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Elektrische Zündeinrichtung für Brennkraftmaschinen Bei Brennkraftmaschinen
mit elektrischer Zündung des Brennstoff-Luft-Gemisches ist es bekannt, zur Erzeugung
des elektrischen Zündfunkens sogenannte Batteriezünder oder Magnetzünder zu verwenden.
Die elektrische Energie wird beim Batteriezünder einer Akkumulatorenbatterie entnommen
und beim Magnetzünder in umlaufenden Induktionsspulen erzeugt. Beiden Arten ist
gemeinsam, daß im Zündrceitpunkt der Primärstromkreis eines »Zündspule« genannten
Transformators unterbrochen und dadurch in der Sekundärwicklung desselben ein Stromstoß
hoher Spannung erzeugt wird. Bei Brennkraftmaschinen mit mehreren Zündkerzen bzw.
Zylindern ist zwischen die Zündspule und die einzelnen Zündkerzen noch ein Zündstromverteiler
gelegt, welcher die Zündspannung in der vorgegebenen Reihenfolge den einzelnen Funkenstrecken
an den Zündkerzen zuleitet. Zur Unterbrechung des Primärkreises der Zündspule bedient
man sich in der Regel eines nockengesteuerten Schalters, des sogenannten Unterbrechers,
zu dem ein Kondensator parallel liegt. Die Schaltzahl eines solchen Unterbrechers
ist sehr hoch. Bei einer Drehzahl von beispielsweise 3000 U/min muß der primäre
Zündstrom einer Vierzylinder-Viertaktmaschine 6ooornal in der Minute geöffnet und
geschlossen und dabei jeweils ein Strom von mehreren Ampere geschaltet werden. Der
Unterbrecher ist daher äußerst hoch beansprucht. Es haften ihm trotz eines hohen
Entwicklungsstandes die Nachteile an, die sich bei keinem mechanischen Schalter
vermeiden lassen
und die vor allem in mechanischem Verschleiß und
in der Empfindlichkeit gegen Verschmutzung, insbesondere Verölung, liegen. Auch
bei dem meistens als Funkenverteiler ausgeführten Zündstromverteiler treten manchmal
Störungen auf. Die Erfindung ermöglicht es, elektrische Zündeinrichtungen für Brennkraftmaschinen
ohne bewegliche Kontakte auszuführen. Sie besteht vor allem darin, daß mindestens
ein Teil der zum Ein- und Ausschalten von elektrischen Stromkreisen dienenden Mittel
magnetisch steuerbare Halbleiter sind. Besonders vorteilhaft ist der Ersatz der
Unterbrecherkontakte durch magnetisch steuerbare Halbleiter. Als magnetisch steuerbare
Halbleiter sind hierbei Halbleiter mit sehr hoher Trägerbeweglichkeit, insbesondere
solche mit einer Trägerbeweglichkeit von mindestens 6ooo cm2/Vsec, zu verstehen.
Hierzu gehören vor allem Halbleiter, welche aus einer Verbindung von einem der Elemente
Bor, Aluminium, Gallium, Indium aus der Gruppe III, Untergruppe b mit einem der
Elemente Stickstoff, Phosphor, Arsen, Antimon aus der Gruppe V, Untergruppe b des
periodischen Systems der Elemente bestehen. Halbleiter dieser Art haben die Eigenschaft,
ihren Widerstand durch Anlegen einer magnetischen Feldstärke innerhalb relativ weiter
Grenzen zu erhöhen. Insbesondere eignen sich Halbleiter mit magnetischer Sperrschicht,
als welche vor allem eigenleitendes Germanium mit besonderer Oberflächenbehandlung
in Betracht kommt. Sie haben ebenfalls an sich einen niedrigen Widerstand. Durch
Anlegen eines Magnetfeldes bestimmter Richtung und ausreichender Stärke kann der
Widerstand in einer Stromdurchlaßrichtung auf einen sehr hohen Wert gesteigert werden.
Sie haben außerdem die Eigenschaft, daß dieser hohe Widerstand durch ein zusätzlich
angelegtes elektrisches Feld oder durch einen Strahlungseinfluß bestimmter Richtung
ganz oder teilweise aufgehoben werden kann.
