DE956167C - Giessrinne, insbesondere fuer Schleudergiessmaschinen - Google Patents
Giessrinne, insbesondere fuer SchleudergiessmaschinenInfo
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Description
AUSGEGEBEN AM 17. JANUAR 1957
C 6923 VI/31c
Die Erfindung bezieht sich auf Gießrinnen, insbesondere für Schleudergießmaschinen.
Bekanntlich werden für die Herstellung von Röhren und ähnlichen Formstücke«, insbesondere
aus Gußeisen, nach dem Schleudergießverfahren Maschinen verwendet, die aus einer rotierenden
Metallform bestehen, der das geschmolzene Metall durch eine in die rotierende Form oder Kokille eingeführte
Gießrinne zugeführt wird. Die Rinne und die Kokille führen eine relative Bewegung in bezug
aufeinander in ihrer Längsrichtung aus.
Eine solche Gießrinne für Schleudergießmaschinen muß die folgenden Voraussetzungen erfüllen:
Ihre Außenabmessungen müssen so bemessen sein, daß sie in das Innere der Kokille eingeführt
werden kann. Bei den hierdurch gegebenen größten Außenabmessungen muß sie sowohl leicht
sein wie gleichzeitig möglichst hohe Festigkeitswerte aufweisen. Schließlich darf sie sich nicht
durch Wärmeausdehnung verformen.
Im allgemeinen ist es nicht notwendig, in besonderem Maße die Durchbiegung zu berücksichtigen,
die die Rinne unter der Einwirkung der Schwerkraft, infolge ihres Eigengewichtes und des
in ihr enthaltenen Metalls erleidet.
Die Schleudergießmaschine bildet nämlich nach rückwärts hin einen Träger, auf welchem die Rinne
gleitet, so daß eine zu große Durchbiegung des
außerhalb der Kokille befindlichen Rinnenteils verhindert und die Rinne in bezug auf die Mündung
der Kokille abgestützt wird. Ferner kann sich, wenn sich die ganze Rinne im Innern der Kokille
befindet, das Vorderende der Rinne, welches sich unter der Einwirkung des Gewichts der darin befindlichen
Schmelze nach unten biegt, in der Kokille abstützen. Häufig bringt man daher an der
Rinne einen Reibkörper aus sehr hartem Metall an. ίο In jedem Falle jedoch übersteigt diese Durchbiegung
nicht ι oder 2 cm und kann bei einer Rinne von z. B. 6 m vernachlässigt werden.
Schwerwiegender sind demgegenüber die Deformationen durch Durchbiegungen infolge Wärmeausdehnung
beim Einfließen des geschmolzenen Metalls in den Rinnenkanal.
Um die. Schwierigkeiten infolge dieser Ausdehnungen zu beseitigen, wird im allgemeinen die
Rinne aus Stahl hergestellt und ihr Innenkanal auf za seiner ganzen Länge mit kurzen Segmenten aus
einem feuerfesten Metall oder anderem solchem Werkstoff ausgekleidet, durch welche eine zu erhebliche
Durchbiegung infolge der Temperaturerhöhung verhindert wird. In diesem Falle wirkt
sich nämlich die Wärmeausdehnung nur auf die kurzen Elemente aus, und der Unterschied der Verlängerung
der verschiedenen Schichten bzw. Fasern dieser Elemente bleibt gering, so daß, da die Segmente
unabhängig sind, die Rinne selbst praktisch unter der Einwirkung der Wärme keine Verformung
erleidet.
Diese aus Segmenten gebildeten Rinnen besitzen jedoch außer ihrem hohen Preis, der sich besonders
wegen des unvermeidbaren Verschleißes der Rinne und der kurzen Lebensdauer der Segmente besonders nachteilig auswirkt, einen weiteren erheblichen
Nachteil. Sie ermöglichen nämlich nicht eine Drehung des Kanals um i8o° um seine Längsachse,
um nach jedem Guß den halbverfestigten Metallkörper zu entfernen, der am Boden des - Rinnenkanals
verbleibt, falls nicht die Segmente in der Rinne durch komplizierte Vorrichtungen befestigt
werden, die andererseits aber ihr Auswechseln erschweren würden.
