DE955371C - Methode zum Testen bestimmter Eigenschaften von Pflanzen fuer Zwecke der Pflanzenzuec - Google Patents
Methode zum Testen bestimmter Eigenschaften von Pflanzen fuer Zwecke der PflanzenzuecInfo
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- DE955371C DE955371C DESCH15712A DESC015712A DE955371C DE 955371 C DE955371 C DE 955371C DE SCH15712 A DESCH15712 A DE SCH15712A DE SC015712 A DESC015712 A DE SC015712A DE 955371 C DE955371 C DE 955371C
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- A01G—HORTICULTURE; CULTIVATION OF VEGETABLES, FLOWERS, RICE, FRUIT, VINES, HOPS OR SEAWEED; FORESTRY; WATERING
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Prüfen bestimmter Eigenschaften von Pflanzen, bei dem ein
Atmungstest vorgenommen wird.
Im Handbuch der Pflanzenzüchtung von Th. Roemer und W.Rudorf behandelt KariWetzel
im Bd. ι, 1941, S. 297 bis 358 die »physiologischen
Grundlagen der .pflanzlichen Stoff produktion«. Er
skizziert den Stand der Arbeiten, der dadurch charakterisiert ist, daß bisher niux spärliches
Material an extensiven Feldversuchen und fast gar kein Material an intensiven Laboratoriumsversuchen
vorliegt. Der Aufbau an Pflanizensubstanz hängt von der Assimilationsileistung ab. Die assimilierenden
Organe (Blätter, Nadeln) sind aber mir bei Futterpflanzen Ziel des Pflanzenbaues. In
vielen anderen Fällen zählt als Nutzeffekt lediglich
die erzeugte Holzmasse, die Menge der Früchte usw.
Im Rahmen des Assknilationsprozesses stellt der Verbrennungsprozeß einen Teilprozeß dar (Atmung
der Pflanze). Die Aufbauleis'tung wird nicht voll zur Stoffproduktioa ausgenutzt, da die Atmung
Substanz verbraucht. Für Senfpflanzen wird angeführt, daß der Substanzverlust durch Atmung ©in
Viertel der Aufbauleistung betrug. Die Unterhaltung der Atmung ist lebenswichtig, Oxydation (Veratmung)
von Stoffen ist Voraussetzung für die Inganghaltung von Lebensvorgängen.
H. Burger, Zürich, ermittelte in Freilandversuchen,
wieviel erzeugte Holzmasse einem Kilogramm Nadelmasse bei Nadelhölzern entspricht.
Er fand, daß südliche Klimaherkünfte auf je ι Kilogramm Nadelmaese mehr Holzmasse erzeugen
als nördliche Herkünfte derselben Holzart. Vom wirtschaftlichen Nutzeffekt der Holzproduktion gesehen,
arbeiten also die Nadeln der südlichen Herkünfte ökonomischer. Hier wird zum erstenmal der
Gedanke ausgesprochen und im Feldversuch durch Messungen belegt, daß es Typenunterschiede der
pflanzlichen Nadelleistung innerhalb derselben ίο Pflawzenart gibt. Es wurde nicht untersucht, worauf
das zurückzuführen sein kann.
Im Rahmen der Erfindung wurde nunmehr geprüft, ob die größere Massenleistung südlicher Herkünfte
mit besserer Assimilationsleistung (besserem Stoffaufbau) zusammenhängt oder mit sparsamerer
Atmung (weniger Substanzverlust). Die Erfindung gründet sich auf die Erkenntnis, daß die Komponente
Atmung wesentlich verschieden bei Typen innerhalb derselben Pflanzenart ist. Diese Erkenntnis
führt erfindungsgemäß dazu, die Atmung zu testen. Der Atmungstest wird als brauchbarer Ausdruck
für die Charakterisierung von Einzeltypen in der züchterischen und kulturellen Auslese benutzt.
as Dies sei an einem Beispiel erläutert. Warmklimatische
mitteleuropäische Herkünfte der Fichte (Picea excelsa, Picea abies) sind beim Anbau im
kälteren Norden, in Schweden, den dortigen einheimischen Herkünften in der Wuchsleistung üfoerlegen,
sie veratmen wesentlich weniger als. die kaltklimatischen schwedischen Provenienzen.
