DE955179C - Verfahren zum Raffinieren von Erdoelkohlenwasserstoffen - Google Patents

Verfahren zum Raffinieren von Erdoelkohlenwasserstoffen

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DE955179C
DE955179C DEA19022A DEA0019022A DE955179C DE 955179 C DE955179 C DE 955179C DE A19022 A DEA19022 A DE A19022A DE A0019022 A DEA0019022 A DE A0019022A DE 955179 C DE955179 C DE 955179C
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Germany
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gasoline
caustic alkali
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cresols
alkali solution
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DEA19022A
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English (en)
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Ronald Alfred Dean
Eric Mcneill
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10GCRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
    • C10G27/00Refining of hydrocarbon oils in the absence of hydrogen, by oxidation
    • C10G27/04Refining of hydrocarbon oils in the absence of hydrogen, by oxidation with oxygen or compounds generating oxygen
    • C10G27/06Refining of hydrocarbon oils in the absence of hydrogen, by oxidation with oxygen or compounds generating oxygen in the presence of alkaline solutions

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  • Organic Chemistry (AREA)
  • Production Of Liquid Hydrocarbon Mixture For Refining Petroleum (AREA)

Description

  • Verfahren zum Raffinieren von Erdölkohlenwasserstoffen Die Erfindung betrifft die Raffinierung von Erdölkohlenwasserstoffen, die im Benzinbereich sieden und durch katalytische Krackung von Erdölkohlenwasserstoffen erhalten werden, welche im Paraffinbereich sieden.
  • Es ist bekannt, daß derartige gekrackte Benzine saure Körper, wie Thiophenole oder aromatische Merkaptane, enthalten, die Oxydationsprodukte iriit nachteiligem Einfluß auf die Stabilität des Benzins enthalten oder bilden.
  • Es ist daher wichtig, diese sauren Körper aus dem Benzin zu entfernen, was gewöhnlich und in an sich bekannter Weise durch Behandlung mit Ätzalkali geschieht, bevor das Krackbenzin mit Luft in Berührung kommt.
  • Das Krackbenzin enthält auch Kresole, die ein wertvolles Nebenprodukt darstellen. Sowohl die Thiophenole als auch die Kresole sind vorzugsweise im oberen Teil des Siedebereiches des Krackbenzins angereichert, und aus diesem Grunde wird das Krackbenzin in ein Leichtbenzin, das bis 16o und 17o° siedet, und ein Schwerbenzin, das zwischen 16o bis 170 und 22o° siedet, geteilt, da die Thiophenole und die Kresole dabei in der verhältnismäßig geringen Menge Ätzalkali konzentriert werden, die zur Behandlung des Schwerbenzins erforderlich ist. Das zur Behandlung des Leichtbenzins verwendete Ätzalkali kann leicht verwertet werden, und das Leichtbenzin läßt sich vollkommen und leicht nach bekannten Verfahren süßen.
  • Gemäß der Erfindung werden die Kresole des Schwerbenzins erstens bei der Raffinierung von Leichtbenzin verwendet und zweitens als Wertstoff danach gewonnen.
  • Dabei wird ein Schwerbenzin mit einer Ätzalkalilösung in Abwesenheit von Luft behandelt und so ein gesüßtes Schwerbenzin und eine Ätzalkaliextraktlösung gewonnen, die die Thiophenole und Kresole enthält. Die Extraktlösung wird mit freiem Sauerstoff unter oxydieren-den Bedingungen behandelt, um die Thiophenole in Disulfide umzuwandeln, und unter Bildung einer kresolhaltigen Ätzalkalilösung. Das Leichtbenzin wird mit der kresolhaltigen Ätzalkalilösung in Abwesenheit von Luft zur Umwandlung der im Leichtbenzin enthaltenen Merkaptane behandelt, wobei ein gesüßtes Leichtbenzin und eine merkaptanhaltige Ätzalkalilösung anfällt. Die merkaptanhaltige Ätzalkalilösung wird wiederum mit freiem Sauerstoff unter oxydierenden Bedingungen behandelt, um die Merkaptane in Disulfide umzuwandeln, wobei eine kresolhaltige Ätzalkalilösung verbleibt, aus der die Kresole in bekannter Weise gewonnen werden.