Wenn im Gegensatz hierzu, um das Wenden der Rinne zu erleichtern, auf die beschriebenen feuerfesten
Segmente verzichtet und ein Kanal, der aus einem einzigen metallischen Körper mit konstantem
Querschnitt über seine Länge besteht, verwendet wird, so ergeben sich als Folge der großen Unterschiede
der Erhitzung der in den extremen Bereichen der Rinne liegenden Fasern sehr unterschiedliche
Wärmeausdehnungen infolge der großen Länge dieser Schichten bzw. Fasern, die tatsächlich
der der Rinne entspricht. Diese Ausdehnungen führen, wenn das Ende der Rinne frei ist, sowohl
zu Auswölbungen nach oben oder unten, die bei Rinnen mit einer Länge von etwa 6 m 10 bis 20 cm
Durchbiegung erreichen können, wie außerdem am Ende zu erheblichen inneren Spannungen, welche
solche Rinnen völlig unverwendbar machen, wenn die Verformungen der Rinne durch die Abmessungen
der Kokille, in der sie liegt, begrenzt sind, und zwar einerseits, weil sie sich im Innern der Kokille
verkeilen, andererseits, weil sich im Laufe des Gusses erhebliche Änderungen der zugeführten
Metallmenge ergeben, die zu Ungleichmäßigkeiten der Wandstärke der gegossenen Röhren führen.
Wenn die Rinne sich nach oben ausbaucht, kann außerdem im Bereich der tiefliegenden Zone der
Rinne ein Überlaufen desselben eintreten.
Durch die Erfindung wird eine aus einem einzigen Metallkörper bestehende Gießrinne für
Schleudergießmaschinen zur Herstellung von Röhren, insbesondere solchen mit einem Durchmesser
von zwischen 50 und 500 mm und einer Länge von 6 m und mehr, geschaffen, die praktisch frei von
jeder Verformung durch »Ausbauchung als Folge der Temperatureinwirkungen ist und bei deren
Verwendung eine regelmäßige Speisung mit Gußeisen oder dem sonst verwendeten geschmolzenen
Metall während der ganzen Dauer des Gusses gesichert ist. Diese Rinne kann außerdem mit einer
Wendevorrichtung, die es ermöglicht, sie nach dem Guß zu reinigen, ausgestattet werden.
Die erfindungsgemäße Gießrinne, bei der alle Querschnitte innerhalb eines Kreises mit jeweils
dem gleichen Halbmesser liegen, ist so konstruiert, daß der Querschnitt des Gießkanals wenigstens
über einen Teil der Rinne stromabwärts sich vergrößert, wobei die verschiedenen Querschnitte des
Kanals so gewählt sind, daß für j ede Querebene der Schwerpunkt der Querschnittsfläche der Rinne im
wesentlichen mit dem Schwerpunkt der Querschnittsfläche des Rinnenkanals übereinstimmt, die
unterhalb einer Querlinie verläuft, die für alle Querschnitte von den oberen Rändern des Rinnenkanals
gleich weit entfernt ist und deren Abstand einen Wert besitzt, der zwischen der Hälfte und
einem Drittel der Höhe des Rinnenkanals liegt.
Infolge dieser Eigenschaften kann man für jede Durchflußmenge des flüssigen Metalls ein Längsgefälle
des Rinnenkanals finden, bei dem für jeden Querschnitt der Spiegel des flüssigen Metalls im
Rinnenkanal mit der genannten Querlinie übereinstimmt. Die Erfahrung hat gezeigt, daß unter
diesen Bedingungen die Gießrinne durch die thermischen Spannungen praktisch keiner Verformung
unterliegt, weil die Schwerpunkte der Querschnitte durch den Metallstrang mit denen der Rinnenquerschnitte
über die ganze Länge dieses Rinnenteils übereinstimmen.