Da sich die Atmungsintensität im Keimlingsstadium besonders gut prüfen läßt, wurde eine
Frühdiagnose (Keimlingstest) gewonnen. Der getestete Wert sparsamer Atmung im Keimlingstest
geht beispielsweise mit der höheren Substanzleistung warmklimatischer Herkünfte parallel.
Da südliche, rasch wachsende Provenienzen sowohl direkt nach Norden übertragen werden (Anbau
deutscher Fichtenprovenienzen in Schweden) als auch in nördliche Kreuzungspartner eingekreuzt
werden, so kann erfindungsgemäß dabei die Frühtestmethode der Atmungsintensität zur Diagnose
für Züchtungs- und Vermehrungszwecke dienen.
Der Atmungstest kann sowohl im Freiland wie im Laboratorium vorgenommen werden. Für das
Laboratorium eignet sich naturgemäß besonders der Keimlingstest.
Eine Gegenüberstellung von Feldversuchen mit der Laboratoriumsmethode ergibt folgendes: Zu
dem Anbauversuchen; beispielsweise mitteleuropäischer
Fichtenherkünif te in Schweden waxen zwanzig
Jähre erforderlich, bis sie reif zur Beurteilung waren. Der Keimlingstest läßt sich in wenigen
Tagen am keimenden Samen ausführen. Er erlaubt die Kontrolle des Prüfgutes' vor seiner Verwendung
und gibt daher dem Importeur und Exporteur Sicherheit.
Anbauversuche sind mit hohen Kosten verbunden. Diese steigern sich dadurch, daß auch solche Herkünfte
geprüft werden müssen, die nachher als ungeeignet auszuscheiden sind. Prüft man aber mit
der Keimlingsdiagnose im voraus, so beschränkt sich der Platzverbrauch im Feldanbau ausschließlich
auf geeignete Typen.
Anbauversuche können nur von einigen wenigen Typen angelegt werden. Durch die Keimlingsdiagnose
werden dagegen Massenuntersuchungen möglich. Damit gelingt es, schon mit dieser Frühdiagnose
die überlegenen Typen aufzufinden, die dem Züchter sonst entgangen wären, wenn zufällig
die Anbauprüfung sich nicht auf sie erstreckt hätte. Dies ist von um so größerer Bedeutung, als beispielsweise
die heutigen Fichtenbestände in Mitteleuropa längst nicht mehr »bodenständig« sind. Der heutige
Bestand steht nicht mehr auf dem ursprünglichen Standort seiner Voreltern. Nur in Ausnahmefällen
ist dies, bei natürlicher Verjüngung, der Fall. Die meisten heutigen Bestände aber sind aus Saatgut
entstanden, das von elterlichen Beständen aus ganz anderer Gegend stammen kann. (Unkontrollierte
Saatgutverwendung in früheren Jahrzehnten und Jahrhunderten bei Aufforstungen.) Es ist also für
den heutigen Bestand meist nicht nachzuweisen, welchen wärmeklimatischen Typus er repräsentiert.
Die Untersuchung dieses Typs durch Keimlingsdiagnose ist die einzige sichere und im großen anwendbare
Methode, um Klarheit zu erhalten und Bestleister aufzufinden.