  • Es ist wichtig, daß die Behandlung des Schwerbenzins mit Ätzalkalilösung so durchgeführt wird, daß das Verhältnis von A.tzalkali zu Kresolen in der Extraktlösung derart abgestimmt ist, daß die Merkaptane nach der Entfernung der Thiophenole aus dem Leichtbenzin entfernt werden können. Die Behandlung des Schwerbenzins wird vorteilhafterweise zweistufig im Gegenstrom durchgeführt unter Verwendung von genügend Ätzalkalilösung von Zoo bis 30o 9/l, damit sowohl die Thiophenole als auch die Kresole entfernt werden. Es ist darauf zu achten, daß bei dieser Behandlung eine Berührung mit der Luft ausgeschlossen ist, da die Thiophenole sonst leichter oxydiert als extrahiert werden. Die anschließende Oxydation der Thiophenole und Merkaptane in der Ätzalkaliextraktlösung, nach der Entfernung des Schwerbenzins, erfolgt durch kräftiges Rühren der Lösung in einer Atmosphäre von Sauerstoff bei Raumtemperatur und unter Atmosphärendruck. Dabei steigt die Temperatur der Reaktionsmischung auf 5o bis 8o°, und die Reaktion verläuft in einigen Stunden vollständig. Obwohl kein Katalysator erforderlich ist, beschleunigt die Gegenwart beispielsweise von Tannin die Oxydationsgeschwindigkeit. Die Oxydation kann auch mit Luft an Stelle von Sauerstoff durchgeführt werden; und in diesem Falle muß die Luft durch die Lösung geblasen werden. Die Oxydation verläuft unter diesen Bedingungen nicht so schnell, aber das Verfahren läßt sich auch dann sowohl mit als auch ohne Katalysator praktisch durchführen. Die besten Ergebnisse werden erzielt, wenn die Luft in einem sehr feinen Strom durch die gut gerührte Extraktlösung geblasen wird; es lassen sich aber auch andere an sich bekannte Verfahren anwenden, bei denen der erforderliche innige Kontakt zwischen dem Sauerstoff und der Extraktlösung gewährleistet ist. Die gebildeten Disulfide werden abgetrennt und das Ätzalkali mit einem Kohlenwasserstofflösungsmittel, wie Leuchtöl, behandelt, um die letzten Disulfidspuren zu entfernen. Die erhaltene Ätzalkalilösung ist fast geruchlos, enthält aber Kresole zwischen 5o und ioo g/1 und kann vorteilhafterweise zur Extraktion der Merkaptane aus dem Leichtbenzin verwendet werden. Dieser Verfahrensabschnitt sollte in Abwesenheit von Luft durchgeführt werden, wenn ein Leichtbenzin erzeugt werden soll, das nach geeigneter Inhibierung verhältnismäßig stabil ist. Die in das Leichtbenzin übergegangenen Kresole tragen dazu bei, das Benzin gumstabil zu machen, wenn ein entsprechendes Antioxydanz verwendet wird.
  • Die Oxydation der Merkaptane in der verbrauchten Ätzalkalilösungvon der Behandlung des Leichtbenzins kann in entsprechender Weise wie in der vorhergehenden Oxydationsstufe durchgeführt werden, und zwar mit oder ohne einen Katalysator, wobei eine merkaptanfreie Natriumkresolatlösung anfällt. Aus dieser Lösung können nach an sich bekannten Verfahren verkaufsfähige Kresole erzeugt werden. Beispielsweise können die Kresole durch Behandlung mit Rauchgasen abgetrennt werden, unter Bildung einer Sodalösung, die beispiels-@veise zur Entfernung des Schwefelwasserstoffs in der Raffinerie dienen kann.
  • Das nachfolgende Beispiel wurde durchgeführt, um zu zeigen, daß im Schwerbenzin enthaltene Kresole bei der Extraktion des Merkaptans mit Ätzalkalilösung im wesentlichen ebenso wirkungsvoll sind wie die aus dem Steinkohlenteer gewonnenen Kresole.
  • Eine Ätznatronlösung von der Behandlung von katalytisch gekracktem Schwerbenzin, das zwischen i8o und 22o° siedet, wird unter kräftiger Rührung mit Sauerstoff behandelt, bis alle Merkaptane verschwunden sind.