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Die Vorteile, die bei elektrischen Zündanlagen durch den Ersatz der
bisherigen mechanischen Kontakte durch magnetisch steuerbare Halbleiterwiderstände
erzielt werden, bestehen vor allem darin, daß mit einem einfachen Element auf verhältnismäßig
einfache Weise ein kontaktloses Schalten möglich ist und daß damit die bei mechanischen
Kontakten auftretenden Schwierigkeiten vermieden werden.
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Es ist auch möglich, den Zündstromverteiler durch eine entsprechende
Anzahl von magnetisch steuerbaren Halbleiterwiderständen der vorgenannten Art zu
ersetzen. Man erhält dann eine Zündeinrichtung für Brennkraftmaschinen, deren elektrischer
Kreis in allen seinen Teilen nur aus ruhenden Elementen aufgebaut ist, wobei die
als Schalter wirkenden magnetisch gesteuerten Halbleiterwiderstände noch den besonderen
Vorzug haben, daß sie keiner Wartung bedürfen und ihre Lebensdauer- praktisch unbegrenzt
ist.
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Die Umsteuerung der Halbleiterwiderstände von großem auf kleinem Widerstand
und umgekehrt kann auf einfache Weise dadurch geschehen, daß sie periodisch einem
magnetischen Feld ausgesetzt werden. Hierzu kann entweder ein magnetischer Kreis,
vorzugsweise des eines permanenten Magneten, im Verhältnis zum Halbleiterwiderstand
bewegt werden oder es kann ein Teil des den Halbleiterwiderstand beeinflussenden
magnetischen Steuerkreises so bewegt werden, daß er diesen in dem vorgegebenen Rhythmus
öffnet und schließt. In beiden Fällen ist eine von der Kurbelwelle der Brennkraftmaschine
abgeleitete Drehbewegung vorteilhaft, wenngleich auch Längsbewegungen möglich sind.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung einiger schematischer Ausführungsbeispiele an Hand der Zeichnung.
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In Fig. i ist das Prinzipschaltbild einer Zündanlage für eine vierzylindrige
Brennkraftmaschine dargestellt, die mit Batteriezündung arbeitet und bei der der
Unterbrecher durch einen magnetisch gesteuerten Halbleiterwiderstand ersetzt ist.
In bekannter Weise ist eine Batterie i mit der Primärwicklung 2 einer Zündspule
3 und einem Unterbrecher q. in Reihe geschaltet, und die Sekundärwicklung $ der
Zündspule 3 wird über einen Zündstromverteiler 6 nacheinander mit den einzelnen
Funkenstrecken der Zündkerzen 7, 8, 9, 1o verbunden. Die beiden Antriebswellen i
i und i2 des Unterbrechers q. und des Verteilers 6 können in üblicher Weise unter
Berücksichtigung des erforderlichen Übersetzungsverhältnisses von einer Welle der
Brennkraftmaschine aus angetrieben sein. Mit 15 ist der übliche Zündschalter bezeichnet,
der sich im Zündschloß befinden kann und beim Inbetriebsetzen der Maschine einzuschalten
ist.
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Gemäß der Erfindung ist statt des bekannten mechanischen Unterbrecherkontakts
ein magnetisch steuerbarer Halbleiterwiderstand 13 in den Stromkreis der
Primärspule 2 eingefügt. Der Widerstand 13 weist an sich einen niedrigen
Stromdurchgangswiderstand auf und wird im Zündzeitpunkt sprunghaft auf einen hohen
Widerstandswert gebracht, indem er dem Feld eines Magneten 1q. ausgesetzt wird.
Der Stromfluß durch die Primärwicklung 2 wird dadurch plötzlich auf einen sehr geringen
Restbetrag verringert. Es entsteht in bekannter Weise eine hohe Spannungsspitze
in der Sekundärwicklung 5, welche an der durch den Verteiler 6 gerade eingeschalteten
Zündkerze 7 bis io den Zündfunken erzeugt.
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Da es für die Bildung der Spannungsspitze in der Sekundärwicklung
5 nur darauf ankommt, eine plötzliche Stromänderung in der Primärwicklung 2 uni
einen bestimmten Betrag hervorzurufen, ist es nicht erforderlich, ihren Stromkreis
völlig aufzutrennen. Es kann vielmehr durch entsprechende Bemessung dieses Stromkreises
die gleiche Stromänderung auch erreicht werden, wenn der Widerstandswert des Halbleiterwiderstandes
13 auf einen hohen endlichen Betrag gebracht wird, der noch einen gewissen
Reststrom zuläßt.
