DE95394C - - Google Patents
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Description
14, 95 3»4. aSerfafirett unb (gfnndjtuna jur
Ά /,. SlnrBtnbung unb Stuenufeung ίοφ HUtWiUn
™'2)amfcfe8 in 3)am:pfmal<!&men. — Slfdjetä·
?ί lebener SBi«f*ine«6au«3iitie«eefeaf*«ft
tt SES. @4mtbt &<£■>.), Sxfcereleben
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die vorliegende Erfindung bezweckt, Verfahrensweisen und Einrichtungen anzugeben,
mit deren Hülfe die seit einem halben Jahrhundert gestellte Aufgabe praktisch gelöst werden
kann, Heifsdampf von jeder in einer Ueberhitzungsanlage erreichbaren Temperatur und von beliebiger Spannung anstandslos in
den Cylindern auch doppelt wirkender und mehrstufiger Dampfmaschinen wie gleich hoch
gespannten gesättigten Wasserdampf zu verwenden, jedoch unter Steigerung der wirthschaftlichen
Ausnutzung des Dampfarbeitsvermögens über die bisherige Ausnutzungsmöglichkeit
gesättigter Dämpfe hinaus und ohne Schaden für die Schleifflächen der Cylinder.
Die allgemeinen Gesichtspunkte, nach welchen das Bekannte auf dem Gebiet der Anwendung
gesättigten und überhitzten Dampfes hierbei verbessert werden soll sowohl hinsichtlich
des beabsichtigten Zieles wie der zur Erreichung desselben angewendeten neuen Verfahrensweisen
und Einrichtungen, sollen bei der Neuheit des Grundgedankens zum leichteren Verständnifs der Eigenart und der umfassenden
Bedeutung der vorliegenden Erfindung nachstehend zunächst entwickelt werden.
Bei den heutigen allerbesten Verbunddampfmaschinen beträgt die indicirte Dampfarbeit in
den Cylindern gegenüber der nach dem Temperaturgefälle theoretisch möglichen nur 70 bis
80 pCt., also im Mittel 75 pCt.
Von dem Temperaturgefälle, welches z. B. einer absoluten Spannung von 10 Atm. co i8o°,
bei Anwendung von Condensation und Annahme einer Temperatur von rund 6o° im Condensator entspricht, also
180 60 ='l2O°,
kann demnach bisher höchstens eine Dampfarbeit, welche etwa 900 entsprechen würde,
nutzbar gemacht werden. In der Mehrzahl der Fälle ist die Ausnutzung noch weit geringer.
Gäbe es nun ein Mittel, die theoretische Dampfarbeit, d. h. also die ganze Dampfarbeit
ohne Niederschläge praktisch auszunutzen, so könnte man schon mit der Hälfte obiger Spannung,
nämlich mit 5 Atm. absoluter Spannung, ein Temperaturgefälle von 90° erhalten, denn
5 Atm. absoluter Spannung entsprechen einer Temperatur von co 1500. Das Temperaturgefälle
ist demnach
150 — 60 = 900.
Bei höheren Spannungen wird der Unterschied zwischen der theoretisch möglichen und der
im besten Falle bisher erreichten Ausnutzung der Dampfarbeit noch gröfser.
Bei 15 Atm. ist das Temperaturgefälle
co 200 — 60 = 1400.
co 200 — 60 = 1400.
Zur Wirkung kommen höchstens 75 pCt., also 1050.
Einem Temperaturgefälle von 105 ° entspricht aber bereits eine absolute Spannung von 7 Atm.,
denn
co 165 — 60 = 1050.
In einer dreifachen Verbunddampfmaschine mit
Condensation kann demnach gesättigter Dampf von 15 Atm. Spannung, auf das Temperaturgefälle bezogen, nicht mehr leisten, wie Dampf
von 7 Atm. in einer zweifachen Verbundmaschine mit Condensation leisten würde,
wenn es gelingen könnte, sich der theoretisch möglichen Dampfarbeit praktisch zu nähern.
Unter dieser Voraussetzung kann sogar das Arbeitsvermögen eines gesättigten Dampfes von
25 Atm. Spannung, dessen Temperaturgefälle bereits eine viercylindrige Maschine nöthig
macht, wirthschaftlich gegenüber gestellt werden dem Arbeitsvermögen von Dampf von 11 Atm.
absoluter Spannung in einer zweicylindrigen Verbunddampfmaschine.
Die Ursachen dieser unvollkommenen Ausnutzung des Dampfarbeitsvermögens sind die
grofsen Wärmeverluste durch die Niederschläge im Innern des Dampfcylinders.
Mit den bisherigen Mitteln zur Herabziehung dieser Niederschläge des gesättigten Dampfes
ist man trotz Anwendung des Dampfmantels und der Erbauung von drei- und vierfachen
Verbunddampfmaschinen unter Heizung des Aufnehmers an der Grenze des praktisch Möglichen
angelangt.
Diese und ähnliche Betrachtungen und Forschungen, sowie die Gewifsheit, dafs eine
wesentliche Weiterentwickelung der Dampfmaschine auf dem bisher allgemein verfolgten
Wege unmöglich ist, führten den Erfinder schon vor vielen Jahren wieder zu Versuchen
mit überhitztem Dampf zurück, obgleich die Anwendung hochüberhitzter Dämpfe seit längerer
Zeit wegen der grofsen Schwierigkeiten der Erzeugung, Anwendung und Ausführung aufgegeben
war.