  • Die obenauf schwimmende Disulfidschicht wird entfernt, und die Ätznatron und Kresole enthaltende Lösung wird mit. Isopentan zur Entfernung von Disulfidspuren gewaschen. Die erhaltene Lösung ist geruchlos und enthält 7 Gewichtsprozent Kresole und 2o Gewichtsprozent Natriumhydroxyd Eine entsprechende Lösung wird unter Verwendung von aus Steinkohlenteer gewonnenen Kresolen hergestellt, die den gleichen Siedebereich haben wie die aus dem katalytisch gekrackten Schwerbenzin gewonnenen, d. h. zwischen Zoo und 225'.
  • i 1 eines Straightrunbenzins aus rohem Quataröl, das 0,0230/0 Merkaptanschwefel enthält, wird in einen geschlossenen Rührkolben gegeben, aus dem alle Luft entfernt ist. Das Benzin wird dann 5 Minuten gerührt unter aufeinanderfolgender Zugabe von jeweils Zoo cm3 entlüfteter, Ätznatron und Kresole enthaltender Lösung, die aus einem katalytisch gekrackten Benzin hergestellt wurde. Der Versuch wird mit der Lösung wiederholt, die die Kresole aus dem Steinkohlenteer enthält. Die Ergebnisse dieser Versuche sind nachstehend aufgeführt und zeigen kaum einen Unterschied zwischen den beiden Arten von Kresolen hinsichtlich ihrer Fähigkeit, die Merkaptanextraktion zu unterstützen.
    Kata- Stein-
    Herkunft der Kresole
    lytische kohlen-
    1 teer
    Merkaptanschwefel
    in Gewichtsprozent
    Unbehandeltes Straightrun-
    benzin aus Quatar-Rohöl .. 0,o23 0,023
    Nach einer Behandlung mit
    2o Volumprozent in Abwesen-
    heit von Luft bei 22° . . . . . . 0,0155 0,014
    Nach einer zweiten ent-
    sprechenden Behandlung ... o,otoo 0,011
    Das Verfahren gemäß der Erfindung wird vorteilhafterweise in einer Apparatur durchgeführt, wie sie schematisch in der Zeichnung dargestellt ist.
  • Die Tanks i und iA sind Bestandteile einer kontinuierlich arbeitenden zweistufigen Gegenstromextraktionsanlage, die nach dem Pumpen-und Tanksystem arbeitet. Dabei wird das Leichtbenzin, das keine Anteile enthält, die über i60 bis i70° sieden, durch die Pumpe 3 mit Ätzalkalilösung in Berührung gebracht. Es wird darauf geachtet, daß das Benzin vor und während der Behandlung nicht mit Sauerstoff in Berührung kommt, und die Ätzalkalilösung im Tank 5 wird vom Sauerstoff vorzugsweise durch einen langsamen Strom eines inerten, S 02 freien Gases aus Leitung 7 befreit. Die Tanks 2 und 2A und 6 sowie die Pumpe 4 sind Teile einer entsprechenden Behandlungsanlage für das Schwerbenzin, das zwischen i60 und 22o° siedet. Auch hier ist Vorsorge zu treffen, daß der Sauerstoff ausgeschlossen wird.
  • Das Verfahren wird dadurch in Gang gesetzt, daß unbenutzte Ätzalkali.lösung mit einem Gehalt von Zoo bis 300 g/1 Natriumhydroxyd in die Tanks 5 und. 6 eingeführt wird. Diese Lauge wird dann im Gegenstrom zum Benzin gepumpt, und zwar in Mengen, die durch den Merkaptangehalt des Benzins bestimmt sind. Im allgemeinen läßt sich der verhältnismäßig hohe Gehalt an aromatischen Merkaptanen im Schwerbenzin entfernen, aber die Merkaptane im Leichtbenzin lassen sich weniger leicht extrahieren.
  • Die dem Tank iA zugeführte Laugenmenge sollte daher so groß als möglich sein, d. h. in der Größenordnung von 2o Volumprozent des Benzins. Die dem Tank 2A zugeführte Laugenmenge hängt von der Summe des Merkaptan- und Phenolgehaltes des unbehandelten Schwerbenzins ab, es muß aber eine 'genügende Menge Lauge angewendet werden, um alle extrahierten sauren Öle in der den Tank 2 verlassenden Laugenlösung festzuhalten. Eine zweckmäßige Menge liegt bei etwa 3 Volumprozent des Benzins.