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Diese periodische Widerstandsänderung läßt sich auf einfache Weise
dadurch vornehmen, daß sich
beispielsweise - wie schematisch in
Fig. 2 dargestellt - mit der Antriebswelle i i ein permanenter Magnet 14 dreht,
der sich im Zündzeitpunkt am Halbleiter 13 vorbeibewegt. Zur Vermeidung eines unnötigen
Streuflusses wird man für einen Kraftlinienrückschluß über einen geeigneten, gegebenenfalls
lamellierten Eisenweg sorgen, wie er bei 30 schematisch angedeutet ist.
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Ist der Halbleiter 13 ein magnetisch steuerbarer Halbleiter
hoher Trägerbeweglichkeit, so wird der Zündspulenstromkreis bei jeder Umdrehung
des Magneten 14 zweimal unterbrochen, da die Widerstandsänderung derartiger Halbleiter
von der Richtung des sie beeinflussenden magnetischen Feldes unabhängig ist. Wird
dagegen ein Halbleiter mit magnetischer Sperrschicht verwendet, so erfolgt nur eine
Unterbrechung je Umdrehung, da je nach der Orientierung des Magneten 14 zum Halbleiter
13 entweder nur der Nordpol oder der Südpol eine Widerstandsvergrößerung auslöst.
Bei kreuzförmiger Ausbildung des Magneten 14 würde im Falle eines magnetisch steuerbaren
Halbleiters hoher Trägerbeweglichkeit eine viermalige Unterbrechung erfolgen und
im Falle eines Halbleiters mit magnetischer Sperrschicht eine zweimalige Unterbrechung
je Umdrehung, wobei jeweils gegenüberliegende Pole gleiche Polarität haben müßten.
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In Fig. 3 ist eine Zündeinrichtung mit Magnetzündung veranschaulicht,
bei der in bekannter Weise die elektrische Energie durch einen in einem nicht dargestellten
Magnetfeld umlaufenden Induktor 16 erzeugt wird, dessen Wicklung in eine Primärwicklung
17 und eine Sekundärwicklung 18 unterteilt ist, welche eine ähnliche Aufgabe haben
wie die Zündspule 3 in Fig. i. In den Kreis der Primärwicklung 17 ist der gleiche
Unterbrecher 4 eingeschaltet wie in Fig. i. Der dem Zündschalter 15 in Fig. i entsprechende
Schalter ist mit 15' bezeichnet und. liegt hier parallel zum Unterbrecher 4; er
ist normalerweise geschlossen und wird zur Herstellung der Betriebsbereitschaft
der Brennkraftmaschine geöffnet. Die Wirkungsweise der Einrichtung entspricht ebenfalls
der gemäß Fig. i, mit der Maßgabe, daß der Widerstandswert des Halbleiters
13 in dem Augenblick durch den sich vorbeidrehenden permanenten Magneten
14 auf einen Höchstwert gesteigert wird, indem im Induktor 16 ein Stromimpuls induziert
wird.
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In Fig. 3 ist außerdem veranschaulicht, auf welche Weise der in Fig.
i schematisch gezeichnete Zün-lstromverteiler 6 durch einen kontaktlosen Verteiler
6' mit magnetisch steuerbarem Halbleiterwiderständen ersetzt werden kann. Mit den
Funkenstrecken der Zündkerzen 7 bis i6 können zu diesem Zweck Halbleiterwiderstände
19, 2o, 2i, 22 in Reihe liegen, welche an die Sekundärwicklung 18 des Induktors
16 angeschlossen und in räumlich gleichen Abständen um die Verteilerwelle 12 angeordnet
sind. Ein mit dieser umlaufender Teil 23 eines magnetischen Kreises bewirkt, daß
das die Halbleiterwiderstände i9 bis 22 durchsetzende Magnetfeld in der vorgegebenen
Reihenfolge unterbrochen und dadurch die Leitfähigkeit der Halbleiter i9 bis 22
vorübergehend auf einen hohen Wert gebracht wird; so daß die Zündkerzen 7 bis io
nacheinander in den Zündzeitpunkten mit der Primärwicklung 18 verbunden werden.