Die bisherigen bei den Arbeiten erreichten Fortschritte beziehen sich wesentlich auf die
Verbesserung der Verfahrensweisen zur praktischen Erzeugung von hoch überhitztem Wasserdampf
und auf eine anstandslose und erfolgreiche Anwendung des hoch überhitzten Dampfes
in einfach wirkenden Dampfmaschinen.
Die Grenze des auf diesem Gebiet Erreichten ist gegenwärtig die von Prof. Schröter in
München in der Zeitschrift des Vereins Deutscher Ingenieure, Bd. XXXIX, 1895, beschriebene
Verbundheifsdampfmaschinenanlage des - Erfinders. Das höchste Ziel war nun noch, die
praktisch vollkommene und anstandslose Ausnutzung des Arbeitsvermögens hoch überhitzter
und hoch gespannter Dämpfe in den Arbeitscylindern von doppelt wirkenden zweistufigen
und besonders dreistufigen Dampfmaschinen in ,einfacher Weise zu ermöglichen.
Zur Erreichung dieses Zieles bedarf es nun der eigenartigen Regelung der Eintrittstemperatur
des überhitzten Dampfes, deren Besonderheit sich jeweilig nach der Gattung der Maschine
richten wird, stets aber in bestimmter Abhängigkeit vom Füllungsgrade im Dampfcylinder
geschehen mufs, und zwar ist als Grundverfahren zu betrachten, dafs die Eintrittstemperatur
des überhitzten Dampfes entsprechend dem jeweiligen Füllungsgrade in der Weise geregelt
wird, dafs der gröfste Theil der bei jedem Kolbenhube möglichen Dampfarbeit trocken,
ein Arbeitsrest dagegen durch Expansion von gesättigtem Dampf geleistet werden mufs, also
die für die betreffenden Cylinderverhältnisse gröfstzulässige Trockenarbeit bei jedem Füllungsgrad erreicht wird, demnach der Theil des
Kolbenweges, auf dem die günstigste Trockenarbeit erfolgt, trotz Wechsels der Füllungsgrade
unverändert bleiben kann.
Dieser einfache ErOndungsgedanke und das durch ihn gedeckte Grundverfahren umschliefsen
nun eine Anzahl ebenso einfacher Verfahrensabarten und Einrichtungen, welche sich zwanglos
dem jeweiligen Arbeitsvorgang bei allen Arten von Dampfmaschinen anpassen lassen.
Zum leichteren Verständnifs des bisher Gesagten und zur klaren Erkenntnifs der grundlegenden
Bedeutung des neuen Regelungsverfahrens sollen zunächst die in Betracht kommenden
Anfangstemperaturen für einige Füllungsgrade durch nachstehende Beispiele so angenommen
werden, dafs völlige Trockenarbeit in der ersten Hälfte des Kolbenhubes bleiben
mufs.
Gesättigter Wasserdampf von 10 Atm. absoluter Eintrittsspannung erleidet bei einer
Cylinderfüllung von 30 pCt. und Expansionsarbeit bis zur Hälfte des Kolbenlaufes einen
Spannungsabfall bis auf 6 Atm.
Das Temperaturgefälle ist hierbei
co 180 ■— 159 = 2i°.
co 180 ■— 159 = 2i°.
Sollen nun bei dieser Cylinderfüllung von 30 pCt. alle Niederschläge bis zur Hälfte des
Kolbenhubes sicher vermieden werden, dann ist der Dampf (je nach dem Cylinderdurchmesser)
um etwa das Vierfache des Temperaturgefälles zu überhitzen; damit werden wenigstens
bis zur Hälfte des Kolbenhubes keine Niederschläge bleiben.
Die Eintrittstemperatur überhitzten Dampfes von 10 Atm. absoluter Eintrittsspannung wird
demnach sein müssen:
Für 30 pCt. Füllung
co i8o° 4-4-21 = 264°.
Bei einer Füllung von nur 20 pCt. ergiebt sich hiernach ein Spannungsabfall des gesättigten
Dampfes bis zur Hälfte des Kolbenhubes von 10 bis auf 4 Atm. und daraus ein
Temperaturgefälle von
co i8o°— 144= 360.
Demnach mufs die Eintrittstemperatur überhitzten Dampfes von 10 Atm. absoluter Ein
trittsspannung sein:
Für 20 pCt. Füllung
CSD 180 + 4 · 36 = 3240.
Für 15 pCt. Füllung endlich tritt bis zur
Hälfte des Kolbenlaufes ein Spannungsabfall gesättigten Dampfes von ι ο bis auf 3 Atm. ein.
Diesem Spannungsabfall entspricht ein Temperaturgefälle von
CX) 180 — 134 = 46 °,
und diesem eine Eintrittstemperatur überhitzten Dampfes für 15 pCt. Füllung von
00 180 + 4 · 46 = 3640.
