DE949999C

DE949999C - Druckluftschrauber

Info

Publication number: DE949999C
Application number: DEG7813A
Authority: DE
Inventors: Wilhelm Goldau
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1951-12-30
Filing date: 1951-12-30
Publication date: 1956-09-27

Description

Druckluftschrauber Die Erfindung bezieht sich auf einen Druckluftschrauber, dessen Steckschlüssel- oder Schraubenzieherkopf durch eine mittels eines axial beweglichen Druckluftkolbens betätigte Drillspindel über eine Ratschenkupplung wahlweise in der einen oder anderen Drehrichtung antreibbar ist.
Bei einem bekannten Druckluftschrauber dieser Art weist die Drillspindel zwei mit entgegengerichtet verlaufenden Drillnuten versehene Drillteile auf und ist im Schraubergehäuse sowohl drehbar als auch axial verschiebbar gelagert, und zwar ist jeder Drillteil der Spindel in Gegennuten einer besonderen Ratschenkupplung geführt. Die eine Ratschenkupplung ist für Linksdrehung und die andere für Rechtsdrehung der Drillspindel vorgesehen, die mit dem Schlüsselkopf unverdrehbar, jedoch verschiebbar verbunden, ist. Durch einen Schalthebel kann wahlweise das Gesperre der einen oder anderen Ratschenkupplung und somit die eine oder andere Drehrichtung der Drillspindel eingeschaltet werden, so daB Schrauben und Muttern mit dem Gerät wahlweise festgezogen oder gelöst werden können. Der axial bewegliche Druckluftkolben des bekannten Schraubers ist nicht unmittelbar mit der Drillspindel verbunden, sondern als Hammerkolben ausgebildet, der auf einen als Amboß dienenden Zapfen der Drillspindel schlägt und diese dadurch axial vortreibt, wobei sie gleichzeitig durch die Drillführung in der eingeschalteten Ratschenkupplung verdreht wird, während die axiale Rückbewegung des Hammerkolbens und der Drillspindel je für sich durch Druckluft bewirkt wird, die durch ein Ventil jeweils am Ende des Hubes selbsttätig umgesteuert wird. Die ganze Einrichtung ist ziemlich kompliziert und erfordert entsprechend hohe Herstellungskosten. Ferner ist es nachteilig, daß der Antrieb der Drillspindel durch den Hammerkolben schlagartig erfolgt, weil hierdurch kein gleichbleibendes Drehmoment auf den Schlüsselkopf übertragen werden kann.
Durch die Erfindung werden diese Nachteile des bekannten Schraubwerkzeuges vermieden, und zwar besteht die Erfindung im wesentlichen darin, daß bei einem Druckluftschrauber der.eingangs bezeichneten Art die nur einen einzigen genuteten Drillteil aufweisende Drillspindel im Schraubergehäuse axial unverschiebbar gelagert und der Druckluftkolben im Schraubergehäuse unverdrehbar geführt, hutförmig gestaltet und mit der in ihm fest angeordneten Drillmutter auf -der Drillspindel verschiebbar ist, wodurch diese entsprechend der Kolbenweglänge links oder rechts herum drehbar ist, je nachdem die Druckluft.auf die eine oder andere Seite des Kolbens geleitet wird.
Zwischen dem aus dem Gehäuse des Schraubergerätes herausragenden Ende der Drillspindel und dem Steckschlüssel- oder Schraubenzieherkopf ist eine an sich bekannte einseitig wirkende Ratschenkupplung eingeschaltet. Der betriebsmäßige Übergang vom Lösen zum Anziehen oder vom Anziehen zum Lösen einer Schraube oder Schraubenmutter wird durch einfaches Abnehmen der Ratschenkupplung von der Drillspindel urid umgekehrtes Aufstecken der Kupplung auf die Spindel erreicht.
In weiterer Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Druckluft den Kolbenflächen durch ein entsprechend dem erforderlichen Schlüsseldrehmoment einstellbares Reduzierventil zugeleitet wird und daß das während des Schraubvorganges auf das Schraubergehäuse wirkende Rückdrehmoment durch einen am Schraubergehäuse starr befestigten Hebel od. dgl..auf einen in der Nähe befindlichen festen Anschlag übertragen wird.
Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel- der Erfindung, und zwar stellt Abb. i einen Längsschnitt durch den Schrauber, Abb. 2 einen Querschnitt und Abb.3 ein Steuerungsschema eines Vierweghahnes dar.
Die Wirkungsweise des Druckluftschraubers ist folgende: Die durch ein Reduzierventil a zugeführte Druckluft, deren Druck mittels des Reduzierventils einstellbar ist, wird über einen Vierweghahn b auf den hutförmigen Arbeitskolben c geleitet, während gleichzeitig die untere Kolbenseite durch die Verbindung mit der Außenluft entlastet wird. Der. Kolben c, der durch Keilnuten d im Zylinder g unverdrehbar geführt ist, verschiebt sich mit der in ihn befestigten Drillmutter e auf -der axial nicht verschiebbaren Drillspindel f abwärts, wodurch diese gedreht und das Drehmoment auf den Schlüsselkopf m übertragen wird. Bei Umstellung des Vierweghahnes b wird die obere Kolbenfläche durch Verbindung mit der Außenluft entlastet und gleichzeitig Druckluft auf die untere Kolbenfläche geleitet, wodurch der Kolben aufwärts bewegt und die Drillspindel f in. entgegengesetztem Sinne gedreht wird. Je nach der Größe der Steigung der Drillnuten auf der Spindel f und der Weglänge des Kolbens fällt auch der Verdrehungswinkel der Drillspindel aus. Das Drehmoment steigt mit der Größe des Arbeitskolbens und der eingestellten Druckhöhe. Es fällt mit der Zunahme des Steigungswinkels der Drillspindelnuten.
Am unteren Abschlußdeckel des Zylinders g ist ein Hebel h starr befestigt, der das während des Schraubvorganges auf das Schraubergehäuse g wirkende Rückdrehmoment auf einen in der Nähe befindlichen festen Anschlag i überträgt.
Soll der Druckluftschrauber ein Drehmoment in umgekehrter Richtung erzeugen, so muß die in an sich bekannter Weise ausgebildete und einseitig wirkende Steckschlüsselratschenkupplung k von der Drillspindel f abgenommen und umgekehrt aufgesteckt werden. Die Betätigung des Vierweghahnes b bleibt die gleiche wie vorher. Die Ratschenkupplung kann z. B. mit einem einseitig verzahnten Sperrad oder mit einem einseitig wirkenden Klemmband ausgestattet und auch mit einem Szhraubenzieherkopf versehen sein. Ist das gewünschte Drehmoment erreicht, so bleibt der Arbeitskolben stehen.
Die Verwendungsmöglichkeit des - Druckluftschraubers nach der Erfindung ist eine vielseitige. Beispielsweise ist er im Dampfkesselbau, im Maschinenbau, an schweren Drehbänken .für Walzenbearbeitung, in der chemischen Irdustrie, im Eisenbahnbau und im Rohrleitungsbpu in den meisten Fällen vorteilhaft anwendbar.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Druckluftschrauber, dessen Steckschlüssel-oder Schraubenzieherkopf durch eine mittels eines axial beweglichen Druckluftkolbens betätigte Drillspindel über eine Ratschenkupplung wahlweise in der einen oder anderen Drehrichtung antreibbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die nur einen einzigen genuteten Drillteil aufweisendeDrillspindel im Schraubergehäuse axial unverschiebbar gelagert und der Druckluftkolben im Schraubergehäuse unverdrehbar geführt, hutförmig gestaltet und mit der in ihm fest angeordneten Drillmutter auf der Drillspindel verschiebbar ist, wodurch diese entsprechend der Kolbenweglänge links oder rechts herum drehbar ist, je nachdem die Druckluft auf die eine oder andere Seite des Kolbens geleitet wird.
2. Druckluftschrauber nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckluft den Kolbenflächen durch ein entsprechend dem erforderlichen Schlüsseldrehmoment einstellbares Reduzierventil zugeleitet wird.
3. Druckluftschrauber nach Anspruch i und 2, dadurch-gekennzeichnet, daß das während des Schraubvorganges auf das Schraubergehäuse wirkende Rückdrehmoment durch einen am Schraubergehäuse starr befestigten Hebel od. dgl. auf einen in der Nähe befindlichen festen Anschlag übertragen wird. In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschrift Nr. 2 263 736.