Damit die Halbleiterwiderstände i9 bis 22 normalerweise einen hohen Widerstand aufweisen
und den Stromfluß sperren, können sie zwischen den Polschuhen eines topfförmigen
Schlußstückes 24 aus magnetischem Werkstoff und dem scheibenförmigen Schlußtei123
angeordnet sein, das über die Welle 12 von der Brennkraftmaschine angetrieben wird.
Gemäß der Schnittdarstellung in Fig. 4 kann der magnetische Fluß von einem ruhenden
Permanentmagneten 25 ausgehen -. welcher mit einer verhältnismäßig großen Fläche
und geringem Luftspalt dem Schlußtei123 gegenübersteht, so daß der magnetische Widerstand
im Luftspalt nur gering ist. Eine Ausnehmung 26 am Umfang des Schlußteils 23 sorgt
dafür, daß der magnetische Fluß durch die Halbleiterwiderstände i9 bis 23 nacheinander
unterbrochen und die Verbindung der Sekundärwicklung 18 mit den Zündkerzen 7 bis
io hergestellt wird. Der kontaktlose Zündstrornverteiler 6' kann auch bei der Zündeinrichtung
nach Fig. i an Stelle des dort gezeichne en Zündstromverteilers 6 gesetzt werden.
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In Fig. 5 und 6 ist eine andere mögliche Ausführungsform für den Unterbrecher
4 der Fig. i und 3 schematisch dargestellt. Hierbei ist gleichzeitig angenommen,
daß es sich um einen mit halber Maschinendrehzahl angetriebenen Unterbrecher für
eine Vierzylinder-Viertaktbrennkraftmaschine handelt, der bei jeder Umdrehung den
Zündstrom in gleichen Zeitabständen viermal zu unterbrechen hat. Ähnlich wie bei
dem Verteiler 6' in Fig. 3 und 4 kann der magnetische Kraftfluß von einem axial
angeordneten Permanentmagneten 27 ausgehen, der mit geringem Luftspalt auf großer
Fläche einem mit der Unterbrecherwelle i i umlaufenden scheibenförmigen Schlußteil
28 gegenübersteht. Der Halbleiterwiderstand 13 befindet sich wieder auf der
Stirnfläche eines ortsfesten Polstückes 29, welches auf der Rückseite mit dem anderen
Pol des permanenten Magneten 27 magnetisch leitend verbunden ist. Der scheibenförmige
Schlußteil 28 besitzt an. seinem Umfang vier gleichmäßig verteilte Ausnehmungen
3 i bis 34, durch . welche der den Halbleiterwiderstand 13 durchsetzende
magnetische Fluß jeweils unterbrochen und dadurch der Primärkreis der Zündspule
3 eingeschaltetwird. SeineUnterbrechungerfolgt jeweils beim Vorbeidrehen eines der
vollen Segmente des Schlußteils 28 an dem Halbleiterwiderstand i3.
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Es ist bekanntlich nicht erforderlich, daß die Primärwicklung 2 der
Zündeinrichtung nach Fig. i in der ganzen Zeit zwischen den einzelnen Zündungen
dauernd von Ruhestrom durchflossen wird; vielmehr ist es für die Bildung des Sekundärspannungsimpulses
nur nötig, die Primärwicklung 2 eine solche Zeitspanne vor ihrer Unterbrechung einzuschalten,
daß sie bei der Unterbrechung magnetisch auf den Höchstwert aufgeladen ist. Die
Länge der Ausnehmungen 31 bis 34 in der Umfangsrichtung braucht dementsprechend
.nur so
groß zu sein, daß die Primärwicklung 2 (Fig. i) bei der
höchst möglichen Maschinendrehzahl magnetisch aufgeladen ist, sobald - wie in Fig.
5 dargestellt -eines der vollen Segmente des Schlußteils 28 sich an dem Halbleiterwiderstand
13 vorbeidreht.