Aus diesen wenigen Zahlenbeispielen ergiebt sich nun bereits, wie hochwichtig die Regelung
der Anfangstemperatur des überhitzten Dampfes, auf die Cylinderfüllung bezogen, ist. Gleichzeitig
wird aus den Beispielen klar, dafs schon wenig unter einer Füllung von 15 pCt. praktisch
die.unterste FUllungsgrenze für die Ausnutzung von hoch überhitztem Dampf liegen
mufs, weil wesentlich höhere Eintrittstemperaturen dauernd nicht zu erreichen sind und mit der
Abnahme des Füllungsgrades die Eintrittstemperatur stark steigen mufs, wenn Niederschläge
in der ersten Cylinderhälfte vermieden werden sollen.
Zur weiteren Betrachtung diene das in Fig. 1 dargestellte theoretische Arbeitsdiagramm.
Die punktirt gezeichnete Curve α b ist die
Curve der specifischen Dampfmengen.
In Wirklichkeit mufs die Arbeitsleistung wegen der reichlichen Niederschläge gesättigten Dampfes
im Cylinder, hauptsächlich während der Eintritts- und während der ersten Expansionsarbeit, weit hinter der idealen Linie a-b zurückbleiben,
und die wirkliche Arbeitsleistung entspricht bei allerbesten Dampfmaschinen etwa
der strichpunktirt gezeichneten Linie e-f.
Der Verlust durch die unvermeidlichen Niederschläge bis zur Hälfte des Kolbenlaufes wird
demnach etwa durch das Curvenviereck ab cf e dargestellt, während das Curvendreieck adb
die Zunahme des Dampfvolumens durch die Ueberhitzung andeutet und die ausgezogene
Linie d-b die Begrenzungslinie für die wirkliche Dampfarbeit des bis zur Mitte des Kolbenlaufes
überhitzten Dampfes angiebt.
Der Schnittpunkt b der Linien a-b und d-b ist nach dem Gesagten der sogen. Sättigungspunkt. Hier ist die Trockenarbeit beendet;
der überhitzte Dampf ist in gesättigten Dampf umgewandelt und der Rest der Expansionsarbeit verläuft nach dem Gesetz für gesättigten
Wasserdampf.
Bei näherer Betrachtung des Diagramms ist nun unschwer zu erkennen, däfs die in der
zweiten Hälfte des Kolbenhubes noch zu leistende Expansionsarbeit gegenüber der bereits
trocken geleisteten Volldrucks- und Expansionsarbeit nur sehr gering ist, und ferner, dafs
selbst der Rest der Expansionsarbeit noch unter Vermeidung nennenswerther Niederschläge verlaufen
mufs, weil der in der zweiten Cylinderhälfte entstehende gesättigte Dampf durch die
verhältnifsmäfsig grofse Wärmeausstrahlung der rückwärs liegenden Cylinderwände stark nachgeheizt
wird.
Die Niederschläge, die durch die gesättigte Expansion in dem zweiten Theil des Kolbenhubes
resultiren, betragen etwa 4 pCt.
Ein derartig geringer Wassergehalt ist gegenüber der Gesammtdampfarbeit während des
Kolbenhubes ohne Belang, dagegen für die Erhaltung der Schleifflächen von allergröfster
Bedeutung.
Aus dem Gesagten läfst sich weiter entnehmen, dafs das neue Verfahren weitere Vortheile
in sich bergen mufs. So bedarf es z. B. nur noch einer Vergröfserung der Länge der Cylinder und Kolbenkörper, um die bisher
bei Anwendung von überhitztem Dampf oder hohen Dampfspannungen unvermeidlich scheinenden
Uebelstände, als grolsen Schmiermittelverbrauch und die Gefährdung der Schleifflächen
(und Stopfbuchsen), gänzlich zu beseitigen.
Fig. 2 zeigt zwei in einander gezeichnete Kolbendiagramme für überhitzten Dampf von
12 Atm. absoluter Eintrittsspannung und rund 3300 Eintrittstemperatur (naturgemäfs mufs die
letztere gegen die theoretische wegen der Verluste durch die Cylinderwandungen etwas höher
gewählt werden) für den Hochdruckcylinder einer zweistufigen Verbundmaschine bei 25 pCt.
Cylinderfüllung.
Giebt man hierbei dem Kolbenkörper eine Länge gleich der Hälfte des Kolbenhubes, legt
die Dichtungsringe, wie gezeichnet, in die Mitte und verlängert den Cylinder dementsprechend,
so ergiebt sich Folgendes:
Bei Anwendung überhitzten Dampfes von rund 3300 Eintrittstemperatur und' 1.2 Atm.
absoluter Spannung sinkt letztere bis zur Hälfte des Kolbenlaufes auf 6 Atm. Der Dampf ist
von hier ab gesättigt und hat für· die »fortgesetzte
Expansionsarbeit« in der zweiten Hälfte des Kolbenlaufes, entsprechend 6 Atm., eine Anfangstemperatur
von rund i6o° und bei rund 2,5 Atm. Gegendruck am Ende des Hubes eine
Endtemperatur von 1280.
Demnach ist die mittlere Temperatur in der zweiten Cylinderhälfte
(X)'i6o -j- 128
beim Hinweg des Kolbens.