Die entscheidenden Vorteile der Testmethode zeigen sich auch bei der Auffindung von Einzelstammtypen,
die dem Durchschnitt der Population überlegen sind. Die Kosten einer Individualauslese
langlebiger Pflanzen durch Anbauprüfung der Nachkommenschaften sind besonders hoch. Die Nachkommenschaften
(vegetative oder Absaaten) erfordern riesige Areale für Prüfplantagen. Hohe Prozentsätze von Individualnachkommenschaften
müssen, nach Beurteilung im zwanzigjährigen Alter, wieder verworfen werden, wenn die Mutterstämme
ihr gutes Aussehen nur Umweltfaktoren verdankten oder gemischterbig sind. Zeit, Platz und Kosten
werden eingespart, wenn die Prüfung in das Keimlingsstadium vorverlegt wird, also vor der Aussaat
erfolgen kann, so daß Stämme mit schlechtem Prüfungsergebnis gar nicht erst zur Feldprüfung
kommen.
Der Atmungstest gemäß 'der Erfindung kann folgendermaßen
durchgeführt werden: Bei bestimmten konstanten Laboratoriumsbedingungen (Temperatür,
Feuchtigkeit usw.) wird ein aus der Samenprobe herangezogenes Keimlingsmaterial quantitativ
auf die aus dem Atmungsprozeß stammende abgegebene Kohlensäure geprüft. Dazu läßt man beispielsweise
die abgegebene Kohlensäure in einem geeigneten Auffangsubstrat absorbieren, und zwar
bei Dunkelheit, da bei Lichtzutritt der Kohlensäureverbrauch aus dem Assimilationsprozeß sich mit
der im Atmungsprozeß abgegebenen Kohlensäure überschneidet. Außer diesem quantitativen Ver- 12a
fahren kann man die laufende Abgabe von Kohlensäure aus dem Atmungsprozeß der Pflanze auch
sichtbar machen und das Resultat in einem Ultrarotabsorptionsschreiber
aufzeichnen. Denn Luft hat je nach dem Kohlensäuregehalt ein verschiedenes
Absorptionsvermögen für ultrarote Strahlen. Je
mehr die von den Pflanzen abgesaugte Luft also das Abfallprodukt C O2 angereichert enthält, desto mehr
wird der Durchtritt der Ultrarotstrahlen gehindert.
Claims (4)
- PATENTANSPRÜCHE:i. Methode zum Testen bestimmter Eigenschaften von Pflanzen für Zwecke der Pflanzenzüchtung und des Pflanzenbaues, gekennzeichnet durch Vornahme eines Atmungstestes.
- 2. Testmethode nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Atmungstest als Früfatest durchgeführt wird.
- 3. Testmethode nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß Pflanzen ausgelesen werden, die geringe Atmung zeigen.
- 4. Testmethode nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß solche Pflanzen ausgelesen werden, deren Keimlingsatmungstest ao dem Atmungstest einer im Feldversuch bewährten Pflanze der betreffenden Sorte entspricht.©609 548/62 6.56 (609 726 12.56)
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DESCH15712A DE955371C (de) | 1954-06-27 | 1954-06-27 | Methode zum Testen bestimmter Eigenschaften von Pflanzen fuer Zwecke der Pflanzenzuec |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DESCH15712A DE955371C (de) | 1954-06-27 | 1954-06-27 | Methode zum Testen bestimmter Eigenschaften von Pflanzen fuer Zwecke der Pflanzenzuec |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE955371C true DE955371C (de) | 1957-01-03 |
Family
ID=7427547
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DESCH15712A Expired DE955371C (de) | 1954-06-27 | 1954-06-27 | Methode zum Testen bestimmter Eigenschaften von Pflanzen fuer Zwecke der Pflanzenzuec |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE955371C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3543417A1 (de) * | 1985-12-09 | 1987-06-11 | Eichenauer Johannes Dipl Agr I | Beeinflussung der assimilateinlagerung in die generativen sinks der hoeheren pflanze durch wachstumsregulatoren |
-
1954
- 1954-06-27 DE DESCH15712A patent/DE955371C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE3543417A1 (de) * | 1985-12-09 | 1987-06-11 | Eichenauer Johannes Dipl Agr I | Beeinflussung der assimilateinlagerung in die generativen sinks der hoeheren pflanze durch wachstumsregulatoren |
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