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Der Ruhestromverbrauch von Zündeinrichtungen mit Batteriezündung ist
verhältnismäßig hoch. Es kann daher insbesondere für unbediente Brennkraftmaschinen
vorteilhaft sein, zu vermeiden, daß bei stehender Maschine ein Ruhestrom fließt,
wenn der Zündschalter 15 nicht geöffnet und der Unterbrecher 4 zufällig in der Schließstellung
stehengeblieben ist. Um dies zu erreichen, kann in Reihe mit dem Zündschalter 15
ein Halbleiterwiderstand eingefügt werden, welcher unter dem sperrenden Einfluß
eines konstanten Magnetfeldes, z. B. eines permanenten Magnetfeldes, steht und daher
einen Stromfluß so lange sperrt, bis das Magnetfeld aufgehoben wird. Hierzu kann
ein Teil des Unterbrechers 4, der während des Laufes der Maschine einem wechselnden
oder pulsierenden Magnetfeld ausgesetzt ist, eine Wicklung tragen, die über Gleichrichter
und gegebenenfalls nachgeschaltete Glättungsmittel eine Wicklung speist, welche
das sperrende Magnetfeld für den in Reihe zum Zündschalter 15 liegenden Halbleiter
aufhebt. Auf diese Weise wird der primäre Zündstromkreis selbsttätig unterbrochen,
wenn die Drehzahl der Maschine unter einen gewissen Mindestwert sinkt, und wieder
freigegeben, wenn er beim Anlassen diese Mindestdrehzahl überschritten hat. Die
Anlaßbatterie wird daher weitgehend geschont, und das Nichtöffnen des Zündschalters
15 bleibt ohne Nachteil.
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In Fig. 7 ist ein Beispiel für eine derartige selbsttätige Ruhestrornsperre
schematisch veranschaulicht. Die Schaltung des primären Zündstromkreises entspricht
der Schaltung nach Fig. i ; der sekundäre Stromkreis ist der Einfachheit halber
weggelassen. Der Unterbrecher 4 entspricht in seiner Wirkung der Ausführung nach
Fig. 5. In Reihe mit dem Zündschalter 15 liegt ein magnetisch steuerbarer Halbleiter
36, welcher zwischen den Polenden der magnetischen Schlußstücke 43 dem Feld eines
permanenten Magneten 37 ausgesetzt ist, so daß der Stromfluß durch die Primärwicklung
2 der Zündspule 3 normalerweise gesperrt ist. Das Polstück 29 des Magnetkreises
für den Unterbrecher 4 trägt eine Wicklung 38, welche über die Trockengleichrichteranordnung
39 an die Wicklungen 40 auf den Schlußstücken 43 angeschlossen ist. Parallel zum
Gleichrichterausgang kann ein Glättungskondensator 41 liegen. Solange die Brennkraftmaschine
in Betrieb ist oder beim Anlassen, bewegt sich der Schlußteil 28 an dem Polstück
29 vorbei und induziert in deren Wicklung 38 einen Strom, der in den Wicklungen
4o ein Gegenfeld erzeugt und dadurch den Kraftlinienfluß durch den Halbleiter 36
auf den Luftspalt 42 abdrängt. Der Stromfluß durch die Primärwicklung 2 wird dadurch
freigegeben.
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Um den Strom durch die Gegenmagnetisierungswicklung 40 zu verstärken,
kann der Unterbrecher 4 - wie gestrichelt angedeutet - außer dem Polstück 29 noch
ein oder mehrere Polstücke 29' aufweisen, welche mit Wicklungen 38' versehen sind;
letztere können zur Wicklung 38 in Reihe oder parallel liegen. Der Strom für die
Gegenmagnetisierungswicklungen 4o kann gegebenenfalls aber auch einer anderen Stromquelle,
z. B. der Lichtmaschine, entnommen werden, welche nur Spannung abgibt, wenn die
Brennkraftmaschine eine bestimmte Mindestdrehzahl hat.
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Die in Fig. 7 dargestellte Einrichtung kann gleichzeitig auch zur
Begrenzung des primären. Zündstromes bei höheren Drehzahlen Anwendung finden, wenn
als Halbleiter 36 ein magnetisch steuerbarer Halbleiter hoher Trägerbeweglichkeit
verwendet wird, dessen Widerstand nur von der Höhe des ihn beeinflussenden Magnetfeldes,
nicht aber von dessen Richtung abhängig ist. Da die Spannung an den Wicklungen 40
mit der Drehzahl steigt, fließt allmählich bei höheren Drehzahlen wieder ein Kraftfluß
in umgekehrter Richtung durch den Halbleiter 36, so daß dessen Widerstand mit der
Drehzahl allmählich zunimmt.
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Wie sich aus vorstehendem erkennen läßt, bestehen für die magnetische
Steuerung der Halbleiterwiderstände zum Ein- und Ausschalten des Zündstromkreises
und zur Verteilung der -Zündimpulse auf die einzelnen Zündkerzen eine Reihe von
Möglichkeiten. Die dargestellten Anordnungen sind deshalb nur als Beispiele zu werten.