Für den Hin- und Rücklauf in dieser zweiten Cylinderhälfte gestaltet sich die mittlere Tem-
peratur bei einer Rücklauftemperatur von ι 28 ° -■-
Da nun im Mittel die Temperatur von a1
bis bl, Fig. 2 (bis zum Beginn der Expansion hat sich der Dampf um 00 30° abgekühlt)
j=ai,oo
für den Hinlauf, 1280 aber für den Rücklauf
beträgt, so ist die Mitteltemperatur für. einen Kolbenweg, welcher der Linie al-bl entspricht,
cvd 230 +128 _ 0
Dieser Kolbenweg beträgt nach dem vorliegenden Beispiel 1/i des Kolbenhubes beim
Hinweg und 1J^ desselben beim Rückgang, so
dafs der Kolben die Hälfte seines Hubes bei einer mittleren Temperatur von 1790 durchläuft.
--"
Hieraus folgt eine Mitteltemperatur für die Cylinderwände auf der ganzen Länge des Kolbenhubes
von
Durch diese Beispiele ist dargethan, dafs bei richtiger Regelung der Eintrittstemperatur bei
allen Füllungsgraden und bei entsprechender Verlängerung des Kolbens alle Anstände bezüglich
Erhaltung der Schleifflächen völlig ausgeschlossen sind, d. h. man selbst bei hohen
Ueberhitzungen alle schädlichen Einflüsse beseitigen kann.
Bei kleineren Füllungen werden die mittleren Temperaturen für den Hin- und Rücklauf
noch geringer, obgleich nach den oben angeführten Beispielen die Eintrittstemperatur mit
der Abnahme der Füllung sehr stark ,steigt. Unter allen Umständen bewahrt also der Dampf
in der Zone für die Expansion von gesättigtem Dampf seine natürliche Schmierfähigkeit, so
dafs ein gröfserer Schmiermittelverbrauch nicht eintreten kann. Beim Raummangel, oder wenn
man sich mit einer Trockenarbeit von 40 pCt. des Kolbenhubes begnügt, wird man, wie das
Diagramm erkennen läfst, die Länge des Kolbenkörpers auch auf 30 pCt. des Kolbenweges
bemessen können, ohne dafs die Mitteltemperatur zu grofs wird. ·
Man erkennt aus dem Gesagten klar, dafs die höchste Ausnutzung des Arbeitsvermögens
von hoch überhitztem Dampf erreicht werden kann unter Einhaltung einer niedrigen Mitteltemperatur
für die Cylinderwandungen, welche Temperatur noch unter derjenigen für gesättigten
Dampf gleicher Spannung bei Anwendung von Dampfmänteln bleiben mufs. Darin also besteht der Erfindungsgedanke, dafs
eine Regelung der Eintrittstemperatur nach dem Füllungsgrade erfolgt, welcher derart bestimmt
wird, dafs die Trockenarbeit des Dampfes ungefähr bis zur Mitte des Kolbenlaufes oder
etwas über denselben hinaus anhalten mufs, und dafs die Kolbenlänge eine solche sein
mufs, dafs die Kolbenringe einen wesentlichen Theil in der "Sättigungszone des Cylinders
arbeiten.
Wird bei Anwendung dieser grundlegenden Regelung der Eintrittstemperatur nach dem
Füllungsgrad diese dahingehend bestimmt, dafs die Trockenarbeit des Dampfes beträchtlich
über die Mitte des Kolbenlaufes vorhalten soll, so mufs die Eintrittstemperatur unnöthig stark
erhöht werden, die anstandslose Anwendung der überhitzten Dämpfe wird erschwert, eine
nennenswerthe Zunahme der Ausnutzung des Dampfarbeitsvermögens wird jedoch nicht erreicht.
Wird dagegen bei Anwendung des neuen Verfahrens die Eintrittstemperatur s.o bestimmt,
dafs die Trockenarbeit des Dampfes schon beträchtlich vor der Mitte des Kolbenlaufes aufhört,
so mufs die Ausnutzung des Dampfarbeitsvermögens ohne Noth stark herabgezogen werden, weil die verhältnifsmäfsig
gröfsten Niederschläge in der ersten Hälfte des Kolbenweges eintreten.
Im Allgemeinen wird man die Ueberhitzung bei der Erzeugung des überhitzten Dampfes so
hoch halten, wie dies die Ueberhitzungsanlage mit völliger Sicherheit zuläfst. Der Arbeitsdampf wird daher gewöhnlich Temperaturen
von 250 bis 380 ° besitzen, welche nach Vorstehendem völlig, genügen, um auch bei sehr
geringen Füllungen, bis unter 15 pCt. herab, noch Trockenarbeit bis zur Mitte des Kolbenweges
hervorzubringen.
Für jede gröfsere Füllung ist dann ein Ueberschufs von Ueberhitzungswärme vorhanden,
welcher in mannigfacher Weise nutzbar gemacht werden kann.
Bei Dampfmaschinen mit einstufiger Expansion liegt es am nächsten, zur Regelung der Eintrittstemperatur,
entsprechend dem wechselnden Füllungsgrade, dem zu hoch überhitzten Dampf kühleren nassen Dampf zuzuführen. . Es kann
aber auch der jeweilige Ueberschufs von Ueberhitzungswärme zur Vorwärmung von Speisewasser
oder anderweitig nutzbringend abgegeben werden.
Die Einrichtungen zur Anwendung des neuen Verfahrens und seiner Abarten können gleichfalls
je nach der Art der Maschinenanlage sehr verschieden sein. Die Regelung kann von Hand
geschehen oder selbstthätig eingerichtet werden.