Dieses Ergebnis läßt sich mit den bekannten Rinnen mit konstantem Querschnitt über die ganze
Länge niemals erreichen. Um alle Verformungen einer solchen Rinne zu vermeiden, müßte das geschmolzene
Metall im Rinnenkanal längs der gesamten Rinne jeweils die gleiche Spiegelhöhe aufweisen.
Theoretisch ist es möglich, durch geeignete Wahl des Metallspiegel eine Übereinstimmung des
Schwerpunktes jedes Rinnenquerschnitts mit dem des entsprechenden Querschnitts durch den Metallstrang
über die gesamte Rinnenlänge zu erreichen und so alle Verformungen zu vermeiden. Praktisch
ist dies jedoch ausgeschlossen, weil infolge der Abkühlung die Zähigkeit des flüssigen Metalls zu-
nimmt, so· daß der Spiegel des flüssigen Metallstromes
in dem Gießrinnenkanal mit gleichem Querschnitt sich stromabwärts fortschreitend hebt
und daher die Übereinstimmung der genannten Schwerpunkte nur in einem einzigen Querschnitt
und nicht in im wesentlichen allen Querschnitten vorhanden sein kann.
Zweckmäßig wird die erfindungsgemäße Gießrinne so in der Schleudergieß maschine verwendet,
ίο daß Gießrinne und Form eine Neigung in der
Längsrichtung gegenüber der Horizontalen aufweisen, die den Grenzwert Null besitzen kann, so
daß unter Berücksichtigung der Menge der aus dem damit verbundenen Behälter zufließenden Schmelze
das Niveau des Metalls in der Rinne während des Gießens in allen Querschnitten der Rinne mit der
erwähnten Querlinie zusammenfällt.
Weitere Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich .aus der folgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels desselben an Hand der Abbildungen. Von diesen stellt
Abb. ι eine Seitenansicht der Gesamtanordnung einer Schleudergießmaschine dar;
Abb. 2 ist eine Seitenansicht einer Gießrinne gemaß
der Erfindung, wobei gewisse Teile weggebrochen sind;
Abb. 3 ist ein Längsschnitt durch die Rinne gemäß Linie 3-3 der Abb. 2;
Abb. 4 bis 6 sind Schnitte durch die Rinne entsprechend den Linien 4-4, 5-5 und 6-6 der Abb. 2
in größerem Maßstabe;
Abb. 7 ist eine schematische Darstellung, die die drei Schnitte der Abb. 4 bis 6 übereinandergelagert
veranschaulicht.
Die in Abb. 1 dargestellte Schleudergießmaschine für Röhren, beispielsweise solche von einem Durchmesser
von 100 mm und mehr und einer Länge von 6 m und mehr, besteht aus einer Form 1, die in
einem Wagen 2, der auf Schienen 3 längs verfahrbar ist, drehbar gelagert ist. Die Schienen können
horizontal oder in einem gewissen Winkel zu der Horizontalen verlegt sein, im letzteren Falle so,
daß sie von rechts nach links ansteigen. Während des Gießens wird das geschmolzene Metall, z. B.
Gußeisen, durch eine Gießrinne 4 in die Form 1 ausgegossen. Das rückwärtige Ende dieser Rinne
ist mittels eines Flansches 5 an einer Auslaufarmatur 6 befestigt, in welche fortlaufend der Inhalt
einer um eine horizontale Achse 8 kippbaren Gießpfanne 7 entleert wird. Die aus der Gießrinne,
der Auslaufarmatur und der Pfanne bestehende Gesamtanordnung wird von einer nicht dargestellten
Rahmenkonstruktion getragen.
Das vordere Ausflußende der Rinne 4 ruht auf einem von dem Wagen 2 getragenen und an diesem
festen Träger 9, der von dem Wagen während seiner Längsbewegung mitgenommen wird. An
ihrem Ausflußende weist die Rinne ferner, wie in Abb. 3 bei 10 dargestellt, eine Ausgießschnauze
auf, die gegebenenfalls in seitlicher Richtung in an sich bekannter Weise verstellt werden kann.
Die Gießrinne bildet in ihrer ganzen Länge einen Längskanal 11.