  • Die Ätznatronlösung aus dem Tank 2 fließt durch die Leitung 8 zum Gefäß io, das eines von verschiedenen, chargenweise arbeitenden Oxydiergefäßen darstellt. Diese Gefäße sind mit Heißwassermänteln umgeben und werden durch Zentrifugalpumpen mit senkrechter Achse gerührt. Diese Pumpen sind so ausgebildet, daß sie den Inhalt der Tanks wenigstens viermal in der Stunde umwälzen und daneben gleichzeitig als Dispergatoren für das Gas dienen. Sauerstoff wird vorzugsweise durch Leitung 14 in die Saugleitung eingeführt, und das austretende Gas wird durch die hohe Geschwindigkeit des sich drehenden Rührers in Form kleiner Blasen verteilt. Diese Gasblasen können weiterhin durch geeignete Formgebung des Stators verfeinert werden. Es hat sich gezeigt, daß auf diese Weise eine sehr hohe Oxydationsgeschwindigkeit erreicht wird, und durch sorgfältige Regelung der Sauerstoffzufuhr läßt sich eine ioo°/oige Verwertung erzielen. Dies ist wichtig, da die Entwicklung merklicher Mengen von Dämpfen vollkommen ausgeschlossen wird.
  • Es mag anfangs notwendig sein, den Inhalt auf etwa 38' zu erhitzen, danach genügt aber die entwickelte Reaktionswärme zur Aufrechterhaltung dieser Temperatur, und es kann sogar notwendig sein, Kühlwasser anzuwenden, um ein Überschreiten der Temperatur von etwa 65° zu vermeiden, die als obere zulässige Temperatur angesehen wird. Wird Luft verwendet, so kann eine Sauerstoffausnutzung von 40. bis 6o % erzielt werden.
  • Die Oxydation wird in einem chargenweise arbeitenden Verfahrensiablauf .durchgeführt, an dessen Ende sich die Disiulfide an der Oberfläche anreichern. Die Ätzalkalilösung, die nur die Phenolkörper enthält, aber keine Merkaptane, wund durch die Pumpe i2 zur Wiederverwendung für Leicht- und gegebenenfalls Schwerbenzin zu den Tanks 5 und 6 zurückgeführt. Die Disulfide, welche als wohldefinierte, gut abtrennbare Oberflächenschicht auf der merkaptanfreien Ätznatronlösung aufschwimmen, werden durch Leitung i6 abgeführt. Sie müssen zur Zeit in Raffinerieölen verbrannt werden; es ist aber auch möglich, Sulfonsäüreabkömmlinge durch weitere Oxydation herzustellen, die direkt als billige Reinigungsmittel verwendbar sind.
  • Die verwendete Ätznatronlauge von Tank i fließt durch Leitung 9 zu einer anderen Gruppe von Oxydationsgefäßen i i, die den bereits beschriebenen, i o, entsprechen. Hier werden die M(erkaptane durch Sauerstoff oder Luft aus Leitung 15 oxydiert und die Disulfide durch Leitung 17 entfernt.
  • Die Ätznatronlösung wird durch die Pumpe i9 entweder zum Tank 5 oder 6 zurückgeleitet.
  • Die Ätzriatronlösung, die durch die Leichtbenzinwäscherei geht, wird im Phenolgehalt nicht erhöht, während die durch die Schwerbenzinwäscherei gehende Lauge bei jedesmaliger Verwendung im Phenolgehalt erhöht wird. Gewöhnlich enthalten die regenerierten Ätznatronlösungen der beschriebenen Art, die mit katalytisch gekracktem Schwerbenzin in Berührung gekommen sind, 5o bis ioo g/1 Alkylphenole.