Bei Lokomotiven kann es schon genügen, je nach der Auslage der Steuerung die Regelvorrichtung des Ueberhitzers von Hand der-
artig zu bethätigen, dafs die Eintrittstemperatur im Sinne des neuen Verfahrens dem Füllungsgrad entsprechend geregelt und derartig bestimmt
wird, dafs etwa bis zur Mitte des Kolbenweges Trockenarbeit erfolgt. Auch bei vielen anderen Dampfmaschinen, bei welchen
entweder der Wechsel der Beanspruchung sehr gering ist oder welche längere Zeit mit demselben
Füllungsgrad arbeiten, läfst sich die Regelung der Eintrittstemperatur des überhitzten
Dampfes nach dem neuen Verfahren von Hand bewirken. Im Allgemeinen wird es hier aber sein wie mit den Steuerungen der
Expansionsdampfmaschinen, welche in bisher nicht erkannter Weise zu ergänzen das neue
Verfahren berufen ist. Die verschiedenen Einrichtungen zur Ausführung des Verfahrens
werden desto gröfseren Werth erlangen, je präciser sie selbsttätig, entsprechend den wechselnden
Füllungsgraden, die Eintrittstemperatur des überhitzten Dampfes zu regeln vermögen.
Für die Bethätigung der selbsttätigen Regelung stehen bei einer Dampfmaschine die verschiedenartigsten
Bauglieder zur Verfügung. Am nächsten liegen alle Steuerungstheile und solche anderen Theile, z. B. der Regulator,
welche mit der Veränderung des Füllungsgrades ihre Lage ändern.
Aber auch die Dampfeintrittsleistung, in welcher je nach dem Füllungsgrade Druckschwankungen
eintreten, kann zur selbsttätigen Regelung der Eintrittstemperatur dienen, z. B.
indem etwa diese Druckschwankungen benutzt werden, um die Oeffnung einer Nebenleitung,
durch welche kälterer Dampf zugeführt wird, entsprechend dem Verfahren zu verändern.
In Fig. 3 ist eine Einrichtung zur Ausführung des neuen Verfahrens dargestellt, bei welcher
der Regulator auf eine Einlafsvorrichtung g wirkt, die in ein Rohr h eingeschaltet ist, welches
nassen Dampf aus dem Kessel dem überhitzten Arbeitsdampf zumischen kann.
Wächst die Füllung im Dampfcylinder, so wird die Einlafsvorrichtung mehr geöffnet und
es strömt entsprechend mehr kalter Dampf durch, und die Eintrittstemperatur des Arbeitsdampfes wird herabgezogen. Verringert sich
die Füllung, so wird die Drosselklappe entsprechend geschlossen.
Abhängig von den Druckschwankungen im Einströmungsrohr ist die Einrichtung nach
Fig. 4. Hier besitzt das Nebenrohr h ein selbstthä'tiges
Ventil i, wie es in der Fig. 5 im Querschnitt dargestellt ist.
Das eigentliche Ventil z'1 hängt in einer
Feder i2, welche so gespannt ist, dafs der gegenüber dem Druck im Einströmungsrohr
etwas gröfsere Kesseldruck allein das Ventil nicht zu öffnen vermag. Sinkt jedoch der
Druck im Einströmungsrohr infolge gröfserer Füllung ein wenig, so öffnet sich das Ventil
entsprechend und kalter Dampf kann sich dem Arbeitsdampf zumischen.
Es giebt noch andere Wege, z. B. Einrichtungen zur selbstthätigen Abgabe von jeweilig
überschüssiger Ueberhitzungswärme an irgend welche Heizkörper, doch sind diese aufser
einer Aufnehmerheizung nicht dargestellt worden. Es wird genügen, einige der näher
liegenden Einrichtungen kurz anzuführen.
Man kann z. B. das Dampfeintrittsrohr gabeln, die Abzweigung irgend welcher Heizkörper
umspülen und dann zum Eintrittsrohr zurückkehren lassen. Wird dann die Oeffnung der
Abzweigung von einem selbstthätigen, vom Füllungsgrade der Maschine abhängigen Ventil
beherrscht, so kann eine dem Verfahren entsprechende Regelung der Eintrittstemperatur
des Arbeitsdampfes ebenso leicht bewirkt werden, wie bei den dargestellten Einrichtungen.
Anstatt die Menge des abgezweigten, zur Abgabe von Wärme bestimmten, überhitzten
Dampfes selbsttätig zu regeln, kann die vom Füllungsgrad abhängige Regelvorrichtung auch
Heizflächen ein- und ausschalten, welche mit einem Theil des Arbeitsdampfes oder mit dem
ganzen Strom desselben in ein- und ausschaltbarer Verbindung stehen.
Eine weitere Art der Zumischung läfst sich durch den in Fig. 6 gezeichneten Steuerungskolbenschieber
bewerkstelligen. Kanal k bildet die Zuströmung für den überhitzten Dampf,
während I den Einlafskanal für gesättigten —
also den kälteren — Dampf darstellt. Letztgenannter Kanal bleibt bei kleinen Füllungen
geschlossen, nur bei gröfseren Füllungen öffnet sich derselbe mehr oder weniger (je nach dem
Grade der Füllung). Voraussetzung für diese Anordnung ist also, dafs der gezeichnete Vertheilungsschieber,
welcher auch als Flachschieber ausgebildet sein kann, durch Verbindung mit einem Achsenregulator oder einer Coulissensteuerung
auch gleichzeitig Expansionsorgan bildet.