Die vorstehend beschriebene Gesamtanordnung ist als solche bekannt. Die Unterschiede von den
bekannten Konstruktionen, welche den Gegenstand der Erfindung bilden, werden im folgenden beschrieben.
Die Gießrinne 4 besteht vorzugsweise aus Gußeisen, und zwar Rohguß. Die verschiedenen Querschnitte
(Abb. 4 bis 6) werden, und zwar wenigstens einigermaßen genau, von einem Kreis C umschlossen,
dessen Durchmesser höchstens gleich dem der Form ist, in welche die Rinne eingeführt
werden soll (Abb. 4). Jeder dieser Schnitte wird außen durch zwei obere Kreisbögen 12 begrenzt,
die einerseits über eine kleine Abrundung 13 mit dem Kanal 11 und andererseits über eine ebene
Fläche 14 mit einer unteren konvexen Fläche 15 verbunden sind.
Das Querprofll des Rinnenkanals 11 wird in
jedem Querschnitt durch zwei seitliche, geradlinig und schräg verlaufende Linien 16 begrenzt, die von
oben nach unten auf die vertikale Symmetrieachse X-X um ungefähr io° konvergieren.
Jede dieser beiden Linien 16 ist über einen Bogen 17, dessen Mittelpunkt bei O liegt und
dessen Radius in der Größenordnung von etwa 10 mm liegt, mit dem Abschnitt 18 von Kreisbogenform.,
der den konkaven Boden des Rinnenkanals 11 bildet, verbunden.
Für die Form der Gießrinne und die Wandstärke ihrer verschiedenen Teile ind die folgenden
Regeln maßgebend:
1. In jedem Querschnitt fällt der Schwerpunkt G1,
G2 oder G3 des gesamten Querschnitts der Wandung der Rinne mit dem Schwerpunkt des Profils
ai-fei-ci, a2-b2-c2 oder cP-W-c3 des Teiles des
Rinnenkanals 11 zusammen, der unterhalb einer horizontalen Querlinie rf-c1, a2-c2 bzw. a3-c3 liegt,
welche in einem konstanten Abstand / von der Oberkante des Kanals liegt. Hierbei kann der
Wert / zwischen der Hälfte und einem Drittel der ,Gesamttiefe des Rinnenkanals liegen, vorzugsweise
in der Größenordnung- eines Drittels bei Gießrinnen, die zur Speisung von Schleudergießmaschinen
für Röhren von kleinem Durchmesser, z. B. von weniger als 100 mm, bestimmt sind, bei
denen die Außen abmessungen der Rinne durch den Innendurchmesser der Kokille bestimmt sind und/
oder demzufolge die Abmessungen des Kanals so groß· als möglich sein müssen, um die für die Bildung
des Rohres notwendige Zufuhr an Schmelze zu sichern. Im Gegensatz hierzu kann diese Höhe
im Falle von Röhren mit einem Durchmesser von mehr als 100 mm, d. h. unter Voraussetzungen,
unter denen die Abmessungen der Rinne wesentlich kleiner als der Innendurchmesser der Kokille sind,
auf die Hälfte der Gesamthöhe des Rinnenkanals verringert werden, wie dies in den Abbildungen
dargestellt ist.
2. Die Breite des Rinnenkanals bleibt im Bereich von etwa zwei Drittel seiner Länge, von dem rückwärtigen
Ende bis nach der Ebene 5-5 der Abb. 2 gemessen, im wesentlichen konstant, worauf sie auf
dem letzten Drittel unter Beibehaltung des gleichen
Profils ständig zunimmt, so daß der Abstand zwischen den Mitten 0 der beiden Bögen ιγ einen im
wesentlichen konstanten Wert d1 bis zu der Ebene
5-5 (Abb. 4, 5) behält, um dann bis auf den Wert rf2
(Abb. 6) zu wachsen. Der Wert d2 liegt vorzugsweise zwischen 1,1 und 1,15 · d1.