  • Durch geeignete Verteilung der Ätznatronlösung auf die beiden Behandlungseinheiten ist es möglich, die Leichtbenzirwäscherei mit einer io bis 20% Phenole enthaltenden Ätznatronlösung zu betreiben, wobei eine wirksame Extraktion der vorhandenen Merkaptane gesichert ist. Es ist darauf zu achten, daß die Behandlung des Schwerbenzins immer mit genügenden Mengen Ätzalkalilösungen erfolgt, so daß alle vorhandenen Mer'.aptane aufgenommen und entfernt ,werden. Ist beispielsweise die für diesen Zweck verwendete Ätznatronlösung mit Phenolen gesättigt, so ist eine vollständige Entfernung der Merkaptane nicht möglich. Es ist daher notwendig, die vom Schwerbenzin aufgenommenen Phenole auszuscheiden. Dies geschieht, indem ein Teil der Ätznatronlösung in eine dritte Serie von Gefäßen 22 durch Leitung 21 übergeführt wird. In diesen Gefäßen werden Kohlendioxyd zerteilt und die Phenolkörper als aufschwimmende Schicht entfernt. Die Natriumcarbonatlös.ung wird durch Leitung 24 abgeführt und dient wie sonst allgemein in der Raffinierie als Neutralisationsmittel. Die phenolische Schicht wird durch Leitung 23 abgeführt und kann als wertvolles -Nebenprodukt verkauft werden. Frische Ätznatronlösung, die stets erforderlich ist, wird aus dem Tank 29 in Form einer sehr konzentrierten Lösung zugeführt. Diese Lösung wird gewöhnlich durch die Pumpe i9 in den Tank 6 gepumpt. Auf diese Weise ist es möglich, der Verdünnung entgegenzuwirken, die durch das bei der Oxydation der Merkaptane zu Disulfiden gebildete Wasser bewirkt würde. Ein solcher Zusatz ist auch notwendig, um das Natriumhydroxyd zu ersetzen, das sich mit wasserlöslichen Oxydationsprodukten der Disulfide und Phenole verbindet, die unvermeidlich immer gebildet werden. Werden gewisse hochschwefelhaltige Paraffindestillate, wie die aus Kuwait-Rohälen, als Ausgangsmaterial für die Krackung verwendet, so liegt der Merkaptangehalt der Benzine nach der Behandlung in folgender Größenordnung (gemessen nach der IP.-Methode io4) Schwerbenzin . . 0,003 Gewichtsprozent Merkaptanschwefel Leichtbenzin . . . o,oo6 Gewichtsprozent Merkaptanschwefel Die Benzine können durch Antioxydantien von Art der p-Phenylen-Diamine gesüßt werden, und Mittel zur Durchführung dieses Verfahrensabschnittes sind in der Zeichnung dargestellt. Ein in einem geeigneten Lösungsmittel gelöstes Antioxydans wird durch eine Mischpumpe 25 den vereinigten behandelten Leicht- und Schwerbenzinen in einer Menge zugesetzt, die die nicht übersteigt, die zur Verbesserung der Gumstabilität 0,05 g/1 erforderlich ist. Es ist vorteilhaft, daß auch ein metallischer Desaktivator vorhanden ist, um die Wirkung von benzinlöslichen metallischen Verunreinigungen zu unterdrücken, die gern in merkaptanhaltigen Benzinen vorhanden sind. Die Mischpumpe 2$ führt geringe Mengen (o,ooo5 %) dieser Stoffe zu. Vor dem Eintritt in den Tank 27 wird genügend Luft oder Sauerstoff durch Leitung a6 zugeführt, um das Benzin zu sättigen. Tank 27 ist einer aus einer Reihe von Vorratstanks solcher Kapazität, daß das Benzin unbewegt für über eine Woche darin verbleiben kann. Diese Zeit genügt im allgemeinen zur Vollendung der Süßung, ohne daß dabei die Gumstabilität des Benzins vermindert wird. Gegebenenfalls kann die Einheit i, iA dazu verwendet werden, um einen Teil anderer Benzine zu süßen, vorausgesetzt, daß diese Benzine schwefelwasserstofffrEi sind. In diesem Falle kann es notwendig sein, die Lagerzeit im Tank 27 zu verlängern, bis die Süßung vollendet ist.
  • Nachstehend ist ein Beispiel für das Verfahren gemäß der Erfindung gegeben.