Das. in dem Vorangegangenen beschriebene Verfahren gewährt die gröfsten Vortheile dann,
wenn es bei Benutzung höherer Dampfspannungen in Verbundmaschinen oder Mehrstufenmaschinen
angewendet wird, und zwar so, dafs die für den Füllungsgrad im Hochdruckcylinder
überschüssige Ueberhitzungswärme dem Heizdampf vor seinem Eintritt in den Hochdruckcylinder
durch Ueberhitzung des Aufnehmerdampfes entzogen und dadurch zur Regelung der Dampfeintrittstemperatur in den
folgenden Arbeitscylinder nutzbar gemacht wird.
Geschieht die Regelung der Eintrittstemperatur auf diese Weise, also durch Vertheilung der
Ueberhitzungswärme des verfügbaren Dampfes auf mehrere Cylinder, dann kann das Temperaturgefälle
eines Dampfes von 12 Atm. absoluter Spannung und darüber, für dessen
Ausnutzung auf nur 75 pCt. des theoretischen Arbeitsvermögens bei gesättigtem Dampf schon
eine dreistufige Verbundmaschine nöthig ist, in einer Verbundmaschine mit zwei Cylindern
ohne nennenswerthe Niederschläge und bei verhältnifsmäfsig sehr geringen Eintrittstemperaturen
des überhitzten Dampfes ausgeführt werden.
Der wirthschaftliche Erfolg ist hierbei gleich demjenigen, welcher bei dem bisher üblichen
Verfahren der Dampfvertheilung unter Anwendung von gesättigtem Dampf nur bei Spannungen
von etwa 25 Atm. in einer viercylindrigen Verbundmaschine erreicht werden
konnte.
Der Erfolg beruht darauf, dafs bei dem bisherigen Verfahren der Dampfvertheilung unter
Anwendung von gesättigtem Wasserdampf ein Temperaturgefälle von nur etwa 40° in einem
Cylinder ohne allzu grofse Niederschlagsverluste nutzbar zu machen ist, während bei Regelung
der Eintrittstemperatur des hoch überhitzten Dampfes nach diesem Verfahren ein Gesammtgefälle von 70 ° und darüber noch
anstandslos und unter völliger Ausnutzung der Dampfarbeit in einem Cylinder verwerthet werden
kann, ohne dafs dabei zu hohe Eintrittstemperaturen nöthig sind. Die Temperaturen
bleiben vielmehr (bei Ueberhitzung des Eintrittsdampfes derart, dafs die Ueberhitzung ungefähr
nur bis zur Mitte des Kolbenlaufes oder etwas darüber vorhält) so gering, dafs die Erhaltung
der Schleifflächen und Stopfbuchsen bei Anwendung von gesättigtem Dampf von 25 Atm.
bereits wesentlich schwieriger sich gestaltet, wie diejenige bei überhitztem Dampf von
12 Atm. nach dem neuen Verfahren.
DasgesammteTemperaturgefälle eines Dampfes von 25 Atm. absoluter Spannung ist
225 — 60 = 1650.
Auf jeden der vier Cylinder kommen daher OD 410.
Für den ersten Cylinder ergiebt sich deshalb ein Gefälle von 225 — 1840 entsprechend den
Spannungen 25 ·— 11 Atm.
Die mittlere Temperatur der Cylinderwände ist dabei 00 1980, während diese für eine
wirtschaftlich gleichwerthige zweistufige Heifsdampfmaschine
bei 25 pCt. Füllung nur 157,5° in den von den Kolbenringen durchlaufenen
Cylinderwandungen beträgt. Hierbei mufs die Spannungsdifferenz bei Anwendung von Heifsdampf
geringer ausfallen, so dafs ein geringeres Anpressen der Kolbendichtungsringe eintreten
kann.
Es steht im vorliegenden Beispiel einer Spannungsdifferenz von 25 — 11 = 14 eine Differenz
von 12 —■ 2,5 = 9,5 Atm. gegenüber.
Noch grölser werden die Vortheile dieses Verfahrens, wenn dasselbe bei höheren Dampfspannungen
(von 20 und mehr Atm.), für welche bei gesättigtem Dampf bereits eine vierfache Verbundmaschine nöthig wird, für Dreifach-Heifsdampfverbundmaschinen
zur Anwendung gelangt.
Während das Temperaturgefälle für die Cylinder einer zweistufigen Verbundmaschine
bei 12 Atm. absoluter Spannung noch co 64° beträgt, stellt sich dasselbe für jeden Cylinder
einer Dreifachverbundmaschine bei 20 Atm. absoluter Spannung nur auf 00 510.
Die Anfangstemperatur beträgt bei zweistufiger Expansion und bei 25 pCt. Cylinderfüllung
für 12 Atm. absoluter Spannung co 3300 und bei dreistufiger Expansion und 20 Atm.
nur co 3000.
