DE959691C

DE959691C - Gemischverdichtende Zweitaktbrennkraftmaschine

Info

Publication number: DE959691C
Application number: DEA2961D
Authority: DE
Original assignee: Audi AG; Auto Union AG
Current assignee: Audi AG; Auto Union AG
Priority date: 1937-01-20
Filing date: 1937-01-20
Publication date: 1957-03-07

Description

Gemischverdichtende Zweitaktbrennkraftmasciine Die Erfindung bezieht sich auf eine gemischverdichtende Zweitaktbrennkraftmaschine mit Umkehrspülung, Flachkolben und Kurbelkastenpumpe, deren Brennraum eine etwa halbkugelige, gegen den Zylinder hin offene Ausbuchtung aufweist, die gegenüber der Zylinderachse so versetzt ist, daß die Ausbuchtung außerhalb der Zylinderachse an einer Stelle der Zylinderwand und im Bereiche des längs der Zylinderwand aufsteigenden Spülstromes angeordnet ist. Es hat sieh nun gezeigt, daß diese Ausbildung des Brennraumes in vielen Fällen noch nicht ausreicht, um bei solchen Maschinen neben einer höheren Klopffestigkeit auch eine gute Durchwirbelung des Gemisches sicherzustellen und damit die Wirtschaftlichkeit der Maschine zu erhöhen. Insbesondere bei Maschinen mit Umkehrspülurig, die mit hohen mittleren spezifischen Drücken arbeiten, ist eine weitere Ausbildung des Brennraumes nötig, um der Maschine die gewünschten Eigenschaften zu verleihen.
Dies wird gemäß der Erfindung durch eine gemischverdichtende Zweitaktbrennkraftmaschine der oben beschriebenen Art erreicht, und das Neue besteht darin, daß die Ausbuchtung des Brennraumes den Zylinderumfang an einer Stelle übergreift und daß sich die Zündkerze an der außerhalb des Zylinderumfanges liegenden höchsten Stelle des Brennraumes befindet. Damit sind aber gerade bei Zweitaktmaschinen - im Gegensatz zu Viertaktmaschinen = die Voraussetzungen geschaffen; die die Zündung des infolge seiner Vermengung mit heißen Abgasen beheizten Gemisches in grundlegender Weise verbessern, also die Gefahr von Fremdzündungen vollkommen ausschaltet. Durch Verwirbelung des Gemisches im Brennraum wird die durch den S.Pülvorgang bedingte Schichtung zwischen frischem Gemisch und heißem Abgas aufgehoben, die Zündgeschwindigkeit in dem gebildeten homogenen Gemisch erhöht. Durch diese Ausbildung kann bei Zweitaktmaschinen - im Gegensatz zu Viertaktmaschinen - das Verdichtungsverhältnis erhöht und damit auch die Wirtschaftlichkeit der Maschine grundlegend verbessert werden.
Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung näher veranschaulicht. Es zeigt Abb. i einen senkrechten Hauptschnitt durch den Zylinder bei unterer Totpunktlage des Kolbens, Abb. z einen Schnitt längs der Linie II-II in Abb. i, Abb. 3 einen senkrechten Hauptschnitt durch den Zylinder bei oberer Totpunktlage des Kolbens, Abb. q, eine Draufsicht auf den Zylinder bei abgehobenem Zylinderdeckel.
Die Maschine ist schlitzgesteuert und wassergekühlt. Die Einlaßschlitze 5 sind zu beiden Seiten der Auslaßschlitze 3 und etwa in gleicher Höhe wie diese derart angeordnet, d'aß die Spülströme gegen die den Auslaßschlitzen 3 gegenüberliegende Zylinderwand q. geleitet werden. Der im Zylinderdeckel io ausgebildete Brennraum ii ist über den Zylinderumfang seitlich herausgezogen. Die Zündkerze 14 ist an der höchsten Stelle des Brennraumes, und zwar außerhalb des Zylinderumfanges eingesetzt. Der Kolben 8 ist in der oberen Totpunktlage dem Zylinderdeckel io bis auf den aus mechanischen Gründen notwendigen Spalt genähert: Der Brennraum i i hat die Form einer Muschel, die den Zylinderraum lediglich mit der verjüngten Seite überdeckt.
Während der Spülperiode wird der aufsteigende Spülstrom 12 durch den Brennraum ii teilweise aufgestaut. Der Brennraum wird hierdurch mit frischem Gemisch gefüllt. Der absteigende Spülstrom 16 wird dadurch gleichzeitig mehr gegen die Zylindermitte hin abgelenkt. Während der Verdichtungsperiode wird die Ladung (Gemisch und restliches Abgäs) aus dem Zylinderraum in den Brennraum i z verdrängt. Der hierdurch entstehende Wirbel 18 hebt die etwaige Schichtung im Gemisch auf und erniedrigt die Endverdichtungstemperatur durch Wärmeentzug längs der ifn Verhältnis zum Volumen großen Oberfläche des Brennraumes. Der Zündfunke findet daher ein hochturbulentes homogenes Gemisch vor, das verhältnismäßig schnell und vollständig verbrennen kann. Während der Arbeitsperiode strömt das entzündete Gemisch unter heftiger Verwirbelung in den Zylinderraum zurück, so daß etwa noch unverbranntes nachträglich verbrennen kann.
Um den Brennraum möglichst außerhalb des Zylinderumfanges zusammenzudrängen, wird die Gipfellinie des Brennraumes auf einen Kreisbogen verlegt, dessen Durchmesser D größer ist als der Zylinderdurchmesser d. Der Kühlmantel ai wird hierbei um den Brennraum i i in geeigneter Weise herumgeführt, wobei eine Kühlwasserführung 2a der Zündkerze 14 benachbart liegt.
Der Brennraum i i kann selbstverständlich auch noch andere Gestalt annehmen, wenn nur dafür gesorgt ist, daß er den Zylinderumfang übergreift. An die Stelle der Umkehrspülung kann natürlich auch eine ebenbürtige, z. B. eine stabile Hochspülung treten.

Claims

PATENTANSPRUCH: Gemischverdichtende Zweitaktbrennkraftmaschine mit Umkehrspülung, Flachkolben und Kurbelkastenpumpe, deren Brennraum eine etwa halbkugelige, gegen den Zylinder hin offene Ausbuchtung aufweist, die gegenüber der Zylinderachse so versetzt ist, daß die Ausbuchtung außerhalb der Zylinderachse an einer Stelle der Zylinderwand und im Bereiche des längs der Zylinderwand aufsteigenden Spülstromes angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausbuchtung des Brennraumes den Zylinderumfang an einer Stelle übergreift und daß sich die Zündkerze an der außerhalb des Zylinderumfanges liegenden höchsten Stelle des Brennraumes befindet. In Betracht gezogene Druckschriften Deutsche Patentschrift Nr. 767 66g.