  • Ein Paraffindestillat, das zwischen 3oo und 55o° siedet und aus einem Kuwait-Rohöl erhalten worden ist, wird an einem gepulverten Kieselsäure-Aluminiumoxyd-Katalysator gekrackt. Die Reaktionsprodukte werden durch die notwendigen Destillationsstufen geschickt und ein butanfreies Benzin mit einem Endsiedepunkt von 24o° erzeugt, das schwefelwasserstofffrei ist. Dieses Benzin wird kontinuierlich in Abwesenheit von Sauerstoff destilliert, so daß ein Leichtbenzin mit einem Endsiedepunkt von 15o° und ein Schwerbenzin erhalten wird, das zwischen i5o und 22O° siedet. Diese beiden Benzine sind Destillate, so daß ein Siederückstand mit einem Siedebereich vom Boden der Kolonne abgezogen werden muß, der über dem des Motorenbenzins liegt. Dieses Bodenprodukt kann in der Marine oder als Diesel- oder Traktorenöl verwendet werden. Die Schwerbenzinfraktion enthält o,1 Gewichtsprozent Merkaptanschwefel und bildet einen intensiv zitronengelben Niederschlag, wenn Doktorlösung ohne Schwefel zugegeben wird. Dieses Benzin wird in einer Scheibelkolonne mit 21/2 Volumprozent einer 2oo/oigen Ätznatronlösung gerührt. Die Gegenstromextraktion wird unter vollständigem Ausschluß von Sauerstoff durchgeführt, und es werden die Merkaptane vollständig entfernt. Das erhaltene Benzin ist nach geeigneter Inhibierung ohne weitere Behandlung gumstabil. Die in dieser Behandlungsstufe erhaltene Ätznatronlösung wird vom Öl befreit und in -einem Rührkessel mit Sauerstoff behandelt. Es tritt sofort leicht Absorption ein, wobei die Temperatur ansteigt. Nach mehrstündigem Rühren sind alle Merkaptane verschwunden. Die gebildeten Disulfide werden aus der Ätznatronlösung entfernt und die letzten Spuren von Disulfid aus der Ätznatronlösung durch Behandlung mit Leuchtöl ausgewaschen. Die von den Merkaptanen und dem Disulfid befreite Ätznatronlösung enthält 7'/o Kresöle und wird zur Extraktion der Merkaptane aus dem Leichtbenzin verwendet. Wird diese Behandlung in Abwesenheit von Luft in einer Scheibelkolonne durchgeführt, so enthält das Benzin weniger als o,ooi °/o Merkaptane.
  • Die Ätznatronlösung aus dieser Behandlungsstufe wird in der gleichen Weise oxydiert, und die letzten Spuren der Disulfide werden wiederum durch Waschen mit Leuchtöl entfernt. Durch Einleiten eines C02-Stromes werden die Kresole in Freiheit gesetzt. Die wäßrige Lösung enthält, obwohl sie nach Kresolen riecht, nur geringe Mengen dieses Körpers und kann in der Raffinerie zur Entfernung von Schwefelwasserstoff verwendet werden.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Raffinieren von Erdölkohlenwasserstoffen, die im Benzinbereich sieden und durch katalytische Krackung von Erdölkohlenwasserstoffen erhalten werden, die im Paraffinbereich sieden, dadurch gekennzeichnet, daß das Krackbenzin in ein die Thiophenole und Kresole des Krackbenzins enthaltendes Schwerbenzin und ein Leichtbenzin getrennt wird, das Schwerbenzin mit Ätzalkalilösung in Abwesenheit von Luft behandelt wird, so daß ein gesüßtes Schwerbenzin und eine Thiophenole und Kresole enthaltende Ätzalkaliextraktlösung anfällt, die Extraktlösung mit freiem Sauerstoff unter oxydierenden Bedingungen behandelt wird, so daß die Thiophenole in Disulfide übergeführt werden und eine kresolhaltige Ätzalkalilösung anfällt, das Leichtbenzin mit der kresolhaltigen Atzalkalilösung in Abwesenheit von Luft behandelt wird, so daß unter Entfernung der Merkaptane ein gesüßtes Leichtbenzin und eine merkaptanhaltige Ätzalkalilösung anfällt und die merkaptanhaltige Ätzalkalilösung mit freiem Sauerstoff behandelt wird, so daß die Merkaptane in Disulfide übergehen und eine kresolhaltige Ätzalkalilösung erhalten wird, aus der die Kresole in üblicher Weise gewonnen werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Leichtbenzin bis 16o bis 17o° und das Schwerbenzin zwischen 16o bis 170 und 22o° siedet.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Schwerbenzin mit einer Ätzalkalilösung von Zoo bis 300 g/1 behandelt wird. In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschriften Nr. 2 457 975, 2 574 i22, 2 5i6 837, 2 605:212; _ deutsche Patentschrift Nr. 89o498.
DEA19022A 1952-10-28 1953-10-23 Verfahren zum Raffinieren von Erdoelkohlenwasserstoffen Expired DE955179C (de)

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