Ein Resultat wie das vorliegende, d. h. vollkommene Ausnutzung des Arbeitsvermögens
eines Dampfes von 20 bis 25 Atm. Spannung in einer dreistufigen Verbunddampfmaschine bei
einer Eintrittstemperatur von nur 300° im Hochdruckcylinder würde vor Angabe dieses
neuen Verfahrens als unmöglich angesehen worden sein.
Da man gegenwärtig überhitzten Dampf von 3800 anstandslos erzeugen kann, so lassen sich
im ersten Falle co 500, im zweiten aber sogar
80 ° für die durch das Verfahren bedingte Ueberhitzung des Aufnehmerdampfes verwenden.
Bei gröfseren Cylinderfüllungen (etwa 33 bis 40 pCt.), wie man dieselben für Dreifachverbunddampfmaschinen
mit stark wechselnder Beanspruchung im Hochdruckcylinder öfter anwenden wird, werden die Eintrittstemperaturen
noch wesentlich geringer, und es stehen für die Regelung der Ueberhitzungswä-rme durch
Vertheilung so grofse Wärmemengen zur Verfügung, dafs auch bei stark wechselnder Belastung
der Maschine die entsprechend wechselnde Ueberhitzung des Aufnehmerdampfes noch bewirkt werden kann.
Der Umstand, dafs bei Anwendung. des Verfahrens durch Vertheilung der Ueberhitzungswärme
in Dreifachverbundmaschinen bei mittleren und gröfseren Füllungsgraden verhältnifsmäfsig
schwache Ueberhitzungen des Dampfes schon genügen, um eine fast vollkommene Ausnutzung des Dampfarbeitsvermögens anstandslos
zu erreichen, ist natürlich auch für grofse Dampfmaschinen mit unveränderlicher Cylinderfüllung von Bedeutung.
Bei der grofsen Anzahl von Kesseln, welche z. B. für starke, dreifach wirkende Schiffsmaschinenanlagen
nöthig werden, wird die Wartung der zahlreichen Ueberhitzer für hohe
Ueberhitzungsgrade schwierig. Man kann nun aber sehr leicht durch angemessene gröfsere
Füllungsgrade ohne nennenswerthe Einbufse an Arbeitsvermögen zu so geringen Eintrittstemperaturen gelangen, dafs die Erzeugung des
hierzu nöthigen überhitzten Dampfes stets leicht
und sicher erfolgen mufs. Sollte hierbei der jeweilige Ueberschufs der Uerhitzungswärme
für die dem neuen Verfahren angemessene Ueberhitzung des Aufnehmerdampfes nicht ausreichen,
so wird sich in solchen Fällen durch einen speciell für den Aufnehmer angeordneten
Ueberhitzer die richtige Eintrittstemperatur für den folgenden Arbeitscylinder leicht erreichen lassen.
Bei Maschinen mit Füllungswechsel, und zwar solchen von zwei- und mehrstufiger Expansion
wird jedoch ein genügender Ueberschufs von Ueberhitzungswärme über die nöthige Eintrittstemperatur im Hochdruckcylinder und
die Verwendung dieses Ueberschusses zur Ueberhitzung des Aufnehmerdampfes stets den Vorzug
verdienen.
In Fig. 7 ist eine Einrichtung zur Ausübung des Verfahrens dargestellt.
Der hoch überhitzte Arbeitsdampf tritt über dem Schieberkasten in ein Rohr in ein, in
welchem eine Drosselvorrichtung η von dem Regulator oder einem anderen, von dem
Füllungsgrade im Hochdruckcylinder abhängigen Baugliede von Hand oder selbsttätig gesteuert
wird. Oberhalb der Drosselklappe η zweigt ein Rohr ο ab, das unten in den Raum p*
des zum Ueberhitzer ausgebildeten Aufnehmers oder Verbinders pp1 einmündet.
Dieser Verbinder ist rechts an das Austrittsrohr r für den Hochdruckcylinder, links an
das Eintrittsrohr s für den Niederdruckcylinder angeschlossen und bildet ein Gefä'fs, welches
vom Boden bis nahe zur Decke mit einer Scheidewand t ausgerüstet ist, die jedoch von
einer Rohrwand w durchbrochen wird, welche dicht über dem Boden des Gefäfses sich befindet.
Hierdurch entstehen unterhalb der Rohrwand zwei kleine Räume p2j?3, von denen
der erstere bereits oben erwähnt worden ist.
Von dem Theil der Rohrwand über p'2 gehen
nun eine grofse Anzahl Röhren aufwärts, füllen den Gefäfsraum über der Rohrwand auf . der
. linken Seite der Scheidewand t, biegen über dieser um und gehen auf der rechten Seite
der Scheidewand nach unten, indem sie hier im rechten Theil der Rohrwand in den Raump3
einmünden. Von pa führt ein Rohr χ ab und
mündet unterhalb des Drosselventil η in das Rohr m.
Im untersten Theil der Scheidewand t verbindet ein kleines Loch t1 die Räume p1 undjj3
mit einander, damit das auch in p1 besonders
im Anfang nicht gänzlich vermeidbare Niederschlagswasser mit dem in pa sich sammelnden
gemeinsam abziehen kann.