3. Gegenüber der äußeren Grundlinie 19 in der Längsrichtung der Rinne, die parallel zu der
Längsachse der Gießform 1 verläuft, weist der Boden 18 des Rinnenkanals ir von seinem rückwärtigen
Ende bis zu der Gießschnauze 10 eine gewisse Neigung auf, so daß die Wandstärke des
Rinnenbodens von seinem rückwärtigen bis zu seinem vorwärtigen Ende allmählich von einem
Wert 2 e auf etwa den halben Wert von e abnimmt. . Diese Bedingungen ergeben die in den Abb. 4
bis 6 dargestellten Querschnitte, die, um ihren Vergleich zu erleichtern, in Abb. 7, in der Form der
Umrisse IV, V und VI in vollen, in punktierten und in strichpunktierten Linien dargestellt, übereinandergelegt
gezeichnet sind, so daß hieraus die allmähliche Vergrößerung des Querschnitts des
Rinnenkanals vom rückwärtigen Ende bis zu der Gieß schnauze ersichtlich wird.
In dem Schnitt in der Ebene 4-4 (Abb. 2), der in Abb. 4 dargestellt ist, ist die Wandstärke der
Rinne im wesentlichen über die ganze Höhe ihrer Seitenwandungen, wo sie einen Wert e besitzt, im
wesentlichen konstant. Dann nimmt sie allmählich bis auf einen etwa doppelten Wert 2e in dem
unteren Teil des Kanals zu.
In dem in Abb. 5 dargestellten Schnitt V besitzen die Seitenwandungen im wesentlichen noch
die Breite e, während die Wandstärke des Bodens nur noch in der Größenordnung von 1,5 · e liegt.
Schließlich hat sich in dem in Abb. 6 dargestellten Schnitt VI der Rinnenkanal verbreitert. Seine
Seitenwandungen haben eine etwas geringere Wandstärke als dem Wert e entspricht, während
die Wandstärke des Bodens nur noch in der Größenordnung von e liegt.
Eine mit einer Gießrinne der beschriebenen Art kombinierte Schleudergießmaschine weist ferner
noch folgende Eigenschaften auf: Die Neigung der Form 1 und die der Außenlinie 19 des Bodens der
Rinne 4 gegenüber der Horizontalen (die gemäß der Abbildung 0 beträgt) ist so bemessen, daß
unter Berücksichtigung der aus der Gießpfanne/ zugeführten Menge an geschmolzenem Metall, d.h.
der Geschwindigkeit des Kippens dieser Pfanne um die Achse 8, das Niveau des in die Rinne eingegossenen
Metalls in jedem Querschnitt wenigstens weitgehend mit den vorerwähnten Linien al-c1,
a2-c2, as-cs zusammenfällt.
Wenn diese Bedingungen erfüllt sind, so ist, wie systematische Versuche bestätigt haben, festzustellen,
daß jede Faser bzw. Schicht des Rinnenmetalls unmittelbar durch Wärmeleitung von der
durch das geschmolzene Metall benetzten Oberfläche aus erhitzt wird, wobei der Schwerpunkt
dieser Fläche mit der der neutralen Schicht bzw. neutralen Faser der Rinne zusammenfällt, alle
Fasern, die in gleichem Abstand von dieser neutralen Faser liegen, auf dieselbe Temperatur erhitzt
werden und deshalb derselben Ausdehnung unterliegen.
Hieraus ergibt sich, daß die Ausdehnung des Teiles der Rinne, der oberhalb der Schwerpunktachse
liegt, gleich der des unterhalb der Schwerpunktachse liegenden Teiles ist und daß die Rinne
geradlinig verbleibt, ohne sich zu verformen.
In diesem Zusammenhang ist noch darauf hinzuweisen, daß das im Rinnenkanal fließende geschmolzene
Gußeisen sich durch den Kontakt mit dessen Wandungen und durch die Ausstrahlung seiner freien Oberfläche auf seinem Wege über die
Länge der Rinne abkühlt.
Die Temperatur des Gußeisens ist deshalb an sich am Ausgußende 10 der Rinne gegenüber der
an der Ausflußarmatur 6 um einen Wert, der 20 bis 500C erreichen kann, verschieden.