So ist es ohne weiteres möglich, statt eines oder gegebenenfalls mehrerer permanenter
Magnete zur Erzeugung des Steuerkraftflusses für die Halbleiter auch Elektromagnete
zu verwenden, wobei die Erregerwicklung, die von einer Batterie gespeist sein kann,
sich beispielsweise in Fig. 6 auf dem Magneten 27 befinden kann. Außerdem besteht
die Möglichkeit, den magnetischen Steuerkreis so aufzubauen, daß die Flußänderung
in dem betreffenden Halbleiter durch eine bewegte magnetische Brücke zustande kommt,
welche die Kraftlinien auf einen Nebenweg abdrängt. Ferner kann der einzelne Halbleiter
in einem gleichbleibenden Magnetfeld liegen und dieses vorübergehend durch eine
Gegenmagnetisierung aufgehoben werden, z. B. durch einen sich drehenden Gegenmagneten
oder einen Teil eines entgegengerichteten zweiten magnetischen Kreises. Auch ist
es für die Erfindung nicht ausschlaggebend, daß bei Verwendung von Permanentmagneten
die in den Fig. 4 und 6 veranschaulichte Form und Anordnung gewählt wird. Es kann
auch jeder andere bewegliche oder gerätefeste Teil des magnetischen Steuerkreises
als permanenter Magnet ausgebildet werden. Da Halbleiter mit magnetischer Sperrschicht
nur bei einer bestimmten Richtung des auf sie einwirkenden magnetischen Feldes eine
starke Widerstandsvergrößerung und bei entgegengesetzter Richtung des magnetischen
Feldes sogar eine gewisse Verkleinerung ihres normalen Widerstandes zeigen, so kann
zur Verringerung des Gesamtwiderstandes von Halbleitern mit magnetischer Sperrschicht
ihr magnetischer Steuerkreis so aufgebaut sein, daß im Zündzeitpunkt die Polarität
des sie beeinflussenden magnetischen Feldes wechselt. Durch wechselweise
Polarisierung
einzelner Abschnitte bzw. Zähne des drehenden Teiles des magnetischen Steuerkreises
ist dies ohne weiteres möglich.
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Für die Erzeugung eines kräftigen Zündfunkens ist es wesentlich, daß
die Widerstandszunahme des Halbleiters 13 in Fig. i oder 3 so rasch wie möglich
erfolgt. Es kann also vorteilhaft sein, besondere Vorkehrungen für eine besonders
rasche Änderung des Steuermagnetfeldes zu treffen. Hierzu kann beispielsweise gemäß
Fig. 8 und g zwischen dem Halbleiter 13 und dem Schlußteil 28 ein magnetisch leitendes
Verbindungsstück 35 eingefügt werden, das sich in Richtung zum Luftspalt bzw. zum
Teil 28 verjüngt und dessen Schneide quer zur Bewegungsrichtung des Schlußteiles
28 liegt. Um an der Eintrittsstelle der Kraftlinien etwa den gleichen Eisenquerschnitt
zu haben wie an den dem Halbleiter 13 benachbarten Stellen, kann die Schneide gemäß
Fig. 8 gegebenenfalls auch verbreitert sein. Es kann aber zur Erhöhung der Änderungsgeschwindigkeit
des magnetischen Steuerflusses auch ausreichen, wenn man dem Halbleiter 13 eine
längliche Gestalt gibt, z. B. Prismenform, und ihn so anordnet, daß er quer zur
Bewegungsrichtung des den Steuerfluß ändernden Teiles liegt. Gegebenenfalls kann
man den Halbleiterkörper auch in einzelne Stäbchen oder Streifen unterteilen und
diese räumlich hintereinander quer zur Bewegungsrichtung des Steuerteiles anordnen
und sie nach Bedarf elektrisch in Reihe oder parallel schalten. Auch sonstige Maßnahmen,
welche zur Verkürzung der Übergangszeit von .großem auf kleinem Widerstandswert
und umgekehrt beitragen, können von Vorteil sein, beispielsweise die Anwendung einer
Rückkopplung des geschalteten Stromkreises auf das Steuermagnetfeld oder auf ein
Magnetfeld zum Zwecke der Erzeugung von Kipperscheinungen.