Die Abzweigung ο und die Heizfläche der Ueberhitzerröhren im Verbinder pp1 ist so
bemessen, dafs für eine bestimmte Temperatur des eintretenden überhitzten Dampfes und für
den bestimmten kleinsten Füllungsgrad,, im Hochdruckcylinder die von der ganz geöffneten
Drosselklappe nicht beeinflufste Strömung des Arbeitsdampfes durch m und die nachfolgende
Mischung beider Zweigströme unterhalb der Drosselklappe η genügt, um sowohl die Eintrittstemperatur
für den Hochdruckcylinder wie diejenige für den Niederdruckcylinder dem Verfahren
gemäfs zu regeln und zu bestimmen.
Wird der Füllungsgrad vergröfsert, dann schliefst sich die Drosselklappe η entsprechend
und es mischt sich eine geringere Menge des hoch überhitzten Dampfes innerhalb der Drosselklappe
nunmehr mit einer gröfseren Menge des von χ kommenden kühleren Dampfes, wodurch
die Veränderlichkeit der Eintrittstemperaturen entsprechend den Anforderungen gesteigert
werden kann.
Der dem Hochdruckcylinder entströmende Arbeitsdampf trifft im Gehäuse des Verbinders
zunächst auf den kühlsten Theil der Ueberhitzerröhren , strömt dem in ihnen fliefsenden
Heifsdampf entgegen, biegt über die Scheidewand t links nach unten um, überhitzt sich
mehr und mehr und verläfst den Ueberhitzer durch das Rohr s, um nunmehr im Niederdruckcylinder
ν in. Bezug auf Trockenarbeit, ähnlich wie vorher im Hochdruckcylinder, zu
wirken.
Claims (5)
1. Verfahren, überhitzten Dampf in den Cylindern
aller Arten von Dampfmaschinen anstandslos anzuwenden und das Arbeitsvermögen des Dampfes auszunutzen, dadurch
gekennzeichnet, dafs die Eintrittstemperatur des überhitzten Dampfes entsprechend dem
jeweiligen Füllungsgrade in der Weise geregelt wird, dafs die für die betreffenden
Cylinderverhältnisse gröfste zulässigeTrockenarbeit bei jedem Füllungsgrade erreicht wird,
demnach der Theil des Kolbenweges, auf dem die günstigste Trockenarbeit geleistet
wird, trotz Wechsels der Füllungsgrade unverändert bleiben kann.
2. Eine Ausführungsart des Verfahrens nach Anspruch i, bestimmt für Verbund- und
Mehrstufenmaschinen und dadurch gekennzeichnet, dafs die für den Füllungsgrad im
Hochdruckcylinder überschüssige Ueberhitzungswärme dem Heifsdampf vor seinem Eintritt in den Hochdruckcylinder durch
Ueberhitzung des Aufnehmerdampfes entzogen und dadurch zur Regelung der Dampfeintrittstemperatur in dem folgenden
Arbeitscylinder nutzbar gemacht wird.
3. Eine Einrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, vorwiegend für
Dampfmaschinen mit zeitweilig unverändert bleibender Cylinderfüllung (Lokomotiven und
ähnliche Dampfmaschinen), darin bestehend, dafs der Ueberhitzer selbst mit einer von
Hand einstellbaren oder von der Steuerung
abhängigen oder durch Druck- oder Temperaturunterschiede beeinflufsten Regelvorrichtung
ausgerüstet ist, die für jede Füllungsstufe die Eintrittstemperatur des
überhitzten Dampfes bestimmt.
4. Eine Einrichtung zur selbstthätigen Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
vorwiegend für Maschinen mit einstufiger Dampfausdehnung, bestehend in einer vom
Regulator oder von der Steuerung abhängigen Regelvorrichtung oder in einem durch Druckunterschiede gesteuerten Ventil,
wodurch dem hoch überhitzten Arbeitsdampf kälterer Dampf in dem Mafse zugemischt
wird, wie es die Veränderung der Eintrittstemperatur entsprechend dem jeweiligen
Füllungsgrade verlangt (Fig. 3 bis 6).
5. Eine Einrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, bestehend in einer
wie bei Anspruch 3 oder 4 eingerichteten Regelvorrichtung, die dem hoch überhitzten
Arbeitsdampf durch Vorwärmung des Kesselspeisewassers und ähnliche nützliche Verwendung
in dem Mafse Wärme entzieht, wie es die Veränderung der Eintrittstemperatur entsprechend dem jeweiligen
Füllungsgrade verlangt.
Eine Einrichtung zur selbstthätigen Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 2, bestehend in einem Ueberhitzer für den Aufnehmerdampf, der so eingerichtet ist, dafs der Abdampf des Hochdruckcylinders durch einen vom Dampfeintrittsrohr abgezweigten Strom hoch überhitzten Dampfes überhitzt, der Eintrittsdampf für den Hochdruckcylinder dagegen von dem zurückkehrenden Nebenstrom entsprechend dem Füllungsgrade abgekühlt wird (Fig. 7).
Eine Einrichtung zur selbstthätigen Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 2, bestehend in einem Ueberhitzer für den Aufnehmerdampf, der so eingerichtet ist, dafs der Abdampf des Hochdruckcylinders durch einen vom Dampfeintrittsrohr abgezweigten Strom hoch überhitzten Dampfes überhitzt, der Eintrittsdampf für den Hochdruckcylinder dagegen von dem zurückkehrenden Nebenstrom entsprechend dem Füllungsgrade abgekühlt wird (Fig. 7).
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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