Nun ändert sich aber auch die Flüssigkeitsmenge des Gußeisens in Abhängigkeit von der Temperatur.
Sie nimmt insbesondere in der Nähe des Erstarrungspunktes verhältnismäßig schnell ab.
Solange die Temperatur der Schmelze noch weit von der Erstarrungstemperatur entfernt ist, z. B.
bei 13000 C liegt, ist diese Änderung nur gering,
jedoch wird sie sehr merklich, wenn das Gießen bei einer Temperatur von 1200 bis 12700 C erfolgt.
Bei einer gegebenen Menge an zugeführter Schmelze führt die Verringerung der Flüssigkeit
im Falle einer konstanten Neigung der Rinne zu einer Verringerung der Ausflußgeschwindigkeit.
Bei den bekannten Rinnen mit konstantem Querschnitt ergibt diese Verringerung der Geschwindigkeit
eine fortschreitende Erhöhung des Ausflußniveaus. Wenn das Niveau der Schmelze am Anfang
der Rinne sich auf die Höhe einstellt, die der Neigung der Rinne und der eingestellten Menge
entspricht, so nimmt diese Höhe mit fortschreitender Annäherung an die Ausgießschnauze zu, und
zwar in einer besonders merklichen Weise in dem unteren Teil der Rinne. Hierdurch ergibt sich eine
noch intensivere Abkühlung der Schmelze infolge der Größe der Fläche der Schmelze, die sich in
Kontakt mit den Wandungen der Rinne befindet, damit eine weitere Verringerung der Flüssigkeit
des Eisens und als deren Folge ein neues Ansteigen des Niveaus.
Bei einer Rinne üblicher Bauart von konstantem Querschnitt ist diese Erscheinung unbeständig.
Es stellt sich kein Gleichgewicht ein, und es kann sich demzufolge im mittleren Teil der Rinne ein
Überlaufen ergeben, wenn das Niveau der Schmelze, das zwangläufig ansteigt, die obere
Kante des Rinnenkanals erreicht und übersteigt. Diese Gefahr wird durch die Neigung der Rinne,
sich wegen der ungleichmäßigen Erhitzung und demzufolge Ausdehnung ihrer verschiedenen Längsfasern
bzw. Schichten auszuwölben, noch erhöht. Durch die Vergrößerung des Querschnitts des
Rinnenkanals gemäß der Erfindung, die sich aus der Verbreiterung seines Endes und der Vergrößerung
seiner Tiefe ergibt, werden diese Nachteile
vermieden. Die größere Tiefe und Breite des Rinnenkanals bieten der Schmelze einen Durchflußquerschnitt,
der sich in dem Maße vergrößert, in dem sie weniger flüssig wird. Somit kann das
Niveau der fließenden Schmelze nicht ansteigen und in einem konstanten Abstand von den oberen
Kanten der Rinne verbleiben, so daß die Schwerpunkte der Begrenzungslinie des Kanals, der durch
das geschmolzene Metall benetzt wird, und des
ίο Rinnenquerschnitts nach wie vor zusammenfallen
und demzufolge jede Biegungsbeanspruchung der neutralen Faser der Rinne ausgeschaltet wird.
Zu bemerken ist noch, daß die Gießrinne gemäß der Erfindung innerhalb gewisser Grenzen sich frei
verformen kann, so daß sie immer wieder die Arbeitsbedingungen annimmt, unter denen die Voraussetzung
des Zusammenfallens der Schwerpunkte erfüllt ist. Falls aus irgendeinem Grund das
Niveau der Schmelze in der Rinne absinkt, so sinkt auch der Schwerpunkt des benetzten Umfangsbereichs
unter den Schwerpunkt des Querschnitts der Rinne. Dieser wird also in Richtung nach
unten in höherem Grade als in Richtung nach oben verlagert, woraus sich ein Bestreben der Rinne ergibt,
sich nach oben auszuwölben, wobei seine Neigung und demzufolge die Durchflußmenge verringert
und ein Wiederansteigen des Niveaus der Schmelze erzwungen wird. Wenn im Gegensatz
hierzu das Niveau der Schmelze das vorgesehene Niveau übersteigt, so verlegt sich der Schwerpunkt
des benetzten Umfangs über den der Rinne, und da diese in ihrem oberen Bereich mehr als im
unteren Bereich erhitzt wird, ist sie bestrebt, sich nach unten auszubiegen, wodurch ihre resultierende
Neigung und damit die Durchflußmenge vergrößert wird und sich demzufolge das Niveau der
Schmelze wieder auf die vorgesehene Höhe einstellt.
