnete Moskitofallen oder in Räume oder Gebiete zu locken, welche durch chemische, mechanische oder Strahlungsmittel für die Insekten tödlich sind.
In diesem Zusammenhang soll noch erwähnt werden, daß es eine kritische Tonstärke gibt, über die hinaus Insekten eher abgestoßen als angelockt werden. Um beste Wirksamkeit zu erzielen, sollte die größte ausgestrahlte Tonstärke etwas unterhalb dieser kritischen Stärke am Ort der Insektenfalle liegen.
Der ausgestrahlte Ton kann auch verwendet werden, um Insekten zu verscheuchen. Wie oben dargelegt, werden die Insekten verscheucht, wenn eine gewisse Stärke des Insektentones überschritten wird. Wenn eine Schwingung mit einer gewissen
Frequenz verwendet wird, werden überdies Insekten einiger Arten verscheucht. Eine solche Frequenz kann durch Versuche für die besondere Art oder Gattung ermittelt werden. Erwartungsgemäß liegt sie höher als die zehnte Harmonische der Grundfrequenz des Tones solcher Insekten, wie es der Fall für eine Coleoptera (Japankäfer) war.
Obwohl nur eine Ausführungsform der Erfindung im einzelnen erläutert und beschrieben wurde, ίο wird ausdrücklich betont, daß die Erfindung nicht hierauf beschränkt ist. Verschiedene Änderungen können in der Form und Einrichtung der Teile gemacht werden, ohne aus dem Gedanken und Umfang der Erfindung herauszukommen.

Claims (6)

  1. PATENTANSPRÜCHE:
    i. Vorrichtung zum Vernichten von Insekten einer bestimmten Art, gekennzeichnet durch Einrichtungen zum Aussenden von für diese Insektenart charakteristischen und daher diese Insekten anlockenden Tönen in Verbindung mit Einrichtungen zum Abtöten der auf diese Weise angelockten Insekten.
  2. 2. Vorrichtung nach Anspruch ι zum Abtöten von Insekten eines bestimmten Geschlechts, z. B. des männlichen der zu vernichtenden Insektenart, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zum Aussenden von Tönen auf die Aussendung von für das andere Geschlecht dieser Insektenart charakteristischen, die Insekten des zu vernichtenden Geschlechts anlockenden Tönen abgestellt ist.
  3. 3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Aussendeeinrichtung zum Aussenden einer Tonaufnahme in Verbindung mit einem Lautsprecher eingerichtet ist.
  4. 4. Vorrichtung· nach dien. Ansprüchen 1 und. 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Aussendeeinrichtung eine Anordnung zum Empfang von durch eine Schwingungsform entsprechend dem auszusendenden Ton modulierten Rundfunkwellen, eine Anordnung zum Demodulieren dieser Schwingungsform, eine Anordnung zum Verstärken der demodulierten Schwingungsform und einen mit dem Verstärker verbundenen und durch die verstärkte Schwingungsform betätigten Lautsprecher zur Ausstrahlung des Tones umfaßt.
  5. 5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zum Töten der Insekten den Lautsprecher umgibt.
  6. 6. Vorrichtung nach den vorhergehenden Ansprächen unter Verwendung eines für die Insekten hörbaren Locklautes, gekennzeichnet durch Mittel, um die ausgewählten, aufgenommenen, von lebenden Insekten der zu vernichtenden Art während einer Zeit anomaler Tätigkeit erzeugten Signaltöne wiederholt auszusenden, wobei während der Aufnahme der Töne der Insekten hörbare Hochfrequenztöne im Verhältnis zu hörbaren Niederfrequenztönen in dem Ausmaße von etwa 6 Dezibel pro Oktave verstärkt werden und daß die Mittel zum Aussenden der Tonsignale mit Leistungsregelmitteln zur Begrenzung des Volumens des ausgesandten Signals auf zur Verscheuchung der
    zu vernichtenden Insekten ungenügende Tonvolumenstärken vorgesehen sind, und daß in Verbindung mit diesem Locklaut und in dem Weg der angelockten lebenden· Insekten Mittel zur Bewirkung der Vernichtung dieser Insekten angeordnet sind.
    In Betracht gezogene Druckschriften:
    Deutsche Patentschrift Nr. 6S1 298;
    schweizerische Patentschrift Nr. 277 550;
    USA.-Patentschriften Nr. 2 307 163, 1 962 420.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
    © 609 619/213 ».56 (609 835 3.57)
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