Sebstverständlich ist die Erfindung nicht auf die vorstehend im einzelnen beschriebene und in den
Abbildungen dargestellte Ausführungsform beschränkt, sondern es sind demgegenüber zahlreiche
Änderungen möglich, ohne von ihrem Grundgedanken abzuweichen.
Claims (4)
1. Einteilige metallische Gieß rinne, insbesondere für Schleudergießmaschinen zur Herstellung
von Rohren od. dgl., bei der alle Quer- go schnitte innerhalb eines Kreises mit jeweils dem
gleichen Halbmesser liegen, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt des Gießkanals
wenigstens über einen Teil der Rinne stromabwärts zunimmt und daß für jede Ouerebene
der Schwerpunkt (G1, G2, G3) der Querschnittsfläche der Rinne im wesentlichen mit dem
Schwerpunkt der Querschnittsfläche (a^fr-c1,
a2-b2-c2, a3-b3-c3) des Rinnenkanals (11) übereinstimmt,
die unterhalb einer Querlinie (a^-c1,
a2-c2, a3-cz) liegt, deren Abstand (1) von den
oberen Rändern des Rinnenkanals (11) für alle Querschnitte konstant ist und einen Wert besitzt,
der zwischen der Hälfte und einem Drittel der Höhe des Rinnenkanals (11) liegt.
2. Gießrinne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand (/) und der Rinnenquerschnitt im umgekehrten Verhältnis zueinander
stehen.
3. Gießrinne nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich das Profil des
Rinnenkanals (11) fortschreitend nach vorn hin bis zu 10 bis 15 % erweitert, wobei diese Erweiterung
ungefähr im letzten Drittel vor der Ausgieß schnauze (10) beginnt.
4. Gießrinne nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandstärke des Kanalbodens
(18) am hinteren Ende im wesentlichen doppelt so groß (ze) wie die Wandstärke (e)
der Seitenwandungen ist, während die Wand- " stärken am vorderen Ende der Gießrinne einander
im wesentlichen gleich sind.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 609 549/416 7.56 (609 756 1.57)
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR956167X | 1952-01-10 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE956167C true DE956167C (de) | 1957-01-17 |
Family
ID=9487724
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEC6923A Expired DE956167C (de) | 1952-01-10 | 1953-01-08 | Giessrinne, insbesondere fuer Schleudergiessmaschinen |
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DE (1) | DE956167C (de) |
FR (1) | FR1056897A (de) |
GB (1) | GB724991A (de) |
Family Cites Families (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US1377406A (en) * | 1920-08-27 | 1921-05-10 | Lavaud Dimitri Sensaud De | Rotary casting |
US1776540A (en) * | 1927-02-24 | 1930-09-23 | Ferric Engineering Company | Rotary casting apparatus |
US2267896A (en) * | 1941-06-25 | 1941-12-30 | United States Pipe Foundry | Centrifugal casting apparatus |
BE474097A (de) * | 1946-09-18 |
-
1952
- 1952-01-10 FR FR1056897D patent/FR1056897A/fr not_active Expired
-
1953
- 1953-01-01 GB GB32/53A patent/GB724991A/en not_active Expired
- 1953-01-05 US US329535A patent/US2750639A/en not_active Expired - Lifetime
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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FR1056897A (fr) | 1954-03-03 |
US2750639A (en) | 1956-06-19 |
GB724991A (en) | 1955-03-02 |
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